e-Learning – Das virtuelle Klassenzimmer - Midrange Magazin
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Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Editorial<br />
Von Stärken und Schwächen<br />
Auf der Suche nach den High Potentials und den wirklich menschlichen<br />
Human Resources schlägt so mancher neue Wege ein. <strong>Das</strong> klassische<br />
Bewerbungsgespräch dreht sich immer mehr um die weichen Fähigkeiten,<br />
neudeutsch Soft Skills. Hinter diesem Begriff verbergen sich soziale<br />
Kompetenz und Einfühlungsvermögen, Werte, die im immerwährenden<br />
Streben nach Effizienz lange Zeit weniger gefragt waren.<br />
Dieser Wertewandel beeinflusst auch die Recruiting-Methoden, Tipps<br />
zur Beurteilung der Soft Skills gibt es viele, im Web werden gar<br />
erkenntnisträchtige Einstiegsfragen vorgestellt: Woran erkennt der<br />
Bewerber, ob sich andere Menschen in seiner Gegenwart wohlfühlen?<br />
Auf welche Signale achtet er? Was motiviert ihn persönlich, sich in die<br />
Bedürfnisse und Wünsche von Kunden hineinzuversetzen und wie<br />
manipuliert er sein Gegenüber?<br />
Die Frage nach dem Thema Small Talk, die nach der Wirkung auf<br />
andere Menschen, ist im Anschluss oft rein rhetorisch, die nach Stärken<br />
und Schwächen weniger. Was aber zeichnet den modernen Mitarbeiter<br />
aus? Oft gehörte Antwort: Der Blick für das Ganze, soziale und<br />
fachliche Kompetenz, Visionen und Mut.<br />
Diese Fähigkeiten testet so mancher heute mit ungewöhnlichen Methoden:<br />
Bewerber sind gefordert, Bäume zu malen oder man lädt sie<br />
gleich zur Kreation eines Drei-Gänge-Menüs ein. Am heimischen Herd<br />
soll sich herausstellen, wie es um das Koordinationsvermögen, die<br />
Teamfähigkeit und die Kommunikationsstärke wirklich bestellt ist.<br />
Ganz hip sind auch Bewerbungsgespräche mit Lebensgefahr oder<br />
Göttergattin: Damit auch die bessere Hälfte die Brötchengeberentscheidung<br />
voll unterstützen <strong>–</strong> oder ablehnen kann.<br />
Ein Jobsuchender berichtete mir jüngst von einem seiner Bewerbungsgespräche.<br />
<strong>Das</strong> schloss der Personaler mit den Worten, der junge<br />
Mann habe bei der Erörterung seiner Stärken und Schwächen einen<br />
wichtigen Punkt vergessen. Den Job hat er trotzdem bekommen, Fazit<br />
seines Gegenüber war: „Sie sind nämlich auch noch ‚ne ehrliche Haut“.<br />
Gut, dass dieser Charakterzug heute wieder geschätzt wird...<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Michael Wirt<br />
<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Juli 2002 3