Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
gen können meist nicht auf Derartiges<br />
zurückgreifen. Hausfrauen haben zwar<br />
insgesamt oft mehr Zeit, aber ihr<br />
Stress ist deshalb nicht geringer, weil<br />
sich viele ihre Latte enorm hoch legen.<br />
Darüber hinaus schafft die finanzielle<br />
Abhängigkeit ein Gefühl der Unfreiheit<br />
und dazu gesellt sich noch die Belastung<br />
der Isolation und Monotonie.<br />
Das sich daraus resultierende Selbstwertgefühl<br />
äußert sich oft in depressiven<br />
Verstimmungen.<br />
So bewältigen Sie Ihren Stress:<br />
Stressmechanismen ausfindig machen:<br />
Liste machen mit allen kleinen<br />
und großen Belastungen, mit denen<br />
man sich täglich auseinandersetzen<br />
muss<br />
Hilfe fordern und annehmen<br />
Perfektionswahn abbauen: Lassen<br />
Sie in Ihren Anforderungen an sich<br />
selbst nach!<br />
Freiräume schaffen: Bauen Sie in<br />
Ihren Alltag kleine Pausen ein, in denen<br />
Sie regenerieren können!<br />
Selbstakzeptanz fördern: Sagen Sie<br />
sich täglich vor, was Sie leisten und<br />
dass Sie eine akzeptable Person sind.<br />
Dampf ablassen: Bei kurz anhaltenden<br />
Stressbelastungen oder plötzlichen<br />
Krisensituationen ist es hilfreich,<br />
sich schnell abzureagieren mit<br />
z.B. spazieren, joggen oder schwimmen.<br />
Was tut sich dabei im Körper?<br />
Ein versteckter, aber nicht zu unterschätzender<br />
Stressfaktor sind Schuldgefühle<br />
wie z. B. weniger rauchen, mit<br />
einer Diät beginnen, das Auto zum Service<br />
bringen und mehr Zeit mit dem<br />
Kind verbringen.<br />
Warnsignale: Reizbarkeit, Kopf- und<br />
Rückenschmerzen, Verspannungen,<br />
Unzufriedenheit, Tinnitus, Gewichtsveränderungen.<br />
Frühstadium: Immunabwehr sinkt,<br />
Kräfte lassen nach, Genussmittelmissbrauch<br />
steigt, Gefühlsveränderungen,<br />
Ungeduld.<br />
Fortgeschrittenes Stadium: Widerwillen,<br />
Fehlhandlungen, Urlaub bringt nur<br />
kurzfristig Erleichterung, Rückzug,<br />
Schlafstörungen, Vergesslichkeit, Gesundheitsprobleme.<br />
Wann muss man bei sich<br />
und anderen aufpassen?<br />
Bei sehr hohem Engagement, Gefühl<br />
der Unentbehrlichkeit, ständiger Erreichbarkeit,<br />
Gefühl keine Zeit zu haben<br />
für körperliche, seelische und soziale<br />
Bedürfnisse, Verdrängung von<br />
Misserfolgen und Enttäuschungen.<br />
Stressverstärker:<br />
Mehrfachbelastungen, schwieriges<br />
Privatleben, Perfektionismus, Helfersyndrom,<br />
hoher Ehrgeiz, Mobbing,<br />
Arbeitsplatzverlust.<br />
Jeder Mensch reagiert<br />
auf Belastungen anders<br />
<strong>PIA</strong> <strong>ANTONIA</strong> Magazin<br />
Stress sind nicht unbedingt die Dinge, die uns über den Kopf wachsen,<br />
sondern die Tatsache, dass wir sie uns über den Kopf wachsen lassen.<br />
Es sind auch nicht immer außergewöhnliche Ereignisse, die uns aus der<br />
Bahn werfen, auch der Alltag kann uns krank machen. Wenn wir zulassen,<br />
dass Dinge uns beherrschen, statt dass wir sie mit kühlem Kopf regeln,<br />
kann uns das unsere Gesundheit kosten.<br />
Mag. Sigrid Sohlmann<br />
Psychotherapeutin<br />
www.sohlmann-psychoprax.at<br />
Eine Situation, die für einen besonders<br />
stressig ist, ist für den anderen geradezu<br />
anregend oder nur gering belastend.<br />
Im Gesamtkontext des Lebens<br />
summieren sich dennoch Stressfaktoren,<br />
die häufig langanhaltend sind und<br />
sich oft auch noch der Kontrolle entziehen.<br />
Deshalb ist es wichtig, alle zusätzlichen<br />
Belastungen so gering wie<br />
möglich zu halten.<br />
herbst winter 08/09<br />
13