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Herausforderungen an die Abgasreinigung von morgen - Deutsche ...

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DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Was können wir Physikochemiker noch tun? Um <strong>die</strong> Qualität<br />

in unserem Fach zu sichern, stellen wir derzeit in der Unterrichtskommission<br />

zusammen, welche Strukturen <strong>an</strong> den<br />

einzelnen Universitäten aufgebaut worden sind. Eine Übersicht<br />

über <strong>die</strong> existierenden Physikochemie-Module wird<br />

demnächst über <strong>die</strong> Internetseite der Bunsen-Gesellschaft<br />

verfügbar sein. Wir wollen d<strong>an</strong>n inhaltliche Empfehlungen<br />

für Basismodule erarbeiten, um eine gewisse Austauschbarkeit<br />

im Bachelor-Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g zumindest in der Physikalischen<br />

Chemie zu gewährleisten, wenn es <strong>an</strong> <strong>die</strong> Überarbeitung<br />

der neuen Stu<strong>die</strong>ngänge geht. Im Master-Bereich<br />

wird jede Universität sicher ihre Spezialitäten verfolgen, so<br />

dass dort keine Absprachen erforderlich sind.<br />

Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge? Diese Frage ist aus den gen<strong>an</strong>nten<br />

Gründen nun gerade in der Chemie <strong>von</strong> ausgesprochener<br />

Bedeutung. Auch hier gibt es einen Wust <strong>an</strong> Modellen. Die<br />

Rede ist <strong>von</strong> 12-60 Kreditpunkten pro Jahr. Einige Universitäten<br />

diskutieren einen alles übergreifenden Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

für <strong>die</strong> gesamte Universität. Sogar Äußerungen<br />

<strong>von</strong> Politikern soll es geben, dass m<strong>an</strong> den Doktortitel über<br />

ein erfolgreiches Promotionsstudium erhalten k<strong>an</strong>n, ohne<br />

wissenschaftlich gearbeitet zu haben. Nun, da ist das Statement<br />

der Unterrichtskommission g<strong>an</strong>z leicht: Keine Trockenpromotion!<br />

In Empfehlungen der GDCh ist <strong>von</strong> mehrfachen<br />

schriftlichen Prüfungen pro Semester <strong>die</strong> Rede, damit <strong>die</strong><br />

Kreditpunkte für <strong>die</strong> Module verteilt werden können. Auch<br />

hier gibt es ein eindeutiges Votum aus der Unterrichtskommission:<br />

keine Klausuren in der reinen Promotionsphase!<br />

Die Unterrichtskommission hält maximal 3-4 Vorlesungen für<br />

sinnvoll. Ebenso heiß diskutiert wird, automatisch Bachelorstu<strong>die</strong>rende<br />

in den Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g aufzunehmen,<br />

wenn ein bestimmter Notendurchschnitt erreicht wurde.<br />

Wie auch immer das im einzelnen geregelt wird, sollte klar<br />

sein, dass <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong>renden zunächst im ersten Jahr schwerpunktmäßig<br />

zusätzliche Vorlesungen besuchen sollten, wobei<br />

empfohlen wird, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden d<strong>an</strong>n im ersten Jahr nicht zu<br />

bezahlen. Maximal 5-10% aller Promovierenden sollten <strong>die</strong>ses<br />

Privileg, direkt vom Bachelor in den Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

zu wechseln, maximal erhalten. Die Bezahlung <strong>die</strong>ser<br />

LEITARTIKEL<br />

Stu<strong>die</strong>renden ist übrigens <strong>von</strong> eigener Problematik, ist der<br />

Bachelorabschluß ja schließlich berufsqualifi zierend. Eröffnet<br />

m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit, einen Master als Zusammenfassung<br />

des ersten Teils der Promotion und bei erfolgreichem Besuch<br />

entsprechender Vorlesungen zwischenzeitlich einzureichen,<br />

wäre <strong>die</strong>s möglicherweise eleg<strong>an</strong>t gelöst. Da sicher<br />

keiner <strong>von</strong> uns insbesondere <strong>an</strong> den kleinen und mittelgroßen<br />

Universitäten unter Beschäftigungslosigkeit leidet,<br />

ist es sicher ebenfalls wichtig, dass externe Gutachter nur<br />

für das Prädikat „Summa“ her<strong>an</strong>gezogen werden sollten.<br />

Wenn m<strong>an</strong> neben dem eigentlichen Betreuer zusätzliche<br />

Mentoren obligatorisch während der Promotion einbeziehen<br />

will, sollte sich das auf einen beschränken. Vorträge auf<br />

Tagungen und Betreuung <strong>von</strong> Praktika sollten im Programm<br />

auftauchen. Denken Sie dar<strong>an</strong>, Ihre Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge<br />

so forschungsnah wie möglich zu gestalten! Sommerschulen<br />

können dabei eine domin<strong>an</strong>te Rolle spielen. Solche<br />

Programme kosten natürlich viel Geld. Andererseits sollten<br />

keine Stu<strong>die</strong>ngebühren <strong>von</strong> Teilnehmern bezahlt werden, <strong>die</strong><br />

selber in der Lehre arbeiten. Dies wäre absurd. Möglicherweise<br />

werden kleinere Universitäten daher nicht automatisch<br />

Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge in jedem einzelnen Fach<br />

<strong>an</strong>bieten können. Würde ein derartiger Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

damit automatisch zu einem Kriterium für „Elite“<br />

werden? Um doch noch mitzugestalten, gibt es <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

interdisziplinäre Promotionsstu<strong>die</strong>ngänge in den<br />

Forschungsschwerpunkten der Universität einzurichten.<br />

Aber um alle Unsicherheiten auszuräumen: Das Promotionsrecht<br />

hat prinzipiell nach wie vor <strong>die</strong> Fakultät oder der Fachbereich.<br />

Dies ist verbrieftes Recht der Universitäten und<br />

k<strong>an</strong>n durch kein L<strong>an</strong>desgesetz einfach geändert werden.<br />

So wird es immer <strong>die</strong> Möglichkeit geben, auch außerhalb<br />

eines Promotionsstu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>gs zu promovieren.<br />

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