HBSV H78 S 01_docx - Harburger Briefmarkensammler-Verein von ...
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hernd unter die Leute gebracht werden konnte. So wurden diese Münzen <strong>von</strong><br />
Geldaufkäufern überwiegend nach Polen verkauft.<br />
In manchen Fürstentümern kam es vor, dass der Herzog beim Eintreiben seiner<br />
Steuern sein eigenes schlechtes Geld ablehnte! Die Dummen waren wieder einmal<br />
die kleinen Leute, die keine wertvollen Taler besaßen.<br />
Als 1622 die Inflation vorbei war, ließ Herzog Wilhelm in den folgenden zehn<br />
Jahren wieder viele hunderttausend prächtige Taler, Halb- und Vierteltaler aus<br />
massivem 888er Silber prägen (s. Abbildungen zu Timpfe). Auch Achteltaler<br />
waren <strong>von</strong> gutem Feingehalt. Da Herzog Wilhelm keine Silbergruben besaß,<br />
fehlte ihm für gute Talerprägungen das genügende Silber, die Münzstätte in<br />
Harburg wurde daraufhin 1631 für immer geschlossen.<br />
Von seinen Münzen sind uns noch heute einige hundert erhalten geblieben, die<br />
unter Sammlern beliebt sind und gesucht werden.<br />
1621 hatte Herzog Wilhelm in Moisburg eine weitere Münzstätte eingerichtet,<br />
die bis 1629 betrieben wurde. Die in Moisburg geprägten Münzen unterscheiden<br />
sich <strong>von</strong> den in Harburg geprägten lediglich durch das Zeichen des Münzmeisters<br />
(s. Abbildungen zu Rücke).<br />
WO KANN MAN SOLCHE MÜNZEN NOCH ERWERBEN?<br />
In ersten Linie auf Münzauktionen. Es gibt in Deutschland etwa 1 Dutzend<br />
Münz-Auktionshäuser, da<strong>von</strong> etwa sechs größere, bei denen im Jahr weniger als<br />
10 Exemplare angeboten werden.<br />
Briefmarken-Auktionshäuser gehen neuerdings auch dazu über, Münzen aus<br />
Nachlässen zu versteigern. Hier wurde m. W. bisher allerdings noch kein <strong>Harburger</strong><br />
Exemplar angeboten. Es ist empfehlenswert sich beim Erwerb den Rat<br />
eines Münz-Sachverständigen einzuholen, der besser informiert ist, da ihm die<br />
meisten Angebote bekannt sein sollten. Oft kennt er auch die Provenienz der<br />
Exemplare, wenn sie aus ehemaligen Sammlungen stammen. Auch die Preise<br />
werden ihm bekannt sein, da er die Auktions-Ergebnisse beobachtet.<br />
NACH WELCHEN GESICHTPUNKTEN SOLLTE MAN SAMMELN?<br />
Es gab drei Münzstätten, in denen Herzog Wilhelm seine Münzen prägen ließ:<br />
Harburg, Moisburg und Zellerfeld. (Eine Übersicht über die üblicherweise angebotenen<br />
Münzen finden Sie auf den folgenden drei Seiten). Anfangs sollte<br />
man sich damit begnügen <strong>von</strong> jedem Nominal einer jeden Münzstätte ein<br />
Exemplar zu bekommen, das sind 15 Münzen. Später kann man auch <strong>von</strong> den<br />
einzelnen Nominalen die verschiedenen Jahrgänge zusammentragen, das sind<br />
etwa 60 Münzen. Es gibt auch noch die Möglichkeit, verschiedene Schrift-<br />
28 <strong>Harburger</strong> <strong>Briefmarkensammler</strong>-<strong>Verein</strong> <strong>von</strong> 1920 e. V., Heft 78 (2<strong>01</strong>2)