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Zur Broschüre - ver.di Gute Arbeit

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Es geht vielmehr um <strong>di</strong>e sicherheitsrelevante<br />

und juristisch bedeutsame<br />

schriftliche Dokumentation der Versorgungssituation<br />

auch für <strong>di</strong>e Patient/<br />

innen.<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />

sollte drei Bereiche berücksichtigen. Erstens<br />

ist <strong>di</strong>e Schwelle für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

niedrig zu halten. Eine Anzeige<br />

muss einfach und ohne Angst erstattet<br />

werden können. Zweitens ist dafür zu<br />

sorgen, dass den Anzeigen auch Handlungen<br />

des <strong>Arbeit</strong>gebers folgen. Dazu<br />

sollten Verfahren mit dem <strong>Arbeit</strong>geber<br />

<strong>ver</strong>einbart werden. Drittens sollte <strong>di</strong>e<br />

betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung wirksame<br />

Maßnahmen parat haben für den<br />

Fall, dass der <strong>Arbeit</strong>geber keine Abhilfe<br />

schafft.<br />

Empfehlenswert ist es, ein einheitliches<br />

Formular für alle Bereiche zu entwickeln.<br />

Inhaltlich wird in den Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />

auf <strong>di</strong>e<br />

unzureichende Personallage hingewiesen.<br />

Die Personalsituation und <strong>di</strong>e<br />

Gefährdungssituation werden kurz beschrieben.<br />

Falls umgehend reagiert<br />

werden kann, werden <strong>di</strong>e Maßnahmen<br />

zur Überwindung dargestellt. Der Umgang<br />

mit Gefährdungs-/Überlastungssituationen<br />

wird professionalisiert, wenn<br />

<strong>di</strong>e Geschäftsführung regelmäßig im<br />

Betrieb berichtet. So könnte der <strong>Arbeit</strong>geber<br />

vierteljährlich auf den Betriebs-/<br />

■ 14<br />

Dienst<strong>ver</strong>sammlungen <strong>di</strong>e Anzahl der<br />

Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen,<br />

Fehlzeiten, Krankenstandsmeldungen<br />

und freie Stellen darlegen (siehe Kapitel<br />

2).<br />

Zum Verfahren sollten konkrete Ablaufschritte<br />

<strong>ver</strong>einbart werden. Ein Beispiel:<br />

Weiterleitung der Gefährdungs-/<br />

Überlastungsanzeige an <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>antwortlichen<br />

Vorgesetzten, <strong>di</strong>e jeweils zustän<strong>di</strong>ge<br />

Geschäftsführung und betriebliche<br />

Interessen<strong>ver</strong>tretung werden informiert.<br />

Die <strong>ver</strong>antwortlichen Vorgesetzten sind<br />

<strong>ver</strong>pflichtet, getroffene Regelungen/<br />

Maßnahmen schriftlich zu dokumentieren,<br />

<strong>di</strong>e Ursache für <strong>di</strong>e Gefährdungs-/<br />

Überlastungssituation zu benennen. Die<br />

betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung erhält<br />

eine Kopie und löst dort eine gezielte<br />

Überprüfung der Situation aus.<br />

Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />

KLAUS NOSTADT<br />

Die Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />

werden stationsweise/abteilungsweise<br />

gesammelt, unabhängig vom<br />

sofortigen Handlungsbedarf werden <strong>di</strong>e<br />

Anzeigen in den jeweiligen Geschäftsführungsbereichen<br />

monatlich besprochen<br />

und vorbeugende Maßnahmen<br />

<strong>di</strong>skutiert, um künftige Gefährdungssituationen<br />

zu <strong>ver</strong>hindern.<br />

Stellt der Betriebsrat fest, dass <strong>di</strong>e Geschäftsführung<br />

oder <strong>di</strong>e/der Vorgesetzte<br />

keine Änderung zum Abbau oder zur<br />

Behebung der Situation einleitet, wird<br />

er den Dienstplan überprüfen oder gar<br />

ablehnen – inklusive der Ablehnung<br />

von Überstunden.<br />

Um eine dauerhafte Überlastung des<br />

Personals auszuschließen und Leistungseinschränkungen<br />

(Bettensperrungen)<br />

oder Schadensfälle zu <strong>ver</strong>meiden, kann<br />

<strong>di</strong>e betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />

ein Ausfallkonzept einfordern (siehe Kapitel<br />

1).<br />

Noch weiter gehend wäre eine betriebliche<br />

Kampagne, <strong>di</strong>e mit einer<br />

Öffentlichkeitskampagne <strong>ver</strong>bunden<br />

wird. In Hamburg konnte eine tarifliche<br />

Vorteilsregelung für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder<br />

abgeschlossen werden. Dort wird eine<br />

Schulung »Sinn und Zweck von Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen«ermöglicht.<br />

Die Kosten übernimmt <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> –<br />

<strong>di</strong>e Vergütung bezahlt das Krankenhaus<br />

weiter. ■<br />

Weiterführende Hinweise<br />

■ Beratung beim Betriebsrat des<br />

Klinikums Bremen-Mitte GmbH einholen,<br />

Tel. 0421 / 497 - 5153. Er hat<br />

ein funktionierendes Verfahren entwickelt.<br />

■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Internetseiten mit Formularen<br />

und Argumenten für Gefährdungs-/<br />

Überlastungsanzeigen<br />

Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen ■ 15<br />

VER.DI HAMBURG

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