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Thema 51: Die Vollmacht Jesu und die ... - Anskar Kirche Deutschland

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<strong>Anskar</strong>-<strong>Kirche</strong>, Hauskreis Dortm<strong>und</strong> – <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>und</strong> seine Worte im Matthäus-Evangelium<br />

<strong>Thema</strong> <strong>51</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Vollmacht</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Vollmacht</strong> der Jünger (Mt.21,18-27)<br />

Heute wollen wir zwei Texte besprechen, in denen es um <strong>die</strong> <strong>Vollmacht</strong> geht, <strong>die</strong> aus<br />

dem Glauben kommt. Der heutige Text (Mt. 21, 18-27) lautet nach der Hoffnung für Alle-<br />

Übersetzung:<br />

Der unfruchtbare Feigenbaum: Wer glaubt, erlebt W<strong>und</strong>er<br />

18 Am nächsten Morgen, als <strong>Jesu</strong>s nach Jerusalem zurückkehrte, bekam er Hunger.<br />

19 Da sah er am Wegrand einen Feigenbaum. Er ging hin, um sich ein paar Feigen zu<br />

pflücken. Aber er fand nichts als Blätter. Da sagte <strong>Jesu</strong>s zu dem Baum: "Du sollst in<br />

Zukunft nie wieder Feigen tragen!" Im selben Augenblick verdorrte der Baum.<br />

20 Erstaunt fragten <strong>die</strong> Jünger: "Wie kommt es, dass der Feigenbaum so schnell<br />

vertrocknet ist?"<br />

21 <strong>Jesu</strong>s erwiderte: "Wenn ihr wirklich glaubt <strong>und</strong> nicht zweifelt, könnt ihr nicht nur <strong>die</strong>s<br />

tun, sondern noch größere W<strong>und</strong>er. Ihr könnt sogar zu <strong>die</strong>sem Berg sagen: 'Hebe dich<br />

von der Stelle <strong>und</strong> stürze dich ins Meer! Es wird geschehen.<br />

22 Ihr werdet alles bekommen, wenn ihr im festen Glauben darum bittet." (wörtlich:<br />

Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.)<br />

<strong>Die</strong> Frage nach der Autorität <strong>Jesu</strong><br />

23 Dann ging <strong>Jesu</strong>s in den Tempel <strong>und</strong> sprach zu den Menschen. Sofort bedrängten<br />

ihn <strong>die</strong> Hohenpriester <strong>und</strong> Führer des Volkes mit der Frage: "Wer hat dir das Recht<br />

gegeben, hier in <strong>die</strong>ser Weise aufzutreten? Wer gab dir <strong>die</strong> <strong>Vollmacht</strong> dazu?"<br />

24 "Ich will euch auch eine Frage stellen", entgegnete <strong>Jesu</strong>s. "Wenn ihr <strong>die</strong> beantwortet,<br />

will ich auf eure Fragen antworten.<br />

25 War Johannes der Täufer ein Beauftragter Gottes oder nicht?" Sie überlegten: "Wenn<br />

wir sagen: 'Er kam von Gott', wird er uns fragen, weshalb wir ihm nicht geglaubt haben.<br />

26 Wenn wir aber bestreiten, dass Gott ihn gesandt hat, bekommen wir Ärger mit dem<br />

Volk, weil alle überzeugt sind, dass er ein Prophet war."<br />

27 Deswegen antworteten sie: "Wir wissen es nicht!" Da sagte <strong>Jesu</strong>s: "Dann sage ich<br />

euch auch nicht, wer mir <strong>die</strong> <strong>Vollmacht</strong> gegeben hat."


<strong>Anskar</strong>-<strong>Kirche</strong>, Hauskreis Dortm<strong>und</strong> – <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>und</strong> seine Worte im Matthäus-Evangelium<br />

Einstieg ins Gespräch:<br />

1. Warum hat <strong>Jesu</strong>s den Feigenbaum verflucht?<br />

- Ist es so, dass eine „andere Seite“ an <strong>Jesu</strong>s gezeigt wird, wie der Internet-Artikel (s.u.)<br />

meint?<br />

Zitat: “Als ich <strong>die</strong>se Stelle zum ersten Mal gelesen habe, habe ich es mit der Angst zu tun bekommen. <strong>Jesu</strong>s zeigt<br />

sich hier von einer Seite, <strong>die</strong> nicht in mein Bild von ihm paßt. <strong>Die</strong> Evangelien zeigen ihn sonst in erster Linie als<br />

jemanden, der Mitleid hat <strong>und</strong> der Leben <strong>und</strong> Erlösung bringt. Hier bringt er Fluch <strong>und</strong> Tod.“<br />

- Hat <strong>Jesu</strong>s etwas Unmögliches verlangt? Hat er sich zu einem Anfall von Jähzorn<br />

verleiten lassen <strong>und</strong> aus einem spontanen Ärger heraus Tod <strong>und</strong> Verderben über<br />

<strong>die</strong>ses Lebewesen – denn auch ein Baum ist ein Lebewesen – gebracht?<br />

(<strong>die</strong>se Frage ist wörtlich aus dem Internet-Artikel übernommen)<br />

- Was war(en) der/<strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>/Gründe für <strong>Jesu</strong> Verhalten?<br />

- Was können wir für uns daraus lernen? Kann man <strong>die</strong> Übertragung Feigenbaum<br />

= wir machen – wie der Internet-Artikel - (weil <strong>Jesu</strong>s auch von uns „Frucht“<br />

erwartet?<br />

Artikel ganz lesen: Was haltet Ihr insgesamt vom Artikel?<br />

2. <strong>Die</strong> Frage 1 stellten <strong>die</strong> Jünger interessanterweise gar nicht, sondern <strong>die</strong>, warum der<br />

Feigenbaum so schnell verdorrt sei (sie fragen nicht nach den Gründen, sondern nach<br />

der <strong>Vollmacht</strong>). <strong>Jesu</strong>s antwortet mit dem Hinweis auf den Glauben, der Berge versetzen<br />

könne.<br />

- Versucht bitte, <strong>die</strong>sen Glauben näher zu beschreiben. Was zeichnet ihn aus? Handelt<br />

es sich bei uns um einen Befehl, der an <strong>die</strong> Natur gerichtet werden soll? (Büroklammer-<br />

Beispiel Adrian Plass vorlesen) oder um etwas anderes? Was will <strong>Jesu</strong>s sagen?<br />

- Was denkst Du, wenn Du <strong>die</strong> Verse 21 <strong>und</strong> 22 liest?<br />

3. Natürlich geht <strong>Jesu</strong>s im zweiten Text davon aus, dass er <strong>die</strong> <strong>Vollmacht</strong> von seinem<br />

Vater bekommen hat, weil er der Sohn Gottes ist. Was unterscheidet seine <strong>Vollmacht</strong><br />

von unserer? Was ist gleich?<br />

- Wie können wir heute dahin gelangen (oder näher dahin), dass wir vollmächtig leben?<br />

Wie können wir <strong>die</strong> ungeheure Spannung zwischen den Evangelien <strong>und</strong> der<br />

Apostelgeschichte <strong>und</strong> unserer Erfahrung erklären <strong>und</strong> überwinden? Wie bekommen<br />

oder nutzen wir <strong>die</strong> <strong>Vollmacht</strong> (exousia), <strong>die</strong> <strong>Jesu</strong>s uns gibt?


<strong>Anskar</strong>-<strong>Kirche</strong>, Hauskreis Dortm<strong>und</strong> – <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>und</strong> seine Worte im Matthäus-Evangelium<br />

<strong>Die</strong> andere Seite <strong>Jesu</strong> (Quelle: Nikodemus.net)<br />

Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin, ob er etwas darauf fände. Und als<br />

er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht <strong>die</strong> Zeit für Feigen [...] Und als sie am Morgen<br />

an dem Feigenbaum vorbeigingen, sahen sie, dass er verdorrt war bis zur Wurzel. Und Petrus dachte daran<br />

<strong>und</strong> sprach zu ihm: Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.<br />

Markus 11,13-21<br />

<strong>Jesu</strong>s geht kurz vor der Kreuzigung zusammen mit seinen Jüngern von Bethanien nach Jerusalem. Unterwegs sieht<br />

er einen Feigenbaum. <strong>Jesu</strong>s hat Hunger <strong>und</strong> sucht Früchte an <strong>die</strong>sem Baum. Aber der Baum trägt keine Früchte.<br />

<strong>Jesu</strong>s verflucht den Baum, <strong>und</strong> als sie am Abend wieder an <strong>die</strong>sem Baum vorbeikommen, stellen <strong>die</strong> Jünger mit<br />

Entsetzen fest, daß der Baum inzwischen verdorrt ist: Der Fluch hat sich erfüllt.<br />

Als ich <strong>die</strong>se Stelle zum ersten Mal gelesen habe, habe ich es mit der Angst zu tun bekommen. <strong>Jesu</strong>s zeigt sich hier<br />

von einer Seite, <strong>die</strong> nicht in mein Bild von ihm paßt. <strong>Die</strong> Evangelien zeigen ihn sonst in erster Linie als jemanden,<br />

der Mitleid hat <strong>und</strong> der Leben <strong>und</strong> Erlösung bringt. Hier bringt er Fluch <strong>und</strong> Tod. Warum?<br />

<strong>Jesu</strong>s läßt nicht mit sich spaßen<br />

Es ist immer wieder darüber gestritten worden, ob der Feigenbaum so früh im Jahr überhaupt hätte Früchte tragen<br />

können. Manche sagen: Ja, denn <strong>die</strong> Feigenbäume tragen manchmal <strong>die</strong> sogenannten „Frühfeigen“. Andere sagen:<br />

Nein, es ist gar nicht möglich. Wie auch immer <strong>die</strong> botanischen <strong>und</strong> biologischen natürlichen Gegebenheiten für<br />

einen Feienbaum im Frühling sind – Tatsache ist: <strong>Jesu</strong>s hat von <strong>die</strong>sem Baum erwartet, daß er für ihn Früchte<br />

trägt, wenn er Hunger hat. Und der Baum hat es nicht getan.<br />

Hat <strong>Jesu</strong>s etwas Unmögliches verlangt? Hat er sich zu einem Anfall von Jähzorn verleiten lassen <strong>und</strong> aus einem<br />

spontanen Ärger heraus Tod <strong>und</strong> Verderben über <strong>die</strong>ses Lebewesen – denn auch ein Baum ist ein Lebewesen –<br />

gebracht?<br />

Ich denke nicht, denn wir wissen, daß <strong>Jesu</strong>s niemals etwas gesagt oder getan hat, was nicht exakt mit dem Willen<br />

Gottes übereinstimmte.<br />

Fakt ist: <strong>Jesu</strong>s zeigt sich uns in <strong>die</strong>ser Geschichte nicht als der Alles-Vergebende, sondern als den Zu-Recht-<br />

Erwartenden. Das ist der zentrale Punkt.<br />

Wir haben vielleicht ein einseitig verzerrtes Bild von <strong>Jesu</strong>s, wenn wir ausschließlich seine Liebe, seine Geduld, seine<br />

Hilfsbereitschaft, sein Erbarmen mit den Menschen <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>lichkeit sehen. Vielleicht ist es ein gefährlicher<br />

Irrtum, <strong>Jesu</strong>s (<strong>und</strong> damit auch Gott) zu unterschätzen, wenn man vergißt, daß er auch streng ist, gerecht <strong>und</strong> daß<br />

er in der Position ist, von uns Menschen auch etwas zu einzufordern.<br />

<strong>Jesu</strong>s hat von <strong>die</strong>sem Baum etwas erwartet. Seine Erwartung wurde nicht erfüllt. Der Baum trug keine Frucht für<br />

ihn. Der Baum hätte vielleicht später für andere Frucht tragen können. Aber wäre der Baum eine Person, dann<br />

könnte man sagen: <strong>Die</strong>ser Baum hat sich <strong>Jesu</strong>s verweigert. Er wollte nicht seiner Bestimmung gemäß etwas für den<br />

Herrn tun, als der Herr seine Hilfe brauchte. Und damit hat er den Zorn <strong>Jesu</strong> auf sich gezogen <strong>und</strong> eine harte<br />

Strafe. <strong>Jesu</strong>s zeigt uns mit <strong>die</strong>ser gleichnishaften Handlung, daß er nicht mit sich spaßen läßt. Wer sich ihm<br />

verweigert, der wird <strong>die</strong> Konsequenzen tragen müssen.<br />

Zunächst ist <strong>die</strong> Verfluchung des Feigenbaums ein prophetisches Zeichen für <strong>die</strong> Ablehung von <strong>Jesu</strong>s als Messias<br />

durch <strong>die</strong> Nation Israel. Eingebettet in <strong>die</strong> Erzählung vom Feigenbaum ist in Markus 11 ja <strong>die</strong> Temepelreinigung -<br />

sichtbares Zeichen dafür, dass Israel als Nation an den Zielen Gottes vorbeigelebt hat. <strong>Jesu</strong>s hat vom Feigenbaum<br />

Früchte erwartet, so wie er von Israel erwartet hat, ihn als Messias zu akzeptieren <strong>und</strong> "Glaubensfrüchte"<br />

hervorzubringen. Aber das Gegenteil tritt ein, <strong>und</strong> so wie sich <strong>Jesu</strong>s von Jerusalem abwendet, verflucht er als<br />

prophetisches Zeichen auch den Feigenbaum: Israel wird als Nation für Gott "unfruchtbar" bleiben, bis es sich Gott<br />

wieder von ganzem Herzen zuwenden wird (Römer 9-11).<br />

Was das für uns bedeutet<br />

<strong>Jesu</strong>s ist das Versöhnungsangebot, das Gott uns macht. Wer <strong>die</strong>ses Angebot ausschlägt, geht an seiner<br />

Bestimmung vorbei <strong>und</strong> unterliegt unweigerlich dem Gericht Gottes. <strong>Die</strong>ser Baum macht <strong>die</strong>se Zusammenhänge auf<br />

eine anschauliche Art deutlich sichtbar.<br />

<strong>Jesu</strong>s liebt Dich. Aber wenn Du nichts mit ihm zu tun haben willst <strong>und</strong> wenn Du sagst: Ich bin nicht bereit, Dir zu<br />

gehorchen <strong>und</strong> gehorsam zu sein, wenn Du etwas von mir erwartet – dann ist seine Geduld auch mal zu Ende. Er<br />

hat alles für Dich gegeben. Er hat Deine Strafe auf sich genommen. Er hat für Dich gelitten, ist für Dich gestorben<br />

<strong>und</strong> hat stellvertretend für Dich den Tod besiegt, damit Du ewiges Leben haben kannst. Wer dazu „Nein danke“<br />

sagt, dem könnte es irgendwann ähnlich ergehen wie <strong>die</strong>sem Feigenbaum.<br />

<strong>Jesu</strong>s möchte, daß wir reiche Früchte tragen. <strong>Jesu</strong>s ist nicht nur jemand, der uns liebt. <strong>Jesu</strong>s ist auch jemand, der<br />

etwas von uns erwartet. Nämlich daß wir im entscheidenden Moment das tun, was er möchte. Wenn <strong>die</strong>ser Moment<br />

gekommen ist, werden wir es deutlich spüren. Und dann sollen wir Früchte tragen für <strong>Jesu</strong>s.<br />

<strong>Jesu</strong>s setzt uns nicht unter Leistungsdruck. Aber er warnt uns mit <strong>die</strong>ser symbolhaften Handlung davor, alles von<br />

ihm zu erwarten <strong>und</strong> zu denken, wir könnten es uns erlauben, faul <strong>und</strong> tatenlos zu sein <strong>und</strong> seine Nachfolge für<br />

eine unverbindliche Sache halten.<br />

In vielen anderen Gleichnissen im Neuen Testament erklärt <strong>Jesu</strong>s den gleichen Sachverhalt - aber <strong>die</strong> Stoßrichtung<br />

ist immer <strong>die</strong> gleiche: Vertrauen auf <strong>die</strong> Liebe <strong>Jesu</strong> <strong>und</strong> konkretes gehorsames Handeln in seinem Sinn <strong>und</strong> für<br />

seine Ziele gehören zusammen.


<strong>Anskar</strong>-<strong>Kirche</strong>, Hauskreis Dortm<strong>und</strong> – <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>und</strong> seine Worte im Matthäus-Evangelium<br />

Predigt (Quelle: www.hourofpower.de):<br />

Heute setzen wir <strong>die</strong> Predigtreihe über „Glaube, der Berge versetzt“ fort. Ich bin überzeugt, dass der Glaube Berge<br />

versetzt… Glaube, der Berge versetzt, ist zu glauben, dass Gott den Berg bewegen wird. Er könnte es physikalisch<br />

tun, dann bewegt sich der Berg wirklich von einem Ort zum anderen… <strong>Jesu</strong>s hatte einen Bruder. Viele wissen das<br />

nicht. Ein Mann namens Jakobus. Jakobus schrieb einen Brief in der Bibel. Der Brief ist eines der großartigsten<br />

Zeugnisse des Glaubens. Er beschreibt, wie wir ein Leben im Glauben führen können. Im 5. Kapitel macht er 3<br />

Aussagen, <strong>die</strong> unserem Glauben Antrieb <strong>und</strong> uns <strong>die</strong> Fähigkeit geben, ein Leben im Glauben zu führen, das Berge<br />

versetzt. <strong>Die</strong> 3 Punkte sind leicht zu behalten: Geduld, Beharrlichkeit <strong>und</strong> Gebet. Drei Punkte, wie man einen<br />

Berg versetzen kann.<br />

Hören Sie den ersten Punkt aus Jakobus 5,7: Haben Sie Geduld. Brüder, seid geduldig, bis der Herr wiederkommt.<br />

Das kann sehr lange sein. Er schrieb es vor 2.000 Jahren. Wir wissen nicht wie lange es sein wird. Es könnte<br />

morgen passieren. Es könnte noch 2.000 Jahre dauern. Er schreibt jedoch: Brüder, seid geduldig, bis der Herr<br />

wiederkommt. Siehe, der Bauer wartet auf seine kostbare Frucht der Erde <strong>und</strong> ist geduldig, bis der Früh- <strong>und</strong><br />

Spätregen da war. Seid auch ihr geduldig <strong>und</strong> bleibt beständig. Bei der Macht der Geduld ist es so, dass das<br />

Unkraut über Nacht wächst, <strong>die</strong> Bäume jedoch lange Zeit brauchen. Wenn Sie an das Südende des Geländes gehen,<br />

werden Sie Parkplätze sehen. Es gibt eine Straße, <strong>die</strong> von der Lewis Street auf <strong>die</strong>ses Gelände führt. Sie werden<br />

große Bäume an der Straße entlang stehen sehen. Was viele wissen, ist, dass ich <strong>die</strong>se Bäume gepflanzt habe. Als<br />

ich 6 oder 7 Jahre alt war, kauften mein Vater <strong>und</strong> ich <strong>die</strong> Bäume. <strong>Die</strong> Baumstämme waren so dick <strong>und</strong> sie waren<br />

so hoch. Ich weiß es noch, denn sie waren nicht größer als ich, als wir sie pflanzten. Im Topf sahen sie größer aus,<br />

denn dadurch waren sie höher. Wir pflanzten sie, sie schrumpften <strong>und</strong> waren nur noch so groß. Heute, 40 Jahre<br />

später, sind <strong>die</strong> Baumstämme so dick. Es geschah nicht über Nacht. Es geschah nicht in einem Jahr. Es geschah<br />

nicht in 5 Jahren. Es dauerte 40 Jahre bis <strong>die</strong> Bäume sich entwickelten. Jedes Jahr werden sie dicker <strong>und</strong> stärker.<br />

Was geschieht mit dem Glauben, wenn wir den 1. Punkt von Jakobus leben, der sagt: Seid geduldig? Es ist schwer.<br />

Hat jemand Probleme damit? … Es ist erstaunlich, wie in unserer Gesellschaft alles sofort passieren muss. <strong>Die</strong> Dinge<br />

werden immer schneller. Als Kind machte ich Bilder. Wenn der Film voll war, brachte ich ihn zum entwickeln. Sie<br />

sagten: Wir schicken sie Dir. Es dauert ca. 4 bis 5 Tage. Ich erinnere mich an <strong>die</strong> Zeit, als <strong>die</strong> Bilder am nächsten<br />

Tag fertig waren. Ich konnte meine Bilder über Nacht entwickeln lassen. Danach kam <strong>die</strong> Entwicklung in einer<br />

St<strong>und</strong>e. Das ist großartig. Ich bringe ihn hin <strong>und</strong> eine St<strong>und</strong>e später ist er fertig. Das ist schrecklich. Ich muss<br />

hinfahren, den Film abgeben <strong>und</strong> eine St<strong>und</strong>e warten, bis ich ihn wiederbekommen. Gebt mir eine Digitalkamera,<br />

ich mache meine Bilder <strong>und</strong> habe sie gleich. Dann ist es erledigt. Das ist <strong>die</strong> Art unserer Gesellschaft. Wir wollen es<br />

<strong>und</strong> wir wollen es jetzt! <strong>Die</strong> Herausforderung ist, dass geistliche <strong>und</strong> immaterielle Dinge des Lebens nicht sofort<br />

geschehen. Es ist ein Prozess. Wir erleben Schmerzen, Kämpfe, unkontrollierbare Situationen <strong>und</strong> wir erwarten<br />

sofortige Lösungen, wie bei den Bildern, <strong>die</strong> wir mit der Digitalkamera machen. Wenn es nicht schnell geschieht,<br />

beginnen wir zu fragen: Gott, warum? Wo bist Du Gott? Du sagtest, dass Du meine Gebete beantworten wirst, dass<br />

Du da bist. Du sagtest, wenn ich zu dem Berg sage „beweg dich“, dann wird er sich bewegen, aber er ist immer<br />

noch da. <strong>Die</strong> Sache, <strong>die</strong> wir begreifen müssen, ist, dass Geduld entscheidend ist.<br />

Der 2. Punkt ist: Beharrlichkeit. Ich lese aus Jakobus, dem Bruder <strong>Jesu</strong>. Siehe, wir segnen <strong>die</strong>, <strong>die</strong> beharrlich<br />

waren. Ihr habt von der Beharrlichkeit Hiobs gehört <strong>und</strong> habt gesehen, was der Herr am Ende getan hat. Der Herr<br />

ist voller Barmherzigkeit <strong>und</strong> Erbarmen. Beharrlichkeit. Geduld ist eine Sache. Da zu sitzen, zu warten <strong>und</strong> zu<br />

wissen, dass es Zeit braucht, bis ein Baum gewachsen ist <strong>und</strong> dass man ihn wirklich nicht schneller wachsen lassen<br />

kann. Beharrlichkeit ist anders. Beharrlichkeit ist da, wo wir fleißig etwas tun müssen <strong>und</strong> uns anstrengen, damit es<br />

eintrifft. … 1956 flogen Missionare nach Ekuador. Als sie in dem Land <strong>die</strong> Gute Nachricht von <strong>Jesu</strong>s Christus<br />

verkünden wollten, waren <strong>die</strong> Eingeborenen nicht glücklich darüber, um es vorsichtig auszudrücken Es gab Zeiten,<br />

in denen waren sie sehr zornig <strong>und</strong> als das Flugzeug landete, töteten sie alle Missionare. Das machte national<br />

Schlagzeilen. Alle von ihnen wurden als Märtyrer des Christentums bezeichnet. Leute, <strong>die</strong> ihr Leben gaben, um <strong>die</strong><br />

Botschaft von <strong>Jesu</strong>s zu verkünden. Einer der Leute, <strong>die</strong> getötet wurden, war ein Mann namens Nate Saint. Er war<br />

Pilot <strong>und</strong> flog für <strong>die</strong> Internationale Missionsgesellschaft. Er hatte einen 5jährigen Sohn. Er hieß Steven. Steven<br />

wurde Christ. Zur selben Zeit fühlte er jedoch einen schrecklichen Schmerz im Herzen. Er hatte Zweifel, ob Gott<br />

wirklich der ist, wie er es glaubte. Nach all dem, nahm Gott seinen Vater. Er war 5 Jahre alt <strong>und</strong> hatte keinen Vater<br />

mehr. Er wuchs auf mit der Frage: Warum hat Gott meinen Vater zu sich genommen? Wenn Gott Berge versetzen<br />

kann, warum kann er mir nicht meinen Vater wiedergeben? Er reiste sehr viel. … Ein Ort, den er besuchen wollte,<br />

war Timbuktu. … Er war in Timbuktu. … Er erinnerte sich, dass es in der Stadt eine <strong>Kirche</strong> gab. Es war eine<br />

berühmte <strong>Kirche</strong>, von der er gehört hatte. … Er ging hinein <strong>und</strong> traf einen Mann, der kein Englisch sprach. Mit der<br />

Hilfe eines Übersetzers erzählte Steven seine Geschichte. Es gibt keine Christen in <strong>die</strong>ser Stadt. Christen sind nicht<br />

willkommen. Als junger Mann wurde ich Christ. Wenn ich den Missionaren dort helfe, würden sie mir einen<br />

Kugelschreiber geben. Ich tat es <strong>und</strong> sie gaben mir den Kugelschreiber. Als meine Familie den Stift sahen, wussten<br />

sie, dass ich mit den Missionaren geredet hatte. Sie wurden sehr zornig. Meine Mutter schämte sich so, dass sie<br />

entschied mich zu vergiften. Bei dem Versuch mich zu vergiften, tötete sie meinen Bruder. Das Gift schadete mir<br />

nicht. Irgendwie hat Gott mich beschützt. Als sie sahen, dass Gott mich beschützt, ließen sie mich in Ruhe. Ich<br />

wurde erwachsen <strong>und</strong> mein einziger sicherer Platz ist in <strong>die</strong>ser <strong>Kirche</strong>. Sie lassen mich hier in <strong>die</strong>ser <strong>Kirche</strong>. Wissen<br />

Sie, was er dann sagte? Es gab eine Sache, <strong>die</strong> mir während <strong>die</strong>ser Zeit Kraft gab. Ich las von Missionaren, <strong>die</strong><br />

nach Ekuador gingen <strong>und</strong> Märtyrer für das Christentum wurden. Sie starben für Christus. Steven, in Timbuktu,<br />

hörte <strong>die</strong>se Geschichte <strong>und</strong> sagte: Mein Vater war einer <strong>die</strong>ser Missionare. Er begann zu weinen. Er erkannte nach<br />

30 Jahren, warum sein Vater ihm genommen wurde. …<br />

Wie finden wir den Glauben, der Berge versetzt? Sie können es nicht. Sie können ihn nirgendwo finden. Es gibt<br />

keinen Ort, an dem Sie <strong>die</strong>sen bergeversetzenden Glauben finden können. Er muss wachsen. Sie pflanzen <strong>die</strong><br />

Samen, begießen sie, nähren sie, warten geduldig <strong>und</strong> er wird wachsen. <strong>Die</strong> drei Punkte: Geduld, Beharrlichkeit<br />

<strong>und</strong> Gebet. Der Bruder <strong>Jesu</strong>, Jakobus, schreibt: Hat jemand unter euch Probleme? Er sollte beten. Das Gebet eines<br />

Gerechten ist mächtig <strong>und</strong> vermag viel. Gebet. Wir nähren den Samen durch das Gebet. Geduldig <strong>und</strong> ernst<br />

warten wir <strong>und</strong> wir sehen, wie er wächst. Der Tag kommt, an wir nicht sagen können warum, aber wir wissen es ist<br />

geschehen. Der Baum ist da. Er ist gewachsen, durch konstantes Vertrauen <strong>und</strong> den Glauben an Gott. Tag für Tag,<br />

beharrlich <strong>und</strong> geduldig wartend, erlauben wir den Wurzeln tief in unser Herz, in unseren Verstand <strong>und</strong> in unsere<br />

Seele zu sinken. Der Glaube durchdringt alles, was wir sind.

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