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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Ostern ist mehr als Eiersuchen und Frühlingserwachen – da geht es um Leben und Tod. Zu Ostern gehört, den Tod wahrzunehmen, seine Ausweglosigkeit, die zum Verzweifeln ist. Den Tod bedenken, der alles nimmt, der keinen Ausgang zum Leben, zur Weite und zu unseren Gottesbildern mehr zulässt .Er nimmt uns selbst, unsere Ideale und die Planungen unseres Lebens, die so klug und genau aufgestellt sind. Hinter diesen Aussichten soll Auferstehung sein? Diese tödliche Leere, so ermutigt uns der Theologe Karl Rahner, „ist nur die Weite einer Innigkeit Gottes, dass das Schweigen erfüllt ist von einem Wort ohne Worte. Das Schweigen ist sein Schweigen. Es sagt dir, dass Er da ist.“ Das ist also Ostern: Die Weite einer Innigkeit mit Gott – und genau das wünsche ich Ihnen. 2 Ihr Karl-Eugen Maute Pfr. P.S. Das Altarbild unserer Kirche (Titelblatt) bringt dies zum Ausdruck. Petrus und Paulus, die Patrone der Pfarrkirche, gefallene und gebeugte Männer, deren Scheitern „vergoldet“ wird durch die Auferstehung Christi.
Fastenzeit und Ostern - den Kindern erklärt Seit ein paar Jahren haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Kindern nahe zu bringen, dass Ostern mehr ist als nur der Osterhase oder Ostereier. Die Zeit vor Ostern beginnt eigentlich am Aschermittwoch. In der Fastenzeit kann man auch Kinder auf Ostern vorbereiten. Dabei geht es etwa nicht nur um den Verzicht auf Süßigkeiten oder Fernsehen, sondern darum, den Kindern besonders in dieser Zeit vorzuleben, dass man sensibel auf seine Mitmenschen und die Umwelt eingehen kann: SEHEN, wenn einer Hilfe braucht – und ihm helfen. MERKEN, wenn einer traurig ist – und ihn trösten. SPÜREN, wenn einer zu wenig hat – und mit ihm teilen. BEACHTEN, wenn einer langsam ist – und mit ihm Geduld haben. MERKEN, wenn einer sehr allein ist – und Zeit für ihn haben. SEHEN, dass einer ausgelacht wird - und zu ihm halten. WISSEN, dass zu Hause jeder mithelfen muss – und sich nicht davor drücken. Der Karfreitag ist die Erinnerung an den Tod Christi. Wir übertragen die einzelnen Kreuzwegstationen immer auch auf den Lebensraum der Kinder, z.B.: Jesus betet allein am Ölberg – auch wir werden von unseren Freunden manchmal alleine gelassen, fühlen uns gedemütigt … oder Jesus wird mit Dornen gekrönt und verspottet – auch wir verspotten manchmal andere Kinder, weil sie z.B. nicht nach der neuesten Mode gekleidet sind… Im letzten Jahr hatten wir als Thema über die gesamte Fasten- und Osterzeit: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“ 3
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