Jahresprogramm 2012 - Stadt Wuppertal
Jahresprogramm 2012 - Stadt Wuppertal
Jahresprogramm 2012 - Stadt Wuppertal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Garteninformation<br />
Der Botanische Garten <strong>Wuppertal</strong><br />
Es gibt nicht viele Städte von der Größe <strong>Wuppertal</strong>s, die einen<br />
Botanischen Garten besitzen. Die Bewahrung und Förderung<br />
einer solchen Institution ist im Zeitalter fortschreitender Biotopzerstörung<br />
und der damit verbundenen Gefährdung oder gar<br />
Ausrottung von Arten eine äußerst wichtige Aufgabe. Wir stehen<br />
in der Pfl icht, die Natur in ihrer ganzen Vielfalt für unsere Kinder<br />
treuhänderisch zu verwalten, um der Nachwelt vom Pfl anzeninventar<br />
unseres Planeten so viel wie möglich zu bewahren.<br />
Wir müssen lernen, unsere Umwelt als ein kostbares, hochsensibles<br />
Gut zu betrachten, in dem nicht der Mensch das Maß aller<br />
Dinge ist, sondern nur Teil des komplizierten Naturgefüges. Es<br />
ist daher von größter Wichtigkeit, dass sich alle Botanischen<br />
Gärten weltweit für die Erhaltung des Artenreichtums aller Kontinente<br />
einsetzen. Einmal Ausgerottetes kann niemals mehr<br />
wieder beschafft werden. Das bedarf großer Anstrengungen,<br />
viel Idealismus sowie nicht unerheblicher fi nanzieller Mittel, die<br />
zur Zeit knapper denn je sind.<br />
Um den vielfältigen Aufgaben eines Botanischen Gartens gerecht<br />
werden zu können, wurde im Jahre 1993 der Verein der<br />
Freunde und Förderer des Botanischen Gartens <strong>Wuppertal</strong> e.V.<br />
gegründet, mit dessen Beiträgen und Spenden in der Vergangenheit<br />
wichtige Vorhaben realisiert wurden.<br />
Von vorausschauenden <strong>Stadt</strong>vätern der damals noch selbstständigen<br />
<strong>Stadt</strong> Elberfeld wurde 1890 beschlossen, auf der<br />
4600 Quadratmeter großen Fläche des heutigen Rosengartens<br />
auf der Hardt einen botanischen Schulgarten anzulegen. Dieser<br />
Garten lieferte die Pfl anzen und Pfl anzenteile für den Biologieunterricht<br />
der Schulen und damit das Ausgangsmaterial,<br />
um das Verständnis für die Natur und die Pfl anzenwelt bei den<br />
Schülerinnen und Schülern zu fördern.<br />
Der botanische Schulgarten fand so großen Anklang, dass die<br />
ursprüngliche Fläche schon bald zu klein war. Deshalb wurde er<br />
in den Jahren 1908 bis 1910 nach Süden in das Gelände des<br />
ehemaligen Landsitzes des Textilfabrikanten Eller verlegt. Der<br />
1820 gegründete Landsitz umfasst das großräumige Landhaus<br />
mit Orangerie, das Wohn- und Betriebsgebäude und den 1838<br />
erbauten, mit 21,40 m Höhe weithin sichtbaren Elisenturm,<br />
der den optischen Mittelpunkt des heutigen Gartens bildet. Der<br />
Turm erhielt seinen Namen nach Elise, der Gemahlin Friedrich<br />
Wilhelms IV. von Preußen. Er steht unter Denkmalschutz und<br />
wird für Trauungen und andere Feste genutzt.<br />
Nach der Gründung der <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> 1929, bei der die<br />
bis dahin selbständigen Städte Elberfeld, Barmen, Vohwinkel,<br />
Ronsdorf und Cronenberg zur neuen Großstadt vereinigt wurden,<br />
wurde aus dem Schulgarten der Botanische Garten <strong>Wuppertal</strong>.<br />
Eingebettet in die Zentrale Parkanlage Hardt erstreckt er<br />
sich mit 2,5 ha Größe in Ost-West-Richtung entlang eines Südhanges<br />
in ca. 220 m Höhe über NN. Die abwechslungsreiche Hügellage<br />
war ideale Voraussetzung zur Schaffung verschiedener<br />
Gartenräume, in denen ca. 4000 Pfl anzenarten ihren speziellen<br />
Ansprüchen gemäß kultiviert werden.<br />
Bei derzeit rund 25 000 gefährdeten und vom Aussterben bedrohten<br />
Arten gewinnt der Naturschutz zunehmend an Bedeutung.<br />
Im Botanischen Garten <strong>Wuppertal</strong> werden ca. 400<br />
geschützte Arten kultiviert und vermehrt: z. B. Vertreter der<br />
Gattungen Cyclamen, Iris, Paeonia, Scilla, Moraea, Babiana,<br />
Gladiolus usw.<br />
Die Aufgaben eines Botanischen Gartens sind umfangreich und<br />
vielschichtig. Die wichtigsten für die Besucher sind: Das Näherbringen<br />
der Natur, die Vermittlung biologisch-botanischer<br />
Kenntnisse, das Aufzeigen von ökologischen Zusammenhängen<br />
sowie von Maßnahmen zum Schutze der Pfl anzen.<br />
Text auszugsweise aus Gartenführer, 1. Aufl age 2001.