Ausgabe 17 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG
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| tHeAter |<br />
Begegnung<br />
mit Romeo<br />
und Julia<br />
im Letzten JAHr WAren Die grossFLäCHigen sommertHeAterpLAKAte,<br />
auf denen die Gesichter von Florian Jahr und Stefanie Rösner abgebildet<br />
waren, in Weimar kaum zu übersehen. In diesem Sommer spielen sie er<br />
neut die Hauptrollen in der wohl berühmtesten Liebesgeschichte der Welt.<br />
Im Schlosshof Weimar wird in einer Koproduktion des Deutschen Natio<br />
naltheaters Weimar, der Klassik Stiftung Weimar und der kulturdienst:<br />
GmbH die erfolgreiche Inszenierung von Shakespeares »Romeo und Julia«<br />
wieder aufgenommen. <strong>Stadtmagazin</strong> <strong>07</strong> hat sich mit den beiden Protago<br />
nisten zum Interview getroffen.<br />
Matthias Reichwalds Inszenierung von<br />
»Romeo und Julia« im Park an der Ilm<br />
war im letzten Sommer ein großer Erfolg,<br />
was erwartet die Zuschauer im Weimarer<br />
Schlosshof.<br />
Florian Jahr: Die Inszenierung bleibt<br />
dieselbe, auch wenn sich durch die Gegebenheiten<br />
des neuen Spielortes und Umbesetzungen<br />
Details verändern werden. <strong>Das</strong><br />
Stück hat bei uns einen modernen Anstrich,<br />
ist also nicht ›historisch‹ inszeniert. Die Kostüme<br />
sind frisch und puristisch und auch die<br />
Bühne ist eher praktisch angelegt, aufwendige<br />
Bühnenelemente und Requisiten gibt es<br />
nicht. Dies war eine klare Entscheidung des<br />
Regisseurs Matthias Reichwald, der die Inszenierung<br />
unmittelbar auf die Figuren und ihre<br />
Geschichte konzentrieren möchte.<br />
steFanie rösner: Die Zuschauer sitzen<br />
auch im Schlosshof wieder unter freiem Himmel<br />
in einem achteckigen Arenabau, der im<br />
Sommer 2009 schon im Park an der Ilm stand<br />
und in diesem Jahr noch um zwei Sitzreihen<br />
erweitert wird. Sie sitzen mitten drin im Geschehen,<br />
die Geschichte spielt zu ihren Füßen,<br />
zu ihren Köpfen und um sie herum. Aber in<br />
diesem Jahr sollen die Spielflächen und die<br />
Zuschauertribüne mit einer transparenten<br />
Plane überdacht werden, damit die Vorstellungen<br />
auch bei starkem Regen ohne Probleme<br />
stattfinden können.<br />
Ihr spielt in dieser Inszenierung der<br />
Tragödie die Hauptrollen, wie kam<br />
Regisseur Matthias Reichwald gerade<br />
auf euch?<br />
rösner: Ich habe in Leipzig an der<br />
Hochschule für Musik und Theater »Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy« studiert. Der zweite<br />
Studienabschnitt ist dort praktisch angelegt,<br />
d.h. man spielt für zwei Jahre an einem Theater<br />
im Schauspielstudio. Ich war am Theater<br />
Juni 2010<br />
Halle, wo mich Matthias Reichwald in einer<br />
Aufführung von »Fightclub« gesehen hat.<br />
Nach einem Vorsprechen für das Schauspielensemble<br />
des Deutschen Nationaltheaters<br />
Weimar spielte ich in meinem dritten Studienjahr<br />
im Sommer 2008 bereits als Gast in<br />
seiner Inszenierung von Anton Tschechows<br />
»Drei Schwestern« die Rolle der Natalja Iwanowna.<br />
Während der Probenzeit wurden mir<br />
dann in Verbindung mit einem Festvertrag<br />
ab der Spielzeit 2008/09 die Rollen der Ronja<br />
Räubertochter im Weihnachtsmärchen und<br />
eben der Julia im Sommertheater angeboten.<br />
Jahr: Matthias Reichwald und ich<br />
kannten uns bereits von der Hochschule für<br />
Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin, wo<br />
er zwei Jahre über mir ebenfalls Schauspiel<br />
studiert hatte. Nach Abschluss meines Studiums,<br />
wurde ich zu einem Vorsprechen nach<br />
Weimar eingeladen, wo Matthias inzwischen<br />
als Schauspieler und Regisseur arbeitete.<br />
Kurze Zeit später bekam ich vom Theater das<br />
Angebot für ein Festengagement und erfuhr,<br />
dass er mich gerne in seiner Sommertheater-<br />
Inszenierung als Romeo besetzen möchte.<br />
Ihr seid auch privat befreundet. War es<br />
insofern leichter, sich in die sehr leidenschaftlichen<br />
Rollen der beiden Liebenden<br />
hineinzuversetzen?<br />
rösner: Es ist schon einfacher, ein Liebespaar<br />
zu spielen und die Rolle zu proben,<br />
wenn man sich auch privat gut versteht.<br />
Fotos: Anna Schroll; DnT Weimar