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Fugen<br />

Tragender Bestandteil<br />

der Konstruktion<br />

Inhalt<br />

• Was wir vermeiden wollen<br />

• Geschichtliche Hintergründe<br />

• Überblick Regelwerke<br />

• Verfugungsverfahren nach RVS 081801<br />

• Querverweis auf die Ö Norm B 2214<br />

• Umsetzung in der Praxis<br />

Was wir vermeiden<br />

wollen<br />

Schäden<br />

1


primus labor inchoare sulcos<br />

et rescindere limites et alto<br />

egestu penitus cavare terras;<br />

mox haustas aliter replere fossas<br />

et summo gremium parare dorso,<br />

ne nutent sola, ne maligna sedes<br />

et pressis dubium cubile saxis.<br />

tunc umbonibus hinc et hinc coactis<br />

et crebris iter alligare gomfis.<br />

...<br />

...opusque texunt cocto<br />

pulvere sordidoque tofo (Statius, Silvae IV 3. 40ff.)<br />

5


Die erste Arbeit ist, Furchen anzufangen<br />

und Grenzen zu reißen<br />

und mit tiefer Ausschachtung das Erdreich ganz auszuhöhlen;<br />

darauf (folgt die Arbeit), den ausgehobenen Graben<br />

anderweitig zu füllen<br />

und für den Fahrbahnbelag ein Bett zu bereiten,<br />

damit die Böden nicht schwanken,<br />

damit die Unterlage nicht zu knapp bemessen ist<br />

und unterschiedlich reagiert, wenn die Steine in das Bett<br />

gepresst werden.<br />

Dann (folgt die Arbeit), mit von <strong>hier</strong> und dort<br />

zusammengetragenen Wackersteinen<br />

und vielen Verankerungen den Weg festzuhalten<br />

...<br />

...man vereinigt das Bauwerk<br />

mit gebranntem Staub (Töpfererde?) und schwarzem Tuff.<br />

6


Vollständiger<br />

Innbegriff aller der<br />

dem Strassenbau<br />

vorkommenden Fälle<br />

samt einer<br />

vorausgesetzter<br />

Weeg = Geschichte<br />

und einem<br />

Verzeichnis der<br />

unentbehrlichen<br />

Weeg = Gesetze.<br />

Mit sechzehen<br />

Kupfern<br />

=Kupferstiche<br />

Aus dem Jahr 1779<br />

Steinpflaster wird durch Fugenverguss erheblich<br />

verbessert.<br />

…..die einzelnen Steine werden wesentlich mehr in der<br />

Lage gesichert.<br />

…..die Unterhalts- und Reinigungskosten verringert.<br />

Das Vergießen des Pflasters ist unbedingt notwendig,<br />

wenn eine an Ort und Stelle gestampfte Betonplatte die<br />

Unterbettung bildet, weil anderenfalls Wasser durch<br />

die Fugen sickert, auf dem Beton stehen bleibet, bei<br />

Frost gefriert und das Pflaster heben kann.<br />

Sehr gut eignet sich Gourdron wegen seiner bleibenden<br />

Elastizität zum Fugenverguss.<br />

Auszug aus: „Der Städtische Tiefbau“ 1911<br />

Es würde also für leichten Verkehr eine Kopfgröße von 7<br />

bis 9 cm bei gleicher Höhe, für schweren Verkehr 8 bis 10<br />

cm Kopfquerschnitt und gleicher Höhe zweckmäßig sein.<br />

Kleinere Formate zu nehmen, empfiehlt sich nicht, weil die<br />

Zahl der Fugen umso größer wird, je kleiner die Steine<br />

sind, und damit erfahrungsgemäß die Angriffspunkte der<br />

Zerstörung zu stark zunehmen.<br />

Auszug aus: „Die Steinstraße“<br />

Fachblatt für Pflasterstein- und Schotterstraßenbau 1. Mai 1929<br />

7


Die Frage ist nun: Soll der Ausguss gleich bei der Pflasterung<br />

geschehen oder später?<br />

Ersteres hat den Vorteil, dass die Steine noch schön sauber und die<br />

Fugen noch leer sind, hat aber den Nachteil, dass das Pflaster mit<br />

halbleeren Fugen schlecht gerammt werden kann und dass die<br />

Steine wackeln und aus der Reihe kommen, außerdem – und das ist<br />

das Wichtigste – vibrieren die noch nicht eingefahrenen Steine<br />

stark unter dem Verkehr, so dass an die Haltbarkeit der<br />

Ausgußmasse ganz besonderes hohe Anforderungen gestellt werden.<br />

Aus all diesen Gründen hält man es heute für richtiger, das<br />

Ausgießen erst nach einem halben oder ganzen Jahr auszuführen,<br />

besonders dann, wenn Gelegenheit gegeben ist, die mit Sand<br />

gefüllten Fugen durch unter Druck stehendem Leitungswasser<br />

auszuspritzen oder durch Druckluft auszublasen.<br />

Auszug aus: „Die Steinstrasse“ 5. Juni 1929<br />

Um zu verhindern, dass die Gummireifen der Kraftfahrzeuge den<br />

Pflastersand aus den Fugen saugen und Wasser in das Innere der Decke<br />

dringet, ist beim heutigen Verkehr ein besonderer Verschluss der Fugen<br />

notwendig.<br />

„Trasszement- und Trasskalkvermörtelung“<br />

Die vergossene und verfugte Kleinpflasterdecke ist mindestens 8 Tage lang<br />

mit Sand oder Strohmatten abzudecken und ständig feucht zu halten.<br />

„Fugenverguß nach Art der Oberflächenbehandlung“<br />

In im Profil liegendem Pflaster sind die Fugen etwa 5-6 cm tief zu säubern<br />

und mit Wasser auszuspritzen. Nach dem Austrocknen ist Splitt 2/5 mm in<br />

die Fugen einzufüllen, bzw. in dünner Lage auf die Decke zu streuen und in<br />

die Fugen vollständig einzukehren, ohne dass ein Belag auf den Steinköpfen<br />

entsteht.<br />

Anschließend ist das Splittgerüst in den Fugen durch zweimaliges Eingießen<br />

von Vergußmasse mittels Kännchen vollständig zu verfüllen.<br />

Auszug aus: „Die Steinstrasse“ 1895 - 1960<br />

8


Ö Norm B 2214 „Pflasterungsarbeiten<br />

Werkvertragsnorm“<br />

• Begriffsbestimmungen (Stoßfuge, Verlegen und<br />

Versetzen von Steinen usw.)<br />

• Verfahrensbestimmungen (Angaben in der<br />

Ausschreibung – Anhaltspunkte für die<br />

Ausschreibung)<br />

• Vertragsbestimmungen (für die einzelnen Baustoffe<br />

und deren Verarbeitung, Anforderungen an die<br />

Qualität usw.)<br />

RVS 081801 „Deckenarbeiten;<br />

Pflasterstein- und<br />

Pflasterplattendecken Randeinfassungen“<br />

• Begriffsbestimmungen mit Verweis auf die ÖN B<br />

2214<br />

• Baustoffe mit Verweis auf die einschlägigen ÖN und<br />

EN<br />

• Planung; unterschiedliche Bautypen<br />

• Oberbaubemessung mit Verweis auf die RVS<br />

030863<br />

• Übernahmebestimmungen; Qualitätsabzüge<br />

• Im Anhang sind diverse Verbandsarten von<br />

Pflastersteindecken zu finden<br />

9


Ö Norm B 3108 „Natürliche Gesteine,<br />

Einfassungs- und Pflastersteine<br />

In dieser Norm sind Anforderungen an die jeweiligen<br />

Steintypen und deren Abmessungen definiert.<br />

Da aber die Qualität der Natursteinprodukte nicht nur<br />

durch ein nationales Regelwert festgelegt werden kann,<br />

gibt es zu diesem Thema Europäische Normen welche<br />

diese Festlegungen treffen.<br />

• ÖN EN 1341 „Platten aus Naturstein für den<br />

Aussenbereich; Anforderung und Prüfung!<br />

•ÖN EN 1342 „Pflastersteine aus Natursteine ….“<br />

•ÖN EN 1343 „Bordsteine aus Naturstein ….“<br />

10


RVS 030863 „Oberbaubemessung“<br />

Diese RVS regelt die Anforderungen an die, unterhalb der<br />

Decke, liegende Tragkonstruktion.<br />

11


RVS 08.18.01<br />

Ausgabe 01. Oktober 2005<br />

Deckenarbeiten<br />

Pflasterstein- und Pflasterplattendecken<br />

Randeinfassungen<br />

Anwendungsbereich<br />

Diese RVS ist auf das Herstellen von Pflasterstein- und<br />

Pflasterplattendecken sowie Randeinfassungen aus Naturoder<br />

Kunststeinmaterial anzuwenden.<br />

Die RVS 081801 geht davon aus, dass die einschlägigen<br />

ÖN, insbesondere die ÖN B 2114, Bestandteil des<br />

Bauvertrages sind.<br />

Grundsätzliches<br />

Für die Herstellung von Pflasterstein- und Pflasterplattendecken aus<br />

Natur- oder Kunststein ist neben der fachmännischen Erfahrung auf<br />

die richtige Wahl der Bauweise in Abhängigkeit der Anforderungen an<br />

das fertige Bauwerk Bedacht zu nehmen.<br />

Eine ausreichende Bemessung des Oberbaues, die Planung und<br />

Ausführung von Entwässerungseinrichtungen, die richtige Wahl der<br />

Baustoffe und des Bauverfahrens sowie eine fachgerechte<br />

Bauausführung sichern ein positives Langzeitverhalten der Pflasterung.<br />

Die ungebundene Bauweise stellt die Regelbauweise dar und hat sich<br />

über Jahrzehnte bewährt.<br />

Die gebundene Bauweise und die gemischte Bauweise stellen<br />

Sonderbauweisen dar und sind als solche zu planen und auszuführen.<br />

12


4.3 Fugenmaterial<br />

4.3.1 Ungebundenes Fugenmaterial<br />

Darunter versteht man Korngemische mit einem Größtkorn von<br />

höchstens 40 % der maximal zulässigen Fugenbreite mit<br />

ausreichendem Anteil an Stützkorn.<br />

Filterstabilität: Der Eintrag von Feinanteilen in benachbarte<br />

Schichten ist durch die Einhaltung folgender Parameter zu<br />

verhindern:<br />

• Erosion<br />

• Kontakterosion<br />

• Korndurchmesser der jeweiligen Schichte<br />

4.3.2 Gebundenes Fugenmaterial<br />

Die Druckfestigkeit ist an die auftretende Belastung anzupassen.<br />

Die Druckfestigkeit des Fugenmaterials darf keinesfalls größer sein<br />

als die Druckfestigkeit der verwendeten Pflastersteine oder<br />

Pflasterplatten.<br />

Weites gilt bei Verbundplatten, dass die Druckfestigkeit der<br />

Fugenmasse nicht höher sein darf als die Haftzugspannung zwischen<br />

Vorsatzschicht und Kernbeton.<br />

4.3.2.1 Zementgebundes Fugenmaterial<br />

Eine besondere Fließfähigkeit darf nur durch spezielle Zusätze, nicht<br />

durch Wasserzugabe, erreicht werden.<br />

4.3.2.1.1 Bauseits gemischte Fugenmörtel<br />

Darunter versteht man bauseits hergestelltes Gemisch aus Zement<br />

und Gesteinskörnungen. Der Zementgehalt und der W/B –Wert ist<br />

auf das zu verfugende Stein- und Plattenmaterial abzustimmen.<br />

13


4.3.2.1.2 Fugenwerksmörtel<br />

Ein Hochfließfähigkeit ist durch besondere Zusätze und nicht durch<br />

Wasserzugabe zu erreichen<br />

Mindestanforderungen:<br />

• Druckfestigkeit >= 30 N/mm²<br />

• Biegezugfestigkeit >= 6 N/mm²<br />

• Haftzugfestigkeit >= 1 N/mm²<br />

• Nachweis der Frostbeständigkeit<br />

• Nachweis des Tausalzwiderstandes<br />

Diese Anforderungen sind durch Laborversuche zu prüfen.<br />

Prüfkörper für Kontrollprüfungen sind unter Baustellenbedingungen<br />

herzustellen.<br />

Die Herstellungshinweise der Hersteller sind einzuhalten.<br />

So sollte es nicht sein!<br />

4.3.2.2 Bitumengebundenes Fugenmaterial<br />

Unter bitumengebundenem Fugenmaterial ist eine bituminöse<br />

Fugenvergussmasse zu verstehen<br />

14


4.3.2.3 Kunststoffgebundenes Fugenmaterial<br />

Mindestanforderungen:<br />

• Druckfestigkeit >= 30 N/mm²<br />

• Biegezugfestigkeit >= 6 N/mm²<br />

• Haftzugfestigkeit >= 1 N/mm²<br />

• Nachweis der Frostbeständigkeit<br />

• Nachweis des Tausalzwiderstandes<br />

Die Anforderungen sind durch Laborversuche an Prüfkörpern in eingebautem<br />

Zustand zu prüfen.<br />

Grundsätzlich sind die Herstellungshinweise der Hersteller einzuhalten.<br />

Da die unterschiedlichen Hersteller eine erforderliche Fugentiefe von 3-4 cm<br />

angeben, kann nicht von einer gebundenen Fugenfüllung gesprochen werden.<br />

Diese Art der Fugenfüllung ist als Fugenverschluss anzusehen.<br />

5. Planung<br />

5.1 Allgemeines<br />

Bei der Planung einer Pflasterfläche ist zu beachten:<br />

•Funktion der Fläche<br />

•Verkehrsbelastung<br />

•Thermische und chemische Beanspruchung<br />

•Verlegeart<br />

•Steingröße<br />

•Gefälle<br />

•Einbauten<br />

•Materialauswahl<br />

Pflasterstein- und Pflasterplattendecken sind höhenmäßig derart zu<br />

planen, dass die durch die Verkehrsbelastung auftretenden vertikalen<br />

Kräfte in horizontale Kräfte umgeleitet werden können.<br />

Dadurch wird in den Fugen Druckspannung aufgebaut und die Bildung<br />

von Spurrinnen vermindert.<br />

Unter Verkehrsbelastung ist mit einer Nachverdichtung der Bettung<br />

zu rechnen.<br />

15


5.2.1 Ungebundene Bauweise<br />

Bei der ungebundenen Bauweise werden die Pflastersteine bzw.<br />

Pflasterplatten in eine Bettung ohne Zusatz eines Bindemittels<br />

gepflastert bzw. verlegt.<br />

Die Fugenfüllung wird ebenfalls ohne Zusatz eines Bindemittels<br />

hergestellt.<br />

Die darunter liegende Oberbauschicht muss dauerhaft<br />

wasserdurchlässig ausgeführt werden.<br />

5.2.2 Gebundene Bauweise<br />

Bei dieser Bauweise werden die Steine in eine Bettung mit Zusatz<br />

eines Bindemittels gepflastert bzw. verlegt.<br />

Bei Pflasterplatten ist daher auf die kraftschlüssige Verbindung<br />

zwischen Platten und Bettung zu achten.<br />

Die darunter liegende Oberbauschicht muss dauerhaft<br />

wasserdurchlässig ausgeführt werden.<br />

Die Hersteller von Kunststeinprodukten haben die höchstzulässige<br />

Druckfestigkeit der gebundenen Fugenfüllung anzugeben.<br />

Temperaturverursachte Risse in den Fugen sind unvermeidbar.<br />

16


Kleber oder<br />

Haftschlämme:<br />

Haftschl mme:<br />

Weiße Wei e Haftschlämme<br />

Haftschl mme<br />

zum sicheren Verlegen<br />

von Naturwerkstein im<br />

konventionellen<br />

Dickbettverfahren und<br />

auf Einkornestrich<br />

PCI-Carrahaft<br />

PCI Carrahaft<br />

Verkleben der Platten<br />

mit einem<br />

Wasser/Zement -<br />

Gemisch.<br />

17


5.2.3 Gemischte Bauweise<br />

Bei dieser Bauweise werden die Steine bzw. Platten in eine Bettung<br />

ohne Zusatz eines Bindemittels gepflastert bzw. verlegt. Die<br />

Fugenfüllungen werden jedoch gebunden hergestellt.<br />

Die darunter liegende Oberbauschicht muss dauerhaft<br />

wasserdurchlässig ausgeführt werden.<br />

5.5 Spannungsabbauende Fugen und Zonen<br />

Bei Ausführung von gebundenen Fugen sind auf Grund der thermischen<br />

Dehnung der Pflaster- oder Plattenbeläge spannungsabbauende Fugen<br />

bzw. Zonen anzuordnen.<br />

Beim Anschluss von Pflasterungen an ein Bauwerk ist besonders darauf<br />

zu achten.<br />

18


5.5.1 Dehnfugen<br />

Die Dehnfuge muss einerseits die thermische Dehnung der<br />

angrenzenden Fläche aufnehmen können und gleichzeitig ausreichend<br />

Stützfunktion gegenüber der angrenzenden Fläche aufweisen.<br />

Problematisch sind Dehnfugenausbildungen in schwer befahrbaren<br />

Bereichen und daher dort nicht empfehlenswert.<br />

Eine andere Variante ist, die Fläche zu pflastern oder zu verlegen,<br />

Risse in Folge thermischer Dehnung bzw. Schrumpfung entstehen zu<br />

lassen, und diese nachträglich als Dehnfugen auszubilden.<br />

Dehnfugen sind Wartungsfugen!<br />

Entspannungszonen können aus dem gleichen Material wie die<br />

umliegende Fläche hergestellt werden, die Fugen sind jedoch nicht<br />

gebunden zu verfüllen.<br />

19


Querverweis auf die Ö Norm B 2214<br />

Fugenbreiten in Abhängigkeit der Bauart und Steintype<br />

Ungebundene Bauweise:<br />

• Großsteinpflaster GPS 8 – 20 mm<br />

• Pflasterplatten PP 1 - 2 8 – 20 mm<br />

• Pflasterplatten PP 3 – 6 5 – 8 mm<br />

• Kleinsteinpflaster KPS 4 – 10 mm<br />

• Pflastersteine und Pflasterplatten mit spaltrauen Seitenflächen<br />

8 – 20 mm<br />

• Pflastersteine und Pflasterplatten mit fein bearbeiteten<br />

Seitenflächen 5 – 8 mm<br />

Gebundene und gemischte Bauweise:<br />

• Großsteinpflaster GPS 8 – 20 mm<br />

• Pflasterplatten PP 1 - 2 8 – 20 mm<br />

• Pflasterplatten PP 3 – 6 8 – 15 mm<br />

• Kleinsteinpflaster KPS 8 - 15 mm<br />

• Pflastersteine und Pflasterplatten mit spaltrauen Seitenflächen<br />

8 – 20 mm<br />

• Pflastersteine und Pflasterplatten aus Kunstwerkstein<br />

8 – 15 mm<br />

• Pflastersteine und Pflasterplatten mit fein bearbeiteten<br />

Seitenflächen 8 - 15 mm<br />

21


5.3.3.4 Fugenfüllungen<br />

5.3.3.4.1 Allgemeines<br />

Die Fugenfüllung ist auf volle Steinhöhe auszuführen, wobei die<br />

Vertiefung der Fugenfüllung unter Steinoberkante das halbe Maß der<br />

Fugenbreite nicht überschreiten darf. Bei Pflastersteinen oder<br />

Pflasterplatten mit Fase ist die Fugenfüllen bis auf Unterkante Fase<br />

auszuführen.<br />

5.3.3.4.2 Ungebundene Fugenfüllung<br />

Der Fugenverschluss hat mit bindiger gebrochener Gesteinskörnung<br />

0/2 mm zu erfolgen.<br />

Auf der Pflasterung darf Ergänzungsmaterial verbleiben.<br />

In der Praxis kann dies aber Probleme verursachen – es empfiehlt<br />

sich daher den Auftraggeber über diese Tatsache zu informieren.<br />

5.3.3.4.3 Gebundene Fugenfüllung<br />

In Abhängigkeit der Witterung ist die gebundene Fugenfüllung<br />

nachzubehandeln und eine entsprechende Verkehrssperre<br />

sicherzustellen.<br />

Dies bedeutet, dass bei heißer Witterung für einen ausreichenden<br />

Verdunstungsschutz zu sorgen ist, damit keine Schwindrisse<br />

entstehen.<br />

Grundsätzlich unterliegen wir den normalen Grundsätzen der<br />

Betontechnologie und ist auch eine entsprechende Sperrzeit<br />

einzuhalten.<br />

Über beide Faktoren sollte der Auftraggeber ausreichend informiert<br />

werden, da auch dies ein Punkt ist, welcher immer wieder Probleme<br />

verursacht.<br />

Auf der Pflasterdecke darf kein überschüssiges Material<br />

verbleiben.<br />

Ein geringfügiger Grauschleier ist unvermeidbar und<br />

stellt keinen Mangel dar.<br />

22


7.6 Fugenfüllung<br />

7.6.1 Allgemeine Grundstätze<br />

Die Fugen sind auf volle Höhe zu füllen.<br />

Das Fugenmaterial ist hinsichtlich seiner chemischen Eigenschaft auf<br />

die Beschaffenheit der Pflasterstein- oder Pflasterplattendecke<br />

abzustimmen.<br />

Das maximale Größtkorn darf 40 % der maximal zulässigen Fugenbreite<br />

nicht überschreiten.<br />

Auf ausreichende Anteile an Stützkorn und auf die Filterstabilität ist<br />

jedoch zu achten.<br />

7.6.2 Ungebundene Fugenfüllung<br />

Die fertige Pflasterung ist vor dem Rütteln mit Kant- oder<br />

Brechkörnung einzukehren.<br />

Eine bessere Verdichtung wird durch vorheriges Einschlämmen des<br />

Fugensandes erreicht.<br />

Nach dem Rütteln sind die Fugen nochmals auf volle Höhe zu füllen<br />

und ein Fugenverschluss aus bindigem Kant- oder Brechsand<br />

aufzubringen und einzuschlämmen.<br />

Auf der Fläche soll Restmaterial verbleiben, um bei Setzungen der<br />

Fugenfüllung die Fugen durch die Nutzung und die Witterung bis zur<br />

Verfestigung voll zu halten.<br />

23


„Grünbewuchs in den Fugen ist unvermeidlich und<br />

stellt keinen Mangel dar“<br />

7.6.3 Gebundene Fugenfüllung<br />

Die Steine oder Platten sind vorzunässen.<br />

Die Fuge ist gemäß ÖN B 2214 auf volle Höhe mit gebundenem<br />

Fugenmaterial zu verfüllen.<br />

Bei der gemischten Bauweise ist vor dem Rütteln die Fuge mit<br />

Fugenmaterial zu füllen.<br />

Bei der gebundenen Bauweise ist die Fuge mit dem Fugenmaterial<br />

durch mehrmaliges Einbringen, nass in nass, auf Steinoberkante zu<br />

füllen.<br />

26


Die Steine sind in geeigneter Weise von überschüssigem<br />

Fugenmaterial zu reinigen.<br />

Es ist darauf zu achten, dass durch die Reinigung keine qualitativen<br />

Beeinträchtigungen des Fugenmaterials entstehen – W/B Wert.<br />

An den Steinoberflächen dürfen keine Mörtelreste zurückbleiben, ein<br />

geringfügiger Grauschleier ist jedoch unvermeidbar und stellt keinen<br />

Mangel dar.<br />

Bei der gebundenen Fugenfüllung sind Risse infolge<br />

Temperaturschwankungen unvermeidlich und berechtigen somit nicht<br />

zu Reklamationen.<br />

27


Danke für Ihre Teilnahme !<br />

„Fuge tragender Bestandteil der<br />

Konstruktion“<br />

Bei Fragen stehen wir Ihnen<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Ing. Mario Johannes Tomasek<br />

Hochrain 16<br />

4842 Zell am Pettenfirst<br />

0699 1000 80 18<br />

mt-pflastermeister@gmx.at<br />

29

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