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Regelmäßige Gottesdienste Kontakte - kath-pfarrei-aschheim.de

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Hil<strong>de</strong>gard Sedlmair Sed mair<br />

Wenn man Frau Sedlmair zum<br />

ersten Mal begegnet, fragt man<br />

sich, wie es wohl diese Dame<br />

mit <strong>de</strong>m so ein<strong>de</strong>utig schwäbischen<br />

Akzent hierher verschlagen<br />

hat, noch dazu, wo sie <strong>de</strong>n<br />

Namen eines alt eingesessenen<br />

Dornacher Geschlechtes trägt.<br />

Die Lösung ist einfach: Wie so<br />

oft, hat auch hier <strong>de</strong>r eigentlich<br />

schreckliche Krieg sich als Amor<br />

betätigt.<br />

Es geschah im Jahre<br />

1942, als <strong>de</strong>r Soldat<br />

Wolfgang Sedlmair<br />

wegen einer<br />

schweren Kriegsverletzung<br />

zur endgültigen<br />

Genesung<br />

nach Belfort in<br />

Frankreich abtransportiert<br />

wur<strong>de</strong>. Just<br />

zu dieser Zeit war<br />

dort die 22-jährige<br />

Hil<strong>de</strong>gard aus Esslingen<br />

als Stabshelferin<br />

eingesetzt. Als<br />

sie und zwei an<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>utsche Kollegin-<br />

nen eines Tages vom Einkaufen<br />

zurückkamen, fan<strong>de</strong>n sie zwei<br />

ins Schachspiel versunkene Soldaten<br />

vor. Die drei Grazien waren<br />

sich einig, dass <strong>de</strong>r eine von<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n ganz beson<strong>de</strong>rs gut<br />

aussah und überlegten, wie sie<br />

<strong>de</strong>ssen Aufmerksamkeit auf sich<br />

lenken könnten. Ganz beiläufig<br />

gesellten sie sich zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n,<br />

doch die Herren ließen sich von<br />

ihrem Schachspiel nicht ablenken.<br />

Da griff die Hil<strong>de</strong>gard in ihre<br />

soeben beim Einkauf erstan<strong>de</strong>ne<br />

Tüte voller Birnen und flötete:<br />

„Wollen Sie nicht auch eine<br />

Birne?“ Der Ahnungslose schaute<br />

endlich auf und meinte: „Ah,<br />

la petite Parisienne?“ „Nein,<br />

nein“, lachte die<br />

Hil<strong>de</strong>gard, „wir<br />

sind alle drei<br />

<strong>de</strong>utsch!“<br />

Heute erzählt die<br />

Hil<strong>de</strong>gard nicht<br />

ohne Stolz: „Die<br />

Eva im Paradies<br />

hat <strong>de</strong>n Adam<br />

mit einem Apfel<br />

verführt, mir gelang<br />

dies mit einer<br />

Birne.“ Anstatt<br />

<strong>de</strong>r Vertreibung<br />

aus <strong>de</strong>m<br />

Paradies begann<br />

eine Romanze,<br />

jedoch spätestens, als das Mä<strong>de</strong>l<br />

aus <strong>de</strong>r Stadt 1945 nach<br />

Dornach umsie<strong>de</strong>lte, wur<strong>de</strong> es<br />

von <strong>de</strong>r Realität wie<strong>de</strong>r eingeholt.<br />

Denn es war gewiss nicht<br />

immer einfach, sich auf das<br />

Landleben umzustellen. Ganz

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