e-Learning – Das virtuelle Klassenzimmer - Midrange Magazin
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Einer Idealsicht des Informatikers steht<br />
die betriebswirtschaftliche Sicht des<br />
Managements gegenüber. Es existiert ja<br />
das Team, das die bisherigen Applikationen<br />
entwickelt hat. Dieses Team bringt<br />
hervorragendes Know-how über die<br />
Prozesse des Unternehmens sowie über<br />
die Umsetzung dieser Prozesse in die<br />
Software mit. Dieses Know-how gilt es<br />
zu erhalten. <strong>Das</strong> Management muss also<br />
beurteilen, inwieweit das existierende<br />
Team zu motivieren ist, sich in neue<br />
Technologien einzuarbeiten. <strong>Das</strong> Management<br />
muss Kosten beurteilen und<br />
Zeithorizonte abschätzen. Eine Gartner<br />
Studie vom September 2000 hat sich mit<br />
der Fragestellung beschäftigt, welche Investitionen<br />
notwendig sind, um einen<br />
Cobol-Programmierer in Java auszubilden,<br />
so dass er die gleiche Produktivität<br />
in Java erreicht, wie vorher in Cobol.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis dieser Studie zeigt, abhängig<br />
natürlich von individuellen Faktoren,<br />
dass betriebswirtschaftlich gesehen<br />
durch Ausbildungskosten und Produktivitätsausfall<br />
ungefähr ein Jahresgehalt<br />
anzusetzen ist. Die komplette Ausbildungs-<br />
und Einarbeitungszeit ist<br />
ebenfalls mit zirka einem Jahr anzusetzen.<br />
Damit stellt sich die Frage, ob die<br />
Ideallösung des Informatikers auch betriebswirtschaftlich<br />
in allen Fällen vernünftig<br />
ist und welche Alternativen existieren.<br />
Klassifizierung Technologien<br />
Folgende grundlegenden Technologien<br />
lassen sich unterscheiden. Dabei können<br />
die genannten Ansätze entweder isoliert<br />
gefahren werden oder auch in eine sukzessive<br />
Migration hin zu neuen Architekturen<br />
integriert werden.<br />
1. GUIfizierung<br />
2. Modularisierung (ILE, SQL)<br />
3a. 4GL / Sourcecode-Generatoren<br />
3b. HLL (High Level Language) Coding<br />
4. OOA/OOD/OOP<br />
Grundsätzlich kann man sagen, dass die<br />
Komplexität und damit die Kosten von<br />
1. nach 4. steigen. GUIfizierung ist sehr<br />
einfach und schnell mit geringen Kosten<br />
zu realisieren, die Neuentwicklung mit<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juli 2002<br />
vollständiger objektorientierter Analyse<br />
und Programmierung ist dagegen sehr<br />
aufwendig und teuer. Umgekehrt steigt<br />
auch die Wirkung, d.h. die Vorteile bezüglich<br />
Flexibilität, Integrationsfähigkeit,<br />
Wartbarkeit, Anpassbarkeit, Skalierbarkeit<br />
und Portabilität der mit der<br />
jeweiligen Technologie entwickelten<br />
Applikationen. Es ist also notwendig,<br />
dass man sich seine jeweilige Ausgangssituation<br />
klar macht und eine Bewertung<br />
der unterschiedlichen Technologien<br />
durchführt, um zu der insgesamt<br />
günstigsten Entscheidung zu gelangen.<br />
Fragen die man sich stellen<br />
sollte sind zum Beispiel:<br />
<strong>–</strong> Habe ich die „grüne Wiese“ und die<br />
Zeit für die komplette Neuentwicklung?<br />
<strong>–</strong> Habe ich Investitionen zu schützen,<br />
möchte ich das Existierende<br />
möglichst erhalten bzw. Neues entwickeln<br />
und Existierendes integrieren?<br />
<strong>–</strong> Welches Know-how und welche Motivation<br />
hat mein Team; welche Technologien<br />
sind beherrschbar für mein<br />
Team?<br />
<strong>–</strong> Möchte ich einen sanften Übergang<br />
oder den „Big Bang“ <strong>–</strong> also Evolution<br />
oder Revolution?<br />
<strong>–</strong> Welche Kosten sind darstellbar, welche<br />
Risiken sind tragbar?<br />
Die vollständige technische Abhandlung<br />
der unterschiedlichen Technologien<br />
1. bis 3. finden Sie im Web unter<br />
www.midrangemagazin.de. Der Ansatz<br />
„OOA/OOD/OOP“ ist weniger Werkzeug<br />
oder Programmiersprache, sondern<br />
die Methodik, wie sie heute Stand<br />
der Technik im Software Engineering<br />
ist. Aus diesem Grund wird in diesem<br />
Beitrag nicht näher darauf eingegangen.<br />
Der Autor Dipl.-Informatiker<br />
Rolf Stephan ist Vorstand der<br />
AD Solutions AG.<br />
AD Solutions AG<br />
D-40789 Monheim<br />
� (+49) 02173/1675-0<br />
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