0 /09 REISSWOLF www.reisswolf.mw.tum.de
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<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Inhalt<br />
Fachschaft aktuell<br />
Bewerbungen Studienbeitragskommission ......4<br />
Auswertungen <strong>de</strong>r Umfragen .......................10<br />
Der Neujahrsempfang <strong>de</strong>r Druckerei ............11<br />
Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand .............................12<br />
IKOM Market Research .................................13<br />
Campus<br />
Aktuelles Forschungsprojekt am LNM ..........14<br />
Die Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s jungen Anwärter ...................18<br />
Neues vom Space Elevator .............................20<br />
TUTOR ...........................................................21<br />
Mensa - Stellungnahme ..................................22<br />
Mensa - Antwort auf die Stellungnahme .......26<br />
LEAD ..............................................................27<br />
Statistik - DVP 1 ..............................................28<br />
Statistik - DVP 2 ..............................................29<br />
Jetzt mal ohne Worte, Herr Professor Wall ...30<br />
Wo ist <strong>de</strong>r Stoff? ..............................................32<br />
IRONMAN zwischen Fahren und Fliegen .....34<br />
Projektmanagement... ....................................40<br />
Logistikbranche trifft sich in Garching ..........42<br />
Soft-Skills in <strong>de</strong>r Praxis ...................................44<br />
Lerntipps ........................................................45<br />
Leben & mehr<br />
Lexus GS 450h ...............................................46<br />
Save water, drink whisky.................................49<br />
Mystische Reize und ästhetische Bauwerke ...50<br />
Wo essen, wenn nicht in <strong>de</strong>r Mensa? .............52<br />
Hochschulpolitik<br />
HoPo-News .....................................................55<br />
Rätsel<br />
Rätsel ...............................................................54<br />
Impressum 23.01.<strong>09</strong><br />
V.i.S.d.P.<br />
Martina Kramer<br />
Fachschaft Maschinenbau<br />
TU München<br />
85747 Garching<br />
Telefon: 089/289-15045<br />
Fax: 089/289-15046<br />
E-Mail: <strong>reisswolf</strong>@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
http://<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Redaktion und Erstellung<br />
Georg Aures, Armin Baumgartner<br />
Titelblatt<br />
Auflage<br />
Valentin Bettrich, Heinrich Birndorfer<br />
Lennart Buck, Moritz Heber<br />
Moritz Köppendörfer, Martina Kramer<br />
Fabian Kunisch, Christopher Schlenk<br />
Volker Schnei<strong>de</strong>r, Martin Strasser<br />
Manuel Riedl, Rejane Velten, Tim Wiese<br />
Simon Winkler, Andreas Zehent<br />
Florian Schlagintweit<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
2.000<br />
Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben<br />
nicht die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion, son<strong>de</strong>rn die<br />
<strong>de</strong>s Verfassers wie<strong>de</strong>r!<br />
Die Redaktion behält sich vor, gegebenenfalls<br />
Kürzungen an <strong>de</strong>n Beiträgen vorzunehmen<br />
Druck<br />
Studiendruck <strong>de</strong>r<br />
Fachschaft Maschinenbau e.V.
Editorial<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Liebe Stu<strong>de</strong>nten,<br />
geht es euch auch so wie mir?<br />
Mit <strong>de</strong>n Gedanken bin ich eigentlich immer noch in <strong>de</strong>n<br />
Weihnachtsferien: Viel Freizeit, keine Arbeit und möglichst<br />
nicht an <strong>de</strong>n Uni-Stress <strong>de</strong>nken. Lei<strong>de</strong>r ist die freie Zeit vorbei<br />
und ich möchte es im Moment am liebsten vermei<strong>de</strong>n in<br />
meinen Kalen<strong>de</strong>r zu schauen, da stehen nämlich ganz dick<br />
und rot „Prüfungen“ drin – und das schon sehr, sehr bald…<br />
Aber wer von euch kennt das nicht? In <strong>de</strong>r Lernzeit lenkt man<br />
sich mit allem Möglichen ab und auch die Arbeit beim REISS-<br />
WOLF ging aus diesem Grund recht schnell voran.<br />
Wir haben uns, passend zum Wetter, für ein richtiges<br />
Winter-Frost-Titelbild entschie<strong>de</strong>n, wobei unser sommerlicher<br />
Statist „Hummel“ auf <strong>de</strong>r Rückseite aus <strong>de</strong>m Landkreis Starnberg stammt und bei diesen Temperaturen<br />
sicher nicht unterwegs ist. Aber nun zum Inhalt: Was haben wir euch diesmal zu bieten?<br />
Eigentlich eine ganze Menge für <strong>de</strong>n ersten <strong>REISSWOLF</strong> nach <strong>de</strong>n Weihnachtsfeiertagen.<br />
Die lang ersehnte DVP-Statistik steht nun endlich und ist im Centerfold zu begutachten.<br />
Doch lasst euch nicht erschrecken! Wem <strong>de</strong>r Anblick <strong>de</strong>r Balken-Diagramme nicht recht behagt,<br />
<strong>de</strong>r sollte schnell eine Seite vorblättern, <strong>de</strong>nn dort gibt Herr Prof. Wall viel von seiner Mimik<br />
zum Besten und präsentiert sein schauspielerisches Talent.<br />
Für alle, die sich dank <strong>de</strong>r Studiengebühren über ihren schmalen Geldbeutel ärgern<br />
(müssen?), gibt es nun die Möglichkeit, etwas zu tun: Abschaffen können wir sie im Moment<br />
lei<strong>de</strong>r nicht, auch eine Senkung kann ich euch nicht fest versprechen. Es gibt aber<br />
trotz<strong>de</strong>m eine Möglichkeit, wie ihr mitre<strong>de</strong>n könnt: in <strong>de</strong>r Studienbeitragskonferenz.<br />
In diese wer<strong>de</strong>n auch einige gewählte Stu<strong>de</strong>nten geschickt, die mitbestimmen können, wohin<br />
unsere Gel<strong>de</strong>r fließen. Deshalb bitte ich je<strong>de</strong>n von euch auf die nächste FVV zu kommen und<br />
über die Bewerber (Seite 4) abzustimmen.<br />
Ebenfalls sehr interessant ist ein kleiner Forschungsbericht <strong>de</strong>s Lehrstuhls für numerische<br />
Mechanik (Seite 14), <strong>de</strong>r hoffentlich nicht <strong>de</strong>r letzte Forschungsbericht für <strong>de</strong>n <strong>REISSWOLF</strong><br />
bleibt. Wer von euch wissen möchte, was ein Bauchaortenaneurysma ist, <strong>de</strong>r sollte rasch dorthin<br />
blättern. Wer das lieber nicht wissen möchte, für <strong>de</strong>n ist aber vielleicht trotz<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r<br />
Forschung interessant!<br />
Um auf <strong>de</strong>n letzten <strong>REISSWOLF</strong> wie<strong>de</strong>r etwas Bezug zu nehmen gibt es natürlich<br />
die Umfrage-Ergebnisse (Seite 10) und auch eine Stellungsnahme <strong>de</strong>r Mensa (Seite 22).<br />
Was ich euch sonst noch sagen möchte? Ich freue mich über einen so gelungenen <strong>REISSWOLF</strong><br />
und wünsche euch allen eine frohe Lernzeit und viel Erfolg bei euren Prüfungen!<br />
Eure Martina<br />
<strong>reisswolf</strong>@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Editorial<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Fachschaft aktuell<br />
Bewerbungen Studien-<br />
beitragskommission<br />
Wie schon auf unserer Homepage bekannt gemacht und auf <strong>de</strong>r letzten Fachschaftsvollversammlung<br />
vorgestellt, wer<strong>de</strong>n die stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
ab <strong>de</strong>m nächsten Sommersemester auf <strong>de</strong>r FVV direkt durch die Studieren<strong>de</strong>n gewählt.<br />
Dazu war es Pflicht, sich im Vorhinein im <strong>REISSWOLF</strong> zu bewerben, damit sich je<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r<br />
Wahl ein Bild von <strong>de</strong>n Kandidaten machen kann.<br />
Auf <strong>de</strong>r nächsten Seite fin<strong>de</strong>t ihr <strong>de</strong>mentsprechend eine Übersicht über die sechs Kandidaten,<br />
die dieses Amt das nächste Jahr über beklei<strong>de</strong>n möchten. Falls ihr Fragen an sie habt,<br />
schreibt ihnen einfach eine E-Mail o<strong>de</strong>r sprecht sie direkt in <strong>de</strong>r Magistrale an, wenn sie euch<br />
über <strong>de</strong>n Weg laufen.<br />
Den Entlastungsbericht für das laufen<strong>de</strong> Jahr gibt es dann im ersten <strong>REISSWOLF</strong> <strong>de</strong>s nächsten<br />
Sommersemesters.<br />
Johannes Windmiller<br />
Mein Name ist Johannes Windmiller<br />
und ich wür<strong>de</strong> mich euch gerne vorstellen,<br />
weil ich mich zur Wahl <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
aufstellen lassen möchte.<br />
Ich komme ursprünglich aus Ulm und studiere<br />
im ersten Semester Maschinenwesen.<br />
Seit Anfang an bin ich in <strong>de</strong>r Fachschaft<br />
beim Hopo-Referat dabei, wobei ich bis jetzt<br />
mehr <strong>de</strong>n Anschluss gesucht habe und mal<br />
schauen wollte, wie das da alles abläuft. Ab<br />
nächstem Semester wür<strong>de</strong> ich gerne auch in<br />
irgen<strong>de</strong>iner Weise mitmischen. Die Studienbeitragskommission<br />
scheint mir eine sehr<br />
mächtige und äußerst wichtige Vertretung<br />
<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten zu sein, weil wir als „Kun<strong>de</strong>n“<br />
<strong>de</strong>n meisten Einfluss darauf haben sollten,<br />
was mit unserem Geld passiert. Vorallem<br />
aber, dass es seinen Zweck erfüllt und uns<br />
zu Gute kommt. Also ihr wisst, was ihr auf<br />
euren Stimmzettel schreiben sollt ;)<br />
Johannes Windmiller<br />
windmiller@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong><br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Volker Schnei<strong>de</strong>r<br />
Mein Name ist Volker Schnei<strong>de</strong>r. Ich<br />
studiere im 7. Semester Luft- und<br />
Raumfahrttechnik. Seit meinem ersten Semester<br />
arbeite ich bei <strong>de</strong>r Fachschaftszeitung<br />
<strong>REISSWOLF</strong> mit.<br />
Warum möchte ich Mitglied <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
wer<strong>de</strong>n? Seit im Jahr<br />
2006 die Studienbeiträge eingeführt wur<strong>de</strong>n,<br />
gab es viele Diskussionen über <strong>de</strong>ren<br />
Verwendung. Es gibt kaum ein Thema, welches<br />
in <strong>de</strong>n letzten Jahren für mehr Zündstoff<br />
sorgte, als die Studienbeiträge.<br />
Für mich stellten sich neben <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />
nach <strong>de</strong>r Abschaffung zwei elementare<br />
Punkte in dieser Frage heraus:<br />
Zum einen ist es sehr wichtig, dass die Studieren<strong>de</strong>n<br />
die Kontrolle über die von ihnen<br />
selbst entrichteten Beiträge haben sollen. Es<br />
muss uns möglich sein, bei <strong>de</strong>r Entscheidung<br />
über die Verteilung <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s an einzelne<br />
Projekte eine mitbestimmen<strong>de</strong> Funktion zu<br />
erhalten. Dies ist über die Studienbeitragskommission<br />
möglich. Da diese zur Hälfte<br />
mit Studieren<strong>de</strong>n besetzt ist, haben wir ein<br />
Vetorecht, welches uns ermöglicht, dass nur<br />
Projekte, welche im Sinne <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n<br />
sind, von <strong>de</strong>r Kommission genehmigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Als Grundlage <strong>de</strong>r Entscheidung dient<br />
hierbei eine Umfrage, die im letzten Jahr auf<br />
einer Son<strong>de</strong>r-FVV durchgeführt wur<strong>de</strong> und<br />
auf <strong>de</strong>r die Studieren<strong>de</strong>n gefragt wur<strong>de</strong>n,<br />
für was Geld ausgegeben wer<strong>de</strong>n soll und<br />
für was nicht. Dadurch konnten sich die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Kommission ein Bild machen,<br />
für welche Anträge sie sich entschei<strong>de</strong>n sollen<br />
und für welche nicht.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren kommt <strong>de</strong>m Punkt Transparenz<br />
eine zentrale Be<strong>de</strong>utung zu. Bereits<br />
in <strong>de</strong>m vom Qualitätsmanagment <strong>de</strong>r TU-<br />
München ausgearbeiteten Dokument „ExcellenTUM<br />
III“ , welches sich mit <strong>de</strong>m Umgang<br />
<strong>de</strong>r TUM mit Studienbeiträgen beschäftigt,<br />
wird gefor<strong>de</strong>rt, dass <strong>de</strong>ren Verwendung für<br />
alle (und vor allem für die Studieren<strong>de</strong>n als<br />
zahlen<strong>de</strong> Partei) klar einsehbar sein muss.<br />
An dieser Fakultät wird bereits einmal im<br />
Jahr bei <strong>de</strong>r FVV vorgestellt, welche Beträge<br />
für welche Bereiche genehmigt wur<strong>de</strong>n<br />
(Bsp. xy Euro für Praktika). Allerdings sind<br />
online nur sehr schwer Informationen zu<br />
diesen Ausgaben zu fin<strong>de</strong>n. Und an dieser<br />
Stelle gilt es, noch eine Entwicklung voran-<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Fachschaft aktuell<br />
zutreiben. Je<strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>nten sollte es möglich<br />
sein, ohne großen Aufwand einzusehen, wie<br />
viel Geld für welchen Antrag ausgegeben<br />
wur<strong>de</strong> und wie die in diesen Anträgen gewünschten<br />
Maßnahmen im Nachhinein evaluiert<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Die bei<strong>de</strong>n oben genannten Punkte sind<br />
für mich die zentralen Beweggrün<strong>de</strong>, in die<br />
Studienbeitragskommission zu gehen.<br />
Als von euch gewählter Vertreter möchte<br />
ich mich bemühen, die <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten gegebene<br />
Kontrollgewalt in angemessener Weise<br />
wahrzunehmen und in eurem Sinne über<br />
die Vergabe <strong>de</strong>r Studienbeiträge mitzuentschei<strong>de</strong>n.<br />
Des Weiteren möchte ich mich dafür einsetzen,<br />
dass die öffentlichen Unterlagen über<br />
die Vergabe von Studienbeiträgen auch für<br />
je<strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten so einfach wie möglich zugänglich<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn ihr mir bei<br />
<strong>de</strong>r Wahl für die stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter in<br />
<strong>de</strong>r Studienbeitragskommission euer Vertrauen<br />
schenkt.<br />
Falls ihr irgendwelche Fragen an mich<br />
habt, dann könnt ihr mich gern unter<br />
schnei<strong>de</strong>r@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> erreichen. O<strong>de</strong>r<br />
kommt einfach in <strong>de</strong>r Fachschaft vorbei.<br />
Volker Schnei<strong>de</strong>r<br />
schnei<strong>de</strong>r@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Fachschaft aktuell<br />
Florian Deisler<br />
Gestatten, dass ich mich vorstelle: Mein<br />
Name ist Florian Deisler und ich studiere<br />
jetzt im fünften Semester an <strong>de</strong>r TU<br />
München Maschinenwesen. Ursprünglich<br />
komme ich aus Düsseldorf, habe aber schon<br />
mehrere Jahre im europäischen Ausland gelebt.<br />
Unter an<strong>de</strong>rem in England, Frankreich<br />
und Spanien. Hierbei habe ich gelernt, mich<br />
schnell auf an<strong>de</strong>re Leute einzustellen und<br />
auch <strong>de</strong>ren Belange und Anliegen zu sehen,<br />
zu würdigen und mich auch gegebenenfalls<br />
dafür einzusetzen. Dies möchte ich hier<br />
auch tun! Deshalb bewerbe ich mich um einen<br />
Sitz in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission,<br />
um sicherzustellen, dass das Geld <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten,<br />
unser Geld, auch da ankommt, wo<br />
wir es brauchen.<br />
Die Studienbeiträge wur<strong>de</strong>n ursprünglich<br />
eingeführt, um die Lehre zu verbessern.<br />
Dies ist eine Sprachregelung, die sehr viel Interpretationsspielraum<br />
lässt und <strong>de</strong>shalb fin<strong>de</strong><br />
ich es wichtig und richtig, dass Stu<strong>de</strong>nten<br />
die Möglichkeit haben, auf die Verwendung<br />
<strong>de</strong>r Mittel Einfluss zu nehmen.<br />
Mit meiner Bewerbung möchte ich in<br />
diesem Bereich Verantwortung übernehmen.<br />
Die Studienbeiträge wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r TU<br />
München unter an<strong>de</strong>rem dafür verwen<strong>de</strong>t,<br />
Tutorien anzubieten, verbilligte Ausgabe von<br />
Skripten sowie <strong>de</strong>ren Überarbeitung/Neuerstellung<br />
zu ermöglichen und auch zur Exkursionssubventionierung.<br />
Ich halte diese Ausgaben für gut und gerechtfertigt,<br />
vor allem die Tutorien, da diese<br />
speziell in <strong>de</strong>n ersten Semestern immer sehr<br />
voll sind und die individuelle Betreuung oft<br />
zu kurz kommt. Hier könnte man noch zusätzliche<br />
Mittel einsetzen, um die Betreuung<br />
nochmals zu verbessern und um <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten<br />
ein nochmals verbessertes Lehrangebot<br />
zu Verfügung zu stellen. Es muss meiner<br />
Meinung nach nicht sein, dass es hohe<br />
Durchfallquoten gibt, nur weil man als Stu<strong>de</strong>nt<br />
in überfüllten Tutorien nicht zu Wort<br />
kommt!<br />
Ich <strong>de</strong>nke jedoch, dass wir darüber<br />
nach<strong>de</strong>nken müssen, <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten weitere<br />
Möglichkeiten zu bieten von <strong>de</strong>n Studienbeiträgen<br />
zu profitieren. Dafür habe ich<br />
zwei Hauptfor<strong>de</strong>rungen. Unsere Welt wird<br />
immer mehr zum Global Village, weshalb<br />
Erfahrungen im Ausland immer wichtiger<br />
wer<strong>de</strong>n. Ich hatte das Glück, schon während<br />
meiner Kindheit solche Erfahrungen zu<br />
sammeln und eine solche Möglichkeit sollte<br />
allen Stu<strong>de</strong>nten offenstehen. Deshalb sollte<br />
man Studienbeiträge dafür verwen<strong>de</strong>n, um<br />
internationale Kooperationen zu stärken,<br />
um <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten nochmals erweiterte<br />
Möglichkeiten zu bieten, im Ausland Erfahrungen<br />
zu sammeln.<br />
Als zweite For<strong>de</strong>rung halte ich es für<br />
wichtig, Semesterarbeiten und Forschungsarbeiten<br />
besser und stärker durch Stu-<br />
dienbeiträge zu unterstützen. Dies kann bei<br />
größeren Beträgen als Antrag eingereicht<br />
wer<strong>de</strong>n aber auch Druckguthaben und Kopierguthaben<br />
wären eine sinnvolle Entlastung.<br />
Ich hoffe, dass sich durch die Studienbeiträge<br />
die Lehre und die Lernsituation an <strong>de</strong>r<br />
TU München in <strong>de</strong>r nächsten Zeit noch einmal<br />
spürbar verbessert und hoffe, dass ich<br />
allen Stu<strong>de</strong>nten und Stu<strong>de</strong>ntinnen an <strong>de</strong>r<br />
Fakultät Maschinenwesen in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
mit <strong>de</strong>m Leitspruch: „Sicherstellen,<br />
dass unsere Geld da ankommt,<br />
wo wir es brauchen“ würdig dienen kann.<br />
Ergebenst euer Florian Deisler<br />
fe.<strong>de</strong>isler@my<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Katharina Völkel<br />
Mein Name ist Katharina Völkel, ich<br />
studiere im dritten Semester Maschinenwesen.<br />
Seit meinem zweiten Semester bin<br />
ich Semestersprecherin und habe mich von<br />
da an auch im Erstsemester- und Hochschulpolitikreferat<br />
in <strong>de</strong>r Fachschaft eingebracht.<br />
Nun wür<strong>de</strong> ich gerne Mitglied <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Studienbeitragskommission<br />
fin<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>shalb<br />
so wichtig und interessant, weil sie uns Stu<strong>de</strong>nten<br />
als paritätisch besetztes Gremium<br />
die Möglichkeit bietet, gezielt auf die Vergabe<br />
unserer Studiengebühren Einfluss zu<br />
nehmen. Darüber hinaus möchte ich als<br />
Mitglied <strong>de</strong>r Kommission erreichen, dass für<br />
je<strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n möglichst aufwandsarm<br />
nachvollziehbar wird, an welcher Stelle und<br />
auf welche Weise mit Hilfe seines Studienbeitrags<br />
die Studienbedingungen verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Steuerung und Kontrolle ist aber nur <strong>de</strong>r<br />
erste Schritt. Langfristig sollte es unser Ziel<br />
sein, aufzuzeigen, dass die Lehrverbesserungen,<br />
die aus Studiengebühren finanziert<br />
wer<strong>de</strong>n, auch mit <strong>de</strong>utlich weniger als 500<br />
Euro pro Stu<strong>de</strong>nt und Semester zu realisieren<br />
sind.<br />
Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn Ihr mir<br />
durch eure Stimme die Möglichkeit geben<br />
wür<strong>de</strong>t, diese Ansätze als stu<strong>de</strong>n-<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Fachschaft aktuell<br />
tische Vertreterin in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
umsetzen zu können. Über<br />
Fragen, Diskussionen und Anregungen<br />
freue ich mich! Einfach eine E-Mail an<br />
voelkel@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> schicken.<br />
Eure Katharina<br />
voelkel@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Fachschaft aktuell<br />
Jonas Krüger<br />
Mein Name ist Jonas Krüger. Ich studiere<br />
im 7. Semester Maschinenwesen<br />
mit <strong>de</strong>n Modulen Thermo-Fluiddynamik<br />
und Energiesysteme. Seit meinem ersten Semester<br />
bin ich im Veranstaltungsreferat aktiv,<br />
und seit Gründung <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
in dieser Mitglied.<br />
Da <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten zu<br />
gering o<strong>de</strong>r die Regierung zu uneinsichtig<br />
war, müssen wir seit <strong>de</strong>m Jahr 2006 Studienbeiträge<br />
zahlen. Um eine schleichen<strong>de</strong><br />
Übernahme <strong>de</strong>r Hochschulfinanzierung<br />
durch Studienbeiträge zu verhin<strong>de</strong>rn, wur<strong>de</strong>n<br />
an je<strong>de</strong>r Fakultät Kontrollgremien, die<br />
sogenannten Studienbeitragskommissionen<br />
geschaffen. Diese überwachen die zweckmäßige<br />
und effektive Verteilung <strong>de</strong>r Studienbeiträge.<br />
Da die Stu<strong>de</strong>nten diese Beiträge<br />
entrichten ist es nur gerecht, wenn sie auch<br />
<strong>de</strong>ren Verwendung kontrollieren.<br />
Die wohl wichtigste Aufgabe <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
ist die Wahrung <strong>de</strong>r<br />
Interessen <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n. Durch die paritätische<br />
Besetzung und <strong>de</strong>m damit einhergehen<strong>de</strong>n<br />
Vetorecht ist sichergestellt, dass<br />
keine Entscheidung ohne das Einverständnis<br />
<strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n gefällt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Wofür Geld ausgegeben wer<strong>de</strong>n darf,<br />
habt ihr auf <strong>de</strong>r letzten Son<strong>de</strong>r-FVV bestimmt.<br />
Sollte die Kommission neue „Richtlinien“<br />
brauchen, wird sie wie<strong>de</strong>r eine Son<strong>de</strong>r-FVV<br />
durchführen.<br />
Da das Verfahren zur Verteilung <strong>de</strong>r<br />
Studienbeiträge relativ komplex ist, ist eine<br />
weitere wichtige For<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>ssen Transparenz<br />
sicherzustellen. Nach drei Jahren in<br />
<strong>de</strong>nen es relativ schwer war, schnell die Verwendung<br />
<strong>de</strong>r Mittel herauszufin<strong>de</strong>n, muss<br />
dieses mit <strong>de</strong>m neuen System wesentlich<br />
verbessert wer<strong>de</strong>n. Nur so können wir herausfin<strong>de</strong>n,<br />
welche Projekte am meisten die<br />
Studienbedingungen verbessern.<br />
Aufgrund meiner Mitgliedschaft seit<br />
Gründung <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission,<br />
habe ich über die Jahre einen Einblick in das<br />
alte System und die Projekte, die momentan<br />
laufen, gewonnen.<br />
Ich wür<strong>de</strong> diese Erfahrungen gerne mit<br />
<strong>de</strong>n Leuten teilen, die zum ersten Mal dort<br />
teilnehmen wer<strong>de</strong>n und dafür sorgen, dass<br />
die Kommission auch in Zukunft gut die Interessen<br />
<strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n vertritt.<br />
Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn ihr mir bei<br />
<strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter in <strong>de</strong>r<br />
Studienbeitragskommission eure Stimme<br />
gebt.<br />
Falls ihr irgendwelche Fragen an<br />
mich habt, könnt ihr gerne eine Email an<br />
krueger@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> schreiben o<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>r Fachschaft vorbeikommen und mit mir<br />
re<strong>de</strong>n.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Jonas Krüger<br />
krueger@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Julia Pielmeier<br />
Hallo liebe Stu<strong>de</strong>ntinnen und Stu<strong>de</strong>nten<br />
<strong>de</strong>r Fakultät Maschinenwesen.<br />
Mein Name ist Julia Pielmeier, ich studiere<br />
im ersten Semester Maschinenbau und<br />
Management. Seit Studienbeginn bin ich<br />
in <strong>de</strong>r Fachschaft Maschinenbau im Referat<br />
Hochschulpolitik tätig.<br />
Da wir alle Teil <strong>de</strong>r Generation „Studienbeitragszahler“<br />
sind, ist es wohl für je<strong>de</strong>n<br />
von uns von großem Interesse, in welche<br />
Projekte die Gel<strong>de</strong>r fließen. Die Studienbeitragskommission<br />
ist in meinen Augen ein<br />
sehr wichtiges Instrument, um die Transparenz<br />
und Effizienz bei <strong>de</strong>r Vergabe <strong>de</strong>r Mittel<br />
zu wahren.<br />
Ich möchte mich dafür einsetzten, dass<br />
sich durch die Studienbeiträge wirklich die<br />
Studienbedingungen verbessern (z. B. durch<br />
mehr Tutoren und zusätzliche Übungen)<br />
und das Geld im Sinne <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten ausgegeben<br />
wird.<br />
Falls ihr Wünsche, Fragen o<strong>de</strong>r Anregungen<br />
habt, könnt ihr gerne in <strong>de</strong>r Fachschaft<br />
vorbeischauen o<strong>de</strong>r mir eine E-Mail<br />
(pielmeier@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>) schreiben.<br />
Über eure Stimmen bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r<br />
stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />
wür<strong>de</strong> ich mich sehr freuen.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Vele Grüße<br />
Julia Pielmeier<br />
pielmeier@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Fachschaft aktuell<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />
9
Fachschaft aktuell<br />
Auswertungen <strong>de</strong>r<br />
Umfragen<br />
Rauchverbot / Buchbindungen<br />
In <strong>de</strong>r letzten <strong>REISSWOLF</strong>-Ausgabe waren die Umfragen zum Theama Rauchverbot vor<br />
<strong>de</strong>m Haupteingang und Buchbindungen. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 120 Bewertungsbögen abgegeben.<br />
Hierzu die Auswertung.<br />
Klebebindungen<br />
51%<br />
29%<br />
20%<br />
K lebes treifen<br />
neue B indung<br />
egal<br />
Unterm Strich also eine Mehrheit für die neuen Buchrücken, wenn auch keine Überwältigen<strong>de</strong>.<br />
Das Ergebnis entspricht etwa unserem Eindruck: Die Bindung hält prinzipiell, in wenigen<br />
Exemplaren jedoch wer<strong>de</strong>n die ersten und letzten Seiten weniger gut fixiert. Wir arbeiten<br />
dran.<br />
Nichraucherbereich vor <strong>de</strong>m Haupteingang<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
5<br />
56<br />
52<br />
J a (61) Nein (59)<br />
7<br />
R auc her<br />
Nic htrauc her<br />
Ein ausgewogenes Ergebnis. Es bleibt festzuhalten, die Nichtraucher sind im Schnitt <strong>de</strong>utlich<br />
engagierter als Raucher, sind jedoch nur knapp für einen freien Bereich. Über das weitere Vorgehen<br />
halten wir euch auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n.<br />
Vielen Dank fürs mitmachen!<br />
0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Der Neujahrsempfang<br />
<strong>de</strong>r Druckerei<br />
In diesem Jahr fand zum ersten Mal <strong>de</strong>r Druckerei-<br />
Neujahrsempfang statt<br />
Zum einen wur<strong>de</strong>n damit die seit einem<br />
Jahr bezogenen Räumlichkeiten eingeweiht<br />
und zum an<strong>de</strong>ren im gemütlichen,<br />
erweiterten Mitarbeiterkreis das neue Jahr<br />
gefeiert.<br />
Die Vorbereitungen zu diesem Ereignis<br />
liefen schon eine ganze Weile, <strong>de</strong>nn wer<br />
schon einmal in <strong>de</strong>r Druckerei war, wird<br />
feststellen, dass diese sich für einen Sektempfang<br />
mit klassischer Musik und fein geklei<strong>de</strong>ten<br />
Gästen alles an<strong>de</strong>re als hervorragend<br />
eignet. Doch die Drucker haben sich<br />
ins Zeug gelegt und unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r<br />
zwei Organisatoren Kathrin Sax und Thomas<br />
Wersching, zwei Erstsemestern (!), wur<strong>de</strong><br />
geschrubbt, geputzt und aufgeräumt, so<br />
dass selbst <strong>de</strong>r Chef Heinrich Birndorfer<br />
gestaunt hat. „So sauber war die Druckerei<br />
seit Einzug nicht mehr“. Aus diesem Grund<br />
waren auch sämtliche Drucker in ungewöhnlich<br />
feiner Kleidung zu bewun<strong>de</strong>rn. Doch an<br />
diesem Abend stan<strong>de</strong>n nicht nur Drucker<br />
auf <strong>de</strong>r Gästeliste. Die Skriptenverkäufer,<br />
die Fachschaftsleitung, Referenten, ein paar<br />
Alumnis und die Reisswolfredaktion gaben<br />
sich ebenfalls die Ehre. Erfreulicherweise<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Fachschaft aktuell<br />
waren auch befreun<strong>de</strong>te Drucker <strong>de</strong>r Fachschaften<br />
MPI und Elektrotechnik anwesend.<br />
Hier freuen sich die Drucker schon auf die<br />
Gegeneinladung dieser Druckereien. Doch<br />
die Ehrengäste <strong>de</strong>s Abends war die Familie<br />
Siebert, <strong>de</strong>nn ihr Geschäft liefert seit 15<br />
Jahren das Papier für unsere Skripten und<br />
nicht zuletzt das Papier, auf <strong>de</strong>m diese Zeilen<br />
stehen.<br />
Für die Nicht-Drucker unter uns bot sich<br />
an diesem Abend auch die Gelegenheit, die<br />
Maschinen persönlich mit Namen kennen<br />
zu lernen. So heißen die zwei berühmten<br />
Hei<strong>de</strong>lberg-Druckmaschinen „Helena“ und<br />
„Heribert“. Ebenso berühmt wie berüchtigt<br />
ist „Babsi“, die Bin<strong>de</strong>maschine, <strong>de</strong>r wir die<br />
Abschaffung <strong>de</strong>r schwarzen Klebestreifen zu<br />
verdanken haben.<br />
Abschließend lässt sich sagen, es war ein<br />
gelungener Abend, an <strong>de</strong>m es an selbstbelegten<br />
Häppchen und Sekt nicht mangelte.<br />
Aufgrund dieser positiven Resonanz überlegt<br />
die Druckerei, auch nächstes Jahr wie<strong>de</strong>r<br />
einen Empfang zu veranstalten.<br />
Florian Schlagintweit<br />
schlagintweit@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Florian<br />
Schlagintweit<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Fachschaft aktuell<br />
Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand<br />
Zu Gast bei <strong>de</strong>r Fachschaft: FH Frankfurt am Main<br />
1. Wieviele Mitarbeiter habt ihr?<br />
4 (<strong>de</strong>rzeit 2 im Praxissemester)<br />
2. Welche Büro-Öffnungszeiten habt ihr?<br />
Mo 1145 - 13:00 ; Mi 10:00 -11:30<br />
3. Bekommt ihr eine Aufwandsentschädigung<br />
o<strong>de</strong>r arbeitet ihr komplett ehrenamtlich?<br />
ehrenamtlich<br />
4. Müsst ihr Studienbeiträge bezahlen? Wenn<br />
ja, in welcher Höhe?<br />
Studienbeitrag, ca. 270 Euro (keine<br />
Studiengebühren, gibt’s in Hessen nicht<br />
mehr)<br />
5. Welcher Fachrichtung gehören eure Mitarbeiter<br />
an?<br />
Maschinenbau<br />
6. Wieviele Stu<strong>de</strong>nten studieren euren Studiengang?<br />
Für wie viele Stu<strong>de</strong>nten seid ihr<br />
„zuständig“<br />
ca. 500<br />
7. Wie heißt eure Fachschaftszeitung? (Falls<br />
vorhan<strong>de</strong>n)<br />
n.v.<br />
8. Worüber berichtet eure Fachschaftszeitschrift<br />
(falls vorhan<strong>de</strong>n)<br />
n.v.<br />
9. Mit welchen Fachschaften seid ihr näher<br />
befreun<strong>de</strong>t?<br />
Mit keinen, wir sind momentan die<br />
einzige aktive Fachschaft im Fachbereich<br />
Ingenieurswissenschaften (ca. 2500<br />
Stu<strong>de</strong>nten)<br />
10. Welche „Hauptaufgaben“ betreut ihr?<br />
Spindvergabe, Klausurausleihe, je<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>nkbare Service, um <strong>de</strong>n uns die Kommilitonen<br />
bitten<br />
11. Worauf konzentriert ihr euch hochschulpolitisch<br />
am meisten?<br />
Durchfallquoten von 70-95% auf ein<br />
vernünftiges Niveau senken<br />
12. Habt ihr die Möglichkeit, günstige Skripte<br />
an die Stu<strong>de</strong>nten zu verkaufen? (Verkauft<br />
ihr Skripte?)<br />
Nein<br />
13. Können Stu<strong>de</strong>nten bei Euch an <strong>de</strong>n Fakultäten<br />
günstige Ausdrucke machen und wie<br />
wird das geregelt?<br />
Je<strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>nten stehen 100 s/w Drucke<br />
kostenlos zur Verfügung, gedruckt<br />
wer<strong>de</strong>n kann in <strong>de</strong>n PC-Pools über einen<br />
persönlichen Account<br />
14. Organisiert ihr eine Party für eure Stu<strong>de</strong>nten?<br />
Nein.<br />
15. Wie sieht Eure Fachschaftsstruktur aus?<br />
Je<strong>de</strong>r macht alles<br />
16. Wie sieht es bei euch mit <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
aus, bzw. woher kommt das Geld für die<br />
Fachschaftsarbeit?<br />
Wir haben keinen Zugriff auf finanzielle<br />
Mittel<br />
17. Rückmeldung von Stu<strong>de</strong>nten, bzw. Interesse<br />
<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten an <strong>de</strong>r Fachschaftsarbeit?<br />
Keine, wir suchen hän<strong>de</strong>ringend nach<br />
Nachwuchs<br />
18. Ein Gruppenfoto von eurer Fachschaft?<br />
Lei<strong>de</strong>r nein.<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
IKOM Market Research<br />
Wirtschaftskrise – sind meine Berufsaussichten betroffen?<br />
Kurz vor Abschluss <strong>de</strong>s Studiums o<strong>de</strong>r<br />
auf <strong>de</strong>r Suche nach einem Praktikum<br />
stehen für viele Stu<strong>de</strong>nten aktuell Fragen zu<br />
<strong>de</strong>n persönlichen Auswirkungen <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />
auf die eigene Berufswahl im<br />
Fokus. Die IKOM versucht mit ihrem regelmäßig<br />
erscheinen<strong>de</strong>n Bericht „IKOM Ausblick<br />
Studieren<strong>de</strong> & Absolventen“ Antworten<br />
auf <strong>de</strong>rartige Fragen zu geben.<br />
Über Market Research<br />
Die I<strong>de</strong>e zu Market Research liegt schon<br />
einige Jahre zurück. Im März 2007 wur<strong>de</strong><br />
das IKOM Presseressort gegrün<strong>de</strong>t. Die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Presseressorts beliefern euch,<br />
aber auch die Pressevertreter regelmäßig<br />
mit Informationen rund um die IKOM.<br />
Schon damals wur<strong>de</strong> darüber nachgedacht,<br />
systematisch Informationen <strong>de</strong>r Firmen zu<br />
ihren Einschätzungen bzgl. <strong>de</strong>r Berufsaussichten<br />
auf <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen IKOM Foren<br />
zu erheben und auszuwerten. Nach<strong>de</strong>m die<br />
IKOM mehrfach in <strong>de</strong>n Medien o<strong>de</strong>r in Podiumsdiskussionen<br />
zu diesem Thema befragt<br />
wur<strong>de</strong>, beschloss die IKOM, in diesem<br />
Bereich ein eigenes Research aufzubauen.<br />
Diese Entscheidungen fielen dann schlussendlich<br />
im 2. Halbjahr 2008. IKOM Market<br />
Research ist damit noch ein relativ junges<br />
Projekt <strong>de</strong>r IKOM. Für die Zukunft sind <strong>de</strong>r<br />
Ausbau einer Datenbank, eine Verfeinerung<br />
<strong>de</strong>r In<strong>de</strong>x-Mo<strong>de</strong>lle und <strong>de</strong>r Aufbau von Prognosemo<strong>de</strong>llen<br />
– beispielsweise ein hybri<strong>de</strong>s<br />
Mo<strong>de</strong>ll aus quantitativen Zeitreihenanalysen<br />
und eingefangenen Sentiments – geplant.<br />
Für diese Projekte braucht IKOM Market<br />
Research weitere engagierte Stu<strong>de</strong>nten, die<br />
sich für volkswirtschaftliche Zusammenhänge,<br />
journalistische Tätigkeiten und/o<strong>de</strong>r<br />
ökonometrische Mo<strong>de</strong>lle begeistern können.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Keine Panik, wichtig ist die Begeisterungsfähigkeit,<br />
die fachlichen Fertigkeiten können<br />
erlernt wer<strong>de</strong>n. Die Projektverantwortlichen<br />
wür<strong>de</strong>n sich freuen, wenn sich <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Stu<strong>de</strong>nt für dieses Projekt begeistern<br />
kann. Bei Interesse einfach eine Mail an<br />
jacobs@ikom.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Aussichten & Status Quo<br />
Fachschaft aktuell<br />
Fakt ist, dass in <strong>de</strong>n Schwerpunktstudiengängen<br />
<strong>de</strong>r TU München im 2. Halbjahr<br />
2008 keine Verschlechterung eingetreten<br />
ist, bei <strong>de</strong>r man sich wirklich Sorgen machen<br />
müsste. Gleichwohl bleibt auch <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsmarkt für Berufseinsteiger von <strong>de</strong>r<br />
Krise nicht unbeeindruckt. Der IKOM<br />
Stellenin<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>n die IKOM aus Daten <strong>de</strong>r<br />
TUM Jobbörse und eines <strong>de</strong>utschlandweiten<br />
Konsensus zur Erhebung <strong>de</strong>r aktuellen Jobangebote<br />
ermittelt, befin<strong>de</strong>t sich seit nunmehr<br />
Juli 2008 im Sinkflug. Bezogen auf die<br />
einzelnen Fächer ergibt sich für die an <strong>de</strong>r<br />
TUM schwerpunktmäßig angebotenen technischen<br />
und naturwissenschaftlichen Fächer<br />
ein besseres Bild als bei <strong>de</strong>n Aka<strong>de</strong>mikern<br />
im Allgemeinen. Ingenieure und Informatiker<br />
sind trotz Rückschlägen in <strong>de</strong>n letzten<br />
Monaten weiterhin stark gesucht, Stu<strong>de</strong>nten<br />
mit Bezug zu Banking und Finance mussten<br />
mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlichsten Einbußen rechnen. Es<br />
gibt aber gute Grün<strong>de</strong> für die Annahme,<br />
dass in diesem Sektor die Talsohle bereits<br />
durchschritten ist.<br />
Der vollständige Bericht „IKOM Ausblick<br />
Studieren<strong>de</strong> & Absolventen Dezember 2008“<br />
mit allen betrachteten Fächergruppen fin<strong>de</strong>t<br />
ihr auf <strong>www</strong>.ikom.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>/press/<strong>de</strong>tail/44.<br />
Philip M. Jacobs<br />
jacobs@ikom.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Philip<br />
Jacobs<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Aktuelles Forschungs-<br />
projekt am LNM<br />
Rupturrisikoevaluation und individualisierte Interventionsplanung<br />
für abdominelle Aortenaneurysmen<br />
Was ist ein Bauchaortenaneurysma?<br />
Ein Aneurysma ist eine krankhafte und<br />
dauerhafte Aufweitung einer Arterie. Solche<br />
Verän<strong>de</strong>rungen an Blutgefäßen können<br />
viele Ursachen haben, zu <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Lebenswan<strong>de</strong>l<br />
(Rauchen, Bewegungsmangel, etc.)<br />
ebenso wie erbliche Faktoren gehören. Zu<br />
<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs gefährlichen Aneurysmen<br />
zählen solche an <strong>de</strong>r Bauchaorta (abdominelle<br />
Aorta). Das ist die Hauptschlaga<strong>de</strong>r<br />
zur Versorgung <strong>de</strong>r inneren Organe <strong>de</strong>s<br />
Bauchraumes sowie <strong>de</strong>r unteren Extremitäten.<br />
Beim gesun<strong>de</strong>n Erwachsenen hat die<br />
Bauchaorta einen Durchmesser von etwa<br />
2,5 bis 3,0 cm. Von einem Aneurysma wird<br />
gesprochen, wenn <strong>de</strong>r Durchmesser 3,5 cm<br />
erreicht o<strong>de</strong>r übersteigt. Bauchaortenaneurysmen<br />
können Durchmesser von mehr als<br />
10 cm erreichen. Die Entstehung eines Bauchaortenaneurysmas<br />
geht einher mit einer<br />
Degeneration <strong>de</strong>r lokalen Aortenwand. Die<br />
Gefäßwand wird steifer, verliert jedoch an<br />
Rissfestigkeit. Zusätzlich bil<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>n<br />
meisten Aneurysmen ein Thrombus, also<br />
ein Blutgerinnsel o<strong>de</strong>r auch gallertartiger<br />
Klumpen, <strong>de</strong>r sich im Bereich <strong>de</strong>r Aufweitung<br />
innen an die Gefäßwand anlegt. An<br />
<strong>de</strong>r Innenseite <strong>de</strong>s Thrombus verbleibt ein<br />
Hohlraum, durch <strong>de</strong>n das Blut fließt.<br />
Die Aorta ist rechts im CT-Scan als helles<br />
Gebil<strong>de</strong> direkt vor <strong>de</strong>r Wirbelsäule zu erkennen,<br />
während <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong> Thrombus<br />
ein etwas dunkleres Grau aufweist. Die<br />
Abbildung auf <strong>de</strong>r nächsten Seite stellt die<br />
dreidimensionale Rekonstruktion <strong>de</strong>s Aneurysmas<br />
dar. Bauchaortenaneurysmen<br />
sind selten symptomatisch, das heißt, sie<br />
sind oft Zufallsbefun<strong>de</strong>. Dabei sind 6 bis 9%<br />
<strong>de</strong>r über sechzigjährigen Männer davon be-<br />
Abbildung 1: CT-Bild eines Patienten im Sagittalschnitt<br />
troffen, wobei die Häufigkeit mit steigen<strong>de</strong>m<br />
Alter zunimmt. Bei Frauen ist die Krankheit<br />
weniger häufig, jedoch sind die Aneurysmen<br />
<strong>de</strong>r betroffenen Frauen stärker rupturgefähr<strong>de</strong>t.<br />
Tritt eine Ruptur ein, so stellt das<br />
einen gefäßchirurgischen Notfall dar, <strong>de</strong>n<br />
70 bis 90% <strong>de</strong>r betroffenen Patienten nicht<br />
überleben. Die Patienten verbluten zumeist<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
innerlich, noch bevor sie die Klinik erreichen.<br />
Aber auch die Sterblichkeitsrate <strong>de</strong>rer,<br />
die nach einer Ruptur die Klinik erreichen,<br />
beträgt noch 35 bis 70%. Damit ist die Ruptur<br />
eines Bauchaortenaneurysmas die zehnt<br />
häufigste To<strong>de</strong>sursache bei Patienten aus <strong>de</strong>n<br />
westlichen Industrienationen im Alter von<br />
über 65 Jahren. Nicht-rupturierte Aneurysmen<br />
können operativ ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Operation an <strong>de</strong>r Aorta ist jedoch ein<br />
schwerwiegen<strong>de</strong>r Eingriff, die Sterblichkeitsrate<br />
bei <strong>de</strong>r konventionell<br />
offenen Operation beträgt<br />
im <strong>de</strong>utschlandweiten Schnitt<br />
4,7%. Gegenwärtig wird ein<br />
Patient daher zur Operation<br />
vorgesehen, wenn das Aneurysma<br />
einen Grenzdurchmesser<br />
von 5,5 cm überschreitet.<br />
Das ist jedoch ein<br />
sehr grobes Kriterium und<br />
möglicherweise weit weg<br />
vom tatsächlichen individuellen<br />
Risiko. Ein pauschaler<br />
Grenzdurchmesser<br />
berücksichtigt we<strong>de</strong>r die<br />
komplexe individuelle Geometrie<br />
<strong>de</strong>s Aneurysmas<br />
noch die patientenspezifischen<br />
Wan<strong>de</strong>igenschaften,<br />
die sich in Wanddicke, Aufbau<br />
und Grad <strong>de</strong>r Degeneration<br />
weit unterschei<strong>de</strong>n<br />
können. Solche individuellen<br />
Unterschie<strong>de</strong> zeigen<br />
sich auch darin, dass etwa<br />
10 bis 15% <strong>de</strong>r kleineren<br />
Aneurysmen rupturieren<br />
während 60% <strong>de</strong>r Bauch-<br />
aortenaneurysmen stabil<br />
sind, auch wenn sie <strong>de</strong>n<br />
G r e n z d u r c h m e s s e r<br />
überschritten haben.<br />
Eine individuelle Einschätzung<br />
<strong>de</strong>s Ruptur-<br />
risikos hat daher nicht<br />
nur eine große wirtschaftliche<br />
Be<strong>de</strong>utung son<strong>de</strong>rn<br />
auch einen enorm wichtigen menschlichen<br />
Aspekt.<br />
Es wäre somit höchst wünschenswert, das<br />
Rupturrisiko patientenspezifisch einschätzen<br />
zu können, um nur dann zu operieren,<br />
wenn Rupturgefahr besteht.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Zum Projekt<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r International Graduate<br />
School of Science and Engineering (IGSSE)<br />
hat sich die Möglichkeit ergeben, ein interdisziplinäres<br />
Projekt zu beginnen, in <strong>de</strong>m<br />
patientenspezifische Einflussfaktoren auf das<br />
individuelle Rupturrisiko von Patienten bestimmt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen. Auf die Initiative <strong>de</strong>r<br />
Professoren Eckstein (Gefäßchirurgie,<br />
Klinikum rechts <strong>de</strong>r Isar, TUM), Navab<br />
(Lehrstuhl für Informatikanwendungen<br />
in <strong>de</strong>r Medizin, Fakultät<br />
für Informatik, TUM)<br />
und Wall (Lehrstuhl für Numerische<br />
Mechanik, Fakultät<br />
für Maschinenwesen, TUM)<br />
und unter Mitwirkung von<br />
Prof. Schwaiger (Nuklearmedizin,<br />
Klinikum rechts<br />
<strong>de</strong>r Isar, TUM) wur<strong>de</strong><br />
das Projekt mit <strong>de</strong>m Titel<br />
“Rupturrisikoevaluation<br />
und individualisierte Interventionsplanung<br />
für<br />
abdominelle Aortenaneurysmen”<br />
En<strong>de</strong> 2007<br />
gestartet.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Zusammenarbeit <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
Disziplinen ist in diesem<br />
Projekt die Basis für <strong>de</strong>n Erfolg.<br />
Dabei stellt eine solche<br />
interdisziplinäre<br />
Kooperation auch eine<br />
wesentliche Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
dar, da sie von<br />
allen Projektbeteiligten<br />
die Bereitschaft verlangt,<br />
sich in fachfrem<strong>de</strong> Fragestellungen<br />
hineinzu<strong>de</strong>nken<br />
und hinzuzulernen. Speziell<br />
dieser Einblick in ein neues<br />
Gebiet macht die Aufgabe<br />
aber auch ausgesprochen<br />
Abbildung 2: 3D-Rekonstruktion <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alisierten interessant. Zu <strong>de</strong>n beson-<br />
Aneurysmengeometrie vor <strong>de</strong>m Skelett<br />
<strong>de</strong>ren Höhepunkten für<br />
die Ingenieure im Projekt<br />
zählt auch die Möglichkeit, einmal bei einer<br />
Operation eines Aortenaneurysmas dabei zu<br />
sein und <strong>de</strong>n Gefäßchirurgen bei <strong>de</strong>r Arbeit<br />
zuzusehen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse<br />
und Einblicke motivieren und geben<br />
eine <strong>de</strong>utlich verbesserte Vorstellung von<br />
<strong>de</strong>r gemeinsamen Aufgabe.<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Gegenwärtige Forschung<br />
Ein Aneurysma rupturiert, wenn die<br />
Wandspannung an irgend einer Stelle die<br />
lokale Rissfestigkeit <strong>de</strong>r Aorta überschreitet.<br />
Um eine Ruptur vorherzusagen, müssen<br />
daher Erkenntnisse sowohl über die Spannungsverteilung<br />
als auch über die Materialfestigkeit<br />
gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts führen wir <strong>de</strong>rzeit<br />
eine Studie an einer Reihe von Patienten<br />
durch, die für eine Operation ihres Aneurysmas<br />
vorgesehen sind. Dabei wer<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r<br />
Operation nicht nur die üblichen CT-Aufnahmen<br />
gemacht, die für die Operationsplanung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sind, son<strong>de</strong>rn nach Möglichkeit<br />
auch eine PET/CT-Aufnahme, aus<br />
<strong>de</strong>r Erkenntnisse über entzündliche o<strong>de</strong>r<br />
reparatorische Stoffwechselaktivitäten an<br />
<strong>de</strong>r Aneurysmawand gewonnen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Weiterhin wird für je<strong>de</strong>n Patienten <strong>de</strong>r<br />
Abbildung 3: Senkrechter Innendruck auf die Thrombusinnenfläche<br />
Studie die Geometrie seines Aneurysmas aus<br />
<strong>de</strong>n CT-Daten rekonstruiert und als Basis<br />
für eine numerische Simulation verwen<strong>de</strong>t.<br />
Dabei wird auch die lokal unterschiedliche<br />
Dicke <strong>de</strong>s Thrombus berücksichtigt. Die so<br />
gewonnene Geometrie wird dann von innen<br />
durch einen senkrechten Druck, <strong>de</strong>n Blutdruck<br />
in <strong>de</strong>r Aorta, belastet und die Antwort<br />
auf diese Belastung numerisch ermittelt. Ein<br />
Schnitt durch ein Aneurysma mit schematisch<br />
dargestelltem senkrechten Innendruck<br />
ist in Abbildung 3 dargestellt.<br />
Als Ergebnis <strong>de</strong>r Berechnung erhält man<br />
eine Aussage darüber, wo die Spannungen<br />
<strong>de</strong>r Aortenwand beson<strong>de</strong>rs hoch sind. Solche<br />
Berechnungen sind recht aufwendig. Es<br />
wer<strong>de</strong>n beispielsweise für etwa 1000000 Unbekannte<br />
und 30 erfor<strong>de</strong>rliche Zeitschritte<br />
ca. sieben Stun<strong>de</strong>n Rechenzeit auf einem<br />
Cluster benötigt, wenn 24 Prozessoren an<br />
<strong>de</strong>r Berechnung beteiligt wer<strong>de</strong>n. Sämtliche<br />
Berechungen wer<strong>de</strong>n dabei mit <strong>de</strong>m am<br />
Lehrstuhl für Numerische Mechanik entwickelten<br />
Finite-Element-Programm “baci”<br />
durchgeführt. Mit Hilfe von baci können<br />
Strukturprobleme statisch o<strong>de</strong>r dynamisch<br />
gelöst wer<strong>de</strong>n. Weiterhin erlaubt das Programm<br />
aber auch die dynamische Simulation<br />
von Strömungen sowie Fluid-Struktur-Interaktionsproblemen.<br />
Der Co<strong>de</strong> ist vollständig<br />
parallelisiert und wird bei großen Problemen<br />
auf <strong>de</strong>m lehrstuhleigenen Cluster ausgeführt.<br />
All das bietet eine große Flexibilität<br />
und erlaubt, das Programm zur Lösung aneurysmenspezifischer<br />
Fragestellungen anzupassen.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Berechnungen<br />
(Abbildung 4) liegen dann zumeist vor <strong>de</strong>r<br />
Operation vor und wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />
Ärzten sofort mitgeteilt. Damit ist die<br />
gegenwärtige Studie nahe an <strong>de</strong>r klinischen<br />
Relevanz.<br />
Bei <strong>de</strong>r Operation <strong>de</strong>r Patienten wird <strong>de</strong>r<br />
erkrankte Bereich <strong>de</strong>r Aorta durch einen<br />
künstlichen Einbau, eine Gefäßprothese, ersetzt<br />
und ein Teil <strong>de</strong>s aufgeweiteten Aortengewebes<br />
entnommen. Nach Möglichkeit kann<br />
nun Aortenwand dort entnommen wer<strong>de</strong>n,<br />
wo die numerische Berechnung beson<strong>de</strong>rs<br />
hohe und beson<strong>de</strong>rs geringe Spannungen<br />
prognostiziert hat beziehungsweise auch<br />
dort, wo sich ein beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utliches Signal<br />
im PET/CT ergeben hat. In <strong>de</strong>r Folge wer<strong>de</strong>n<br />
die gewonnenen Proben sowohl histologisch<br />
als auch mechanisch untersucht, was Rückschlüsse<br />
auf die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Gewebes<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
infolge <strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong>n<br />
Belastung im Aneurysma<br />
zulässt. Die Zugmaschine<br />
für beson<strong>de</strong>rs kleine Kräfte<br />
wur<strong>de</strong> am Lehrstuhl für<br />
Numerische Mechanik erst<br />
kürzlich angeschafft, um<br />
mehr Aussagen über biologisches<br />
Gewebe machen zu<br />
können. Eine Detailansicht<br />
<strong>de</strong>r Maschine ist in Abbildung<br />
5 dargestellt. Mit Hilfe<br />
einachsiger Zugversuche<br />
sollen sowohl Materialsteifigkeit<br />
im physiologischen<br />
Lastbereich als auch Materialfestigkeit<br />
ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Nahziel dieser Untersuchungen ist die<br />
Korrelation <strong>de</strong>r biologischen Stoffwechselaktivität,<br />
wie sie im PET/CT gemessen wur<strong>de</strong>,<br />
mit <strong>de</strong>n mechanischen Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />
Arterienwand. Eine solche Korrelation wür<strong>de</strong><br />
be<strong>de</strong>uten, dass man mit Hilfe <strong>de</strong>s PET/<br />
CT Aussagen über die lokalen mechanischen<br />
Wan<strong>de</strong>igenschaften machen kann, ohne zuvor<br />
operativ Gewebeproben zu entnehmen.<br />
Eine solche nichtinvasive Metho<strong>de</strong> zur Prognose<br />
von Wan<strong>de</strong>igenschaften ist ein wich-<br />
Abbildung 4: Simulationsergebnis: Von-Mises Vergleichsspannung<br />
in Pa, Probenentnahmeposition eingetragen<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Abbildung 5: Versuchsaufbau zum mechanischen Test einer Gewebeprobe, linke Klemme<br />
ist verfahrbar und <strong>de</strong>hnt die Probe<br />
tiger Schritt auf <strong>de</strong>m Weg zur individuellen<br />
präoperativen Risikoevaluation. Um klinisch<br />
relevante Aussagen zu erhalten, ist es jedoch<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, eine hinreichend große Zahl<br />
von Patienten zu betrachten, so dass statistische<br />
Aussagen gemacht wer<strong>de</strong>n können. Die<br />
Möglichkeit dazu ist gegeben, da die Gefäßchirurgie<br />
am Klinikum rechts <strong>de</strong>r Isar zu<br />
<strong>de</strong>n Top-Adressen für die Behandlung von<br />
Bauchaortenaneurysmen gehört und jährlich<br />
eine große Zahl von Patienten behan<strong>de</strong>lt.<br />
Zu <strong>de</strong>n zukünftig zu untersuchen<strong>de</strong>n<br />
Fragestellungen gehören auch diejenigen<br />
nach <strong>de</strong>m Blutfluss und <strong>de</strong>m gekoppelten<br />
Blut-Arterienwand-System in und um ein<br />
Aneurysma. Die spezifische Ausprägung <strong>de</strong>s<br />
Thrombus wird nicht nur von <strong>de</strong>r Thrombusneigung<br />
<strong>de</strong>s Patienten, son<strong>de</strong>rn ganz<br />
wesentlich auch von <strong>de</strong>r Geometrie <strong>de</strong>s Aneursymas<br />
und damit von <strong>de</strong>r Blutströmung<br />
beeinflusst. Da <strong>de</strong>r Thrombus jedoch lastverteilend<br />
wirkt und an<strong>de</strong>rerseits ein dicker<br />
Thrombus in Verdacht steht, die dahinter<br />
liegen<strong>de</strong> Arterienwand zu schwächen, ist die<br />
Frage nach <strong>de</strong>r Blutströmung wichtig.<br />
Eine große Zahl weiterer interessanter<br />
und wichtiger Fragestellungen schließt sich<br />
an und wird sich in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten<br />
auftun, so dass wir schon jetzt hoffen,<br />
das Projekt über die längere Zeit fortsetzen<br />
zu können.<br />
Andreas Maier<br />
Lehrstuhl lnm<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Die Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s jungen<br />
Anwärter<br />
Wie ist es <strong>de</strong>nn so bei <strong>de</strong>r Akaflieg?<br />
Es ist Dienstag, zweiter SET Tag. Immer<br />
noch ist alles unübersichtlich. Wären<br />
da nicht diese großen roten Plakate „SET<br />
2008“, mit Pfeilen drauf, wo man hin muss.<br />
Kurz vor <strong>de</strong>r Mittagspause erzählt ein Fachschaftler<br />
etwas von „Stu<strong>de</strong>ntischen Gruppen“<br />
...Verbindungen? Ich kann mir keinen<br />
Reim darauf machen, aber <strong>de</strong>r Fachschaftler<br />
meint, in <strong>de</strong>r Pause wür<strong>de</strong>n diese Gruppen<br />
sich in <strong>de</strong>r Magistrale vorstellen. ...Magistrale?<br />
Und dann gibt’s auch schon Bier und<br />
Brezn. Mit bei<strong>de</strong>m frisch bewaffnet schaue<br />
ich mich um. Das Erste, was ich sehe, ist ein<br />
großes Flugzeug. Sehr groß. Es passt so gera<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n Hof 2 rein. Und hinten drauf<br />
steht groß „TUM“. Was die Uni so alles hat...<br />
Also mal vorsichtig näher gehen. Aber nur<br />
nicht zu nahe. Man weiß ja nie. Neben <strong>de</strong>m<br />
großen UngeTÜM steht ein kleineres, auf<br />
einem Stän<strong>de</strong>r, sogar mit Infotafel. Mock-<br />
Up Mü31... Sieht auch nicht wirklich aus,<br />
als könne es fliegen. Nach<br />
einem kurzen Gespräch mit<br />
<strong>de</strong>m Betreuer dieses Mock-<br />
Ups stellt sich aber heraus:<br />
Es ist <strong>de</strong>r ganze Stolz dieser<br />
Gruppe. Und was war jetzt<br />
mit <strong>de</strong>r Verbindung? Der<br />
Betreuer bestreitet dies vehement.<br />
Eine stu<strong>de</strong>ntische<br />
Gruppe seien sie. Sie nennen<br />
sich „Akaflieg München“.<br />
Das große Ungetüm<br />
gehört ihnen. Und angeblich<br />
haben sie noch eine<br />
ganze Menge mehr davon.<br />
Ob ich <strong>de</strong>nn Fliegen<br />
lernen wolle, fragt mich<br />
<strong>de</strong>r Mock-Up Betreuer.<br />
Fliegen? Warum eigentlich<br />
nicht. Mit <strong>de</strong>m großen Ding da, frage ich?<br />
Ja, auch. OK, dann will ich. Was kostet <strong>de</strong>r<br />
Spaß und wo muss ich unterschreiben? Nix.<br />
Oha, wenn das mal keine Falle ist... Und<br />
wo ist <strong>de</strong>r Haken? 200 Arbeitsstun<strong>de</strong>n. Bis<br />
April. Puh...<br />
Und seit<strong>de</strong>m bin ich Anwärter. Ich habe<br />
kurz nachgerechnet: 6 Monate bis zu Beginn<br />
<strong>de</strong>r Flugsaison. 200 Arbeitsstun<strong>de</strong>n. Macht<br />
täglich eine. Das geht. Gut sogar. Die Akaflieg<br />
hat eine Werkstatt. Und was für eine.<br />
In einem abgegrenzten Teil <strong>de</strong>r Halle <strong>de</strong>s<br />
Lehrstuhls für Leichtbau ist sie beheimatet.<br />
Hier stehe ich nun mit vielen an<strong>de</strong>ren Anwärtern,<br />
die wohl auch alle das Ungetüm aus<br />
<strong>de</strong>r Magistrale fliegen wollen. Vor uns steht<br />
<strong>de</strong>r Brezn, seines Amtes Werkstattleiter bei<br />
<strong>de</strong>r Akaflieg. Er zeigt uns die Faserverbundwerkstatt<br />
mit Gewebeschrank, Harzbar und<br />
allem was man braucht, um Flugzeuge zu<br />
bauen. Und die Metallwerkstatt mit Fräse,<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Drehbank und Schweißgerät. Dann geht es<br />
auch schon los: Ich soll eine Radverkleidung<br />
für ein Motorflugzeug bauen. Ich? Das Motorflugzeug<br />
heißt Mü30 „Schlacro“. Und das<br />
braucht neue Schuhe. Auf <strong>de</strong>r Werkbank liegen<br />
die alten Exemplare. Sieht kompliziert<br />
aus. Ist es aber gar nicht. Nach ein paar Wochen<br />
sind die neuen Formen so gut wie fertig<br />
und ein Teil meiner 200 Stun<strong>de</strong>n abgearbeitet.<br />
Da bin ich mal gespannt, ob das mit <strong>de</strong>m<br />
Fliegen <strong>de</strong>s Ungetüms nächstes Frühjahr genau<br />
so schnell geht.<br />
Aber trotz alle<strong>de</strong>m sind da auch noch<br />
die Lei<strong>de</strong>n eines je<strong>de</strong>n Anwärters. Anwärter<br />
mach dies, Anwärter mach jenes, Anwärter<br />
räum auf, Anwärter, Anwärter, Anwärter...<br />
Je<strong>de</strong>n Donnerstag zum Beispiel muss man<br />
auf die Gruppenversammlung kommen, um<br />
Freibier zu konsumieren (nebenbei vielleicht<br />
noch ein paar Neuigkeiten erfahren). Und<br />
das nur, damit man für die Donnerstag-<br />
Abend-Parties gerüstet ist.<br />
Silvester dann darf ich sogar als Anwärter<br />
mit raus nach Königsdorf auf <strong>de</strong>n<br />
Flugplatz. Natürlich nur zum Flugzeuge<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Schieben, versteht sich. Da war dann auch<br />
wie<strong>de</strong>r dieses Ungetüm aus <strong>de</strong>r Magistrale.<br />
Zwei Leute passen da sogar rein. Anwärter<br />
lei<strong>de</strong>r nicht. Es wird mit einem Seil an <strong>de</strong>n<br />
„Schlacro“ gehängt. Es ist bitter kalt, minus<br />
fünf Grad. Und trotz<strong>de</strong>m rollt <strong>de</strong>r Schlacro<br />
barfuß herum. Nur weil ich Anwärter zu<br />
langsam mit <strong>de</strong>n Radschuhen war. Ohje. Unter<br />
<strong>de</strong>m Dröhnen <strong>de</strong>s 300-PS-Motors zieht<br />
<strong>de</strong>r Schlacro das Ungetüm in die Höhe. Fix<br />
geht das... „Den haben wir komplett selber<br />
gebaut“, meint ein Akaflieger zu mir. Kaum<br />
zu glauben. Hoffentlich hatten die Erbauer<br />
etwas mehr Ahnung als ich bei meinen Radlschuhen.<br />
So stehe ich nun wie<strong>de</strong>r etwas motivierter<br />
mit <strong>de</strong>r Dose Feinspachtel vor <strong>de</strong>n Radschuhformen,<br />
um ihnen <strong>de</strong>n letzten Schliff<br />
zu verpassen, und träume schon ein bisschen<br />
von <strong>de</strong>r Schulungswoche im April, bei <strong>de</strong>r<br />
ich dann endlich selber das Fliegen lerne.<br />
Mit <strong>de</strong>m Ungetüm versteht sich.<br />
Matthias Weinzierl<br />
Anwärter Akaflieg<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />
9
Campus<br />
Neues vom Space Elevator<br />
Wir, die WARR, arbeiten seit 2005 am Space Elevator Projekt.<br />
Für diejenigen unter euch, die es noch nicht kennen:<br />
Der Space Elevator ist ein Weltraum-<br />
Fahrstuhl, <strong>de</strong>r in naher Zukunft <strong>de</strong>n<br />
Zugang zum Weltraum revolutionieren<br />
könnte. Die I<strong>de</strong>e ist, wie so oft, relativ simpel:<br />
Man lässt einen Aufzug, <strong>de</strong>n sogenannten<br />
Climber, an einem extrem langen Seil<br />
aufsteigen, welches am En<strong>de</strong> an einem Satelliten<br />
befestigt ist. Durch die Fliehkraft wird<br />
das Seil auf Spannung gehalten. Dabei muss<br />
<strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s Systems auf einer geostationären<br />
Umlaufbahn liegen, damit<br />
das ganze Konstrukt auch auf einer Stelle<br />
bleibt.<br />
Das Hauptproblem neben <strong>de</strong>r Herstellung<br />
und Montage <strong>de</strong>s Seils ist die<br />
Energieversorgung <strong>de</strong>s Climbers, damit<br />
<strong>de</strong>ssen Motoren überhaupt laufen.<br />
Diese soll drahtlos über große<br />
Entfernungen geschehen, entwe<strong>de</strong>r<br />
mit Lasern o<strong>de</strong>r Mikrowellen.<br />
Der Clou daran ist, dass<br />
man so keine Energiespeichermitführen<br />
müsste.<br />
Die Erforschung<br />
<strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n<br />
stellt<br />
je<strong>de</strong>nfalls eine<br />
große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
dar.<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit haben wir<br />
bereits mehrere Climber entworfen<br />
und gebaut. Neben Versuchen<br />
mit Mikrowellenstrahlung versuchen<br />
wir momentan die Energieversorgung<br />
mittels Lasern für unseren neuen<br />
Climber nutzbar zu machen.<br />
Unser neuestes Mo<strong>de</strong>ll soll natürlich<br />
noch besser und effektiver wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Struktur wird zum großen Teil aus CFK<br />
gefertigt, da dies Gewicht spart und auch<br />
einfach gut ausschaut. Diesmal können wir<br />
sogar mit einer selbstgebauten und programmiertenMotoransteuerungs-Elektronik<br />
angeben.<br />
Dennoch gibt es je<strong>de</strong>rzeit viel Arbeit rund<br />
um das Projekt und wir sind ständig auf <strong>de</strong>r<br />
Suche nach motivierten Mitstu<strong>de</strong>nten, die<br />
ebenfalls Lust haben, neben <strong>de</strong>m trockenen<br />
Unibetrieb mal selbst Hand an etwas wirklich<br />
Ungewöhnlichem anzulegen. Als Anmachspruch<br />
wird es wahrscheinlich eher nichts<br />
taugen, aber wer kann später schon mal behaupten<br />
„Ich habe an einem Weltraumfahrstuhlprojekt<br />
teilgenommen!“?<br />
Das Team von <strong>de</strong>r WARR<br />
info@warr.<strong>de</strong><br />
0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
TUTOR<br />
Konstruktionswettbewerb 20<strong>09</strong><br />
A uch<br />
dieses Jahr fin<strong>de</strong>t wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Konstruktionswettbewerb<br />
statt!<br />
Dieses Jahr geht es aber nicht um entführte<br />
Teddyprinzessinnen o<strong>de</strong>r fliegen<strong>de</strong><br />
Kartoffeln, son<strong>de</strong>rn um <strong>de</strong>n Seilrapid. Die<br />
Geschichte, die sich hinter diesem Wort versteckt,<br />
ist folgen<strong>de</strong>:<br />
Seilrapid<br />
Szenario 20<strong>09</strong>: Trotz Klimaerwärmung<br />
glauben wir an einen schneereichen Winter.<br />
Deshalb wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n<br />
Nachfrage immer schwerer zugängliche<br />
Bergregionen für <strong>de</strong>n Wintersport erschlossen.<br />
Nur lei<strong>de</strong>r gibt es hierbei unter an<strong>de</strong>rem<br />
ein Problem, mit <strong>de</strong>m immer wie<strong>de</strong>r zu<br />
kämpfen ist: Die Lawinengefahr!<br />
Um die immer unzugänglicher wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Gebiete lawinensicher zu machen,<br />
müssen teure Schutzmaßnahmen, wie z.B.<br />
riesige Lawinensperren und teure Schneebrettsprengungen<br />
durch Hubschrauber, getroffen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Jetzt wird eine kostengünstige Alternative<br />
gesucht! Die I<strong>de</strong>e hierfür ist „Die mobile<br />
Lawinensprengung“.<br />
Über <strong>de</strong>n sicherheitsrelevanten Stellen<br />
wer<strong>de</strong>n einfach Stahlseile gespannt. Kleine,<br />
„mobile“ (vor Ort und auf kleinstem Raum<br />
sehr einfach auf- und abmontierbare) Konstruktionen<br />
wer<strong>de</strong>n am leicht zugänglichen<br />
En<strong>de</strong> eines Stahlseils befestigt. Diese fahren<br />
dann bis zum an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Seils, wo<br />
sie an einem Sprengstofflager automatisch<br />
bestückt wer<strong>de</strong>n. Danach wird die Sprengladung<br />
dann zielgenau an <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n Stelle<br />
abgeworfen.<br />
Hierzu soll ein Prototyp entworfen wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r schon im Sommer 20<strong>09</strong> getestet<br />
wird, damit er pünktlich zur neuen Saison<br />
einsetzbar ist.<br />
Die Aufgabenstellung besteht nun darin,<br />
dass für <strong>de</strong>n Wettbewerb eine Konstruktion<br />
entwickelt und gebaut wer<strong>de</strong>n soll, die:<br />
•<br />
am unteren En<strong>de</strong> eines gespannten<br />
Seils eingehängt wer<strong>de</strong>n kann<br />
• zum oberen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Seils fährt<br />
•<br />
•<br />
dort über einen Mechanismus ein<br />
Ei (Attrappe für <strong>de</strong>n Sprengstoff)<br />
aufnimmt<br />
und dieses Ei möglichst mittig über<br />
einer Zielscheibe abwirft.<br />
Der Wettbewerb fin<strong>de</strong>t am Tag <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten<br />
statt und es sind alle Stu<strong>de</strong>nten herzlich<br />
eingela<strong>de</strong>n, daran teilzunehmen. Hierfür<br />
müsst Ihr euch nur bis zum 29.04.20<strong>09</strong><br />
unter <strong>www</strong>.tutor.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> per E-Mail anmel<strong>de</strong>n.<br />
Auf <strong>de</strong>rselben Seite fin<strong>de</strong>t Ihr auch<br />
das ausführliche Reglement. Bei Fragen<br />
könnt Ihr euch je<strong>de</strong>rzeit per E-Mail o<strong>de</strong>r<br />
persönlich im Raum MW 2141 an uns wen<strong>de</strong>n.<br />
Natürlich gibt’s auch tolle Preise im Gesamtwert<br />
von 600 Euro.<br />
Isabel Fähndrich<br />
Tutorensystem Garching<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Stellungname <strong>de</strong>s<br />
Stu<strong>de</strong>ntenwerks...<br />
...zum Leserbrief <strong>de</strong>r letzten Ausgabe<br />
Sehr geehrter Herr Müller-Brincken,<br />
zunächst einmal danke ich Ihnen,<br />
dass Sie sich mit <strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n Ihrer<br />
Kommilitoninnen und Kommilitonen direkt<br />
an mich wen<strong>de</strong>n und auch Ihren für die<br />
Fachschaftszeitung geplanten Artikel beigelegt<br />
haben.<br />
Sie haben Recht: Sinken<strong>de</strong> Zuschüsse<br />
machen uns zu schaffen. Und da Sie dieses<br />
Argument in Ihrem Artikel bereits vorwegnehmen:<br />
Lei<strong>de</strong>r ist die Situation in München<br />
an<strong>de</strong>rs als in an<strong>de</strong>ren bayerischen Stu<strong>de</strong>ntenwerken,<br />
z.B. in Würzburg. Beispielsweise<br />
wer<strong>de</strong>n für das Jahr 2008 die Zuschüsse gera<strong>de</strong><br />
im Bereich „Mensa“ für München um<br />
400.000 Euro gekürzt, während die an<strong>de</strong>ren<br />
Stu<strong>de</strong>ntenwerke in Bayern etwa die gleiche<br />
Summe wie im Vorjahr erhalten. So beträgt<br />
<strong>de</strong>r staatliche Zuschuss für ein Mensa-Essen<br />
in München zur Zeit nur noch ca. 69 Cent --<br />
das ist in etwa <strong>de</strong>r Wert einer Beilage. Diese<br />
Entwicklung -- vor allem auch im Verhältnis<br />
zu <strong>de</strong>n übrigen bayerischen Stu<strong>de</strong>ntenwerken<br />
-- liegt nicht allein an <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r<br />
staatlichen Zuschüsse, die Jahr um Jahr gesenkt<br />
wird, son<strong>de</strong>rn auch an <strong>de</strong>m durch <strong>de</strong>n<br />
Obersten Bayerischen Rechnungshof gefor<strong>de</strong>rten<br />
Verteilungsschlüssel.<br />
Nun zu <strong>de</strong>n von Ihnen angeführten Kritikpunkten<br />
im Einzelnen:<br />
Tabletts:<br />
Die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mensen samt <strong>de</strong>r Kücheneinrichtung<br />
(z.B. <strong>de</strong>r Spülmaschinen)<br />
gehören <strong>de</strong>n Hochschulen, nicht <strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>ntenwerk.<br />
Die Mensa in Garching stammt<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 1976. Damals wur<strong>de</strong> auch die<br />
bis heute in Betrieb befindliche Spülmaschine<br />
eingebaut, die lei<strong>de</strong>r keine Teller, son<strong>de</strong>rn<br />
nur besagte Tabletts reinigen kann.<br />
Seit Jahren schon bittet das Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />
die Hochschulen, die alten Spülgeräte auszutauschen,<br />
damit endlich auch in München<br />
die Essensausgabe auf Tellern erfolgen<br />
kann, <strong>de</strong>nn auch für uns ist diese Situation<br />
sehr unbefriedigend. Das entsprechen<strong>de</strong> Geschirr<br />
wür<strong>de</strong> sofort von uns angeschafft.<br />
Bei <strong>de</strong>r erwähnten Spülmaschine han<strong>de</strong>lt<br />
es sich natürlich nicht um ein „Haushaltsgerät“.<br />
Geräte, die für die Größenordnung in<br />
Garching geeignet sind, kosten ca. 1,5 Mio.<br />
Euro. Daher sah sich die Technische Universität<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren lei<strong>de</strong>r nicht<br />
in <strong>de</strong>r Lage, diese Investition zu tätigen. Wir<br />
hoffen sehr, dass dies jedoch <strong>de</strong>mnächst <strong>de</strong>r<br />
Fall sein wird, eventuell gleichzeitig mit einigen<br />
an<strong>de</strong>ren Investitionen, die in Garching<br />
dringend anstehen und die nicht vom Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />
als Betreiber, son<strong>de</strong>rn nur von<br />
<strong>de</strong>r Hochschule als <strong>de</strong>m Eigentümer <strong>de</strong>s<br />
Mensagebäu<strong>de</strong>s, vorgenommen wer<strong>de</strong>n können<br />
(dazu mehr unten).<br />
Besteck:<br />
Seien Sie versichert, dass wir sehr gerne<br />
hochwertigeres und teureres Besteck anschaffen<br />
wür<strong>de</strong>n. Lei<strong>de</strong>r haben wir jedoch<br />
in allen Mensen hohe Diebstahlquoten.<br />
Mehr als 7.500 vollständige Bestecksets müssen<br />
wir je<strong>de</strong>s Jahr ersetzen. Lei<strong>de</strong>r scheinen<br />
viele Ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />
sich nicht bewusst zu machen, dass Sie<br />
letztlich die an<strong>de</strong>ren Studieren<strong>de</strong>n bestehlen,<br />
wenn sie ihren privaten Hausstand mit<br />
Besteck aus <strong>de</strong>n Mensen ausstatten (was an<strong>de</strong>rerseits<br />
fast dafür sprechen könnte, dass<br />
viele Studieren<strong>de</strong> das Besteck gar nicht so<br />
furchtbar fin<strong>de</strong>n).<br />
Art <strong>de</strong>r Befüllung:<br />
Das von Ihnen angeführte Beispiel für<br />
die Portionierung mit „Kellen“ wird, wie Sie<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
aus eigener Anschauung wissen, nicht bei<br />
allen Speisen angewen<strong>de</strong>t (z.B. erhalten Sie<br />
Fleisch ganz normal mit einem Fleischheber,<br />
Eintöpfe mit einem Schöpflöffel usw.). „Kellen“<br />
wer<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t bei „stückigen“ Speisen,<br />
also z.B. Nu<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r Brokkoli-Nuggets.<br />
Dabei geht es nicht nur um die Einheitlichkeit<br />
<strong>de</strong>r Portionierung, son<strong>de</strong>rn vor allem<br />
auch um die Schnelligkeit <strong>de</strong>r Ausgabe. Stellen<br />
Sie sich vor, was passieren wür<strong>de</strong>, wenn<br />
gera<strong>de</strong> zu Stoßzeiten alle Nu<strong>de</strong>lgerichte mit<br />
einem „normalen“ Löffel (4 Handgriffe) ausgegeben<br />
wür<strong>de</strong>n. Klingt wie eine Petitesse,<br />
aber insbeson<strong>de</strong>re im Fachbereich Maschinenbau<br />
wer<strong>de</strong>n Sie sich häufiger mit „Prozessoptimierungen“<br />
befassen und haben<br />
sicher eine Vorstellung davon, was das für<br />
die Gäste unter <strong>de</strong>n gegebenen baulichen<br />
Bedingungen be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>. Hier spielt<br />
die Zahl <strong>de</strong>r täglichen Besucher eben doch<br />
eine erhebliche Rolle und eine Einrichtung<br />
für mehrere Tausend Studieren<strong>de</strong> lässt sich<br />
nur bedingt vergleichen mit einer für ein<br />
paar Hun<strong>de</strong>rt.<br />
Größe <strong>de</strong>r Portionen:<br />
Wie Sie richtig vermuten, sind die Größen<br />
<strong>de</strong>r Portionen normiert. Nur auf diese Weise<br />
kann ein verbindlicher Preis kalkuliert wer<strong>de</strong>n.<br />
So unterschiedlich wie die Studieren<strong>de</strong>n,<br />
ist auch <strong>de</strong>r Hunger, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Einzelne<br />
mitbringt. Sie können zum Beispiel davon<br />
ausgehen, dass die allermeisten Frauen in<br />
<strong>de</strong>r Regel kleinere Portionen essen, als <strong>de</strong>r<br />
Großteil <strong>de</strong>r Männer. Das be<strong>de</strong>utet: Entwe<strong>de</strong>r<br />
es wür<strong>de</strong>n von Anfang an größere Portionen<br />
o<strong>de</strong>r Kombinationen von Hauptgericht<br />
und Beilage kalkuliert, die dann auch mehr<br />
kosten (Wareneinsatz). Dann müssten all<br />
diejenigen, <strong>de</strong>nen das zu viel ist, auch täglich<br />
mehr zahlen und regelmäßig die Hälfte<br />
zurückgehen lassen. O<strong>de</strong>r -- wie Sie das<br />
an<strong>de</strong>uten -- man gibt je<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r es mag,<br />
einen Nachschlag. Auch <strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n dann<br />
im Rahmen einer Mischkalkulation letztlich<br />
alle an<strong>de</strong>ren mitbezahlen. Gerechter scheint<br />
es uns, die Portionsgröße nach durchschnittlichen<br />
Größen zu kalkulieren. Auf diese Weise<br />
können diejenigen, die mehr wollen, auch<br />
mehr nehmen, die an<strong>de</strong>ren müssen es aber<br />
nicht. Auf diese Weise zahlt je<strong>de</strong>r, was er<br />
wirklich möchte und keine Pauschale.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Soße:<br />
Nach<strong>de</strong>nklich sollte Sie eher stimmen,<br />
wenn Sie zu je<strong>de</strong>m Gericht eine wun<strong>de</strong>rbarsämige<br />
Soße bekommen (Bin<strong>de</strong>mittel!). Hinzu<br />
kommt, dass wir in unseren Soßen auf die<br />
einschlägigen Geschmacksverstärker (z.B.<br />
Glutamat) verzichten, wie Sie sie in praktisch<br />
je<strong>de</strong>r Fertigsoße und in je<strong>de</strong>m Gericht nach<br />
<strong>de</strong>m Motto „nur-noch-Wasser-dazu-undfertig-ist-das-verführerische-Candle-Light-<br />
Dinner...“ fin<strong>de</strong>n. Wir meinen, dass <strong>de</strong>r Verzicht<br />
auf Geschmacksverstärker wichtig ist<br />
und das gegebenenfalls notwendige Nachsalzen<br />
und Pfeffern am Tisch unbedingt<br />
rechtfertigt. Und sollten Salz und Pfeffer auf<br />
<strong>de</strong>m Tisch einmal leer sein, bekommen Sie<br />
an je<strong>de</strong>m Ausgabeschalter selbstverständlich<br />
Nachschub.<br />
Übrigens erreichen unsere Abteilung<br />
„Hochschulgastronomie“ gera<strong>de</strong> aus Garching<br />
häufig Mails, die sich nicht über „zu<br />
wenig“, son<strong>de</strong>rn über „zu viel“ Würze beklagen.<br />
Und da die Geschmäcker in dieser Frage<br />
eben weit auseinan<strong>de</strong>rgehen, aber je<strong>de</strong>r<br />
problemlos mit Pfeffer und Salz nachwürzen<br />
kann (während das Umgekehrte kaum möglich<br />
ist), <strong>de</strong>nken wir, dass es besser ist, etwas<br />
zurückhalten<strong>de</strong>r zu würzen und dafür Pfeffer<br />
und Salz zur Verfügung zu stellen.<br />
Wo Sie natürlich Recht haben, ist, dass<br />
die Soßen nicht einheitlich schmecken sollten.<br />
In <strong>de</strong>r Regel bemühen sich unsere<br />
Küchenchefs auch sehr darum, die Soßen<br />
jeweils entsprechend <strong>de</strong>s Gerichts mit Kräutern<br />
und Gewürzen abzuschmecken. Auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall wer<strong>de</strong>n wir das mit Herrn Pscheidl<br />
noch einmal besprechen.<br />
Fleisch:<br />
Von „angemessener“ Qualität zu sprechen,<br />
halten wir für vorsichtig untertrieben.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Lokalen in Hochschulnähe<br />
(insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n üblichen Imbissen) dürften<br />
Sie sich schwer tun, ein Stück Rindfleisch<br />
mit <strong>de</strong>m Siegel „Geprüfte Qualität Bayern“<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Und das hat nicht zuletzt etwas<br />
mit <strong>de</strong>m Preis zu tun. In unseren Mensen dagegen<br />
trägt je<strong>de</strong>s Stück frisches Rindfleisch<br />
dieses Gütesiegel. Dies nur als Beispiel zum<br />
Thema „Qualität <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Lebensmittel“.<br />
Wenn Sie <strong>de</strong>n Preisunterschied seh-<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
en wollen, dann müssen Sie nur das Angebot<br />
eines wirklichen Metzgers (mit Gütesiegel<br />
und Herkunftsgarantie) mit <strong>de</strong>m Angebot<br />
eines Discounters vergleichen.<br />
Wie Sie nach <strong>de</strong>n diversen Fleischskandalen<br />
<strong>de</strong>r letzten Jahre wissen, ist es heutzuage<br />
(lei<strong>de</strong>r!) kein Problem, min<strong>de</strong>rwertiges<br />
Fleisch mit allem Möglichen so zu würzen,<br />
dass es verkauft und gegessen wird -- und<br />
meist merken die Gäste nicht einmal, was sie<br />
da gera<strong>de</strong> gegessen haben! Erst aus <strong>de</strong>n Medien<br />
erfährt man davon und fragt sich, ob<br />
man wohl auch dabei war. Das halten wir für<br />
unzumutbar und <strong>de</strong>finitv <strong>de</strong>n falschen Weg.<br />
Und wir <strong>de</strong>nken, dass die meisten Studieren<strong>de</strong>n<br />
auch lieber ein Stück Fleisch von besserer<br />
Qualität essen als das Billigste, was zu<br />
haben war, aber davon dann möglichst viel...<br />
Daher achten wir bei Fleisch immer darauf,<br />
dass die Qualität stimmt und sind stolz darauf,<br />
noch nie von <strong>de</strong>n in die Schlagzeilen<br />
geratenen Lieferanten betroffen gewesen zu<br />
sein. Sie entsprechen einfach nicht unseren<br />
Qualitätsstandards!<br />
Qualität <strong>de</strong>r Beilagen:<br />
Was Sie zu Reis, Nu<strong>de</strong>ln und Pommes<br />
Frites schreiben, ist <strong>de</strong>finitv unerfreulich<br />
und sollte nicht sein. Wir wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m auf<br />
je<strong>de</strong>n Fall nachgehen. Wichtig wäre auch,<br />
dass die Studieren<strong>de</strong>n sich sofort an <strong>de</strong>n Küchenchef<br />
vor Ort wen<strong>de</strong>n (in Garching: Herr<br />
Pscheidl), damit <strong>de</strong>r die Mängel abstellen<br />
kann. Natürlich können Sie eine Beilage, die<br />
nicht in Ordnung ist, auch umtauschen.<br />
Überhaupt wür<strong>de</strong>n wir uns wünschen,<br />
dass die Studieren<strong>de</strong>n mehr Gebrauch vom<br />
direkten Feedback an <strong>de</strong>n Küchenleiter machen<br />
wür<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sich bei uns per E-Mail<br />
mel<strong>de</strong>n (mensa@stwm.<strong>de</strong>).<br />
Getränkepreise:<br />
Das Aufstellen von Automaten ist immer<br />
ein Kompromiss. Das gilt auch für die Getränkeautomaten<br />
in <strong>de</strong>n Mensen. Die konkreten<br />
Flaschen und Größen, die Sie ansprechen,<br />
sind das Ergebnis <strong>de</strong>r Abwägung <strong>de</strong>s<br />
Preis-Leistungsverhältnisses auf <strong>de</strong>r einen<br />
und <strong>de</strong>r Praktikabilität auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite.<br />
Wir haben uns für ein System mit Schraubverschlüssen<br />
entschie<strong>de</strong>n, weil man auf diese<br />
Weise Reste mitnehmen und die leeren Flaschen<br />
an einer beliebigen Pfandstelle wie<strong>de</strong>r<br />
zurückgeben kann. Klingt selbstverständlich,<br />
ist es aber lei<strong>de</strong>r nicht!<br />
Darum gibt es in allen Mensen neben <strong>de</strong>n<br />
Kassen zusätzlich die Möglichkeit, Getränke<br />
direkt aus <strong>de</strong>r Kühltruhe zu nehmen. Hinsichtlich<br />
Ihres Vorschlages, einen Schankautomaten<br />
einzurichten: Lei<strong>de</strong>r müssen wir<br />
davon ausgehen, dass auch diese Gläser in<br />
wenigen Tagen nicht mehr zur Verfügung<br />
stün<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn ihren Weg in diverse Privathaushalte<br />
gefun<strong>de</strong>n hätten. Eine Alternative<br />
wäre die Einrichtung eines Pfandsystems<br />
wie in <strong>de</strong>n Cafeterien, was jedoch erstens<br />
eine weitere Verzögerung be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>,<br />
bevor Sie zum Essen kommen und zweitens<br />
zusätzliches Personal erfor<strong>de</strong>rn und damit<br />
die Preise erhöhen wür<strong>de</strong>. Da wir das für<br />
nicht zumutbar halten, wird das Automatensystem<br />
weiter beibehalten wer<strong>de</strong>n. Übrigens<br />
wer<strong>de</strong>n von Ihren Kommilitoninnen und<br />
Kommilitonen in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n<br />
eher mehr Automaten gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Freundlichkeit:<br />
Lei<strong>de</strong>r kann ich es nicht an<strong>de</strong>rs sagen,<br />
als dass uns dieses Problem schon lange beschäftigt.<br />
Ich kann Ihnen versichern, dass<br />
wir das Personal in <strong>de</strong>n Mensen immer zur<br />
Freundlichkeit anhalten und auch entsprechend<br />
schulen. Der Erfolg ist lei<strong>de</strong>r sehr<br />
unterschiedlich. Selbstverständlich bemühen<br />
wir uns weiter, hier Verbesserungen zu<br />
erreichen. Auch in diesem Fall bitte ich Sie<br />
und die an<strong>de</strong>ren Gäste darum, sich im Zweifelsfalle<br />
an <strong>de</strong>n Mensachef vor Ort zu wen<strong>de</strong>n,<br />
o<strong>de</strong>r eine E-Mail an mensa@stwm.<strong>de</strong><br />
zu schicken.<br />
Noch einmal zurück zu <strong>de</strong>n in Garching<br />
anstehen<strong>de</strong>n Investitionen. Der Campus-<br />
Garching ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren erheblich<br />
gewachsen. Die Hoffnung, dass sich<br />
im Zuge <strong>de</strong>s Campus-Ausbaus auch die notwendige<br />
Infrastruktur ausbil<strong>de</strong>n wird, hat<br />
sich jedoch nicht erfüllt. Dies gilt vor allem<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
für <strong>de</strong>n Bereich „Verpflegung“, <strong>de</strong>nn, um es<br />
klar zu sagen: Der Campus rentiert sich für<br />
private Gastronomie einfach nicht. Alle, die<br />
es außer <strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>ntenwerk bisher versucht<br />
haben, haben ihr Angebot in kürzester Zeit<br />
wie<strong>de</strong>r eingestellt - wegen mangeln<strong>de</strong>r Nachfrage<br />
und weil die Preise einfach nicht gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n konnten. Auch für uns ist die<br />
Mensa in Garching -- wie alle Mensen -- nach<br />
wie vor ein Zuschussbetrieb (wohl gemerkt:<br />
Zuschüsse aus so genannten „Eigenmitteln“<br />
<strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>ntenwerks, nicht „staatliche Zuschüsse“!).<br />
Aber wir fin<strong>de</strong>n es wichtig, allen<br />
92.000 Studieren<strong>de</strong>n in unserem Zuständigkeitsbereich<br />
die Möglichkeit einer preisgünstigen,<br />
ausgewogenen und hochschulnahen<br />
Verpflegung zu bieten.<br />
Mit <strong>de</strong>m Unterschied zwischen ursprünglicher<br />
Planung und tatsächlicher Entwicklung<br />
hängt jedoch zusammen, dass die Mensa<br />
Garching nicht für so viele Studieren<strong>de</strong><br />
gebaut wur<strong>de</strong>, wie heute dort studieren. Wir<br />
arbeiten dort permanent am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kapazitäten<br />
und zu Stoßzeiten auch darüber<br />
hinaus mit einer völlig veralteten Küchenausstattung<br />
und -technik und sind darum<br />
bemüht, <strong>de</strong>n Betrieb in <strong>de</strong>r jetzigen Form<br />
überhaupt noch aufrecht erhalten zu können.<br />
Schon lange verhan<strong>de</strong>ln TU und Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />
darum mit <strong>de</strong>m Finanzministerium<br />
um die Bereitstellung <strong>de</strong>r notwendigen<br />
Mittel (ein hoher, zweistelliger Millionenbetrag),<br />
um die dringend notwendigen Sanierungen<br />
vornehmen zu können. Wir hoffen<br />
sehr, dass wir nun, mit <strong>de</strong>r neuen Staatsregierung,<br />
Erfolg haben wer<strong>de</strong>n und bald mit<br />
<strong>de</strong>m Bau begonnen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Das sehen z.B. auch die stu<strong>de</strong>ntischen<br />
Mitglie<strong>de</strong>r in unserem Verwaltungsrat so.<br />
Der direkte Austausch mit <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n<br />
ist uns sehr wichtig. Darum la<strong>de</strong>n wir über<br />
die stu<strong>de</strong>ntische Beteiligung an Vertreterversammlung<br />
und Verwaltungsrat hinaus<br />
einmal im Semester alle Studieren<strong>de</strong>nvertretungen<br />
ein, sich mit uns zu treffen und ihre<br />
aktuellen Sorgen, Anliegen und Probleme<br />
direkt mit <strong>de</strong>n zuständigen Abteilungsleitern<br />
zu besprechen. Am <strong>09</strong>.12.2008 ist es wie<strong>de</strong>r<br />
soweit und auch von <strong>de</strong>r TU wer<strong>de</strong>n Studie-<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
ren<strong>de</strong> kommen. Vor diesem Hintergrund<br />
habe ich auch die Studieren<strong>de</strong>nvertretung<br />
<strong>de</strong>r TU, die Fachschaft Maschinenbau sowie<br />
<strong>de</strong>n Kanzler <strong>de</strong>r TU, Herrn Berger, cc. gesetzt,<br />
<strong>de</strong>nn ich <strong>de</strong>nke - und das zeigt ja auch<br />
die rege Diskussion in Ihrem Forum - dass<br />
diese Fragen sehr viele betreffen und interessieren.<br />
Zum Schluss erlauben Sie noch einen<br />
Hinweis zu <strong>de</strong>n Verhandlungen um ein Semesterticket<br />
mit <strong>de</strong>m MVV: Wie Sie sicher<br />
wissen ist es gera<strong>de</strong> das Stu<strong>de</strong>ntenwerk,<br />
das gemeinsam mit <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>nvertretungen<br />
- insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Technischen<br />
Universität -- im letzten Jahr intensive Verhandlungen<br />
mit <strong>de</strong>m MVV geführt und vor<br />
<strong>de</strong>r Gesellschafterversammlung am 28.11.08<br />
mit einem offenen Brief (an die MVG und<br />
die Münchner Presse) noch einmal erheblich<br />
Druck aufgebaut hat. Sicher hat dieses<br />
Thema nichts mit <strong>de</strong>m Angebot <strong>de</strong>r Mensen<br />
zu tun, da Sie selbst jedoch zu Beginn Ihres<br />
Artikels diesen Vergleich ziehen, möchte ich<br />
doch darauf hinweisen, dass es uns beson<strong>de</strong>rs<br />
unangebracht erscheint, in diesen Kontext<br />
gesetzt zu wer<strong>de</strong>n. Sprechen Sie doch<br />
mit Ihren Verhandlungsführern (Herrn<br />
Haslbeck o<strong>de</strong>r Herrn Briegel) und Sie wer<strong>de</strong>n<br />
sicher bestätigt fin<strong>de</strong>n, dass das Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />
nicht nur auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n<br />
steht und die Politik <strong>de</strong>r MVG scharf<br />
missbilligt, son<strong>de</strong>rn gemeinsam mit <strong>de</strong>n<br />
Studieren<strong>de</strong>nvertretungen <strong>de</strong>r Hochschulen<br />
alle Wege nutzt, öffentlich und politisch für<br />
die Durchsetzung eines Semestertickets zu<br />
agieren. An<strong>de</strong>rs als die MVG, die vor allem<br />
um ihre Einnahmen durch die Studieren<strong>de</strong>n<br />
fürchtet, ist unsere Aufgabe - und unser<br />
Selbstverständnis - die Studieren<strong>de</strong>n so weit<br />
wie irgendmöglich zu för<strong>de</strong>rn und zu unterstützen:<br />
sozial, kulturell und vor allem wirtschaftlich.<br />
Ich hoffe, Ihre Fragen vollständig und zu<br />
Ihrer Zufrie<strong>de</strong>nheit beantwortet zu haben.<br />
Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie<br />
sich je<strong>de</strong>rzeit gerne wie<strong>de</strong>r an mich wen<strong>de</strong>n.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Ursula Wurzer-Faßnacht<br />
mensa@stwm.<strong>de</strong><br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Antwort auf die<br />
Stellungnahme...<br />
...von <strong>de</strong>m Autor <strong>de</strong>s Leserbriefs <strong>de</strong>r letzten Ausgabe<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle noch<br />
einmal für die ausführliche und klären<strong>de</strong><br />
Stellungnahme bedanken. Zwar gibt es<br />
sicherlich <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Punkt,<br />
bei <strong>de</strong>nen die Stu<strong>de</strong>nten nicht unbedingt<br />
die Meinung <strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>ntenwerks teilen.<br />
Allerdings zeigt sich auch, dass das Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />
Kritik ernst nimmt und sehr wohl<br />
versucht seiner Aufgabe gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Zu<strong>de</strong>m sind einige Missstän<strong>de</strong> eher auf an<strong>de</strong>re<br />
Ursachen zurückzuführen.<br />
Offenbar genießen so unglaublich wichtige<br />
und absolut unentbehrliche Bauvorhaben,<br />
wie etwa ein Exzellenztempel, o<strong>de</strong>r<br />
ein TU-Turm bei <strong>de</strong>n zuständigen Entscheidungsträgern<br />
eine höhere Priorität gegenüber<br />
einer baulich und technisch <strong>de</strong>m Campus<br />
angemessenen Mensa.<br />
Vielleicht erleben wir es aber noch, dass<br />
einmal die Wörter „Verpflegung“ und „Ex-<br />
zellenz“ von offizieller Seite in einem Atemzug<br />
genannt wer<strong>de</strong>n. Dies ist gar nicht so<br />
unwahrscheinlich, schließlich wür<strong>de</strong>n Baumaßnahmen<br />
zur Verbesserung <strong>de</strong>r Mensa sicherlich<br />
durch eine Pressemitteilung gewürdigt<br />
wer<strong>de</strong>n und eben diese wäre ohne die<br />
inflationäre Verwendung <strong>de</strong>s Wortes „Exzellenz“<br />
mittlerweile kaum mehr vorstellbar.<br />
In diesem Sinne, lasst uns also auf eine<br />
exzellente Zukunft am Exzellenzcampus<br />
Garching hoffen, <strong>de</strong>r hoffentlich bald um<br />
eine exzellente Mensa bereichert wird, in<br />
<strong>de</strong>r exzellente Stu<strong>de</strong>nten noch exzellenteres<br />
Essen genießen können.<br />
Jan Müller-Brincken,<br />
<strong>de</strong>r sich glücklich schätzt an einer exzellenten<br />
Uni studieren zu können, aber <strong>de</strong>s Wortes „Exzellenz“<br />
überdrüssig gewor<strong>de</strong>n ist.<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
LEAD<br />
Herbst 2008<br />
N ach<br />
<strong>de</strong>r Ankunft im Heißenhof am<br />
Sonntag Mittag wur<strong>de</strong> unsere Gruppe<br />
mit einem vorzüglichen 3-Gänge-Mittagsmenü<br />
in Empfang genommen. Der Sonnenschein<br />
setzte die umliegen<strong>de</strong> Berglandschaft<br />
in das richtige Licht, um gleich motiviert mit<br />
Kennenlernspielen in einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Atmosphäre<br />
zu starten.<br />
Als <strong>de</strong>r nächste Morgen mit <strong>de</strong>m beliebten<br />
und wachrütteln<strong>de</strong>n Warmup-Play (WUP)<br />
gestartet wur<strong>de</strong>, stand fest, wie spaßig und<br />
anregend sich die Woche fortsetzen wird.<br />
Dies soll aber nicht über <strong>de</strong>n Ernst <strong>de</strong>s<br />
Seminars und die Fülle <strong>de</strong>r Inhalte hinwegtäuschen.<br />
Der Inhalt <strong>de</strong>s Seminars war sehr vielfältig.<br />
Überraschend aufgerufene Teilnehmer<br />
mussten in kürzester Zeit eine spontane<br />
Aufgabe<br />
b e w ä l t i g e n .<br />
Das Gemeinschaftsgefühl<br />
wur<strong>de</strong> dadurch<br />
gestärkt, dass<br />
die meisten<br />
Aufgaben nur<br />
innerhalb einer<br />
Gruppe gelöst<br />
wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
Beson<strong>de</strong>rs<br />
beliebt bei <strong>de</strong>m<br />
wun<strong>de</strong>rbaren<br />
Wetter waren<br />
die Outdooraktivitäten,<br />
welche mitunter Körpereinsatz<br />
verlangten. Die bei schönem Herbstwetter<br />
abgebauten Kalorienreserven konnten beim<br />
reichhaltigen Abendbuffet wie<strong>de</strong>r aufgefüllt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die durchaus luxuriöse Ausstattung<br />
<strong>de</strong>s Hauses bot natürlich auch die<br />
Möglichkeit, sich vom anspruchsvollen Tagesprogramm<br />
zu erholen. In <strong>de</strong>r freien Zeit<br />
fand unter an<strong>de</strong>rem die finnische Ba<strong>de</strong>kultur<br />
regen Zuspruch; einige <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
waren daher in <strong>de</strong>n Pausen <strong>de</strong>s öfteren im<br />
Ba<strong>de</strong>bereich anzutreffen. Der Zusammenhalt<br />
<strong>de</strong>r Gruppe festigte sich am Abend im<br />
informellen Rahmen in <strong>de</strong>r gemütlichen<br />
Hotelstube weiter. An zwei Tagen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Abend auch durch <strong>de</strong>n Besuch hochkarätiger<br />
Führungskräfte aus <strong>de</strong>r Wirtschaft bereichert,<br />
welche von ihren Vorgehensweisen<br />
berichteten.<br />
Doch nicht nur die Wirtschaft war vertreten,<br />
son<strong>de</strong>rn auch die Professoren und Initiatoren<br />
<strong>de</strong>s Programms statteten uns einen<br />
Besuch ab, um sich bezüglich <strong>de</strong>s Fortschritts<br />
und <strong>de</strong>s Befin<strong>de</strong>ns <strong>de</strong>r Seminarteilnehmer<br />
zu erkundigen. Nicht selten gingen daraus<br />
interessante Gespräche hervor.<br />
Die vermittelten Inhalte haben uns sehr<br />
für die Themen Kommunikation, Aufstellung<br />
effektiver<br />
Teams und <strong>de</strong>ren<br />
nachhaltige<br />
Führung sensibilisiert.<br />
Die<br />
Woche ging viel<br />
zu schnell vorbei<br />
und wir wünschen<br />
uns, wir<br />
könnten bis zum<br />
Eintreffen <strong>de</strong>r<br />
nächsten Leadgruppe<br />
hier verweilen,<br />
was nicht<br />
zuletzt an <strong>de</strong>n<br />
sehr motivierten,<br />
freundlichen und kompetenten Trainern<br />
liegt. Wenn Ihr selbst erfahren wollt, was es<br />
be<strong>de</strong>utet, eine Woche in wun<strong>de</strong>rbarer Umgebung<br />
mit engagierten Trainern zu verbringen,<br />
dann können wir Euch eine Teilnahme<br />
im nächsten Semester nur empfehlen!<br />
Neugierig gewor<strong>de</strong>n? Dann ab auf die<br />
TUM-LEAD-Seite <strong>www</strong>.lead.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> ...<br />
Inga Krause<br />
Martin Straubinger<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Statistik - DVP 1<br />
DVP 1 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />
Gemel<strong>de</strong>t 1265 242 149 1656<br />
Teilnehmer 943 169 121 1233<br />
Bestan<strong>de</strong>n (absolut) 274 55 76 405<br />
Bestan<strong>de</strong>n (%) 29,1 32,5 62,8 32,8<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut) 669 114 45 828<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n (%) 70,9 67,5 37,2 67,2<br />
Einzelfach Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />
(absolut)<br />
Mathematik 1+2 911 786 224 28,5<br />
Mechanik 1+2 1235 1126 505 44,8<br />
Elektrizitätslehre 1+2 973 824 275 33,4<br />
Informationstechnik 1+2 962 882 58 6,5<br />
Werkstoffkun<strong>de</strong> 1076 826 435 52,7<br />
Bachelor (BeginnWS07/08) Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer nicht bestan<strong>de</strong>n<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
(absolut)<br />
Mathematik 1 14 8 2 25<br />
Mathematik 2 82 77 13 16,8<br />
DVP 1 Gesamtübersicht<br />
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />
Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />
DVP 1 Fächer<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />
(in %)<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />
(in %)<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Mathematik 1+2<br />
Mechanik 1+2<br />
Elektrizitätslehre 1+2<br />
Informationstechnik 1+2<br />
Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />
Werkstoffkun<strong>de</strong>
Statistik - DVP 2<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
DVP 2 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />
Gemel<strong>de</strong>t 826 155 101 1079<br />
Teilnehmer 596 119 89 804<br />
Bestan<strong>de</strong>n (absolut) 235 51 67 353<br />
Bestan<strong>de</strong>n (%) 39,4 42,9 75,3 43,9<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut) 361 68 22 451<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n (%) 60,6 57,1 24,7 56,1<br />
Einzelfach Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />
(absolut)<br />
Mathematik 3+4 602 518 60 11,6<br />
Mechanik 3 778 663 199 30,0<br />
Thermodynamik/WTP 674 559 179 32,0<br />
Maschinenelemente 1+2 656 603 117 19,4<br />
Fluidmechanik 1 662 637 148 23,2<br />
Regelungstechnik 1 637 608 113 18,6<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
DVP 2 Gesamtübersicht<br />
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />
Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Mathematik 3+4<br />
Mechanik 3<br />
Thermodynamik/WTP<br />
DVP 2 Fächer<br />
Maschinenelemente 1+2<br />
Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />
(in %)<br />
Fluidmechanik 1<br />
Gemel<strong>de</strong> Teilnehmer nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />
Campus<br />
Regelungstechnik 1<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />
9
Florian<br />
Schlagintweit<br />
Campus<br />
Jetzt mal ohne Worte,<br />
Herr Professor Wall<br />
Das Interview <strong>de</strong>r etwas an<strong>de</strong>ren Art, bei <strong>de</strong>m wir Bil<strong>de</strong>r<br />
sprechen lassen möchten…<br />
Mit seinen (noch) 44 Jahren tritt Prof.<br />
Wall als sehr junger und dynamischer<br />
Professor auf. Als geborener Österreicher bestand<br />
er das Abitur in Salzburg und studierte<br />
Bauingenieurswesen an <strong>de</strong>r Universität<br />
Innsbruck. Danach promovierte Prof. Wall<br />
in Stuttgart und leitet seit 2003 <strong>de</strong>n Lehrstuhl<br />
für Numerische Mechanik hier an <strong>de</strong>r<br />
Fakultät. In diesem Interview spricht er kein<br />
einziges Wort und sagt aber doch alles…<br />
Herr Professor Wall, Sie haben<br />
dieses Jahr das erste Semester in<br />
Technischer Mechanik. Wie ist Ihre<br />
Einschätzung, wer<strong>de</strong>n die Erstis Ihre<br />
Prüfung bestehen?<br />
Wie reagieren Sie, wenn ein Stu<strong>de</strong>nt<br />
mit Büchern bepackt in Ihre Prüfung<br />
kommt?<br />
Herr Professor Wall, wie sahen Sie<br />
aus, als Sie Ihre erste Vorlesung in<br />
einem randvollen Hörsaal gehalten<br />
haben? Waren Sie aufgeregt?<br />
0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Herr Professor Wall, was können<br />
Sie, seit<strong>de</strong>m Sie <strong>de</strong>n Lehrstuhl inne<br />
haben, nicht mehr machen?<br />
Mal ganz ehrlich, schauen Sie<br />
manchmal noch hübschen Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />
hinterher?<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Dieses Jahr wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />
neu gewählt. Meinen Sie, Sie<br />
wären <strong>de</strong>r Richtige für <strong>de</strong>n Job?<br />
Herr Professor Wall, Wie hat Ihnen<br />
dieses Interview gefallen?<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Peter Föhr<br />
Campus<br />
Wo ist <strong>de</strong>r Stoff?<br />
Linearmotoren für Webmaschinen Teil 2: Die Realisierung<br />
An <strong>de</strong>r obersten Beschleunigungsgrenze<br />
von Linearmotoren hat es ein Team von<br />
insgesamt elf TUM-Stu<strong>de</strong>nten geschafft, eine<br />
hochdynamische Webmaschine so anzusteuern,<br />
dass damit Gewebe in perfekter Qualität<br />
hergestellt wer<strong>de</strong>n kann. Im zweiten Teil<br />
<strong>de</strong>r Serie über das >projekt limoweb< stellen<br />
wir Euch die Realisierung <strong>de</strong>s Konzepts<br />
vor, welches Ihr bereits aus <strong>de</strong>m Reisswolf<br />
05/08 kennt.<br />
Es ist einer dieser wun<strong>de</strong>rbaren Frühlingstage<br />
am Bo<strong>de</strong>nsee, als das limoweb-<br />
Team in <strong>de</strong>r Firmenzentrale <strong>de</strong>r Lindauer<br />
DORNIER GmbH einen Einblick in <strong>de</strong>n aktuellen<br />
Stand <strong>de</strong>s Projekts gibt. Den dort versammelten<br />
Entwicklungsingenieuren wird<br />
stolz gezeigt, dass die Machbarkeitsstudie<br />
zur Entwicklung einer Linearmotor-Webmaschine<br />
positiv verlaufen ist und dass man<br />
sich entschlossen hat, dieses Vorhaben auch<br />
in die Realität umzusetzen.<br />
Das Team <strong>de</strong>r Systemintegration (v.l.n.r.: Nikolaus Wagen<br />
stetter, Dominik Schaller, Stefan Knoller, Jan Daniel Nie<strong>de</strong>rdrenk,<br />
Johannes Rutzmoser)<br />
Was danach geschah<br />
Zurück auf <strong>de</strong>m Campus Garching konnte<br />
auf Grundlage <strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> fertig gestellten<br />
Teststands, welcher aus einem Linearmotor<br />
<strong>de</strong>r Firma Baumüller und einer Antriebs-<br />
einheit/Steuerung <strong>de</strong>r Firma B&R besteht,<br />
ausprobiert wer<strong>de</strong>n, wie sich das Testsystem<br />
verhält, wenn es mit <strong>de</strong>r Software <strong>de</strong>r Webmaschinensteuerung<br />
von Dornier verbun<strong>de</strong>n<br />
wird.<br />
Die Versuchsachse „Baumüller LSA14“ auf <strong>de</strong>m limoweb-Teststand<br />
Als dann die richtigen Parameter für die<br />
Datenübertragung gefun<strong>de</strong>n waren, kamen<br />
auch schon diejenigen Teammitglie<strong>de</strong>r zum<br />
Einsatz, welche parallel die mechanischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen bestimmt und sich dafür<br />
eine geeignete Antriebskinematik ausgedacht<br />
haben. Nun warteten alle Beteiligten<br />
gespannt auf die vielen Bauteile, die aus<br />
<strong>de</strong>m CAD-System in „harte Ware“ umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n mussten. Wenn man dabei die<br />
Beschleunigungen und Kräfte anschaut, die<br />
auf dieses System wirken, geht wohl je<strong>de</strong>m<br />
Mechatroniker das Herz auf, <strong>de</strong>nn hierbei<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um Leistungen im zweistelligen<br />
Kilowattbereich, welche hochdynamisch<br />
und extrem präzise ausgeregelt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Das ist kein Spielzeug<br />
Nach <strong>de</strong>m Eintreffen <strong>de</strong>r ersten Teile war<br />
schnell klar, welche Dimensionen die gesamte<br />
Anordnung einnehmen wür<strong>de</strong> und welche<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
zerstörerischen Auswirkungen auch nur <strong>de</strong>r<br />
kleinste Steuerungs- o<strong>de</strong>r Montagefehler auf<br />
die Webmaschine haben wür<strong>de</strong>. Doch spä-<br />
Das CAD-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s limoweb-Antriebssystems<br />
testens an diesem Punkt konnte sich <strong>de</strong>r<br />
Projektinitiator Dr.-Ing. Rainer Stetter auf<br />
die Wirkung seiner teambil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
verlassen, <strong>de</strong>nn aus allen Disziplinen<br />
zogen die Beteiligten an einem Strang und<br />
brachten die großen Motoren von <strong>de</strong>r ersten<br />
Schraube bis zum letzten Bitmuster an die<br />
Maschine.<br />
Nach <strong>de</strong>m riesigen Erfolg:<br />
>projekt limoweb< Team III gesucht<br />
• Projektbeginn: April 20<strong>09</strong> (erste Semesterwoche)<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Das erste limoweb-Gewebe<br />
Nach einigen Webzyklen im Handbetrieb<br />
und ein paar Än<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n Starkstromleitungen<br />
konnte die Maschine im November<br />
2008 ihren Routinebetrieb aufnehmen<br />
und die ersten Meter limoweb-Gewebe<br />
herstellen. In einer nächtlichen Aktion wur<strong>de</strong><br />
das limoweb-System dann einem Härtetest<br />
unterzogen, um für die anstehen<strong>de</strong> Präsentation<br />
auf <strong>de</strong>r Messe SPS/IPC/DRIVES 2008<br />
meterweise Give-Aways herzustellen.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Welche Erfahrungen und Überraschungen<br />
das limoweb-Team zum Abschluss<br />
auf <strong>de</strong>r Messe in Nürnberg erlebt hat, wer<strong>de</strong>n<br />
wir Euch im nächsten Teil dieser Serie<br />
mitteilen. Nur so viel sei schon verraten:<br />
Durch <strong>de</strong>n riesigen Erfolg <strong>de</strong>r Teamarbeit<br />
wird es eine weitere Ausbaustufe <strong>de</strong>r<br />
Webmaschine geben. Natürlich wie<strong>de</strong>r als<br />
Team-Semesterarbeit unter <strong>de</strong>r Leitung von<br />
Dr. Stetter und seinem Team bei <strong>de</strong>r Firma<br />
ITQ. Auch die Lehrstühle itm und iwb bleiben<br />
als wissenschaftliche Betreuer erhalten,<br />
genauso wie die Industriepartner Lindauer<br />
DORNIER, B&R Industrie-Elektronik und<br />
Baumüller Nürnberg. Alle Informationen<br />
zum Start im April 20<strong>09</strong> fin<strong>de</strong>t ihr online auf<br />
<strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong>.<br />
• Projektziel: Ausbau <strong>de</strong>r limoweb-Maschine von 2 auf 4 Antriebe<br />
• Kontakt: Bernd Spiegelberger (spiegelberger@itm.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>)<br />
• Alle Informationen online unter <strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong><br />
Peter Föhr<br />
<strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong><br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Matthias<br />
Busl<br />
Heinrich<br />
Birndorfer<br />
Campus<br />
IRONMAN zwischen<br />
Fahren und Fliegen<br />
<strong>REISSWOLF</strong>-Interview mit Professor Klein vom Lehrstuhl<br />
für Anlagen- und Prozesstechnik<br />
RW: Herr Professor Klein, Sie sind nun bereits<br />
seit April Nachfolger von Professor Stichlmair<br />
am Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik.<br />
Wo kommen Sie her? Was haben Sie studiert?<br />
Prof. Klein: Ich bin Verfahrenstechniker.<br />
In Stuttgart gab es, neben <strong>de</strong>m klassischen<br />
Maschinenbau vom ersten Semester<br />
an ein als Verfahrenstechnik bezeichnetes<br />
Studium. Die ersten vier Semester haben wir<br />
das gleiche gemacht wie die Maschinenbauer,<br />
ab <strong>de</strong>m fünften Semester kamen dann<br />
die Verfahrenstechnikvorlesungen dazu.<br />
Zwischendurch war ich im Ausland. Und<br />
weil mich die wissenschaftliche Seite schon<br />
immer interessiert hat, habe ich auch gleich<br />
promoviert. Nach fünf Jahren Promotionszeit<br />
war dann ein Zeitpunkt erreicht, wo ich<br />
etwas an<strong>de</strong>res machen wollte. Ich war dann<br />
zwölf Jahre bei Lin<strong>de</strong> Engineering.<br />
RW: Sie meinten, Sie waren im Ausland. Wie<br />
sah dieses Jahr aus?<br />
Prof. Klein: Nach <strong>de</strong>m achten Semester,<br />
es war ein so genanntes integriertes Auslandsstudium<br />
vom DAAD. Ich bekam ein<br />
Stipendium und war im neunten und zehnten<br />
Semester an <strong>de</strong>r University of Wisconsin<br />
in Madison in <strong>de</strong>n USA. Ursprünglich war<br />
geplant, für zwei Semester in die USA zu<br />
gehen und dann die Studienleistungen zu<br />
transferieren. Ich hatte mich gut eingelebt<br />
und hatte die Möglichkeit, mit <strong>de</strong>m Research<br />
Lab, an <strong>de</strong>m ich gearbeitet habe, einen Deal<br />
zu machen und sechs Monate länger zu bleiben.<br />
Das war im Solar Energy Laboratory.<br />
Dort habe ich eine kleine Anstellung erhalten<br />
und es war mir möglich, mit <strong>de</strong>m Master<br />
of Science in Chemical Engineering dort abzuschließen.<br />
Danach bin ich zurück und hab<br />
noch das <strong>de</strong>utsche Diplom been<strong>de</strong>t.<br />
RW: Wie kam es zu Ihrer Bewerbung auf die<br />
Professur?<br />
Prof. Klein: Die Informationen über<br />
die Ausschreibung gingen mir über meine<br />
Stuttgarter Kontakte zu. Ich wur<strong>de</strong> darauf<br />
aufmerksam gemacht nach <strong>de</strong>m Motto – das<br />
wäre doch was für Dich. Ich war erst mal<br />
erstaunt, dass dieser Lehrstuhl überhaupt<br />
wie<strong>de</strong>r besetzt wird. Bei mir hatte sich <strong>de</strong>r<br />
Eindruck fest gesetzt, dass die Verfahrenstechnik<br />
München ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll ist.<br />
Professoren haben die TUM verlassen und<br />
einige Lehrstühle sind nicht wie<strong>de</strong>r besetzt<br />
wor<strong>de</strong>n. Ich habe mir das ein paar mal angeschaut<br />
und es war klar, es sollte eine Neuausrichtung<br />
geben – hin zur Energietechnik.<br />
Das hat sich dann ziemlich genau auch mit<br />
<strong>de</strong>n Arbeitsgebieten ge<strong>de</strong>ckt, mit <strong>de</strong>nen wir<br />
uns nebenbei auch bei Lin<strong>de</strong> Engineering in<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
<strong>de</strong>n letzten zwei bis drei Jahren beschäftigt<br />
haben: alternative Energieträger, CO2-Abtrennung<br />
in Kraftwerken, neue Kraftwerkskonzepte.<br />
Ich habe dann meine Unterlagen<br />
zusammengestellt und einfach mal „<strong>de</strong>n Ballon<br />
steigen lassen“. Die Bedingungen haben<br />
gestimmt, ich hatte Lust und Motivation für<br />
die neue Aufgabe und jetzt bin ich hier.<br />
RW: Sie meinten die Verfahrenstechnik an<br />
<strong>de</strong>r TU München wäre auf einem absteigen<strong>de</strong>n<br />
Ast. Warum dann Ihre Bewerbung?<br />
Prof. Klein: Das war mein Bild bis vor<br />
zwei Jahren. Bei uns in <strong>de</strong>r Industrie ist es<br />
damals tatsächlich so angekommen, dass die<br />
Verfahrenstechnik in München nicht weiter<br />
gepflegt wird. Dann kam für mich überraschend<br />
diese Ausschreibung <strong>de</strong>r Nachfolge<br />
von Professor Stichlmair. Ich habe sehr kritisch<br />
nachgefragt – wollt ihr jetzt wie<strong>de</strong>r Verfahrenstechnik<br />
und Prozesstechnik? Damals<br />
kam ich auch in <strong>de</strong>n Kontakt mit <strong>de</strong>m Studiengang<br />
Chemieingenieurwesen. Es gibt einen<br />
Studiengang <strong>de</strong>r formal an <strong>de</strong>r Fakultät<br />
Chemie angesie<strong>de</strong>lt ist, aber die Lehrinhalte<br />
können nicht allein von <strong>de</strong>r Fakultät Chemie<br />
abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Dieser Studiengang sollte<br />
auch die Bioverfahrenstechnik, die klassische<br />
Verfahrenstechnik <strong>de</strong>r thermischen Trennverfahren,<br />
die Prozess- und Anlagentechnik<br />
beinhalten. Einen weiteren Ausschlag gab ein<br />
Gespräch mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten, <strong>de</strong>r signalisiert<br />
hat, dass die Energie- und Prozesstechnik<br />
an <strong>de</strong>r Fakultät Maschinenwesen wie<strong>de</strong>r<br />
gestärkt wer<strong>de</strong>n soll. Unser Lehrstuhl heißt<br />
jetzt Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik.<br />
Wir sind allerdings nicht mehr <strong>de</strong>m<br />
Institut für Verfahrenstechnik zugeordnet,<br />
son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m Institut für Energietechnik.<br />
Und nun kommt genau das zum Tragen, was<br />
ich die letzten drei Jahre bei Lin<strong>de</strong> Engineering<br />
erfahren habe. Die Energietechnik, im<br />
klassischen Sinne, vereinfacht bestehend aus<br />
Kraftwerkskomponenten wie Kohlekessel,<br />
Dampf-Wasser-Kreislauf und Turbine, sollte<br />
in <strong>de</strong>r Zukunft auch an<strong>de</strong>re verfahrenstechnische<br />
Technologien, wie Rauchgaswäschen,<br />
Adsorptions- und Absorptionsverfahren,<br />
an<strong>de</strong>re Gasreinigungsverfahren sowie Vergasungsverfahren<br />
(d.h. die U<strong>mw</strong>andlung<br />
von Brennstoffen zu Synthesegas) mit einbeziehen.<br />
Mit diesen Konzepten ist es möglich,<br />
<strong>de</strong>n neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Energietechnik<br />
zu begegnen. Diese Gesamtsicht hat<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
mich dann davon überzeugt, dass die Prozess-<br />
und Verfahrenstechnik in München<br />
weiterleben soll und ich will meinen Beitrag<br />
dazu leisten.<br />
RW: Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte in <strong>de</strong>r<br />
Lehre?<br />
Prof. Klein: Meine Aufgabe in <strong>de</strong>n ersten<br />
Lehrveranstaltungen war es vor allem,<br />
die Stu<strong>de</strong>nten aus <strong>de</strong>m Chemieingenieurwesen<br />
zu bedienen. Auf meiner Liste steht aber<br />
auch, die Prozesstechnik im Maschinenwesen<br />
zu stärken. Signale zu geben, mit <strong>de</strong>n<br />
Kollegen Sattelmayer, Polifke, Spliethoff,<br />
Marcian-Juan und Weuster-Botz und jetzt<br />
Klein: es gibt an <strong>de</strong>r TUM eine starke Energie-<br />
und Prozesstechnik. Es ist attraktiv, diese<br />
Richtung an <strong>de</strong>r Fakultät für Maschinenwesen<br />
aufzugreifen. Es muss nicht immer<br />
„Fahren o<strong>de</strong>r Fliegen“ sein. Jemand aus <strong>de</strong>m<br />
allgemeinen Maschinenbau, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>n<br />
ersten vier Semestern noch nicht festlegt hat,<br />
besitzt die Möglichkeit, sich für diese Richtung<br />
zu entschei<strong>de</strong>n. Dazu muss man attraktive<br />
Themen aufgreifen und Gebiete ansprechen<br />
die je<strong>de</strong>n beschäftigen: Nachhaltigkeit,<br />
innovative Energiequellen und Energieträger,<br />
CO2. Die Lehrinhalte wer<strong>de</strong>n natürlich<br />
in erster Linie die Technologien sein, die<br />
notwendig sind, um <strong>de</strong>n jetzigen und zukünftigen<br />
Energieproblemen zu begegnen.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n keine vertiefte gesellschaftspolitische<br />
Diskussion führen können in unseren<br />
Lehrveranstaltungen.<br />
RW: Das Problem ist, dass es schwer ist die<br />
Grenze zu ziehen und dass bei solchen Themen<br />
einfach alle mitre<strong>de</strong>n.<br />
Prof. Klein: Da appelliere ich immer an<br />
die Stu<strong>de</strong>nten, als Ingenieur sachlich und<br />
mit <strong>de</strong>m technischen Background, <strong>de</strong>n man<br />
hat, mitzudiskutieren. Ich nenne ein Beispiel:<br />
Es gibt <strong>de</strong>n Treibhauseffekt. Und es gibt ein<br />
Gas, über das natürlich sehr stark diskutiert<br />
wird beim Thema Treibhauseffekt: das<br />
ist das CO2. Ganz klar, diese Diskussion ist<br />
sinnvoll und notwendig, weil die menschlich<br />
verursachten Emissionen <strong>de</strong>n CO2-Anstieg<br />
bedingen und damit <strong>de</strong>r sogenannte anthropogene<br />
Anteil <strong>de</strong>s Treibhauseffektes steigt.<br />
Nichts <strong>de</strong>sto trotz muss man festhalten: es<br />
gibt auch einen natürlichen Treibhauseffekt<br />
<strong>de</strong>r unbedingt notwendig ist, damit es hier<br />
auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> überhaupt lebensfähige Be-<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
dingungen gibt. Und zu diesem natürlichen<br />
Treibhauseffekt trägt <strong>de</strong>r Wasserdampf in<br />
<strong>de</strong>r Atmosphäre viel stärker bei als das CO 2 .<br />
Es ist eine Tatsache – Wasserdampf hat einen<br />
stärkeren Treibhauseffekt als CO 2 . Und<br />
hinter dieser Aussage könnten nun viele<br />
vermuten: „Der will das CO 2 -Problem unter<br />
<strong>de</strong>n Tisch kehren.“ Diese Dinge muss man<br />
undogmatisch angehen. Und dazu sind wir<br />
Ingenieure einfach verpflichtet.<br />
RW: Wie sieht es mit Ihrem Lehrstuhl aus:<br />
Was haben Sie übernommen? Wo mussten Sie bei<br />
Null angefangen?<br />
Prof. Klein: Der Lehrstuhl hieß ehemals<br />
Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik. Was<br />
ich übernommen<br />
habe, sind zwei<br />
wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter, Frau<br />
Kammermaier und<br />
Herr Rehfeldt.<br />
Ich brauche eine<br />
gewisse Kontinuität<br />
um <strong>de</strong>n Übergang zu bewerkstelligen.<br />
Außer<strong>de</strong>m ein Stamm von 4 festangestellten<br />
Mitarbeitern, die mich unterstützen.<br />
Was ich natürlich auch übernommen habe<br />
sind die Räume, das Technikum, die ganze<br />
Infrastruktur und das Rechnernetz. Im<br />
Technikum wird es so sein, dass ich einen<br />
Teil <strong>de</strong>r Arbeitsgebiete weiterführen will.<br />
Einfach weil die Infrastruktur stimmt und<br />
es relevante Themen sind, die auch mit <strong>de</strong>r<br />
Neuausrichtung behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
RW: Welche Forschungsthemen ergeben sich<br />
daraus? Sie hatten schon Energietechnik erwähnt.<br />
Prof. Klein: Ich will die Forschung auf<br />
vier Standbeine stellen. Ein Teil wer<strong>de</strong>n innovative<br />
Konzepte zur Energieerzeugung<br />
und zur Synthesegaserzeugung sein. Etwa<br />
wie man aus Kohle Erdgas o<strong>de</strong>r Diesel herstellen<br />
kann. Wie man ein Kraftwerk gestalten<br />
kann um CO 2 abzuschei<strong>de</strong>n. Dazu will<br />
ich die Gasreinigungsprozesse <strong>de</strong>taillierter<br />
betrachten. Das ist ein Thema, das ich auch<br />
von Lin<strong>de</strong> mitbringe, dort war ich verantwortlich<br />
für Gasreinigungsprozesse und Absorptionsverfahren.<br />
Die Auslegung von Gas-<br />
Flüssig-Apparaten war ein Arbeitsgebiet von<br />
Professor Stichlmair. Dazu gibt es eine tolle<br />
„Die Planung thermischer<br />
Prozesse – das ist eine<br />
virtuelle Vorlesung.“<br />
Infrastruktur, das will ich auch kontinuierlich<br />
weiterführen. Und dann die Mo<strong>de</strong>llbildung<br />
und Simulation als viertes Standbein.<br />
Natürlich bedient die Mo<strong>de</strong>llbildung und<br />
Simulation alle drei an<strong>de</strong>ren Arbeitsgebiete.<br />
Aber auch die Simulation und die Untersuchung<br />
von Gesamtprozessen wird ein wichtiges<br />
Thema sein.<br />
RW: Was konnten Sie an Vorlesungen von<br />
Ihrem Vorgänger übernehmen?<br />
Prof. Klein: Also ich wer<strong>de</strong> die Thermische<br />
Verfahrenstechnik I und II nach<br />
wie vor anbieten. Die Thermische Verfahrenstechnik<br />
I wird ergänzt um <strong>de</strong>n Aspekt<br />
<strong>de</strong>r Thermodynamik <strong>de</strong>r Gemische. Die<br />
Auslegung von ther-<br />
mischenApparaten, diese Vorlesung<br />
hieß bei Prof. Stichlmair<br />
Stofftransport<br />
– Grundlagen und<br />
Apparate, wird unter<br />
neuem Namen<br />
weitergeführt. Die Planung thermischer Prozesse<br />
wer<strong>de</strong>n wir weiterführen. Das ist eine<br />
virtuelle Vorlesung, die Professor Stichlmair<br />
ausgearbeitet hat und aufzeichnen ließ.<br />
RW: Eine virtuelle Vorlesung?<br />
Prof. Klein: Ja, die besuchen die Stu<strong>de</strong>nten<br />
im Moment im Internet. Es gibt 10<br />
Kapitel. Die kann man nachts um 12 anhören<br />
o<strong>de</strong>r auch morgens um 6 o<strong>de</strong>r zur normalen<br />
Vorlesungszeit. Diese Vorlesung wird<br />
auch Bestandteil <strong>de</strong>s Masters im Wahlbereich<br />
sein. Dann natürlich das Verfahrenstechnische<br />
Praktikum. Was ich an eigenen<br />
Aspekten einbringen will, spätestens für<br />
<strong>de</strong>n Master im Chemieingenieurwesen, ist<br />
eine Prozess- und Anlagentechnik. Aspekte<br />
<strong>de</strong>r Apparate, <strong>de</strong>r Anlagen – wie ist eine<br />
chemische, wie ist eine Prozessanlage aufgebaut?<br />
Nicht nur die einzelnen Unit-Operations,<br />
auch das, was an <strong>de</strong>r Hochschule<br />
bisher ein wenig gefehlt hat, die Betrachtung<br />
<strong>de</strong>r Gesamtanlage. Dazu vielleicht eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Projektierungsübung anbieten.<br />
Damit Stu<strong>de</strong>nten dann eine Prozessanlage<br />
an einem konkreten Beispiel projektieren<br />
können, auch ökonomische Betrachtungen<br />
berücksichtigen. Diese Aspekte bringe ich<br />
von zwölf Jahren Anlagenbau mit.<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
RW: Was ist an lhrer Tätigkeit gleich geblieben<br />
im Vergleich zu Ihrer Zeit bei Lin<strong>de</strong>?<br />
Prof. Klein: Ich hab mich seither mit verfahrenstechnischen<br />
Prozessen beschäftigt.<br />
Das ist nach wie vor so. Nun ist es grundlagenorientierter.<br />
Meine Verantwortung ist es,<br />
jetzt wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten beizubringen, wie<br />
man gewisse Prozess-Units auslegt. Stufenkonstruktion<br />
in Diagrammen macht natürlich<br />
in <strong>de</strong>r industriellen Praxis kein Mensch<br />
mehr. Das liefern heutzutage die einschlägigen<br />
Rechenprogramme. Trotz<strong>de</strong>m liefern<br />
nur diese Betrachtungen das notwendige<br />
grundlegen<strong>de</strong> Verständnis. Für mich ist das<br />
ein bisschen wie ‚Back to the Roots‘. Das ist<br />
eine große Herausfor<strong>de</strong>rung, sowohl in <strong>de</strong>r<br />
Forschung und natürlich auch in <strong>de</strong>r Lehre<br />
muss ich mich wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Grundlagen<br />
beschäftigen. Nur eine Black-Box betrachten<br />
und zu sagen: „Ihr tippt dann später was<br />
ein“ – das ist es nicht. Im Studium muss so<br />
etwas von Hand durchgerechnet wer<strong>de</strong>n; allerdings<br />
mit <strong>de</strong>m Hinweis, wie dies später in<br />
<strong>de</strong>r Praxis tatsächlich berechnet wird.<br />
RW: Wenn man längere Zeit von <strong>de</strong>r Uni weg<br />
war und dann zurückkommt sieht man vielleicht<br />
einige Dinge die nicht so gut laufen. Vor allem<br />
bei <strong>de</strong>r Lehre. Ist Ihnen etwas Konkretes aufgefallen?<br />
Prof. Klein: Es muss ein Mix sein zwischen:<br />
„<strong>de</strong>r Professor präsentiert etwas“ und<br />
„als Stu<strong>de</strong>nt mache ich damit dann etwas eigenständig“.<br />
Wissen muss zunächst präsentiert<br />
wer<strong>de</strong>n, das muss man dann aufsaugen.<br />
Aber nur passiv die Sache aufnehmen und<br />
dann abzulegen ist nicht alles. Ich halte sehr<br />
viel davon, Dinge auch praktisch anzugehen.<br />
Ganz am Schluss soll etwas herauskommen,<br />
dass man das Gefühl hat: Mensch, da hab ich<br />
jetzt 3 Monate dran gearbeitet, mir ist theoretisch<br />
etwas beigebracht wor<strong>de</strong>n und ich<br />
habe daraus selbstständig etwas gemacht.<br />
Ein Beispiel: Was ist <strong>de</strong>r wirtschaftlichste<br />
Prozess? Die Lösung ist, dass man die Anlage<br />
nach <strong>de</strong>r Variante A besser baut als nach<br />
<strong>de</strong>r Variante B. Und das hat <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt<br />
selbst herausgefun<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m, was ihm<br />
beigebracht wur<strong>de</strong>. Ich <strong>de</strong>nke, dass das auch<br />
sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet.<br />
Diese Aspekte <strong>de</strong>s selbstständigen Arbeitens<br />
kamen mir ein bisschen zu kurz in meinem<br />
Studium damals. Ich habe <strong>de</strong>n Wunsch und<br />
die Vorstellung, das zu realisieren.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
RW: Was können Sie von Lin<strong>de</strong> mitbringen?<br />
Ist das jetzt wo Sie beim an<strong>de</strong>ren Arbeitgeber sind<br />
vorbei o<strong>de</strong>r gibt es da die Möglichkeit <strong>de</strong>r Kooperation?<br />
Prof. Klein: Die Kooperationsi<strong>de</strong>e ist<br />
heiß diskutiert wor<strong>de</strong>n. Auch beim Arbeitgeber,<br />
als ich wegging. Am Schluss gab es die<br />
Haltung: <strong>de</strong>r Klein soll das machen, <strong>de</strong>r soll<br />
jetzt mal an die Uni gehen. Für Lin<strong>de</strong> ist es<br />
ja auch nicht so schlecht, einen starken Link<br />
zur TUM zu haben. Auch bei Lin<strong>de</strong> gibt es<br />
<strong>de</strong>n Gedanken, die Kooperation zu verstärken.<br />
RW: Gibt es da schon Projekte?<br />
Prof. Klein: Ich bin noch in ein paar laufen<strong>de</strong><br />
Projekte involviert, es gibt bereits zahlreiche<br />
neue I<strong>de</strong>en. Im Moment scheitert es,<br />
diese nennenswert voranzutreiben an <strong>de</strong>m<br />
Berg, <strong>de</strong>n ich jetzt vor mir habe in <strong>de</strong>r Lehre.<br />
Aber Kooperationen sind geplant. Ich bin<br />
nach wie vor in ständigem Kontakt mit <strong>de</strong>n<br />
Leuten von Lin<strong>de</strong> und an<strong>de</strong>ren Industriefirmen.<br />
RW: Wie sieht das aus? Geht es dabei um Forschung<br />
o<strong>de</strong>r auch darum, Semester und Diplomarbeiten<br />
in <strong>de</strong>r Wirtschaft anzubieten?<br />
Prof. Klein: Ich sehe bei<strong>de</strong> Möglichkeiten.<br />
Konkrete Forschungsprojekte zusammen<br />
mit einer Firma, das muss nicht<br />
Lin<strong>de</strong> sein. Ich bin durchaus dafür offen, so<br />
etwas längerfristig an einer Hochschule zu<br />
platzieren. Mit Personal- und Sachmitteln,<br />
wissenschaftlichen Mitarbeitern, die von<br />
<strong>de</strong>r Industrie finanziert wer<strong>de</strong>n, da habe ich<br />
keine Berührungsängste. Für Studien- und<br />
Diplomarbeiten, o<strong>de</strong>r Bachelor- und Masterthesis<br />
– wie es in Zukunft heißt – das muss<br />
passen. Es darf nicht sein, dass ein Stu<strong>de</strong>nt<br />
bei einer Firma arbeitet, irgendwas macht<br />
und dann, nach sechs Monaten schustert<br />
man sich aus <strong>de</strong>m, was er da gemacht hat<br />
ein Diplomarbeitsthema zusammen. Das<br />
ist <strong>de</strong>r falsche Ansatz. Es muss ein klar <strong>de</strong>finiertes<br />
Thema geben, auch mit einem gewissen<br />
Anspruch. Es muss gewährleistet sein,<br />
dass auch in <strong>de</strong>r Firma eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Betreuung stattfin<strong>de</strong>t. Wenn es so ein klar<br />
umrissenes Thema gibt, das zum Profil unseres<br />
Lehrstuhls passt, was wir auch betreuen<br />
und benoten können, dann bin ich auch<br />
für solche Arbeiten durchaus offen. O<strong>de</strong>r die<br />
Projektierungsübung, die ich mir vorstelle:<br />
es kann am En<strong>de</strong> auch ein Teil <strong>de</strong>r Lehrver-<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
anstaltung sein, erarbeitete Ergebnisse nicht<br />
nur in <strong>de</strong>r Uni vorzustellen, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>n<br />
Ergebnissen zu einer Firma zu gehen und<br />
mit Leuten aus <strong>de</strong>r Praxis darüber zu diskutieren.<br />
RW: Sie haben bei Lin<strong>de</strong> in Pullach gearbeitet.<br />
Nun arbeiten sie im Nor<strong>de</strong>n von München.<br />
Was hat sich geän<strong>de</strong>rt im Alltag?<br />
Prof. Klein: Der Anfahrtsweg. Ich wohne<br />
nach wie vor in Wolfratshausen. Ich dachte<br />
am Anfang, dass es mit <strong>de</strong>m Öffentlichen<br />
Personennahverkehr zu bewältigen ist. Geht<br />
auch theoretisch. Aber da bin ich 1 Stun<strong>de</strong><br />
20 unterwegs. So fahre ich doch mit <strong>de</strong>m<br />
Auto. Wenn ich früh genug dran bin 35-40<br />
Minuten, eine akzeptable Entfernung.<br />
RW: Was hat Ihre Familie zur Ihren Verän<strong>de</strong>rungen<br />
im Beruf gesagt?<br />
Prof. Klein: Wir sind vor zwölf Jahren<br />
nach Wolfratshausen gezogen. Meine Familie<br />
hat sehr früh klar gemacht: aus Wolfratshausen<br />
gehen wir nicht weg. Das war eine<br />
Grundbedingung.<br />
Ich habe zwei Kin-<br />
<strong>de</strong>r mittlerweile<br />
schon in recht fortgeschrittenemAlter.<br />
Die Tochter ist<br />
15, <strong>de</strong>r Sohnemann<br />
zwölf. Die sind in <strong>de</strong>n örtlichen Gymnasien<br />
im Sü<strong>de</strong>n Münchens. Ich bin eher ein Landmensch<br />
als ein Stadtmensch. Es muss allerdings<br />
nicht unbedingt das 300-Seelen-Dorf<br />
sein, Wolfratshausen hat 18 000 Einwohner.<br />
Das ist eine kleine Stadt mit einer gewissen<br />
Infrastruktur, öffentliche Verkehrsanbindung<br />
nach München. Mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn muss<br />
man nicht sonstwo hinfahren um sie in die<br />
Schule zu bringen. Ich fühle mich dort wohl.<br />
Außer<strong>de</strong>m bin ich sehr gern draußen – da<br />
kommt mir die Nähe zu <strong>de</strong>n Bergen sehr gelegen.<br />
Die Nähe zum Starnberger See und<br />
die Nähe zur Isar. Für meine Aktivitäten, die<br />
ich vorwiegend draußen mache.<br />
RW: Was sind das für Aktivitäten?<br />
Prof. Klein: Sport in vielfältiger Form.<br />
In meinen jungen Jahren habe ich Handball<br />
gespielt. Das ist aber ein Sport, <strong>de</strong>n man<br />
gesundheitlich nur begrenzt betreiben kann.<br />
Mittlerweile ist es fast noch härter gewor<strong>de</strong>n.<br />
Ich hab mir mit En<strong>de</strong> 20 ein Rücken-<br />
„Die Ironman-Zeit war in <strong>de</strong>n<br />
90er Jahren“<br />
lei<strong>de</strong>n zugezogen und bin umgestiegen auf<br />
Ausdauersport. Zu meiner Zeit als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an <strong>de</strong>r Uni Stuttgart<br />
habe ich dann sehr aktiv Triathlon betrieben<br />
– Schwimmen, Radfahren, Laufen. Auch<br />
engagiert Wettkämpfe bestritten. Das war<br />
eine ganz gute Ergänzung zur Arbeit eines<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiters. Als ich bei<br />
Lin<strong>de</strong> angefangen habe, wur<strong>de</strong> die Sache<br />
reduziert, es kamen auch die Kin<strong>de</strong>r dazu.<br />
Alles am Stück – Schwimmen, Radfahren,<br />
Laufen – zur Zeit ganz, ganz selten. Vor ein<br />
paar Jahren hab ich nochmal einen Versuch<br />
gemacht.<br />
RW: War das ein Ironman?<br />
Prof. Klein: Die Ironman-Zeit war in <strong>de</strong>n<br />
90er Jahren: 92, 93 und 95 war ich in Roth.<br />
Ich wollte es dann 2000 im Olympischen<br />
Jahr noch mal versuchen. Da hatte ich mich<br />
für <strong>de</strong>n Ironman in Roth angemel<strong>de</strong>t. Dann<br />
hieß es aber im April: „Herr Klein bitte zu einer<br />
Inbetriebnahme nach Australien.“ Und<br />
das ist gera<strong>de</strong> die Zeit, in <strong>de</strong>r man etwas<br />
Radfahren und<br />
etwas Laufen<br />
trainieren sollte.<br />
Und da war mir<br />
klar, dass es mit<br />
<strong>de</strong>m Job eigentlich<br />
nicht mehr<br />
machbar ist. Ich war auf Inbetriebnahme im<br />
australischen Outback, da ist dann nach <strong>de</strong>r<br />
Inbetriebnahmeschicht mit Trainieren nicht<br />
mehr viel los. Und da hab ich dann das Kapitel<br />
Ironman endgültig gestrichen. Vor 3<br />
Jahren hab ich nochmal beim München Triathlon<br />
auf <strong>de</strong>m Messegelän<strong>de</strong> mitgemacht,<br />
allerdings ein paar Nummern kleiner. Was<br />
ich jetzt mache: Ich laufe regelmäßig. Und<br />
im Anschluss ans Sommersemester war ich<br />
mit meiner Radltruppe eine Woche lang mit<br />
<strong>de</strong>m Rucksack unterwegs über die Alpen. Das<br />
haben wir zum vierten Mal gemacht. Wir waren<br />
zu siebt unterwegs mit <strong>de</strong>m Mountain-<br />
Bike über die Alpen bis zum Gardasee.<br />
RW: Wie lange hat das gedauert?<br />
Prof. Klein: Am Samstag sind wir los,<br />
am Freitag waren wir dann dort. Wir hatten<br />
Sechs-Kilo-Rücksäcke für die Woche. Alles<br />
dabei, allerdings kein Zelt. Und dann von<br />
Hütte zu Hütte. Also auch mal auf <strong>de</strong>m Berg<br />
schlafen.<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
RW: Sie haben gesagt, Sie laufen regelmäßig.<br />
Was be<strong>de</strong>utet regelmäßig?<br />
Prof. Klein: Drei-, viermal die Woche.<br />
Das ist im Winter immer ein bisschen problematisch,<br />
wenn es um vier Nacht wird. So<br />
früh kommt man nicht nach Hause, <strong>de</strong>shalb<br />
wird mich <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Stu<strong>de</strong>nt hier<br />
ab und zu um 12 Uhr aus <strong>de</strong>m Fakultätsgebäu<strong>de</strong><br />
rennen sehen. Das haben wir schon bei<br />
Lin<strong>de</strong> regelmäßig gemacht: eine Laufrun<strong>de</strong><br />
anstatt Mittagessen zu gehen. Und die Laufstrecke<br />
än<strong>de</strong>rt sich nur marginal. Es war in<br />
Pullach an <strong>de</strong>r Isar, es ist hier an <strong>de</strong>r Isar<br />
entlang.<br />
RW: Wie lang ist so eine Run<strong>de</strong>?<br />
Prof. Klein: Es war zum Teil eine Gruppe<br />
mit 10-15 Leuten. Da gab es dann eine<br />
Halbstun<strong>de</strong>ngruppe, Dreiviertelstun<strong>de</strong>ngruppe,<br />
aber auch eine Gruppe die bis zu<br />
einer Stun<strong>de</strong> gelaufen ist.<br />
Prof. Klein: Also etwa zwischen sechs und<br />
14 Kilometer?<br />
Prof. Klein: Genau.<br />
RW: Wenn man Sie laufen sieht braucht man<br />
keine Angst zu haben?<br />
Prof. Klein: Nein, ich lauf vor nieman<strong>de</strong>m<br />
davon.<br />
RW: Sie machen also viel Sport. Gibt es noch<br />
etwas an<strong>de</strong>res, das Sie als Ausgleich betreiben?<br />
Prof. Klein: Musik. Ich sammle seit vielen<br />
Jahren CDs, o<strong>de</strong>r jetzt MP3s. Ich komme<br />
an keinem Musikgeschäft vorbei ohne hineinzuschauen.<br />
RW: Für welche Musik interessieren Sie sich?<br />
Prof. Klein: Bevorzugt Jazz, Blues, Soul,<br />
R ‘n‘ B. Außer<strong>de</strong>m spiele ich selbst Gitarre.<br />
Zur Zeit spiele ich in einer Band, die nennt<br />
sich „Lin<strong>de</strong> Sound Machine“, bei meinem<br />
ehemaligen Arbeitgeber. Wir waren vor<br />
kurzem im Studio und haben eine CD aufgenommen.<br />
Das Gitarrespielen begann noch<br />
zu meiner Studienzeit in Stuttgart. Als ich<br />
in die Vereinigten Staaten ging habe ich<br />
dann eine Pause eingelegt und mein ganzes<br />
Equipment verkauft. Und als ich dann wie<strong>de</strong>r<br />
nach Deutschland gekommen bin, habe<br />
ich mir erst später nach <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn wie<strong>de</strong>r<br />
eine Gitarre und einen Verstärker zugelegt.<br />
Da war dann auch was Besseres drin als während<br />
<strong>de</strong>s Studiums.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
RW: Singen Sie auch?<br />
Prof. Klein: Nein, äußerst ungern. Für<br />
ab und zu „Hotel California“ reicht es, aber<br />
für mehr nicht.<br />
RW: Jetzt kommt eine sehr beliebte Rubrik:<br />
Antworten mit einem Wort.<br />
Salzstangen o<strong>de</strong>r Gummibärchen?<br />
Prof. Klein: Gummibärchen.<br />
RW: Alpen o<strong>de</strong>r Ostsee?<br />
Prof. Klein: Alpen – ich bin nämlich<br />
Nordseefan.<br />
RW: Weißbier o<strong>de</strong>r Pils?<br />
Prof. Klein: Weißbier.<br />
RW: Audi o<strong>de</strong>r BMW?<br />
Prof. Klein: BMW.<br />
RW: Mac, Linux o<strong>de</strong>r Windows?<br />
Prof. Klein: Windows.<br />
RW: Wollen Sie <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten am En<strong>de</strong> noch<br />
etwas mitteilen?<br />
Prof. Klein: Es wird immer wie<strong>de</strong>r diskutiert,<br />
die Ambivalenz Lehre – Forschung.<br />
Es ist meine innerste Überzeugung, dass die<br />
Lehre ernst genommen wer<strong>de</strong>n muss. Da<br />
will ich gut sein, da hab ich <strong>de</strong>n Anspruch<br />
das Ding nicht nur so runter zu reißen, son<strong>de</strong>rn<br />
attraktive Lehrveranstaltungen anzubieten,<br />
die auch inhaltlich anspruchsvoll<br />
sind. Manche Dinge sind einfach kompliziert,<br />
man muss zunächst ein paar trockene<br />
erscheinen<strong>de</strong> Grundlagen erarbeiten, da hab<br />
ich dann auch <strong>de</strong>n Anspruch, dass die Stu<strong>de</strong>nten<br />
bereit sind, mitzugehen und merken,<br />
dass ich das auch ernst nehme und nicht nur<br />
zwischen ganz, ganz wichtigen Forschungsvorhaben<br />
halt zufällig mal eine Vorlesung<br />
halte.<br />
RW: Dann wollen wir uns sehr herzlich bedanken<br />
und wünschen viel Erfolg mit <strong>de</strong>m Lehrstuhl<br />
für Anlagen und Prozesstechnik.<br />
Prof. Klein: Ich bedanke mich und freue<br />
mich auch auf gute Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Fachschaft.<br />
Das Interview führten:<br />
Heinrich Birndorfer<br />
Matthias Busl<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />
9
Campus<br />
Projektmanagement...<br />
...haut rein!<br />
Können Roboter Schlagzeug spielen?<br />
Dies herauszufin<strong>de</strong>n war eine von<br />
mehreren Aufgaben, die uns im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Projektmanagement-Seminars zur Auswahl<br />
gestellt wur<strong>de</strong>n. Für uns, sieben internationale<br />
Stu<strong>de</strong>nten, war klar: Schlagzeug spielen<br />
mit <strong>de</strong>m Roboter ist die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
unserer Wahl. Hoch motiviert und voller<br />
Neugier auf unser hightech „Spielzeug“<br />
stürzten wir uns in die Arbeit. Ein Projektleiter<br />
wur<strong>de</strong> gewählt, Aufgabenbereiche strukturiert<br />
und Arbeitspakete zugeteilt. Rock-E,<br />
<strong>de</strong>r schlagzeugspielen<strong>de</strong> Roboter, wur<strong>de</strong><br />
zum Maskottchen unseres Teams.<br />
„Reicht die Dynamik eines Roboters aus,<br />
um einen Rhythmus auf einem Schlagzeug<br />
zu spielen?“ lautete die Aufgabenstellung<br />
unseres Auftraggebers, <strong>de</strong>r sich von unserem<br />
Projekt neue Erkenntnisse für die automatische<br />
Offline-Bahnprogrammierung<br />
von Industrierobotern erhoffte. Die Schlaganalyse<br />
eines menschlichen Schlagzeugers<br />
mittels Hochgeschwindigkeitskamera ergab<br />
eine Geschwindigkeit <strong>de</strong>s Drumsticks beim<br />
Auftreffen auf die Trommel von 12 m/s. Die<br />
Analyse <strong>de</strong>r Leistungswerte <strong>de</strong>s Roboters aus<br />
<strong>de</strong>m Hause Kuka zeigte, dass dieser nur unter<br />
Ausnutzung diverser Tricks mit einem Men-<br />
0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
schen konkurrieren könnte. Die Programmierung<br />
<strong>de</strong>s Roboters war Neuland und<br />
die ressourcenintensivste Aufgabe innerhalb<br />
unseres Projekts. Einige Vormittage in <strong>de</strong>r<br />
Roboterhalle <strong>de</strong>s iwb statt in Vorlesungsräumen<br />
waren nötig, um die Möglichkeiten <strong>de</strong>s<br />
sechsdimensionalen Roboters einzuschätzen<br />
und kontrollieren zu lernen. Nach ersten<br />
Versuchen mit einer provisorischen Halterung,<br />
bei <strong>de</strong>r ein Stick fest eingespannt war,<br />
zeigte sich, dass<br />
für einen satten<br />
Klang eine Halterung<br />
nötig ist, die<br />
das Rückfe<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>s Drumsticks<br />
erlaubt. Mit <strong>de</strong>m<br />
modularen Halterungskonzept,<br />
welches von uns<br />
entwickelt und<br />
von <strong>de</strong>r Werkstatt<br />
<strong>de</strong>s iwb gefertigt<br />
wur<strong>de</strong>,<br />
konnten wir dieser<br />
Anfor<strong>de</strong>rung<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Realistisch betrachtet<br />
müssen<br />
wir eingestehen,<br />
dass Rock-E beim<br />
<strong>de</strong>rzeitigen Grad<br />
seiner Musikalität<br />
im har<strong>tum</strong>kämpftenMusikgeschäft<br />
keine<br />
Chance hätte. Mit<br />
<strong>de</strong>m Ergebnis,<br />
<strong>de</strong>r Fähigkeit, kontrolliert Schläge auf Becken<br />
und Trommeln ausführen zu können,<br />
sind wir in Anbetracht <strong>de</strong>r kurzen Übungszeit<br />
von 2 Monaten jedoch durchaus zufrie<strong>de</strong>n.<br />
Aufnahmen hiervon stehen übrigens in<br />
einem Vi<strong>de</strong>o unter http://<strong>de</strong>.youtube.com/<br />
watch?v=wfSq1Ck9kRE bereit.<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Die Ankündigung <strong>de</strong>r Organisatoren,<br />
dass es sich beim Projektmanagement-Seminar<br />
um eine aufwändige Veranstaltung han<strong>de</strong>lt,<br />
können wir bestätigen. Zur Aufrechterhaltung<br />
unserer Motivation haben wir auf<br />
eine ausgewogene „Work-Life-Balance“ geachtet.<br />
Eine Kaffee- und Süßigkeiten-Flatrate<br />
half, die wöchentlichen Teambesprechungen<br />
zu überstehen, die regelmäßig dafür sorgten,<br />
dass wir unter <strong>de</strong>n Letzten waren, die auf<br />
<strong>de</strong>m Campus das<br />
Licht ausmachten.<br />
Mit Teambuildingmaßnahmen<br />
wie einem<br />
g e m e i n s a m e n<br />
Barabend wur<strong>de</strong><br />
ein Ausgleich zur<br />
teilweise hohen<br />
Arbeitsbelastung<br />
geschaffen. Bei<br />
<strong>de</strong>r Weihnachtsfeier<br />
mit Hot-<br />
Dogs und Glühwein<br />
erreichte das<br />
Teamklima seinen<br />
Höhepunkt,<br />
so dass manchem<br />
nur das Glück<br />
im Würfelspiel<br />
vor übermäßigen<br />
Kon s e quen z en<br />
<strong>de</strong>r Trinkstrafen<br />
retten konnte.<br />
Abschließend<br />
möchten wir bemerken,<br />
dass trotz<br />
<strong>de</strong>s erwähnten<br />
Aufwands die positiven Erfahrungen durch<br />
die produktive Leistung <strong>de</strong>r Gruppe und die<br />
Möglichkeit, seine Soft Skills in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Mo<strong>de</strong>ration, Präsentation und Tea<strong>mw</strong>ork<br />
zu trainieren, überwiegen. Dem Seminar<br />
Projektmanagement wird <strong>de</strong>shalb das<br />
Prädikat „empfehlenswert“ verliehen!<br />
Florian Schumacher<br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Campus<br />
Logistikbranche trifft sich<br />
in Garching<br />
8. Deutscher Materialflusskongress an <strong>de</strong>r TUM<br />
I n<br />
diesem Jahr fin<strong>de</strong>t zum achten Mal <strong>de</strong>r<br />
Deutsche Materialflusskongress in Garching<br />
statt. Vom 2. bis 3. April treffen sich<br />
über 600 Logistikexperten, um sich über die<br />
aktuellen Entwicklungen in <strong>de</strong>r technischen<br />
Logistik auszutauschen. Veranstaltet wird<br />
<strong>de</strong>r Kongress vom VDI in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m Lehrstuhl für För<strong>de</strong>rtechnik Materialfluss<br />
Logistik (fml). Für Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />
TUM besteht die Möglichkeit, kostenlos am<br />
Kongress teilzunehmen.<br />
Top Referenten<br />
Die Logistik stellt sich <strong>de</strong>n aktuellen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen. Zentrale Themen sind<br />
<strong>de</strong>shalb die Nachhaltigkeit und die Finanz-<br />
krise. Mit Referenten wie <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Bun<strong>de</strong>su<strong>mw</strong>eltminister Töpfer, <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>m<br />
Thema „Finanzkrise - Energiepreise - Klimawan<strong>de</strong>l<br />
– ‚Green Logistics’ als ökonomische<br />
Chance?“ beschäftigt, ist <strong>de</strong>r Kongress hochrangig<br />
besetzt.<br />
Neben <strong>de</strong>n Teilnehmern aus <strong>de</strong>r Praxis,<br />
treffen sich in je<strong>de</strong>m Jahr über 120 Logistikstu<strong>de</strong>nten<br />
aus ganz Deutschland in Garching.<br />
Besichtigung Flughafen München<br />
Der VDI hat für Stu<strong>de</strong>nten ein spezielles<br />
Programm zusammengestellt. So beginnt<br />
<strong>de</strong>r Materialflusskongress für sie bereits am<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Mittwoch, <strong>de</strong>n 1. April mit Exkursionen zu<br />
Unternehmen in <strong>de</strong>r Region.<br />
„Habt ihr euch schon mal gefragt, was<br />
mit eurem Koffer passiert, wenn ihr ihn am<br />
Flughafen eingecheckt habt?“ Eine Besichtigung<br />
<strong>de</strong>r Gepäckför<strong>de</strong>ranlage im Terminal<br />
2 <strong>de</strong>s Münchner Flughafens wird diese Frage<br />
bestimmt beantworten.<br />
Informationen zu <strong>de</strong>n weiteren Exkursionszielen<br />
sind auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s<br />
Lehrstuhls fml zufin<strong>de</strong>n.<br />
Nicht weniger interessant ist es, sich mit<br />
Stu<strong>de</strong>nten von an<strong>de</strong>ren Hochschulen auszutauschen.<br />
Dafür bietet das „get together“<br />
in einer angesagten Münchner Bar am Mittwochabend<br />
<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Rahmen.<br />
Workshops für Stu<strong>de</strong>nten<br />
Am Donnerstag startet <strong>de</strong>r Kongress mit<br />
interessanten Vorträgen, Diskussionsrun<strong>de</strong>n<br />
und Vorführungen.<br />
Zusätzlich gibt es für Stu<strong>de</strong>nten die Möglichkeit,<br />
an verschie<strong>de</strong>nen Workshops zum<br />
Thema Karriere teilzunehmen. Johannes<br />
Wenn Du <strong>de</strong>nkst, bei Manage&More<br />
wird man ins kalte Wasser geworfen,<br />
liegst Du damit falsch. Vielmehr bietet<br />
Dir Manage&More, das unternehmerische<br />
Qualifizierungsprogramm <strong>de</strong>r UnternehmerTUM,<br />
die Chance, einzutauchen in<br />
spannen<strong>de</strong>, abwechslungsreiche und herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />
18 Monate. In dieser Zeit erlernst<br />
du wichtige Schlüsselkompetenzen<br />
wie Teamfähigkeit, Kommunikations- und<br />
Präsentationsfähigkeit sowie ein Verständnis<br />
für wirtschaftliche Zusammenhänge.<br />
Den wichtigsten Baustein <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rprogramms<br />
bil<strong>de</strong>t die Projektarbeit in interdisziplinären<br />
Teams. Dabei gilt es, mit Kreativität,<br />
Begeisterungsfähigkeit und Engagement<br />
I<strong>de</strong>en und Lösungsvorschläge zu generieren,<br />
sie reifen zu lassen und schließlich anhand<br />
einfacher Prototypen darzustellen. Die Aufgabenstellungen<br />
für die Projekte kommen<br />
zum einen von Partnern <strong>de</strong>r Unternehmer-<br />
TUM, wie zum Beispiel MAN, Altana o<strong>de</strong>r<br />
EON. Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n eigene (Ge-<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Stärk führt z.B. einen Intertrainment®<br />
Workshop zum Thema „Keine Angst vor Assessment-Centern“<br />
durch.<br />
Nicht zu vergessen<br />
Der Kongress wird durch die feierliche<br />
Abendveranstaltung am Donnerstag abgerun<strong>de</strong>t.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
wer<strong>de</strong>n alljährlich <strong>de</strong>r Innovationspreis <strong>de</strong>s<br />
VDI und <strong>de</strong>r Studienpreis verliehen. An<br />
<strong>de</strong>r Cocktailbar kann <strong>de</strong>r „anstrengen<strong>de</strong>“<br />
Kongresstag ausklingen und Kraft für <strong>de</strong>n<br />
nächsten Tag getankt wer<strong>de</strong>n.<br />
Anmeldung<br />
Tauch ein bei Manage&More!<br />
Die Teilnahme ist für Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />
Technischen Universität München kostenlos.<br />
Es können maximal 30 Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r TUM<br />
teilnehmen. Die Anmeldung ist im Sekretariat<br />
<strong>de</strong>s Lehrstuhls fml möglich.<br />
Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie<br />
auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Lehrstuhls fml<br />
(<strong>www</strong>.fml.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>).<br />
schäfts-)I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r Stipendiaten aufgegriffen,<br />
welche dann in einem eigeninitiierten<br />
Projekt vorangetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Um frühzeitig Einblicke in die berufliche<br />
Praxis zu erlangen, bekommt je<strong>de</strong>r<br />
Manage&More Stipendiat einen Mentoren<br />
aus einem Partnerunternehmen <strong>de</strong>r UnternehmerTUM<br />
zur Seite gestellt. Von ihm<br />
erhält <strong>de</strong>r Mentee wertvolle Tipps und Ratschläge<br />
zum weiteren beruflichen und persönlichen<br />
Wer<strong>de</strong>gang.<br />
Wenn Du also Lust hast, einzutauchen,<br />
und Du Dich persönlich und unternehmerisch<br />
weiterentwickeln möchtest, dann hol<br />
tief Luft und bewirb dich noch bis 15. Februar<br />
unter <strong>www</strong>.manageandmore.<strong>de</strong>. Dort<br />
gibt es auch weitere Informationen zum Programm<br />
und zum laufen<strong>de</strong>n Bewerbungsprozess.<br />
Doktoran<strong>de</strong>n sind dabei genauso willkommen<br />
wie Studieren<strong>de</strong>.<br />
Bei Fragen kannst Du Dich auch an aktive<br />
Stipendiaten wen<strong>de</strong>n. Schreib einfach<br />
an: recruiting@manageandmore.<strong>de</strong><br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Johannes<br />
Rutzmoser<br />
Campus<br />
Soft-Skills in <strong>de</strong>r Praxis<br />
Ergänzungsvorlesung zur Veranstaltung „Mechatronik-<br />
Projekte in <strong>de</strong>r Praxis“<br />
Es gibt wohl kaum einen Begriff, <strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Wissenschaftswelt so ausgelutscht,<br />
so überdiskutiert, so vielversprechend<br />
und nichtssagend ist wie „Soft-Skills“.<br />
An vielen Stellen wird darüber gere<strong>de</strong>t, aber<br />
wie sieht es damit in <strong>de</strong>r Praxis aus?<br />
Dieses Problem beherzigt eine für die<br />
Universität untypische Veranstaltung: Die<br />
Zusatzveranstaltung zur Vorlesung „Mechatronik-Entwicklungsprojekte<br />
in <strong>de</strong>r<br />
Praxis“. Das Konzept ist so simpel, wie es<br />
überzeugt: Es wird nicht viel über die Praxis<br />
gere<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn die Praxis wird einfach<br />
selbst ausprobiert. In Rollenspielen, Mo<strong>de</strong>llprojekten<br />
und spontanen Teamaufgaben<br />
kann genau das trainiert wer<strong>de</strong>n, worüber<br />
sich viele Theoretiker <strong>de</strong>n Kopf schon alleine<br />
bei <strong>de</strong>r Formulierung zerbrechen. In <strong>de</strong>n<br />
sechs Veranstaltungen im Wintersemester<br />
haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich<br />
selbst und ihre Wirkung in allen möglichen<br />
Situationen <strong>de</strong>s realen Berufslebens auszuprobieren:<br />
Die Präsentation eines Projektes<br />
Veranstaltungen von Dr. Stetter am itm<br />
•<br />
Sommer: Mechatronik-Entwicklungsprojekte in <strong>de</strong>r<br />
Praxis (ef)<br />
• Winter: Soft-Skills in <strong>de</strong>r Praxis (Zusatz)<br />
Daraus entstan<strong>de</strong>ne Stu<strong>de</strong>ntenprojekte:<br />
•<br />
Treffsichere Dartscheibe (<strong>www</strong>.treffsichere-dartscheibe.<strong>de</strong>)<br />
• Linearmotor-Webmaschine (<strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong>)<br />
o<strong>de</strong>r die Mo<strong>de</strong>ration in einer Gruppe, das<br />
Verhalten in einem Team, das sich noch fin<strong>de</strong>n<br />
muss, das Lösen eines Problems in einer<br />
Gruppe, die nicht richtig kommunizieren<br />
kann, das Bewerbungsgespräch, o<strong>de</strong>r die<br />
Verkaufsverhandlung. Das Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
ist, dass das Erlebte nicht einfach so stehen<br />
bleibt, son<strong>de</strong>rn die an<strong>de</strong>ren Teilnehmer im<br />
Team Feedback geben. Geleitet wird dieses<br />
Seminar von Dr.-Ing. Rainer Stetter, <strong>de</strong>m<br />
Firmengrün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
ITQ GmbH, <strong>de</strong>r selbst an <strong>de</strong>r Fakultät für<br />
Maschinenwesen studiert und promoviert<br />
hat. Erfahrungen und Praxistipps aus Erfolgs-<br />
und Misserfolgsstories aus erster Hand<br />
zu erfahren, ist selbst an einer Elite-Universität<br />
nicht alltäglich. Aus all diesen Grün<strong>de</strong>n<br />
war es für mich extrem lehrreich, diese Veranstaltung<br />
zu besuchen, da sie die Theorie<br />
an <strong>de</strong>r Uni mit gutem Praxisbezug abrun<strong>de</strong>t<br />
und obendrein auch noch kostenlos ist.<br />
Dr.-Ing. Rainer Stetter<br />
© ITQ GmbH<br />
Johannes Rutzmoser<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Lerntipps<br />
Wenn nicht jetzt, wann dann? Durchstarten in die<br />
Prüfungszeit mit <strong>de</strong>m Sieben-Punkte-Programm<br />
Nach<strong>de</strong>m die Klausuren schon wie<strong>de</strong>r<br />
so nah sind, hier ein kleines Sieben-<br />
Punkte-Programm, um in letzter Minute<br />
noch besser zu planen, zu lernen und die<br />
Nerven zu behalten:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Klausurenplan aufstellen. Genaues<br />
Da<strong>tum</strong> festhalten. Wichtig, da Ihr<br />
häufig eine Reihe Klausuren hintereinan<strong>de</strong>r<br />
schreibt: Sich <strong>de</strong>n Rest<br />
eines Schreibtages frei halten – sonst<br />
geht Euch bei <strong>de</strong>n letzten Klausuren<br />
die Kondition aus!<br />
Stoffplan aufstellen. Was kann ich,<br />
was fehlt mir? Was ist Stoff, auf <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>rer Stoff aufbaut (Lernpflicht)?<br />
Was ist „isolierter“ Stoff, d.h. ein<br />
kleines/kleineres abgeschlossenes<br />
Thema (kommt er in <strong>de</strong>r Regel in<br />
Klausuren dran o<strong>de</strong>r nicht?)?<br />
Strategischen Lernplan aufstellen.<br />
Welche Klausuren haben absolute<br />
Priorität (Zweit- o<strong>de</strong>r Drittversuch,<br />
Fristen!?). Vorrangige Klausuren<br />
wer<strong>de</strong>n im Lernplan bevorzugt<br />
– auch und gera<strong>de</strong>, wenn sie nerven!!!<br />
Verfügbare Lernzeit bestimmen: Was<br />
ist sicher verfügbare Lernzeit, (was<br />
hätte ich gerne als Lernzeit zählt<br />
nicht!)? Welche Verpflichtungen<br />
kann ich verschieben? Dann verschiebt<br />
sie auch – und zwar noch<br />
heute. Verfügbare Lernzeit in Stun<strong>de</strong>n<br />
bestimmen.<br />
Stoff auf Zeit verteilen: Vorrecht haben<br />
„vorrangige Klausuren“ (Punkt<br />
3) und Klausuren, die für Euch sehr<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
•<br />
•<br />
schwierig und damit zeitintensiv<br />
sind. Aufteilung <strong>de</strong>r Lernzeit nach<br />
Priorität und Lernaufwand. Evtl.<br />
hier überlegen, ob bei Zeitnot Klausuren<br />
geschoben wer<strong>de</strong>n können.<br />
Ergebnisorientiert lernen: Das Ergebnis,<br />
d.h. durchkommen, zählt<br />
zuerst. Dann kommt die Note.<br />
Konsequent und zeitlich gut getaktet<br />
lernen, anwen<strong>de</strong>n, wie<strong>de</strong>rholen – lernen,<br />
anwen<strong>de</strong>n, wie<strong>de</strong>rholen... Dabei<br />
auf die Kondition achten: Viel Wasser<br />
trinken, genügend Pausen machen,<br />
ausreichend schlafen (Achtung:<br />
Zuwenige bzw. gestörte Tiefschlafphasen<br />
verhin<strong>de</strong>rn das Erinnern <strong>de</strong>s<br />
Lernstoffs) und – sporteln.<br />
Sich hinsetzen und TUN! Keine<br />
Ausflüchte mehr – die nächsten paar<br />
Wochen sind schnell herum, das<br />
Ergebnis (gera<strong>de</strong> für Bachelor-Studieren<strong>de</strong>)<br />
bleibend. Also: Schon jetzt<br />
eine wirklich gute Belohnung planen<br />
und dran bleiben.<br />
Wichtig ist beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r letzte Punkt, da<br />
es zwar viele „Genies“ gibt, aber gera<strong>de</strong> beharrliche<br />
Lerner meist erfolgreicher sind.<br />
Ich hoffe, dass dieser Mini-Plan Euch einige<br />
Anregungen für das Prüfungslernen<br />
gibt.<br />
Viel Erfolg bei Euren Klausuren!<br />
Karin von Schmidt-Pauli<br />
Lern-, Gedächtnis- und Prüfungstraining<br />
an <strong>de</strong>r KHG-TUM, Campus Garching<br />
http://<strong>www</strong>.khg-<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Campus<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Andreas<br />
Haslbeck<br />
Leben & mehr<br />
Lexus GS 450h<br />
Übermäßiger Luxus bis ins letzte Detail<br />
Lexus ist nun schon seit mehreren Jahren<br />
mit einigen Hybridantrieben am Start.<br />
Da die Spritpreise zumin<strong>de</strong>st zeitweise sehr<br />
hoch sind, dürften alternative Antriebskonzepte<br />
auch immer mehr an Interesse gewinnen.<br />
Lexus spricht dabei aber sicherlich keine<br />
Pfennigfuchser an, zu sehr erinnert nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Markenname an Luxus.<br />
Der Lexus GS ist ganz klar ein Oberklassefahrzeug.<br />
Von außen wirkt <strong>de</strong>r Wagen<br />
etwas kompakter als beispielsweise ein 5er<br />
BMW, aber <strong>de</strong>nnoch mächtig genug, um ein<br />
anständig flottes Bild abzugeben. Je nach Lackierung<br />
wirkt er richtig sportlich. Möchte<br />
man in das Fahrzeug einsteigen, muss dieses<br />
nicht mal aufgesperrt wer<strong>de</strong>n, sofern man<br />
Besitzer <strong>de</strong>s passen<strong>de</strong>n Funkschlüssels ist.<br />
Falls dieser einmal eine leere Batterie hat<br />
– nein, soweit <strong>de</strong>nken wir jetzt mal nicht,<br />
wer Oberklasse fährt, steht eh immer unter<br />
Strom.<br />
Der Testwagen war voll ausgestattet, somit<br />
konnten alle angebotenen Spielereien<br />
getestet wer<strong>de</strong>n. Zuerst aber zum Wesentlichen:<br />
<strong>de</strong>n Fahrleistungen.<br />
Der 450h ist mit einem 3,5 l großen V6<br />
ausgerüstet, welcher 296 PS zur Verfügung<br />
stellt. Zu<strong>de</strong>m gesellt sich ein 200 PS starker<br />
Elektromotor dazu. Laut Lexus liegt die<br />
„Systemleistung“ bei 345 PS. Wie sich das<br />
Zusammenspiel von 296 und 200 PS dann<br />
genau bei gesamten 345 PS einfin<strong>de</strong>t wird<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
allerdings nicht verraten – jedoch verhalten<br />
sich die bei<strong>de</strong>n Leistungen nicht direkt additiv.<br />
Fährt man mit <strong>de</strong>m 450h sanft los, geschieht<br />
dies zuerst nahezu lautlos. Denn bei<br />
geringerer Leistungsabnahme und gleichzeitig<br />
ausreichen<strong>de</strong>r Batteriekapazität nutzt<br />
das Fahrzeug nur sein Elektrosystem. Dies<br />
ist eine angenehme Überraschung, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r<br />
Japaner zeigt sich schon sehr agil. Wenn <strong>de</strong>r<br />
Captain dann „Energie“ verlangt und somit<br />
Befehl zur vollen Fahrt gibt, springt <strong>de</strong>r<br />
Benzinmotor mit an und eine fulminante<br />
Beschleunigung peitscht <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>l-Toyota<br />
voran. Zugegeben, vor <strong>de</strong>r Power dieses<br />
Fahrzeugs muss man unter Betrachtung <strong>de</strong>s<br />
verhältnismäßigen Verbrauchs<br />
(meist unter 10 Liter, knapp<br />
aber immerhin – offiziell 7,9<br />
Liter) ganz gewiss seinen Hut<br />
ziehen!<br />
Doch was kann das Fahrzeug<br />
sonst noch? Mit <strong>de</strong>r voll<br />
ausgestatteten Variante sollte<br />
je<strong>de</strong> Fahrt zum Vergnügen<br />
wer<strong>de</strong>n. Klimaautomatik, Navigationssystem,<br />
Soundsystem<br />
mit CD-Laufwerk und Kassetten<strong>de</strong>ck<br />
(!) sowie ACC und ein<br />
sehr schlauer Bordcomputer<br />
sind alles sehr nette Features<br />
für Technikverliebte, jedoch<br />
müssen sich diese Systeme<br />
auch von Normalsterblichen<br />
bedienen lassen. Teile dieses<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Bordcomputers, das<br />
Soundsystem, das<br />
Navi sowie die Klimaanlage<br />
sind allerdings<br />
auf so abenteuerliche<br />
Weise in<br />
<strong>de</strong>r Mittelkonsole in<br />
einem System miteinan<strong>de</strong>r<br />
verwoben,<br />
dass es für Anfänger<br />
sehr schwer<br />
wird, diese Systeme<br />
sicher und getrennt<br />
voneinan<strong>de</strong>r zu bedienen.<br />
Das erste<br />
Ärgernis beim Aktivieren<br />
<strong>de</strong>s Bildschirms<br />
ist jedoch<br />
eine Warnmeldung,<br />
die einem nahe legt, die Verkehrsregel usw.<br />
zu beachten – überflüssig wie ein Kropf.<br />
Dagegen begeistert jedoch <strong>de</strong>r Bordcomputer,<br />
welcher neben allseits bekannten<br />
Funktionen auch <strong>de</strong>n Benzinverbrauch über<br />
<strong>de</strong>r Zeit anzeigt und über einen gewissen<br />
Zeitraum eine grafische Statistik führt. Dabei<br />
zeigt dieser auch die beim Bremsen zurück<br />
gewonnene Energie an – ein sehr sinnvolles<br />
Feature <strong>de</strong>s Hybridsystems. Daneben<br />
kann auch die Energieverteilung je<strong>de</strong>rzeit<br />
beobachtet wer<strong>de</strong>n. Diese Anzeige zeigt die<br />
Energieströme je nach Betriebszustand,<br />
ob nun <strong>de</strong>r Benzinmotor das Fahrzeug sowie<br />
die Batterien versorgt, <strong>de</strong>r E-Motor<br />
die Arbeit übernimmt o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> beim<br />
Leben & mehr<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Leben & mehr<br />
Bremsen Energie in die Akkus zurückfließt.<br />
Für Oberklasse-Kun<strong>de</strong>n ist das Öffnen <strong>de</strong>r<br />
Motorhaube eher uninteressant, aus Maschinenbauersicht<br />
gibt es jedoch eine Gelbe Karte:<br />
Plastikvollverkleidung ist nicht direkt das,<br />
was man als „optisch-technisch-anmutend“<br />
bezeichnen wür<strong>de</strong>. Einen weit größeren<br />
Schock wird <strong>de</strong>r Fahrer allerdings beim Öffnen<br />
<strong>de</strong>s Kofferraums bekommen, <strong>de</strong>nn die<br />
Hybridtechnik hat auch ihren räumlichen<br />
Preis: <strong>de</strong>r Kofferraum ist quasi nicht existent.<br />
„Familientauglich“ ist so ein Fahrzeug natürlich<br />
nicht. Dabei stellt sich grundsätzlich die<br />
Frage, welchen Sinn ein Fahrzeug hat, das<br />
effektiv keinen Kofferraum hat. Mehr als<br />
zwei bis drei Sporttaschen passen nämlich<br />
wirklich nicht hinein. Ganz sicher ist es bei<br />
<strong>de</strong>rartigen Kraftpaketen nicht mehr wichtig,<br />
wie viel La<strong>de</strong>volumen das Fahrzeug hat.<br />
Dennoch wer<strong>de</strong>n sich Hybridfahrzeuge zukünftig<br />
noch weiter entwickeln müssen, um<br />
in verschie<strong>de</strong>nen Komfortkategorien gleichwertige<br />
Alternativen bieten zu können.<br />
Fazit<br />
Und was gibt es nun für‘s Geld? Ist <strong>de</strong>r<br />
GS eine günstige Alternative aus Fernost?<br />
Ganz typisch für asiatische Oberklassefahrzeuge,<br />
versucht auch <strong>de</strong>r GS übermäßigen<br />
Luxus zu suggerieren. Je nach<strong>de</strong>m wie pingelig<br />
man ist, gelingt es <strong>de</strong>m Lexus auch. Es<br />
gehört natürlich schon eine gewisse Portion<br />
an Kleinlichkeit dazu, sich über <strong>de</strong>n blanken<br />
Schraubenkopf aufzuregen, welcher sichtbar<br />
wird, wenn man das Lenkrad um 90 Grad<br />
verdreht. Dieselbe Kleinlichkeit, die eine adäquate<br />
Ab<strong>de</strong>ckung dieser verhin<strong>de</strong>rt hat?<br />
Ein weiterer bereits angesprochener Kritikpunkt<br />
ist die Benutzerfreundlichkeit diverser<br />
elektronischer Systeme. Die Bedienbarkeit<br />
entspricht in großen Teilen nicht <strong>de</strong>n<br />
gewohnten <strong>de</strong>utschen Standards,<br />
son<strong>de</strong>rn ist stellenweise<br />
wi<strong>de</strong>rsprüchlich und inkonsequent.<br />
Auch sind so manche<br />
Tasten, bzw. Bedienelemente<br />
nicht beson<strong>de</strong>rs ansehnlich, vor<br />
allem diejenigen, welche nicht<br />
beim ersten Blick zu sehen<br />
sind. Wenn einem dieser letzte<br />
Schliff nicht so wichtig ist,<br />
dann ist <strong>de</strong>r GS wirklich kein<br />
schlechter Flitzer, falls man bis<br />
ins letzte Detail Luxus haben<br />
möchte, dann sollte man sich<br />
dieses Auto zumin<strong>de</strong>st vorher<br />
einmal genauer ansehen.<br />
Andreas Haslbeck<br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Save water, drink whisky<br />
„U<strong>mw</strong>eltschutz für Fortgeschrittene“<br />
Eines Abends in einer <strong>de</strong>r vielen Bars in<br />
München hatten ein Freund und ich<br />
keine Lust mehr auf noch eine Flasche Wein<br />
und die Cocktail-Auswahl beschränkte sich<br />
auf klebrig-rötliche-Pampe... was sollten wir<br />
also jetzt trinken? Auf <strong>de</strong>r letzten Seite <strong>de</strong>r<br />
Getränkekarte fin<strong>de</strong>n wir Whiskys und bestellen<br />
(nach<strong>de</strong>m wir keine Ahnung hatten<br />
welchen wir nehmen sollen) <strong>de</strong>n ersten in<br />
<strong>de</strong>r Liste. Aber ist das jetzt wirklich ein guter<br />
Whisky, <strong>de</strong>n wir da trinken? Mit <strong>de</strong>m ersten<br />
Schluck schmeckt man außer <strong>de</strong>m Alkohol<br />
gar nichts. Beim zweiten kommt die rauchige<br />
Note etwas durch und ab <strong>de</strong>m dritten waren<br />
wir überzeugt, dass wir noch einen Whisky<br />
aus <strong>de</strong>r Liste bestellen müssen, um zumin<strong>de</strong>st<br />
eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.<br />
Etwas später, nach <strong>de</strong>m dritten Glas (das jetzt<br />
noch viel besser schmeckte), beschlossen wir,<br />
dass wir an einem Whisky-Tasting teilnehmen<br />
müssen, um unsere Wissenslücken bezüglich<br />
dieses doch sehr leckeren Getränkes<br />
zu schließen.<br />
Am Abend <strong>de</strong>s Tastings sind wir mittlerweile<br />
eine kleine Gruppe Studieren<strong>de</strong><br />
und senken <strong>de</strong>n Altersdurchschnitt <strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong>n<br />
Personen um ca. 10 Jahre. In einer<br />
kurzen Einführung erfahren wir, dass<br />
Whisky und Bier aus ähnlichen Zutaten<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n und wenn man Whisky<br />
nicht <strong>de</strong>stillieren wür<strong>de</strong>, hätte man schales<br />
Bier. Uns wird auch erklärt, dass es verschie<strong>de</strong>ne<br />
Schreibweisen für Whisky gibt<br />
und die Schreibweise mit “e”, also Whiskey,<br />
in Irland und USA gebräuchlicher ist. Das<br />
“e” ist jedoch kein sicherer Indikator für die<br />
Herkunft. Daraufhin probieren wir unsere<br />
ersten drei Standardabfüllungen <strong>de</strong>r Glenkinchie-,<br />
Cragganmore- und Cao Ila-Distillerien<br />
aus sogenannten Nosing-Gläsern, die<br />
man normalerweise nur für <strong>de</strong>n Genuss von<br />
zum Beispiel Portwein gewöhnt ist. Unter <strong>de</strong>r<br />
Anleitung <strong>de</strong>s freundlichen Schotten <strong>de</strong>r das<br />
Tasting leitet, können wir nun die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Geruchsnoten zum ersten Mal richtig<br />
erkennen. Es ist interessant, wie sich unsere<br />
Gruppe bei manchen Whiskys sofort einig<br />
ist, wie man <strong>de</strong>n Geschmack beschreiben<br />
könnte und bei an<strong>de</strong>ren keine zwei überein-<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
stimmen<strong>de</strong> Adjektive fin<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>r ersten<br />
Run<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n kleine Snacks serviert und<br />
es geht weiter mit <strong>de</strong>n zugehörigen Distillers<br />
Editions <strong>de</strong>r zuvor probierten Whiskys.<br />
Distillers Edition be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Whisky<br />
nach <strong>de</strong>r normalen Lagerung meist in ein<br />
Sherryfass umgefüllt wird, was ihn süßlicher<br />
und run<strong>de</strong>r schmecken lässt. Da man von<br />
je<strong>de</strong>r Variante <strong>de</strong>s Getränks immer nur ein<br />
o<strong>de</strong>r zwei relativ kleine Schlucke im Glas hat,<br />
sind wir noch fit, als es nun mit <strong>de</strong>m richtigen<br />
Tasting losgeht.<br />
Über die nächsten paar Stun<strong>de</strong>n dürfen<br />
wir nicht nur weitere Variationen <strong>de</strong>r anfangs<br />
probierten Whiskys kosten, son<strong>de</strong>rn<br />
dürfen auch <strong>de</strong>n Unterschied zwischen<br />
einem meist eher süßen schottischen und<br />
sehr torfigen, schärferen Whiskey von <strong>de</strong>r<br />
Insel Islay schmecken. Auch bleibt die Auswahl<br />
<strong>de</strong>r angebotenen Whiskys nicht nur<br />
auf Single Malts reduziert, son<strong>de</strong>rn es wer<strong>de</strong>n<br />
unter an<strong>de</strong>rem auch Blen<strong>de</strong>d Scotch<br />
Whiskys vorgestellt. Dabei fin<strong>de</strong>n wir heraus,<br />
dass Johnny Walker neben seinem Red<br />
Label auch leckere Whiskys im Sortiment<br />
hat, die man lieber nicht mit Cola mischen<br />
sollte. Eine solche Abfüllung, Johnny Walker<br />
Blue Label, durften wir dann auch probieren<br />
und obwohl uns dieser Whisky sehr gut<br />
geschmeckt hat, waren wir uns einig, dass es<br />
an<strong>de</strong>re Whiskys für <strong>de</strong>n gleichen Preis gibt<br />
die uns besser schmecken.<br />
Am En<strong>de</strong> sind wir alle mit einem wohlig<br />
warmen Gefühl im Bauch und Whiskygeschmack<br />
im Mund sehr glücklich und gut<br />
zu hause angekommen. Zusammenfassend<br />
kann man sagen, dass so ein Tasting eine<br />
gute Gelegenheit sein kann, um mehr über<br />
dieses doch relativ komplexe Getränk zu erfahren.<br />
Der Whisky, <strong>de</strong>r einem persönlich<br />
dann aber am besten schmeckt und <strong>de</strong>n man<br />
vielleicht nach einer bestan<strong>de</strong>nen Prüfung<br />
mit Freun<strong>de</strong>n in aller Ruhe genießen will,<br />
fin<strong>de</strong>t man meiner Meinung nach aber erst<br />
zu einem späteren Zeitpunkt nach so einem<br />
Tasting.<br />
Ina Roth<br />
iroth@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Leben & mehr<br />
Ina Roth<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />
9
Leben & mehr<br />
Mystische Reize und<br />
ästhetische Bauwerke<br />
Eine Führung durch das Münchner Kanalsystem<br />
Wie vielen Stu<strong>de</strong>nten gar nicht bekannt<br />
ist, bietet das Stu<strong>de</strong>ntenwerk von Zeit<br />
zu Zeit Führungen und Besichtigungen verschie<strong>de</strong>ner<br />
Münchener Sehenswürdigkeiten<br />
an. So zum Beispiel im November eine Führung<br />
durch das Münchener Kanalsystem.<br />
Von einer Bekannten darauf aufmerksam<br />
gemacht und neugierig, was es <strong>de</strong>nn da unten<br />
alles zu sehen gibt, las ich mir zuerst einmal<br />
die Beschreibung im Internet durch:<br />
„2.300 Kilometer<br />
Kanäle<br />
und 700.000 KubikmeterRegenrückhaltebecken<br />
sind Bestandteile<br />
dieser Welt<br />
voller mystischer<br />
Reize und<br />
ü b e r r a s c hend<br />
ästhetischer Bauwerke.<br />
Sie sind<br />
alle unzugänglich<br />
und damit<br />
<strong>de</strong>n Bürgerinnen<br />
und Bürgern in<br />
<strong>de</strong>r Regel nicht<br />
vertraut. Wer<br />
weiß zum Beispiel,<br />
dass sich<br />
im Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Oly mpi apa rk s<br />
ein großes unterirdischesBecken<br />
mit <strong>de</strong>n Dimensionen<br />
einer<br />
Kathedrale verbirgt?<br />
[...]“<br />
Da sich die Führung, die auch während<br />
<strong>de</strong>r „Langen Nacht <strong>de</strong>r Museen“ immer wie<strong>de</strong>r<br />
angeboten wird, großer Beliebtheit zu<br />
erfreuen schien, entschloss ich mich dazu,<br />
daran teilzunehmen.<br />
Treffpunkt war <strong>de</strong>r orange Wagen <strong>de</strong>r<br />
Münchener Stadtwerke, <strong>de</strong>r am U-Bahnhof<br />
Alte Hei<strong>de</strong> auf uns wartete. Dort gibt es einen<br />
Eingang, <strong>de</strong>r in einen zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt<br />
trockengelegten Kanal führt. Wir folgten<br />
also unserem<br />
Führer hinunter<br />
ins Halbdunkel,<br />
wo wir kurz nach<br />
Verlassen <strong>de</strong>r<br />
Treppe stoppten<br />
und seinen Ausführungen<br />
über<br />
die Geschichte<br />
<strong>de</strong>s Münchener<br />
Kanalbaus lauschen<br />
durften.<br />
Keine fünf Meter<br />
weiter von unserem<br />
Standort<br />
bog <strong>de</strong>r Kanal<br />
um die Ecke und<br />
gerne hätte ich<br />
meiner Neugier<strong>de</strong><br />
nachgegeben<br />
und wäre <strong>de</strong>m<br />
dunklen Gang<br />
gefolgt. Doch<br />
wie uns gesagt<br />
wur<strong>de</strong>, führte<br />
<strong>de</strong>r Gang nicht<br />
weit, es sei kein<br />
Ausgang gebaut<br />
0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
wor<strong>de</strong>n für Zivilisten und da es zu gefährlich<br />
sei, dürfe man sowieso nicht in <strong>de</strong>n Kanälen<br />
herumlaufen. Sollte<br />
es sich nicht um<br />
eine Kanalführung<br />
han<strong>de</strong>ln?!<br />
Also ging es wie<strong>de</strong>r<br />
hinauf, nun<br />
wollten wir uns<br />
das Rückhaltebecken<br />
anschauen,<br />
in <strong>de</strong>m das Wasser<br />
aufgefangen wird,<br />
wenn es zu stark<br />
regnet und die Kanäle<br />
<strong>de</strong>m Volumen<br />
nicht mehr Herr<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach etwa<br />
zehn Minuten Fußmarsch kamen wir an ein<br />
kleines Häuschen mit zwei Türen, eine davon<br />
offen. Die Neugier<strong>de</strong> nahm<br />
wie<strong>de</strong>r zu und meine Schritte die<br />
Wen<strong>de</strong>ltreppe hinunter wur<strong>de</strong>n<br />
lediglich durch <strong>de</strong>n schlechten Geruch<br />
gebremst, <strong>de</strong>r von unten aufstieg.<br />
Wir lan<strong>de</strong>ten in einem 10 m²<br />
großem Raum, an <strong>de</strong>r Seite konnte<br />
man durch einen Schlitz in <strong>de</strong>n<br />
15 m tiefer fließen<strong>de</strong>n Abwasserkanal<br />
blicken. Nach einer weiteren<br />
Treppe waren wir im Rückhaltebecken<br />
angekommen. Zur Zeit ist es<br />
leer, es hat lange nicht stark genug<br />
geregnet. An <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n und an<br />
<strong>de</strong>r Decke sind die Rückstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Wassers zu erkennen, gelegentlich<br />
tropft es von oben. Der Raum ist<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
riesig – 40.000 m³ – und beinahe<br />
stolz erzählt <strong>de</strong>r Führer, dass bei<br />
starkem Regen innerhalb von 20<br />
Minuten <strong>de</strong>r gesamte Raum unter<br />
Wasser steht. Faszinierend wirkte<br />
die Größe <strong>de</strong>s Raums auf mich, die<br />
Säulen ergaben mit <strong>de</strong>m Licht eine<br />
unheimliche Atmosphäre. Weniger<br />
faszinierte jedoch die Tatsache,<br />
dass hiermit die Führung been<strong>de</strong>t<br />
war, wir stan<strong>de</strong>n noch etwa zehn<br />
Minuten dort unten herum, wan<strong>de</strong>rten<br />
von links nach rechts und<br />
wie<strong>de</strong>r zurück.<br />
Nach also nur 50 Minuten war<br />
die für 1,5 Stun<strong>de</strong>n angesetzte<br />
Führung zu En<strong>de</strong>, die erhaltenen<br />
Informationen spärlich und kaum interessant.<br />
Informationen zur Geschichte <strong>de</strong>r MünchenerStadtentwässerung<br />
erhält man<br />
ohne Dialekt und<br />
ausführlicher unter<br />
<strong>www</strong>.muenchen.<strong>de</strong>.<br />
Da die Führung kostenlos<br />
war, lohnt es<br />
sich allerdings daran<br />
teilzunehmen, wenn<br />
man <strong>de</strong>n Ansatz<br />
eines Kanals und ein<br />
Rückhaltebecken gesehen<br />
haben will.<br />
Leben & mehr<br />
Berit Plumhoff<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Ina Roth<br />
Leben & mehr<br />
Wo essen, wenn nicht in<br />
<strong>de</strong>r Mensa?<br />
Restaurantkritik Teil 2<br />
Nach<strong>de</strong>m ich auf meinen letzten Artikel<br />
mit einer kleinen Restaurantkritik<br />
über die Vinothek Il Grappolo und das indische<br />
Restaurant Goa Emails mit Vorschlägen<br />
erhalten habe, welche Restaurants o<strong>de</strong>r<br />
Cafés ich mir noch ansehen sollte, freue ich<br />
mich, mit diesem Artikel an meinen letzten<br />
anknüpfen zu können. Wie<strong>de</strong>r habe ich zwei<br />
kleinere Gastronomien herausgesucht, die<br />
nicht allzu groß und bekannt, aber <strong>de</strong>swegen<br />
nicht min<strong>de</strong>r gut sind.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n stelle ich ein afghanisches<br />
Restaurant und ein kleines Café mit internationaler<br />
Küche vor. Die Preisangaben beziehen<br />
sich darauf, wie viel man normalerweise<br />
für ein Aben<strong>de</strong>ssen mit Vor- und Hauptspeise<br />
bezahlt.<br />
Café Frenzy<br />
Küche: international<br />
Service: freundlich, bemüht und meist stu<strong>de</strong>ntisch<br />
Preis: 15 Euro<br />
Dieses Café wur<strong>de</strong> mir empfohlen, als ich<br />
für einen schönen Start in <strong>de</strong>n Abend mit<br />
Freun<strong>de</strong>n eine Gastronomie mit gutem, aber<br />
bezahlbaren Essen gesucht habe. Als ich mir<br />
die Karte ansehen wollte, musste ich feststellen,<br />
dass ich zwar das Café im Internet fin<strong>de</strong>,<br />
aber lei<strong>de</strong>r nicht seine Homepage – diese<br />
konnte erst nach einem kurzen Anruf in Erfahrung<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n. Da es eine wechseln<strong>de</strong><br />
Tageskarte gibt, lohnt es sich, hier<br />
auch vorbeizuschauen.<br />
Das Café Frenzy, das nicht nur ein Café,<br />
son<strong>de</strong>rn auch ein Restaurant und eine Bar<br />
in einem ist, befin<strong>de</strong>t sich ganz in <strong>de</strong>r Nähe<br />
<strong>de</strong>r U-Bahnhaltestelle Fraunhoferstraße<br />
und ist nicht son<strong>de</strong>rlich groß. Es ist mit kleinen<br />
Tischen und einer bequemen, langgezogenen<br />
Sitzecke eingerichtet und Abends gut<br />
besucht, wer also mit mehreren Leuten dort<br />
essen will, sollte auf je<strong>de</strong>n Fall vorher reservieren.<br />
Die Speisekarte bietet alles von Frühstück<br />
über Sandwiches zu Nu<strong>de</strong>lgerichten bis<br />
hin zu sehr zu empfehlen<strong>de</strong>n sogenannten<br />
“Frenzy Specials”, die unter an<strong>de</strong>rem hausgemachtes<br />
Thai-Curry mit Putenstreifen<br />
o<strong>de</strong>r Shrimps einschließen. Das Ganze wird<br />
begleitet von einer gut sortierten Cocktailkarte,<br />
einer bezahlbaren Auswahl an Weinen<br />
und diversen Tees. Die Stimmung in <strong>de</strong>m<br />
Café ist sehr angenehm und wird von einer<br />
bis jetzt immer sehr bemühten Bedienung<br />
und guter Hintergrundmusik unterstützt.<br />
Das Frenzy hat also alles gehalten, was ich<br />
mir erhofft hatte und was das Essen angeht<br />
meine Erwartungen sogar übertroffen.<br />
Zusammenfassend ist das Frenzy meiner<br />
Meinung nach sowohl als Start in einen Party<br />
Abend o<strong>de</strong>r für einen Plausch mit <strong>de</strong>r besten<br />
Freundin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m besten Freund sehr<br />
zu empfehlen.<br />
Café Frenzy<br />
Fraunhoferstr. 20<br />
80469 München<br />
089 20232686<br />
<strong>www</strong>.frenzy-family.<strong>de</strong><br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
Nigin<br />
Küche: Afghanisch<br />
Service: ... hat immer ein Lächeln auf <strong>de</strong>n<br />
Lippen<br />
Preis: 12 bis 19 Euro, Mittags günstiger<br />
Im Vergleich zum Cafe Frenzy hat das Nigin<br />
noch keinen Internet-Auftritt, aber es ist<br />
immer jemand freundliches am Telefon zu<br />
erreichen. Durch seine zentrale, aber gleichzeitig<br />
versteckte Lage in <strong>de</strong>r Dult 1 (zwischen<br />
Marienplatz und Sendlinger Tor) bin ich nur<br />
durch Zufall auf dieses Restaurant gestoßen.<br />
Die Afghanischen Gerichte auf <strong>de</strong>r Speisekarte<br />
beinhalten eine Variation an Lammfleisch,<br />
das meist mit Spinat o<strong>de</strong>r einer Art<br />
Fla<strong>de</strong>nbrot kombiniert wer<strong>de</strong>n kann. Die<br />
Portionen sind gut bemessen, und es ist<br />
schon öfter passiert, dass man sich <strong>de</strong>n einen<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren doggy-bag mit nach Hause<br />
nehmen musste. Zu <strong>de</strong>n Gerichten wer<strong>de</strong>n<br />
die normalen antialkoholischen Getränke<br />
angeboten sowie eine Auswahl an Weinen. Es<br />
ist jedoch empfehlenswert, das afghanische<br />
Joghurt-Gurken-Kräuter Getränk “Dooch”<br />
zum Essen zu trinken o<strong>de</strong>r es zumin<strong>de</strong>st zu<br />
probieren. Ähnlich wie Lassi bei indischen<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Gerichten passt es hervorragend zu <strong>de</strong>n angebotenen<br />
Speisen. Wem Dooch zu gewagt<br />
ist, kann auch bei Tee bleiben, <strong>de</strong>r sehr gut<br />
passt. Das Restaurant selbst ist mit orientalischen<br />
Lampen und Stoffen eingerichtet<br />
und macht einen einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Eindruck.<br />
Alles in allem ist das Nigin mit seinem guten<br />
Preis-Leistungsverhältnis für ein gemütliches<br />
Mittagessen zu empfehlen, wenn man<br />
eh gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Marienplatzes<br />
einkaufen ist.<br />
Dultstraße 1<br />
80331 München<br />
089 36035443<br />
Wenn du jetzt das Gefühl hast, dass in<br />
<strong>de</strong>r Reihe <strong>de</strong>r kleinen Restaurants in München<br />
eins fehlt, schreib einfach eine E-Mail<br />
an iroth@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>. Ich gehe gerne<br />
in Restaurants, die ich noch nicht kenne,<br />
und schreibe nächstes Mal darüber!<br />
Im nächsten Reisswolf: „Weinkehr“ und<br />
eine Cocktailbar.<br />
Ina Roth<br />
iroth@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Leben & mehr<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
Rätsel<br />
Rätsel<br />
Horizontal<br />
3. Fünfte Jahreszeit<br />
5. Obergäriges Bier, das in Deutschland min<strong>de</strong>stens zur Hälfte aus Weizenmalz hergestellt sein muss<br />
7. Zu welcher DVP I-Prüfung waren im SS 08 die meisten Personen angemel<strong>de</strong>t?<br />
9. Kann sowohl Substantiv als auch Adjektiv sein. Ähnlich zu Karnevalist.<br />
10. Narrenruf<br />
11. Eine im <strong>de</strong>utschsprachigen Kulturraum zur Fastnachtszeit abgelesene o<strong>de</strong>r auswendig vorgetragene<br />
Re<strong>de</strong>. Sie ist meist gereimt und wird von einem speziellen Rednerpult aus im lokalen Dialekt<br />
vorgetragen.<br />
13. Volkstümlicher Name von Prof. Wil<strong>de</strong>mann<br />
Vertikal<br />
1. Zitterprüfung<br />
2. Kleinere süße o<strong>de</strong>r salzige Gebäckstücke, oft mit Füllung, die nicht im Ofen gebacken, son<strong>de</strong>rn in<br />
heißem Fett frittiert wer<strong>de</strong>n<br />
4. Närrische Bezeichnung für <strong>de</strong>n Sonntag vor Rosenmontag, im liturgischen Kalen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sonntag<br />
Estomihi<br />
6. Berühmter Karnevalsort<br />
8. Untergäriges, gelbes Bier mit einer Stam<strong>mw</strong>ürze zwischen 11 und 13 % und einem Alkoholgehalt von<br />
4,5 bis 6 %. Vor allem in Bayern sehr beliebt.<br />
12. Narrenruf in Köln<br />
Rejane Velten<br />
velten@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Christopher Schlenk<br />
schlenk@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>
HoPo-News<br />
TUM School of Education<br />
Die TUM hat einen bun<strong>de</strong>sweit einmaligen<br />
Vorstoß in <strong>de</strong>n Bildungswissenschaften<br />
gewagt: Als erste Universität wird sie eine<br />
eigene Fakultät für die Lehrerbildung einrichten.<br />
Die Studieren<strong>de</strong>n waren bisher an<br />
unterschiedlichen Fakultäten immatrikuliert,<br />
was eine aufwendige Koordination erfor<strong>de</strong>rte.<br />
Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r TUM, Prof. Hermann:<br />
„Wir können es nicht weiter zulassen,<br />
dass die Lehrerbildung das fünfte Rad am<br />
Wagen <strong>de</strong>r Fachwissenschaften ist. Sie muss<br />
vielmehr zum Hauptgeschäft <strong>de</strong>r Universitäten<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n.“ Gründungs<strong>de</strong>kan<br />
ist <strong>de</strong>r Kieler Prof. Manfred Prenzel, <strong>de</strong>r als<br />
Koordinator <strong>de</strong>r PISA Studien die besten<br />
Voraussetzungen mitbringt, um die „Demographische<br />
Bildungskatastrophe“ (Prof. Hermann)<br />
abzuwen<strong>de</strong>n. Die neue Fakultät ist auf<br />
13 Professuren angelegt, von <strong>de</strong>nen sich fünf<br />
ausschließlich mit <strong>de</strong>r Bildungsforschung<br />
befassen wer<strong>de</strong>n. Ein weiteres Novum: In<br />
Absprache mit <strong>de</strong>m Bayerischen Kultusministerium<br />
wird das Staatsexamen für die Absolventen<br />
nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich sein. Hierzu<br />
Prof. Prenzel: „Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage<br />
wird sein was wir abfragen, weniger wie <strong>de</strong>r<br />
Titel letztendlich heißt.“<br />
Petition gegen Studienbeiträge<br />
„Voller Erfolg! 7000 <strong>de</strong>monstrieren in<br />
München, 1200 in Nürnberg, 1000 in Erlangen<br />
und 800 in Coburg!“, titelt die Homepage<br />
<strong>www</strong>.studiengebühren-bayern.<strong>de</strong> (die<br />
Adresse wird tatsächlich mit „ü“ geschrieben!).<br />
Hier könnt ihr die Petition von LMU,<br />
TUM, FHM und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sAstenKonferenz<br />
Bayern gegen Studienbeiträge unterstützen:<br />
Schon knapp 16.000 Unterschriften wur<strong>de</strong>n<br />
bisher eingetragen. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n hier<br />
alle Argumente <strong>de</strong>r Studienbeitragsgegner<br />
ausführlich zum Nachlesen dargelegt. Sehr<br />
lesenswert ist auch <strong>de</strong>r Pressespiegel und das<br />
Forum, wo ihr mit an<strong>de</strong>ren Studis diskutieren<br />
könnt. Schaut vorbei und tragt euch unbedingt<br />
in die Petitionsliste ein!<br />
<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />
Neuer Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r TUM<br />
Hochschulpolitik<br />
Zum neuen Vizepräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r TUM<br />
wählte <strong>de</strong>r Hochschulrat <strong>de</strong>n 54-jährigen<br />
Mathematiker Prof. Peter Gritzmann. Er<br />
wird ab sofort für das Ressort „Studium und<br />
Lehre“ zuständig sein. Der neue Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
ist seit elf Jahren als Ordinarius für Mathematik<br />
(Diskrete Mathematik, Angewandte<br />
Geometrie, Optimierung) an <strong>de</strong>r TUM tätig.<br />
Seine hohe wissenschaftliche Reputation ist<br />
u.a. durch <strong>de</strong>n hochdotierten Max Planck-<br />
Forschungspreis belegt, <strong>de</strong>n er im Jahre<br />
1992 erhielt. „Prof. Gritzmann ist als neuer<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt für Studium und Lehre ein<br />
Glücksfall für unsere Universität, die sich<br />
neben <strong>de</strong>r Forschungsexzellenz künftig <strong>de</strong>r<br />
Exzellenz in <strong>de</strong>r Lehre zielgerichtet widmen<br />
wird“, kommentierte Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Herrmann<br />
das Wahlergebnis.<br />
Neuer Lehrstuhl für Kohlefaserverbundwerkstoffe<br />
Leichter als Aluminium, zugfester als<br />
Stahl: Eigenschaften von Kohlenstofffaser-<br />
Verbundwerkstoffen bieten faszinieren<strong>de</strong><br />
Einsatzmöglichkeiten – zum Jahresbeginn<br />
wartet die TUM mit einer „Berufung <strong>de</strong>r<br />
Son<strong>de</strong>rklasse“ auf, wie Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Herrmann<br />
mitteilt. „Es ist <strong>de</strong>r TUM gelungen,<br />
Prof. Dr. Klaus Drechsler als einen <strong>de</strong>r renommiertesten<br />
Wissenschaftler und Technologen<br />
auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r kohlenstofffaser-basierten<br />
Faserverbundwerkstoffe an<br />
die TUM nach Garching zu holen.“ Prof.<br />
Drechsler (48) ist eine <strong>de</strong>r internationalen<br />
Koryphäen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r anwendungs-<br />
und bauteilbezogenen Prozesstechnologien<br />
bei Kohlenstoff-Verbundwerkstoffen. Die<br />
Berufung wur<strong>de</strong> durch einen Stiftungslehrstuhl<br />
<strong>de</strong>r SGL Group – The Carbon Company<br />
– und Eigeninvestitionen <strong>de</strong>r TUM aus<br />
<strong>de</strong>r Exzellenzinitiative möglich.<br />
0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>
<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>