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Wisidanger November.pdf - Wiesendangen

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THEMA<br />

Entwurfsskizze 16. April 2012<br />

De <strong>Wisidanger</strong> 6<br />

und arbeitet ausgesprochen filmisch. Beim näheren Betrachten<br />

seiner Bildfolgen sind denn auch einzelne<br />

«Zooms» oder «Kameraschwenker» genau zu erkennen.<br />

Wie entsteht eine Comic-Geschichte?<br />

Bei Daniel Bosshart geht der Verwendung des Bildes als<br />

Sprache ein langer Entwicklungsprozess voraus, der<br />

sich mit jeder neuen Geschichte vervollkommnet.<br />

«Wenn ich heute eine Geschichte entwickle, weist das<br />

durchaus Parallelen zu den Entwurfsarbeiten als Architekt<br />

auf. Ich gehe von einem Gesamtkonzept aus und<br />

verfeinere die Geschichte, die Schauplätze und Personen<br />

in weiteren Stufen.» Dem Konzept geht eine<br />

Grundidee voraus, wie beispielsweise die Frage nach<br />

den Werten des Lebens. Die Erzählweise ausschliesslich<br />

durch die Bildsprache zu vermitteln, verlangt eine passende<br />

Wahl der Bilder. «Obwohl es bei meinen Geschichten<br />

auch Ausflüge in die Phantasie gibt, entsprechen<br />

die Orte manchmal realen Schauplätzen. Bei<br />

genauerem Hinsehen erkennt man Plätze aus <strong>Wiesendangen</strong><br />

oder andere bekannte Standorte aus der<br />

Umgebung.»<br />

Daniel Bosshart nutzt diese stimmigen Orte, denn sie<br />

wirken auf die Betrachtenden so, als ob sie mittendrin<br />

sitzen würden und darauf warten, was jetzt passiert.<br />

«Mit meinen Comics will ich nicht nur eine lineare Geschichte<br />

von Bild zu Bild erzählen, sondern Querbezüge<br />

über eine Seite herstellen oder Bilder in einer ande-<br />

Nächster Stand 22. April 2012<br />

4. Mai 2012 Karte Begegnungstage mit Fahnen<br />

ren Beziehung zueinander stellen.» Das Konzept der<br />

Geschichte entwickelt sich schliesslich mit jedem Bild<br />

und dessen Einteilung auf jeder Seite oder Doppelseite<br />

weiter. Nach der Entwurfsphase sind ausführliche Recherchen<br />

angesagt, um die realen Hintergründe oder<br />

Gegenstände erkennbar wiederzugeben.<br />

Über die Schulter geschaut<br />

Seine Originalzeichnungen sind stets akribisch genau,<br />

mit vielen Details ausgeschmückt und werden in reiner<br />

Handarbeit hergestellt. «Bevor ich an die Arbeit im Original<br />

gehe, erstelle ich die Geschichte skizzenhaft, Seite<br />

für Seite», erklärt Daniel Bosshart seine Vorgehensweise.<br />

Nachdem die Grundzüge erstellt sind und somit<br />

auch der kreative Prozess abgeschlossen ist, folgt eine<br />

weitere Verfeinerung der Skizzen. Dann wird die Originalseite<br />

mit Bleistift vorgerissen und von nun an ist die<br />

Arbeit mehr und mehr von handwerklicher Natur geprägt.<br />

Jetzt folgt die Reinzeichnung, verbunden mit<br />

dem Einbau kleinster Details – eine Fleiss- und Präzisionsarbeit<br />

mit Federn und Tuschestiften.<br />

Ganz zum Schluss fügt der Zeichner die im Grundkonzept<br />

definierten Farben an. «Die Farbgebung trägt zur<br />

Bildbestimmung wesentlich bei», erläutert Daniel Bosshart.<br />

«Sie beeinflusst die Geschichte eher im Unterbewusstsein.»<br />

Vergleicht man die einzelnen Seiten von<br />

«Metamorphosis», erkennt man unschwer, wie sich die<br />

farbliche Stimmung im jeweils «gleichen» Eröffnungs-

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