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Die Ganzsache zu ½ Schilling von Hamburg 1866 / 1867
Pascal Möller
Im Gegensatz zu den Briefmarken von Hamburg, die erstmalig am 01. Januar
1859 erschienen sind, gab es die ersten Ganzsachen ab dem 05. April 1866. Am
31.12.1867 endete bereits die Verwendung sämtlicher Hamburger Briefmarken
und Ganzsachen. Ab dem 01.Januar 1868 waren nur noch Freimarken des norddeutschen
Bundes zugelassen. Damit war die erste geschnittene Briefmarkenausgabe
Hamburgs volle 108 Monate gültig, während es bei den Ganzsachen nur
knapp 21 Monate waren.
Insgesamt gab es 14 Umschläge bei den Hamburger Ganzsachen, davon drei
Auflagen mit dem Werteindruck zu einem halben Schilling. Das sind 21,4 % aller
Umschlagstypen. Völlig anders verhält es sich jedoch bei der Gesamtauflage
der Ganzsachen von 1.244.700 Umschlägen, von denen es die drei Umschläge
zu einem halben Schilling auf exakt 802.800 Stück oder 64,4 % aller Umschläge
bringen – also fast zwei Drittel aller produzierten Ganzsachen von Hamburg.
Der Grund für diese hohe Stückzahl war der am meisten genutzte Dienst in der
damaligen Zeit, der Versand als Ortsbrief innerhalb Hamburgs, siehe Abb. 1.
Abb.1: Ortsbrief innerhalb Hamburgs mit dem blauen Stempel des
Stadtpostamtes
Dies ist die häufigste Variante des Ortsportos. Allerdings ist hier schon die erste
Besonderheit, denn normalerweise wurde der Tagesstempel neben dem Werteindruck
abgeschlagen. Die Entwertung auf dem Wertzeicheneindruck rechtfer-
Harburger Briefmarkensammler-Verein von 1920 e. V., Heft 78 (2012) 35