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HANDBUCH zum CURRICULUM für ANTIRASSISTISCHE ... - Maiz

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3. <strong>CURRICULUM</strong><br />

- 34 -<br />

Adaptionen im zweiten Lehrgang<br />

Veränderungen, die wir aufgrund des Teilnehmerinnen-Feedbacks<br />

vorgenommen haben, bezogen sich<br />

v.a. auf den inhaltlichen Aufbau des Lehrgangs und<br />

auf die Betonung interaktiver Übungen.<br />

Selbstevaluation: Im Laufe des Lehrgangs war<br />

wiederholt der Wunsch ausgesprochen worden, Methoden<br />

und Instrumente <strong>für</strong> eine standardisierte Bewertungsmöglichkeit<br />

der Beratungsarbeit bzw. -situation<br />

kennen zu lernen. Die Selbstevaluation stellt ein<br />

wichtiges Mittel dar, die eigene Arbeit zu reflektieren<br />

und bietet außerdem eine Bandbreite von verschiedenen<br />

Möglichkeiten, durch die auch die KlientInnen<br />

Rückmeldung über den Beratungsprozess geben können.<br />

Die Erstellung der Kriterien <strong>für</strong> die Evaluation ist<br />

der erste Schritt, den wir mit den Teilnehmerinnen im<br />

ersten Lehrgang erarbeiteten. Danach sollten zu<br />

jedem Kriterium verschiedene Aspekte gefunden werden,<br />

die anzeigen, ob das jeweilige Kriterium erfüllt<br />

bzw. nicht erfüllt wurde. Für die Konzeption des zweiten<br />

Durchgangs entschieden wir uns jedoch, die Vermittlung<br />

von Kenntnissen über Selbstevaluation der<br />

Beratungstätigkeit zu streichen. Die Erarbeitung einer<br />

Selbstevaluation und den zugehörigen Kriterien erfordert<br />

eine genaue und zeitintensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema, die ein Team vor eine Herausforderung<br />

stellt. Im Rahmen des Lehrgangs erachteten<br />

wir es daher als vordringlicher, den Teilnehmerin-<br />

nen Kenntnisse über die Beratungsarbeit an sich zu<br />

vermitteln, da diese Grundlagen in vielen Fällen noch<br />

fehlten. Die Methode der Selbstevaluation können wir<br />

bereits bestehenden Beratungsteams jedoch sehr<br />

empfehlen, weil sie einen Raum <strong>für</strong> Reflexion, Offen-<br />

heit und Kommunikation bietet. In den Lehrgängen<br />

hatten wir jedoch nicht genug Raum und Zeit zur Verfügung,<br />

um dieses Thema gründlich zu erarbeiten.<br />

Rassismus/Anti-Rassismus thematisieren: Ein weiteres<br />

Novum stellte schließlich die intensive Thematisierung<br />

von Rassismus und antirassistischen Strategien<br />

im zweiten Lehrgang dar. Im ersten Lehrgang<br />

hatten wir uns v.a. auf konkrete Methoden in der Bildungsberatung<br />

konzentriert, konnten aber bei bereits<br />

in der Beratung tätigen Frauen feststellen, dass eine<br />

Reflexion ihres alltäglichen Umgangs mit MigrantInnen<br />

notwendig zu sein schien.<br />

Dieses Bedürfnis unterschied sich innerhalb der Gruppe<br />

sehr stark, da vor allem Mehrheitsösterreicherinnen<br />

eine Weiterbildung in Anti-Rassismus wünschten,<br />

während viele Frauen mit Migrationshintergrund eher<br />

Informationen über Berufsbild und Fertigkeiten einer<br />

Bildungsberaterin bevorzugten bzw. über eigene rassistische<br />

Erfahrungen sprechen wollten. Deswegen<br />

kam es innerhalb der Gruppe immer wieder zu Spannungen.<br />

Für die Trainerinnen hatten die Bedürfnisse<br />

der Migrantinnen als primäre Zielgruppe immer Prio-

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