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Monsterwellen und ihre Auswirkungen auf die Schifffahrt

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8 Mögliche <strong>Auswirkungen</strong> von <strong>Monsterwellen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Schifffahrt</strong><br />

Die Reedereien der Welt verlieren im Durchschnitt pro Woche ein Schiff <strong>auf</strong> den<br />

Weltmeeren. Eigentlich erstaunlich, dass trotz der bekannten Gefahr, <strong>die</strong> von<br />

<strong>Monsterwellen</strong> ausgehen, noch immer keine Massnahmen ergriffen wurden.<br />

Allgemein ist sehr wenig Bewegung in <strong>die</strong> Sache gekommen. 28 Zwar gehen nicht alle<br />

verlorenen Schiffe <strong>auf</strong> das Konto der <strong>Monsterwellen</strong>, aber man muss sich trotzdem<br />

fragen, warum <strong>die</strong> Reedereien nicht <strong>auf</strong>rüsten um <strong>ihre</strong> Schiffe <strong>und</strong> vor allem <strong>die</strong><br />

Besatzung ausreichend zu schützen. Die Reedereien begründen ihr Zögern vor<br />

allem mit der Tatsache, dass es keine hieb- <strong>und</strong> stichfesten Stu<strong>die</strong>n dazu gibt, wie<br />

häufig <strong>Monsterwellen</strong> <strong>auf</strong>tauchen. Deshalb hat sich bis heute auch <strong>die</strong> International<br />

Maritime Organization, kurz IMO, zurückgehalten neue, für alle verbindliche Gesetze<br />

zu erlassen. Garantiert ist jedoch, dass <strong>die</strong> gegenwärtigen Gesetze <strong>und</strong><br />

Bestimmungen nicht reichen um sicher <strong>auf</strong> den Weltmeeren unterwegs zu sein. Die<br />

Richtlinie der IMO bestimmt, dass Hochseefrachter <strong>und</strong> Containerschiffe einer<br />

signifikanten Wellenhöhe von 16,5 Metern widerstehen müssen. Dieser Wert wurde<br />

durch verschiedene Berechnungen ermittelt. Die Existenz von <strong>Monsterwellen</strong> ist<br />

dabei aber nicht mit eingerechnet. Im Klartext heisst das, dass <strong>die</strong> Schiffe pro m 2<br />

mindestens 15 Tonnen Kraft aushalten müssen. <strong>Monsterwellen</strong> entwickeln allerdings<br />

viel höhere Kräfte mit bis zu 100 Tonnen pro m 2 . Wenn nun ein Schiff einer solchen<br />

Belastung ausgesetzt ist, für <strong>die</strong> es gar nicht konstruiert wurde, entstehen schwere<br />

Schäden. Den extrem hohen Krafteinwirkungen, können Schiffswände nicht<br />

standhalten. Das kann zum Kentern führen.<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Fehlkonstruktion von Schiffen im Bezug <strong>auf</strong> <strong>Monsterwellen</strong><br />

findet sich bei der enormen Steilheit der Welle <strong>und</strong> dem kurzen <strong>und</strong> tiefen Wellental.<br />

Es ist durch <strong>die</strong> Steilheit der Welle dem Schiff nicht möglich, über <strong>die</strong> Welle hinweg<br />

zu fahren. Das hat zur Folge, dass das Schiff von der Monsterwelle überrollt wird.<br />

Gleichzeitig befinden sich vor <strong>und</strong> nach der Welle sehr tiefe Wellentäler. Je nachdem<br />

wie kurz ein solches Wellental ist, kann das Schiff in der Mitte durchbrechen. 29<br />

28 Gschrei, Stephanie: <strong>Monsterwellen</strong> vom Seemannsgarn zur aktuellen Forschung, In: GeoLoge Vol.2 2010<br />

S. 21-29<br />

29 Interviews mit Kapitän Lampe <strong>und</strong> Appel<br />

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