Hüftgelenkprothese - bei der Kaiserswerther Diakonie
Hüftgelenkprothese - bei der Kaiserswerther Diakonie
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Welches Modell zur Anwendung kommt, richtet sich nach dem Grad und <strong>der</strong><br />
Lokalisation <strong>der</strong> Arthrose. Das Kniegelenk lässt sich in drei Abschnitte unterteilen,<br />
medial (innen), lateral (aussen) und retropatellar (hinter <strong>der</strong> Kniescheibe). Ist nur <strong>der</strong><br />
innere o<strong>der</strong> äußere Abschnitt betroffen, kann eine Schlittenendoprothese implantiert<br />
werden. Laterale Schlittenendoprothesen sind eher die Ausnahme. Voraussetzung<br />
ist ein intaktes vor<strong>der</strong>es Kreuzband.<br />
Sind 2 und mehr Abschnitte befallen kommen Oberflächenersätze zur Anwendung.<br />
Der weit aus größte Teil wird „nicht-gekoppelt“ o<strong>der</strong> „non-constrained“ implantiert.<br />
Bestehen gravierende Instabilitäten durch gelockerte Seitenbän<strong>der</strong> werden<br />
teilgekoppelte (semi-constrained) o<strong>der</strong> gekoppelte (constrained) Implantate<br />
verwendet. Ziel ist es, den Knochenverlust so gering wie möglich zu halten. Bei<br />
ungekoppelten Implantaten werden über definierte Schnittblöcke lediglich wenige<br />
millimeterdünne Knochenscheiben von den Gelenkflächen entfernt. Der geringe<br />
Knochenverlust gewährt die Möglichkeit, <strong>bei</strong> eventuell gelockerten Implantaten<br />
problemlos ein neues Implantat fest zu verankern.<br />
Bei <strong>der</strong> Fixierung <strong>der</strong> Implantate hat sich die Zementiertechnik durchgesetzt, weil sie<br />
eine höhere Primärstabilität nach dem Einbau gewährleistet und im Revisionsfall <strong>der</strong><br />
Zement recht einfach zu entfernen ist.<br />
Die Kniescheibenrückfläche wird immer seltener ersetzt, da man durch Studien zur<br />
Erkenntnis gelangt ist, dass bereits <strong>der</strong> Ersatz des Kniescheibengleitlagers auf <strong>der</strong><br />
Oberschenkelseite ausreicht, um eine Beschwerdefreiheit zu erreichen. Ein<br />
gelockertes Implantat hinter <strong>der</strong> Kniescheibe zu behandeln, ist zudem technisch<br />
schwierig.<br />
Die Schlussfolgerung, welche wir für unsere Klinik und die tägliche Ar<strong>bei</strong>t gezogen<br />
haben:<br />
1. patientenorientierte Auswahl <strong>der</strong> Fixierungsmethode – zementfrei, zementiert,<br />
hybrid<br />
2. bewährte Implantatsysteme<br />
3. erprobte und im langjährigen Verlauf erfolgreiche Gleitpaarungen<br />
4. standardisierte Zugänge mit Hautincisionen so klein wie möglich, aber auch so<br />
groß wie erfor<strong>der</strong>lich<br />
5. Beteiligung an den Qualitätssicherungssystemen, AQUA/BQS®, Endocert®,<br />
Endoprothesenzentrum®<br />
Quelle: Der Orthopäde, Band 40, Heft 12, Dezember 2011