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Prof. Dr. Hartmut Rupp: "Theologisieren mit Jugendlichen" - Vortrag

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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Hartmut</strong> <strong>Rupp</strong> <strong>Theologisieren</strong> <strong>mit</strong> Jugendlichen Stuttgart, 28.01.2008<br />

5. <strong>Theologisieren</strong> <strong>mit</strong> Konfirmanden<br />

Meine Erfahrungen <strong>mit</strong> dem <strong>Theologisieren</strong> liegen einmal bei Kindern und zum andern im Religionsunterricht.<br />

Meine Überlegungen haben deshalb für den Konfirmandenunterricht nur begrenzte Reichweite.<br />

Überlegung 1:<br />

Es lohnt sich m. E. zu bedenken, welche elementaren Fragen <strong>mit</strong> den zentralen Inhalten der Konfirmandenarbeit<br />

verbunden sind. Diese Fragen können eine Auseinandersetzung eröffnen, sollten aber<br />

gleichzeitig die Alltagbezüge der theologischen Themen im Konfirmandenunterricht entdecken lassen<br />

und Augen und Ohren für Fragen und Themen des <strong>Theologisieren</strong>s öffnen. Es gilt die Religiosität von<br />

Jugendlichen auf die Spur zu kommen. Solche Fragen können sein:<br />

Kirchenraum Wo wohnt Gott? Wo ist Gott?<br />

Gemeinde Wie muss eine Gemeinschaft aussehen, die richtig Spaß macht?<br />

Gottesdienst Was macht mich stark? Wo gehe ich gerne hin?<br />

Taufe Wer bin ich? Zu wem gehöre ich? Wozu bin ich eigentlich auf der Welt?<br />

Abendmahl Was gibt mir Kraft? Was gibt mir Mut und Hoffnung?<br />

Credo Woran glaube ich wirklich? Woran hängt mein Herz?<br />

Vater Unser Was hilft mir, wenn ich nicht mehr weiter weiß?<br />

Diakonie Soll man anderen Menschen helfen?<br />

Überlegung 2:<br />

Es ist gar nicht so einfach, von einem nachdenklichen Gespräch über elementare Lebensfragen zu den<br />

Hauptinhalten des Konfirmandenunterrichtes zu kommen. Der umgekehrte Weg scheint mir deshalb<br />

angemessener. Das Leben in der christlichen Gemeinde wird dann nicht einfach aufgesetzt, sondern<br />

wird zum Ausgangspunkt des <strong>Theologisieren</strong>s. Die Fragen können natürlich jetzt ganz anders ausfallen.<br />

Ich wähle als Beispiel eine einfache kirchenpädagogische Übung: Die Konfis erhalten im Kirchenraum<br />

die Aufgabe, einen Bibeltext auszuwählen, auf die Kanzel zu gehen, diesen vorzutragen und<br />

einen Satz zu formulieren, warum sie gerade diesen Text ausgewählt haben. Im Anschluss bekommen<br />

alle ein DIN-A 4-Blatt in die Hand. Vorne darauf schreiben sie in wenigen Worten ihren Eindruck von<br />

diesem Unternehmen, auf der Rückseite eine Frage, die sich ihnen jetzt stellt. Im Stuhlkreis werden<br />

Eindrücke und Fragen vorgetragen. Was ist die wichtigste Frage? Es dürfte sich dann leicht das<br />

<strong>Theologisieren</strong> einstellen.<br />

Ich schließe <strong>mit</strong> der These, dass der Konfirmandenunterricht für die Konfirmanden lebensnäher,<br />

lebensrelevanter und lebendiger wird, wenn die Konfirmanden den Raum erhalten, ihre eigene Religiosität<br />

zu konstruieren und im Gespräch weiter zu entwickeln. Wir können dann hilfreich Sprachbilder,<br />

Lebensbezüge entdecken, vor allem auch Einblick gewinnen in das, was Jugendliche bewegt, ihre<br />

Träume, ihre Heiligtümer, ihre Sorgen und ihre Überzeugungen.<br />

Ich danke für die Aufmerksamkeit.<br />

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