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Unser Team in Salzburg - PIA ANTONIA

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Denise Seidl, Tierpsycholog<strong>in</strong>,<br />

Buch- und Magaz<strong>in</strong>-Autor<strong>in</strong>,<br />

kennt aus langjähriger Erfahrung<br />

alle wesentlichen Probleme, die<br />

zwischen Mensch und Tier entstehen<br />

können. Im Gespräch mit <strong>PIA</strong> ANTO-<br />

NIA empfiehlt sie den Tierhaltern:<br />

Seidl: Wer sich e<strong>in</strong> Tier nur zum Kuscheln<br />

oder für die freundliche Begrüßung<br />

am Abend beim Heimkommen<br />

wünscht, sollte <strong>in</strong>tensiv darüber nachdenken,<br />

ob er sich e<strong>in</strong> Tier <strong>in</strong>s Haus<br />

nimmt. Denn sowohl Katze wie auch<br />

Hund s<strong>in</strong>d Wesen, die nach Beschäftigung<br />

verlangen. Beim Hund kommt<br />

dazu, dass er ohne die notwendige Erziehung<br />

durchaus auch problematisch<br />

werden kann. Darum nochmals: Ohne<br />

die nötige Zeit besser ke<strong>in</strong> Haustier!<br />

P.A: Angenommen, Raumangebot und<br />

Zeitbudget s<strong>in</strong>d vorhanden. Was kann<br />

sich der Tierhalter von der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

mit dem Haustier erwarten?<br />

Seidl: Es gibt sehr viele Beispiele dafür,<br />

dass Tiere positive Auswirkungen<br />

auf den Menschen haben, bis h<strong>in</strong> zu<br />

gesicherten mediz<strong>in</strong>ischen Erkenntnissen.<br />

Die Anwesenheit von Haustieren<br />

führt beispielsweise zum Abbau von<br />

Stress, zur Senkung des Blutdrucks<br />

oder des Blutzuckerspiegels.<br />

Für Scheidungsk<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d Tiere oft<br />

wichtige emotionale Ersatzpartner.<br />

Dass sehr positive Anregungen von<br />

„Besuchs-Tieren” ausgehen, hört man<br />

auch aus Seniorenheimen oder Spitälern.<br />

Die Initiative „Tiere als Therapie”<br />

ist damit sehr erfolgreich.<br />

P.A: Wie gewöhnt man Katzen ab,<br />

Stoffe und Möbel im ganzen Haus<br />

zu zerkratzen?<br />

Seidl: Es ist wichtig, den Tieren e<strong>in</strong> geeignetes<br />

Kratzobjekt anzubieten. Oft<br />

steht der Kratzbaum für die Katze am<br />

falschen Platz. So e<strong>in</strong> Baum soll unbed<strong>in</strong>gt<br />

so aufgestellt werden, dass die<br />

Katze e<strong>in</strong>e erhöhte Sicht möglichst<br />

über den ganzen Raum bzw. sogar h<strong>in</strong>aus<br />

<strong>in</strong> die Natur hat. E<strong>in</strong>erseits vergrößern<br />

Sie so visuell das Revier für die<br />

Katze, andererseits kann die Katze an<br />

den Sisalsäulen des Kratzbaumes ihre<br />

Krallen zum E<strong>in</strong>satz br<strong>in</strong>gen.<br />

P.A: Zerstörung im Haushalt gibt es<br />

auch, wenn Hunde Trennungsangst<br />

haben. Was kann man tun?<br />

Seidl: Hunde müssen das Alle<strong>in</strong>se<strong>in</strong><br />

lernen! Man kann ihnen dies Schritt für<br />

Schritt anerziehen, <strong>in</strong>dem man sie zuerst<br />

ganz kurz und – je nach Verträglichkeit<br />

– immer länger alle<strong>in</strong> lässt.<br />

Der Tierhalter spürt früher oder später<br />

selbst, wo da die Vertrauensgrenze<br />

liegt.<br />

E<strong>in</strong>es kann ich aber ganz klar sagen:<br />

Die maximale Zeitspanne, die der<br />

Hund alle<strong>in</strong> zu Hause bleibt, sollte<br />

bei fünf Stunden liegen.<br />

P.A: Wie weit können wir uns im<br />

Verhältnis zwischen Mensch und<br />

Tier auf gute alte Sprichwörter<br />

verlassen?<br />

Seidl: Wenn Sie damit „Hunde, die<br />

bellen, beißen nicht” oder „Katzen,<br />

die schnurren, fühlen sich besonders<br />

wohl” me<strong>in</strong>en, dann liegt man ganz<br />

schnell e<strong>in</strong>mal falsch. Ich persönlich<br />

würde es nicht drauf ankommen<br />

lassen, dass das Sprichwort stimmt.<br />

Vielmehr rate ich nicht nur Tierbesitzern,<br />

die Körpersprache der Tiere zu<br />

lernen.<br />

P.A: Frau Seidl, danke für<br />

das Gespräch.<br />

<strong>PIA</strong> <strong>ANTONIA</strong> Magaz<strong>in</strong><br />

„Zeit für<br />

Haustiere?”<br />

Schön, wenn sie e<strong>in</strong>en umschnurren und umwedeln.<br />

Doch e<strong>in</strong>e Aufgabe s<strong>in</strong>d sie auch!<br />

Tierpsycholog<strong>in</strong> Denise Seidl<br />

www.tierpsychologie.at<br />

frühl<strong>in</strong>g sommer 2009<br />

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