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Neue Mitte - KKV Bundesverband

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kkv, zeitschrift für katholiken in wirtschaft und verwaltung<br />

02/ 13<br />

Stark im Verband<br />

87. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

in Freiburg<br />

Ehrbarer Kaufmann<br />

Dr. Wolfgang Böllhoff<br />

Neu im Bundesvorstand<br />

Prof. Dr. Patrick Sensburg<br />

Venezianische Stimmung<br />

120 <strong>KKV</strong> Wiesbaden<br />

Mit Herzblut engagiert<br />

Gertrud Dietl gestorben


Inhalt • Termine<br />

2/13<br />

4 Mut zum Bekenntnis<br />

87. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

6 Ehrbarer Kaufmann<br />

Dr. Wolfgang Böllhoff aus Bielefeld<br />

10 Geistliches Wort<br />

Vom Gottesstaat und ziviler Bürgerschaft<br />

12 <strong>KKV</strong>-Samstagsforum<br />

<strong>Neue</strong> Sicht auf Michelangelo<br />

15 Ideen für ein starkes Europa<br />

Bürgerbotschafter bei Bundespräsident Gauck<br />

16 Vier Generationen <strong>KKV</strong><br />

120-jähriges Jubiläum des <strong>KKV</strong> Wiesbaden<br />

20 Jeder trägt Verantwortung<br />

Prof. Dr. Paul Kirchhoff beim <strong>KKV</strong> Mannheim<br />

23 Mit Herzblut engagiert<br />

Gertrud Dietl gestorben<br />

impressum<br />

neue mitte – Zeitschrift der Katholiken in<br />

Wirtschaft und Verwaltung<br />

Herausgeber: <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>.<br />

Bismarckstraße 61, 45128 Essen,<br />

E-Mail: info@kkv-bund.de,<br />

www.kkv-bund.de<br />

Redaktion: Andreas Schuppert, Joachim Hüpkes<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion. Die Redaktion behält sich sinngemäße<br />

Kürzungen vor. Redaktionsschluss nächste Ausgabe:<br />

23. August 2013<br />

Die <strong>Neue</strong> <strong>Mitte</strong> erscheint vier Mal jährlich. Der<br />

Bezugspreis beträgt 2,30 Euro pro Heft bzw. 9,20<br />

Euro pro Jahr, jeweils inkl. Versandkosten. Für<br />

Mitglieder ist der Bezugspreis im Verbandsbeitrag<br />

enthalten.<br />

Druck: Druckhaus Breyer, 49356 Diepholz.<br />

Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem<br />

Papier.<br />

Terminkalender<br />

Essen<br />

7. September 2013<br />

Sitzung des Bundesvorstandes<br />

Wiesbaden<br />

11. bis 19. September 2013<br />

Studienreise in die Provence<br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

16. bis 23. September 2013<br />

<strong>KKV</strong> Herbstreise zur „Grünen Insel“ Irland<br />

Hardehausen<br />

3. bis 6. Oktober 2013<br />

<strong>KKV</strong> Familienseminar „Es ist, was es ist, sagt die Liebe“<br />

Diözesanverband Essen<br />

12. Oktober 2013<br />

Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr<br />

Völker in der Ferne! Der Herr hat mich<br />

schon im Mutterleib berufen; als ich<br />

noch im Schoß meiner Mutter war, hat<br />

er meinen Namen genannt.<br />

Er machte meinen Mund zu einem<br />

scharfen Schwert, er verbarg sich im<br />

Schatten seiner Hand. Er machte mich<br />

zum spitzen Pfeil und steckte mich in<br />

seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist<br />

mein Knecht, Israel, an dem ich meine<br />

Herrlichkeit zeigen will... Jetzt aber hat<br />

der Herr gesprochen, der mich schon im<br />

Mutterleib zu seinem Knecht gemacht<br />

hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe<br />

und Israel bei ihm versammle. So wurde<br />

ich in den Augen des Herrn geehrt und<br />

mein Gott war meine Stärke.<br />

Jesaja 49, 1-5<br />

2 neue mitte 02/13


Auf ein Wort<br />

Der Mensch hat Vorrang<br />

Der 87. <strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg hat Maßstäbe für den Verband gesetzt.<br />

Fotos: <strong>KKV</strong>/Tobias Gotthardt<br />

Liebe <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er!<br />

A<br />

lle, die von Ihnen am 87.<br />

<strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg<br />

teilgenommen haben, werden<br />

es bestätigen. Dieser Verbandstag war<br />

wieder ein Meilenstein in unserer Verbandsgeschichte.<br />

Mit unserem Thema „Aufbruch<br />

für Werte – gemeinsam eine aktive<br />

Bürgergesellschaft gestalten“ haben<br />

wir wieder inhaltliche Pflöcke gesetzt.<br />

Wir haben gezeigt, dass der <strong>KKV</strong> ein<br />

Verband ist, der nicht dem Zeitgeist<br />

nachläuft, sondern eindeutig Position<br />

bezieht – auf der Basis der katholischen<br />

Soziallehre und damit auf der Grundlage<br />

des christlichen Menschenbildes.<br />

Wir haben viele Anregungen erhalten,<br />

wie bürgerschaftliches Engagement<br />

umgesetzt werden kann. Insbesondere<br />

die Teilnehmer unserer Podiumsdiskussion<br />

Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer<br />

von der Universität Freiburg, Dr.<br />

Stefan Vesper vom ZdK und der Bundestagsabgeordnete<br />

Peter Weiß, die<br />

unter der Leitung von Roland Schneble<br />

dieses Thema diskutierten, zeigten:<br />

Die Erwartungshaltung an den Staat<br />

ist zu groß. Der Einzelne muss sich<br />

mehr engagieren. Der Staat darf nicht<br />

der Problemlöser für alles sein. Einen<br />

bedenkenswerten Aspekt brachte Peter<br />

Weiß mit seiner Forderung ein, die<br />

Wertebildung stärker zu forcieren. Sein<br />

praktischer Hinweis: Entscheidungen<br />

soll man nicht nur mit Sachargumenten<br />

begründen, sondern auch sagen,<br />

welcher Wertmaßstab ihnen zugrunde<br />

liegen, traf auf offene Ohren.<br />

Mit der Verabschiedung der „Freiburger<br />

Erklärung“ haben wir erneut unterstrichen,<br />

dass für uns der Mensch Vorrang<br />

hat. „Weder bloßer Liberalismus noch<br />

purer Sozialismus bieten verlässliche<br />

Grundlagen für eine lebendige, aktive<br />

Bürgergesellschaft. Leitbild einer<br />

erfolgreichen, aktiven Gesellschaft ist<br />

das christliche Menschenbild“, so ein<br />

Kerngedanke der Erklärung. Gleichzeitig<br />

formulierten wir fünf grundlegende<br />

Prinzipien beziehungsweise Werte,<br />

die für das Verhalten des Einzelnen in<br />

einer Bürgergesellschaft nötig sind.<br />

Ein besonderes Highlight war wieder<br />

die Verleihung des <strong>KKV</strong>-Ehrenpreises<br />

„Der ehrbare Kaufmann“ an Dr.<br />

Wolfgang Böllhoff vom gleichnamigen<br />

Bielefelder Unternehmen. Der Preis<br />

wurde nun zum dritten Mal verliehen,<br />

2010 an die Freiburgerin Martina<br />

Feierling-Rombach und 2011 an Prof.<br />

Claus Hipp. Mit dem Ehrenpreis erinnern<br />

wir an eine alte Kernkompetenz<br />

des Verbandes: Das Ideal des „ehrbaren<br />

Kaufmanns“. Wir zeichnen damit<br />

Unternehmer aus, die einen „ethisch<br />

guten Umgang“ mit Mitarbeitern,<br />

Kunden und der Gesellschaft pflegen<br />

und dazu familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />

bieten. In seiner Laudatio<br />

machte dies unser Geistlicher Beirat,<br />

Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg, sehr<br />

eindrucksvoll deutlich.<br />

Da diesmal keine Beitragserhöhung anstand,<br />

verlief die Delegiertenversammlung,<br />

die von unserer ersten „ehrbaren<br />

Kauffrau“ Martina Feierling-Rombach<br />

souverän geleitet wurde, erwartungsgemäß<br />

etwas ruhiger ab, als beim letzten<br />

Mal. Bei den anschließenden Wahlen<br />

wurde Tobias Gotthardt (Brüssel/<br />

München) als einer der Stellvertreter<br />

wieder gewählt. Und neu im Bundesvorstand<br />

ist Prof. Dr. Patrick Sensburg,<br />

MdB aus Meschede, der als weiterer<br />

stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

Andreas Schuppert aus Dresden ablöst,<br />

der satzungsgemäß nicht mehr zur<br />

Wahl anstand. Auch zu meiner Wiederwahl<br />

danke ich allen für das ausgesprochene<br />

Vertrauen und freue mich, dass<br />

wir damit einen Bundesvorstand haben,<br />

der weiterhin mit großem Engagement<br />

die Ziele des <strong>KKV</strong> verfolgen und umsetzen<br />

wird.<br />

„Das christliche Menschenbild muss<br />

der zentrale Leitfaden der politischen<br />

Überlegungen und Entscheidungen<br />

sein.“ Mit diesen Worten brachte<br />

Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion, als Festredner<br />

das Kriterium für eine Politik<br />

im Zeichen des „C“ auf den Punkt.<br />

Im Übrigen beschrieb er mit seinen<br />

Ausführungen exakt die Positionen, die<br />

wir bereits in unserem Grundsatzprogramm<br />

formuliert haben. Der häufige<br />

Applaus, der seine Rede unterbrach,<br />

zeigte deutlich, dass Kauder den<br />

<strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>ern aus der Seele<br />

gesprochen hatte.<br />

Wir haben zwar mit diesem Verbandstag<br />

unser bisheriges Schwerpunktthema<br />

abgeschlossen, gleichzeitig<br />

fiel aber auch der Startschuss für das<br />

neue Jahres, besser Zweijahresthema:<br />

„Mensch bleib im Gleichgewicht –<br />

Mut zur Balance zwischen Arbeit und<br />

Freizeit“. Ich denke, wir haben hier ein<br />

Thema gewählt, das nicht nur aktuell<br />

ist, sondern mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewinnt. Denn moderne Medien<br />

machen jeden fast überall erreichbar<br />

– auch beruflich. Das verhindert das<br />

dringend nötige Abschalten und fördert<br />

Burn-out der Mitarbeiter. Arbeitgeber<br />

und Führungskräfte stehen deshalb<br />

in der Pflicht: „Jeder hat das Recht<br />

auf Unerreichbarkeit. Das muss man<br />

akzeptieren. Denn weil Arbeit nie aufhört,<br />

muss der Mensch immer wieder<br />

mit der Arbeit aufhören – zumindest<br />

im Urlaub und am Sonntag. Kurzum:<br />

Der Verbandstag in Freiburg war ein<br />

neue mitte 02/13<br />

3


Titel<br />

Erlebnis für alle, die dabei waren.<br />

Unsere Freiburger <strong>KKV</strong>-Freunde unter<br />

ihrem Ehrenpräsidenten Gottfried<br />

Beck und dem Präsidenten Bernhard<br />

Sänger haben mit großem Engagement<br />

den Verbandstag organisiert und am<br />

Begrüßungs- und Festabend ein tolles<br />

Programm geboten. Hierfür auch an<br />

dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.<br />

Unser Geistlicher Beirat, Msgr.<br />

Prof. Dr. Peter Schallenberg, hat sich<br />

in diesen drei Tagen ebenfalls mit<br />

großem Elan eingebracht. Ich denke<br />

hier vor allem an seine Laudatio bei<br />

der Verleihung des Preises „Ehrbarer<br />

Kaufmann“, aber auch an seine Predigt<br />

bei der Abschlussmesse. Es ist immer<br />

wieder ein Hochgenuss, seinen Gedanken<br />

zu folgen. Ein Dank aber auch an<br />

alle Mitglieder im Bundesvorstand für<br />

ihr engagiertes Mittun und vor allem an<br />

Andreas Schuppert für seinen langjährigen<br />

Einsatz als stellvertretender<br />

Bundesvorsitzender. Schön, dass er uns<br />

als Chefredakteur der <strong>Neue</strong>n <strong>Mitte</strong><br />

und als neuer Vorsitzender des Regionalverbandes<br />

Ost weiterhin erhalten<br />

bleibt. Last but not least darf ich an<br />

dieser Stelle aber auch unseren beiden<br />

Hauptamtlichen Gudrun Radon und<br />

Joachim Hüpkes sehr herzlich für ihren<br />

Einsatz vor, während und nach dem<br />

Verbandstag danken.<br />

„Unser Verbandstag in Freiburg ist zwar<br />

zu Ende – nicht aber unser Engagement<br />

im <strong>KKV</strong>.“ Mit diesen Worten<br />

beendete ich mein Schlusswort bei<br />

unserer Festlichen Stunde. Ich tat dies<br />

in dem Bewusstsein, dass die anwesenden<br />

<strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er dafür<br />

sorgen, dass die Begeisterung, die sie<br />

hier gespürt haben, auf ihre Mitglieder<br />

zu Hause überspringt. Deshalb sollte<br />

es künftig – frei nach Kennedy – heißen:<br />

Frage nicht, was der <strong>KKV</strong> für dich<br />

tun kann, sondern frage, was du für<br />

den <strong>KKV</strong> tun kannst. Denn wenn wir<br />

überzeugend in die Gesellschaft hineinwirken<br />

wollen, brauchen wir mehr<br />

Strahlkraft und Selbstbewusstsein, aber<br />

auch Mut zur Klarheit und Wahrheit.<br />

Und das gilt für jedes Mitglied!<br />

In diesem Sinne Kreuzschiff voraus und<br />

auf ein Wiedersehen beim <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

2015 in Arnsberg-Neheim.<br />

Ihr<br />

Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender<br />

Belichtet<br />

Langjährige Freundschaft<br />

Gäste aus der Schweiz hatten sich beim 87. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

in Freiburg angesagt. Ein Beweis seines musikalischen<br />

Talentes lieferte der Chor des Kaufmännischen Vereins<br />

„Merkuria“ aus Bern beim Empfang der gastgebenden<br />

Ortsgemeinschaft in Freiburg. Die Frauen und Männer aus<br />

der Eidgenossenschaft verbindet eine jahrelange Freundschaft<br />

mit dem Feiburgern. Der 88. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

2015 wird in Arnsberg-Neheim (Sauerland) stattfinden.<br />

4 neue mitte 02/13


Titel<br />

Weniger hitzig, aber mit Substanz: Der 87. <strong>Bundesverband</strong>stag war nicht nur einer der kürzesten in der Verbandsgeschichte, sondern in dieser Form<br />

wohl einer der effektivsten. Bei der Gewinnung neuer Mitglieder müssen sich auch die Ortsgemeinschaften stärker engagieren.<br />

Mut zum Bekenntnis<br />

Der 87. <strong>Bundesverband</strong>stag hat gezeigt, dass der <strong>KKV</strong> mit seinen Initiativen auf einem guten<br />

Weg ist. Um den Verband aber auch in Zukunft zu erhalten, muss mehr getan werden.<br />

Foto: Andreas Schuppert<br />

V<br />

ielleicht lag es daran, dass er<br />

diesmal von einer Frau geleitet<br />

wurde, vielleicht aber<br />

auch daran, dass „heiße Eisen“ wie eine<br />

Beitragserhöhung nicht anstanden. Die<br />

Delegiertenversammlung des 87. <strong>Bundesverband</strong>stages<br />

dürfte jedenfalls als<br />

die kürzeste in die jüngere Verbandsgeschichte<br />

eingehen. Punkt 13 Uhr<br />

schloss die <strong>Bundesverband</strong>stagspräsidentin<br />

Martina Feierling-Rombach aus<br />

Freiburg am 11. Mai die Sitzung. Einige<br />

hätten gern noch weitergemacht und<br />

Zukunftsperspektiven für den Verband<br />

stärker diskutiert – aber im Prinzip<br />

stand alles auf der Tagesordnung und<br />

war alles verhandelt. Auch das, was der<br />

Verband in den nächsten Jahren anpacken<br />

muss, will er wieder attraktiv und<br />

zukunftsfähig werden.<br />

Insbesondere der Bericht des Bundesvorsitzenden<br />

Bernd-M. Wehner zeigte,<br />

mit welcher Intensität die <strong>KKV</strong>erinnen<br />

und <strong>KKV</strong>er auf Bundesebene versuchten,<br />

den Verband voranzubringen.<br />

Die Bilanz kann sich nicht nur sehen<br />

lassen, sondern ist wegweisend und<br />

grundlegend für Aktivitäten in den<br />

Ortsgemeinschaften. Ob die Spendenaktion<br />

„<strong>KKV</strong> hilft Ostafrika“ in<br />

Zusammenarbeit mit dem kirchlichen<br />

Hilfswerk MISEREOR, die Aktion<br />

„Ich bin Sonntagsschützer“ oder die<br />

Initiative des Projektes „DOCAT“ ,<br />

welches die katholische Soziallehre in<br />

verständliche Sprache für Jugendliche<br />

übersetzen will: Der <strong>Bundesverband</strong><br />

hat nach den Worten des Vorsitzenden<br />

Aktionen angestoßen, die eine wichtige<br />

Ausstrahlung in die Gesellschaft haben.<br />

Neu sei auch die Initiative des <strong>KKV</strong>-<br />

Juniorenkreises, der besonders junge<br />

Menschen für den Verband gewinnen<br />

will – durch moderne Medien, durch<br />

attraktive inhaltliche Veranstaltungen.<br />

Fest steht aber auch: Der <strong>KKV</strong> muss<br />

noch mehr tun, um junge Leute zu<br />

gewinnen. An die Ortsgemeinschaften<br />

appelierte Bernd-M. Wehner, die Angebote<br />

des <strong>Bundesverband</strong>es, insbesondere<br />

regionale Veröffentlichungen der<br />

Pressemitteilungen, stärker zu nutzen.<br />

„Hier haben wir noch sehr viel Potenzial,<br />

das ungenutzt ist“, so der Bundesvorsitzende.<br />

Das gilt auch für die Bildungsangebote,<br />

die der Fördererkreis für Bildunbgsarbeit<br />

des <strong>KKV</strong> in der Vergangenheit<br />

gemacht hat. „Eine Erfolgsgeschichte“,<br />

resümiert der Vorsitzende des Fördererkreises<br />

für Bildungsarbeit, Georg<br />

Konen, auf dem <strong>Bundesverband</strong>stag.<br />

Viele Ortsgemeinschaften hätten die<br />

Angebote genutzt – es könnten aber<br />

mehr werden. Georg Konen warb bei<br />

den Ortsgemeinschaften dafür, sich<br />

auch besonders als Fördermitglied für<br />

die Bildungsarbeit zu engagieren.<br />

Von den Delegierten mit Spannung<br />

erwartet wurde der Bericht des Vorsitzenden<br />

der Zukunftskommission, Dr.<br />

Klaus-Stefan Krieget, Landesvorsitzen-<br />

neue mitte 02/13<br />

5


<strong>Bundesverband</strong>stag 2013<br />

der in Bayern. Die Zukunftskommission<br />

hat sich nach dem 86. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

in Hildesheim gebildet, um<br />

wirtschaftliche Konzeptionen für den<br />

<strong>Bundesverband</strong> zu prüfen und Vorschläge<br />

zur finanziellen Konsolidierung zu<br />

erarbeiten.<br />

Die Bilanz Klaus-Stefan Kriegers ist<br />

zunächst ernüchternd. Die Beitragserhöhung<br />

habe nicht die Effekte erzielt,<br />

die man sich versprochen habe, so der<br />

Vorsitzende der Zukunftskommission.<br />

Daher habe das Gremium Vorschläge<br />

erarbeit, um den <strong>Bundesverband</strong> von<br />

den Mitgliedsbeiträgen finanziell unabhängiger<br />

zu machen. Die Einwerbung<br />

von Drittmitteln gehöre ebenso dazu<br />

wie die Forderung nach einer stärkeren<br />

Unterstützung durch kirchliche<br />

Institutionen. „Initiativen wie der<br />

,DOCAT‘, die jetzt kirchlicherseits<br />

genutzt werden, sind Ideen des <strong>KKV</strong><br />

gewesen. Damit leisten wir einen wichtigen<br />

Beitrag für die Gesellschaft“,<br />

stellt Klaus-Stefan Krieger klar. Wichtig<br />

sei zudem die Botschaft, dass man im<br />

gesellschaftlichen Umfeld auf den <strong>KKV</strong><br />

nicht verzichten kann. In der mittleren<br />

Struktur des Verbandes müssen die<br />

Aktivitäten deshalb an die Netzwerke<br />

staatlicher Grenzen und Einheiten<br />

angepasst werden. Der Vorschlag der<br />

Zukunftskommission sei deshalb, dass<br />

die Vorsitzenden der Diözesan-, Regional-<br />

und Landesverbände jeweilige<br />

Sprecher auf Landesebene wählen,<br />

die den <strong>KKV</strong> dann in den Netzwerken<br />

staatlicher Strukturen vertreten.<br />

Krieger: „Alle Vorschläge zielen darauf<br />

ab, den Verband von den Beiträgen<br />

unabhängiger zu machen.“<br />

Die anschließende Aussprache der<br />

Delegierten zeigte, dass man sich auch<br />

in den Ortsgemeinschaften Gedanken<br />

gemacht hat. Überschüsse sollten zum<br />

Beispiel sinnvoll angelegt werden und<br />

wieder investiert werden, schlägt jemand<br />

vor. Bei aller Sorge um die finanzielle<br />

Zukunft, bestimmte aber auch<br />

die inhaltliche Ausrichtung des Verbandes<br />

die Delegiertenversammlung.<br />

Karl Reher aus Bochum wies darauf hin,<br />

dass der <strong>KKV</strong> wichtige gesellschaftlich<br />

relevante Themen vorantreibe. 50<br />

Jahre nach dem Beginn des II. Vatikanischen<br />

Konzils gelte es zudem, stärker<br />

auf die Umsetzung der Beschlüsse der<br />

Kirchenversammlung hinzuweisen. Das<br />

Lutherjubiläum 2017 sollte unter dem<br />

Motto „500 Jahre sind genug“ ökumenisch<br />

gefeiert werden. Katholische wie<br />

evangelische Gemeinden hätten eine<br />

zunehmende Sehnsucht nach Gemeinsamkeit.<br />

Wichtig sei für den Verband<br />

schließlich die Einheit von Glauben,<br />

Bekenntnis und Handeln. Wer glaube,<br />

müsse sich auch in der Öffentlichkeit<br />

dazu bekennen. Das klang wie ein<br />

Programm für die Aktivitäten eines Verbandes,<br />

der sich auf die Veränderungen<br />

in Kirche und Gesellschaft einstellen<br />

muss. Andreas Schuuppert<br />

„Setz dich auf den Stuhl des anderen!“<br />

Der Bielefelder Unternehmer Dr. Wolfgang Böllhoff ist der dritte Preisträger des „Ehrbaren<br />

Kaufmanns“. Mit der Auszeichnung hat der <strong>KKV</strong> eine „Marktlücke“ geschlossen.<br />

I<br />

ch habe lange überlegt, ob ich<br />

diesen Preis überhaupt verdient<br />

habe.“ Seine Dankesrede<br />

beginnt Dr. Wolfgang Böllhoff mit einer<br />

Gewissensforschung. Understatement<br />

kommt gut an bei den Gästen, die sich<br />

zur Verleihung des „Ehrbaren Kaufmanns“<br />

am 10. Mai im ehrwürdigen<br />

Ambiente des Freiburger Rathauses<br />

versammelt haben. Der Preisträger ist<br />

sichtlich beeindruckt von der Ehrung,<br />

die ihm zuteil wird, auch wenn er ein<br />

wenig Selbstzweifel hat. Dass er von<br />

seiner Ortsgemeinschaft, dem <strong>KKV</strong> in<br />

Bielfeld, dafür vorgeschlagen wurde,<br />

berührt ihn besonders. „Ich hätte ihr<br />

das auch nicht abschlagen können.“<br />

Wolfgang Böllhoff ist der dritte Unternehmer,<br />

an den der <strong>Bundesverband</strong><br />

den Preis des Ehrbaren Kaufmanns<br />

verliehen hat. Nach Martina Feierling-<br />

Romberg aus Freiburg (2010) und Prof.<br />

Claus Hipp (2011) ist es diesmal ein<br />

Ehrbarer Kaufmann 2013: Dr. Wolfgang<br />

Böllhoff.<br />

Unternehmer, der seit Jahrzehnten auf<br />

nationaler und internationaler Ebene<br />

tätig ist. Ein fairer Umgang mit Mitarbeitern<br />

und Kunden und eine familienfreundliche<br />

Unternehmensführung<br />

sind unter anderem Kriterien für die<br />

Preisverleihung.<br />

Ehrbar zu sein, bedeute mehr, als nur<br />

das Nützliche zu tun, betonte der<br />

Geistliche Beirat des <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es,<br />

Prof. Dr. Peter Schallenberg, in<br />

seiner Laudatio. Dazu gehöre nicht nur,<br />

die eigenen Talente zu endecken, sondern<br />

auch andere dazu zu bringen, ihre<br />

zu entdecken. Ethisches Wirtschaften<br />

meint, die besten Kräfte zu mobilisieren.<br />

Den Nächsten in den Blick zu<br />

nehmen, nicht nur an sich selbst zu<br />

denken. Das hat Böllhoff von seinem<br />

Vater gelernt, der ihm beibrachte: „Setz<br />

dich auch auf den Stuhl des anderen“,<br />

heißt, dass auch das„Gegenüber“<br />

zufrieden sein muss, eine win-win-<br />

Situation, die den Partner, den Kunden<br />

nicht übervorteilt. Angesichts von<br />

Wirtschafts- und Finanzkrisen war dies<br />

wohl die wichtigste Botschaft der Preisverleihung.<br />

„Mit diesem Preis haben<br />

wir gewissermaßen eine Marktlücke<br />

geschlossen“, betonte der Bundesvorsitzende<br />

Bernd-M. Wehner. Denn die<br />

Tugenden des Ehrbaren Kaufmanns<br />

seien gefragt wie nie zuvor. as<br />

6 neue mitte 02/13


<strong>Bundesverband</strong>stag 2013<br />

Peter Weiß MdB (CDU)<br />

Dr. Stefan Vesper<br />

Prof Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer<br />

Antworten finden<br />

Eine aktive Bürgergesellschaft braucht vor allem das Engagement des Einzelnen in Freiheit und<br />

Verantwortung. Dies zeigte die Auftaktveranstaltung zum 87. <strong>Bundesverband</strong>stag.<br />

Fotos: Andreas Schuppert<br />

W<br />

er die große Auseinandersetzung<br />

erwartet hat, ist<br />

wohl enttäuscht worden.<br />

Aber manchmal ist Nachdenkliches<br />

fruchtbarer als das zermürbende Hin<br />

und Her von Talk-Shows, das nurmehr<br />

dem Zuhörer verunsichert zurücklässt.<br />

Die Auftaktveranstaltung des 87. <strong>Bundesverband</strong>stages<br />

in Freiburg war mit<br />

der Ethikerin Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer,<br />

dem Bundestagsabgeordneten<br />

Peter Weiß (CDU) und dem<br />

Generalsekrtetär des Zentrakomitees<br />

der Deutschen Katholiken, Dr. Stefan<br />

Vesper, jedenfalls hochkarätig besetzt.<br />

Und das Thema „Aufbruch für Werte<br />

– gemeinsam eine aktive Bürgergesellschaft<br />

gestalten“ nicht minder brisant,<br />

nicht zuletzt vor dem Hintergrund der<br />

Aktivitäten des <strong>KKV</strong>, besonders zum<br />

Sonntagsschutz oder dem „Recht auf<br />

Unerreichbarkeit.“ Im letzten verbunden<br />

mit der Frage, wie solidarisch muss<br />

eine Gesellschaft sein, damit es gerecht<br />

zugeht und jeder Teilhabe an ihr hat, in<br />

der das „gute Leben“ möglich ist.<br />

Mit einem kleinen Paukenschlag<br />

wartete dann aber doch der CDU-<br />

Bundestagsabgeordnete Peter Weiß<br />

auf: Der politischen Debatte in<br />

Deutschland fehle das persönliche<br />

Bekenntnis. „Hinter allen Entscheidungen<br />

stehen Wertentscheidungen“,<br />

ist Weiß überzeugt. „Aber über seine<br />

Werte redet niemand.“ Beteiligung<br />

heißt, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Der Staat sei nicht der Problemlöser für<br />

die Wiederfährnisse des Lebens. Weiß<br />

plädierte vor allem für die Stärkung<br />

des Ehrenamtes, in dem bürgerschaftliches<br />

Engagement konkrete Gestalt<br />

annehme.<br />

Staat ist nicht Lieferant sozialer<br />

Gerechtigkeit<br />

Ähnlich argumentiert die Freiburger<br />

Ethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer.<br />

Der Staat sei weder „Lieferant sozialer<br />

Gerechtigkeit“ noch könne er „Gleichheit“<br />

herstellen. Vielmehr müssten alle<br />

die Möglichkeit zur Verwirklichung<br />

einer aktiven Bürgergesellschaft haben.<br />

Das bedeute aber auch, dass niemand<br />

ausgeschlossen werden dürfe. Frau<br />

Nothelle-Wildfeuer erinnerte an das<br />

Wort der deutschen Bischöfe 1986, dass<br />

der Staat die Aufgabe habe, „Beteiligungsgerechtigkeit“<br />

herzustellen. „Es<br />

kommt darauf an, allen die Chance<br />

auf Teilhabe zu geben.“ Eine aktive<br />

Bürgergesellschaft setze eine Einstellung<br />

des Menschen voraus. Jeder müsse<br />

„seinen Part“ übernehmen.<br />

Diese Aktivität erwartet der Generalsekretär<br />

des Zentralkomitees der<br />

Deutschen Katholiken, Stefan Vesper,<br />

besonders von den Christen. „Wir sind<br />

als katholische Christen nicht Zuschauer,<br />

sondern Mitspieler. Wir wollen mit<br />

entscheiden und mitgestalten.“ Dies<br />

gelte nicht nur für das soziale Engagement,<br />

sondern besonders auch für die<br />

gesellschaftlichen Debatten. Aufgabe<br />

auch der katholischen Verbände sei es,<br />

Antworten auf die Fragen der Menschen<br />

zu geben. Vesper: „Es wird heute<br />

niemand mehr Mitglied eines Verbandes,<br />

weil der Nachwuchssorgen hat,<br />

sondern dann, wenn er auf seine Fragen<br />

eine Antwort findet.“<br />

Damit eine aktive Bürgergesellschaft<br />

gelingt, brauche es zudem generationsübergreifende<br />

Ansätze, meint Peter<br />

Weiß zum Abschluss der Veranstaltung,<br />

die von Roland Schneble souverän moderiert<br />

wurde. „Die großen politischen<br />

Fragen sind entschieden, die Spezialfragen<br />

werden nicht mehr verstanden.“<br />

Ihre Antworten seien nur durch Beteiligung<br />

möglich.<br />

Andreas Schuppert<br />

neue mitte 02/13<br />

7


<strong>Bundesverband</strong>stag<br />

Gemeinsames Bekenntnis<br />

Der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Volker Kauder, hielt den<br />

Festvortrag beim <strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg.<br />

F<br />

ür ihn war es ein Heimspiel im<br />

wahrsten Sinne des Wortes.<br />

An der Freiburger Universität<br />

hat Volker Kauder seine Studienjahre<br />

verbracht. In der Mensa der Alma<br />

mater hat der jetztige Fraktionsvorsitzende<br />

der Union im Bundestag den<br />

Festvortrag zum Abschluss des <strong>KKV</strong>-<br />

<strong>Bundesverband</strong>stages gehalten.<br />

Kauder braucht kein ausformuliertes<br />

Manuskript, um die wesentlichen<br />

Punkte seiner politischen Passion darzustellen.<br />

Auch außerhalb seiner Partei<br />

ist er dafür bekannt und geschätzt, dass<br />

er sich besonders für die weltweit verfolgten<br />

Christen einsetzt. Die Vergessenen<br />

in der Gesellschaft scheinen ihm<br />

ein besonderes Anliegen. Die Christen<br />

müssten in einer zunehmend religionslosen<br />

Gesellschaft mehr zusammenstehen<br />

und ihre gemeinsamen Wertepositionen<br />

zum Ausdruck bringen, sagt der<br />

evangelische Christ. Diese seien für<br />

die beiden großen Konfessionen vom<br />

christlichen Menschenbild geprägt.<br />

Gast bei der<br />

festlichen<br />

Stunde des 87.<br />

<strong>Bundesverband</strong>stages:<br />

Der<br />

Fraktionsvorsitzende<br />

der Union<br />

im Deutschen<br />

Bundestag,<br />

Volker Kauder.<br />

Ein klares Bekenntnis gibt Kauder zum<br />

Subsidiaritätsprinzip ab. „Was in der<br />

Familie geleistet werden kann, soll dort<br />

auch geleistet werden.“ Das dürfe und<br />

kann der Staat ihnen nicht abnehmen.<br />

Der Politiker spricht sich zudem gegen<br />

die aktive Sterbehilfe aus und für<br />

den Schutz des Lebens in all seinen<br />

Facetten aus. Großartiges leisteten in<br />

Deutschland die Hospizbewegungen,<br />

die den kranken Menschen ein würdevolles<br />

Sterben ermöglichten. „Wir<br />

helfen beim Sterben, aber nicht zum<br />

Sterben“, sagt Volker Kauder. In dieser<br />

Frage müssen die Kirche Leuchttürme<br />

sein. Im Hinblick auf die Krise der<br />

Europäischen Union ist der Politiker<br />

für gemeinsame Anstrengungen, um<br />

am gemeinsamen europäischen Haus<br />

weiterzubauen. Europa sei mehr als der<br />

Euro, sondern eine politische Schicksalsgemeinschaft.<br />

as<br />

Belichtet<br />

<strong>Neue</strong>s Gesicht im<br />

Bundesvorstand<br />

Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB (CDU) aus<br />

der Ortsgemeinschaft Arnsberg-Neheim,<br />

im Bild rechts, ist von den Delegierten des<br />

<strong>Bundesverband</strong>stages zum neuen stellvertretenden<br />

Bundesvorsitzenden gewählt<br />

worden. Wiedergewählt wurden der Bundesvorsitzende<br />

Bernd-M. Wehner (links) sowie<br />

Tobias Gotthardt, Brüssel/München, zum<br />

stellvertretenden Bundesvorsitzenden. Die<br />

Kandidaten wurden satzungsgemäß für die<br />

Zeit von vier Jahren gewählt. Für Wehner<br />

und Gotthardt ist es bereits die zweite Amtsperiode.<br />

<strong>Mitte</strong>: Msgr. Schallenberg.<br />

8 neue mitte 02/13


<strong>Bundesverband</strong>stag<br />

Impressionen<br />

vom 87. <strong>Bundesverband</strong>stag in Freiburg, der Zeichen und Maßstäbe für den Verband gesetzt hat.<br />

Der <strong>KKV</strong> hat auch in Zeiten der Krisen eine wichtige gesellschaftliche Stimme.<br />

Feierlicher Eröffnungsgottesdienst im Freiburger Münster mit Erzbischof Robert Zollitzsch...<br />

...und dem Einzug der Bannerträger.<br />

Empfang der Ortsgemeinschaft Lätitia Freiburg in der Mensa der Freiburger Universität.<br />

Fotos: Andreas Schuppert<br />

Dancing emotion beim Festlichen Abend des <strong>Bundesverband</strong>es.<br />

Virtuos am Klavier: Freiburgs Ehrenpräsident Gottfried Beck.<br />

neue mitte 02/13<br />

9


Geistliches Wort<br />

Vom Gottestaat und ziviler<br />

Bürgerschaft<br />

Der Mensch kann zwischen Egoismus und selbstlosem Geben wählen.<br />

Liebe <strong>KKV</strong>erinnen und <strong>KKV</strong>er!<br />

I<br />

n seinem großen Werk „De<br />

civitate Dei“ (Vom Gotteststaat)<br />

entwirft der heilige Augustinus<br />

das Bild von zwei Staaten (oder besser<br />

und präziser: von zwei Bürgerschaften<br />

als Zivilisationen), die kontrastierend<br />

einander gegenübergestellt werden:<br />

Auf der einen Seite die civitas Dei, der<br />

Gottesstaat, auf der anderen Seite und<br />

diametral entgegengesetzt, die civitas<br />

terrena, der Erdenstaat. Beide Bürgerschaften<br />

werden mit unterschiedlichen<br />

Attributen versehen, die Augustinus<br />

im zweiten Teil seines Werkes in zwölf<br />

Büchern näher beschreibt.<br />

Der Bürger des Gottestaates<br />

bindet sich an Gott<br />

So ergibt sich folgendes Bild: Der<br />

Erdenstaat hat das bloße Überleben der<br />

Menschen zum Ziel, wohingegen der<br />

Bürger des Gottesstaates danach strebt,<br />

in der Bindung an Gott, die durch die<br />

Taufe an die Stelle der ursprünglichen<br />

und infolge der Ursünde verloren gegangenen<br />

Bindung des Paradieses tritt,<br />

seine ihm ursprünglich – „am Anfang“<br />

heißt dies in der biblischen Überlieferung<br />

– eingestiftete Natur, sein Wesen<br />

also und sein innerstes Ziel, zur Entfaltung<br />

zu bringen. Der Erdenstaat ist<br />

nach Ansicht des heiligen Augustinus<br />

ein durch die Ursünde von Adam und<br />

Eva notwendig gewordenes Übel, das<br />

endgültig im Brudermord von Kain an<br />

Abel seinen Ursprung findet: Dass der<br />

Mensch den anderen Menschen, der<br />

Bruder den Bruder umbringt und so der<br />

Mensch dem Menschen zum Wolf wird,<br />

genau dies kennzeichnet die Macht<br />

des Bösen und bedarf der Eindämmung<br />

durch die künstliche Zivilisation<br />

des Erdenstaates, der wenigstens das<br />

Überleben des Abel im Angesicht des<br />

ihm nach dem Leben trachtenden Kain<br />

versichert und dauerhaft garantiert.<br />

In dieser Sicht hat der Staat somit die<br />

Grundlage eines einigermaßen friedlichen<br />

Zusammenlebens zu sichern, ein<br />

Zusammenleben, das durch den Sündenfall<br />

und die bleibende Versuchung<br />

des Menschen, den Mitmenschen als<br />

lästigen Konkurrenten im Kampf um<br />

den besten Platz an der Sonne anzusehen<br />

und möglicherweise listig zu<br />

liquidieren, in steter Gefahr ist. Dem<br />

gegenüber bildet die durch die Taufe<br />

und die übrigen Sakramente gebildete<br />

Bürgerschaft Gottes das pilgernde Gottesvolk,<br />

das sich im Erdenstaat befindet<br />

und dennoch durch die Sakramente<br />

darüber hinaus lebt, nämlich im Angesicht<br />

und in der Gegenwart Gottes.<br />

Augustinus stellt sich also die beiden<br />

Bürgerschaften durchaus als vermischt<br />

vor, er denkt in diesem Punkt mehr<br />

eschatologisch als politisch. Die Bürgerschaft<br />

Gottes ist eine Gemeinschaft der<br />

Lebenden und der Toten und versteht<br />

sich als Zeit und Raum übergreifende<br />

Menschheitsfamilie, als das neue Volk<br />

Gottes. Die letzte Antwort auf die Frage,<br />

wer denn zum einen oder anderen<br />

Staat gehört, bleibt allerdings bis zum<br />

Tag des Jüngsten Gerichtes und der<br />

Vollendung der Welt verborgen.<br />

In der Seele findet die Scheidung<br />

zwischen Gut und Böse statt<br />

Auch wenn Augustinus sein großes geschichtstheologisches<br />

Werk unter dem<br />

Eindruck der Belagerung Roms und<br />

dem absehbaren Sturz des Römischen<br />

Reiches durch das Gotenheer unter<br />

Alarich im Jahre 410, also vor einem klar<br />

umrissenen historischen Hintergrund<br />

und in politischer Absicht abfasste,<br />

muss man sich doch vor Augen führen,<br />

dass die Bürgerschaft Gottes nicht<br />

einfach identisch ist mit der sichtbaren<br />

und geschichtlich fassbaren Kirche.<br />

Vielmehr findet sich die Zugehörigkeit<br />

zu einer der beiden Bürgerschaften im<br />

forum internum (wörtlich: im inneren<br />

Marktplatz), also in der unsterblichen<br />

Seele der jeweiligen Person, die zwischen<br />

den von Augustinus markierten<br />

gegensätzlichen Haltungen des uti,<br />

dem rein egoistischen Nützlichkeitsdenken,<br />

und dem frui, dem Geben und<br />

Empfangen selbstloser Liebe, wählen<br />

kann. Hier, in der Seele eines Menschen,<br />

in seinem Denken und Fühlen<br />

und Wollen, findet die große Scheidung<br />

und Entscheidung zwischen Gut und<br />

Böse statt.<br />

Ihr Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg,<br />

Geistlicher Beirat des <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es<br />

Der Text ist Teil eines Aufsatzes unter dem<br />

Titel „Franziskus – Anstöße zu einer franziskanischen<br />

Soziallehre“, der in der Reihe<br />

der Veröffentlichungen der Katholisch-<br />

Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle<br />

Mönchengladbach erschienen ist.<br />

10 neue mitte 02/13


Aus dem <strong>Bundesverband</strong><br />

Werte.Bilden.Zukunft<br />

Die <strong>KKV</strong>-Stiftung für Fort- und Weiterbildung soll die Zukunft der Bildungsarbeit des Verbandes<br />

sichern. Zustiftungen tragen zur Steigerung der Erträge bei.<br />

P<br />

ünktlich zum 87. <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

in Freiburg wurde<br />

für die frisch gegründete <strong>KKV</strong><br />

Stiftung für Fort‐ und Weiterbildung<br />

geworben. Beim Festabend in der<br />

Mensa der Universität erhielt der Vorsitzende<br />

des <strong>KKV</strong> Fördererkreises für<br />

Bildungsarbeit, Georg Konen, die Zusage<br />

für einen vierstelligen Zustiftungsbetrag.<br />

Wir danken an dieser Stelle<br />

ganz herzlich! Ihre Beiträge sind heute<br />

die Haupteinnahmequelle des <strong>KKV</strong>.<br />

Diese ermöglichen bei einer schlanken<br />

Verwaltung, Initiativen und Maßnahmen<br />

der Verbands‐ und Bildungsarbeit<br />

zu verwirklichen.<br />

Um die Finanzierung unserer <strong>KKV</strong>‐<br />

Arbeit nachhaltig zu sichern, braucht<br />

es weitere tragende Säulen und das<br />

Mittun vieler. Aus diesem Grund<br />

wurde Anfang Mai die <strong>KKV</strong>-Stiftung<br />

für Fort‐ und Weiterbildung gegründet.<br />

Das Gründungskapital dieser unselbstständigen<br />

Stiftung wurde vom <strong>KKV</strong>‐<br />

<strong>Bundesverband</strong> e.V., dem Fördererkreis<br />

für Bildungsarbeit im <strong>KKV</strong> e.V. und<br />

dem <strong>KKV</strong>‐Diözesanverband Münster<br />

e.V. zur Verfügung gestellt. Die Erträge<br />

aus der Stiftung helfen langfristig,<br />

denn einen Stiftung denkt nicht nur an<br />

heute, sie sorgt für morgen und übermorgen.<br />

Ihre Wirksamkeit hängt dabei<br />

aber ganz wesentlich von der Höhe des<br />

Stiftungsvermögens ab, denn es wirkt<br />

durch Zinserträge, das Vermögen selber<br />

bleibt unangetastet. Erträge kommen<br />

der <strong>KKV</strong> Bildungs‐ und Verbandsarbeit<br />

zu Gute. So hilft Stiftungsvermögen<br />

dauerhaft.<br />

Unsere Bitte an Sie: Denken Sie an<br />

die <strong>KKV</strong>‐Stiftung für Fort‐ und Weiterbildung,<br />

werden Sie Zustifter – ob<br />

bei einem besonderen Anlass wie einer<br />

Goldhochzeit, einem runden Geburtstag,<br />

einem Firmenjubiläum oder ganz<br />

privat. Wir freuen uns über Ihre Zustiftung<br />

oder Ihre Spende. <strong>KKV</strong>-Bund<br />

<strong>KKV</strong> Stiftung für Fort- und Weiterbildung<br />

– Bank im Bistum Essen, Konto:<br />

180 190 19, BLZ 360 602 95. Für alle<br />

Fragen zur Stiftung steht Ihnen Bundesgeschäftsführer<br />

Joachim Hüpkes<br />

unter Tel. 0201 8792312 gerne zur<br />

Verfügung. Die Broschüre zur Stiftung<br />

senden wir Ihnen gern zu.<br />

Es ist, was es ist...<br />

<strong>KKV</strong>-Familienseminar in Hardehausen.<br />

Fotos: <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong><br />

E<br />

s ist was es ist, sagt die<br />

Liebe.“ Das Zitat von Erich<br />

Fried ist das Motto des<br />

diesjährigen Seminars für Familien,<br />

Erwachsene, Jugendliche und Kinder,<br />

welches vom 3. bis 6. Oktober im<br />

Jungendhaus in Hardehausen stattfinden<br />

wird. Die Wochenenden, die<br />

inzwischen zur Tradition geworden<br />

sind, werden seit Jahren vom Diözesanverband<br />

Münster, dem Fördererkreis<br />

für Bildungsarbeit im <strong>KKV</strong> und dem<br />

<strong>Bundesverband</strong> organisiert und mitfinanziert.<br />

Jeden Herbst treffen sich<br />

zwischen 40 und 70 junge und ältere<br />

<strong>KKV</strong>erinnen, <strong>KKV</strong>er und Gastfamilien<br />

zu einem verlängerten Wochenende,<br />

um sich mit oder ohne Kinderbetreuung<br />

den jeweiligen Themen zu widmen.<br />

In diesem Jahr steht die christliche-jüdische<br />

Tradition der Gottes und<br />

Nächstenliebe an drei Tagen auf dem<br />

Programm. Die Teilnahmegebühren<br />

sind für drei Übernachtungen inklusive<br />

Vollpension und Kinderbetreuung<br />

sehr moderat und werden vom <strong>KKV</strong><br />

gesponsert. Infos und Anmeldeunterlagen<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.kkv-bund.de (Termine), auf<br />

unseren facebook–Seiten, über die<br />

Geschäftsstelle des Diözesanverbandes<br />

in Münster (Norbert Gebker) oder die<br />

Bundesgeschäftsstelle. Joachim Hüpkes<br />

neue mitte 02/13<br />

11


Aus dem <strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>Neue</strong> Sicht auf Michelangelo<br />

<strong>KKV</strong>-Samstagsforum: Faszinierende Einblicke in die Werke des Renaissance-Künstlers.<br />

Über 100 Kardinäle waren in<br />

der Sixtinischen Kapelle<br />

versammelt, um die Nachfolge<br />

Papst Benedikts XVI. zu bestimmen.<br />

Sie trafen ihre Wahl unter dem<br />

Eindruck der Fresken Michelangelos,<br />

die zu den bedeutendsten Werken der<br />

Kunstgeschichte gehören. Von 1982 bis<br />

1994 sind die Fresken vom Schmutz<br />

der Jahrhunderte befreit worden – und<br />

verlangen eine neue kunsthistorische<br />

und theologische Bewertung. In einem<br />

eindrucksvollen Vortrag – <strong>Mitte</strong> März –<br />

vor mehr als 100 Besuchern beim Samstagsforum<br />

des <strong>KKV</strong> Hansa Bielefeld in<br />

der St. Jodokus-Kirchengemeinde hat<br />

der Theologe und Professor für Christliche<br />

Kunstgeschichte, Prälat Dr. Max-<br />

Eugen Kemper, faszinierende Einblicke<br />

in die Werke gegeben. Als Schüler<br />

blickte Kemper 1956 erstmals auf das<br />

„Jüngste Gericht“ an der Stirnwand der<br />

Kapelle. 1989, die Restaurierung war<br />

schon weit vorangeschritten, näherte<br />

er sich dem Werk erneut. Er hatte<br />

sogar die Möglichkeit, die Arbeiten<br />

vom Gerüst aus zu verfolgen. „Ich sah<br />

die Fresken in einem neuen Licht.<br />

Die Gestalt des Christus war für mich<br />

immer der Richter, der den letzten Akt<br />

des menschlichen Schicksals vollzieht.<br />

Von allen Schmutz- und Firnisschichten<br />

befreit, entdeckt man nun eine andere<br />

Christusfigur, weiche, appollinisch<br />

schöne Züge und blondes Haar, ein<br />

Gesicht, das zwar Gerechtigkeit ausstrahlt,<br />

aber eine Gerechtigkeit, die<br />

mehr aus Liebe, Barmherzigkeit und<br />

Güte kommt als aus der sachlichen Kälte<br />

eines Richters.“ Nach den Worten<br />

Kempers zeigt sich nach der Restaurierung<br />

ganz deutlich die Zugehörigkeit<br />

Michelangelos zu den Reformbewegungen<br />

des 16. Jahrhunderts in Italien,<br />

über die man in Deutschland immer<br />

noch wenig wisse. Das Jüngste Gericht<br />

sei als „Mahnbild“ zu verstehen. Es<br />

zeige, was unausweichlich geschehen<br />

werde, wenn sich die Menschen nicht<br />

veränderten. Dem Bild der Mahnung<br />

und der Hoffnung hat Papst Johannes<br />

XXIII. schon eine besondere Bedeutung<br />

beigemessen, wie Kemper berichtete:<br />

„Einen Tag nach Eröffnung des<br />

Zweiten Vatikanischen Konzils am 12.<br />

Oktober 1962 lud der Papst die nichtkatholischen<br />

Beobachter des Konzils<br />

und das Diplomatische Korps in die<br />

Sixtinische Kapelle ein. Plötzlich wies<br />

er auf das Gemälde und sagte: „Dies,<br />

meine Herren, erwartet man von uns.<br />

Jetzt machen wir etwas Gutes aus dem<br />

Konzil.“ Manfred Matheisen<br />

12 neue mitte 02/13


Scheckübergabe für die Flüchtlinge in Mali. Im Bild von links: Reinhard Schaffrick, Diözesanverband Essen, Dr. Thilo Esser, Bistum Essen, Ulrich<br />

Callegari, Bank im Bistum Essen, Bernd-M. Wehner, <strong>KKV</strong>-Bundesvorsitzender.<br />

Kirche im Dialog<br />

Der Strukturwandel im Bistum Essen war Thema des <strong>KKV</strong> – 6.000 Euro für Mali.<br />

Foto: Diözesanverband Essen<br />

A<br />

nfang März fand in der Aula<br />

des Bischöflichen Generalvikariates<br />

das 17. Fastenessen<br />

zum Thema „ Zukunft auf katholisch,<br />

lebendige Kirche im Dialog – Der Dialogprozess<br />

im Bistum Essen“ mit dem<br />

Referenten Dr. Thilo Esser statt. Er ist<br />

Geschäftsführer des Dialogprozesses<br />

im Ruhrbistum. Es waren rund 60 Mitglieder<br />

und Gäste erschienen.<br />

Das Ruhrbistum Essen wurde 1958 mit<br />

damals 1,5 Millionen Katholiken gegründet<br />

und ist damit eines der jungen<br />

Bistümer in Deutschland. Durch den<br />

Strukturwandel sank die Mitgliederzahl<br />

auf heute 860. 000 Katholiken, Tendenz<br />

weiter fallend, erläutert Dr. Esser.<br />

Räumlich ist das Bistum das kleinste in<br />

Deutschland. Der Strukturwandel ist<br />

im Ruhrgebiet sowohl geprägt durch einen<br />

allgemeinen Bevölkerungsrückgang<br />

als auch durch eine sich verändernde<br />

Struktur der Bevölkerungszusammensetzung.<br />

Veränderungen des kirchlichen<br />

Lebens führten zu einem Ende<br />

der volkskirchlichen Strukturen. So<br />

liegt derzeit in der Diözese Essen der<br />

sonntägliche Messbesuch bei acht Prozent,<br />

rund 30 Prozent der Kinder von<br />

christlichen Eltern sind nicht getauft,<br />

getaufte Kinder gehen zu 9o Prozent<br />

zur Erstkommunion, aber nur zu 30<br />

Prozent zur Firmung. Gemeinde ist<br />

nicht mehr Lebensmilieu. Es gibt keine<br />

Rezepte, diesen Trend zu stoppen.<br />

Dies führte im Bistum Essen von 2005<br />

bis 2007 zu neuen Strukturen der<br />

Verwaltung der Gemeinden mit derzeit<br />

nur noch 42 Pfarreien, Trennung von<br />

Gebäuden, auch Kirchen. Bischof Dr.<br />

Franz Josef Overbeck hat festgestellt,<br />

dass wir Menschen Veränderungen<br />

nicht mögen, die wir nicht selbst aussuchen<br />

können.<br />

Durch einen Dialogprozess des Bistums<br />

mit den Gläubigen in Pfarreien und<br />

Verbänden sollen die künftigen Veränderungen<br />

auf einen breiten Konsens gestellt<br />

werden. Das erste Forum fand am<br />

28. Januar.2012 in einem Saal der Messe<br />

Essen statt. Am 5. Mai 2012 fand ein<br />

zweites Treffen mit 300 Teilnehmern<br />

in Gladbeck statt. Die Teilnehmenden<br />

haben sich ausgetauscht, über ihre tiefen<br />

Beweggründe für Ihr Engagement<br />

in der Kirche und über ihren Glauben<br />

gesprochen. Nun wird es bei den<br />

nächsten Treffen darum gehen, konkret<br />

zu werden und zu Vereinbarungen zu<br />

kommen. Beim Forum Ende 2012 in<br />

Oberhausen war geplant, über Fragen<br />

der Caritas zu sprechen. Ein großer Teil<br />

der Teilnehmer sprach sich aber dafür<br />

aus, stattdessen über Form und Inhalt<br />

des Dialogprozesses zu reden, dem<br />

auch entsprochen wurde.<br />

Auf Wunsch von Dr. Esser kam die<br />

Fastenspende des <strong>KKV</strong>-Diözesanverbandes<br />

Essen Caritas International für<br />

die Hilfe der Bürgerkriegsflüchtlinge<br />

in Mali zu Gute. Wir freuen uns, 6.000<br />

Euro als Spende überweisen zu können<br />

und danken allen Spendern.<br />

<strong>KKV</strong>-Diözesanverband Essen<br />

neue mitte 02/13<br />

13


<strong>Neue</strong> Mitglieder • Vor Ort<br />

<strong>Neue</strong> Mitglieder<br />

Wir begrüßen als neue Mitglieder<br />

Peter Böhme, München<br />

Maria Böker, Braunschweig<br />

Hildegard Czetsch, München<br />

Ruth Dautzenberg, Aachen<br />

Klara Feike, Borghorst<br />

Marga Fink, Koblenz<br />

Eleonore Geßner, Würzburg<br />

Margit Grote, Arnsberg-Hüsten<br />

Werner Grote, Arnsberg-Hüsten<br />

Irmgard Kersting-Papenbreer, Lippstadt<br />

Judith Klaiber, Horb<br />

Beate Meyer, Arnsberg-Neheim<br />

Andreas Meyer, Arnsberg-Neheim<br />

Robin Piepereit, München<br />

Dr. Reinhold Plenk, Passau<br />

Hildegard Rickert, Bocholt<br />

Edeltraud Römer-Böhme, München<br />

Oliver Rott, Brüssel<br />

Ludwig Ruß, Kitzingen<br />

Pfr. Tobias Schäfer, Ingelheim<br />

Mathea Schneider, Freiburg<br />

Gabriele Schnetz, München<br />

Ursula Simons, Viersen<br />

Manfred Stamm, Würzburg<br />

Stefan Steuer, München<br />

Gunnar Supper, Hannover<br />

Gisela Tognino, Gelsenkirchen-Buer<br />

Maria Wältermann, Greven<br />

Brunhilde Zaring, Gelsenkirchen-Buer<br />

<strong>KKV</strong> Neheim<br />

bestätigt Vorstand<br />

Umfangreiches Programm vorgestellt.<br />

Z<br />

ur Generalversammlung im<br />

Kolpinghaus begrüßte der<br />

Vorsitzende Herbert Vlatten<br />

die zahlreich erschienenen Mitglieder.<br />

Nach dem Gedenken der verstorbenen<br />

Mitglieder stellte er den Jahresbericht<br />

2012 vor. Neben zahlreichen Bildungsveranstaltungen<br />

und Tagesfahrten<br />

wurde ein besonderer Rückblick auf<br />

das durch den <strong>KKV</strong> Neheim und den<br />

Fördererkreis des <strong>Bundesverband</strong>es im<br />

September ausgerichtete <strong>KKV</strong> Samstagsforum<br />

gelegt.<br />

Hierzu kamen sogar <strong>KKV</strong> Mitglieder<br />

aus Dortmund, Hamm, Menden und<br />

Hüsten sowie der Kolpingfamilie<br />

Neheim. Getragen wurde die Veranstaltung<br />

durch die Referenten, Prof.<br />

Dr. Peter Schallenberg, Geistlicher<br />

Beirat des <strong>KKV</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es, und<br />

Prof. Dr. Patrick Sensburg sowie die<br />

Moderation von Frau Padberg, bekannt<br />

als Moderatorin des Westdeutschen<br />

Rundfunks (WDR). Heinz Vollmer<br />

bescheinigte als Kassenkassenprüfer<br />

eine vorbildliche Kassenführung, und<br />

Schatzmeister Paul Peter Oeliden<br />

bestätigte die positive Kassenlage. Bei<br />

den Vorstandswahlen standen Herbert<br />

Vlatten als erster Vorsitzender und<br />

Klaus Aßmuth als stellvertretender<br />

Vorsitzender sowie Thorsten Vlatten<br />

als Schriftführer und Pressesprecher<br />

zur Wahl.<br />

Alle drei Kandidaten wurden einstimmig<br />

wiedergewählt. Beisitzer wurden<br />

Hilde Neuwöhner und Gerd Fischer.<br />

Nach der Aussprache wies Herbert<br />

Vlatten auf die nächsten Veranstaltungen<br />

des <strong>KKV</strong> Neheim hin. Das<br />

Programm des Verbandes biete wieder<br />

interessante Veranstaltungen.<br />

Thorsten Vlatten<br />

Verdienstkreuz<br />

für<br />

<strong>KKV</strong>er<br />

Die Thüringer Ministerin für Soziales,<br />

Familie und Gesundheit, Heike<br />

Taubert (SPD), verlieh in Erfurt das<br />

Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik<br />

Deutschland unter anderen<br />

an Jürgen Wehlisch aus Erfurt.<br />

Sozialministerin Heike Taubert sagte,<br />

Jürgen Wehlisch habe sich weit über<br />

das normale Maß hinausgehend bürgerschaftlich<br />

engagiert. Sein beispielhafter<br />

Einsatz für das Gemeinwesen im<br />

Freistaat soll mit dem Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik Deutschland öffentlich<br />

gewürdigt und anerkannt werden.<br />

„Sie haben unsere Gesellschaft<br />

bereichert und deren Zusammenhalt<br />

gestärkt. Wie Sie engagieren sich viele<br />

Bürgerinnen und Bürger unermüdlich<br />

und unentgeltlich. Das macht unser<br />

Land liebens- und lebenswert.“<br />

Jürgen Wehlisch organisierte vor 20<br />

Jahren die Wiedergründung des <strong>KKV</strong><br />

„Unitas“ Erfurt mit und gehörte in den<br />

Anfangsjahren dem Vorstand an.<br />

<strong>KKV</strong> Unitas Erfurt<br />

14 neue mitte 02/13


Beiden ist Europa ein wichtiges Anliegen: Iris Kater und Bundespräsident Joachim Gauck.<br />

Ideen für ein starkes Europa<br />

95 Bürgerbotschafter diskutierten mit Bundespräsident Joachim Gauck über die Zukunft des<br />

Kontinents - darunter <strong>KKV</strong>erin Iris Kater aus Viersen.<br />

Foto: <strong>KKV</strong> Viersen<br />

D<br />

ie <strong>KKV</strong>erin und Mitglied<br />

des Lenkungskreises des<br />

Frauennetzwerkes „alpha“,<br />

Iris Kater war eine von 95 ausgewählten<br />

Bürgerbotschaftern, die mit Bundespräsident<br />

Joachim Gauck über ihre Ideen<br />

für ein starkes Europa diskutierten.<br />

Mehr als 7.000 Europäer haben mit ihrem<br />

persönlichen Statement der Initiative<br />

„Ich will Europa“ Aufmerksamkeit<br />

auf die vielfältigen Facetten Europas<br />

gelenkt. Aus ihnen wurden 96 Bürgerbotschafter<br />

ausgewählt, die im Rahmen<br />

einer Bürgerkonferenz ihre Visionen<br />

für Europa weiterentwickeln sollen. An<br />

dem Forum Europa, welches im Berliner<br />

Schloss Bellevue mit der Teilnahme<br />

des Schirmherren Bundespräsident Joachim<br />

Gauck stattfand, nahmen Bürgerbotschafter<br />

aus allen Bundesländern,<br />

sowie aus Frankreich, Großbritannien,<br />

Luxemburg und weiteren europäischen<br />

Ländern teil. Eingeladen war auch <strong>KKV</strong><br />

-Mitglied Iris Kater, die ihre Kenntnisse<br />

im Bereich „Leben und Arbeiten in<br />

Europa“ einbringen durfte. Bundespräsident<br />

Joachim Gauck begrüßte<br />

in seiner Rede die geerdeten Visionäre<br />

und rief mit ihren Träumen der<br />

Mutigen dazu auf, sich einzumischen<br />

und zu handeln. Die Bürgerbotschafter<br />

sollen Visionen entwickeln und den<br />

Austausch nicht nur den Fachleuten<br />

oder der Politik überlassen, sondern<br />

sich aktiv in die Debatte einbringen.<br />

„Es ist für mich eine große Ehre zu den<br />

ausgewählten Bürgerbotschaften gehören<br />

zu dürfen“, so Iris Kater. „Wir haben<br />

nicht nur über ein zukunftsfähiges<br />

Europa diskutiert, wir haben konkrete<br />

Gestaltungsideen entwickelt, die in<br />

die weitere Arbeit einfließen sollen. Zu<br />

meiner großen Freude sprachen einige<br />

dieser Ideen auch den Erhalt, sowie das<br />

Weitergeben von gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftli-chen und christlichen<br />

Werten an.“ Einige der weiblichen<br />

Teilnehmer konnte Iris Kater auf das<br />

<strong>KKV</strong>-Frauennetzwerk ansprechen und<br />

so die Ziele dieses Netzwerkes und des<br />

<strong>KKV</strong> auch in diesen Kreis transportieren.<br />

„Deutschland war nicht nur in der<br />

Vergangenheit, sondern ist heute noch<br />

einer der größten Nutznießer der politischen<br />

und wirtschaftlichen Einigung<br />

Europas und war seit den Gründerjahren<br />

auch einer der großen Mitgestalter<br />

dieser Einigung, die für viele zu einer<br />

Selbstverständlichkeit geworden ist“,<br />

stellt Iris Kater einen der Grundgedanken<br />

der Initiative vor. Angesichts<br />

der aktuellen Herausforderungen gilt<br />

es, sich das bereits Erreichte und den<br />

damit verbundenen Nutzen bewusst zu<br />

machen. <strong>KKV</strong> Viersen<br />

„Ich will Europa“ ist eine Initiative der<br />

Engagierten Europäer. Dahinter steht eine<br />

Gruppe von elf deutschen Stiftungen, die<br />

sich für ein starkes Europa einsetzen. Die<br />

beteiligten Stiftungen arbeiten einzeln und<br />

gemeinsam mit einer Vielzahl von Projekten<br />

daran, die europäische Integration<br />

zu vertiefen.<br />

neue mitte 02/13<br />

15


Venezianische Stimmung beim 120-jährigen Jubiläum des <strong>KKV</strong> Wiesbaden.<br />

Vier Generationen <strong>KKV</strong><br />

Ihr 120-jähriges Jubiläum feierte die Ortsgemeinschaft Wiesbaden.<br />

V<br />

ier Generationen – 120 Jahre“,<br />

stellt Fritz Reinhard Zeuner,<br />

Vorsitzender des Frankfurter<br />

<strong>KKV</strong>, zu dem großen Jubiläum des <strong>KKV</strong><br />

in Wiesbaden erstaunt fest. Und dass<br />

dieser Sozialverband in Wiesbaden,<br />

der im Kaiserreich gegründet wurde,<br />

eine lange und erfolgreiche Vereinsgeschichte<br />

erzählt, überrascht nicht.<br />

Treu dem Motto „Ehrlich im Handel<br />

– christlich im Wandel“ verzeichnet die<br />

Gemeinschaft der Katholiken in Wirtschaft<br />

und Verwaltung“ einige soziale<br />

Erfolge, was auch die Auszeichnung mit<br />

der Silbernen Ehrenplakette zum 75-<br />

jährigen Jubiläum und der Goldenen<br />

Ehrenplakette mit Urkunde der Stadt<br />

Wiesbaden zum 100-jährigen Bestehen<br />

ausdrückt.<br />

Der Katholische Kaufmännische Verein<br />

wurde am 13. April 1893 in Wiesbaden<br />

gegründet. Er besteht aus rund 70 Mitgliedern<br />

engagierter Katholiken.<br />

Zum Jubiläum fand <strong>Mitte</strong> April ein<br />

Gottesdienst in der Maria-Hilf-Kirche<br />

mit anschließender Festveranstaltung<br />

statt. Hauptzelebrant und Prediger war<br />

Msgr. Prof. Peter Schallenberg, Geistlicher<br />

Beirat des <strong>Bundesverband</strong>es,<br />

Konzelebrant war Pfarrer Klaus Krechel<br />

und assistiert haben die Diakone Georg<br />

Kerksieck und Heinz Detering, Geistlicher<br />

Diözesanbeirat aus Limburg.<br />

Musikalische Begleitung gab es durch<br />

den Wiesbadener Knabenchor unter<br />

Leitung von Johannes Hill, an der<br />

Orgel saß Wolfgang Röhrbein. „Der<br />

Gottesdienst wirkt noch lange positiv<br />

in uns nach“, waren sich die Mitglieder<br />

des <strong>KKV</strong> einig.<br />

Vorsitzender Hartmut Röhrbein eröffnete<br />

die anschließende Festveranstaltung<br />

im Hotel Oranien mit rund 100<br />

Gästen. Dass die Zusammenarbeit des<br />

<strong>KKV</strong> Wiesbaden mit Mitgliedern der<br />

rund 90 Ortsgemeinschaften gut funktioniert,<br />

zeigte der Besuch zahlreicher<br />

<strong>KKV</strong>-Mitglieder aus anderen Städten,<br />

um dem <strong>KKV</strong> Wiesbaden zum Jubiläum<br />

persönlich zu gratulieren. Bundesvorsitzender<br />

Bernd-M. Wehner formulierte<br />

in seinen Grußworten den Grundgedanken<br />

des <strong>KKV</strong> prägnant: „Die Brücke<br />

zwischen Kirche und Welt.“ Doch auch<br />

wenn der Verein sich weiterhin sozial<br />

engagiert, merkte Wehner an, dass die<br />

Zeit für Verbände dieser Art manchmal<br />

bedeutet „gegen den Strom zu schwimmen,<br />

um sich für christliche Wertevorstellungen<br />

einzusetzen“.<br />

Musikalisch begleitete Martin Pfeifer<br />

am Klavier den Abend sowie die<br />

„Männer WG“ der Diltheyschule. Im<br />

Stile der Comedian Harmonists führten<br />

sie Musik im Stil der 40er Jahre auf –<br />

inklusive schauspielerischer Einlagen.<br />

Weiterer Höhepunkt des Abends war<br />

eine Aufführung venezianischer Masken.<br />

Auf zwölf Jahrzehnte erfolgreiche<br />

und traditionelle Vergangenheit blickte<br />

der Verband in angenehmer Atmosphäre<br />

zurück – und schaut positiv in die<br />

Zukunft.<br />

Nadine Bansner<br />

16 neue mitte 02/13


Vor Ort<br />

Post aus dem Vatikan<br />

Der <strong>KKV</strong> in Kaarst erhält ein Dankesschreiben von Papst Benedikt XVI.<br />

A<br />

nfang April erhielt die Vorsitzende<br />

des <strong>KKV</strong> Kaarst, Dr.<br />

Ulrike Nienhaus, Post aus dem<br />

Vatikan. In diesem Schreiben wurde<br />

der Dank des emeritierten Papstes<br />

Benedikt XVI. für die guten Wünsche<br />

des <strong>KKV</strong> Kaarst zum Ende seines Pontifikates<br />

übermittelt.<br />

Wie viele Katholiken auf der ganzen<br />

Welt, so wurden auch die Mitglieder<br />

des <strong>KKV</strong> Kaarst von der Rücktrittsankündigung<br />

von Papst Benedikt XVI.<br />

überrascht. Nach einer ersten Fassungslosigkeit<br />

setzte sich dann aber<br />

Dankbarkeit für die Zeit des Pontifikates<br />

und vor allem Respekt vor dieser<br />

Entscheidung durch. Viele <strong>KKV</strong>er und<br />

<strong>KKV</strong>erinnen haben Papst Benedikt<br />

XVI. auch persönlich erlebt. Sei es während<br />

der Audienzen oder der Messen<br />

auf dem Petersplatz in Rom, während<br />

des Weltjugendtages in Köln oder im<br />

direkten Kontakt bei einer Begegnung<br />

des Papstes mit Brautpaaren, an der ein<br />

Mitglied aus dem Vorstand des <strong>KKV</strong><br />

Kaarst mit seiner Frau teilnehmen durfte.<br />

Alle Begegnungen haben tiefe Eindrücke<br />

und Spuren hinterlassen. Dies<br />

war für die Vorsitzende Anlass, dem<br />

Papst in einem Schreiben für das starke<br />

Engagement während seines Pontifikates<br />

zu danken, Respekt für seine<br />

Entscheidung zu übermitteln und ihm<br />

für seinen gewählten Pilgerweg alles<br />

Gute und Gottes Segen zu wünschen.<br />

„Dass der Papst dieses Schreiben<br />

erhalten hat und nun dem <strong>KKV</strong> Kaarst<br />

dankt, macht uns sehr stolz“, so Dr.<br />

Nienhaus. <strong>KKV</strong> Kaarst<br />

Foto: <strong>KKV</strong> Wiesbaden/<strong>KKV</strong> Kaarst<br />

Mitglieder des Vorstandes freuen sich über das Dankschreiben aus dem Vatikan. Von links: Gerd Thora, Gabi Krings, Dr. Ulrike Nienhaus, Irmgard<br />

Ulrich, Karl-Heinz Möllers .<br />

neue mitte 02/13<br />

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Jubilare • Termine<br />

Jubilare<br />

Gottes Segen unseren Jubilaren<br />

25 Jahre<br />

Friedrich Matzutt, Korschenbroich<br />

40 Jahre<br />

IWinfried Bayer, Alzey<br />

Christina Becker, Duisburg<br />

Hans Schober, Alzey<br />

60 Jahre<br />

Winfried Bayer, Alzey<br />

Christina Becker, Duisburg<br />

Hans Schober, Alzey<br />

65 Jahre<br />

Ludwig Giesbers, Emmerich<br />

80 Jahre<br />

Ludwig Giesbers, Emmerich<br />

Glauben als Erinnerung –<br />

gegen den Werteverfall<br />

Der <strong>KKV</strong> Fulda sieht den Verband als eine Gemeinschaft, die im Jahr des Glaubens Zeichen gegen<br />

den Glaubensschwund setzen muss . Die Mitgliederversammlung wählte einen neuen Vorstand.<br />

D<br />

er <strong>KKV</strong> Fulda sieht in der Gesellschaft<br />

die Moral und Ethik<br />

immer mehr schwinden, so<br />

die Meinung vieler bei der Generalversammlung<br />

in der Grillenburg. Man würde<br />

sich freuen, wenn neue Mitglieder<br />

zum <strong>KKV</strong> kommen und sich von seinem<br />

Programm, seinen Zielsetzungen und<br />

Einstellungen überzeugen lassen, denn<br />

der Verein braucht junge Kräfte.<br />

Der <strong>KKV</strong> greift aktuelle<br />

gesellschaftliche Themen auf<br />

Nach einem sehr positiven Rechenschaftsbericht<br />

des Vorsitzenden Josef<br />

Hillenbrand (35 Veranstaltungen in<br />

zwei Jahren mit mehr als 900 Teilnehmern)<br />

wurde auf Antrag der Kassenprüfer<br />

der Vorstand entlastet. Die Vorstandswahlen<br />

ergaben:<br />

Vorsitzender Josef Hillenbrand, Stellvertreter<br />

Monsignore Pfarrer Wunibald<br />

Jüngst, Schatzmeisterin Maria Will,<br />

Schriftführer Hans-Martin Ruhl. <strong>Neue</strong>r<br />

Diözesanvorsitzender wurde Alois Solf.<br />

Zu seiner traditionellen Jahresauftaktveranstaltung<br />

hatte der <strong>KKV</strong> Fulda<br />

schon im Januar eingeladen und Vorsitzender<br />

Josef Hillenbrand konnte zahlreiche<br />

Mitglieder im Bonifatiushaus<br />

begrüßen. Nach Hillenbrands Worten<br />

sieht sich der <strong>KKV</strong> heute mit Programm<br />

und Aktivitäten als „bundesweite<br />

Vereinigung wider den Zeitgeist und<br />

setzt hierbei Zeichen, greift aktuelle<br />

Themen auf und positioniert sich auf<br />

der Basis der Katholischen Soziallehre“.<br />

In einem Referat zum derzeitigen<br />

„Jahr des Glaubens“ stellte der Fuldaer<br />

Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke<br />

fest, dass dieses Jahr vor dem Hintergrund<br />

des II. Vatikanischen Konzils<br />

ausgerufen wurde, das vor 50 Jahren am<br />

11. Oktober 1962 unter Papst Johannes<br />

Paul XXIII. begann. Aktueller denn je<br />

ist auch heute die Idee zu diesem Konzil,<br />

dass die Lehre so ausgefüllt werden<br />

muss, wie es die jeweilige Zeit verlangt.<br />

„Es kann nicht zugelassen werden,<br />

dass das Salz schal wird und das Licht<br />

verborgen bleibt“, so der Generalvikar.<br />

Wichtige Stimme in der<br />

Gesellschaft<br />

In einem Grußwort bezeichnete Stadtrat<br />

Stefan Grauel (CDU) den <strong>KKV</strong> als<br />

wichtige Stimme in der Gesellschaft,<br />

die vielmals zum Nachdenken anleitet.<br />

Der Gesangverein Haimbach unter<br />

Leitung von Hubert Engel zeichnete<br />

für die musikalische Gestaltung verantwortlich.<br />

“<br />

<strong>KKV</strong> Fulda/Alexander Haas<br />

18 neue mitte 02/13


Vor Ort<br />

Die Eucharistie: Ein<br />

Stück Himmel auf Erden<br />

Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp zu Gast beim <strong>KKV</strong> in Monheim.<br />

Foto: <strong>KKV</strong> Monheim<br />

W<br />

as macht den Wesensgehalt<br />

der Heiligen Eucharistie<br />

aus? Warum ist die Heilige<br />

Eucharistie Dreh- und Angelpunkt des<br />

katholischen Glaubens? Und warum ist<br />

es wichtig, die Bedeutung der Heiligen<br />

Eucharistie und der Beichte wieder<br />

stärker ins Bewusstsein zu rufen, und<br />

wie kann dies gelingen? Dies waren die<br />

zentralen Gedanken, die Weihbischof<br />

Dr. Dominikus Schwaderlapp am 22.<br />

April beim <strong>KKV</strong> Monheim vortrug.<br />

Gott bleibt nicht in der<br />

Weltferne<br />

„Hic verbum caro factum est“ – „Hier<br />

ist das Wort Fleisch geworden“ – auf<br />

diese Inschrift und zentrale Botschaft<br />

des katholischen Glaubens in der<br />

Verkündigungsbasilika in Nazareth,<br />

in der Maria zu dem Erzengel Gabriel<br />

gesagt hat „Ich bin die Magd des<br />

Herrn, mir geschehe wie Du es gesagt<br />

hast.“, stützte sich Schwaderlapp. Die<br />

zentrale Schlüsselrolle des katholischen<br />

Glaubens spiele „Gott, der nicht in der<br />

Weltferne bleibt, sondern hinabgestiegen<br />

ist in diese Welt, der die Menschen<br />

angenommen hat, ohne sein Gottsein<br />

zu verlieren, der in allem uns gleich<br />

war, außer der Sünde.“ Gott sei nicht in<br />

die Welt gekommen, um sich bedienen<br />

zu lassen, sondern um sein Leben<br />

hinzugeben als Lösegeld für Viele.<br />

Gott sei gegenwärtig in Brot und Wein<br />

auf dem Altar und Tabernakel, und er<br />

habe zu den Menschen gesagt: „Ich bin<br />

bei Euch, alle Tage, bis ans Ende der<br />

Welt.“.<br />

„Die Heilige Kommunion ist ein Stück<br />

Himmel auf Erden.“ Hier kommen laut<br />

Schwaderlapp drei zentrale Aussagen<br />

zum Tragen: Mahnung, Nahrung<br />

und Wonne. Die Eucharistie sei ein<br />

Denkmal, eine Mahnung an den Tod<br />

des Herrn. Es handele sich nicht um<br />

ein brüderliches Festmahl, um eine<br />

oberflächliche Gemeinschaft, um etwas<br />

Harmloses oder um ein Happening, es<br />

gehe vielmehr um den Abend vor dem<br />

Leiden Jesu. Dieser habe sich nicht<br />

Der Köner Weibischof Dominikus Schwaderlapp: „Das größte Geschenk ist, dass ich jeden Tag die<br />

heilige Messe feiern darf.“<br />

danach gesehnt, mit dem Jüngern an<br />

diesem Abend zusammen zu sein. Er<br />

habe gesagt „Das ist mein Leib, der für<br />

Euch hingegeben wird…“ und „Das<br />

ist mein Blut, das für Euch vergossen<br />

wird…“. „Nicht das Abendmahl wird in<br />

der Eucharistie zur Gegenwart, sondern<br />

die Lebenshingabe Jesu, sein Opfer am<br />

Kreuz“, hob Schwaderlapp hervor. Er<br />

sprach sich für eine intensivere Ausbildung<br />

von Kommunionkatechetinnen<br />

und -katecheten aus und betonte, man<br />

müsse diese besser qualifizieren. Eine<br />

Evangelisierungsschule oder Katechetenschule<br />

sei etwas, das seiner Meinung<br />

nach anstehe. Auch mit Kindern<br />

könne man über das Thema Eucharistie<br />

sprechen, und man solle sie ernst<br />

nehmen.<br />

Schwaderlapp stellte klar, dass der<br />

Priester bei der Eucharistie nicht der<br />

Gastgeber sei. Der Priester könne nur<br />

das weitergeben, was er vorher empfangen<br />

habe. Er sei Diener. Gott sei<br />

der Handelnde. „Wir spielen nicht das<br />

Abendmahl nach. Es ist nicht so, dass<br />

wir bei der Eucharistie untereinander<br />

irgendetwas teilen. Was wir dabei<br />

feiern sind Tod und Auferstehung Jesu<br />

Christi.“<br />

„Am 18. Juni bin ich 20 Jahre Priester.<br />

Und ich möchte keinen Tag vermissen,<br />

besonders die Jahre in St. Marien in<br />

Neuss waren beglückende Jahre, auch<br />

die Zeit als Erzbischöflicher Geheimsekretär.<br />

Doch das größte Geschenk ist<br />

für mich, dass ich jeden Tag die heilige<br />

Messe feiern darf. Ohne die tägliche<br />

Feier der heiligen Messe könnte ich<br />

nicht Priester sein. Die heilige Messe<br />

ist ein Stück Himmel auf Erden und<br />

damit Wonne und Glückseligkeit“,<br />

erläutert der Weihbischof.<br />

Christian Dick<br />

neue mitte 02/13<br />

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Prof Dr. Paul Kirchhoff (links) zu Gast beim <strong>KKV</strong>-Samstagsforum in Mannheim.<br />

Keine Kultur des Maßes<br />

„Politik kann nur verteilen, was sie vorher abgeschöpft hat“: Prof. Dr. Paul Kirchhoff sprach beim<br />

<strong>KKV</strong>-Samstagsforum über Schulden, Generationengerechtigkeit und die Rolle des Staates.<br />

V<br />

on 1949 bis 2008 haben sich<br />

die Schulden Deutschlands<br />

auf 1,6 Billionen Euro summiert.<br />

Gleichzeitig wurden in dieser<br />

Zeit insgesamt 1,5 Billionen Euro nur<br />

für die Zahlung von Zinsen aufgewendet.“<br />

Mit diesen Zahlen machte Prof.<br />

Dr. Paul Kirchhof auf einer Veranstaltung<br />

des <strong>KKV</strong>-Fördererkreises und der<br />

Ortsgemeinschaft Columbus Mannheim<br />

das ganze verheerende Ausmaß<br />

der Staatsverschuldung deutlich.<br />

Der Staat nehme Kredite auf, um seinen<br />

Bürgern mehr zu bieten, als wir uns<br />

leisten könnten. Dabei sei nicht nur die<br />

„Kultur des Maßes“ verloren gegangen,<br />

sondern der Staat belaste durch diese<br />

Politik die Kinder und Kindeskinder<br />

mit Rückzahlungen und Zinspflichten.<br />

„Wir haben einen Generationenvertrag<br />

ohne Zustimmung der künftigen Generationen<br />

abgeschlossen“, so der Direktor<br />

des Instituts für Finanz- und Steuerrecht<br />

der Universität Heidelberg.<br />

„Das ist schlicht und einfach unseriös.“<br />

Schließlich könne auch der Staat prinzipiell<br />

nur so viel „Wohltäter“ sein, wie<br />

er als Steuereintreiber „Übeltäter“ sei.<br />

Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender<br />

des <strong>KKV</strong>, wies in seiner Begrüßung<br />

vor fast 90 Zuhörern darauf hin, dass<br />

der <strong>KKV</strong> als katholischer Sozialverband<br />

für das christliche Menschenbild<br />

und damit auch für die Prinzipien<br />

der katholischen Soziallehre eintrete.<br />

Nur so sei gewährleistet, dass<br />

der Mensch im <strong>Mitte</strong>lpunkt stehe<br />

und Werte wie Ehrlichkeit, Nachhaltigkeit<br />

und Maß Leitschnur für das<br />

Handeln in Politik und Gesellschaft<br />

werde. „Der ‚Ehrbare Kaufmann’<br />

muss nicht nur in aller Munde sein,<br />

sondern er muss vor allem praktiziert<br />

werden“, unterstrich Wehner.<br />

Wie „Teilhabe und Gerechtigkeit in<br />

Deutschland und Europa“ – so lautete<br />

das Motto des <strong>KKV</strong>-Forums – umgesetzt<br />

werden könne, machte Prof.<br />

Kirchhof an einigen Grundsätzen<br />

klar. So habe jeder Mensch eine gleiche<br />

Würde, die ihm auch nicht vom<br />

Staat genommen werden könne.<br />

Jeder muss für sein Handeln<br />

Verantwortung übernehmen<br />

Daraus folge, dass jeder aufgrund seiner<br />

individuellen Fähigkeiten zwar die gleichen<br />

Startchancen haben, aber nicht<br />

am Ende das gleiche Ergebnis herauskommen<br />

müsse. Gleichzeitig müsse<br />

jeder für sein Handeln auch die Verantwortung<br />

übernehmen. Deshalb seien<br />

eine verständliche und klare Rechtskultur<br />

sowie die Verständigung über<br />

verbindliche Werte und Verhaltensmaßstäbe<br />

nötig. Im Hinblick auf die Staatsverschuldung<br />

setze das geltende Recht<br />

zwar klare Grenzen, doch diese seien in<br />

der Vergangenheit missachtet worden.<br />

Deshalb bedürfe es besonderer politischer<br />

Anstrengungen, um zur Normalität<br />

eines ohne Kredite ausgeglichenen<br />

Haushalts zurückzukehren.<br />

Sein Vorschlag: „Wenn die Schulden<br />

um ein Prozent gewachsen sind, sollten<br />

alle Staatsleistungen um ein Prozent<br />

sinken.“ So werde die Last eines<br />

Darlehens in der Gegenwart spürbar<br />

und fördere den allgemeinen Willen<br />

zum Sparen, betonte der Ex-Verfassungsrichter.<br />

Zum Schluss plädierte<br />

Prof. Kirchhof für seinen Entwurf<br />

eines vereinfachten Steuersystems,<br />

bei dem ein einheitlicher Steuersatz<br />

von 25 Prozent vorgesehen sei.<br />

Der <strong>KKV</strong>-Bundesvorsitzende unterstrich<br />

ebenfalls die Notwendigkeit<br />

einer Steuerreform, da das bisherige<br />

komplizierte Steuersystem dazu führe,<br />

dass die Bürger nicht mehr durchblickten.<br />

„Ihr Hinweis, Prof. Kirchhof,<br />

dass Menschen, die nie einen<br />

Banküberfall begehen würden, aber<br />

bereit seien, Steuern zu hinterziehen,<br />

zeige, dass das Rechtsbewusstsein<br />

im Steuerrecht immer mehr verloren<br />

gehe“, so Bernd-M. Wehner.<br />

<strong>KKV</strong> Bund<br />

20 neue mitte 02/13


In Kürze<br />

Nachrichten<br />

Foto: <strong>KKV</strong> Bund/Bezirksgemeinschaft Münster<br />

<strong>KKV</strong> Kaarst<br />

Auf der sehr gut besuchten Generalversammlung<br />

wählte der <strong>KKV</strong> Kaarst einen<br />

neuen Vorstand. Die Vorsitzende, Dr.<br />

Ulrike Nienhaus und die Beisitzerin, Annemarie<br />

Rath, wurden für weitere zwei<br />

Jahre einstimmig im Amt bestätigt.<br />

Nach zehn Jahren Tätigkeit als Schriftführer<br />

stand Hermann Schwis für dieses<br />

Amt nicht mehr zur Verfügung. Als Nachfolger<br />

wurde Hans-Gerd Thora, zum neuen<br />

Schriftführer von der Versammlung<br />

einstimmig gewählt. Auch bei den Kassenprüfern<br />

gab es eine Veränderung.<br />

Theo Thissen wurde im Amt bestätigt<br />

und wird nun durch Klaus-Peter Pruss<br />

als weiterem Kassenprüfer unterstützt.<br />

Der bisherige Kassenprüfer, Hans Peter<br />

Grabowski, gab sein Amt ab. Zuvor<br />

stellte er das Prüfungsergebnis vor. Der<br />

Schatzmeisterin und dem gesamten<br />

Vorstand wurde einstimmig Entlastung<br />

erteilt. Vorausgegangen war ein umfangreicher<br />

Bericht der Vorsitzenden<br />

über die Tätigkeiten im vergangenen<br />

Jahr; dies beinhaltete auch den Dank<br />

an Hermann Schwis für seine Tätigkeit<br />

als Schriftführer. Eine Besonderheit<br />

für den <strong>KKV</strong> Kaarst war die Ehrung von<br />

Helmut Schuh, dem Gründungsvorsitzenden<br />

des <strong>KKV</strong>-Kaarst, Helmut Ulrich<br />

und Paul Schwemin für ihre 60-jährige<br />

Mitgliedschaft im <strong>KKV</strong>. Alle drei <strong>KKV</strong>er<br />

waren vor der Gründung des <strong>KKV</strong> Kaarst<br />

im Jahr 1979 Mitglied im <strong>KKV</strong> Düsseldorf.<br />

Herzliche Glückwünsche und Dank<br />

für die langjährige Treue im Verband begleiteten<br />

die Jubilare.<br />

<strong>KKV</strong> Neunkirchen<br />

Seit zwölf Jahren findet in Wustweiler<br />

um die Osterzeit der Kreuzweg für<br />

den Frieden statt. Auch in diesem Jahr<br />

nahmen weit mehr als 50 Gläubige an<br />

der Veranstaltung des Verbandes der<br />

Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung<br />

(<strong>KKV</strong> Unitas) aus Neunkirchen und<br />

des Bundes katholischer Unternehmer<br />

(BKU) teil. Ziel des Kreuzweges, den<br />

die Zelebranten Monsignore Michael<br />

Becker (Trier), Prior-Administrator<br />

Mauritius Choriol und Pfarrer Michael<br />

Wilhelm (Neunkirchen) leiteten, war<br />

wie immer die Statio Dominus Mundi in<br />

Wustweiler. „Unser Kreuzweg zur Statio<br />

soll ein Licht im Dunkel des Alltags<br />

sein, das durch das Tragen vieler Lichter<br />

entsteht“, sagten Markus Demmer,<br />

Vorsitzender des BKU, Josef Schuh, Ehrenvorsitzender<br />

des BKU und Initiator<br />

des Kreuzweges sowie Viktor Neufang<br />

vom <strong>KKV</strong> Unitas. Egal ob Unternehmer,<br />

Manager oder Arbeitnehmer, alle Menschen<br />

sollten in der Zeit der Besinnung<br />

wieder darüber nachdenken, „ob wir als<br />

Menschen heute noch mit Gott unterwegs“<br />

seien.<br />

<strong>KKV</strong> Bezirksgemeinschaft Münsterland<br />

Die Vorstände-Tagung im Frühling 2013<br />

des <strong>KKV</strong> Bezirkes Münsterland fand<br />

traditionsgemäß im „Haus der Begegnung“<br />

der St. Martini-Pfarre in Greven<br />

statt. Am Samstag, 13. April 2013, trafen<br />

sich Vertreter aus den Ortsgemeinschaften<br />

Beckum, Steinfurt Borghorst,<br />

Greven, Gronau, Münster und Nottuln<br />

zum intensiven Gedankenaustausch.<br />

Das Bild zeigt die Teilnehmer nach Abschluss<br />

der Tagung vor dem Hauptportal<br />

der St. Martini-Kirche.<br />

Aus dem Bundeverband<br />

Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland<br />

wird via Internet gemobbt oder sogar<br />

bedroht – das ist das erschreckende<br />

Ergebnis der kürzlich vorgestellten, bislang<br />

größten bundesweiten Cybermobbing-Studie,<br />

für die mehr als 10.000<br />

Schüler, Lehrer und Eltern befragt<br />

wurden. „Auch, wenn es für uns Ältere<br />

manchmal nur schwer zu verstehen ist:<br />

Virtuelle Welten und soziale Netzwerke<br />

zählen für die junge Generation heute<br />

zum Alltag“, so Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender<br />

des <strong>KKV</strong> - Verbandes<br />

der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung.<br />

Als einer der vier großen katholischen<br />

Sozialverbände fordert er,<br />

„das Medienverhalten der Jugendlichen<br />

nicht grundsätzlich zu verurteilen, sondern<br />

in Schule, Gesellschaft und Politik<br />

darauf zu reagieren: Wir brauchen mehr<br />

Medienkompetenztraining an den Schulen.<br />

Wer das Netz nutzt, muss wissen,<br />

wie. Zudem stehen die Anbieter sozialer<br />

online-Netzwerke in der Pflicht, den Jugendschutz<br />

zu intensivieren und aktiv<br />

mehr Hilfsangebote zu schaffen, wenn<br />

es zu Mobbingfällen kommt.“<br />

Alle <strong>KKV</strong>-Pressemitteilungen finden Sie<br />

auch um Netz unter www.kkv-bund.de /<br />

Presse<br />

Der <strong>Bundesverband</strong> ruft dazu auf, die<br />

von ihm herausgegebenen Pressemitteilungen<br />

auch auf lokaler Ebene zu<br />

veröffentlichen. Grundsätzlich können<br />

Pressemeldungen gekürzt oder, je nach<br />

örtlichen Gegebenheiten, leicht verändert<br />

werden, wenn sie der inhaltlichen<br />

Intension der Ursprungsversion entsprechen.<br />

Nur so werde der <strong>KKV</strong> einem möglichst<br />

breitem Lesepublikum bekannt,<br />

sagt Bundesgeschäftsführer Joachim<br />

Hüpkes. Thematisch könnten aber auch<br />

kommunale Ereignisse aufgegriffen<br />

werden – so zum Beispiel auf dem Gebiet<br />

der Sozial- oder lokaler Wirtschaftspolitik.<br />

Reaktionen, Abdrucke, Kritik,<br />

Anregungen und auch Lob nimmt die<br />

Bundesgeschäftsstelle in Essen jederzeit<br />

entgegen.<br />

neue mitte 02/13 21


Reise<br />

Traumhaftes Italien<br />

Die <strong>KKV</strong>-Früjahrsreise führte wieder zu berühmten Orten und Sehenswürdigkeiten.<br />

N<br />

eapel sehen und sterben“.<br />

So sahen das die<br />

109 <strong>KKV</strong> Mitglieder und<br />

Freunde, die von sieben Flugplätzen<br />

nach Neapel flogen, sicher nicht.<br />

Durch den chaotischen italienischen<br />

Verkehr zum Fünf-Sterne-Hotel „La<br />

Pace“ in Sant Angelo gab es den ersten<br />

Eindruck von den Bedingungen, unter<br />

denen der Großraum Neapel leidet.<br />

Dafür hat dann das Hotel in seiner<br />

ländlichen Umgebung alle zufrieden<br />

gestellt. Einzigartig das Vorspeisen-<br />

Buffet und die unendlichen Variationen<br />

der Pasta als „Primo“ – das „Sekundo“<br />

war meist schon zuviel, doch daran<br />

gewöhnt man sich sehr schnell!<br />

Da wir vier Priester in unserer großen<br />

Gruppe, hatten begann unsere Reise<br />

mit einem Gottesdienst im Dom von<br />

Sorrent. Später dann ein Imbiss und<br />

eine Vorführung in „La Sorgente“,<br />

einem landwirtschaftlichen Betrieb.<br />

„Leben heute!“ – das Motto der<br />

Italiener – wurde uns von unseren<br />

Super-Guides immer wieder nahegebracht.<br />

Loredana, Antonio und Pepe<br />

brachten jeder Morgen Ihre Lockerheit<br />

in die Busse. Aber diese Grundeinstellung<br />

nur im Heute zu leben<br />

und sich über die Zukunft wenig<br />

Gedanken zu machen, mussten wir<br />

dann auch in Pompeji erkennen. Viel<br />

zu wenig wird getan, um diese einmalige<br />

Ausgrabungsstätte zu erhalten.<br />

Die Halbinsel von Sorrent, zwischen<br />

dem Golf von Neapel und dem Golf<br />

von Salerno, ist eine der landschaftlich<br />

herausragenden Gebiete Europas. Das<br />

hat sich aber auch bis Japan herumgesprochen,<br />

kurz: Wir waren nicht alleine.<br />

Über die traumhafte SS 163, die<br />

„Amalfitana“, eng, kurvig, in den<br />

Berg gebaut, fuhren wir nach Positano<br />

und Amalfi. Vor dem Dom, auf der<br />

großen Treppe, wurde das obligatorische<br />

Gruppenfoto gemacht. Ravello,<br />

hoch über Amalfi, gab dann den<br />

Blick über die traumhafte Küste frei.<br />

Bei Capri waren wir alle auf den<br />

Massenansturm vorbereitet, und so<br />

war der Vorschlag unserer Guides,<br />

nach dem Ausflug nach Anacapri eine<br />

Bootsfahrt mit dem Jetboot rund um<br />

die Insel zu machen und das Ganze<br />

von außen zu sehen, Gold wert.<br />

Neapel, in den 50ziger Jahren viel<br />

besungenes Traumziel, stand dann<br />

noch auf dem Programm. Natürlich die<br />

Stadtviertel an der Küste und das National<br />

Museum, wo die weltberühmten<br />

Orginale aus Pompeji und Herculaneum<br />

zu sehen sind, so die „Alexanderschlacht“<br />

aus dem „Haus des Fauns“.<br />

Ja, alles was wir gesehen haben fiel<br />

unter die Rubrik „Weltberühmt“:<br />

Capri, Neapel, der Vesuv, Pompeji,<br />

Ravello, auch Salerno und Paestum.<br />

So muss man zusammenfassen:<br />

traumhafte Landschaften, herausragende<br />

Sehenswürdigkeiten und<br />

italienische Lebensart sind eine<br />

Mischung, die süchtig macht.<br />

Vier Reisevorschläge wurden den<br />

Teilnehmern am Ende der Reise für<br />

2014 gezeigt – Appetit machen ist<br />

erlaubt. Ausgewählt wurde die Insel<br />

Korfu mit Ausflügen nach Albanien<br />

und zu den Nachbarinseln.<br />

Hans-Josef Arck<br />

Noch sind Plätze für die Herbstreise<br />

vom 16. bis 23. September nach<br />

Irland frei. Informationen im Internet:<br />

www.kkv-bund.de oder in der Bundesgeschäftsstelle<br />

in Essen, Tel. 0201<br />

8792312<br />

Teilnehmer der <strong>KKV</strong>-Frühjahrsreise nach Italien. Das Bild entstand vor dem Dom in Amalfi.<br />

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neue mitte 01 /13


Vor Ort• Verstorbene<br />

Mit Herzblut engagiert<br />

Das frühere Mitglied des Bundesvorstandes, Gertrud Dietel aus Leipzig, ist gestorben.<br />

V<br />

on guten Mächten wunderbar<br />

geborgen“ singt die Trauergemeinde,<br />

um anschließend Gertrud<br />

Dietl zu Grabe zu tragen. Die Leipziger<br />

<strong>KKV</strong>erin ist am 5. April gestorben.<br />

Bis zuletzt war sie für den Verband engagiert,<br />

erst am 2. März ist sie aus dem<br />

Regionalvorstand Ost ausgeschieden.<br />

Wer Gertrud Dietl gekannt hat, behält<br />

eine warmherzige, engagierte und entschlossene<br />

Frau in Erinnerung. Ihr Herz<br />

gehörte vor allem den Kindern. Als Leiterin<br />

der Kindertagesstätte St. Teresa in<br />

Leipzig-Leutzsch war sie nicht nur für<br />

ihre fachliche Kompetenz gefragt, sondern<br />

auch bei ihren Mitarbeiterinnen<br />

beliebt und geschätzt. Als sie in den Ruhestand<br />

ging, war Gertud Dietl für die<br />

Caritas-Einrichtung nur schwer zu ersetzen.<br />

Seit den 90er Jahren engagiert<br />

sie sich im <strong>KKV</strong> – unvergessen der <strong>Bundesverband</strong>stag<br />

1997 in Leipzig, den<br />

Gertrud Dietl.<br />

Gertrud Dietl wesentlich mit vorbereitet<br />

hat. Von 1999 bis 2007 sitzt sie im<br />

Bundesvorstand und versucht dort vor<br />

allem die Themen der neuen Bundesländer<br />

einzubringen. Als erste Frau im<br />

Verband erhält sie 2007 die Dr.-Friedrich-Elz-Plakette.<br />

Gertrud Dietl hat keinen Hehl daraus<br />

gemacht, dass sich auch in der Kirche<br />

etwas ändern muss, wenn sie glaubwürdig<br />

bleiben will. Sie brachte sich in<br />

die Debatten ein und warb für ein geschwisterliches<br />

Miteinander. Nie aufdringlich,<br />

sondern immer sanft, aber bestimmt.<br />

Das hat viele Menschen in ihrer<br />

Umgebung überzeugt. Der <strong>KKV</strong> verliert<br />

eine Persönlichkeit, die die christlichen<br />

Werte in einer weitgehend religionslos<br />

gewordenen Welt hochgehalten hat –<br />

das hat sie als Katholikin in der DDR<br />

schon getan, das konnte sie in die Verbandsarbeit<br />

der vereinigten Republik<br />

einbringen.<br />

Gertrud Dietl hat fast 20 Jahre mit einer<br />

schweren Krankheit gekämpft und dabei<br />

nie den Mut verloren. In allem persönlichen<br />

Leiden hat sie es geschafft,<br />

anderen Mut zu machen, die ein ähnliches<br />

Schicksal ertragen mussten. Sie<br />

hat optimistisch in die Welt geblickt –<br />

das bleibt von ihr besonders. as<br />

Trauer<br />

Wir hoffen auf ein Wiedersehen bei<br />

der Auferstehung der Toten<br />

Fotos: <strong>KKV</strong>-Bund/privat<br />

Agnes Averbeck, Wiesbaden<br />

Maria Anna Bachmann, Worms<br />

Georg Backhaus, Cloppenburg<br />

Richard Bauerschmitt, Nürnberg<br />

Georg Böhmer, Osnabrück<br />

Meinolf Carneim, Lippstadt<br />

Fritz Delhaes, Aachen<br />

Marianne Diehl, Worms<br />

Gertrud Dietl, Leipzig<br />

Hildegard Dünnebacke, Arnsberg-Hüsten<br />

Raimund Esser, Menden<br />

Günther Fergas, Neuss<br />

Ursula Fortmann, Vechta<br />

Hermann, Frericks, Münster<br />

Ferdinand Gepp, Essen<br />

Maria Graf, Gelsenkirchen-Buer<br />

Hanni Grätz, Würzburg<br />

Werner Grossevollmer, Lippstadt<br />

Hans Hagn, Ingolstadt<br />

Brigitte Hillenkamp, Krefeld<br />

Manfred Höckel, Arnsberg-Neheim<br />

Bernd Jüde, Arnsberg-Hüsten<br />

Heinrich Jungeblodt, Lippstadt<br />

Herbert Kammerer, Ingolstadt<br />

Ruth Kleinpass, Wesel<br />

Rudolf Klocke, Höxter<br />

Hilde Klöppels, Viersen<br />

Alfons Koopmann, Cloppenburg<br />

Karlheinz Leinemann, Hildesheim<br />

Peter Ley, Kitzingen<br />

Josef Menke, Arnsberg-Hüsten<br />

Johannes Miko, Köln<br />

Wilhelm Paßmann, Bochum<br />

Paula Penders, Bielefeld<br />

Franz Riesselmann, Lohne<br />

Walter Schmidt, Lohne<br />

Heinz Seeger, Lohne<br />

Trude Siefarth, Koblenz<br />

Anni Söhnlein, Fürth<br />

Mali Sonntag, Bonn<br />

Hildegard Teut, Viersen<br />

Friedhelm Zellkes, Viersen<br />

Oswald Zobel, Kitzingen<br />

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