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HANDBUCH zum CURRICULUM für ANTIRASSISTISCHE ... - Maiz

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3. <strong>CURRICULUM</strong><br />

- 16 -<br />

Ergebnisse aus den Interviews mit<br />

BildungsberaterInnen<br />

Die Ergebnisse aus den fünf ExpertInneninterviews<br />

mit BildungsberaterInnen können wie folgt zusammengefasst<br />

werden:<br />

Beschreibung der MigrantInnen -<br />

Fakten und Stereotypen<br />

Die KlientInnen der InterviewpartnerInnen sind nicht<br />

nur hinsichtlich ihrer ethnischen Herkunft (aus mehr<br />

als 50 verschiedenen Ländern), sondern auch hinsichtlich<br />

ihres Bildungshintergrunds sehr heterogen.<br />

Das Bild der Migrantin schwankt zwischen Anerkennung<br />

und der Problematisierung der Person, wobei<br />

Defizite hervorgehoben werden. Die Darstellung der<br />

MigrantInnen seitens unserer InterviewpartnerInnen<br />

reicht von der Beschreibung durch sehr genaue Statistiken<br />

bis zu allgemeinen Stereotypen und Klischees.<br />

Es scheint, dass sich ein rassistisch-diskriminierender<br />

Diskurs im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt, der<br />

strukturelle Ausgrenzung als Ergebnis subjektiver Defizite<br />

präsentiert, in der Wahrnehmung von MigrantInnen<br />

widerspiegelt.<br />

Ein Großteil der KlientInnen ist an Informationen bezüglich<br />

der Fortbildung und Nostrifizierungen interessiert,<br />

ein Teil an Berufsorientierung und einige wenige<br />

an Unterstützung bei der Arbeitssuche.<br />

Erfolgreiche Bildungsberatung aus der<br />

Sicht der BildungsberaterInnen<br />

Das Wissen über Gesetze und fremdenrechtliche Bestimmungen<br />

wurde von allen InterviewpartnerInnen<br />

als wichtig erachtet. Als Kriterien <strong>für</strong> erfolgreiche Bil-<br />

dungsberatung wurden Wertschätzung, Zusammenarbeit,<br />

interkulturelle Kommunikationsfähigkeit und<br />

muttersprachliche Beratung genannt. Eine Auskunftsperson<br />

hob hervor, dass Selbstkritik und Reflexion eigener<br />

Rassismen im Austausch mit KollegInnen Voraussetzungen<br />

sind, um Fehler zugeben und bearbeiten<br />

zu können.<br />

Alle BeraterInnen empfanden die Zielfestlegung als<br />

gemeinsamen Prozess, der auf Selbstverantwortung<br />

der KlientInnen basiert. Als Zielsetzungen wurden die<br />

Verbesserung der Lebensqualität und Selbständigkeit<br />

genannt. Die größte Diskrepanz betraf die Frage der<br />

Traumberufe: Während einige InterviewpartnerInnen<br />

die Traumberufe ihrer KlientInnen <strong>für</strong> realitätsfremd<br />

und daher korrekturbedürftig hielten, stellten sie <strong>für</strong><br />

eine andere Interviewpartnerin sehr wichtige Orientierungshilfen<br />

im Prozess der Zielfestlegung bzw. - erreichung<br />

dar.<br />

Blockaden <strong>für</strong> erfolgreiche Bildungsberatung<br />

Von allen InterviewpartnerInnen wurden als größte<br />

Blockaden <strong>für</strong> erfolgreiche Bildungsberatung rechtliche<br />

sowie strukturelle Diskriminierungen themati-

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