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Monsterwellen und ihre Auswirkungen auf die Schifffahrt

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6.2 Unterschiede zwischen Tsunami <strong>und</strong> Monsterwelle<br />

<strong>Monsterwellen</strong> sind keine Tsunamis. Darum werde ich hier einige der wichtigsten<br />

Unterschiede zwischen den beiden Riesenwellen anführen.<br />

Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen dem Tsunami <strong>und</strong> der Monsterwelle<br />

besteht in den völlig unterschiedlichen Entstehungsweisen der beiden Riesenwellen.<br />

Während bei der Entstehung von <strong>Monsterwellen</strong> vor allem Oberflächenfaktoren wie<br />

Wind, Strömung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wechselwirkung zwischen den Wellen im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen, muss für <strong>die</strong> Entstehung eines Tsunamis eine plötzlich stattfindende, grosse<br />

Wasserverdrängung erfolgen, wie zum Beispiel bei einem Erdbeben oder beim<br />

Abbrechen eines Eisblockes.<br />

Ein anderer Unterschied findet sich bei den Gebieten, in denen <strong>die</strong> Wellen<br />

<strong>auf</strong>tauchen. Während <strong>Monsterwellen</strong> zu jeder Zeit an jedem Ort <strong>auf</strong> allen grösseren<br />

Gewässern entstehen können <strong>und</strong> eine grosse Gefahr für <strong>die</strong> Schiffe <strong>auf</strong> See<br />

darstellen, werden Tsunamis für <strong>die</strong> Menschen erst in den Küstenregionen<br />

gefährlich, da sich <strong>ihre</strong> Energie hauptsächlich in der Tiefe befindet. Deshalb nennt<br />

man solche Wellen Tiefenwellen.<br />

Ein weiterer Unterschied findet sich bei der Existenzdauer der Wellen. Während ein<br />

Tsunami mehrere h<strong>und</strong>ert Kilometer zurücklegen kann, bis er <strong>auf</strong> Land trifft <strong>und</strong> sich<br />

<strong>auf</strong>bäumt, kann eine Monsterwelle nur für wenige Minuten existieren bis sie bricht<br />

oder in mehrere kleinere Wellen zerfällt.<br />

Ein letzter entscheidender Punkt im Bezug der beiden Wellen findet sich hinsichtlich<br />

der Vorhersage. Die <strong>Monsterwellen</strong> sind bis heute nur schwer vorherzusagen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Wissenschaft kann bis heute nur Gebiete nennen, welche durch <strong>ihre</strong> natürlichen<br />

Eigenschaften besonders gefährdet sind. Ganz anders beim Tsunami. Zwar kann<br />

man nicht Tage im Voraus sagen, man müsse eine bestimmte Küstenregion<br />

evakuieren, aber man kann zumindest vor einem Tsunami warnen. Sobald das<br />

Epizentrum bekannt ist, können Wissenschaftler ziemlich exakt <strong>und</strong> schnell<br />

berechnen, wie lange eine eventuelle Welle bräuchte, bis sie <strong>auf</strong> eine Küste treffen<br />

würde. Für <strong>die</strong>se Berechnungen sind primär <strong>die</strong> Wassertiefen von grosser<br />

Bedeutung. Durch <strong>die</strong>se Warnung können letztendlich nicht alle Küstenregionen<br />

evakuiert werden, aber zumindest <strong>die</strong> Menschen in weiter entfernten Gebieten<br />

gewinnen dadurch Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.<br />

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