Forschung (Programm - Europäische Akademie Bad Neuenahr ...
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STUDIE<br />
DIE WIEDERHERSTELLUNG UND ERWEITERUNG<br />
MENSCHLICHER FÄHIGKEITEN DURCH NEURONALE<br />
IMPLANTATE<br />
(LAUFEND)<br />
Das Nervensystem ist eines der wichtigsten physiologischen Systeme<br />
des menschlichen Körpers, denn nahezu jedes Organ wird in<br />
seiner Funktion neuronal beeinflusst. Störungen im Nervensystem<br />
können daher weit reichende gesundheitliche Konsequenzen haben.<br />
Noch in den 1960er Jahren erschien kaum vorstellbar, in dieses<br />
komplexe natürliche System in einer Weise einzugreifen, dass gestörte<br />
und ausgefallene Funktionen wiederhergestellt werden können.<br />
Durch enorme Fortschritte ist es aber zum Beispiel gelungen,<br />
mittels so genannter Cochlea-Implantate gehörlosen Menschen so<br />
zu helfen, dass 80–90 % von ihnen Sprache verstehen können. Aufgrund<br />
dieser Erfolge wird nun diskutiert, ob diese Techniken auch<br />
zur Erweiterung der Fähigkeiten gesunder Menschen verwendet<br />
werden könnten. Eine Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch<br />
die Nanotechnologie, von der manche erwarten, dass sich aus ihrer<br />
Zusammenführung mit biotechnologischen, informationstechnologischen<br />
und kognitionswissenschaftlichen Techniken wesentliche<br />
Fortschritte ergeben werden.<br />
In einer Studie sollen die ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen<br />
dieser Entwicklung untersucht werden. Dazu gehören unter<br />
anderem Fragen der Beurteilung von Enhancement-Maßnahmen,<br />
des Missbrauchspotentials neuronaler Implantate, Sicherheits- und<br />
Haftungsfragen sowie Verteilungsprobleme. Die Studie ist Teil des<br />
von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher <strong>Forschung</strong>szentren<br />
e.V. geförderten Projektes „Nanohealth“.<br />
Studienleitung: Dr. phil. Thorsten Galert, M.A.<br />
Tel./E-Mail: +49 (0) 2641 973-307 • thorsten.galert ea-aw.de<br />
Laufzeit: 4/06–9/09<br />
Förderung: Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher <strong>Forschung</strong>szentren<br />
FORSCHUNGSPROGRAMM 39