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Jahresbericht als PDF - Schlachthof Kassel

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BERATUNG<br />

Lokale Ökonomie<br />

Das Kulturzentrum <strong>Schlachthof</strong> arbeitet seit über zehn Jahren<br />

an der Förderung der lokalen Ökonomie und hier besonders<br />

an der Unterstützung von Kleinstunternehmen,<br />

mittleren und kleinen Betrieben (KMU).<br />

Nach einem ersten, über Urban II geförderten Projekt, das 2005<br />

endete, konnten wir 2007 ein weiteres Projekt mit neuen Arbeitsansätzen<br />

starten, diesmal mit Landesmitteln aus dem Programm<br />

HEGISS Soziale Stadt. Hinzu kam <strong>als</strong> lokalwirtschaftliche Strategie<br />

das Investitionsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen<br />

des Planungsamtes der Stadt <strong>Kassel</strong> (über das EFRE-Programm).<br />

Die beiden Arbeitsstränge wurden inhaltlich verknüpft und boten<br />

so gute Chancen, den Stadtteil <strong>als</strong> Wirtschaftsstandort stärker in<br />

eine integrierte sozialökonomische Handlungsstrategie zu rücken<br />

und somit für eine Belebung benachteiligter Stadtteile zu sorgen.<br />

Ohne Vorankündigung jedoch verkürzte die hessische Landesregierung<br />

die Laufzeit der HEGISS-Projekte um ein Jahr. Von dieser<br />

Verkürzung – besser: Streichung – erfuhren wir <strong>als</strong> Programmträger<br />

im Juni 2010, <strong>als</strong> sich unser Projekt Servicestelle Lokale<br />

Ökonomie mitten im Aufbau und Werden befand. Die beiden MitarbeiterInnen<br />

mussten daraufhin zum 31.12.2011 entlassen werden.<br />

Das abrupte und vorzeitige Ende des Projektes gefährdet die<br />

Nachhaltigkeit der bis dahin erreichten Effekte und ist eine Absage<br />

an kontinuierliche Stadtteilarbeit. Gleichzeitig unterstreicht<br />

die positive Bilanz der Servicestelle, wie wichtig und sinnvoll die gezielte<br />

Förderung der lokalen Ökonomie ist.<br />

Im Zeitraum April 2007 bis Ende 2011 knüpfte die Servicestelle<br />

Lokale Ökonomie Kontakte zu insgesamt 588 Betrieben. Die<br />

Schwerpunkte waren: Vor-Ort-Kontaktaufnahme und Vernetzungen<br />

(200 Fälle), Existenzgründungsbegleitung (168), Fördermittelberatung<br />

(131), Beratung von Betrieben (89). Durch dieses Engagement<br />

konnten insgesamt 400 Arbeitsplätze erhalten und gesichert<br />

werden. 251 Mal half die Servicestelle bei der Sicherung, Stabili-<br />

20<br />

sierung oder Erweiterung von Betrieben, 150 Mal bei Betriebsgründungen.<br />

Hinzu kamen Vermittlungen in Beschäftigung beziehungsweise<br />

in Fort- und Weiterbildung, Lösungsansätze zur<br />

Verbesserung des sozialen und familiären Hintergrunds der Unter<br />

nehmerInnen und manchmal auch die Begleitung beim geschäftlichen<br />

Rückzug. Welchen Stellenwert die Servicestelle Lokale<br />

Ökonomie mit ihrer aufsuchenden Beratungsarbeit für GründerInnen<br />

und BetriebsinhaberInnen hat, zeigt die folgende Aussage<br />

einer Unternehmerin:<br />

In meinem Bekanntenkreis wurde mir die Servicestelle Lokale Ökonomie<br />

empfohlen, weil ich mich selbstständig machen wollte. So<br />

habe ich den Kontakt zu Frau Hombergs-Roßkopf von der Servicestelle<br />

gesucht. Sie hat mich sehr nett behandelt, ehrlich und<br />

gründlich beraten, hat gute Fragen gestellt, zum Beispiel wie ich<br />

dieses und jenes machen will. Sie hat mir beim Antrag für EFRE-<br />

Investitionen über die Stadt <strong>Kassel</strong> geholfen, indem wir diesen gemeinsam<br />

bearbeitet haben, und so habe ich die Zuschüsse<br />

bekommen. Ich wurde an den richtigen Stellen zu den wichtigen<br />

Punkten beraten und unterstützt, meine Gründungsidee wurde<br />

durch die Beratung weitergebracht und konnte reifen. Ich bin sehr<br />

traurig, dass es diese Stelle für die Gründer und Betriebsinhaber<br />

nicht mehr gibt. Was soll ich tun, wenn ich bald einen Erweitungsantrag<br />

stellen will? Ich weiß, dass ich auch bei der Stadt <strong>Kassel</strong><br />

Unterstützung bekomme. Trotzdem ist es ein großer Unterschied,<br />

ob jemand mit voller Konzentration und Aufmerksamkeit<br />

für den Gründer da sein kann oder noch eine Menge anderer<br />

Dinge zu tun hat. Sich mit den Fragen, Themen und Anliegen von<br />

uns Gründern und Betriebsinhabern auseinander zu setzen, verlangt<br />

Konzentration. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, wenn ich<br />

mich auf einen Berater verlassen kann, der mich und die Geschichte<br />

meines Betriebes kennt.<br />

Dilek Demir ist Besitzerin des auf Laser-Haarentfernung spezialisierten<br />

Kosmetikstudios „Dream Like“ in der Friedrich-Ebert-<br />

Straße 30.

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