WUMA - unser Garten - Sozialhilfe
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nach Sprachkenntnissen besteht so für eine/n neue/n Bewohner/in immer die Gefahr der sozialen<br />
Isolation. Das <strong>Garten</strong>projekt hat sich als gute Integrationsplattform erwiesen. In der Gruppe zeigten<br />
sich die Jugendlichen oft fähig, ein Neumitglied zu integrieren, sei es beim Fussballspielen, bei den<br />
Fotoshootings oder bei der <strong>Garten</strong>arbeit.<br />
Bezeichnend ist auch die Art und Weise, wie die Jugendlichen den ländlichen Raum ‹erobert›<br />
haben: In ihrem Bewegungs- und Spieldrang schienen sie unermüdlich. Die Freiheiten eines schwach<br />
besiedelten Raums mit sehr wenig Strassenverkehr wurden sehr genossen. Ebenfalls faszinierten die<br />
Bauernhoftiere. Allen voran der Hund, zu dem einige Jugendlichen einen persönlichen Bezug herstellten.<br />
Ein persönlicher Bezug entstand auch zur Bäuerin und zu zwei Jugendlichen, die auf dem<br />
Bauernhof Landdienst absolvierten und je einmal bei der <strong>Garten</strong>arbeit mithalfen.<br />
Schwierig einzuschätzen ist der direkte Lerneffekt der <strong>Garten</strong>arbeit an sich. Diese war allgemein<br />
nicht gross in einen theoretischen Kontext eingebettet, es blieb vor allem beim praktischen Erleben<br />
und Lernen. Theoretisches Lehren bedingt im <strong>WUMA</strong> einen relativ grossen zeitlichen Aufwand. Die<br />
Inhalte müssen so aufbereitet werden, dass sie auch von Jugendlichen verstanden werden, die noch<br />
wenig oder praktisch kein Deutsch sprechen. Zudem zeigt sich allgemein, dass die Jugendlichen, die<br />
alle zur Schule gehen, in ihrer Freizeit wenig Interesse an rein theoretischen Inhalten haben. Umso<br />
mehr genossen sie spürbar das Benutzen der <strong>Garten</strong>werkzeuge, das Übernehmen von kleinen Verantwortungen<br />
innerhalb der Arbeitsprozesse und das gemeinsame Arbeiten an sich. Es zeigte sich<br />
auch, dass diejenigen Jugendlichen, die im ersten <strong>Garten</strong>jahr schon dabei waren, im zweiten Jahr<br />
ein wesentlich grösseres Knowhow hatten als die Neulinge.<br />
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