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103 - TSC Berlin 1893 e.V.

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Rückblick<br />

Seit 50 Jahren ist der <strong>TSC</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>1893</strong> „mein Verein“.<br />

Zeit für einen Rückblick und Anlass, die alten<br />

Fotos hervor zu kramen, um meine Zeilen zu<br />

ergänzen. Meine Familie ist Anfang der 50er Jahre<br />

nach Britz gezogen. Mein „großer“ Bruder<br />

wurde Mitglied in der Basketballabteilung. Und<br />

so war es fast selbstverständlich, dass auch ich<br />

und wenige Jahre danach auch meine jüngere Schwester, in den Verein – damals noch TSV<br />

– eintraten. Turnen lag mir mehr als Ballspiele. Es wurde streng in Riegen aufgeteilt geturnt,<br />

denn nur so konnte die große Zahl der Mädchen gelenkt und geleitet werden. Am Schluss<br />

jeder Übungsstunde gab es Wettspiele, es wurde gemeinsam gesungen, manchmal dazu<br />

getanzt. Wir nahmen an kleinen Wettkämpfen und an Sommerfesten teil. Ich erinnere mich<br />

an ein Sommerfest im Gutspark Britz. Die Barren und Böcke wurden auf der Wiese aufgestellt<br />

und wir „turnten vor“. Am Stufenbarren zeigten wir stolz unsere Standwaage und den<br />

Aufschwung mit Abfedern, heute würden wir hierüber lächeln. Tänze wurden vorgeführt,<br />

Ehrenschleifen ausgegeben. Am Schluss wurde ein großer Holzstapel angezündet. Wir staunten<br />

in das Feuer. Die Weihnachtsfeiern waren ebenfalls Anlass zum „Vorturnen“. Es wurde<br />

lange vorher fleißig an dem Programm gefeilt. Wir übten begeistert und freuten uns auf die<br />

Feier, auf der es für jede von uns eine Tüte mit weihnachtlichem Naschwerk, Apfelsinen und<br />

Äpfeln gab.<br />

Mit zwölf Jahren wurde ich Riegenführerin. Ich hatte gelernt, wie man Hilfestellung gibt,<br />

konnte die kleineren Mädchen anleiten und ihnen etwas beibringen. Damit ich selbst auch<br />

noch etwas lernen konnte, durfte ich schon bald<br />

bei den Jugendlichen mitturnen. Mit dem Mauerbau<br />

1961 war die Mädchen-Turngruppe plötzlich<br />

ohne Leiterin. So ergab es sich, dass ich mit 16<br />

Jahren bereits Übungsleiterin wurde. Eine Ausbildung<br />

für Übungsleiter gab es zu dieser Zeit noch<br />

nicht. 1972 habe ich meinen Übungsleiterschein<br />

erworben. Im Laufe der Jahre übernahm ich weitere<br />

Mädchen-Turngruppen in anderen Hallen und<br />

gründete in der Gropiusstadt (Hugo-Heimann-<br />

Straße) eine gemischte Kinder-Gruppe .<br />

Die Hallen waren immer voll. Mehr als fünfzig Kinder waren keine Seltenheit. Damals gab es<br />

noch viele Kinder... Und es war die Zeit der pädagogischen Versuche, die sich zum Teil sehr<br />

heftig auf das Verhalten der Kinder auswirkte. Neben der üblichen Turnstunden in der Halle<br />

boten wir den Kindern von Zeit zu Zeit am Wochenende Ausflüge an. Bus- und Bahnfahrten<br />

mit der großen Kinderschar war stets ein Erlebnis. Und für Abwechslung und Spiele unterwegs<br />

musste auch gesorgt werden. Damals setzte ich die Tradition der Vorführungen zur Weihnachtszeit<br />

fort und packte selbst die Tüten für die Weihnachtsfeiern, manches Jahr waren es<br />

bis zu zweihundert Stück. Es roch in unserer Wohnung tagelang nach Apfelsinen, Schokolade<br />

und Weihnachtsgewürzen. Besonders schlimm war es in den Jahren, in denen bereits vor<br />

den Weihnachtsfeiertagen Frost herrschte, so dass wir die „Zutaten“ für die Naschtüten<br />

nicht auf dem Balkon lagern konnten. Auf einer Tapezierplatte aufgereiht standen die Papiertüten<br />

da.<br />

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