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<strong>PIA</strong> <strong>ANTONIA</strong> Magazin<br />
12<br />
Stress<br />
Gibt es Frauenstress?<br />
Frauen und Männer leben in derselben<br />
Welt. Beide stecken im Verkehrsstau,<br />
haben Ärger in der Arbeit, Frust in Beziehungen,<br />
haben Familiensorgen und<br />
müssen mit unvorhergesehenen Ereignissen<br />
fertig werden. Aber darüber<br />
hinaus müssen sich Frauen ständig<br />
noch mit den widersprüchlichsten gesellschaftlichen<br />
Erwartungen auseinandersetzen:<br />
Sie sollen Kinder bekommen,<br />
einen Beruf ausüben und den<br />
Haushalt nicht vernachlässigen; sie<br />
sollen sich durchsetzen, dabei aber<br />
nicht aggressiv werden. All diese physischen<br />
und psychischen Varianten<br />
von spezifischem Frauenstress führen<br />
zu vielen Spannungssymptomen.<br />
Frauenstress wird aber noch immer<br />
nicht genügend ernst genommen und<br />
das, obwohl die schädlichen Auswirkungen<br />
von Dauerbelastungen hinlänglich<br />
bekannt sind. Stress spielt bei<br />
allen psychosomatischen Erkrankungen<br />
eine große Rolle, einschließlich<br />
Geschwüren, Asthma und Allergien,<br />
dasselbe gilt für Depressionen, Angstzustände,<br />
Schlaflosigkeit und Alkoholismus.<br />
Die Hauptquelle weiblichen<br />
Stresses besteht hauptsächlich in dem<br />
herbst winter 08/09<br />
Anspruch, sich ständig in die Bedürfnisse<br />
und Wünsche anderer – in erster<br />
Linie der Familienmitglieder – einfühlen<br />
zu können, immer allen alles recht<br />
machen zu wollen und gleichzeitig die<br />
eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückzustellen.<br />
Alles perfekt machen wollen<br />
Dazu kommt der unbewusste Anspruch<br />
an sich selbst, alles perfekt machen<br />
zu wollen. Sie wollen nicht nur<br />
gut im Beruf, eine Supermutter, eine<br />
tolle Partnerin und eine hervorragende<br />
Köchin und Gastgeberin sein, sondern<br />
außerdem noch gut aussehen, intelligent,<br />
aber nie müde oder erschöpft<br />
sein. Klappt etwas nicht nach Wunsch,<br />
reagieren sie mit Schuldgefühlen und<br />
schaffen sich damit zusätzlichen<br />
Stress. Die ständige Vorstellung, was<br />
sie alles tun hätten sollen, stellt häufig<br />
eine größere Belastung dar, als die<br />
ausreichend lange Liste der Dinge, die<br />
ohnehin erledigt wurden.<br />
Lob und Anerkennung wichtig<br />
Viele Frauen können aus dem Beruf<br />
Kraft schöpfen, sie bekommen Lob<br />
und Anerkennung, Hausfrauen dage-