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Bolitho 22 - Dämmerung über der See

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»Als ich in die Schenke kam, dachte ich schon, daß du des<br />

Wartens müde geworden wärst.«<br />

Sie schniefte und trocknete ihre Tränen mit einem Ta-<br />

schentuch. »Und ich wollte so gut für dich aussehen!« Sie<br />

lächelte. »Du dachtest, mein Bru<strong>der</strong> wäre mehr als das, nicht<br />

wahr?«<br />

Dann fuhr sie in festem ruhigem Ton fort: »Ich habe Johns<br />

<strong>See</strong>mannsberuf nie in Frage gestellt, und das werde ich auch<br />

bei dir nicht machen. Verspreche mir nur, daß du zu mir<br />

zurückkommst und zu keiner an<strong>der</strong>en.«<br />

Sie rannte schnell fort, bevor Allday antworten konnte,<br />

dann kam sie mit einer Deckelkanne Rum zurück, die sie<br />

Allday in die Hand drückte. Ihre Hände lagen wie kleine<br />

Pfoten auf den seinen.<br />

»Bleib nur ruhig sitzen und genieße deine Pfeife.« Sie trat<br />

einen Schritt zurück und stemmte die Hände in die Hüften.<br />

»Ich werde dir etwas zu essen machen, das kannst du sicher<br />

nach <strong>der</strong> Zeit auf dem Kriegsschiff vertragen!« Sie war erregt<br />

wie ein junges Mädchen.<br />

Allday wartete, bis sie vor einem Geschirrschrank stand.<br />

»Mr. Ferguson wird mich später abholen.«<br />

Sie wandte sich um, und er sah an ihrem Gesicht, daß sie<br />

verstanden hatte. »Du bist ein ehrenwerter Mann, John<br />

Allday.« Sie verschwand in <strong>der</strong> Küche, um das Essen zu<br />

bereiten, und <strong>über</strong> die Schulter rief sie zurück: »Aber du<br />

hättest bleiben können. Ich möchte, daß du das weißt.«<br />

Es war eine pechrabenschwarze Nacht, nur <strong>der</strong> silberne<br />

Mond stand am Himmel, als Ferguson mit dem Pony und <strong>der</strong><br />

Kutsche in den Hof einfuhr. Er wartete, bis Alldays massige<br />

Gestalt aus dem Dunkel auftauchte und die Kutsche sich in<br />

ihren Fe<strong>der</strong>n <strong>über</strong>legte.<br />

Allday blickte zur Kneipe zurück, wo nur in einem Fenster<br />

Licht brannte.<br />

»Ich hätte dich auf einen Drink eingeladen, Bryan. Aber<br />

damit warten wir besser, bis wir zu Hause sind.«<br />

Sie ratterten schweigend den Weg entlang, das Pony warf<br />

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