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25 Jahre - KKV Bundesverband

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kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung<br />

02/ 12<br />

Prominenter Besuch<br />

Peter Frey beim <strong>KKV</strong> Worms<br />

<strong>KKV</strong>-Aufsatzwettbewerb<br />

Stolze Preisträgerinnen<br />

Aufbruch<br />

wohin?<br />

Am Gelingen des<br />

Dialogprozesses<br />

entscheidet sich die<br />

Zukunft der Kirche.<br />

Zum Gedenken<br />

Bischof von Ketteler<br />

Schönes Kastilien<br />

Mit dem <strong>KKV</strong> auf Reisen


Inhalt • termIne<br />

2/12<br />

4 Kirche mit Zukunft<br />

Der Dialogprozess braucht jeden<br />

6 Die Jugend begeistern<br />

Aufsatzwettbewerb des <strong>KKV</strong>-Fördererkreises<br />

8 Geistliches Wort<br />

Soziale Marktwirtschaft in der Krise?<br />

11 Gelähmte Kirche?<br />

ZDF-Chefredakteur Peter Frey beim <strong>KKV</strong><br />

13 mit der Kirche leiden<br />

Bezirkswallfahrt des <strong>KKV</strong> Oldenburg<br />

16 Kirche in der löwengrube?<br />

Regionaltagung des <strong>KKV</strong> Ost in Magdeburg<br />

17 herausragende Stellung<br />

100 <strong>Jahre</strong> <strong>KKV</strong> Letmathe<br />

21 mit dem <strong>KKV</strong> unterwegs<br />

Frühjahrsreise nach Kastilien<br />

iMpRESSuM<br />

neue mitte – Zeitschrift der Katholiken in<br />

Wirtschaft und Verwaltung<br />

Herausgeber: <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>.<br />

Bismarckstraße 61, 45128 Essen,<br />

E-Mail: info@kkv-bund.de,<br />

www.kkv-bund.de<br />

Redaktion: Andreas Schuppert (Chefredakteur),<br />

Joachim Hüpkes<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion. Die Redaktion behält sich sinngemäße<br />

Kürzungen vor. Redaktionsschluss nächste Ausgabe:<br />

15. August 2012<br />

Die Neue Mitte erscheint vier Mal jährlich. Der<br />

Bezugspreis beträgt 2,30 Euro pro Heft bzw. 9,20<br />

Euro pro Jahr, jeweils inkl. Versandkosten. Für<br />

Mitglieder ist der Bezugspreis im Verbandsbeitrag<br />

enthalten.<br />

druck: Druckhaus Breyer, 49356 Diepholz.<br />

Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem<br />

Papier.<br />

TERMiNKALENdER<br />

Limburg<br />

30. Juni 2012<br />

Diözesantag des <strong>KKV</strong> Diözesanverbandes Limburg mit<br />

Bischof Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van-Elst<br />

Jersey<br />

1. bis 8. September<br />

<strong>KKV</strong> Herbstreise nach Jersey<br />

Osnabrück<br />

8. September<br />

<strong>KKV</strong> Samstagsforum mit dem Generalsekretär der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt, Dr. Fritz Brickwedde<br />

Arnsberg-Neheim<br />

15. September<br />

<strong>KKV</strong> Samstagsforum mit Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg<br />

und Prof. Dr. Patrick Sensburg (MdB)<br />

Wiesbaden<br />

2. bis 11. Oktober<br />

Studienreise des <strong>KKV</strong> Wiesbaden nach Portugal<br />

Essen<br />

5. bis 7. Oktober 2012<br />

<strong>KKV</strong> Familienseminar<br />

Facebook, Twitter& Co. – Wie sozial sind die sozialen<br />

Netzwerke ?<br />

Mannheim<br />

20. Oktober 2012<br />

<strong>KKV</strong> Samstagsforum mit dem ehemaligen Verfassungsrichter<br />

Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />

Bensberg<br />

20. Oktober<br />

„Weniger ist mehr“ – kritische Anmerkungen zur Wachstums-<br />

Euphorie, Diözesanverband Köln<br />

Kloster Eberbach/Rheingau<br />

7. November 2012<br />

Vortrag von Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg: „Glaubensbekenntnis<br />

in einer glaubensentwöhnten Zeit – wieviel Mut<br />

brauchen wir gegen die Glaubensvergessenheit?“<br />

Köln<br />

16. November 2012<br />

Sitzung <strong>KKV</strong> Bundesvorstand,<br />

Erzbischöfliches Priesterseminar<br />

17. November 2012<br />

Sitzung <strong>KKV</strong> Hauptausschuss,<br />

Erzbischöfliches Priestersemina<br />

2 neue mitte 02/12


Fotos: <strong>KKV</strong>/Tobias Gotthardt<br />

Der Glaube muss strahlen<br />

um die Kirche zu erneuern, müssen wir zuerst bei uns selbst anfangen.<br />

Liebe <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er!<br />

Drei tage hatten wir die<br />

Gelegenheit, an unserem<br />

Informationsstand am Wasserturm<br />

die Besucher des mannheimer<br />

Katholikentages über die Ziele und<br />

aufgaben des <strong>KKV</strong> zu informieren. Und<br />

das Interesse an unserem Verband war<br />

außerordentlich groß. So schrieb uns<br />

später ein teilnehmer aus Wuppertal:<br />

„Ich freue mich, dass es Ihren Verband<br />

gibt, der sich für Bildung im Bereich<br />

katholischer Soziallehre wie etwa<br />

durch die Idee eines Katechismus der<br />

Soziallehre einsetzt und wo ich somit<br />

Impulse für mein kommunalpolitisches<br />

engagement und Stellungnahmen<br />

zu aktuellen politischen Fragen im<br />

licht der Soziallehre finden kann.“ Im<br />

Giessener anzeiger, deren redakteurin<br />

ebenfalls unseren Stand besuchte,<br />

konnte man am 19. mai im rahmen<br />

eines Berichts über den Katholikentag<br />

unter anderem lesen, dass sich der<br />

<strong>KKV</strong> für den Sonntagsschutz und vor<br />

allem für mehr ethik in der Wirtschaft<br />

einsetze. Und in der tat: mit unseren<br />

liegestühlen, die den aufdruck „Ich<br />

bin Sonntagsschützer“ trugen, stießen<br />

wir fast einhellig bei den Besuchern auf<br />

Zustimmung. Gleichzeitig war diese<br />

aussage vielfach ein guter aufhänger<br />

für interessante Gespräche. Für den<br />

mannheimer <strong>KKV</strong>-Vorsitzenden, Dr.<br />

hans-Georg Weßjohann, und seinen<br />

Stellvertreter, Franz hohler, die beide<br />

am <strong>KKV</strong>-Stand im einsatz waren, war es<br />

zudem eine gute Gelegenheit, für ihre<br />

Ortsgemeinschaft zu werben.<br />

Was bleibt nun vom Katholikentag?<br />

Bewirkt er einen neuen aufbruch in<br />

unserer Kirche? Und wenn ja, wie<br />

sieht dieser aus? Papst Benedikt XVI.<br />

hat dies in seinem Grußwort wie folgt<br />

formuliert: „erneuerung trägt nur<br />

Frucht, wenn sie aus dem wirklich<br />

neuen von Christus her geschieht, der<br />

der Weg, die Wahrheit und das leben<br />

ist (vgl. Joh 14,6). So betrifft aufbruch<br />

neue mitte 02/12<br />

jeden Gläubigen persönlich und zuinnerst.“<br />

In unserem Brief an erzbischof<br />

Zollitsch, in dem wir seinerzeit unsere<br />

Sichtweise zum Gesprächsprozess<br />

äußerten, schrieb ich unter anderem:<br />

„Ziel dieses Prozesses sollte es sein,<br />

gemeinsam Wege aufzuzeigen, wie der<br />

christliche Glaube in der heutigen Zeit<br />

mehr Strahlkraft gewinnen kann. Um<br />

dies zu erreichen, sollten wir in erster<br />

linie bei uns selbst anfangen und<br />

prüfen, ob wir auch selbst glaubwürdige<br />

Zeugen unseres Glaubens sind.“<br />

Von daher bin ich der auffassung, dass<br />

viele der aktuell diskutierten themen<br />

wie Pflichtzölibat, Frauenpriestertum,<br />

Kommunionempfang für wiederverheiratete<br />

Geschiedene, gemeinsames<br />

abendmahl usw. an Brisanz verlieren<br />

würden, wenn man sich mit ihnen im<br />

lichte des Glaubens aber auch des<br />

katholischen Kirchenverständnisses<br />

und vor allem vorurteilsfrei auseinandersetzen<br />

würde.<br />

Im mannheimer aufruf des Zentralkomitees<br />

der deutschen Katholiken<br />

(ZdK) zum Katholikentag heißt es:<br />

„mit Sorge sehen wir, wie verschiedene<br />

Gruppen innerhalb der Kirche für sich<br />

allein beanspruchen, den Willen Gottes<br />

authentisch auszulegen, das innerkirchliche<br />

Gespräch über den Glauben verweigern<br />

oder sich sogar das Katholischsein<br />

absprechen. als Vertreterinnen<br />

und Vertreter von räten, Verbänden<br />

aUF eIn WOrt<br />

und Gemeinschaften, … suchen wir<br />

das Verbindende und wollen dazu beitragen,<br />

dass das äußere Bild der Kirche<br />

nicht durch ihre inneren Konflikte<br />

bestimmt wird, sondern durch die<br />

Vergegenwärtigung der Botschaft Jesu<br />

in unserer Zeit.“<br />

ein weiterer höhepunkt in unserer<br />

<strong>KKV</strong>-arbeit war die Preisverleihung<br />

anlässlich des vom Fördererkreis für<br />

Bildungsarbeit im <strong>KKV</strong> ausgelobten<br />

aufsatzwettbewerbs „Soziale marktwirtschaft<br />

und katholische Soziallehre<br />

– Grundlagen ethisch verantwortlichen<br />

handelns in der Wirtschaft“. hier<br />

konnten drei Oberstufenschülerinnen<br />

von katholischen Gymnasien aus der<br />

hand von Prof. Dr. norbert Walter in<br />

der Katholischen akademie in Berlin<br />

ihre Geldpreise entgegennehmen. Der<br />

Wettbewerb sollte junge menschen<br />

motivieren, sich über unser Wirtschaftssystem<br />

Gedanken zu machen<br />

und dabei christlich-ethische Werte<br />

der katholischen Soziallehre in ihren<br />

Überlegungen berücksichtigen.<br />

Darüber hinaus war es mir eine<br />

besondere Freude, im april beim<br />

100-jährigen Jubiläum der Ortsgemeinschaft<br />

letmathe dabei gewesen zu<br />

sein. Konnten wir hier doch gleichzeitig<br />

den 65. <strong>Jahre</strong>stag der Wiedergründung<br />

des <strong>KKV</strong> nach dem Krieg begehen. Sie<br />

sehen, die Zeit der Verbände – und damit<br />

auch des <strong>KKV</strong> – ist nicht überholt,<br />

sondern aktueller denn je. Denn wenn<br />

wir die Welt in unserem Sinne verändern<br />

wollen, müssen wir uns persönlich<br />

dafür einsetzen. Und genau das ist der<br />

Sinn unseres engagements im <strong>KKV</strong>.<br />

Wie hat es Charles Kingsley so schön<br />

formuliert: „Viele handeln so, als wären<br />

Komfort und luxus das Wichtigste<br />

im leben. Doch zum wahren Glück<br />

brauchen wir nichts weiter als etwas,<br />

wofür wir uns begeistern können.“ Was<br />

hindert uns daran, uns für den <strong>KKV</strong> und<br />

seine Ziele zu begeistern? es grüßt Sie<br />

herzlich Ihr<br />

Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender<br />

3


4 neue mitte 02/12


e<br />

rst sah es dunkel aus, dann aber brach<br />

die Sonne mit Gewalt hervor. Pünktlich<br />

zur eröffnung des 98. Deutschen<br />

Katholikentages in mannheim hatte der<br />

himmel erbarmen und bescherte den rund <strong>25</strong>.000<br />

Dauerteilnehmern strahlendes Wetter. „eine neuen<br />

aufbruch wagen“ lautete das ehrgeizige motto des<br />

treffens, das vor allem vom Dialog geprägt sein<br />

sollte.<br />

Dunkle Wolken scheinen dagegen immer mehr<br />

Christen am Kirchenhimmel aufziehen zu sehen.<br />

Die missbrauchsfälle, die mangelnde Dialog- und<br />

Kompromissbereitschaft und der herbe Imageverlust:<br />

Das war es was die Kirche in den letzten zwei<br />

<strong>Jahre</strong>n geprägt hat. einen neuen aufbruch wagen<br />

– viele sind sich immer noch unsicher, wohin sie<br />

aufbrechen sollen und ob sich das eigentlich lohnt.<br />

mit der Folge, dass immer mehr der Kirche den<br />

rücken kehren.<br />

Dennoch: Der Katholikentag in mannheim hat<br />

gezeigt, dass der Dialog möglich ist, vorausgesetzt,<br />

man beteiligt sich daran. „So offen habe ich noch nie<br />

über meine Probleme mit der Kirche gesprochen“,<br />

meint ein Katholikentagsteilnehmer, der eigentlich<br />

nicht kommen wollte, sich dann aber doch aufgemacht<br />

hat. „Ich glaube wir haben das große manko,<br />

dass wir in der Vergangenheit einfach nicht miteinander<br />

geredet haben. Der Dialog in der Gesellschaft<br />

ist dagegen etwas ganz Selbstverständliches.“<br />

Dabei scheinen es weniger die „heißen themen“ zu<br />

sein, die den treuen Gläubigen auf den nägeln brennen,<br />

sondern einfach der Wunsch, auch als laien in<br />

der Kirche ernst genommen zu werden. ein Prozess,<br />

der in der Kirche mancherorts erst beginnen muss.<br />

Konnte dieser Katholikentag aufbrechen? Impulse<br />

für eine den menschen dienende Kirche und die<br />

entwicklung einer zukunftsfähigen Kultur in<br />

Deutschland und weltweit erwartete das Zentralkomitee<br />

der deutschen Katholiken (ZdK). Unter der<br />

Überschrift „auf Gott vertrauen und mutig aufbrechen“<br />

hat die Vollversammlung des ZdK am 15. mai<br />

den „mannheimer aufruf“ verabschiedet. Der auf-<br />

tItel<br />

Kirche mit Zukunft<br />

in der Öffentlichkeit viel gescholten, mehr und mehr gemieden, aber immer noch<br />

lebendig. Viele Menschen wollen in der Kirche bleiben, aber sie wollen sie aktiv<br />

mitgestalten. das zeigte der 98. deutsche Katholikentag in Mannheim. der<br />

angestoßene dialog kann gelingen, wenn auch die kritischen Stimmen gehört<br />

werden. dann hat die Kirche Zukunft.<br />

ruf entwirft ein leitbild einer den menschen dienenden<br />

Kirche. Fundament und richtschnur für alle<br />

reformen sollen nach auffassung des ZdK das II.<br />

Vatikanische Konzil und die Synoden von Würzburg<br />

und Dresden sein. hieran sollte sich auch der in der<br />

deutschen Kirche begonnene Dialogprozess orientieren.<br />

er bietet nach ansicht des ZdK die Chance<br />

„in wechselseitigem respekt, mit der erfahrung der<br />

verschiedenen Glaubenswege und der Vielfallt der<br />

Frömmigkeit“ den richtigen Weg zu finden.<br />

eine den menschen dienende Kirche müsse die<br />

lebenswirklichkeit der menschen wahrnehmen und<br />

mit „Sensibilität und Barmherzigkeit“ darauf eingehen,<br />

fordert das Zentralkomitee und lenkt in seiner<br />

erklärung den Blick unter anderem auf wiederverheiratete<br />

Geschiedene und konfessionsverbindende<br />

Paare. Insbesondere im miteinander von Frauen<br />

und männern sowie Klerikern und laien setzt sich<br />

das ZdK für mehr Partnerschaftlichkeit ein. Da eine<br />

dienende Kirche den menschen heimat geben<br />

müsse, sieht es die entwicklung zu immer größeren<br />

pastoralen einheiten sehr kritisch.<br />

Christen müssen mehr Mut und<br />

Zivilcourage zeigen<br />

Die Frage muss aber auch sein, was jeder einzelne<br />

tut, damit die Kirche, die Gesellschaft besser wird.<br />

Wo zeigen Christen „Flagge“, wenn es darum geht,<br />

zum Beispiel extremistischen tendenzen entgegenzutreten?<br />

ein leichtes raunen geht durch das<br />

Publikum, als Silke maresch aus Pirna erklärt, dass<br />

dies überhaupt die erste Veranstaltung bei einem<br />

Katholikentag ist, die das thema „Kirche und<br />

rechtsextremismus“ behandelt. erstaunen – und<br />

tatsächlich scheint es, dass die meisten immer<br />

noch wegschauen oder abwiegeln, wenn es um die<br />

braune Gefahr geht. Bei der Veranstaltung „Zum<br />

Widerstand verpflichtet“ gab es in mannheim wohl<br />

auch deshalb mehr Fragen als antworten. In der<br />

Gesellschaft werde rechtsextremes Gedankengut<br />

5


aUS Dem BUnDeSVerBanD<br />

mehr und mehr verharmlost, stellt auch<br />

der Präsident von Pax Christi, Bischof<br />

heinz Josef algermissen aus Fulda,<br />

fest. Der politische Umgang sei oft<br />

fragwürdig. „es darf nicht sein, dass die<br />

aufmärsche rechtsradikaler geschützt<br />

und die Gegendemonstranten kriminalisiert<br />

werden“, so der Bischof. Die<br />

katholischen Gemeinden müssten<br />

sich aktiver mit dem Problem auseinandersetzen.<br />

„Wir Christen müssen<br />

ein stärkeres engagement gegen den<br />

rechtsextremismus zeigen“, ist der<br />

Bischof überzeugt.<br />

Genau das vermisst Silke maresch,<br />

migrationsberaterin bei der Caritas in<br />

Pirna. Bereits vor sieben <strong>Jahre</strong>n war sie<br />

mit dabei, als der arbeitskreis „Kirche<br />

für Demokratie gegen rechtsextremismus“<br />

in Sachsen gegründet wurde.<br />

eine christliche antwort auf die aufmärsche<br />

von neonazis am 13. Februar,<br />

dem tag der Zerstörung Dresdens<br />

1945. Damit wollten die Initiatoren<br />

zeigen, dass auch Christen die Gefahren<br />

rechtsextremer Gewalt sehen<br />

und dagegen ankämpfen. auf sehr viel<br />

Unterstützung stieß die Gruppe am allerdings<br />

anfang nicht. „Inzwischen hat<br />

sich einiges bewegt, wir müssen aber<br />

noch viel tun. Ich wünsche mir, dass<br />

sich die Kirche endlich einer offenen<br />

auseinandersetzung mit dem thema<br />

rechtsextremismus stellt“, forderte<br />

Silke maresch.<br />

Für den Berliner moraltheologen<br />

andreas lob-hüdepohl ergibt sich<br />

die „Christenpflicht zum Widerstand“<br />

schon aus der „Gottebenbildlichkeit<br />

des menschen“. Die annahme der<br />

grundsätzlichen Gleichheit aller menschen,<br />

wie sie auch im Grundgesetz<br />

verankert ist, fordere das engagement<br />

gegen marginalisierung und ausgrenzung<br />

geradezu heraus. Die Beistandspflicht<br />

ergebe sich für die Christen aber<br />

auch aus dem einheitsgebot von Gottes<br />

und nächstenliebe, also für jeden, „der<br />

sich mir als nächster erweist“.<br />

Im gesellschaftlichen engagement und<br />

in der Glaubenserneuerung liegt der<br />

Schlüssel für eine dialogfähige Kirche.<br />

auch für den <strong>KKV</strong> waren die tage in<br />

mannheim erlebnisreich und wichtig.<br />

auf einem Infostand präsentierte sich<br />

der <strong>KKV</strong> Columbus mannheim und<br />

der <strong>Bundesverband</strong> in der Innenstadt.<br />

Der mannheimer Ortsvorsitzende Dr.<br />

hans-Georg Weßjohann, sein Stellvertreter<br />

Franz hohler, der Bundesvorsitzende<br />

Bernd-m. Wehner, zeitweilig<br />

die beiden stellvertretenden Bundes-<br />

Das ließen sich die Besucher nicht zweimal sagen: Sektempfang am Stand des <strong>KKV</strong> auf dem Katholikentag.<br />

vorsitzenden andreas Schuppert und<br />

tobias Gotthardt sowie der Bundesgeschäftsführer<br />

Joachim hüpkes antworteten<br />

auf die Fragen der zahlreichen<br />

Besuchern am gut postierten <strong>KKV</strong><br />

Stand, direkt am Wasserturm. Viele<br />

Besucher nutzten die Gelegenheit, sich<br />

über den Verband zu informieren. Das<br />

thema Sonntagsschutz stand dabei<br />

im mittelpunkt des Interesses vieler<br />

Gäste. liegestühle mit dem aufdruck<br />

„Sonntagsschützer“ fanden ebenso das<br />

Interesse der Gäste wie der Button, mit<br />

dem sich viele schmückten.<br />

„es kommt wieder dahin, dass der<br />

Sonntag ein ganz normaler arbeitstag<br />

werden soll. Da sind solche leute wie<br />

ihr wichtig“, sagt Jens Weiß, der an der<br />

Ostsee zu hause ist und in der Gastronomie<br />

arbeitet. am ende komme es<br />

aber auch auf den Verbraucher an. „Bei<br />

uns wollen die Urlauber auch am Sonntag<br />

ihr Bierchen trinken, da müssen wir<br />

genauso ran wie am montag.“ einmal<br />

mehr zeigte somit der Katholikentag:<br />

Veränderung ist nur möglich, wenn der<br />

einzelne beginnt. Das betrifft auch den<br />

Dialogprozess in der Kirche. Und dieser<br />

Dialog braucht jeden jeden.<br />

Andreas Schuppert/Joachim Hüpkes<br />

6 neue mitte 02/12


Foto: <strong>KKV</strong><br />

Preisverleihung in Berlin. Der Aufsatzwettbwerb sollte junge Menschen ansporen, sich mit wirtschaftsethischen Fragen zu beschäftigen.<br />

Die Jugend begeistern<br />

drei junge Frauen gewannen den Aufsatzwettbewerb des <strong>KKV</strong>-Fördererkreis für Bildungsarbeit.<br />

in der Bundeshauptstadt fand die preisverleihung statt.<br />

V<br />

oller Stolz konnten ende<br />

april Carla Schneidewind<br />

(Oldenburg), Katja Döring<br />

(hildesheim) und lea thiel (essen)<br />

die ersten drei Preise für ihre arbeiten<br />

zum thema „Soziale marktwirtschaft<br />

und katholische Soziallehre – Grundlagen<br />

ethisch verantwortlichen handelns<br />

in der Wirtschaft“ aus der hand von<br />

Prof. Dr. norbert Walter in der Katholischen<br />

akademie in Berlin entgegennehmen.<br />

Die drei Schülerinnen von der<br />

liebfrauenschule in Oldenburg, dem<br />

Bischöflichen Gymnasium Josephinum<br />

in hildesheim und dem robert Schumann<br />

Berufskolleg in essen hatten<br />

sich an dem vom Fördererkreis für<br />

Bildungsarbeit im <strong>KKV</strong> ausgerufenen<br />

deutschlandweiten aufsatzwettbewerb<br />

beteiligt. Der Fördererkreis wollte mit<br />

diesem aufsatzwettbewerb Schüler der<br />

Oberstufen katholischer Gymnasien<br />

dazu ermuntern, sich angesichts der<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise mit der<br />

Katholischen Soziallehre eingehender<br />

zu beschäftigen, sagt Georg Konen,<br />

Vorsitzender des <strong>KKV</strong>-Fördererkreises.<br />

Staatsminister eckart von Klaeden<br />

unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung<br />

der Sozialen marktwirtschaft<br />

neue mitte 02/12<br />

für den Standort Deutschland. „Das<br />

Faszinierende an dieser Wirtschaftsordnung<br />

ist, dass es hier grundsätzlich<br />

gelungen ist, das eigen- und Fremdinteresse<br />

in einklang zu bringen.“ Prof.<br />

Dr. norbert Walter, Schirmherr des<br />

Wettbewerbs, gratulierte gemeinsam<br />

mit Georg Konen, den jungen Damen<br />

zu ihrem Preis. „Sie haben in ihren<br />

arbeiten zutreffend dargestellt, dass<br />

die Katholische Soziallehre ein unverzichtbares<br />

element der Sozialen<br />

marktwirtschaft ist“, so der ehemalige<br />

Chefvolkswirt der Deutschen Bank bei<br />

der Übergabe der Preise.<br />

Europa auf der Grundlage der<br />

Sozialen Marktwirtschaft<br />

Prof. Dr. Peter Schallenberg, Sozialethiker<br />

und Direktor der Katholischen<br />

Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle<br />

in mönchengladbach, ging auf die<br />

Bedeutung der Sozialen marktwirtschaft<br />

für europa ein. So müsse der<br />

europäische Binnenmarkt auf der<br />

Grundlage einer wettbewerbsfähigen<br />

Sozialen marktwirtschaft, die ja auch<br />

als leitidee der eU in den Vertrag von<br />

lissabon als verbindliche leitidee<br />

aufgenommen worden sei, weiterentwickelt<br />

werden. Gleichzeitig wies er<br />

darauf hin, dass aufgrund der Initiative<br />

des <strong>KKV</strong> der St. Ulrich Verlag dabei sei,<br />

die Katholische Soziallehre in einem<br />

sogenannten DOCat so aufzubereiten,<br />

dass sie auch von Jugendlichen besser<br />

verstanden werde.<br />

In seiner Begrüßung dankte Georg<br />

Konen allen Beteiligten des aufsatzwettbewerbes,<br />

der auch die ausdrückliche<br />

Unterstützung des münchner<br />

erzbischofs reinhard Kardinal marx<br />

gefunden hatte. Sein besonderer Dank<br />

galt der Jury, die mit dem ehemaligen<br />

Bundesarbeitsminister Dr. norbert<br />

Blüm, Oberschulrat Prof. Dr. Franz<br />

Bölsker vom Bischöflichen Offizialat in<br />

Vechta, dem ehemaligen ministerpräsidenten<br />

des Freistaates Sachsen Prof.<br />

Dr. Georg milbradt, dem moraltheologen<br />

und ethiker monsignore Prof. Dr.<br />

Peter Schallenberg und dem Bundestagsabgeordneten<br />

Peter Weiß, sozialpolitischer<br />

Sprecher der CDU/CSU-<br />

Bundestagsfraktion, prominent besetzt<br />

war. Der Bundesvorsitzende des <strong>KKV</strong>,<br />

Bernd-m. Wehner, dankte insbesondere<br />

dem Vorstand des Fördererkreises für<br />

seine Initiative. kkv<br />

7


GeIStlICheS WOrt<br />

Soziale marktwirtschaft<br />

in der Krise?<br />

Liebe <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er!<br />

nein, nicht von der Krise der<br />

Katholischen Soziallehre<br />

ist hier die rede, sondern<br />

von der Finanz- und Schuldenkrise in<br />

europa, die wir derzeit erleben, und<br />

in der die Katholische Soziallehre<br />

ein sicherer Kompass sein kann! So<br />

hat es auch Bundesfinanzminister<br />

Dr. Wolfgang Schäuble beim Podium<br />

zum thema „Schuldenkrise“ auf dem<br />

mannheimer Katholikentag formuliert:<br />

Die Katholische Soziallehre bietet mit<br />

den Grundprinzipien von Personalität<br />

(einschließlich haftung und Verantwortung),<br />

Solidarität, Subsidiarität<br />

und Gemeinwohl beste anhaltspunkte<br />

zur Bewältigung der Krise. So unterstreicht<br />

ja auch Papst Benedikt XVI.<br />

in seiner letzten enzyklika „Caritas in<br />

veritate“ vom 29. Juni 2009: „Die Krise<br />

verpflichtet uns, unseren Weg neu zu<br />

planen, uns neue regeln zu geben und<br />

neue einsatzformen zu finden, auf<br />

positive erfahrungen zuzusteuern und<br />

die negativen zu verwerfen. So wird die<br />

Krise anlass zu Unterscheidung und<br />

neuer Planung.“<br />

Eine Frage der grundlegenden<br />

Gerechtigkeit<br />

Daher müssen die produktiven möglichkeiten<br />

der Finanzkrise genutzt<br />

werden, weil Krisen nicht nur eine<br />

Frage der wirtschaftlichen Stabilität,<br />

sondern auch eine Frage der grundlegenden<br />

Gerechtigkeit sind. märkte<br />

sind ja nach unserer Überzeugung kein<br />

Selbstzweck, sondern ein mittel, um<br />

menschen in ihrer personalen und<br />

unternehmerischen Freiheit zu fördern<br />

und sie in eine Gesellschaft einzubinden.<br />

Inklusion heißt das neue modewort<br />

der Spezialethik: Gemeint ist eine<br />

Beteiligungsgerechtigkeit, die jeden<br />

menschen in der Gesellschaft ernst<br />

nimmt und dementsprechend fördert.<br />

Die entscheidende Frage ist stets:<br />

Was ist für die menschliche Person<br />

gerecht, was fördert sie und führt sie<br />

zu wahrer Freiheit? alle Organisationsformen<br />

der Wirtschaft und des Staates<br />

sind danach auszurichten, ob sie der<br />

personalen Freiheit und Würde der<br />

menschlichen Person entgegenkommen<br />

und diese fördern. Das meint das<br />

Prinzip der Personalität, und das gilt<br />

jetzt auch für Staaten in europa: Wenn<br />

ein Staat nicht in der lage ist, seinen<br />

arbeitsmarkt gerecht und effizient<br />

zu organisieren, wenn in einem land<br />

fast die hälfte der Jugendlichen unter<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n arbeitslos sind, dann muss<br />

grundlegend etwas reformiert werden.<br />

Das deutsche modell der dualen<br />

Berufsausbildung zum Beispiel eignet<br />

sich, jenseits angeblicher deutscher<br />

arroganz, sehr wohl als exportschlager,<br />

ebenso das florierende deutsche handwerk,<br />

das den arbeitsmarkt wesentlich<br />

trägt und stützt. Dies gilt dann auch für<br />

Solidarität und Subsidiarität:<br />

natürlich gibt es in europa, durch<br />

Verträge und Selbstverpflichtung, auch<br />

eine Pflicht der Solidarität gegenüber<br />

schwächeren und benachteiligten ländern<br />

– freilich auch eine Pflicht zur reform<br />

von rentenversicherung und allzu<br />

großzügig bemessenen mindestlöhnen,<br />

die ein land dauerhaft konkurrenzunfähig<br />

gegenüber Wettbewerbern macht.<br />

hier von einmischung anderer länder<br />

zu sprechen, hat nur Sinn, wenn es<br />

keine Solidarität gäbe – gibt es die aber,<br />

dann gehört auch haftung und hilfe<br />

von außen hinzu.<br />

Europa ist eine<br />

Schicksalsgemeinschaft<br />

Und schließlich Gemeinwohl: Damit<br />

ist ja nicht das kumulierte Bruttosozialprodukt<br />

gemeint, sondern die grundlegende<br />

Gerechtigkeit gegenüber jeder<br />

Person im Staat und in der Staatengemeinschaft,<br />

also ein gemeinsames Interesse<br />

am guten leben jeder Person.<br />

europa ist eine Union, das soll nicht<br />

vergessen werden. Das aber heißt:<br />

Stärkere treten für Schwächere ein, der<br />

Fiskalunion folgt notwendig auch eine<br />

Sozialunion und auch eine transferunion.<br />

Die Details sind verhandelbar und<br />

müssen stets neu austariert werden,<br />

aber die Grundidee ist nicht verhandelbar:<br />

Dass europa nicht einfach<br />

eine Zugewinngemeinschaft, sondern<br />

eine politisch und historisch gewollte<br />

Schicksalsgemeinschaft ist zur Sicherung<br />

des Friedens! auschwitz und archipel<br />

GUlaG waren das grausige Fanal<br />

für die Gründung der europäischen<br />

Gemeinschaft, die solches dauerhaft<br />

verhindern soll. Das ist der bleibende<br />

auftrag europas und sollte in keiner<br />

Finanzkrise vergessen werden! Freilich:<br />

eine Folge der Krise sind in jedem Fall<br />

die massiv gestiegenen Staatsschulden,<br />

die auf lange Sicht die handlungsfähigkeit<br />

der Staaten gefährden. Daher<br />

muss alles getan werden, um neben der<br />

Umwelt und der Bildung den künftigen<br />

Generationen auch einen handlungsfähigen<br />

Staat zu hinterlassen. herzlichst<br />

und im Gebet verbunden.<br />

Ihr Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg<br />

Geistlicher Beirat des <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es<br />

8 neue mitte 02/12


Fotos: <strong>KKV</strong>/privat<br />

D<br />

ie unter dem titel „Der<br />

Verband katholischer kaufmännischer<br />

Vereinigungen<br />

Deutschlands 1877 – 1933“ erschienene<br />

Dissertationsschrift ist die erste<br />

umfassende wissenschaftliche arbeit<br />

zur Geschichte des <strong>KKV</strong>. mehrfach<br />

wurde seit langem der Wunsch nach<br />

einer historiographischen Darstellung<br />

des Verbandes geäußert. So schrieb<br />

schon 1927 der damalige Vorsitzende<br />

Josef Kraus in der Verbandszeitschrift<br />

„merkuria“: „Die überaus lehrreiche<br />

und interessante Geschichte und entwicklung<br />

unseres Verbandes durch ein<br />

größeres Geschichtswerk der breiteren<br />

Öffentlichkeit zu übergeben, wird<br />

eine wichtige arbeit ganz besonderer<br />

art sein“ (merkuria 46. Jg. nr. 19, S.<br />

243). eine auf intensiver Quellenarbeit<br />

gründende geschichtswissenschaftliche<br />

Untersuchung des Verbandes blieb<br />

jedoch ein Desiderat, was unter anderem<br />

zur Folge hatte, dass der Verband<br />

in der Katholizismusforschung bisher<br />

nicht die Beachtung erfahren hat, die<br />

ihm auf Grund seiner Bedeutung als<br />

Berufsverband der Katholiken in Wirtschaft<br />

und Verwaltung zukommt. Da<br />

die inzwischen 135-jährige Geschichte<br />

des <strong>KKV</strong> nicht mehr im rahmen einer<br />

einzigen Dissertation wissenschaftlich<br />

fundiert darzustellen ist, war entweder<br />

eine Festlegung auf einzelaspekte oder,<br />

im Falle einer Gesamtdarstellung, eine<br />

zeitliche eingrenzung vorzunehmen.<br />

Die entscheidung fiel zu Gunsten<br />

einer breit angelegten Untersuchung<br />

des Zeitraums von der Verbandsgründung<br />

bis1933. Folgende Überlegungen<br />

waren ausschlaggebend: Die erste und<br />

damit grundlegende geschichtswissenschaftliche<br />

arbeit über den <strong>KKV</strong> sollte<br />

zeitlich die Gründungs- und Konsolidierungsphase<br />

sowie die erste Blütezeit<br />

des Verbandes berücksichtigen und<br />

inhaltlich das gesamte Spektrum der<br />

zahlreichen aktivitäten und Publikationen<br />

sowie die Organisationsstrukturen<br />

neue mitte 02/12<br />

einbeziehen. Der Schwerpunkt liegt<br />

auf der Zeit der Weimarer republik,<br />

als der Verband den höhepunkt seiner<br />

aktivität und den höchsten mitgliederstand<br />

(ca. 45.000 mitglieder in knapp<br />

400 Ortsvereinigungen) erreicht hatte.<br />

Obgleich die Bestände des Verbandsarchivs,<br />

einiger Bistumsarchive und<br />

zahlreicher Ortsvereinsarchive im Krieg<br />

weitgehend vernichtet wurden, ist die<br />

Quellenlage für den Untersuchungszeitraum<br />

recht günstig.<br />

Die recherche war mit vielen Fahrten<br />

und einigen reisen verbunden und<br />

erfolgte im essener Verbandsarchiv,<br />

in zahlreichen (erz-)bischöflichen<br />

archiven (Köln, aachen, augsburg,<br />

Fulda, hildesheim, limburg, mainz,<br />

Paderborn, trier, Würzburg), in<br />

Stadtarchiven und Universitätsbibliotheken,<br />

in der Staatsbibliothek Berlin<br />

sowie in der Bibliothek des Volksvereins<br />

für das katholische Deutschland<br />

in mönchengladbach. einen großen<br />

Fundus an Informationen, insbesonde<br />

Ortsebene, enthalten die zahlreichen<br />

aUS Dem BUnDeSVerBanD<br />

Kein Frömmigkeitsverein<br />

Erstmals ist eine umfangreiche dissertation über den <strong>KKV</strong> erschienen. das Werk zeigt, wie der<br />

Verband von Anfang an die Gesellschaft mit gestaltete.<br />

Verband mit idealen Zielen und<br />

wirtschaftlichen interessen<br />

Die Autorin anlässlich der Verleihung des Doktortitels.<br />

Festschriften, von denen 160 für die<br />

arbeit ausgewertet wurden.<br />

Die arbeit berücksichtigt politische,<br />

kirchengeschichtliche, wirtschafts- und<br />

sozialpolitische sowie kulturgeschichtliche<br />

aspekte und befasst sich sowohl<br />

mit den Organisationsstrukturen als<br />

auch mit dem Vereinsleben auf örtlicher<br />

ebene. Die arbeit zeigt auf, dass<br />

der <strong>KKV</strong> von Beginn an ein Verband<br />

sowohl mit idealen Zielen als auch mit<br />

wirtschaftlichen Interessen war. er war<br />

kein Frömmigkeitsverein, sondern ein<br />

sehr wacher und aktiver Berufsverband<br />

auf konfessioneller Basis, der durch<br />

Öffentlichkeitsarbeit und parlamentarische<br />

Kontakte dem christlichen<br />

Solidarismus auf wirtschafts- und sozialpolitischem<br />

Gebiet Geltung verschaffen<br />

wollte und die soziale Stellung der<br />

katholischen Kaufleute zu verbessern<br />

suchte. vl/nm<br />

Veronika Laufen: der Verband<br />

katholischer kaufmännischer Vereinigungen<br />

deutschlands 1877-1933<br />

(Beiträge zur Kulturgeschichte Bd.<br />

22), Frankfurt am Main 2011, Verlag<br />

peter Lang<br />

9


aUS Dem BUnDeSVerBanD<br />

mit vollem einsatz dabei<br />

Bundesgeschäftsführer Joachim Hüpkes beging sein zehnjähriges dienstjubiläum.<br />

a<br />

m 2. mai 2012 jährte es sich<br />

zum zehnten mal, dass Joachim<br />

hüpkes als Geschäftsführer<br />

beim <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong> eingestellt<br />

worden ist. Das war für den <strong>KKV</strong>-Bundesvorsitzenden,<br />

Bernd-m. Wehner,<br />

Grund genug, ihm persönlich in der<br />

Bundesgeschäftsstelle zu gratulieren<br />

und ihm für sein bisheriges außerordentliches<br />

engagement im und für<br />

den <strong>KKV</strong> zu danken. Zwar konnte dies<br />

nur in aller Kürze geschehen, da der<br />

Geschäftsführer schon auf den Sprung<br />

nach hamburg war, um, zusammen<br />

mit mitgliedern der Ortsgemeinschaft<br />

hansa hamburg am 10. Deutschen Seniorentag<br />

teilzunehmen und den Stand<br />

des <strong>KKV</strong> auf der begleitenden messe<br />

mit aufzubauen. „Das zeigte einmal<br />

mehr, dass Ihnen, herr hüpkes, der<br />

Vom „Chef“, Bundesvorsitzenden Bernd-M. Wehner, gab es ein Präsent zum Jubiläum.<br />

<strong>KKV</strong> wichtiger ist, als persönliche<br />

Jubiläen“, so Wehner bei der Übergabe<br />

eines kleinen Präsents.<br />

Der Bundesvorsitzende betonte, dass<br />

die bisherige Zusammenarbeit von<br />

großer Offenheit, aber auch loyalität<br />

geprägt sei. „Sie haben sich immer<br />

wieder mit großem elan für die Ziele<br />

unseres Verbandes eingesetzt. Von<br />

daher hoffe ich, dass wir auch weiterhin<br />

gemeinsam zum Wohle des <strong>KKV</strong> und<br />

seiner mitglieder zusammenarbeiten<br />

werden.“ Der amerikanische manager<br />

norman r. augustine habe es trefflich<br />

formuliert, wenn er sage: „Die Welt<br />

besteht aus denen, die etwas in Gang<br />

setzen, denen, die zusehen, wie etwas<br />

geschieht, und denen, die fragen, was<br />

geschehen ist“, unterstrich Wehner.<br />

„Sie, herr hüpkes, gehören zweifelsohne<br />

zur ersten Kategorie.“ man werde<br />

deshalb zu einem späteren Zeitpunkt<br />

das kleine Jubiläum nachholen. „Zehn<br />

<strong>Jahre</strong>, wär hätte das gedacht, ich<br />

hatte das glatt vergessen“, war seine<br />

reaktion. Zusammen sind die beiden<br />

angestellten jetzt genau 21 <strong>Jahre</strong> beim<br />

<strong>KKV</strong>, denn Gudrun radon wurde beim<br />

letztjährigen Verbandstag für ihr 10-<br />

Jähriges geehrt.<br />

<strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong><br />

Familienarbeit stärker anerkennen<br />

Der <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong> hat<br />

eine bessere anerkennung<br />

der Familienarbeit gefordert.<br />

Staat und Gesellschaft müssen sich bewusst<br />

sein, dass die Familie leistungen<br />

erbringe, die sie selbst nicht oder nur<br />

unzulänglich bieten können, sagte Bundesvorsitzender<br />

Bernd-m. Wehner. Das<br />

betreffe in erster linie die erziehung<br />

der Kinder und die Vermittlung von<br />

Werten und normen, ohne die keine<br />

menschliche Gemeinschaft Bestand<br />

haben könne. „eltern tragen die Sorgen<br />

und die lasten für die nachfolgende<br />

Generation und leisten damit wesentliche<br />

Beiträge zur Zukunftssicherung<br />

der Gesellschaft“, so Wehner. es sei<br />

deshalb ein Gebot der Gerechtigkeit,<br />

die Familie wirtschaftlich so zu stellen,<br />

dass sie ihre aufgaben erfüllen könne.<br />

es müsse alles getan werden, um sie<br />

auch finanziell so zu stärken, dass sie<br />

aus eigener Kraft in der lage ist, zu<br />

entscheiden, wie sie die erziehung<br />

ihrer Kinder verwirklichen will, unterstreicht<br />

Wehner.<br />

Gleichzeitig müssen erziehungszeiten<br />

auch bei der rente anerkannt werden.<br />

„es ist nicht nachvollziehbar, warum<br />

für Kinder, die vor dem 1. Januar 1992<br />

geboren wurden, nur ein entgeltpunkt<br />

in der rentenversicherung angerechnet<br />

wird, für jüngere Kinder aber drei<br />

Punkte veranschlagt werden“, kritisiert<br />

der Bundesvorsitzende.<br />

<strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong><br />

10 neue mitte 02/12


Fotos: <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>/<strong>KKV</strong> Worms<br />

Prominenter Gast beim <strong>KKV</strong>: Auch der engagierte Katholik Peter Frey (Zweiter von rechts) sorgt sich um die Zukunft der Kirche.<br />

Gelähmte Kirche?<br />

Beim <strong>KKV</strong>-Samstagsforum in Worms war ZdF-Chefredakteur peter Frey zu Gast.<br />

W<br />

ir müssen dorthin gehen,<br />

wo sich die Fragen stellen.“<br />

Dr. Peter Frey forderte<br />

beim Samstagsforum im Wormser<br />

tagungszentrum vor 75 Gästen von<br />

der katholischen Kirche mehr Beweglichkeit<br />

im Dialog mit den menschen.<br />

Der Chefredakteur des ZDF, der einer<br />

einladung des <strong>KKV</strong> Probitas und des<br />

Fördererkreises für Bildungsarbeit des<br />

<strong>KKV</strong> gefolgt war, fand deutliche Worte<br />

zur Krise der Kirche und der Verpflichtung<br />

der laien, Verantwortung in der<br />

Gesellschaft zu übernehmen. Das<br />

Forum wurde vom redaktionsleiter<br />

der Wormser Zeitung, Johannes Götzen,<br />

moderiert. In den zwei Stunden<br />

machte Frey sehr deutlich: Die Kirche<br />

muss sich wieder auf die menschen<br />

zubewegen und sich auf die geänderten<br />

Bedürfnisse einer stark gewandelten<br />

Gesellschaft einstellen, sonst kann sie<br />

ihre Krise nicht überwinden. In besonderer<br />

Verantwortung sah der ZDF-<br />

Chefredakteur die Basis der Kirche, die<br />

laien, denn die amtskirche als solche<br />

sei dazu derzeit nicht in der lage. „Der<br />

neue mitte 02/12<br />

Zölibat sollte keine Voraussetzung für<br />

das Priesteramt sein. es gibt manche,<br />

für die ist er das richtige, für andere<br />

aber nicht“, benannte Frey ein großes<br />

Problemfeld. Den missbrauchsskandal<br />

und die mangelhafte aufarbeitung<br />

durch die Kirche bezeichnete er als<br />

„schmerzhaft“, da dies zu einem massiven<br />

Vertrauensverlust geführt habe.<br />

auch den Umstand, dass die Position<br />

der Frau nach wie vor nicht gleichberechtigt<br />

sei, kritisierte Frey nachdrücklich.<br />

Strukturen sind nicht mehr<br />

zeitgemäß<br />

auf die Frage Götzens, ob man denn<br />

als laie in der katholischen Kirche<br />

überhaupt etwas verändern könne,<br />

bekannte der tV-Promi, „ein bisschen<br />

ernüchtert“ zu sein. Die Komitees<br />

und Gremien drehten sich manchmal<br />

zu sehr um sich selbst und seien in<br />

ihrer Strukturnicht mehr zeitgemäß.<br />

als Beispiel, wie schnell und flexibel<br />

man auf die Stimmungslage der<br />

menschen eingehen könne, nannte<br />

Frey die Piratenpartei, ohne jedoch<br />

ihre inhaltliche arbeit zu bewerten.<br />

Grundsätzlich habe die Kirche aber<br />

alles, was sie brauche, um eine Plattform<br />

für junge Familien zu werden,<br />

betonte der bekennende Katholik. Sie<br />

müsse allerdings einladender werden<br />

und jungen menschen die möglichkeit<br />

bieten, sich zu engagieren, ohne sich<br />

gleich dauerhaft an ein amt zu binden.<br />

„Ich habe kein Patentrezept“, gestand<br />

Frey auf die Frage, wie man denn wieder<br />

junge menschen gewinnen könne,<br />

sich kirchlich zu engagieren, doch sei<br />

handeln glaubwürdiger als mit Worten<br />

zu agieren. Während er zu allen themen<br />

und Fragen ausführlich Stellung<br />

nahm, hielt sich der Chefredakteur, der<br />

unter anderem mitglied des Zentralkomiteesder<br />

deutschen Katholiken (ZdK)<br />

ist, mit Informationen zu seinem Privatleben<br />

zurück. Spürbar war allerdings<br />

der Stolz auf seine tochter, die im<br />

rahmen der gemeinnützigen Bildungsinitiative<br />

„teach First“ für zwei <strong>Jahre</strong><br />

als hilfslehrerin an Schulen in sozialen<br />

Brennpunkten arbeitet. Gunter Weigand<br />

11


VOr Ort<br />

der <strong>KKV</strong> und seine Ortsgemeinschaft Hansa-Hamburg<br />

waren Teilnehmer des 10. deutschen Seniorentages.<br />

unter dem Leitwort „JA zum Alter!“ fand dieser<br />

vom 3. bis 5. Mai 2012 in Hamburg statt. Viele<br />

Besucher drängten sich im Congress Center zu Vorträgen,<br />

podiumsveranstaltungen und nicht zuletzt<br />

zur Messe SenNova.<br />

die Eröffnungsrede hielt Bundespräsident Joachim<br />

Gauck, der vor fast 3.000 Gästen, auf die vielen<br />

Chancen hinwies, die die demographische Entwicklung<br />

für den Einzelnen und die Gesellschaft mit sich<br />

bringt, ohne jedoch die Schwierigkeiten und Herausforderungen<br />

auszuklammern. Am zweiten Tag kam<br />

Bundeskanzlerin Merkel und zeigte damit auch den<br />

Stellenwert dieser immer größer werdenden Altersgruppierungen<br />

in deutschland auf. der <strong>KKV</strong> ist seit<br />

2005 Mitglied der ausrichtenden Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Seniorenorganisationen (BAGSO). Er<br />

nahm auch schon am 2009 in Leipzig stattfindenden<br />

Seniorentag teil – damals mit hervorragendem Engagement<br />

der Ortsgemeinschaft.<br />

mehr Gelassenheit<br />

<strong>KKV</strong> Wiesbaden: Bruder paulus Terwitte will das moderne Leben als Herausforderung verstehen.<br />

Der <strong>KKV</strong> Wiesbaden und der<br />

SKF, Sozialdienst Katholischer<br />

Frauen, veranstalteten<br />

einen gemeinsamen Vortragsabend mit<br />

Bruder Paulus terwitte. Bruder Paulus<br />

ist Guardian des liebfrauenklosters in<br />

Frankfurt am main. er wurde durch seine<br />

umfangreiche Vortragstätigkeit und<br />

auftritte in rundfunk und Fernsehen<br />

bundesweit bekannt. Frau nehrkorn<br />

und herr röhrbein gegrüßten ihn vor<br />

gut 70 teilnehmern für den SKF und<br />

den <strong>KKV</strong>.<br />

Für den Kapuziner Bruder Paulus sind<br />

Probleme eine herausforderung, die<br />

es anzunehmen und für sich zu nutzen<br />

gelte. er sprach von der Beschleunigung<br />

unseres befristeten lebens. Das<br />

motto der Kapuziner „Kurz hier, schnell<br />

fort, ewig dort“ habe diese Befristung<br />

und damit den tod immer vor augen.<br />

Bruder Paulus<br />

BELiCHTET<br />

Für ihn bedeute das, dass er die Welt<br />

mit äußerster Gelassenheit betrachten<br />

könne: „Die Welt ist schon erlöst.“<br />

Bruder Paulus sieht keine Probleme,<br />

sondern nur herausforderungen oder<br />

Provokationen, also Situationen, die –<br />

wenn man die lateinische herkunft des<br />

Wortes betrachtet – den menschen zu<br />

etwas hervorruft. Der mensch komme<br />

zu mehr Gelassenheit, wenn er das, was<br />

als Problem vor ihm stehe, als eine herausforderung<br />

annehme, die zu neuen<br />

Qualitäten führen wolle.<br />

Zu diesen Problemen, die eigentlich<br />

herausforderungen seien, zählt Bruder<br />

Paulus, der in Frankfurt das Kloster<br />

liebfrauen leitet, auch alter, Krankheit<br />

und Behinderung. Oft nehmen<br />

Bruder Paulus ratschläge, zu mehr<br />

Gelassenheit im leben zu finden, alte<br />

Volksweisheiten auf. So sprach er dann<br />

auch über den tod: „Das letzte hemd<br />

hat keine taschen“. Wenn der mensch<br />

sich bewusst werde, dass er ins Grab<br />

nichts mitnehmen könne, so sagte er,<br />

dann könne er daraus lernen, mit wenig<br />

zufrieden zu sein.<br />

<strong>KKV</strong> Wiesbaden<br />

12 neue mitte 02/12


Foto: <strong>KKV</strong> Hildesheim<br />

mit der Kirche leiden<br />

neue mitte 02/12<br />

VOr Ort • neUe mItGlIeDer<br />

„Geschiedene Wiederverheiratete“ waren Thema bei der Bezirkswallfahrt des <strong>KKV</strong> Oldenburg.<br />

e<br />

twa 150 teilnehmer zählten<br />

die Organisatoren der Bezirkswallfahrt<br />

des Verbandes<br />

des <strong>KKV</strong> Oldenburg anfang mai<br />

nach Bethen. Im anschluss an einen<br />

Gottesdienst in der Basilika, in dem<br />

Prälat Prof. Friedrich Janssen (Vechta)<br />

predigte, fand das treffen im haus<br />

„maria rast“ seine Fortsetzung. Dort<br />

sprach Prälat Peter Kossen, ständiger<br />

Vertreter des Vechtaer Offizials Weihbischof<br />

heinrich timmerevers, über<br />

den „ruf nach reformen in der Kirche<br />

und die Positionen des Kirchenrechts<br />

dazu“. einen Schwerpunkt der referats<br />

bildete der Umgang mit wiederverheirateten<br />

Geschiedenen. Kossen<br />

verdeutlichte, dass in allen gewollten<br />

und notwendigen Diskussionen des<br />

Wir begrüßen als neue mitglieder<br />

Peter Asbree, Lohne<br />

Regina Bachmann, Arnsberg-Neheim<br />

Rüdiger Bachmann, Arnsberg-Neheim<br />

Franz Josef Bertelsmann,<br />

Arnsberg-Neheim<br />

Sigrid Ursula Deckmann, Neunkirchen<br />

Dagmar Denig, Neunkirchen<br />

Elke Detfurth, Hildesheim<br />

Elisabeth Didas, Neunkirchen<br />

Elisabeth Didion, Neunkirchen<br />

Pfr. Erwin Dorr, Ingolstadt<br />

Hans-Joachim Drenk, Offenburg<br />

Bernd Meinolf Driller, Arnsberg-Neheim<br />

Prof. Dr. Monika Gerschau, München<br />

Angelika Hartl, München<br />

Manfred Hartl, München<br />

Christel Hoos, Neunkirchen<br />

themas für Christen eine bleibende<br />

herausforderung bestehe, Spannungen<br />

und Schmerz auszuhalten: „leidenschaftlicher<br />

Christ zu sein bedeutet<br />

auch, mit der Kirche und für die Kirche<br />

zu leiden.“ Den einstieg in die Debatte<br />

über wiederverheiratete Geschiedene<br />

wählte Kossen über die aussagen von<br />

Päpsten und Bischofskonferenzen.<br />

Orthodoxe Kirche könnte<br />

Vorbild sein<br />

Danach bekräftigt die Kirche, gestützt<br />

auf die heilige Schrift, dass der betroffene<br />

Personenkreis nicht zum eucharistischen<br />

mahl zugelassen sei. Für<br />

Kossen ist es keine ausreichende argumentation,<br />

wenn Frauen und männer<br />

NEuE MiTGLiEdER<br />

Ingrid Humberg, München<br />

Winfried Humberg, München<br />

Waltraud Hüsken, Lingen<br />

Hedwig Jager, Neunkirchen<br />

Stephan Kitschen, Viersen<br />

Fritz Klaedtke, Koblenz<br />

Eleonore Klaedtke, Koblenz<br />

Jörg Klemmer, München<br />

Iris Kufka, Arnsberg-Neheim<br />

Dr. Veronika Laufen, Düsseldorf<br />

Wilhelm Leferink, Gronau<br />

Dr. Gisela Lermann, Wiesbaden<br />

Käthe Liebermeister, Neunkirchen<br />

Benedict Löw, München<br />

Marcus Marhoffer, München<br />

Günter Mark, Kaarst<br />

Regina Michalski, Hildesheim<br />

zum Wohl von Kindern der Verpflichtung<br />

zur trennung nicht nachkommen<br />

und sich zur enthaltsamkeit verpflichten.<br />

Die Frage, „Wie können wir diesem<br />

Personenkreis beistehen und helfen,<br />

wie ihnen neue Perspektiven, lebensmut<br />

und Versöhnung erschließen?“,<br />

beantwortete er konsequent: „mit vereinten<br />

Kräften müssen wir dem trend<br />

entgegenwirken, der ehescheidungen<br />

und Wiederverheiratung als etwa normales<br />

darstellen möchte.“<br />

als möglichen ausweg sah er das<br />

Prinzip der Orthodoxen Kirche. Danach<br />

hält man zwar an der Unauflöslichkeit<br />

der ehe fest, ermöglicht aber eine<br />

Zweitehe, deren Schließung als Bußritus<br />

stattfindet.<br />

Theo Hinrichs<br />

Josef Ernst Milla, München<br />

Ralph Petersmann, Arnsberg-Neheim<br />

Beate Polniak, Arnsberg-Neheim<br />

Robert Polniak, Arnsberg-Neheim<br />

Klaus Pütz, Neunkirchen<br />

Doris Schmitz, Höxter<br />

Burkhard Schmitz, Höxter<br />

Maria del Carmen Schuck, Neunkirchen<br />

Marion Seifert, Arnsberg-Neheim<br />

Dr. Klaus Strobl, München<br />

Dr. Harald Textor, Ingolstadt<br />

Renate Wichmann, Koblenz<br />

Helmut Wichmann, Koblenz<br />

Lieselotte Wilberding, Lingen<br />

Wilhelm Wilberding, Lingen<br />

Helga Wollny, Lingen<br />

Günter Wollny, Lingen<br />

13


VOr Ort<br />

lebendige Gemeinschaft<br />

Generalversammlung des <strong>KKV</strong> Kaarst: Beitragserhöhung beschlossen.<br />

n<br />

eben den regularien stand<br />

auf der Generalversammlung<br />

des <strong>KKV</strong> Kaarst eine<br />

geplante Beitragserhöhung im mittelpunkt<br />

der Diskussion. mit großer<br />

mehrheit stimmten die mitglieder<br />

dem Vorschlag des Vorstandes zu, so<br />

dass die erhöhten abgaben an den<br />

<strong>Bundesverband</strong> umgesetzt werden<br />

können. Besonderes Interesse galt dem<br />

rückblick auf die aktivitäten der Ortsgemeinschaft.<br />

neben Vorträgen fand<br />

der Sommerausflug nach Steyl und zum<br />

Schloss Krickenbeck sowie der einkehrnachmittag<br />

im Kloster mariendonk<br />

großen anklang. Großer Beliebtheit<br />

erfreut sich auch der regelmäßige <strong>KKV</strong>treff.<br />

hier ist Zeit zum Unterhalten<br />

und neues auszutauschen.<br />

turnusmäßig wählten die mitglieder<br />

des <strong>KKV</strong> bei der Generalversammlung<br />

einen neuen Vorstand. Karl-heinz möllers<br />

(stellvertretender Vorsitzender),<br />

Irmgard Ulrich (Schatzmeisterin) sowie<br />

Gabi Krings und Johannes höhner<br />

(Beisitzer) wurden in ihren Ämtern<br />

bestätigt. neu hinzugekommen ist<br />

hans-Gerd thora als Beisitzer. Vor der<br />

Generalversammlung feierten die mit-<br />

Ehrung für langjährige Verdienste. Von links: Dr. Ulrike Nienhaus, Heinz Terhürne, Irmgard Ulrich.<br />

glieder des <strong>KKV</strong> eine heilige messe in<br />

der Krypta von St. martinus. Zelebrant<br />

war der Geistliche Beirat des Diözesanverbandes<br />

Köln, Dr. Weiers.<br />

Die mitgliederzahl des <strong>KKV</strong> in Kaarst<br />

beträgt 86 Personen und war leicht<br />

rückläufig. Für <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> mitgliedschaft<br />

erhielt heinz terhürne aus den händen<br />

der Vorsitzenden und der Schatzmeisterin<br />

ehrenurkunde und ansteck-<br />

nadel, verbunden mit Dank für seine<br />

langjährige mitarbeit im Vorstand.<br />

Vorsitzende Dr. Ulrike nienhaus dankte<br />

den mitgliedern für das Vertrauen,<br />

das dem Vorstand im letzten Geschäftsjahr<br />

entgegen gebracht worden ist. eine<br />

Gemeinschaft lebt mit und durch seine<br />

mitglieder, hieran wollen alle gemeinsam<br />

weiter arbeiten.<br />

<strong>KKV</strong>-Kaarst<br />

Helfen Sie, Gutes zu tun<br />

mit einer Spende oder einer Zustiftung für die<br />

Caritas-Stiftung im Bistum Dresden-Meißen<br />

Wir unterstützen soziale Projekte für:<br />

Familien in Not, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Hospizdienste<br />

Caritas-Stiftung<br />

Liga Bank eG<br />

Kontonummer: 828 6000<br />

Bankleitzahl: 750 903 00<br />

Verwendung: Spende oder Zustiftung www.caritas-stiftung-sachsen.<br />

14 neue mitte 02/12<br />

Anzeige


Fotos: <strong>KKV</strong> Kaarst/<strong>KKV</strong> Neheim nachwuchs<br />

eingeschlossen<br />

der <strong>KKV</strong> Neheim startet mit einem neuen Vorstand durch.<br />

Der <strong>KKV</strong> neheim 1896 e.V. hat<br />

auf seiner Generalversammlung<br />

einstimmig einen neuen<br />

Vorstand gewählt. nach den regularien,<br />

dem <strong>Jahre</strong>s- und Kassenbericht,<br />

wurde auf antrag von Kassenprüfer<br />

Gerd Fischer, einstimmig entlastung<br />

erteilt.<br />

Da die Position des ersten Vorsitzenden<br />

seit einigen monaten vakant gewesen<br />

ist, wurde auf Vorschlag einstimmig<br />

herbert Vlatten zum neuen Vorsitzenden<br />

gewählt. Vlatten fühlt sich der<br />

Ortsgemeinschaft neheim sehr verbunden,<br />

er war langjähriger Direktor des<br />

St.-Johannes-hospitals in neheim und<br />

stets um die region bemüht.<br />

Bereits von 1986 bis 2000 war herbert<br />

Vlatten Vorsitzender des <strong>KKV</strong> neheim.<br />

Gruppenbild mit Dame: Der neue Vorstand des <strong>KKV</strong> in Nehheim.<br />

neue mitte 02/12<br />

Ferner gehört er auch dem <strong>KKV</strong> Bundesvorstand<br />

an. als stellvertretende<br />

Vorsitzende wurden Bernd albert und<br />

Klaus aßmuth gewählt. Paul Peter<br />

Oeliden ist Schatzmeister , thorsten<br />

Vlatten fungiert als neuer Schriftführer<br />

und Pressesprecher.<br />

Bereits elf neue Mitglieder in<br />

diesem Jahr<br />

als neue Beisitzer sind Gerd Fischer<br />

und Dirk harde gewählt worden. „Über<br />

die negativen erfahrungen um den zurückgetretenen<br />

ehemaligen Vorsitzenden<br />

möchten wir nicht mehr sprechen,<br />

das sei kein thema mehr“, so Vlatten.<br />

„mit positiver Stimmung sind wir<br />

bereits seit vielen Wochen unterwegs<br />

VOr Ort<br />

und haben uns erfolgreich reorganisiert.<br />

hierzu all meinen Vorstandsmitgliedern<br />

ein herzliches Dankeschön!“<br />

auch freut es den neuen Vorsitzenden,<br />

dass bereits elf neuaufnahmen im<br />

Jahr 2012 verzeichnet werden können<br />

(erfreulicherweise unter 50-Jährigen).<br />

Der eingeschlagene Weg sei richtig und<br />

man möchte sich an alle interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürger wenden, sagte<br />

Vlatten.<br />

In Zukunft wird der <strong>KKV</strong> neheim sein<br />

aktuelles Programm veröffentlichen<br />

und auf einer eigenen Internetseite<br />

Infos präsentieren. es wird interessante<br />

Veranstaltungen geben, die überregional<br />

beworben und in neheim durchgeführt<br />

werden.<br />

Thorsten Vlatten<br />

15


VOr Ort<br />

Kirche in der löwengrube?<br />

Regionaltagung des <strong>KKV</strong> Ost: der dialogprozess muss die Laien stärken.<br />

S<br />

ie wollen die christlichen Werte<br />

in die Gesellschaft tragen, sie<br />

wollen das soziale Gewissen<br />

sein und zu einem christlichen leben<br />

in einer weitgehend religionslosen<br />

Gesellschaft ermutigen. Doch die<br />

katholischen Verbände in Deutschland<br />

haben zunächst erstmal eins: nachwuchsprobleme.<br />

Deutlich wurde dies<br />

auch bei der regionaltagung des <strong>KKV</strong><br />

Ost im magdeburger roncalli-haus.<br />

Darüber, dass sich immer weniger junge<br />

menschen für die Bindung an einen<br />

kirchlichen Verein oder Verband entscheiden<br />

können, herrscht ratlosigkeit.<br />

„Kirche in der löwengrube!“ lautete<br />

der titel der tagung, zu dem rund 30<br />

<strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er gekommen waren.<br />

Darunter wieder auch treue Gäste<br />

aus der Ortsgemeinschaft hildesheim.<br />

nicht resignieren, sondern ermutigen<br />

wollte der leiter des roncalli-hauses,<br />

Guido erbrich. Das Christentum in der<br />

DDr habe sich in einer unfreiwilligen<br />

Festungshaft befunden, wo man sich<br />

schließlich einrichtete und versuchte<br />

zu „überwintern“. Diese mauern<br />

müssten überwunden werden, auch<br />

wenn dies kein leichter Prozess sei.<br />

Wie Paulus müssten sich die Christen<br />

einen „modernen areopag“ suchen, von<br />

dem aus sie ihre Botschaften verkündet.<br />

Paulus habe sich dabei auch von<br />

misserfolgen nicht entmutigen lassen.<br />

Beschäftigungen mit<br />

Strukturprozessen reichen nicht<br />

Für den Vorsitzenden des Katholikenrates<br />

im Bistum magdeburg, Dagobert<br />

Glanz, ist dies überhaupt die Voraussetzung<br />

dafür, dass Kirche in Zukunft<br />

überleben könne. Der eingeschlagene<br />

Dialogprozess der deutschen Bischöfe<br />

müsse nicht nur die laien stärken, sondern<br />

habe auch das anliegen, Glaubwürdigkeit<br />

zurückzugewinnen. Formale<br />

Der Vorsitzende des Katholikenrates Magdeburg, Dagobert Glanz, zu Gast beim <strong>KKV</strong> Ost.<br />

Beschäftigungen mit Strukturprozessen<br />

seien wichtig, reichten aber nicht aus.<br />

„Die Frage ist, was zeichnet unsere Kirche<br />

aus?“, sagt Glanz. „Wir brauchen in<br />

der Kirche eine neue Kommunikationsfähigkeit,<br />

die auch die Probleme und<br />

die ,heißen eisen’ nicht ausklammert.“<br />

Kirche müsse eine Gestalt entwickeln,<br />

die die Welt nicht fürchtet. Dazu gehöre<br />

auch, „sich gegenseitig auszuhalten,<br />

einander zu dienen und sich nicht<br />

im Wege zu stehen“.<br />

Der <strong>KKV</strong> selbst sieht in diesem<br />

Prozess eine wichtige aufgabe. ange-<br />

Der neue Vorsitzende des <strong>KKV</strong><br />

Leipzig, Waldemar Misch.<br />

sichts internationaler Finanz- und<br />

Wirtschaftskrisen sei es Sache der<br />

christlichen Verbände, den Finger in<br />

die Wunden zu legen und auf Ungerechtigkeiten<br />

aufmerksam zu machen,<br />

betont Waldemar misch, seit kurzem<br />

Vorsitzender der <strong>KKV</strong>-Ortsgemeinschaft<br />

leipzig. Junge menschen dafür<br />

zu begeistern, sich verbandlich für eine<br />

gerechte Gesellschaft einzusetzen, sei<br />

schon deswegen schwierig, weil es eine<br />

„Fülle von Sinnangeboten“ gäbe. Die<br />

Krise der Verbände habe auch mit der<br />

Krise der Kirche zu tun. misch schlägt<br />

deshalb vor, Jugendliche vor allem<br />

über soziale Projekte zu gewinnen, das<br />

heißt, menschen in schwierigen lebenslagen<br />

zu unterstützen. „manchmal<br />

geht es auch um schnelle hilfen, was<br />

professionelle anbieter oft nicht leisten<br />

können.“<br />

Der <strong>KKV</strong> in der region Ost jedenfalls<br />

will nicht aufgeben. Für Waldemar<br />

misch ist es deshalb auch wichtig,<br />

einen „stabilen Kern“ zu erhalten, der<br />

den Verband stützt, aber offen für neue<br />

mitglieder ist.<br />

Andreas Schuppert<br />

16 neue mitte 02/12


Fotos: Andreas Schuppert/<strong>KKV</strong> Letmathe<br />

Festliches Jubiläum: Der <strong>KKV</strong> in Letmathe gehört zu den traditionsreichsten des Verbandes.<br />

herausragende Stellung<br />

Auf 100 <strong>Jahre</strong> konnte der <strong>KKV</strong> in Letmathe zurückblicken.<br />

B<br />

ereits am 23. april 2012,<br />

konnten die leser der lokalzeitung<br />

„ Iserlohner Kreisanzeiger<br />

und Zeitung“ unter dem titel<br />

„Den christlichen Werten Geltung<br />

verschaffen“ einen ausführlichen Bericht<br />

zur Jubiläumsfeier des <strong>KKV</strong> hansa<br />

letmathe vom 22. april 2012 mit dem<br />

Untertitel „100 <strong>Jahre</strong> <strong>KKV</strong> hansa letmathe:<br />

Großer Festakt im Pfarrheim St.<br />

Kilian“ von h. Becker lesen.<br />

So begann der tag mit einem Festhochamt<br />

in St. Kilian, das vom Weihbischof<br />

manfred Grothe aus Paderborn und den<br />

Konzelebranten Pastor Frank niemeier<br />

und Diakon Peter trotier unter musikalischer<br />

Begleitung des Kirchenchores<br />

gefeiert wurde.<br />

anschließend wechselten die eingeladenen<br />

ins Pfarrheim St. Kilian.<br />

hier konnte der Vorsitzende Wolfgang<br />

thiel neben Weihbischof Grothe<br />

zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung sowie die<br />

Vertreter der anderen Vereine und<br />

Verbände der Gemeinde begrüßen.<br />

Dass dieses Jubiläum nicht nur vor Ort<br />

wahr genommen wurde, bewiesen die<br />

neue mitte 02/12<br />

vielen <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er aus den<br />

verschiedenen Ortsgemeinschaften<br />

des Diözesanverbandes Paderborn, die<br />

mit ihren Fahnenabordnungen nach<br />

Iserlohn-letmathe gekommen waren.<br />

mit Freude begrüßte der Vorsitzende<br />

alle mitglieder der eigenen Ortsgemeinschaft.<br />

Ganz besonders herzlich wurde der<br />

Bundesvorsitzende Bernd-m. Wehner<br />

mit Gattin aus monheim willkommen<br />

geheißen, der die Festansprache übernommen<br />

hatte und die herausragende<br />

Stellung des <strong>KKV</strong> hansa letmathe in<br />

der geschichtlichen entwicklung des<br />

<strong>Bundesverband</strong>es würdigte.<br />

das „Gesetz von Letmathe“ ist<br />

immer noch gültig<br />

hierzu führte herr Wehner aus, dass<br />

der 1. <strong>Bundesverband</strong>stag nach dem<br />

Krieg am 17. und 18. mai 1947 in<br />

letmathe stattfand, was seinerzeit<br />

den Planern und 300 Delegierten alles<br />

abverlangte. Im rahmen dieses 54.<br />

Verbandstages wurde das „Gesetz von<br />

letmathe“ beschlossen, das in seiner<br />

aussage auch in heutiger Zeit nichts an<br />

aktualität verloren hat. Weiter bezog<br />

der Bundesvorsitzende Stellung zur<br />

gegenwärtigen arbeit des <strong>KKV</strong> und verwies<br />

auf ein vielseitiges engagement<br />

des Verbandes in Politik, Wirtschaft,<br />

Kirche und Gesellschaft.<br />

musikalisch wurde die Festveranstaltung<br />

vom „Collegium musicum letmathe“<br />

unter der leitung des Dirigenten<br />

manfred Bühl begleitet. Zahlreiche<br />

Grußworte aus der Politik und vom<br />

<strong>KKV</strong>-Diözesanvorsitzenden Ulrich<br />

Betkerowitz rundeten den Vormittag<br />

ab. Gern nahmen die zahlreichen Gäste<br />

die einladung zum gemeinsamen mittagessen<br />

an und durften danach noch<br />

einen Bild-und tonbeitrag mit dem<br />

titel: „100 <strong>Jahre</strong> <strong>KKV</strong> hansa letmathe<br />

– ein Verein im Wandel der Zeit“<br />

erleben. abgeschlossen wurde die Jubiläumsfeier<br />

mit einer freudig begrüßten<br />

Kaffee-und Kuchentafel. Wir „letmather“<br />

haben die Stunden mit unseren<br />

Gästen und Freunden genossen, und<br />

unsere Vereinschronik wurde um eine<br />

erfolgreiche Veranstaltung reicher.<br />

<strong>KKV</strong> Letmathe<br />

17


JUBIlare • VOr Ort<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Rita Hoster, Düsseldorf<br />

Heinz Fritsch, Passau<br />

40 <strong>Jahre</strong><br />

JuBiLARE<br />

Gottes Segen und herzliche Glückwünsche<br />

unseren Jubilaren<br />

Olga Sachsenhauser, Regensburg<br />

Hildegard Sebald, Weiden<br />

60 <strong>Jahre</strong><br />

„Führe uns zusammen“<br />

die Heilig-Rock-Wallfahrt des <strong>KKV</strong> Koblenz nach Trier.<br />

nach langer Vorbereitung der<br />

heilig-rock-Wallfahrt durch<br />

Oskar haas konnte der <strong>KKV</strong><br />

Koblenz mit 48 teilnehmern am 24.<br />

april die heilig-rock-Wallfahrt nach<br />

trier beginnen. Wie es sich gehört, haben<br />

wir die Fahrt mit einem religiösen<br />

lied begonnen und waren gespannt,<br />

wie Frau Klappa (unser Geistlicher<br />

Beirat, herr Jamann, konnte wegen<br />

Krankheit nicht teilnehmen) den<br />

religiösen teil unserer reise gestalten<br />

würde. Sie tat dies in ganz souveräner<br />

art und Weise, indem sie texte und<br />

lieder aus dem Pilgerbuch vorlas und<br />

anstimmte. „Führe zusammen, was<br />

getrennt ist“, diese Bitte an unseren<br />

herrn war hauptthema unserer Wallfahrt.<br />

natürlich spürten wir an diesem<br />

tag eher das, was uns verbindet und<br />

nicht das, was uns trennt. als teil einer<br />

zerrissenen Christenheit dürfen wir das<br />

aber nicht ausblenden.<br />

In trier angekommen, konnten wir uns<br />

über die hervorragende Planung freuen.<br />

Jeder Bus wurde von einem mitglied<br />

des Organisations-teams begrüßt, und<br />

es ging zum Gottesdienst in die liebfrauenkirche.<br />

Dieses Gotteshaus ist<br />

wunderbar restauriert, und wir hatten<br />

die Freude, eine große messe unter<br />

der leitung von Weihbischof Gießen<br />

erleben zu dürfen.<br />

Später am Domplatz, legten wir die uns<br />

überreichten „Fäden“ in den Korb. Die<br />

in vielen Farben leuchtenden Fäden<br />

werden zu einem großen Stoff auf<br />

einem Webstuhl verwoben. hier konnten<br />

wir auch die Freunde aus neunkirchen<br />

begrüßen, die mit der Bahn nach<br />

trier gekommen waren um die heilig-<br />

rock- Walffahrt mit uns zusammen zu<br />

erleben. In strömendem regen standen<br />

wir auf dem Domplatz und warteten<br />

darauf, einlass zu finden. endlich war<br />

Alois Wiesner, Regensburg<br />

Die erste Heilig-Rock-Wallfahrt im 21. Jahrhundert zog viele Pilger an.<br />

es soweit, und wir konnten den Dom<br />

betreten und in trippelschritten dem<br />

heiligen rock näher kommen. es war<br />

ein erlebnis, dieses Kleidungsstück zu<br />

sehen, welches ja keine reliquie ist,<br />

sondern auf den hinweist, der ihn getragen<br />

hat: Jesus Christus, den erlöser<br />

aller menschen. Gegen mittag trafen<br />

wir uns im restaurant „Zum Domstein“,<br />

mit der <strong>KKV</strong>-Gruppe aus neunkirchen<br />

zum essen. am nachmittag<br />

fuhren wir in richtung heimat, nicht<br />

ohne in hatzenport halt zu machen,<br />

um nach des „tages last“ ein gutes<br />

Glas Wein zu genießen. Gerd Megens<br />

18 neue mitte 02/12


Foto: Archiv/<strong>KKV</strong> Bayern<br />

Ministerpräsident als Sonntagsschützer<br />

den Kleinen parteitag der CSu in Nürnberg nutzten im März<br />

der <strong>KKV</strong> und der CSu-Europaabgeordnete Martin Kastler, um<br />

für ihre Sonntagsschutzinitiative zu werben. dabei konnten<br />

sie auch Ministerpräsident Horst Seehofer als Befürworter<br />

gewinnen. Kastler gehört zu den initiatoren der ersten euro-<br />

S<br />

chon in hildesheim wurde es<br />

angedeutet, nun steht es seit<br />

anfang des <strong>Jahre</strong>s fest. Der<br />

87. <strong>Bundesverband</strong>stag wird vom 10.<br />

bis 12. mai 2013 in Freiburg stattfinden.<br />

Zur Zeit werden zusammen mit<br />

der Ortsgemeinschaft laetitia Freiburg<br />

Details und rahmenveranstaltungen<br />

geplant, so dass wir in der Septemberausgabe<br />

der neuen mitte sicherlich<br />

weitere einzelheiten bekannt geben<br />

können.<br />

Die schöne und teils mittelalterliche<br />

Stadt Freiburg im südlichsten teil<br />

neue mitte 02/12<br />

BELiCHTET<br />

Deutschland verfügt leider nicht über<br />

ein so großes und zentrales hotel wie<br />

bei den letzten Verbandstagen, wo<br />

fast alle Veranstaltungen durchgeführt<br />

werden können. Wir werden deshalb<br />

in der Bischofs- und Studentenstadt<br />

Freiburg in der sehr zentral und schön<br />

gelegenen mensa der Universität<br />

Veranstaltungen durchführen, darüber<br />

hinaus im Stadthotel-Freiburg, dem<br />

Kolping hotel, wo die eröffnung und<br />

Podiumsdiskussion und die Delegiertenversammlung<br />

stattfinden werden.<br />

ein großes abrufzimmerkontingent<br />

VOr Ort<br />

päischen Bürgerinitiative, die den arbeitsfreien Sonntag in<br />

der gesamten Europäischen union gesetzlich schützen lassen<br />

will. Von Rechts: der Vorsitzende der Christlich-Sozialen<br />

Arbeitnehmerschaft, Joachim unterländer (MdL), der bayerische<br />

<strong>KKV</strong>-Landesvorsitzende dr. Klaus-Stefan Krieger, Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer und Martin Kastler (MdEp).<br />

<strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg<br />

Hotelkontingente stehen bis zum 28. Februar 2013 zur Verfügung.<br />

(Stichwort <strong>KKV</strong>) steht im hotel Vier-<br />

Sterne-hotel Colombi (www.colombi.<br />

de), im Stadthotel Freiburg (www.<br />

stadthotel-kolping.de) und über den<br />

Veranstaltungsservice „holidayInsider<br />

aG -Freiburg, e-mail: kerstin.<br />

schultheis@holidayinsider.com (tel.<br />

0761 88581240) in verschiedenen<br />

häusern bis zum 28. Februar 2013 zur<br />

Verfügung. auch online ist die Buchung<br />

möglich.<br />

informationen zum <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

gibt es auch in der Bundesgeschäftsstelle<br />

in Essen, Tel. 0201 879230.<br />

19


<strong>KKV</strong> In KÜrZe<br />

<strong>KKV</strong> Monheim<br />

Apotheker Georg proempeler, langjähriges<br />

<strong>KKV</strong>-Mitglied, hat von Bürgermeister<br />

daniel Zimmermann und<br />

Treffpunkt-Vorsitzenden Jürgen prinz<br />

den Monheimer Merkur überreicht bekommen.<br />

der <strong>KKV</strong> freut sich über diese<br />

Auszeichnung, stellt sie doch eine<br />

Würdigung für einen erfolgreichen Geschäftsmann,<br />

kenntnisreichen Fachmann,<br />

kompetenten Berater und Freund<br />

dar, der die Bedürfnisse seiner Kunden<br />

berücksichtigt und sie medizinisch<br />

wohlwollend begleitet. im <strong>KKV</strong> hat er in<br />

den vergangenen <strong>Jahre</strong>n durch mehrere<br />

Vorträge sein Wissen und seine langjährigen<br />

Erfahrungen einem interessierten<br />

publikum vermittelt. der <strong>KKV</strong> gratuliert<br />

herzlich!<br />

<strong>KKV</strong> Vechta<br />

im Alter von 82 <strong>Jahre</strong>n ist im April das<br />

langjährige Vorstandsmitglied Walter<br />

Hoyer verstorben. Lange <strong>Jahre</strong> war Hoyer<br />

im kirchlich-sozialen Bereich ehrenamtlich<br />

engagiert, auch über den <strong>KKV</strong><br />

hinaus. So war er unter anderem Mitbegründer<br />

der katholisch-evangelischen<br />

pfarrjugend, organisierte Fußballturniere<br />

und Aktionen für Jugendliche und<br />

engagierte sich in der Rumänienhilfe sowie<br />

der Heimatbibliothek. Für den <strong>KKV</strong><br />

gewann Walter Hoyer mit seiner unübertroffenen<br />

Überzeugungskraft in den letzten<br />

Jahrzehnten viele neue Mitglieder<br />

und war noch 2007 an der Erstellung<br />

der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum<br />

des <strong>KKV</strong> beteiligt. die Mitglieder der<br />

Ortsgemeinschaft trauern mit seiner Familie.<br />

<strong>KKV</strong> Freiburg<br />

Bei der diesjährigen Hauptversammlung<br />

des <strong>KKV</strong>-Lätitia erfolgte ein Generationenwechsel.<br />

Es gelang eine deutliche<br />

Verjüngung des geschäftsführenden<br />

Vorstandes zu erreichen. Mit dieser Neuausrichtung<br />

kann sich die Lätitia wieder<br />

verstärkt den sozialen, wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Themen annehmen.<br />

die Aufgaben für das kommende<br />

Vereinsjahr sind geprägt von den Vorbereitungen<br />

zum <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

NACHRiCHTEN<br />

des <strong>KKV</strong>, der vom 10. bis 12. Mai 2013<br />

in Freiburg stattfindet. der <strong>KKV</strong> Lätitia<br />

wurde 1868 gegründet und ist in der<br />

Nachfolge der Kaufmannszunft zum Falkenberg<br />

zu sehen, deren ursprünge bis<br />

auf das Jahr 1454 zurückreichen. die insignien<br />

dieser Kaufmannszunft zum Falkenberg<br />

werden im Augustinermuseum<br />

Freiburg aufbewahrt.<br />

das Bild zeigt von links den geschäftsführender<br />

Vorstand: Nico Wopperer Vizeprädident,<br />

doris pfahlsberger Schriftführerin,<br />

Bernhard Sänger präsident,<br />

prof. dr. Franz Enz, Geistlicher Beirat,<br />

Gottfried Beck, Ehrenpräsident, ursula<br />

Gnoth Schatzmeisterin.<br />

der Ehrenpräsident der Laetitia, diözesanvorsitzender<br />

Gottfried Beck, führt<br />

mit seiner Familie seit vielen <strong>Jahre</strong>n das<br />

über Freiburg hinaus bekannte Bettenhaus<br />

Stiegeler am Augustinerplatz. dem<br />

Bettenhaus wurde kürzlich in Berlin die<br />

Auszeichnung „Store of the year 2012 “<br />

verliehen.<br />

<strong>KKV</strong> Wiesbaden<br />

Wenn Wolfgang Röhrbein (43) in der<br />

Kapelle des St. Josefs-Hospitales in die<br />

Tasten der zwölfregistrigen Bosch-Orgel<br />

greift, kann sich des dankes der Ordensschwestern,<br />

der Gottesdienstgemeinde<br />

und der Seelsorger gewiss sein, die<br />

er mit seinem Orgelspiel seit <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

erfreut. im Auftrag des Bischofs von<br />

Limburg überbrachte Ostersonntag der<br />

Bezirkskantor des Bezirkes Wiesbaden,<br />

Franz-Josef Oestermer, die Glückwünsche<br />

der Bistumsleitung und verlieh<br />

Wolfgang Röhrbein die Bistums-plakette.<br />

Röhrbein wuchs in der Kalle-Siedlung<br />

auf und gehörte dadurch in seiner Kind-<br />

heit und Jugend zum Kirchort St. Michael.<br />

dort war er in der Jugendband aktiv.<br />

der gelernte Versicherungskaufmann<br />

und Familienvater engagierte sich zeitweise<br />

im Kirchenchor von St. Bonifatius,<br />

als Leiter eines Jugendchores und<br />

in einem Vokal-Ensemble. Besonders<br />

liegt dem Jubilar eine liturgische Gestaltung<br />

der Gottesdienste am Herzen, die<br />

neben einer anspruchsvollen Auswahl<br />

der Lieder und Gesänge, der Begleitung<br />

des Gemeindegesanges, sowohl historische<br />

als auch zeitgenössische Literatur<br />

kennt.<br />

<strong>KKV</strong> Würzburg<br />

die „damenrunde“ des <strong>KKV</strong> Constantia<br />

Würzburg feierte im März 2012 ihr 10jähriges<br />

Bestehen unter der Leitung von<br />

Renate Zepke. Zwischen zehn und 20<br />

Frauen treffen sich einmal monatlich im<br />

Vereinsheim, der „Kleinen Residenz“, zu<br />

Kaffee und selbstgebackenem Kuchen,<br />

Krapfen oder Lebkuchen. Es findet eine<br />

rege unterhaltung über politische, kirchliche<br />

oder sonstige interessante Themen<br />

statt. der Kopf wird fit gehalten bei Rätselspielen,<br />

Gedichte oder Geschichten<br />

werden vorgelesen. im Mai ging der<br />

Kaffeerunde eine sehr schön gestaltete<br />

Maiandacht voraus.<br />

<strong>KKV</strong> Leipzig<br />

die Generalversammlung des <strong>KKV</strong> Leipzig<br />

hat einen neuen Vorstand gewählt.<br />

Nach 16 <strong>Jahre</strong>n gab Karlheinz Schulz<br />

den Vorsitz im Vorstand der Ortsgemeinschaft<br />

Leipzig ab, um in Zukunft als<br />

Beisitzer im mitzuarbeiten. der neue<br />

Vorsitzende ist Waldemar Misch. Seine<br />

Bereitschaft, die Ortgemeinschaft in<br />

den kommenden <strong>Jahre</strong>n zu leiten zu prägen,<br />

wurde mit großer Zustimmung aufgenommen.<br />

Stellvertretende Vorsitzende irmtraud<br />

Märkisch und Schriftführer Wolfgang<br />

Meyer bleiben im Amt. Einen weiteren<br />

Wechsel gab es bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und im Amt des Schatzmeisters.<br />

diese Aufgaben werden neben ihrer Arbeit<br />

im Regionalverband Ost zusätzlich<br />

Rita Kaspar und Johann dietl wahrnehmen.<br />

20 neue mitte 02/12


Foto: <strong>KKV</strong> Freiburg/Archiv<br />

Gutes Programm mit<br />

weniger mitteln<br />

a<br />

m <strong>25</strong>. Dezember 2011 jährte<br />

sich der Geburtstag des mainzer<br />

Bischofs Wilhelm emmanuel<br />

von Ketteler zum 200. mal. er<br />

gehört in Deutschland zu den herausragenden<br />

Persönlichkeiten der jüngeren<br />

Kirchengeschichte, der als einer der<br />

ersten die „soziale Frage“ aufgriff. aus<br />

diesem anlass sprach Pfarrer Bardo<br />

maria haus beim <strong>KKV</strong> Probitas Worms<br />

über den „arbeiter- und Sozialbischof“,<br />

der sich wie kein anderer in die sozialen<br />

Debatten seiner Zeit eingemischt<br />

und damit das soziale Gewissen der<br />

Christen geprägt hat.<br />

einleitend zitierte Pfarrer haus aus der<br />

ansprache des Papstes zum auftakt seines<br />

Deutschlandbesuches im Septem-<br />

VOrt Ort<br />

<strong>Jahre</strong>sversammlung des <strong>KKV</strong> Alzey: Soziales Engagement gehört zum Selbstverständnis.<br />

I<br />

n nächster Zukunft muss noch<br />

mehr gespart werden, so die Bilanz,<br />

die in der <strong>Jahre</strong>sversammlung<br />

des alzeyer <strong>KKV</strong> gezogen werden<br />

musste. Bei der Zusammenkunft im<br />

Kardinal-Volk-haus konnte Vorsitzender<br />

norbert Schröder die überwiegende<br />

Zahl der mitglieder willkommen<br />

heißen. In seinem rückblick stellte<br />

er fest, dass die zahlreichen Veranstaltungen<br />

wohl den Geschmack der<br />

mitglieder getroffen hätten, denn sie<br />

seien durchweg gut besucht gewesen.<br />

höhepunkt im vergangenen Jahr sei<br />

zweifellos die Feier des 50-jährigen<br />

Bestehens des <strong>KKV</strong> alzey gewesen.<br />

Des weiteren erfreuten sich die monatlichen<br />

Stammtische in verschiedenen<br />

lokalitäten, die für jedermann offen<br />

sind, großer Beliebtheit. angeregt vom<br />

Geistlichen Beirat, Pfarrer Wolfgang<br />

Bretz, gedachte die Gemeinschaft mit<br />

einem Vaterunser aller verstorbenen<br />

mitglieder.<br />

Im weiteren Verlauf der Versammlung<br />

ließ Vorsitzender Schröder noch einmal<br />

kurz die wichtigsten ereignisse des<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong>s revue passieren.<br />

Besonders erwähnte er die Besinnungsabende<br />

vor Weihnachten und Ostern,<br />

die maiandacht in der wunderschön<br />

restaurierten rFK-Kapelle, den traditionellen<br />

Bremserabend, die Besuche im<br />

alzeyer museum mit Führungen, Dia-<br />

Vorträge und natürlich die monatlichen<br />

Stammtische.<br />

Schatzmeisterin Stefanie rohde berichtete<br />

von einer derzeit noch ausge-<br />

glichenen Kassenlage. ab sofort müsse<br />

der <strong>KKV</strong> äußerst sparsam agieren, was<br />

er allerdings schon seit <strong>Jahre</strong>n tue.<br />

Die Kassenprüfer bestätigten eine<br />

ordnungsgemäße Buchführung, und<br />

die mitglieder sprachen dem gesamten<br />

Vorstand einstimmig die entlastung<br />

aus.<br />

Zum abschluss diskutierten die<br />

mitglieder die absehbaren Folgen der<br />

Beitragserhöhung des <strong>Bundesverband</strong>es.<br />

Bisher habe der <strong>KKV</strong> alzey sich<br />

immer wieder sozial engagiert, was nun<br />

schwieriger werde. Das soziale engagement<br />

gehöre zum Selbstverständnisses<br />

des alzeyer <strong>KKV</strong> und wohl auch des<br />

<strong>Bundesverband</strong>es.<br />

Heinz Heinen/<strong>KKV</strong><br />

Wie kein anderer eingemischt<br />

der Sozialbischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler war Thema beim <strong>KKV</strong> probitas Worms.<br />

Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler<br />

ber 2011 in Berlin: „Wie die religion<br />

der Freiheit bedarf, so bedarf auch die<br />

Freiheit der religion“. Dieses Wort des<br />

bedeutenden Sozialbischofs Wilhelm<br />

von Ketteler sei heute nach wie vor<br />

aktuell, betonte dabei der Papst. Seine<br />

sozialethischen Schriften haben die<br />

Programmatik vieler katholischer<br />

Vereine, so auch des <strong>KKV</strong> bis heute<br />

bestimmt. Pfarrer Bardo maria haus<br />

erinnerte auch an die haltung von<br />

Kettelers beim ersten Vatikanischen<br />

Konzil, wobei er sich mit rücksicht<br />

auf die konfessionelle Struktur seines<br />

mainzer Bistums gegen das Unfehlbarkeitsdogma<br />

des Papstes aussprach, sich<br />

jedoch dem Konzilsbeschluss unterworfen<br />

hat.<br />

neue mitte 02/12 21


22<br />

reISe<br />

mit dem <strong>KKV</strong> unterwegs<br />

die <strong>KKV</strong>-Frühjahrsreise führte diesmal nach Kastilien: Ein Reisebericht.<br />

Die erste Frage die uns beschäftigte:<br />

Sollten wir wieder<br />

mitreisen? nachdem wir<br />

schon zweimal mit dem <strong>KKV</strong> unterwegs<br />

waren, kannten wir ja die gute Organisation,<br />

das sorgfältig ausgesuchte Ziel,<br />

die Begleitung durch den reiseerfahrenen<br />

und reisefreudigen <strong>KKV</strong>er hans<br />

Josef arck, das professionell geplante<br />

reiseprogramm und die deutsch-sprachige<br />

reisebegleitung durch hans-<br />

Josef Körtling von terramundi. Deshalb<br />

meldeten wir uns frühzeitig an!<br />

ausgestattet mit einer praktischen und<br />

informativen reisemappe von terramundi<br />

flogen wir mit der spanischen<br />

Fluggesellschaft Iberia von Frankfurt<br />

nach madrid. nach dem check-out<br />

fuhren wir in einem modernen Bus in<br />

unser hotel in toledo, zentral gelegen,<br />

mit ritterrüstungen und anderen vom<br />

Keller bis zum Dach ausgestatteten<br />

Gegenständen, sauber geführt, mit<br />

stärkendem Frühstücks-Büfett sowie<br />

ausreichenden abendmenü im angebot.<br />

Zu Besuch im Kloster der<br />

heiligen Teresa<br />

Das reiseprogramm begann am ersten<br />

tag mit einer Stadtrundfahrt durch die<br />

spanische metropole und einem freien<br />

nachmittag. Beides vermittelte gute<br />

eindrücke über 150 <strong>Jahre</strong> Stadtentwicklung<br />

und spanisches Fußgänger-<br />

Fluidum in den Straßen der altstadt.<br />

Der zweite tag konzentrierte sich auf<br />

die erkundung von toledo, einer der<br />

ältesten Städte Spaniens mit einem gut<br />

erhaltenen Befestigungsring, Kirchen<br />

und Palästen und dem alcázar, dem<br />

Königsschloß aus dem 16. Jahrhundert.<br />

nach dem Stadtrundgang war wohl jedem<br />

klar geworden, warum die Unesco<br />

toledo zum Weltkulturerbe zählt.<br />

Kastilien gliedert sich in die regionen<br />

león und la mancha. Wir fuhren mit<br />

unserem sehr zuverlässigen Busfahrer<br />

Windmühlen prägen die Landschaft von La Mancha.<br />

zunächst in die Stadt der heiligen teresa,<br />

nach avila.<br />

Beeindruckend ist die sehr gut erhaltene<br />

Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert.<br />

Wir besuchten das Kloster der<br />

heiligen teresa und die erste gotische<br />

Kathedrale Spaniens. einer der höhepunkte<br />

unserer reise war der halbtägige<br />

ausflug und die Besichtigung<br />

von el escorial. Dieses mächtige, aus<br />

Granit gebaute Baudenkmal, beherbergt<br />

15 Kreuzgänge, 13 Kapellen,<br />

88 Brunnen und über 1600 Gemälde<br />

und Skulpturen. auch die region la<br />

mancha steuerten wir an, bekannt<br />

durch seinen helden Don Quijote de<br />

la mancha, der im roman von miguel<br />

de Cervantes vor allem durch seinen<br />

Kampf mit den Windmühlen weltbekannt<br />

wurde. ein Spaziergang durch<br />

die malerische und für die landschaft<br />

typische Stadt Álcazar de San Juan, die<br />

Besichtigung einer Windmühle sowie<br />

der Besuch eines Weinguts mit Weinprobe<br />

und köstlichem Imbiss waren<br />

die eindrucksvollen erlebnisse dieses<br />

tages. Die Stadt Segovia wird dominiert<br />

von dem gigantischen römischen<br />

Viadukt, 728 meter lang mit 118 Bögen,<br />

überwiegend zweistöckig, im 1. und 2.<br />

Jahrhundert erbaut. ein Stadtrundgang<br />

und die Besichtigung des alcázar aus<br />

dem 14. Jahrhundert gehörten hier zum<br />

Programm.<br />

Zum reiseprogramm des <strong>KKV</strong> zählen<br />

immer auch zwei freie tage, die allerdings<br />

durch freiwillige alternativangebote<br />

ausgefüllt werden können. Den<br />

mittwoch nutzte fast die vollständige<br />

reisegesellschaft zum Besuch von el<br />

escorial, im angebot für den Freitag<br />

war eine Busfahrt nach madrid vorgesehen.<br />

nur wenige Interessenten meldeten<br />

sich, die meisten nutzten den<br />

tag für ein ausführlicheres erkunden<br />

von toledo und zum einkaufen und<br />

Bummeln.<br />

Bei neun Grad und regenwetter verließen<br />

wir am Samstag-Vormittag toledo,<br />

in Freiburg kamen wir bei gut 27<br />

Grad am abend wohlbehalten und mit<br />

vielen gewonnenen eindrücken an. In<br />

erinnerung bleibt uns auch die immer<br />

gut gelaunte und sympathische reisegesellschaft,<br />

aufgeteilt auf zwei Busse<br />

und auf jeweils einen reiseführer:<br />

Beim gemeinsamen Frühstück und vor<br />

allem beim gemeinsamen abendessen<br />

mit gutem spanischem Wein war die<br />

Stimmung tag für tag gewachsen.<br />

Hannelore und Manfred Tritschler<br />

neue mitte 02 /12


Foto: <strong>KKV</strong> Bund<br />

Die neue eva<br />

Regens dr. Markus Hoffmann sprach beim <strong>KKV</strong> Monheim über Maria.<br />

Der <strong>KKV</strong> monheim und der<br />

marienkapellenverein hatten<br />

gemeinsam mitglieder<br />

und Interessenten ins Pfarrer-Franz-<br />

Boehm-haus eingeladen, um sich mit<br />

diesem wichtigen religiösen thema zu<br />

befassen. Der seit dem 2. Jahrhundert<br />

belegte und bis heute lebendige Gedanke<br />

von maria als der neuen eva ist<br />

außerordentlich gehaltvoll. er lasse uns<br />

die letzten beiden mariendogmen in<br />

ihrem Zusammenhang mit dem ganzen<br />

Glaubensgut besser verstehen, unterstrich<br />

der regens des Priesterseminars<br />

in Köln, msgr. Dr. markus hoffmann,<br />

der über dieses thema seine Doktorarbeit<br />

geschrieben hat.<br />

mit maria – der neuen eva – würde erkennbar,<br />

dass die ganze mariologie kein<br />

randthema der theologie sei – wie<br />

auch die marienverehrung kein randthema<br />

des Glaubens sei. Denn maria<br />

sei so eng mit Jesus Christus verbunden,<br />

dass man beide nicht auseinander<br />

reißen könne, so msgr. Dr. hofmann.<br />

Zudem könne sich die Kirche nur dann<br />

Helmut Arnold, Worms<br />

Paul Bednarek, Bochum<br />

Manfred Bernhard, Würzburg<br />

Dr. Georg Bitter, Bocholt<br />

Ingeborg Bongartz, Viersen<br />

Reinhold Buchholz, Gelsenkirchen-Buer<br />

Alois Cordts, Wiesbaden<br />

Josef Friedsam, Neunkirchen<br />

Werner Gutreuter, Kaarst<br />

Werner Hagenstedt, Oldenburg<br />

Franz-Werner Hanfeld, Vechta<br />

neue mitte 02/12<br />

tiefer verstehen, wenn sie auf maria<br />

als ihr Urbild schaue (II. Vatikanisches<br />

Konzil). maria als neue eva sei deshalb<br />

kein hindernis, sondern vielmehr eine<br />

Brücke zur christlichen Ökumene.<br />

Die Gegenüberstellung der ersten<br />

und der zweiten eva im katholischen<br />

Glaubensdenken sei weder Ursache<br />

noch ausfluss einer frauenfeindlichen<br />

haltung, sondern gerade ein ausdruck<br />

der Wertschätzung der Frau und ihres<br />

Beitrags zur Wiederherstellung des<br />

menschengeschlechtes.<br />

Wer Maria anschaut, findet<br />

leichter zu Christus<br />

maria, die neue eva führe uns schließlich<br />

nicht an Christus vorbei, sie stelle<br />

sich nicht stolz vor ihren göttlichen<br />

Sohn, um ihn gar zu verdecken oder<br />

ihm etwas von seinem Glanz zu nehmen,<br />

sondern wer maria anschaut, wer<br />

über ihre Bedeutung im leben Christi,<br />

im leben der Kirche und im leben<br />

jedes einzelnen Gläubigen nachdenkt,<br />

TRAuER<br />

Wir hoffen auf ein Wiedersehen bei<br />

der auferstehung der toten<br />

Grete Hanisch, Düsseldorf<br />

Joachim Holstein, Osnabrück<br />

Walter Hoyer, Vechta<br />

Kläre Huiskens, Koblenz<br />

Hans Koenen, Neuss<br />

Gerda Korf, Lippstadt<br />

Hermann Limberg, Münster<br />

Hans Lütz, Goch<br />

Reinhold Neuhann, Fulda<br />

Günter Ostendorf, Vechta<br />

Günter Papenbreer, Lippstadt<br />

VOr Ort • VerStOrBene<br />

der finde leichter zu Jesus Christus – zu<br />

dem Christus, den sich nicht irgendein<br />

menschlicher Geist nach eigenem<br />

Geschmack zurechtgedacht hätte,<br />

sondern zu dem Christus, der mensch<br />

geworden ist, der unter uns gelebt hat,<br />

der starb, auferstanden ist und als der<br />

neue adam uns zu seinen Schwestern<br />

und Brüdern berufen hat, machte msgr.<br />

Dr. hofmann deutlich. nur dieser Jesus<br />

Christus habe wirklich Bedeutung<br />

für uns. Und diesen Christus habe<br />

uns maria geboren, an ihn habe sie<br />

geglaubt und seine Identität habe sie<br />

in ihrem herzen am tiefsten von allen<br />

menschen verstanden. Die neue eva<br />

möge helfen, Christus immer besser<br />

kennen zu lernen, ihm treu zu bleiben<br />

wie sie – bis unter das Kreuz – und<br />

unseren auftrag in den heilsplänen<br />

Gottes zu erkennen, so der Wunsch des<br />

referenten. Die sich anschließenden<br />

Fragen wurden von regens msgr. Dr.<br />

hofmann ausführlich und verständlich<br />

beantwortet.<br />

<strong>KKV</strong> Monheim<br />

Arnulf Popp, Offenburg<br />

Theodor Rehling, Düsseldorf<br />

Rudolf Schröder, Höxter<br />

Johann Schubert, Hildesheim<br />

Johannes Schwarzbach, Oldenburg<br />

Egon Schwering, Borken<br />

Anni Siemen, Bocholt<br />

Franz Thoben, Oldenburg<br />

Karl Thor, Krefeld<br />

Josi Waldemade, Düsseldorf<br />

Ernst Zumbeel, Neuss<br />

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24 neue mitte 02/12

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