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<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Inhalt<br />

Fachschaft aktuell<br />

Bewerbungen Studienbeitragskommission ......4<br />

Auswertungen <strong>de</strong>r Umfragen .......................10<br />

Der Neujahrsempfang <strong>de</strong>r Druckerei ............11<br />

Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand .............................12<br />

IKOM Market Research .................................13<br />

Campus<br />

Aktuelles Forschungsprojekt am LNM ..........14<br />

Die Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s jungen Anwärter ...................18<br />

Neues vom Space Elevator .............................20<br />

TUTOR ...........................................................21<br />

Mensa - Stellungnahme ..................................22<br />

Mensa - Antwort auf die Stellungnahme .......26<br />

LEAD ..............................................................27<br />

Statistik - DVP 1 ..............................................28<br />

Statistik - DVP 2 ..............................................29<br />

Jetzt mal ohne Worte, Herr Professor Wall ...30<br />

Wo ist <strong>de</strong>r Stoff? ..............................................32<br />

IRONMAN zwischen Fahren und Fliegen .....34<br />

Projektmanagement... ....................................40<br />

Logistikbranche trifft sich in Garching ..........42<br />

Soft-Skills in <strong>de</strong>r Praxis ...................................44<br />

Lerntipps ........................................................45<br />

Leben & mehr<br />

Lexus GS 450h ...............................................46<br />

Save water, drink whisky.................................49<br />

Mystische Reize und ästhetische Bauwerke ...50<br />

Wo essen, wenn nicht in <strong>de</strong>r Mensa? .............52<br />

Hochschulpolitik<br />

HoPo-News .....................................................55<br />

Rätsel<br />

Rätsel ...............................................................54<br />

Impressum 23.01.<strong>09</strong><br />

V.i.S.d.P.<br />

Martina Kramer<br />

Fachschaft Maschinenbau<br />

TU München<br />

85747 Garching<br />

Telefon: 089/289-15045<br />

Fax: 089/289-15046<br />

E-Mail: <strong>reisswolf</strong>@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

http://<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Redaktion und Erstellung<br />

Georg Aures, Armin Baumgartner<br />

Titelblatt<br />

Auflage<br />

Valentin Bettrich, Heinrich Birndorfer<br />

Lennart Buck, Moritz Heber<br />

Moritz Köppendörfer, Martina Kramer<br />

Fabian Kunisch, Christopher Schlenk<br />

Volker Schnei<strong>de</strong>r, Martin Strasser<br />

Manuel Riedl, Rejane Velten, Tim Wiese<br />

Simon Winkler, Andreas Zehent<br />

Florian Schlagintweit<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

2.000<br />

Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben<br />

nicht die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion, son<strong>de</strong>rn die<br />

<strong>de</strong>s Verfassers wie<strong>de</strong>r!<br />

Die Redaktion behält sich vor, gegebenenfalls<br />

Kürzungen an <strong>de</strong>n Beiträgen vorzunehmen<br />

Druck<br />

Studiendruck <strong>de</strong>r<br />

Fachschaft Maschinenbau e.V.


Editorial<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Liebe Stu<strong>de</strong>nten,<br />

geht es euch auch so wie mir?<br />

Mit <strong>de</strong>n Gedanken bin ich eigentlich immer noch in <strong>de</strong>n<br />

Weihnachtsferien: Viel Freizeit, keine Arbeit und möglichst<br />

nicht an <strong>de</strong>n Uni-Stress <strong>de</strong>nken. Lei<strong>de</strong>r ist die freie Zeit vorbei<br />

und ich möchte es im Moment am liebsten vermei<strong>de</strong>n in<br />

meinen Kalen<strong>de</strong>r zu schauen, da stehen nämlich ganz dick<br />

und rot „Prüfungen“ drin – und das schon sehr, sehr bald…<br />

Aber wer von euch kennt das nicht? In <strong>de</strong>r Lernzeit lenkt man<br />

sich mit allem Möglichen ab und auch die Arbeit beim REISS-<br />

WOLF ging aus diesem Grund recht schnell voran.<br />

Wir haben uns, passend zum Wetter, für ein richtiges<br />

Winter-Frost-Titelbild entschie<strong>de</strong>n, wobei unser sommerlicher<br />

Statist „Hummel“ auf <strong>de</strong>r Rückseite aus <strong>de</strong>m Landkreis Starnberg stammt und bei diesen Temperaturen<br />

sicher nicht unterwegs ist. Aber nun zum Inhalt: Was haben wir euch diesmal zu bieten?<br />

Eigentlich eine ganze Menge für <strong>de</strong>n ersten <strong>REISSWOLF</strong> nach <strong>de</strong>n Weihnachtsfeiertagen.<br />

Die lang ersehnte DVP-Statistik steht nun endlich und ist im Centerfold zu begutachten.<br />

Doch lasst euch nicht erschrecken! Wem <strong>de</strong>r Anblick <strong>de</strong>r Balken-Diagramme nicht recht behagt,<br />

<strong>de</strong>r sollte schnell eine Seite vorblättern, <strong>de</strong>nn dort gibt Herr Prof. Wall viel von seiner Mimik<br />

zum Besten und präsentiert sein schauspielerisches Talent.<br />

Für alle, die sich dank <strong>de</strong>r Studiengebühren über ihren schmalen Geldbeutel ärgern<br />

(müssen?), gibt es nun die Möglichkeit, etwas zu tun: Abschaffen können wir sie im Moment<br />

lei<strong>de</strong>r nicht, auch eine Senkung kann ich euch nicht fest versprechen. Es gibt aber<br />

trotz<strong>de</strong>m eine Möglichkeit, wie ihr mitre<strong>de</strong>n könnt: in <strong>de</strong>r Studienbeitragskonferenz.<br />

In diese wer<strong>de</strong>n auch einige gewählte Stu<strong>de</strong>nten geschickt, die mitbestimmen können, wohin<br />

unsere Gel<strong>de</strong>r fließen. Deshalb bitte ich je<strong>de</strong>n von euch auf die nächste FVV zu kommen und<br />

über die Bewerber (Seite 4) abzustimmen.<br />

Ebenfalls sehr interessant ist ein kleiner Forschungsbericht <strong>de</strong>s Lehrstuhls für numerische<br />

Mechanik (Seite 14), <strong>de</strong>r hoffentlich nicht <strong>de</strong>r letzte Forschungsbericht für <strong>de</strong>n <strong>REISSWOLF</strong><br />

bleibt. Wer von euch wissen möchte, was ein Bauchaortenaneurysma ist, <strong>de</strong>r sollte rasch dorthin<br />

blättern. Wer das lieber nicht wissen möchte, für <strong>de</strong>n ist aber vielleicht trotz<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r<br />

Forschung interessant!<br />

Um auf <strong>de</strong>n letzten <strong>REISSWOLF</strong> wie<strong>de</strong>r etwas Bezug zu nehmen gibt es natürlich<br />

die Umfrage-Ergebnisse (Seite 10) und auch eine Stellungsnahme <strong>de</strong>r Mensa (Seite 22).<br />

Was ich euch sonst noch sagen möchte? Ich freue mich über einen so gelungenen <strong>REISSWOLF</strong><br />

und wünsche euch allen eine frohe Lernzeit und viel Erfolg bei euren Prüfungen!<br />

Eure Martina<br />

<strong>reisswolf</strong>@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Editorial<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Fachschaft aktuell<br />

Bewerbungen Studien-<br />

beitragskommission<br />

Wie schon auf unserer Homepage bekannt gemacht und auf <strong>de</strong>r letzten Fachschaftsvollversammlung<br />

vorgestellt, wer<strong>de</strong>n die stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

ab <strong>de</strong>m nächsten Sommersemester auf <strong>de</strong>r FVV direkt durch die Studieren<strong>de</strong>n gewählt.<br />

Dazu war es Pflicht, sich im Vorhinein im <strong>REISSWOLF</strong> zu bewerben, damit sich je<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r<br />

Wahl ein Bild von <strong>de</strong>n Kandidaten machen kann.<br />

Auf <strong>de</strong>r nächsten Seite fin<strong>de</strong>t ihr <strong>de</strong>mentsprechend eine Übersicht über die sechs Kandidaten,<br />

die dieses Amt das nächste Jahr über beklei<strong>de</strong>n möchten. Falls ihr Fragen an sie habt,<br />

schreibt ihnen einfach eine E-Mail o<strong>de</strong>r sprecht sie direkt in <strong>de</strong>r Magistrale an, wenn sie euch<br />

über <strong>de</strong>n Weg laufen.<br />

Den Entlastungsbericht für das laufen<strong>de</strong> Jahr gibt es dann im ersten <strong>REISSWOLF</strong> <strong>de</strong>s nächsten<br />

Sommersemesters.<br />

Johannes Windmiller<br />

Mein Name ist Johannes Windmiller<br />

und ich wür<strong>de</strong> mich euch gerne vorstellen,<br />

weil ich mich zur Wahl <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

aufstellen lassen möchte.<br />

Ich komme ursprünglich aus Ulm und studiere<br />

im ersten Semester Maschinenwesen.<br />

Seit Anfang an bin ich in <strong>de</strong>r Fachschaft<br />

beim Hopo-Referat dabei, wobei ich bis jetzt<br />

mehr <strong>de</strong>n Anschluss gesucht habe und mal<br />

schauen wollte, wie das da alles abläuft. Ab<br />

nächstem Semester wür<strong>de</strong> ich gerne auch in<br />

irgen<strong>de</strong>iner Weise mitmischen. Die Studienbeitragskommission<br />

scheint mir eine sehr<br />

mächtige und äußerst wichtige Vertretung<br />

<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten zu sein, weil wir als „Kun<strong>de</strong>n“<br />

<strong>de</strong>n meisten Einfluss darauf haben sollten,<br />

was mit unserem Geld passiert. Vorallem<br />

aber, dass es seinen Zweck erfüllt und uns<br />

zu Gute kommt. Also ihr wisst, was ihr auf<br />

euren Stimmzettel schreiben sollt ;)<br />

Johannes Windmiller<br />

windmiller@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong><br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Volker Schnei<strong>de</strong>r<br />

Mein Name ist Volker Schnei<strong>de</strong>r. Ich<br />

studiere im 7. Semester Luft- und<br />

Raumfahrttechnik. Seit meinem ersten Semester<br />

arbeite ich bei <strong>de</strong>r Fachschaftszeitung<br />

<strong>REISSWOLF</strong> mit.<br />

Warum möchte ich Mitglied <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

wer<strong>de</strong>n? Seit im Jahr<br />

2006 die Studienbeiträge eingeführt wur<strong>de</strong>n,<br />

gab es viele Diskussionen über <strong>de</strong>ren<br />

Verwendung. Es gibt kaum ein Thema, welches<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren für mehr Zündstoff<br />

sorgte, als die Studienbeiträge.<br />

Für mich stellten sich neben <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />

nach <strong>de</strong>r Abschaffung zwei elementare<br />

Punkte in dieser Frage heraus:<br />

Zum einen ist es sehr wichtig, dass die Studieren<strong>de</strong>n<br />

die Kontrolle über die von ihnen<br />

selbst entrichteten Beiträge haben sollen. Es<br />

muss uns möglich sein, bei <strong>de</strong>r Entscheidung<br />

über die Verteilung <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s an einzelne<br />

Projekte eine mitbestimmen<strong>de</strong> Funktion zu<br />

erhalten. Dies ist über die Studienbeitragskommission<br />

möglich. Da diese zur Hälfte<br />

mit Studieren<strong>de</strong>n besetzt ist, haben wir ein<br />

Vetorecht, welches uns ermöglicht, dass nur<br />

Projekte, welche im Sinne <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n<br />

sind, von <strong>de</strong>r Kommission genehmigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Als Grundlage <strong>de</strong>r Entscheidung dient<br />

hierbei eine Umfrage, die im letzten Jahr auf<br />

einer Son<strong>de</strong>r-FVV durchgeführt wur<strong>de</strong> und<br />

auf <strong>de</strong>r die Studieren<strong>de</strong>n gefragt wur<strong>de</strong>n,<br />

für was Geld ausgegeben wer<strong>de</strong>n soll und<br />

für was nicht. Dadurch konnten sich die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Kommission ein Bild machen,<br />

für welche Anträge sie sich entschei<strong>de</strong>n sollen<br />

und für welche nicht.<br />

Zum an<strong>de</strong>ren kommt <strong>de</strong>m Punkt Transparenz<br />

eine zentrale Be<strong>de</strong>utung zu. Bereits<br />

in <strong>de</strong>m vom Qualitätsmanagment <strong>de</strong>r TU-<br />

München ausgearbeiteten Dokument „ExcellenTUM<br />

III“ , welches sich mit <strong>de</strong>m Umgang<br />

<strong>de</strong>r TUM mit Studienbeiträgen beschäftigt,<br />

wird gefor<strong>de</strong>rt, dass <strong>de</strong>ren Verwendung für<br />

alle (und vor allem für die Studieren<strong>de</strong>n als<br />

zahlen<strong>de</strong> Partei) klar einsehbar sein muss.<br />

An dieser Fakultät wird bereits einmal im<br />

Jahr bei <strong>de</strong>r FVV vorgestellt, welche Beträge<br />

für welche Bereiche genehmigt wur<strong>de</strong>n<br />

(Bsp. xy Euro für Praktika). Allerdings sind<br />

online nur sehr schwer Informationen zu<br />

diesen Ausgaben zu fin<strong>de</strong>n. Und an dieser<br />

Stelle gilt es, noch eine Entwicklung voran-<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Fachschaft aktuell<br />

zutreiben. Je<strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>nten sollte es möglich<br />

sein, ohne großen Aufwand einzusehen, wie<br />

viel Geld für welchen Antrag ausgegeben<br />

wur<strong>de</strong> und wie die in diesen Anträgen gewünschten<br />

Maßnahmen im Nachhinein evaluiert<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Die bei<strong>de</strong>n oben genannten Punkte sind<br />

für mich die zentralen Beweggrün<strong>de</strong>, in die<br />

Studienbeitragskommission zu gehen.<br />

Als von euch gewählter Vertreter möchte<br />

ich mich bemühen, die <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten gegebene<br />

Kontrollgewalt in angemessener Weise<br />

wahrzunehmen und in eurem Sinne über<br />

die Vergabe <strong>de</strong>r Studienbeiträge mitzuentschei<strong>de</strong>n.<br />

Des Weiteren möchte ich mich dafür einsetzen,<br />

dass die öffentlichen Unterlagen über<br />

die Vergabe von Studienbeiträgen auch für<br />

je<strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten so einfach wie möglich zugänglich<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn ihr mir bei<br />

<strong>de</strong>r Wahl für die stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter in<br />

<strong>de</strong>r Studienbeitragskommission euer Vertrauen<br />

schenkt.<br />

Falls ihr irgendwelche Fragen an mich<br />

habt, dann könnt ihr mich gern unter<br />

schnei<strong>de</strong>r@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> erreichen. O<strong>de</strong>r<br />

kommt einfach in <strong>de</strong>r Fachschaft vorbei.<br />

Volker Schnei<strong>de</strong>r<br />

schnei<strong>de</strong>r@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Fachschaft aktuell<br />

Florian Deisler<br />

Gestatten, dass ich mich vorstelle: Mein<br />

Name ist Florian Deisler und ich studiere<br />

jetzt im fünften Semester an <strong>de</strong>r TU<br />

München Maschinenwesen. Ursprünglich<br />

komme ich aus Düsseldorf, habe aber schon<br />

mehrere Jahre im europäischen Ausland gelebt.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem in England, Frankreich<br />

und Spanien. Hierbei habe ich gelernt, mich<br />

schnell auf an<strong>de</strong>re Leute einzustellen und<br />

auch <strong>de</strong>ren Belange und Anliegen zu sehen,<br />

zu würdigen und mich auch gegebenenfalls<br />

dafür einzusetzen. Dies möchte ich hier<br />

auch tun! Deshalb bewerbe ich mich um einen<br />

Sitz in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission,<br />

um sicherzustellen, dass das Geld <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten,<br />

unser Geld, auch da ankommt, wo<br />

wir es brauchen.<br />

Die Studienbeiträge wur<strong>de</strong>n ursprünglich<br />

eingeführt, um die Lehre zu verbessern.<br />

Dies ist eine Sprachregelung, die sehr viel Interpretationsspielraum<br />

lässt und <strong>de</strong>shalb fin<strong>de</strong><br />

ich es wichtig und richtig, dass Stu<strong>de</strong>nten<br />

die Möglichkeit haben, auf die Verwendung<br />

<strong>de</strong>r Mittel Einfluss zu nehmen.<br />

Mit meiner Bewerbung möchte ich in<br />

diesem Bereich Verantwortung übernehmen.<br />

Die Studienbeiträge wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r TU<br />

München unter an<strong>de</strong>rem dafür verwen<strong>de</strong>t,<br />

Tutorien anzubieten, verbilligte Ausgabe von<br />

Skripten sowie <strong>de</strong>ren Überarbeitung/Neuerstellung<br />

zu ermöglichen und auch zur Exkursionssubventionierung.<br />

Ich halte diese Ausgaben für gut und gerechtfertigt,<br />

vor allem die Tutorien, da diese<br />

speziell in <strong>de</strong>n ersten Semestern immer sehr<br />

voll sind und die individuelle Betreuung oft<br />

zu kurz kommt. Hier könnte man noch zusätzliche<br />

Mittel einsetzen, um die Betreuung<br />

nochmals zu verbessern und um <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten<br />

ein nochmals verbessertes Lehrangebot<br />

zu Verfügung zu stellen. Es muss meiner<br />

Meinung nach nicht sein, dass es hohe<br />

Durchfallquoten gibt, nur weil man als Stu<strong>de</strong>nt<br />

in überfüllten Tutorien nicht zu Wort<br />

kommt!<br />

Ich <strong>de</strong>nke jedoch, dass wir darüber<br />

nach<strong>de</strong>nken müssen, <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten weitere<br />

Möglichkeiten zu bieten von <strong>de</strong>n Studienbeiträgen<br />

zu profitieren. Dafür habe ich<br />

zwei Hauptfor<strong>de</strong>rungen. Unsere Welt wird<br />

immer mehr zum Global Village, weshalb<br />

Erfahrungen im Ausland immer wichtiger<br />

wer<strong>de</strong>n. Ich hatte das Glück, schon während<br />

meiner Kindheit solche Erfahrungen zu<br />

sammeln und eine solche Möglichkeit sollte<br />

allen Stu<strong>de</strong>nten offenstehen. Deshalb sollte<br />

man Studienbeiträge dafür verwen<strong>de</strong>n, um<br />

internationale Kooperationen zu stärken,<br />

um <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten nochmals erweiterte<br />

Möglichkeiten zu bieten, im Ausland Erfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

Als zweite For<strong>de</strong>rung halte ich es für<br />

wichtig, Semesterarbeiten und Forschungsarbeiten<br />

besser und stärker durch Stu-<br />

dienbeiträge zu unterstützen. Dies kann bei<br />

größeren Beträgen als Antrag eingereicht<br />

wer<strong>de</strong>n aber auch Druckguthaben und Kopierguthaben<br />

wären eine sinnvolle Entlastung.<br />

Ich hoffe, dass sich durch die Studienbeiträge<br />

die Lehre und die Lernsituation an <strong>de</strong>r<br />

TU München in <strong>de</strong>r nächsten Zeit noch einmal<br />

spürbar verbessert und hoffe, dass ich<br />

allen Stu<strong>de</strong>nten und Stu<strong>de</strong>ntinnen an <strong>de</strong>r<br />

Fakultät Maschinenwesen in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

mit <strong>de</strong>m Leitspruch: „Sicherstellen,<br />

dass unsere Geld da ankommt,<br />

wo wir es brauchen“ würdig dienen kann.<br />

Ergebenst euer Florian Deisler<br />

fe.<strong>de</strong>isler@my<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Katharina Völkel<br />

Mein Name ist Katharina Völkel, ich<br />

studiere im dritten Semester Maschinenwesen.<br />

Seit meinem zweiten Semester bin<br />

ich Semestersprecherin und habe mich von<br />

da an auch im Erstsemester- und Hochschulpolitikreferat<br />

in <strong>de</strong>r Fachschaft eingebracht.<br />

Nun wür<strong>de</strong> ich gerne Mitglied <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Studienbeitragskommission<br />

fin<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>shalb<br />

so wichtig und interessant, weil sie uns Stu<strong>de</strong>nten<br />

als paritätisch besetztes Gremium<br />

die Möglichkeit bietet, gezielt auf die Vergabe<br />

unserer Studiengebühren Einfluss zu<br />

nehmen. Darüber hinaus möchte ich als<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Kommission erreichen, dass für<br />

je<strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n möglichst aufwandsarm<br />

nachvollziehbar wird, an welcher Stelle und<br />

auf welche Weise mit Hilfe seines Studienbeitrags<br />

die Studienbedingungen verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Steuerung und Kontrolle ist aber nur <strong>de</strong>r<br />

erste Schritt. Langfristig sollte es unser Ziel<br />

sein, aufzuzeigen, dass die Lehrverbesserungen,<br />

die aus Studiengebühren finanziert<br />

wer<strong>de</strong>n, auch mit <strong>de</strong>utlich weniger als 500<br />

Euro pro Stu<strong>de</strong>nt und Semester zu realisieren<br />

sind.<br />

Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn Ihr mir<br />

durch eure Stimme die Möglichkeit geben<br />

wür<strong>de</strong>t, diese Ansätze als stu<strong>de</strong>n-<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Fachschaft aktuell<br />

tische Vertreterin in <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

umsetzen zu können. Über<br />

Fragen, Diskussionen und Anregungen<br />

freue ich mich! Einfach eine E-Mail an<br />

voelkel@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> schicken.<br />

Eure Katharina<br />

voelkel@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Fachschaft aktuell<br />

Jonas Krüger<br />

Mein Name ist Jonas Krüger. Ich studiere<br />

im 7. Semester Maschinenwesen<br />

mit <strong>de</strong>n Modulen Thermo-Fluiddynamik<br />

und Energiesysteme. Seit meinem ersten Semester<br />

bin ich im Veranstaltungsreferat aktiv,<br />

und seit Gründung <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

in dieser Mitglied.<br />

Da <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten zu<br />

gering o<strong>de</strong>r die Regierung zu uneinsichtig<br />

war, müssen wir seit <strong>de</strong>m Jahr 2006 Studienbeiträge<br />

zahlen. Um eine schleichen<strong>de</strong><br />

Übernahme <strong>de</strong>r Hochschulfinanzierung<br />

durch Studienbeiträge zu verhin<strong>de</strong>rn, wur<strong>de</strong>n<br />

an je<strong>de</strong>r Fakultät Kontrollgremien, die<br />

sogenannten Studienbeitragskommissionen<br />

geschaffen. Diese überwachen die zweckmäßige<br />

und effektive Verteilung <strong>de</strong>r Studienbeiträge.<br />

Da die Stu<strong>de</strong>nten diese Beiträge<br />

entrichten ist es nur gerecht, wenn sie auch<br />

<strong>de</strong>ren Verwendung kontrollieren.<br />

Die wohl wichtigste Aufgabe <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

ist die Wahrung <strong>de</strong>r<br />

Interessen <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n. Durch die paritätische<br />

Besetzung und <strong>de</strong>m damit einhergehen<strong>de</strong>n<br />

Vetorecht ist sichergestellt, dass<br />

keine Entscheidung ohne das Einverständnis<br />

<strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n gefällt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Wofür Geld ausgegeben wer<strong>de</strong>n darf,<br />

habt ihr auf <strong>de</strong>r letzten Son<strong>de</strong>r-FVV bestimmt.<br />

Sollte die Kommission neue „Richtlinien“<br />

brauchen, wird sie wie<strong>de</strong>r eine Son<strong>de</strong>r-FVV<br />

durchführen.<br />

Da das Verfahren zur Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Studienbeiträge relativ komplex ist, ist eine<br />

weitere wichtige For<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>ssen Transparenz<br />

sicherzustellen. Nach drei Jahren in<br />

<strong>de</strong>nen es relativ schwer war, schnell die Verwendung<br />

<strong>de</strong>r Mittel herauszufin<strong>de</strong>n, muss<br />

dieses mit <strong>de</strong>m neuen System wesentlich<br />

verbessert wer<strong>de</strong>n. Nur so können wir herausfin<strong>de</strong>n,<br />

welche Projekte am meisten die<br />

Studienbedingungen verbessern.<br />

Aufgrund meiner Mitgliedschaft seit<br />

Gründung <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission,<br />

habe ich über die Jahre einen Einblick in das<br />

alte System und die Projekte, die momentan<br />

laufen, gewonnen.<br />

Ich wür<strong>de</strong> diese Erfahrungen gerne mit<br />

<strong>de</strong>n Leuten teilen, die zum ersten Mal dort<br />

teilnehmen wer<strong>de</strong>n und dafür sorgen, dass<br />

die Kommission auch in Zukunft gut die Interessen<br />

<strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n vertritt.<br />

Ich wür<strong>de</strong> mich freuen, wenn ihr mir bei<br />

<strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter in <strong>de</strong>r<br />

Studienbeitragskommission eure Stimme<br />

gebt.<br />

Falls ihr irgendwelche Fragen an<br />

mich habt, könnt ihr gerne eine Email an<br />

krueger@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> schreiben o<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Fachschaft vorbeikommen und mit mir<br />

re<strong>de</strong>n.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Jonas Krüger<br />

krueger@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Julia Pielmeier<br />

Hallo liebe Stu<strong>de</strong>ntinnen und Stu<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>r Fakultät Maschinenwesen.<br />

Mein Name ist Julia Pielmeier, ich studiere<br />

im ersten Semester Maschinenbau und<br />

Management. Seit Studienbeginn bin ich<br />

in <strong>de</strong>r Fachschaft Maschinenbau im Referat<br />

Hochschulpolitik tätig.<br />

Da wir alle Teil <strong>de</strong>r Generation „Studienbeitragszahler“<br />

sind, ist es wohl für je<strong>de</strong>n<br />

von uns von großem Interesse, in welche<br />

Projekte die Gel<strong>de</strong>r fließen. Die Studienbeitragskommission<br />

ist in meinen Augen ein<br />

sehr wichtiges Instrument, um die Transparenz<br />

und Effizienz bei <strong>de</strong>r Vergabe <strong>de</strong>r Mittel<br />

zu wahren.<br />

Ich möchte mich dafür einsetzten, dass<br />

sich durch die Studienbeiträge wirklich die<br />

Studienbedingungen verbessern (z. B. durch<br />

mehr Tutoren und zusätzliche Übungen)<br />

und das Geld im Sinne <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten ausgegeben<br />

wird.<br />

Falls ihr Wünsche, Fragen o<strong>de</strong>r Anregungen<br />

habt, könnt ihr gerne in <strong>de</strong>r Fachschaft<br />

vorbeischauen o<strong>de</strong>r mir eine E-Mail<br />

(pielmeier@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>) schreiben.<br />

Über eure Stimmen bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r<br />

stu<strong>de</strong>ntischen Vertreter <strong>de</strong>r Studienbeitragskommission<br />

wür<strong>de</strong> ich mich sehr freuen.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Vele Grüße<br />

Julia Pielmeier<br />

pielmeier@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Fachschaft aktuell<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />

9


Fachschaft aktuell<br />

Auswertungen <strong>de</strong>r<br />

Umfragen<br />

Rauchverbot / Buchbindungen<br />

In <strong>de</strong>r letzten <strong>REISSWOLF</strong>-Ausgabe waren die Umfragen zum Theama Rauchverbot vor<br />

<strong>de</strong>m Haupteingang und Buchbindungen. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 120 Bewertungsbögen abgegeben.<br />

Hierzu die Auswertung.<br />

Klebebindungen<br />

51%<br />

29%<br />

20%<br />

K lebes treifen<br />

neue B indung<br />

egal<br />

Unterm Strich also eine Mehrheit für die neuen Buchrücken, wenn auch keine Überwältigen<strong>de</strong>.<br />

Das Ergebnis entspricht etwa unserem Eindruck: Die Bindung hält prinzipiell, in wenigen<br />

Exemplaren jedoch wer<strong>de</strong>n die ersten und letzten Seiten weniger gut fixiert. Wir arbeiten<br />

dran.<br />

Nichraucherbereich vor <strong>de</strong>m Haupteingang<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5<br />

56<br />

52<br />

J a (61) Nein (59)<br />

7<br />

R auc her<br />

Nic htrauc her<br />

Ein ausgewogenes Ergebnis. Es bleibt festzuhalten, die Nichtraucher sind im Schnitt <strong>de</strong>utlich<br />

engagierter als Raucher, sind jedoch nur knapp für einen freien Bereich. Über das weitere Vorgehen<br />

halten wir euch auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n.<br />

Vielen Dank fürs mitmachen!<br />

0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Der Neujahrsempfang<br />

<strong>de</strong>r Druckerei<br />

In diesem Jahr fand zum ersten Mal <strong>de</strong>r Druckerei-<br />

Neujahrsempfang statt<br />

Zum einen wur<strong>de</strong>n damit die seit einem<br />

Jahr bezogenen Räumlichkeiten eingeweiht<br />

und zum an<strong>de</strong>ren im gemütlichen,<br />

erweiterten Mitarbeiterkreis das neue Jahr<br />

gefeiert.<br />

Die Vorbereitungen zu diesem Ereignis<br />

liefen schon eine ganze Weile, <strong>de</strong>nn wer<br />

schon einmal in <strong>de</strong>r Druckerei war, wird<br />

feststellen, dass diese sich für einen Sektempfang<br />

mit klassischer Musik und fein geklei<strong>de</strong>ten<br />

Gästen alles an<strong>de</strong>re als hervorragend<br />

eignet. Doch die Drucker haben sich<br />

ins Zeug gelegt und unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r<br />

zwei Organisatoren Kathrin Sax und Thomas<br />

Wersching, zwei Erstsemestern (!), wur<strong>de</strong><br />

geschrubbt, geputzt und aufgeräumt, so<br />

dass selbst <strong>de</strong>r Chef Heinrich Birndorfer<br />

gestaunt hat. „So sauber war die Druckerei<br />

seit Einzug nicht mehr“. Aus diesem Grund<br />

waren auch sämtliche Drucker in ungewöhnlich<br />

feiner Kleidung zu bewun<strong>de</strong>rn. Doch an<br />

diesem Abend stan<strong>de</strong>n nicht nur Drucker<br />

auf <strong>de</strong>r Gästeliste. Die Skriptenverkäufer,<br />

die Fachschaftsleitung, Referenten, ein paar<br />

Alumnis und die Reisswolfredaktion gaben<br />

sich ebenfalls die Ehre. Erfreulicherweise<br />

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Fachschaft aktuell<br />

waren auch befreun<strong>de</strong>te Drucker <strong>de</strong>r Fachschaften<br />

MPI und Elektrotechnik anwesend.<br />

Hier freuen sich die Drucker schon auf die<br />

Gegeneinladung dieser Druckereien. Doch<br />

die Ehrengäste <strong>de</strong>s Abends war die Familie<br />

Siebert, <strong>de</strong>nn ihr Geschäft liefert seit 15<br />

Jahren das Papier für unsere Skripten und<br />

nicht zuletzt das Papier, auf <strong>de</strong>m diese Zeilen<br />

stehen.<br />

Für die Nicht-Drucker unter uns bot sich<br />

an diesem Abend auch die Gelegenheit, die<br />

Maschinen persönlich mit Namen kennen<br />

zu lernen. So heißen die zwei berühmten<br />

Hei<strong>de</strong>lberg-Druckmaschinen „Helena“ und<br />

„Heribert“. Ebenso berühmt wie berüchtigt<br />

ist „Babsi“, die Bin<strong>de</strong>maschine, <strong>de</strong>r wir die<br />

Abschaffung <strong>de</strong>r schwarzen Klebestreifen zu<br />

verdanken haben.<br />

Abschließend lässt sich sagen, es war ein<br />

gelungener Abend, an <strong>de</strong>m es an selbstbelegten<br />

Häppchen und Sekt nicht mangelte.<br />

Aufgrund dieser positiven Resonanz überlegt<br />

die Druckerei, auch nächstes Jahr wie<strong>de</strong>r<br />

einen Empfang zu veranstalten.<br />

Florian Schlagintweit<br />

schlagintweit@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Florian<br />

Schlagintweit<br />

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Fachschaft aktuell<br />

Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand<br />

Zu Gast bei <strong>de</strong>r Fachschaft: FH Frankfurt am Main<br />

1. Wieviele Mitarbeiter habt ihr?<br />

4 (<strong>de</strong>rzeit 2 im Praxissemester)<br />

2. Welche Büro-Öffnungszeiten habt ihr?<br />

Mo 1145 - 13:00 ; Mi 10:00 -11:30<br />

3. Bekommt ihr eine Aufwandsentschädigung<br />

o<strong>de</strong>r arbeitet ihr komplett ehrenamtlich?<br />

ehrenamtlich<br />

4. Müsst ihr Studienbeiträge bezahlen? Wenn<br />

ja, in welcher Höhe?<br />

Studienbeitrag, ca. 270 Euro (keine<br />

Studiengebühren, gibt’s in Hessen nicht<br />

mehr)<br />

5. Welcher Fachrichtung gehören eure Mitarbeiter<br />

an?<br />

Maschinenbau<br />

6. Wieviele Stu<strong>de</strong>nten studieren euren Studiengang?<br />

Für wie viele Stu<strong>de</strong>nten seid ihr<br />

„zuständig“<br />

ca. 500<br />

7. Wie heißt eure Fachschaftszeitung? (Falls<br />

vorhan<strong>de</strong>n)<br />

n.v.<br />

8. Worüber berichtet eure Fachschaftszeitschrift<br />

(falls vorhan<strong>de</strong>n)<br />

n.v.<br />

9. Mit welchen Fachschaften seid ihr näher<br />

befreun<strong>de</strong>t?<br />

Mit keinen, wir sind momentan die<br />

einzige aktive Fachschaft im Fachbereich<br />

Ingenieurswissenschaften (ca. 2500<br />

Stu<strong>de</strong>nten)<br />

10. Welche „Hauptaufgaben“ betreut ihr?<br />

Spindvergabe, Klausurausleihe, je<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>nkbare Service, um <strong>de</strong>n uns die Kommilitonen<br />

bitten<br />

11. Worauf konzentriert ihr euch hochschulpolitisch<br />

am meisten?<br />

Durchfallquoten von 70-95% auf ein<br />

vernünftiges Niveau senken<br />

12. Habt ihr die Möglichkeit, günstige Skripte<br />

an die Stu<strong>de</strong>nten zu verkaufen? (Verkauft<br />

ihr Skripte?)<br />

Nein<br />

13. Können Stu<strong>de</strong>nten bei Euch an <strong>de</strong>n Fakultäten<br />

günstige Ausdrucke machen und wie<br />

wird das geregelt?<br />

Je<strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>nten stehen 100 s/w Drucke<br />

kostenlos zur Verfügung, gedruckt<br />

wer<strong>de</strong>n kann in <strong>de</strong>n PC-Pools über einen<br />

persönlichen Account<br />

14. Organisiert ihr eine Party für eure Stu<strong>de</strong>nten?<br />

Nein.<br />

15. Wie sieht Eure Fachschaftsstruktur aus?<br />

Je<strong>de</strong>r macht alles<br />

16. Wie sieht es bei euch mit <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

aus, bzw. woher kommt das Geld für die<br />

Fachschaftsarbeit?<br />

Wir haben keinen Zugriff auf finanzielle<br />

Mittel<br />

17. Rückmeldung von Stu<strong>de</strong>nten, bzw. Interesse<br />

<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten an <strong>de</strong>r Fachschaftsarbeit?<br />

Keine, wir suchen hän<strong>de</strong>ringend nach<br />

Nachwuchs<br />

18. Ein Gruppenfoto von eurer Fachschaft?<br />

Lei<strong>de</strong>r nein.<br />

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IKOM Market Research<br />

Wirtschaftskrise – sind meine Berufsaussichten betroffen?<br />

Kurz vor Abschluss <strong>de</strong>s Studiums o<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>r Suche nach einem Praktikum<br />

stehen für viele Stu<strong>de</strong>nten aktuell Fragen zu<br />

<strong>de</strong>n persönlichen Auswirkungen <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />

auf die eigene Berufswahl im<br />

Fokus. Die IKOM versucht mit ihrem regelmäßig<br />

erscheinen<strong>de</strong>n Bericht „IKOM Ausblick<br />

Studieren<strong>de</strong> & Absolventen“ Antworten<br />

auf <strong>de</strong>rartige Fragen zu geben.<br />

Über Market Research<br />

Die I<strong>de</strong>e zu Market Research liegt schon<br />

einige Jahre zurück. Im März 2007 wur<strong>de</strong><br />

das IKOM Presseressort gegrün<strong>de</strong>t. Die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Presseressorts beliefern euch,<br />

aber auch die Pressevertreter regelmäßig<br />

mit Informationen rund um die IKOM.<br />

Schon damals wur<strong>de</strong> darüber nachgedacht,<br />

systematisch Informationen <strong>de</strong>r Firmen zu<br />

ihren Einschätzungen bzgl. <strong>de</strong>r Berufsaussichten<br />

auf <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen IKOM Foren<br />

zu erheben und auszuwerten. Nach<strong>de</strong>m die<br />

IKOM mehrfach in <strong>de</strong>n Medien o<strong>de</strong>r in Podiumsdiskussionen<br />

zu diesem Thema befragt<br />

wur<strong>de</strong>, beschloss die IKOM, in diesem<br />

Bereich ein eigenes Research aufzubauen.<br />

Diese Entscheidungen fielen dann schlussendlich<br />

im 2. Halbjahr 2008. IKOM Market<br />

Research ist damit noch ein relativ junges<br />

Projekt <strong>de</strong>r IKOM. Für die Zukunft sind <strong>de</strong>r<br />

Ausbau einer Datenbank, eine Verfeinerung<br />

<strong>de</strong>r In<strong>de</strong>x-Mo<strong>de</strong>lle und <strong>de</strong>r Aufbau von Prognosemo<strong>de</strong>llen<br />

– beispielsweise ein hybri<strong>de</strong>s<br />

Mo<strong>de</strong>ll aus quantitativen Zeitreihenanalysen<br />

und eingefangenen Sentiments – geplant.<br />

Für diese Projekte braucht IKOM Market<br />

Research weitere engagierte Stu<strong>de</strong>nten, die<br />

sich für volkswirtschaftliche Zusammenhänge,<br />

journalistische Tätigkeiten und/o<strong>de</strong>r<br />

ökonometrische Mo<strong>de</strong>lle begeistern können.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Keine Panik, wichtig ist die Begeisterungsfähigkeit,<br />

die fachlichen Fertigkeiten können<br />

erlernt wer<strong>de</strong>n. Die Projektverantwortlichen<br />

wür<strong>de</strong>n sich freuen, wenn sich <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re Stu<strong>de</strong>nt für dieses Projekt begeistern<br />

kann. Bei Interesse einfach eine Mail an<br />

jacobs@ikom.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Aussichten & Status Quo<br />

Fachschaft aktuell<br />

Fakt ist, dass in <strong>de</strong>n Schwerpunktstudiengängen<br />

<strong>de</strong>r TU München im 2. Halbjahr<br />

2008 keine Verschlechterung eingetreten<br />

ist, bei <strong>de</strong>r man sich wirklich Sorgen machen<br />

müsste. Gleichwohl bleibt auch <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsmarkt für Berufseinsteiger von <strong>de</strong>r<br />

Krise nicht unbeeindruckt. Der IKOM<br />

Stellenin<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>n die IKOM aus Daten <strong>de</strong>r<br />

TUM Jobbörse und eines <strong>de</strong>utschlandweiten<br />

Konsensus zur Erhebung <strong>de</strong>r aktuellen Jobangebote<br />

ermittelt, befin<strong>de</strong>t sich seit nunmehr<br />

Juli 2008 im Sinkflug. Bezogen auf die<br />

einzelnen Fächer ergibt sich für die an <strong>de</strong>r<br />

TUM schwerpunktmäßig angebotenen technischen<br />

und naturwissenschaftlichen Fächer<br />

ein besseres Bild als bei <strong>de</strong>n Aka<strong>de</strong>mikern<br />

im Allgemeinen. Ingenieure und Informatiker<br />

sind trotz Rückschlägen in <strong>de</strong>n letzten<br />

Monaten weiterhin stark gesucht, Stu<strong>de</strong>nten<br />

mit Bezug zu Banking und Finance mussten<br />

mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlichsten Einbußen rechnen. Es<br />

gibt aber gute Grün<strong>de</strong> für die Annahme,<br />

dass in diesem Sektor die Talsohle bereits<br />

durchschritten ist.<br />

Der vollständige Bericht „IKOM Ausblick<br />

Studieren<strong>de</strong> & Absolventen Dezember 2008“<br />

mit allen betrachteten Fächergruppen fin<strong>de</strong>t<br />

ihr auf <strong>www</strong>.ikom.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>/press/<strong>de</strong>tail/44.<br />

Philip M. Jacobs<br />

jacobs@ikom.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Philip<br />

Jacobs<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

Aktuelles Forschungs-<br />

projekt am LNM<br />

Rupturrisikoevaluation und individualisierte Interventionsplanung<br />

für abdominelle Aortenaneurysmen<br />

Was ist ein Bauchaortenaneurysma?<br />

Ein Aneurysma ist eine krankhafte und<br />

dauerhafte Aufweitung einer Arterie. Solche<br />

Verän<strong>de</strong>rungen an Blutgefäßen können<br />

viele Ursachen haben, zu <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Lebenswan<strong>de</strong>l<br />

(Rauchen, Bewegungsmangel, etc.)<br />

ebenso wie erbliche Faktoren gehören. Zu<br />

<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs gefährlichen Aneurysmen<br />

zählen solche an <strong>de</strong>r Bauchaorta (abdominelle<br />

Aorta). Das ist die Hauptschlaga<strong>de</strong>r<br />

zur Versorgung <strong>de</strong>r inneren Organe <strong>de</strong>s<br />

Bauchraumes sowie <strong>de</strong>r unteren Extremitäten.<br />

Beim gesun<strong>de</strong>n Erwachsenen hat die<br />

Bauchaorta einen Durchmesser von etwa<br />

2,5 bis 3,0 cm. Von einem Aneurysma wird<br />

gesprochen, wenn <strong>de</strong>r Durchmesser 3,5 cm<br />

erreicht o<strong>de</strong>r übersteigt. Bauchaortenaneurysmen<br />

können Durchmesser von mehr als<br />

10 cm erreichen. Die Entstehung eines Bauchaortenaneurysmas<br />

geht einher mit einer<br />

Degeneration <strong>de</strong>r lokalen Aortenwand. Die<br />

Gefäßwand wird steifer, verliert jedoch an<br />

Rissfestigkeit. Zusätzlich bil<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>n<br />

meisten Aneurysmen ein Thrombus, also<br />

ein Blutgerinnsel o<strong>de</strong>r auch gallertartiger<br />

Klumpen, <strong>de</strong>r sich im Bereich <strong>de</strong>r Aufweitung<br />

innen an die Gefäßwand anlegt. An<br />

<strong>de</strong>r Innenseite <strong>de</strong>s Thrombus verbleibt ein<br />

Hohlraum, durch <strong>de</strong>n das Blut fließt.<br />

Die Aorta ist rechts im CT-Scan als helles<br />

Gebil<strong>de</strong> direkt vor <strong>de</strong>r Wirbelsäule zu erkennen,<br />

während <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong> Thrombus<br />

ein etwas dunkleres Grau aufweist. Die<br />

Abbildung auf <strong>de</strong>r nächsten Seite stellt die<br />

dreidimensionale Rekonstruktion <strong>de</strong>s Aneurysmas<br />

dar. Bauchaortenaneurysmen<br />

sind selten symptomatisch, das heißt, sie<br />

sind oft Zufallsbefun<strong>de</strong>. Dabei sind 6 bis 9%<br />

<strong>de</strong>r über sechzigjährigen Männer davon be-<br />

Abbildung 1: CT-Bild eines Patienten im Sagittalschnitt<br />

troffen, wobei die Häufigkeit mit steigen<strong>de</strong>m<br />

Alter zunimmt. Bei Frauen ist die Krankheit<br />

weniger häufig, jedoch sind die Aneurysmen<br />

<strong>de</strong>r betroffenen Frauen stärker rupturgefähr<strong>de</strong>t.<br />

Tritt eine Ruptur ein, so stellt das<br />

einen gefäßchirurgischen Notfall dar, <strong>de</strong>n<br />

70 bis 90% <strong>de</strong>r betroffenen Patienten nicht<br />

überleben. Die Patienten verbluten zumeist<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


innerlich, noch bevor sie die Klinik erreichen.<br />

Aber auch die Sterblichkeitsrate <strong>de</strong>rer,<br />

die nach einer Ruptur die Klinik erreichen,<br />

beträgt noch 35 bis 70%. Damit ist die Ruptur<br />

eines Bauchaortenaneurysmas die zehnt<br />

häufigste To<strong>de</strong>sursache bei Patienten aus <strong>de</strong>n<br />

westlichen Industrienationen im Alter von<br />

über 65 Jahren. Nicht-rupturierte Aneurysmen<br />

können operativ ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Operation an <strong>de</strong>r Aorta ist jedoch ein<br />

schwerwiegen<strong>de</strong>r Eingriff, die Sterblichkeitsrate<br />

bei <strong>de</strong>r konventionell<br />

offenen Operation beträgt<br />

im <strong>de</strong>utschlandweiten Schnitt<br />

4,7%. Gegenwärtig wird ein<br />

Patient daher zur Operation<br />

vorgesehen, wenn das Aneurysma<br />

einen Grenzdurchmesser<br />

von 5,5 cm überschreitet.<br />

Das ist jedoch ein<br />

sehr grobes Kriterium und<br />

möglicherweise weit weg<br />

vom tatsächlichen individuellen<br />

Risiko. Ein pauschaler<br />

Grenzdurchmesser<br />

berücksichtigt we<strong>de</strong>r die<br />

komplexe individuelle Geometrie<br />

<strong>de</strong>s Aneurysmas<br />

noch die patientenspezifischen<br />

Wan<strong>de</strong>igenschaften,<br />

die sich in Wanddicke, Aufbau<br />

und Grad <strong>de</strong>r Degeneration<br />

weit unterschei<strong>de</strong>n<br />

können. Solche individuellen<br />

Unterschie<strong>de</strong> zeigen<br />

sich auch darin, dass etwa<br />

10 bis 15% <strong>de</strong>r kleineren<br />

Aneurysmen rupturieren<br />

während 60% <strong>de</strong>r Bauch-<br />

aortenaneurysmen stabil<br />

sind, auch wenn sie <strong>de</strong>n<br />

G r e n z d u r c h m e s s e r<br />

überschritten haben.<br />

Eine individuelle Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s Ruptur-<br />

risikos hat daher nicht<br />

nur eine große wirtschaftliche<br />

Be<strong>de</strong>utung son<strong>de</strong>rn<br />

auch einen enorm wichtigen menschlichen<br />

Aspekt.<br />

Es wäre somit höchst wünschenswert, das<br />

Rupturrisiko patientenspezifisch einschätzen<br />

zu können, um nur dann zu operieren,<br />

wenn Rupturgefahr besteht.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Zum Projekt<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r International Graduate<br />

School of Science and Engineering (IGSSE)<br />

hat sich die Möglichkeit ergeben, ein interdisziplinäres<br />

Projekt zu beginnen, in <strong>de</strong>m<br />

patientenspezifische Einflussfaktoren auf das<br />

individuelle Rupturrisiko von Patienten bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Auf die Initiative <strong>de</strong>r<br />

Professoren Eckstein (Gefäßchirurgie,<br />

Klinikum rechts <strong>de</strong>r Isar, TUM), Navab<br />

(Lehrstuhl für Informatikanwendungen<br />

in <strong>de</strong>r Medizin, Fakultät<br />

für Informatik, TUM)<br />

und Wall (Lehrstuhl für Numerische<br />

Mechanik, Fakultät<br />

für Maschinenwesen, TUM)<br />

und unter Mitwirkung von<br />

Prof. Schwaiger (Nuklearmedizin,<br />

Klinikum rechts<br />

<strong>de</strong>r Isar, TUM) wur<strong>de</strong><br />

das Projekt mit <strong>de</strong>m Titel<br />

“Rupturrisikoevaluation<br />

und individualisierte Interventionsplanung<br />

für<br />

abdominelle Aortenaneurysmen”<br />

En<strong>de</strong> 2007<br />

gestartet.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Zusammenarbeit <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Disziplinen ist in diesem<br />

Projekt die Basis für <strong>de</strong>n Erfolg.<br />

Dabei stellt eine solche<br />

interdisziplinäre<br />

Kooperation auch eine<br />

wesentliche Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

dar, da sie von<br />

allen Projektbeteiligten<br />

die Bereitschaft verlangt,<br />

sich in fachfrem<strong>de</strong> Fragestellungen<br />

hineinzu<strong>de</strong>nken<br />

und hinzuzulernen. Speziell<br />

dieser Einblick in ein neues<br />

Gebiet macht die Aufgabe<br />

aber auch ausgesprochen<br />

Abbildung 2: 3D-Rekonstruktion <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alisierten interessant. Zu <strong>de</strong>n beson-<br />

Aneurysmengeometrie vor <strong>de</strong>m Skelett<br />

<strong>de</strong>ren Höhepunkten für<br />

die Ingenieure im Projekt<br />

zählt auch die Möglichkeit, einmal bei einer<br />

Operation eines Aortenaneurysmas dabei zu<br />

sein und <strong>de</strong>n Gefäßchirurgen bei <strong>de</strong>r Arbeit<br />

zuzusehen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse<br />

und Einblicke motivieren und geben<br />

eine <strong>de</strong>utlich verbesserte Vorstellung von<br />

<strong>de</strong>r gemeinsamen Aufgabe.<br />

Campus<br />

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Campus<br />

Gegenwärtige Forschung<br />

Ein Aneurysma rupturiert, wenn die<br />

Wandspannung an irgend einer Stelle die<br />

lokale Rissfestigkeit <strong>de</strong>r Aorta überschreitet.<br />

Um eine Ruptur vorherzusagen, müssen<br />

daher Erkenntnisse sowohl über die Spannungsverteilung<br />

als auch über die Materialfestigkeit<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts führen wir <strong>de</strong>rzeit<br />

eine Studie an einer Reihe von Patienten<br />

durch, die für eine Operation ihres Aneurysmas<br />

vorgesehen sind. Dabei wer<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r<br />

Operation nicht nur die üblichen CT-Aufnahmen<br />

gemacht, die für die Operationsplanung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sind, son<strong>de</strong>rn nach Möglichkeit<br />

auch eine PET/CT-Aufnahme, aus<br />

<strong>de</strong>r Erkenntnisse über entzündliche o<strong>de</strong>r<br />

reparatorische Stoffwechselaktivitäten an<br />

<strong>de</strong>r Aneurysmawand gewonnen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Weiterhin wird für je<strong>de</strong>n Patienten <strong>de</strong>r<br />

Abbildung 3: Senkrechter Innendruck auf die Thrombusinnenfläche<br />

Studie die Geometrie seines Aneurysmas aus<br />

<strong>de</strong>n CT-Daten rekonstruiert und als Basis<br />

für eine numerische Simulation verwen<strong>de</strong>t.<br />

Dabei wird auch die lokal unterschiedliche<br />

Dicke <strong>de</strong>s Thrombus berücksichtigt. Die so<br />

gewonnene Geometrie wird dann von innen<br />

durch einen senkrechten Druck, <strong>de</strong>n Blutdruck<br />

in <strong>de</strong>r Aorta, belastet und die Antwort<br />

auf diese Belastung numerisch ermittelt. Ein<br />

Schnitt durch ein Aneurysma mit schematisch<br />

dargestelltem senkrechten Innendruck<br />

ist in Abbildung 3 dargestellt.<br />

Als Ergebnis <strong>de</strong>r Berechnung erhält man<br />

eine Aussage darüber, wo die Spannungen<br />

<strong>de</strong>r Aortenwand beson<strong>de</strong>rs hoch sind. Solche<br />

Berechnungen sind recht aufwendig. Es<br />

wer<strong>de</strong>n beispielsweise für etwa 1000000 Unbekannte<br />

und 30 erfor<strong>de</strong>rliche Zeitschritte<br />

ca. sieben Stun<strong>de</strong>n Rechenzeit auf einem<br />

Cluster benötigt, wenn 24 Prozessoren an<br />

<strong>de</strong>r Berechnung beteiligt wer<strong>de</strong>n. Sämtliche<br />

Berechungen wer<strong>de</strong>n dabei mit <strong>de</strong>m am<br />

Lehrstuhl für Numerische Mechanik entwickelten<br />

Finite-Element-Programm “baci”<br />

durchgeführt. Mit Hilfe von baci können<br />

Strukturprobleme statisch o<strong>de</strong>r dynamisch<br />

gelöst wer<strong>de</strong>n. Weiterhin erlaubt das Programm<br />

aber auch die dynamische Simulation<br />

von Strömungen sowie Fluid-Struktur-Interaktionsproblemen.<br />

Der Co<strong>de</strong> ist vollständig<br />

parallelisiert und wird bei großen Problemen<br />

auf <strong>de</strong>m lehrstuhleigenen Cluster ausgeführt.<br />

All das bietet eine große Flexibilität<br />

und erlaubt, das Programm zur Lösung aneurysmenspezifischer<br />

Fragestellungen anzupassen.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Berechnungen<br />

(Abbildung 4) liegen dann zumeist vor <strong>de</strong>r<br />

Operation vor und wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Ärzten sofort mitgeteilt. Damit ist die<br />

gegenwärtige Studie nahe an <strong>de</strong>r klinischen<br />

Relevanz.<br />

Bei <strong>de</strong>r Operation <strong>de</strong>r Patienten wird <strong>de</strong>r<br />

erkrankte Bereich <strong>de</strong>r Aorta durch einen<br />

künstlichen Einbau, eine Gefäßprothese, ersetzt<br />

und ein Teil <strong>de</strong>s aufgeweiteten Aortengewebes<br />

entnommen. Nach Möglichkeit kann<br />

nun Aortenwand dort entnommen wer<strong>de</strong>n,<br />

wo die numerische Berechnung beson<strong>de</strong>rs<br />

hohe und beson<strong>de</strong>rs geringe Spannungen<br />

prognostiziert hat beziehungsweise auch<br />

dort, wo sich ein beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utliches Signal<br />

im PET/CT ergeben hat. In <strong>de</strong>r Folge wer<strong>de</strong>n<br />

die gewonnenen Proben sowohl histologisch<br />

als auch mechanisch untersucht, was Rückschlüsse<br />

auf die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Gewebes<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


infolge <strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong>n<br />

Belastung im Aneurysma<br />

zulässt. Die Zugmaschine<br />

für beson<strong>de</strong>rs kleine Kräfte<br />

wur<strong>de</strong> am Lehrstuhl für<br />

Numerische Mechanik erst<br />

kürzlich angeschafft, um<br />

mehr Aussagen über biologisches<br />

Gewebe machen zu<br />

können. Eine Detailansicht<br />

<strong>de</strong>r Maschine ist in Abbildung<br />

5 dargestellt. Mit Hilfe<br />

einachsiger Zugversuche<br />

sollen sowohl Materialsteifigkeit<br />

im physiologischen<br />

Lastbereich als auch Materialfestigkeit<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein Nahziel dieser Untersuchungen ist die<br />

Korrelation <strong>de</strong>r biologischen Stoffwechselaktivität,<br />

wie sie im PET/CT gemessen wur<strong>de</strong>,<br />

mit <strong>de</strong>n mechanischen Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />

Arterienwand. Eine solche Korrelation wür<strong>de</strong><br />

be<strong>de</strong>uten, dass man mit Hilfe <strong>de</strong>s PET/<br />

CT Aussagen über die lokalen mechanischen<br />

Wan<strong>de</strong>igenschaften machen kann, ohne zuvor<br />

operativ Gewebeproben zu entnehmen.<br />

Eine solche nichtinvasive Metho<strong>de</strong> zur Prognose<br />

von Wan<strong>de</strong>igenschaften ist ein wich-<br />

Abbildung 4: Simulationsergebnis: Von-Mises Vergleichsspannung<br />

in Pa, Probenentnahmeposition eingetragen<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Abbildung 5: Versuchsaufbau zum mechanischen Test einer Gewebeprobe, linke Klemme<br />

ist verfahrbar und <strong>de</strong>hnt die Probe<br />

tiger Schritt auf <strong>de</strong>m Weg zur individuellen<br />

präoperativen Risikoevaluation. Um klinisch<br />

relevante Aussagen zu erhalten, ist es jedoch<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, eine hinreichend große Zahl<br />

von Patienten zu betrachten, so dass statistische<br />

Aussagen gemacht wer<strong>de</strong>n können. Die<br />

Möglichkeit dazu ist gegeben, da die Gefäßchirurgie<br />

am Klinikum rechts <strong>de</strong>r Isar zu<br />

<strong>de</strong>n Top-Adressen für die Behandlung von<br />

Bauchaortenaneurysmen gehört und jährlich<br />

eine große Zahl von Patienten behan<strong>de</strong>lt.<br />

Zu <strong>de</strong>n zukünftig zu untersuchen<strong>de</strong>n<br />

Fragestellungen gehören auch diejenigen<br />

nach <strong>de</strong>m Blutfluss und <strong>de</strong>m gekoppelten<br />

Blut-Arterienwand-System in und um ein<br />

Aneurysma. Die spezifische Ausprägung <strong>de</strong>s<br />

Thrombus wird nicht nur von <strong>de</strong>r Thrombusneigung<br />

<strong>de</strong>s Patienten, son<strong>de</strong>rn ganz<br />

wesentlich auch von <strong>de</strong>r Geometrie <strong>de</strong>s Aneursymas<br />

und damit von <strong>de</strong>r Blutströmung<br />

beeinflusst. Da <strong>de</strong>r Thrombus jedoch lastverteilend<br />

wirkt und an<strong>de</strong>rerseits ein dicker<br />

Thrombus in Verdacht steht, die dahinter<br />

liegen<strong>de</strong> Arterienwand zu schwächen, ist die<br />

Frage nach <strong>de</strong>r Blutströmung wichtig.<br />

Eine große Zahl weiterer interessanter<br />

und wichtiger Fragestellungen schließt sich<br />

an und wird sich in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten<br />

auftun, so dass wir schon jetzt hoffen,<br />

das Projekt über die längere Zeit fortsetzen<br />

zu können.<br />

Andreas Maier<br />

Lehrstuhl lnm<br />

Campus<br />

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Campus<br />

Die Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s jungen<br />

Anwärter<br />

Wie ist es <strong>de</strong>nn so bei <strong>de</strong>r Akaflieg?<br />

Es ist Dienstag, zweiter SET Tag. Immer<br />

noch ist alles unübersichtlich. Wären<br />

da nicht diese großen roten Plakate „SET<br />

2008“, mit Pfeilen drauf, wo man hin muss.<br />

Kurz vor <strong>de</strong>r Mittagspause erzählt ein Fachschaftler<br />

etwas von „Stu<strong>de</strong>ntischen Gruppen“<br />

...Verbindungen? Ich kann mir keinen<br />

Reim darauf machen, aber <strong>de</strong>r Fachschaftler<br />

meint, in <strong>de</strong>r Pause wür<strong>de</strong>n diese Gruppen<br />

sich in <strong>de</strong>r Magistrale vorstellen. ...Magistrale?<br />

Und dann gibt’s auch schon Bier und<br />

Brezn. Mit bei<strong>de</strong>m frisch bewaffnet schaue<br />

ich mich um. Das Erste, was ich sehe, ist ein<br />

großes Flugzeug. Sehr groß. Es passt so gera<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>n Hof 2 rein. Und hinten drauf<br />

steht groß „TUM“. Was die Uni so alles hat...<br />

Also mal vorsichtig näher gehen. Aber nur<br />

nicht zu nahe. Man weiß ja nie. Neben <strong>de</strong>m<br />

großen UngeTÜM steht ein kleineres, auf<br />

einem Stän<strong>de</strong>r, sogar mit Infotafel. Mock-<br />

Up Mü31... Sieht auch nicht wirklich aus,<br />

als könne es fliegen. Nach<br />

einem kurzen Gespräch mit<br />

<strong>de</strong>m Betreuer dieses Mock-<br />

Ups stellt sich aber heraus:<br />

Es ist <strong>de</strong>r ganze Stolz dieser<br />

Gruppe. Und was war jetzt<br />

mit <strong>de</strong>r Verbindung? Der<br />

Betreuer bestreitet dies vehement.<br />

Eine stu<strong>de</strong>ntische<br />

Gruppe seien sie. Sie nennen<br />

sich „Akaflieg München“.<br />

Das große Ungetüm<br />

gehört ihnen. Und angeblich<br />

haben sie noch eine<br />

ganze Menge mehr davon.<br />

Ob ich <strong>de</strong>nn Fliegen<br />

lernen wolle, fragt mich<br />

<strong>de</strong>r Mock-Up Betreuer.<br />

Fliegen? Warum eigentlich<br />

nicht. Mit <strong>de</strong>m großen Ding da, frage ich?<br />

Ja, auch. OK, dann will ich. Was kostet <strong>de</strong>r<br />

Spaß und wo muss ich unterschreiben? Nix.<br />

Oha, wenn das mal keine Falle ist... Und<br />

wo ist <strong>de</strong>r Haken? 200 Arbeitsstun<strong>de</strong>n. Bis<br />

April. Puh...<br />

Und seit<strong>de</strong>m bin ich Anwärter. Ich habe<br />

kurz nachgerechnet: 6 Monate bis zu Beginn<br />

<strong>de</strong>r Flugsaison. 200 Arbeitsstun<strong>de</strong>n. Macht<br />

täglich eine. Das geht. Gut sogar. Die Akaflieg<br />

hat eine Werkstatt. Und was für eine.<br />

In einem abgegrenzten Teil <strong>de</strong>r Halle <strong>de</strong>s<br />

Lehrstuhls für Leichtbau ist sie beheimatet.<br />

Hier stehe ich nun mit vielen an<strong>de</strong>ren Anwärtern,<br />

die wohl auch alle das Ungetüm aus<br />

<strong>de</strong>r Magistrale fliegen wollen. Vor uns steht<br />

<strong>de</strong>r Brezn, seines Amtes Werkstattleiter bei<br />

<strong>de</strong>r Akaflieg. Er zeigt uns die Faserverbundwerkstatt<br />

mit Gewebeschrank, Harzbar und<br />

allem was man braucht, um Flugzeuge zu<br />

bauen. Und die Metallwerkstatt mit Fräse,<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Drehbank und Schweißgerät. Dann geht es<br />

auch schon los: Ich soll eine Radverkleidung<br />

für ein Motorflugzeug bauen. Ich? Das Motorflugzeug<br />

heißt Mü30 „Schlacro“. Und das<br />

braucht neue Schuhe. Auf <strong>de</strong>r Werkbank liegen<br />

die alten Exemplare. Sieht kompliziert<br />

aus. Ist es aber gar nicht. Nach ein paar Wochen<br />

sind die neuen Formen so gut wie fertig<br />

und ein Teil meiner 200 Stun<strong>de</strong>n abgearbeitet.<br />

Da bin ich mal gespannt, ob das mit <strong>de</strong>m<br />

Fliegen <strong>de</strong>s Ungetüms nächstes Frühjahr genau<br />

so schnell geht.<br />

Aber trotz alle<strong>de</strong>m sind da auch noch<br />

die Lei<strong>de</strong>n eines je<strong>de</strong>n Anwärters. Anwärter<br />

mach dies, Anwärter mach jenes, Anwärter<br />

räum auf, Anwärter, Anwärter, Anwärter...<br />

Je<strong>de</strong>n Donnerstag zum Beispiel muss man<br />

auf die Gruppenversammlung kommen, um<br />

Freibier zu konsumieren (nebenbei vielleicht<br />

noch ein paar Neuigkeiten erfahren). Und<br />

das nur, damit man für die Donnerstag-<br />

Abend-Parties gerüstet ist.<br />

Silvester dann darf ich sogar als Anwärter<br />

mit raus nach Königsdorf auf <strong>de</strong>n<br />

Flugplatz. Natürlich nur zum Flugzeuge<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Schieben, versteht sich. Da war dann auch<br />

wie<strong>de</strong>r dieses Ungetüm aus <strong>de</strong>r Magistrale.<br />

Zwei Leute passen da sogar rein. Anwärter<br />

lei<strong>de</strong>r nicht. Es wird mit einem Seil an <strong>de</strong>n<br />

„Schlacro“ gehängt. Es ist bitter kalt, minus<br />

fünf Grad. Und trotz<strong>de</strong>m rollt <strong>de</strong>r Schlacro<br />

barfuß herum. Nur weil ich Anwärter zu<br />

langsam mit <strong>de</strong>n Radschuhen war. Ohje. Unter<br />

<strong>de</strong>m Dröhnen <strong>de</strong>s 300-PS-Motors zieht<br />

<strong>de</strong>r Schlacro das Ungetüm in die Höhe. Fix<br />

geht das... „Den haben wir komplett selber<br />

gebaut“, meint ein Akaflieger zu mir. Kaum<br />

zu glauben. Hoffentlich hatten die Erbauer<br />

etwas mehr Ahnung als ich bei meinen Radlschuhen.<br />

So stehe ich nun wie<strong>de</strong>r etwas motivierter<br />

mit <strong>de</strong>r Dose Feinspachtel vor <strong>de</strong>n Radschuhformen,<br />

um ihnen <strong>de</strong>n letzten Schliff<br />

zu verpassen, und träume schon ein bisschen<br />

von <strong>de</strong>r Schulungswoche im April, bei <strong>de</strong>r<br />

ich dann endlich selber das Fliegen lerne.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ungetüm versteht sich.<br />

Matthias Weinzierl<br />

Anwärter Akaflieg<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />

9


Campus<br />

Neues vom Space Elevator<br />

Wir, die WARR, arbeiten seit 2005 am Space Elevator Projekt.<br />

Für diejenigen unter euch, die es noch nicht kennen:<br />

Der Space Elevator ist ein Weltraum-<br />

Fahrstuhl, <strong>de</strong>r in naher Zukunft <strong>de</strong>n<br />

Zugang zum Weltraum revolutionieren<br />

könnte. Die I<strong>de</strong>e ist, wie so oft, relativ simpel:<br />

Man lässt einen Aufzug, <strong>de</strong>n sogenannten<br />

Climber, an einem extrem langen Seil<br />

aufsteigen, welches am En<strong>de</strong> an einem Satelliten<br />

befestigt ist. Durch die Fliehkraft wird<br />

das Seil auf Spannung gehalten. Dabei muss<br />

<strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s Systems auf einer geostationären<br />

Umlaufbahn liegen, damit<br />

das ganze Konstrukt auch auf einer Stelle<br />

bleibt.<br />

Das Hauptproblem neben <strong>de</strong>r Herstellung<br />

und Montage <strong>de</strong>s Seils ist die<br />

Energieversorgung <strong>de</strong>s Climbers, damit<br />

<strong>de</strong>ssen Motoren überhaupt laufen.<br />

Diese soll drahtlos über große<br />

Entfernungen geschehen, entwe<strong>de</strong>r<br />

mit Lasern o<strong>de</strong>r Mikrowellen.<br />

Der Clou daran ist, dass<br />

man so keine Energiespeichermitführen<br />

müsste.<br />

Die Erforschung<br />

<strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n<br />

stellt<br />

je<strong>de</strong>nfalls eine<br />

große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

dar.<br />

In <strong>de</strong>r Vergangenheit haben wir<br />

bereits mehrere Climber entworfen<br />

und gebaut. Neben Versuchen<br />

mit Mikrowellenstrahlung versuchen<br />

wir momentan die Energieversorgung<br />

mittels Lasern für unseren neuen<br />

Climber nutzbar zu machen.<br />

Unser neuestes Mo<strong>de</strong>ll soll natürlich<br />

noch besser und effektiver wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Struktur wird zum großen Teil aus CFK<br />

gefertigt, da dies Gewicht spart und auch<br />

einfach gut ausschaut. Diesmal können wir<br />

sogar mit einer selbstgebauten und programmiertenMotoransteuerungs-Elektronik<br />

angeben.<br />

Dennoch gibt es je<strong>de</strong>rzeit viel Arbeit rund<br />

um das Projekt und wir sind ständig auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach motivierten Mitstu<strong>de</strong>nten, die<br />

ebenfalls Lust haben, neben <strong>de</strong>m trockenen<br />

Unibetrieb mal selbst Hand an etwas wirklich<br />

Ungewöhnlichem anzulegen. Als Anmachspruch<br />

wird es wahrscheinlich eher nichts<br />

taugen, aber wer kann später schon mal behaupten<br />

„Ich habe an einem Weltraumfahrstuhlprojekt<br />

teilgenommen!“?<br />

Das Team von <strong>de</strong>r WARR<br />

info@warr.<strong>de</strong><br />

0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


TUTOR<br />

Konstruktionswettbewerb 20<strong>09</strong><br />

A uch<br />

dieses Jahr fin<strong>de</strong>t wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Konstruktionswettbewerb<br />

statt!<br />

Dieses Jahr geht es aber nicht um entführte<br />

Teddyprinzessinnen o<strong>de</strong>r fliegen<strong>de</strong><br />

Kartoffeln, son<strong>de</strong>rn um <strong>de</strong>n Seilrapid. Die<br />

Geschichte, die sich hinter diesem Wort versteckt,<br />

ist folgen<strong>de</strong>:<br />

Seilrapid<br />

Szenario 20<strong>09</strong>: Trotz Klimaerwärmung<br />

glauben wir an einen schneereichen Winter.<br />

Deshalb wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n<br />

Nachfrage immer schwerer zugängliche<br />

Bergregionen für <strong>de</strong>n Wintersport erschlossen.<br />

Nur lei<strong>de</strong>r gibt es hierbei unter an<strong>de</strong>rem<br />

ein Problem, mit <strong>de</strong>m immer wie<strong>de</strong>r zu<br />

kämpfen ist: Die Lawinengefahr!<br />

Um die immer unzugänglicher wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Gebiete lawinensicher zu machen,<br />

müssen teure Schutzmaßnahmen, wie z.B.<br />

riesige Lawinensperren und teure Schneebrettsprengungen<br />

durch Hubschrauber, getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Jetzt wird eine kostengünstige Alternative<br />

gesucht! Die I<strong>de</strong>e hierfür ist „Die mobile<br />

Lawinensprengung“.<br />

Über <strong>de</strong>n sicherheitsrelevanten Stellen<br />

wer<strong>de</strong>n einfach Stahlseile gespannt. Kleine,<br />

„mobile“ (vor Ort und auf kleinstem Raum<br />

sehr einfach auf- und abmontierbare) Konstruktionen<br />

wer<strong>de</strong>n am leicht zugänglichen<br />

En<strong>de</strong> eines Stahlseils befestigt. Diese fahren<br />

dann bis zum an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Seils, wo<br />

sie an einem Sprengstofflager automatisch<br />

bestückt wer<strong>de</strong>n. Danach wird die Sprengladung<br />

dann zielgenau an <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n Stelle<br />

abgeworfen.<br />

Hierzu soll ein Prototyp entworfen wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r schon im Sommer 20<strong>09</strong> getestet<br />

wird, damit er pünktlich zur neuen Saison<br />

einsetzbar ist.<br />

Die Aufgabenstellung besteht nun darin,<br />

dass für <strong>de</strong>n Wettbewerb eine Konstruktion<br />

entwickelt und gebaut wer<strong>de</strong>n soll, die:<br />

•<br />

am unteren En<strong>de</strong> eines gespannten<br />

Seils eingehängt wer<strong>de</strong>n kann<br />

• zum oberen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Seils fährt<br />

•<br />

•<br />

dort über einen Mechanismus ein<br />

Ei (Attrappe für <strong>de</strong>n Sprengstoff)<br />

aufnimmt<br />

und dieses Ei möglichst mittig über<br />

einer Zielscheibe abwirft.<br />

Der Wettbewerb fin<strong>de</strong>t am Tag <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten<br />

statt und es sind alle Stu<strong>de</strong>nten herzlich<br />

eingela<strong>de</strong>n, daran teilzunehmen. Hierfür<br />

müsst Ihr euch nur bis zum 29.04.20<strong>09</strong><br />

unter <strong>www</strong>.tutor.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> per E-Mail anmel<strong>de</strong>n.<br />

Auf <strong>de</strong>rselben Seite fin<strong>de</strong>t Ihr auch<br />

das ausführliche Reglement. Bei Fragen<br />

könnt Ihr euch je<strong>de</strong>rzeit per E-Mail o<strong>de</strong>r<br />

persönlich im Raum MW 2141 an uns wen<strong>de</strong>n.<br />

Natürlich gibt’s auch tolle Preise im Gesamtwert<br />

von 600 Euro.<br />

Isabel Fähndrich<br />

Tutorensystem Garching<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

Stellungname <strong>de</strong>s<br />

Stu<strong>de</strong>ntenwerks...<br />

...zum Leserbrief <strong>de</strong>r letzten Ausgabe<br />

Sehr geehrter Herr Müller-Brincken,<br />

zunächst einmal danke ich Ihnen,<br />

dass Sie sich mit <strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n Ihrer<br />

Kommilitoninnen und Kommilitonen direkt<br />

an mich wen<strong>de</strong>n und auch Ihren für die<br />

Fachschaftszeitung geplanten Artikel beigelegt<br />

haben.<br />

Sie haben Recht: Sinken<strong>de</strong> Zuschüsse<br />

machen uns zu schaffen. Und da Sie dieses<br />

Argument in Ihrem Artikel bereits vorwegnehmen:<br />

Lei<strong>de</strong>r ist die Situation in München<br />

an<strong>de</strong>rs als in an<strong>de</strong>ren bayerischen Stu<strong>de</strong>ntenwerken,<br />

z.B. in Würzburg. Beispielsweise<br />

wer<strong>de</strong>n für das Jahr 2008 die Zuschüsse gera<strong>de</strong><br />

im Bereich „Mensa“ für München um<br />

400.000 Euro gekürzt, während die an<strong>de</strong>ren<br />

Stu<strong>de</strong>ntenwerke in Bayern etwa die gleiche<br />

Summe wie im Vorjahr erhalten. So beträgt<br />

<strong>de</strong>r staatliche Zuschuss für ein Mensa-Essen<br />

in München zur Zeit nur noch ca. 69 Cent --<br />

das ist in etwa <strong>de</strong>r Wert einer Beilage. Diese<br />

Entwicklung -- vor allem auch im Verhältnis<br />

zu <strong>de</strong>n übrigen bayerischen Stu<strong>de</strong>ntenwerken<br />

-- liegt nicht allein an <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r<br />

staatlichen Zuschüsse, die Jahr um Jahr gesenkt<br />

wird, son<strong>de</strong>rn auch an <strong>de</strong>m durch <strong>de</strong>n<br />

Obersten Bayerischen Rechnungshof gefor<strong>de</strong>rten<br />

Verteilungsschlüssel.<br />

Nun zu <strong>de</strong>n von Ihnen angeführten Kritikpunkten<br />

im Einzelnen:<br />

Tabletts:<br />

Die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mensen samt <strong>de</strong>r Kücheneinrichtung<br />

(z.B. <strong>de</strong>r Spülmaschinen)<br />

gehören <strong>de</strong>n Hochschulen, nicht <strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>ntenwerk.<br />

Die Mensa in Garching stammt<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1976. Damals wur<strong>de</strong> auch die<br />

bis heute in Betrieb befindliche Spülmaschine<br />

eingebaut, die lei<strong>de</strong>r keine Teller, son<strong>de</strong>rn<br />

nur besagte Tabletts reinigen kann.<br />

Seit Jahren schon bittet das Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />

die Hochschulen, die alten Spülgeräte auszutauschen,<br />

damit endlich auch in München<br />

die Essensausgabe auf Tellern erfolgen<br />

kann, <strong>de</strong>nn auch für uns ist diese Situation<br />

sehr unbefriedigend. Das entsprechen<strong>de</strong> Geschirr<br />

wür<strong>de</strong> sofort von uns angeschafft.<br />

Bei <strong>de</strong>r erwähnten Spülmaschine han<strong>de</strong>lt<br />

es sich natürlich nicht um ein „Haushaltsgerät“.<br />

Geräte, die für die Größenordnung in<br />

Garching geeignet sind, kosten ca. 1,5 Mio.<br />

Euro. Daher sah sich die Technische Universität<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren lei<strong>de</strong>r nicht<br />

in <strong>de</strong>r Lage, diese Investition zu tätigen. Wir<br />

hoffen sehr, dass dies jedoch <strong>de</strong>mnächst <strong>de</strong>r<br />

Fall sein wird, eventuell gleichzeitig mit einigen<br />

an<strong>de</strong>ren Investitionen, die in Garching<br />

dringend anstehen und die nicht vom Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />

als Betreiber, son<strong>de</strong>rn nur von<br />

<strong>de</strong>r Hochschule als <strong>de</strong>m Eigentümer <strong>de</strong>s<br />

Mensagebäu<strong>de</strong>s, vorgenommen wer<strong>de</strong>n können<br />

(dazu mehr unten).<br />

Besteck:<br />

Seien Sie versichert, dass wir sehr gerne<br />

hochwertigeres und teureres Besteck anschaffen<br />

wür<strong>de</strong>n. Lei<strong>de</strong>r haben wir jedoch<br />

in allen Mensen hohe Diebstahlquoten.<br />

Mehr als 7.500 vollständige Bestecksets müssen<br />

wir je<strong>de</strong>s Jahr ersetzen. Lei<strong>de</strong>r scheinen<br />

viele Ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />

sich nicht bewusst zu machen, dass Sie<br />

letztlich die an<strong>de</strong>ren Studieren<strong>de</strong>n bestehlen,<br />

wenn sie ihren privaten Hausstand mit<br />

Besteck aus <strong>de</strong>n Mensen ausstatten (was an<strong>de</strong>rerseits<br />

fast dafür sprechen könnte, dass<br />

viele Studieren<strong>de</strong> das Besteck gar nicht so<br />

furchtbar fin<strong>de</strong>n).<br />

Art <strong>de</strong>r Befüllung:<br />

Das von Ihnen angeführte Beispiel für<br />

die Portionierung mit „Kellen“ wird, wie Sie<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


aus eigener Anschauung wissen, nicht bei<br />

allen Speisen angewen<strong>de</strong>t (z.B. erhalten Sie<br />

Fleisch ganz normal mit einem Fleischheber,<br />

Eintöpfe mit einem Schöpflöffel usw.). „Kellen“<br />

wer<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t bei „stückigen“ Speisen,<br />

also z.B. Nu<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r Brokkoli-Nuggets.<br />

Dabei geht es nicht nur um die Einheitlichkeit<br />

<strong>de</strong>r Portionierung, son<strong>de</strong>rn vor allem<br />

auch um die Schnelligkeit <strong>de</strong>r Ausgabe. Stellen<br />

Sie sich vor, was passieren wür<strong>de</strong>, wenn<br />

gera<strong>de</strong> zu Stoßzeiten alle Nu<strong>de</strong>lgerichte mit<br />

einem „normalen“ Löffel (4 Handgriffe) ausgegeben<br />

wür<strong>de</strong>n. Klingt wie eine Petitesse,<br />

aber insbeson<strong>de</strong>re im Fachbereich Maschinenbau<br />

wer<strong>de</strong>n Sie sich häufiger mit „Prozessoptimierungen“<br />

befassen und haben<br />

sicher eine Vorstellung davon, was das für<br />

die Gäste unter <strong>de</strong>n gegebenen baulichen<br />

Bedingungen be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>. Hier spielt<br />

die Zahl <strong>de</strong>r täglichen Besucher eben doch<br />

eine erhebliche Rolle und eine Einrichtung<br />

für mehrere Tausend Studieren<strong>de</strong> lässt sich<br />

nur bedingt vergleichen mit einer für ein<br />

paar Hun<strong>de</strong>rt.<br />

Größe <strong>de</strong>r Portionen:<br />

Wie Sie richtig vermuten, sind die Größen<br />

<strong>de</strong>r Portionen normiert. Nur auf diese Weise<br />

kann ein verbindlicher Preis kalkuliert wer<strong>de</strong>n.<br />

So unterschiedlich wie die Studieren<strong>de</strong>n,<br />

ist auch <strong>de</strong>r Hunger, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Einzelne<br />

mitbringt. Sie können zum Beispiel davon<br />

ausgehen, dass die allermeisten Frauen in<br />

<strong>de</strong>r Regel kleinere Portionen essen, als <strong>de</strong>r<br />

Großteil <strong>de</strong>r Männer. Das be<strong>de</strong>utet: Entwe<strong>de</strong>r<br />

es wür<strong>de</strong>n von Anfang an größere Portionen<br />

o<strong>de</strong>r Kombinationen von Hauptgericht<br />

und Beilage kalkuliert, die dann auch mehr<br />

kosten (Wareneinsatz). Dann müssten all<br />

diejenigen, <strong>de</strong>nen das zu viel ist, auch täglich<br />

mehr zahlen und regelmäßig die Hälfte<br />

zurückgehen lassen. O<strong>de</strong>r -- wie Sie das<br />

an<strong>de</strong>uten -- man gibt je<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r es mag,<br />

einen Nachschlag. Auch <strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n dann<br />

im Rahmen einer Mischkalkulation letztlich<br />

alle an<strong>de</strong>ren mitbezahlen. Gerechter scheint<br />

es uns, die Portionsgröße nach durchschnittlichen<br />

Größen zu kalkulieren. Auf diese Weise<br />

können diejenigen, die mehr wollen, auch<br />

mehr nehmen, die an<strong>de</strong>ren müssen es aber<br />

nicht. Auf diese Weise zahlt je<strong>de</strong>r, was er<br />

wirklich möchte und keine Pauschale.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Soße:<br />

Nach<strong>de</strong>nklich sollte Sie eher stimmen,<br />

wenn Sie zu je<strong>de</strong>m Gericht eine wun<strong>de</strong>rbarsämige<br />

Soße bekommen (Bin<strong>de</strong>mittel!). Hinzu<br />

kommt, dass wir in unseren Soßen auf die<br />

einschlägigen Geschmacksverstärker (z.B.<br />

Glutamat) verzichten, wie Sie sie in praktisch<br />

je<strong>de</strong>r Fertigsoße und in je<strong>de</strong>m Gericht nach<br />

<strong>de</strong>m Motto „nur-noch-Wasser-dazu-undfertig-ist-das-verführerische-Candle-Light-<br />

Dinner...“ fin<strong>de</strong>n. Wir meinen, dass <strong>de</strong>r Verzicht<br />

auf Geschmacksverstärker wichtig ist<br />

und das gegebenenfalls notwendige Nachsalzen<br />

und Pfeffern am Tisch unbedingt<br />

rechtfertigt. Und sollten Salz und Pfeffer auf<br />

<strong>de</strong>m Tisch einmal leer sein, bekommen Sie<br />

an je<strong>de</strong>m Ausgabeschalter selbstverständlich<br />

Nachschub.<br />

Übrigens erreichen unsere Abteilung<br />

„Hochschulgastronomie“ gera<strong>de</strong> aus Garching<br />

häufig Mails, die sich nicht über „zu<br />

wenig“, son<strong>de</strong>rn über „zu viel“ Würze beklagen.<br />

Und da die Geschmäcker in dieser Frage<br />

eben weit auseinan<strong>de</strong>rgehen, aber je<strong>de</strong>r<br />

problemlos mit Pfeffer und Salz nachwürzen<br />

kann (während das Umgekehrte kaum möglich<br />

ist), <strong>de</strong>nken wir, dass es besser ist, etwas<br />

zurückhalten<strong>de</strong>r zu würzen und dafür Pfeffer<br />

und Salz zur Verfügung zu stellen.<br />

Wo Sie natürlich Recht haben, ist, dass<br />

die Soßen nicht einheitlich schmecken sollten.<br />

In <strong>de</strong>r Regel bemühen sich unsere<br />

Küchenchefs auch sehr darum, die Soßen<br />

jeweils entsprechend <strong>de</strong>s Gerichts mit Kräutern<br />

und Gewürzen abzuschmecken. Auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall wer<strong>de</strong>n wir das mit Herrn Pscheidl<br />

noch einmal besprechen.<br />

Fleisch:<br />

Von „angemessener“ Qualität zu sprechen,<br />

halten wir für vorsichtig untertrieben.<br />

In <strong>de</strong>n meisten Lokalen in Hochschulnähe<br />

(insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n üblichen Imbissen) dürften<br />

Sie sich schwer tun, ein Stück Rindfleisch<br />

mit <strong>de</strong>m Siegel „Geprüfte Qualität Bayern“<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Und das hat nicht zuletzt etwas<br />

mit <strong>de</strong>m Preis zu tun. In unseren Mensen dagegen<br />

trägt je<strong>de</strong>s Stück frisches Rindfleisch<br />

dieses Gütesiegel. Dies nur als Beispiel zum<br />

Thema „Qualität <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Lebensmittel“.<br />

Wenn Sie <strong>de</strong>n Preisunterschied seh-<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

en wollen, dann müssen Sie nur das Angebot<br />

eines wirklichen Metzgers (mit Gütesiegel<br />

und Herkunftsgarantie) mit <strong>de</strong>m Angebot<br />

eines Discounters vergleichen.<br />

Wie Sie nach <strong>de</strong>n diversen Fleischskandalen<br />

<strong>de</strong>r letzten Jahre wissen, ist es heutzuage<br />

(lei<strong>de</strong>r!) kein Problem, min<strong>de</strong>rwertiges<br />

Fleisch mit allem Möglichen so zu würzen,<br />

dass es verkauft und gegessen wird -- und<br />

meist merken die Gäste nicht einmal, was sie<br />

da gera<strong>de</strong> gegessen haben! Erst aus <strong>de</strong>n Medien<br />

erfährt man davon und fragt sich, ob<br />

man wohl auch dabei war. Das halten wir für<br />

unzumutbar und <strong>de</strong>finitv <strong>de</strong>n falschen Weg.<br />

Und wir <strong>de</strong>nken, dass die meisten Studieren<strong>de</strong>n<br />

auch lieber ein Stück Fleisch von besserer<br />

Qualität essen als das Billigste, was zu<br />

haben war, aber davon dann möglichst viel...<br />

Daher achten wir bei Fleisch immer darauf,<br />

dass die Qualität stimmt und sind stolz darauf,<br />

noch nie von <strong>de</strong>n in die Schlagzeilen<br />

geratenen Lieferanten betroffen gewesen zu<br />

sein. Sie entsprechen einfach nicht unseren<br />

Qualitätsstandards!<br />

Qualität <strong>de</strong>r Beilagen:<br />

Was Sie zu Reis, Nu<strong>de</strong>ln und Pommes<br />

Frites schreiben, ist <strong>de</strong>finitv unerfreulich<br />

und sollte nicht sein. Wir wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m auf<br />

je<strong>de</strong>n Fall nachgehen. Wichtig wäre auch,<br />

dass die Studieren<strong>de</strong>n sich sofort an <strong>de</strong>n Küchenchef<br />

vor Ort wen<strong>de</strong>n (in Garching: Herr<br />

Pscheidl), damit <strong>de</strong>r die Mängel abstellen<br />

kann. Natürlich können Sie eine Beilage, die<br />

nicht in Ordnung ist, auch umtauschen.<br />

Überhaupt wür<strong>de</strong>n wir uns wünschen,<br />

dass die Studieren<strong>de</strong>n mehr Gebrauch vom<br />

direkten Feedback an <strong>de</strong>n Küchenleiter machen<br />

wür<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sich bei uns per E-Mail<br />

mel<strong>de</strong>n (mensa@stwm.<strong>de</strong>).<br />

Getränkepreise:<br />

Das Aufstellen von Automaten ist immer<br />

ein Kompromiss. Das gilt auch für die Getränkeautomaten<br />

in <strong>de</strong>n Mensen. Die konkreten<br />

Flaschen und Größen, die Sie ansprechen,<br />

sind das Ergebnis <strong>de</strong>r Abwägung <strong>de</strong>s<br />

Preis-Leistungsverhältnisses auf <strong>de</strong>r einen<br />

und <strong>de</strong>r Praktikabilität auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite.<br />

Wir haben uns für ein System mit Schraubverschlüssen<br />

entschie<strong>de</strong>n, weil man auf diese<br />

Weise Reste mitnehmen und die leeren Flaschen<br />

an einer beliebigen Pfandstelle wie<strong>de</strong>r<br />

zurückgeben kann. Klingt selbstverständlich,<br />

ist es aber lei<strong>de</strong>r nicht!<br />

Darum gibt es in allen Mensen neben <strong>de</strong>n<br />

Kassen zusätzlich die Möglichkeit, Getränke<br />

direkt aus <strong>de</strong>r Kühltruhe zu nehmen. Hinsichtlich<br />

Ihres Vorschlages, einen Schankautomaten<br />

einzurichten: Lei<strong>de</strong>r müssen wir<br />

davon ausgehen, dass auch diese Gläser in<br />

wenigen Tagen nicht mehr zur Verfügung<br />

stün<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn ihren Weg in diverse Privathaushalte<br />

gefun<strong>de</strong>n hätten. Eine Alternative<br />

wäre die Einrichtung eines Pfandsystems<br />

wie in <strong>de</strong>n Cafeterien, was jedoch erstens<br />

eine weitere Verzögerung be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>,<br />

bevor Sie zum Essen kommen und zweitens<br />

zusätzliches Personal erfor<strong>de</strong>rn und damit<br />

die Preise erhöhen wür<strong>de</strong>. Da wir das für<br />

nicht zumutbar halten, wird das Automatensystem<br />

weiter beibehalten wer<strong>de</strong>n. Übrigens<br />

wer<strong>de</strong>n von Ihren Kommilitoninnen und<br />

Kommilitonen in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n<br />

eher mehr Automaten gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Freundlichkeit:<br />

Lei<strong>de</strong>r kann ich es nicht an<strong>de</strong>rs sagen,<br />

als dass uns dieses Problem schon lange beschäftigt.<br />

Ich kann Ihnen versichern, dass<br />

wir das Personal in <strong>de</strong>n Mensen immer zur<br />

Freundlichkeit anhalten und auch entsprechend<br />

schulen. Der Erfolg ist lei<strong>de</strong>r sehr<br />

unterschiedlich. Selbstverständlich bemühen<br />

wir uns weiter, hier Verbesserungen zu<br />

erreichen. Auch in diesem Fall bitte ich Sie<br />

und die an<strong>de</strong>ren Gäste darum, sich im Zweifelsfalle<br />

an <strong>de</strong>n Mensachef vor Ort zu wen<strong>de</strong>n,<br />

o<strong>de</strong>r eine E-Mail an mensa@stwm.<strong>de</strong><br />

zu schicken.<br />

Noch einmal zurück zu <strong>de</strong>n in Garching<br />

anstehen<strong>de</strong>n Investitionen. Der Campus-<br />

Garching ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren erheblich<br />

gewachsen. Die Hoffnung, dass sich<br />

im Zuge <strong>de</strong>s Campus-Ausbaus auch die notwendige<br />

Infrastruktur ausbil<strong>de</strong>n wird, hat<br />

sich jedoch nicht erfüllt. Dies gilt vor allem<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


für <strong>de</strong>n Bereich „Verpflegung“, <strong>de</strong>nn, um es<br />

klar zu sagen: Der Campus rentiert sich für<br />

private Gastronomie einfach nicht. Alle, die<br />

es außer <strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>ntenwerk bisher versucht<br />

haben, haben ihr Angebot in kürzester Zeit<br />

wie<strong>de</strong>r eingestellt - wegen mangeln<strong>de</strong>r Nachfrage<br />

und weil die Preise einfach nicht gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n konnten. Auch für uns ist die<br />

Mensa in Garching -- wie alle Mensen -- nach<br />

wie vor ein Zuschussbetrieb (wohl gemerkt:<br />

Zuschüsse aus so genannten „Eigenmitteln“<br />

<strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>ntenwerks, nicht „staatliche Zuschüsse“!).<br />

Aber wir fin<strong>de</strong>n es wichtig, allen<br />

92.000 Studieren<strong>de</strong>n in unserem Zuständigkeitsbereich<br />

die Möglichkeit einer preisgünstigen,<br />

ausgewogenen und hochschulnahen<br />

Verpflegung zu bieten.<br />

Mit <strong>de</strong>m Unterschied zwischen ursprünglicher<br />

Planung und tatsächlicher Entwicklung<br />

hängt jedoch zusammen, dass die Mensa<br />

Garching nicht für so viele Studieren<strong>de</strong><br />

gebaut wur<strong>de</strong>, wie heute dort studieren. Wir<br />

arbeiten dort permanent am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kapazitäten<br />

und zu Stoßzeiten auch darüber<br />

hinaus mit einer völlig veralteten Küchenausstattung<br />

und -technik und sind darum<br />

bemüht, <strong>de</strong>n Betrieb in <strong>de</strong>r jetzigen Form<br />

überhaupt noch aufrecht erhalten zu können.<br />

Schon lange verhan<strong>de</strong>ln TU und Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />

darum mit <strong>de</strong>m Finanzministerium<br />

um die Bereitstellung <strong>de</strong>r notwendigen<br />

Mittel (ein hoher, zweistelliger Millionenbetrag),<br />

um die dringend notwendigen Sanierungen<br />

vornehmen zu können. Wir hoffen<br />

sehr, dass wir nun, mit <strong>de</strong>r neuen Staatsregierung,<br />

Erfolg haben wer<strong>de</strong>n und bald mit<br />

<strong>de</strong>m Bau begonnen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Das sehen z.B. auch die stu<strong>de</strong>ntischen<br />

Mitglie<strong>de</strong>r in unserem Verwaltungsrat so.<br />

Der direkte Austausch mit <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n<br />

ist uns sehr wichtig. Darum la<strong>de</strong>n wir über<br />

die stu<strong>de</strong>ntische Beteiligung an Vertreterversammlung<br />

und Verwaltungsrat hinaus<br />

einmal im Semester alle Studieren<strong>de</strong>nvertretungen<br />

ein, sich mit uns zu treffen und ihre<br />

aktuellen Sorgen, Anliegen und Probleme<br />

direkt mit <strong>de</strong>n zuständigen Abteilungsleitern<br />

zu besprechen. Am <strong>09</strong>.12.2008 ist es wie<strong>de</strong>r<br />

soweit und auch von <strong>de</strong>r TU wer<strong>de</strong>n Studie-<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

ren<strong>de</strong> kommen. Vor diesem Hintergrund<br />

habe ich auch die Studieren<strong>de</strong>nvertretung<br />

<strong>de</strong>r TU, die Fachschaft Maschinenbau sowie<br />

<strong>de</strong>n Kanzler <strong>de</strong>r TU, Herrn Berger, cc. gesetzt,<br />

<strong>de</strong>nn ich <strong>de</strong>nke - und das zeigt ja auch<br />

die rege Diskussion in Ihrem Forum - dass<br />

diese Fragen sehr viele betreffen und interessieren.<br />

Zum Schluss erlauben Sie noch einen<br />

Hinweis zu <strong>de</strong>n Verhandlungen um ein Semesterticket<br />

mit <strong>de</strong>m MVV: Wie Sie sicher<br />

wissen ist es gera<strong>de</strong> das Stu<strong>de</strong>ntenwerk,<br />

das gemeinsam mit <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>nvertretungen<br />

- insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Technischen<br />

Universität -- im letzten Jahr intensive Verhandlungen<br />

mit <strong>de</strong>m MVV geführt und vor<br />

<strong>de</strong>r Gesellschafterversammlung am 28.11.08<br />

mit einem offenen Brief (an die MVG und<br />

die Münchner Presse) noch einmal erheblich<br />

Druck aufgebaut hat. Sicher hat dieses<br />

Thema nichts mit <strong>de</strong>m Angebot <strong>de</strong>r Mensen<br />

zu tun, da Sie selbst jedoch zu Beginn Ihres<br />

Artikels diesen Vergleich ziehen, möchte ich<br />

doch darauf hinweisen, dass es uns beson<strong>de</strong>rs<br />

unangebracht erscheint, in diesen Kontext<br />

gesetzt zu wer<strong>de</strong>n. Sprechen Sie doch<br />

mit Ihren Verhandlungsführern (Herrn<br />

Haslbeck o<strong>de</strong>r Herrn Briegel) und Sie wer<strong>de</strong>n<br />

sicher bestätigt fin<strong>de</strong>n, dass das Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />

nicht nur auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n<br />

steht und die Politik <strong>de</strong>r MVG scharf<br />

missbilligt, son<strong>de</strong>rn gemeinsam mit <strong>de</strong>n<br />

Studieren<strong>de</strong>nvertretungen <strong>de</strong>r Hochschulen<br />

alle Wege nutzt, öffentlich und politisch für<br />

die Durchsetzung eines Semestertickets zu<br />

agieren. An<strong>de</strong>rs als die MVG, die vor allem<br />

um ihre Einnahmen durch die Studieren<strong>de</strong>n<br />

fürchtet, ist unsere Aufgabe - und unser<br />

Selbstverständnis - die Studieren<strong>de</strong>n so weit<br />

wie irgendmöglich zu för<strong>de</strong>rn und zu unterstützen:<br />

sozial, kulturell und vor allem wirtschaftlich.<br />

Ich hoffe, Ihre Fragen vollständig und zu<br />

Ihrer Zufrie<strong>de</strong>nheit beantwortet zu haben.<br />

Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie<br />

sich je<strong>de</strong>rzeit gerne wie<strong>de</strong>r an mich wen<strong>de</strong>n.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Ursula Wurzer-Faßnacht<br />

mensa@stwm.<strong>de</strong><br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

Antwort auf die<br />

Stellungnahme...<br />

...von <strong>de</strong>m Autor <strong>de</strong>s Leserbriefs <strong>de</strong>r letzten Ausgabe<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle noch<br />

einmal für die ausführliche und klären<strong>de</strong><br />

Stellungnahme bedanken. Zwar gibt es<br />

sicherlich <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Punkt,<br />

bei <strong>de</strong>nen die Stu<strong>de</strong>nten nicht unbedingt<br />

die Meinung <strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>ntenwerks teilen.<br />

Allerdings zeigt sich auch, dass das Stu<strong>de</strong>ntenwerk<br />

Kritik ernst nimmt und sehr wohl<br />

versucht seiner Aufgabe gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu<strong>de</strong>m sind einige Missstän<strong>de</strong> eher auf an<strong>de</strong>re<br />

Ursachen zurückzuführen.<br />

Offenbar genießen so unglaublich wichtige<br />

und absolut unentbehrliche Bauvorhaben,<br />

wie etwa ein Exzellenztempel, o<strong>de</strong>r<br />

ein TU-Turm bei <strong>de</strong>n zuständigen Entscheidungsträgern<br />

eine höhere Priorität gegenüber<br />

einer baulich und technisch <strong>de</strong>m Campus<br />

angemessenen Mensa.<br />

Vielleicht erleben wir es aber noch, dass<br />

einmal die Wörter „Verpflegung“ und „Ex-<br />

zellenz“ von offizieller Seite in einem Atemzug<br />

genannt wer<strong>de</strong>n. Dies ist gar nicht so<br />

unwahrscheinlich, schließlich wür<strong>de</strong>n Baumaßnahmen<br />

zur Verbesserung <strong>de</strong>r Mensa sicherlich<br />

durch eine Pressemitteilung gewürdigt<br />

wer<strong>de</strong>n und eben diese wäre ohne die<br />

inflationäre Verwendung <strong>de</strong>s Wortes „Exzellenz“<br />

mittlerweile kaum mehr vorstellbar.<br />

In diesem Sinne, lasst uns also auf eine<br />

exzellente Zukunft am Exzellenzcampus<br />

Garching hoffen, <strong>de</strong>r hoffentlich bald um<br />

eine exzellente Mensa bereichert wird, in<br />

<strong>de</strong>r exzellente Stu<strong>de</strong>nten noch exzellenteres<br />

Essen genießen können.<br />

Jan Müller-Brincken,<br />

<strong>de</strong>r sich glücklich schätzt an einer exzellenten<br />

Uni studieren zu können, aber <strong>de</strong>s Wortes „Exzellenz“<br />

überdrüssig gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


LEAD<br />

Herbst 2008<br />

N ach<br />

<strong>de</strong>r Ankunft im Heißenhof am<br />

Sonntag Mittag wur<strong>de</strong> unsere Gruppe<br />

mit einem vorzüglichen 3-Gänge-Mittagsmenü<br />

in Empfang genommen. Der Sonnenschein<br />

setzte die umliegen<strong>de</strong> Berglandschaft<br />

in das richtige Licht, um gleich motiviert mit<br />

Kennenlernspielen in einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Atmosphäre<br />

zu starten.<br />

Als <strong>de</strong>r nächste Morgen mit <strong>de</strong>m beliebten<br />

und wachrütteln<strong>de</strong>n Warmup-Play (WUP)<br />

gestartet wur<strong>de</strong>, stand fest, wie spaßig und<br />

anregend sich die Woche fortsetzen wird.<br />

Dies soll aber nicht über <strong>de</strong>n Ernst <strong>de</strong>s<br />

Seminars und die Fülle <strong>de</strong>r Inhalte hinwegtäuschen.<br />

Der Inhalt <strong>de</strong>s Seminars war sehr vielfältig.<br />

Überraschend aufgerufene Teilnehmer<br />

mussten in kürzester Zeit eine spontane<br />

Aufgabe<br />

b e w ä l t i g e n .<br />

Das Gemeinschaftsgefühl<br />

wur<strong>de</strong> dadurch<br />

gestärkt, dass<br />

die meisten<br />

Aufgaben nur<br />

innerhalb einer<br />

Gruppe gelöst<br />

wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Beson<strong>de</strong>rs<br />

beliebt bei <strong>de</strong>m<br />

wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Wetter waren<br />

die Outdooraktivitäten,<br />

welche mitunter Körpereinsatz<br />

verlangten. Die bei schönem Herbstwetter<br />

abgebauten Kalorienreserven konnten beim<br />

reichhaltigen Abendbuffet wie<strong>de</strong>r aufgefüllt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die durchaus luxuriöse Ausstattung<br />

<strong>de</strong>s Hauses bot natürlich auch die<br />

Möglichkeit, sich vom anspruchsvollen Tagesprogramm<br />

zu erholen. In <strong>de</strong>r freien Zeit<br />

fand unter an<strong>de</strong>rem die finnische Ba<strong>de</strong>kultur<br />

regen Zuspruch; einige <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

waren daher in <strong>de</strong>n Pausen <strong>de</strong>s öfteren im<br />

Ba<strong>de</strong>bereich anzutreffen. Der Zusammenhalt<br />

<strong>de</strong>r Gruppe festigte sich am Abend im<br />

informellen Rahmen in <strong>de</strong>r gemütlichen<br />

Hotelstube weiter. An zwei Tagen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Abend auch durch <strong>de</strong>n Besuch hochkarätiger<br />

Führungskräfte aus <strong>de</strong>r Wirtschaft bereichert,<br />

welche von ihren Vorgehensweisen<br />

berichteten.<br />

Doch nicht nur die Wirtschaft war vertreten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Professoren und Initiatoren<br />

<strong>de</strong>s Programms statteten uns einen<br />

Besuch ab, um sich bezüglich <strong>de</strong>s Fortschritts<br />

und <strong>de</strong>s Befin<strong>de</strong>ns <strong>de</strong>r Seminarteilnehmer<br />

zu erkundigen. Nicht selten gingen daraus<br />

interessante Gespräche hervor.<br />

Die vermittelten Inhalte haben uns sehr<br />

für die Themen Kommunikation, Aufstellung<br />

effektiver<br />

Teams und <strong>de</strong>ren<br />

nachhaltige<br />

Führung sensibilisiert.<br />

Die<br />

Woche ging viel<br />

zu schnell vorbei<br />

und wir wünschen<br />

uns, wir<br />

könnten bis zum<br />

Eintreffen <strong>de</strong>r<br />

nächsten Leadgruppe<br />

hier verweilen,<br />

was nicht<br />

zuletzt an <strong>de</strong>n<br />

sehr motivierten,<br />

freundlichen und kompetenten Trainern<br />

liegt. Wenn Ihr selbst erfahren wollt, was es<br />

be<strong>de</strong>utet, eine Woche in wun<strong>de</strong>rbarer Umgebung<br />

mit engagierten Trainern zu verbringen,<br />

dann können wir Euch eine Teilnahme<br />

im nächsten Semester nur empfehlen!<br />

Neugierig gewor<strong>de</strong>n? Dann ab auf die<br />

TUM-LEAD-Seite <strong>www</strong>.lead.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong> ...<br />

Inga Krause<br />

Martin Straubinger<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

Statistik - DVP 1<br />

DVP 1 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />

Gemel<strong>de</strong>t 1265 242 149 1656<br />

Teilnehmer 943 169 121 1233<br />

Bestan<strong>de</strong>n (absolut) 274 55 76 405<br />

Bestan<strong>de</strong>n (%) 29,1 32,5 62,8 32,8<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut) 669 114 45 828<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n (%) 70,9 67,5 37,2 67,2<br />

Einzelfach Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />

(absolut)<br />

Mathematik 1+2 911 786 224 28,5<br />

Mechanik 1+2 1235 1126 505 44,8<br />

Elektrizitätslehre 1+2 973 824 275 33,4<br />

Informationstechnik 1+2 962 882 58 6,5<br />

Werkstoffkun<strong>de</strong> 1076 826 435 52,7<br />

Bachelor (BeginnWS07/08) Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer nicht bestan<strong>de</strong>n<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

(absolut)<br />

Mathematik 1 14 8 2 25<br />

Mathematik 2 82 77 13 16,8<br />

DVP 1 Gesamtübersicht<br />

1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />

Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />

DVP 1 Fächer<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />

(in %)<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />

(in %)<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Mathematik 1+2<br />

Mechanik 1+2<br />

Elektrizitätslehre 1+2<br />

Informationstechnik 1+2<br />

Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />

Werkstoffkun<strong>de</strong>


Statistik - DVP 2<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

DVP 2 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />

Gemel<strong>de</strong>t 826 155 101 1079<br />

Teilnehmer 596 119 89 804<br />

Bestan<strong>de</strong>n (absolut) 235 51 67 353<br />

Bestan<strong>de</strong>n (%) 39,4 42,9 75,3 43,9<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut) 361 68 22 451<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n (%) 60,6 57,1 24,7 56,1<br />

Einzelfach Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />

(absolut)<br />

Mathematik 3+4 602 518 60 11,6<br />

Mechanik 3 778 663 199 30,0<br />

Thermodynamik/WTP 674 559 179 32,0<br />

Maschinenelemente 1+2 656 603 117 19,4<br />

Fluidmechanik 1 662 637 148 23,2<br />

Regelungstechnik 1 637 608 113 18,6<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

DVP 2 Gesamtübersicht<br />

1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Gesamt<br />

Gemel<strong>de</strong>t Teilnehmer Nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Mathematik 3+4<br />

Mechanik 3<br />

Thermodynamik/WTP<br />

DVP 2 Fächer<br />

Maschinenelemente 1+2<br />

Nicht bestan<strong>de</strong>n<br />

(in %)<br />

Fluidmechanik 1<br />

Gemel<strong>de</strong> Teilnehmer nicht bestan<strong>de</strong>n (absolut)<br />

Campus<br />

Regelungstechnik 1<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />

9


Florian<br />

Schlagintweit<br />

Campus<br />

Jetzt mal ohne Worte,<br />

Herr Professor Wall<br />

Das Interview <strong>de</strong>r etwas an<strong>de</strong>ren Art, bei <strong>de</strong>m wir Bil<strong>de</strong>r<br />

sprechen lassen möchten…<br />

Mit seinen (noch) 44 Jahren tritt Prof.<br />

Wall als sehr junger und dynamischer<br />

Professor auf. Als geborener Österreicher bestand<br />

er das Abitur in Salzburg und studierte<br />

Bauingenieurswesen an <strong>de</strong>r Universität<br />

Innsbruck. Danach promovierte Prof. Wall<br />

in Stuttgart und leitet seit 2003 <strong>de</strong>n Lehrstuhl<br />

für Numerische Mechanik hier an <strong>de</strong>r<br />

Fakultät. In diesem Interview spricht er kein<br />

einziges Wort und sagt aber doch alles…<br />

Herr Professor Wall, Sie haben<br />

dieses Jahr das erste Semester in<br />

Technischer Mechanik. Wie ist Ihre<br />

Einschätzung, wer<strong>de</strong>n die Erstis Ihre<br />

Prüfung bestehen?<br />

Wie reagieren Sie, wenn ein Stu<strong>de</strong>nt<br />

mit Büchern bepackt in Ihre Prüfung<br />

kommt?<br />

Herr Professor Wall, wie sahen Sie<br />

aus, als Sie Ihre erste Vorlesung in<br />

einem randvollen Hörsaal gehalten<br />

haben? Waren Sie aufgeregt?<br />

0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Herr Professor Wall, was können<br />

Sie, seit<strong>de</strong>m Sie <strong>de</strong>n Lehrstuhl inne<br />

haben, nicht mehr machen?<br />

Mal ganz ehrlich, schauen Sie<br />

manchmal noch hübschen Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />

hinterher?<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Dieses Jahr wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />

neu gewählt. Meinen Sie, Sie<br />

wären <strong>de</strong>r Richtige für <strong>de</strong>n Job?<br />

Herr Professor Wall, Wie hat Ihnen<br />

dieses Interview gefallen?<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Peter Föhr<br />

Campus<br />

Wo ist <strong>de</strong>r Stoff?<br />

Linearmotoren für Webmaschinen Teil 2: Die Realisierung<br />

An <strong>de</strong>r obersten Beschleunigungsgrenze<br />

von Linearmotoren hat es ein Team von<br />

insgesamt elf TUM-Stu<strong>de</strong>nten geschafft, eine<br />

hochdynamische Webmaschine so anzusteuern,<br />

dass damit Gewebe in perfekter Qualität<br />

hergestellt wer<strong>de</strong>n kann. Im zweiten Teil<br />

<strong>de</strong>r Serie über das >projekt limoweb< stellen<br />

wir Euch die Realisierung <strong>de</strong>s Konzepts<br />

vor, welches Ihr bereits aus <strong>de</strong>m Reisswolf<br />

05/08 kennt.<br />

Es ist einer dieser wun<strong>de</strong>rbaren Frühlingstage<br />

am Bo<strong>de</strong>nsee, als das limoweb-<br />

Team in <strong>de</strong>r Firmenzentrale <strong>de</strong>r Lindauer<br />

DORNIER GmbH einen Einblick in <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Stand <strong>de</strong>s Projekts gibt. Den dort versammelten<br />

Entwicklungsingenieuren wird<br />

stolz gezeigt, dass die Machbarkeitsstudie<br />

zur Entwicklung einer Linearmotor-Webmaschine<br />

positiv verlaufen ist und dass man<br />

sich entschlossen hat, dieses Vorhaben auch<br />

in die Realität umzusetzen.<br />

Das Team <strong>de</strong>r Systemintegration (v.l.n.r.: Nikolaus Wagen<br />

stetter, Dominik Schaller, Stefan Knoller, Jan Daniel Nie<strong>de</strong>rdrenk,<br />

Johannes Rutzmoser)<br />

Was danach geschah<br />

Zurück auf <strong>de</strong>m Campus Garching konnte<br />

auf Grundlage <strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> fertig gestellten<br />

Teststands, welcher aus einem Linearmotor<br />

<strong>de</strong>r Firma Baumüller und einer Antriebs-<br />

einheit/Steuerung <strong>de</strong>r Firma B&R besteht,<br />

ausprobiert wer<strong>de</strong>n, wie sich das Testsystem<br />

verhält, wenn es mit <strong>de</strong>r Software <strong>de</strong>r Webmaschinensteuerung<br />

von Dornier verbun<strong>de</strong>n<br />

wird.<br />

Die Versuchsachse „Baumüller LSA14“ auf <strong>de</strong>m limoweb-Teststand<br />

Als dann die richtigen Parameter für die<br />

Datenübertragung gefun<strong>de</strong>n waren, kamen<br />

auch schon diejenigen Teammitglie<strong>de</strong>r zum<br />

Einsatz, welche parallel die mechanischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen bestimmt und sich dafür<br />

eine geeignete Antriebskinematik ausgedacht<br />

haben. Nun warteten alle Beteiligten<br />

gespannt auf die vielen Bauteile, die aus<br />

<strong>de</strong>m CAD-System in „harte Ware“ umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n mussten. Wenn man dabei die<br />

Beschleunigungen und Kräfte anschaut, die<br />

auf dieses System wirken, geht wohl je<strong>de</strong>m<br />

Mechatroniker das Herz auf, <strong>de</strong>nn hierbei<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um Leistungen im zweistelligen<br />

Kilowattbereich, welche hochdynamisch<br />

und extrem präzise ausgeregelt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Das ist kein Spielzeug<br />

Nach <strong>de</strong>m Eintreffen <strong>de</strong>r ersten Teile war<br />

schnell klar, welche Dimensionen die gesamte<br />

Anordnung einnehmen wür<strong>de</strong> und welche<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


zerstörerischen Auswirkungen auch nur <strong>de</strong>r<br />

kleinste Steuerungs- o<strong>de</strong>r Montagefehler auf<br />

die Webmaschine haben wür<strong>de</strong>. Doch spä-<br />

Das CAD-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s limoweb-Antriebssystems<br />

testens an diesem Punkt konnte sich <strong>de</strong>r<br />

Projektinitiator Dr.-Ing. Rainer Stetter auf<br />

die Wirkung seiner teambil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

verlassen, <strong>de</strong>nn aus allen Disziplinen<br />

zogen die Beteiligten an einem Strang und<br />

brachten die großen Motoren von <strong>de</strong>r ersten<br />

Schraube bis zum letzten Bitmuster an die<br />

Maschine.<br />

Nach <strong>de</strong>m riesigen Erfolg:<br />

>projekt limoweb< Team III gesucht<br />

• Projektbeginn: April 20<strong>09</strong> (erste Semesterwoche)<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Das erste limoweb-Gewebe<br />

Nach einigen Webzyklen im Handbetrieb<br />

und ein paar Än<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n Starkstromleitungen<br />

konnte die Maschine im November<br />

2008 ihren Routinebetrieb aufnehmen<br />

und die ersten Meter limoweb-Gewebe<br />

herstellen. In einer nächtlichen Aktion wur<strong>de</strong><br />

das limoweb-System dann einem Härtetest<br />

unterzogen, um für die anstehen<strong>de</strong> Präsentation<br />

auf <strong>de</strong>r Messe SPS/IPC/DRIVES 2008<br />

meterweise Give-Aways herzustellen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Welche Erfahrungen und Überraschungen<br />

das limoweb-Team zum Abschluss<br />

auf <strong>de</strong>r Messe in Nürnberg erlebt hat, wer<strong>de</strong>n<br />

wir Euch im nächsten Teil dieser Serie<br />

mitteilen. Nur so viel sei schon verraten:<br />

Durch <strong>de</strong>n riesigen Erfolg <strong>de</strong>r Teamarbeit<br />

wird es eine weitere Ausbaustufe <strong>de</strong>r<br />

Webmaschine geben. Natürlich wie<strong>de</strong>r als<br />

Team-Semesterarbeit unter <strong>de</strong>r Leitung von<br />

Dr. Stetter und seinem Team bei <strong>de</strong>r Firma<br />

ITQ. Auch die Lehrstühle itm und iwb bleiben<br />

als wissenschaftliche Betreuer erhalten,<br />

genauso wie die Industriepartner Lindauer<br />

DORNIER, B&R Industrie-Elektronik und<br />

Baumüller Nürnberg. Alle Informationen<br />

zum Start im April 20<strong>09</strong> fin<strong>de</strong>t ihr online auf<br />

<strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong>.<br />

• Projektziel: Ausbau <strong>de</strong>r limoweb-Maschine von 2 auf 4 Antriebe<br />

• Kontakt: Bernd Spiegelberger (spiegelberger@itm.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>)<br />

• Alle Informationen online unter <strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong><br />

Peter Föhr<br />

<strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong><br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Matthias<br />

Busl<br />

Heinrich<br />

Birndorfer<br />

Campus<br />

IRONMAN zwischen<br />

Fahren und Fliegen<br />

<strong>REISSWOLF</strong>-Interview mit Professor Klein vom Lehrstuhl<br />

für Anlagen- und Prozesstechnik<br />

RW: Herr Professor Klein, Sie sind nun bereits<br />

seit April Nachfolger von Professor Stichlmair<br />

am Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik.<br />

Wo kommen Sie her? Was haben Sie studiert?<br />

Prof. Klein: Ich bin Verfahrenstechniker.<br />

In Stuttgart gab es, neben <strong>de</strong>m klassischen<br />

Maschinenbau vom ersten Semester<br />

an ein als Verfahrenstechnik bezeichnetes<br />

Studium. Die ersten vier Semester haben wir<br />

das gleiche gemacht wie die Maschinenbauer,<br />

ab <strong>de</strong>m fünften Semester kamen dann<br />

die Verfahrenstechnikvorlesungen dazu.<br />

Zwischendurch war ich im Ausland. Und<br />

weil mich die wissenschaftliche Seite schon<br />

immer interessiert hat, habe ich auch gleich<br />

promoviert. Nach fünf Jahren Promotionszeit<br />

war dann ein Zeitpunkt erreicht, wo ich<br />

etwas an<strong>de</strong>res machen wollte. Ich war dann<br />

zwölf Jahre bei Lin<strong>de</strong> Engineering.<br />

RW: Sie meinten, Sie waren im Ausland. Wie<br />

sah dieses Jahr aus?<br />

Prof. Klein: Nach <strong>de</strong>m achten Semester,<br />

es war ein so genanntes integriertes Auslandsstudium<br />

vom DAAD. Ich bekam ein<br />

Stipendium und war im neunten und zehnten<br />

Semester an <strong>de</strong>r University of Wisconsin<br />

in Madison in <strong>de</strong>n USA. Ursprünglich war<br />

geplant, für zwei Semester in die USA zu<br />

gehen und dann die Studienleistungen zu<br />

transferieren. Ich hatte mich gut eingelebt<br />

und hatte die Möglichkeit, mit <strong>de</strong>m Research<br />

Lab, an <strong>de</strong>m ich gearbeitet habe, einen Deal<br />

zu machen und sechs Monate länger zu bleiben.<br />

Das war im Solar Energy Laboratory.<br />

Dort habe ich eine kleine Anstellung erhalten<br />

und es war mir möglich, mit <strong>de</strong>m Master<br />

of Science in Chemical Engineering dort abzuschließen.<br />

Danach bin ich zurück und hab<br />

noch das <strong>de</strong>utsche Diplom been<strong>de</strong>t.<br />

RW: Wie kam es zu Ihrer Bewerbung auf die<br />

Professur?<br />

Prof. Klein: Die Informationen über<br />

die Ausschreibung gingen mir über meine<br />

Stuttgarter Kontakte zu. Ich wur<strong>de</strong> darauf<br />

aufmerksam gemacht nach <strong>de</strong>m Motto – das<br />

wäre doch was für Dich. Ich war erst mal<br />

erstaunt, dass dieser Lehrstuhl überhaupt<br />

wie<strong>de</strong>r besetzt wird. Bei mir hatte sich <strong>de</strong>r<br />

Eindruck fest gesetzt, dass die Verfahrenstechnik<br />

München ein Auslaufmo<strong>de</strong>ll ist.<br />

Professoren haben die TUM verlassen und<br />

einige Lehrstühle sind nicht wie<strong>de</strong>r besetzt<br />

wor<strong>de</strong>n. Ich habe mir das ein paar mal angeschaut<br />

und es war klar, es sollte eine Neuausrichtung<br />

geben – hin zur Energietechnik.<br />

Das hat sich dann ziemlich genau auch mit<br />

<strong>de</strong>n Arbeitsgebieten ge<strong>de</strong>ckt, mit <strong>de</strong>nen wir<br />

uns nebenbei auch bei Lin<strong>de</strong> Engineering in<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


<strong>de</strong>n letzten zwei bis drei Jahren beschäftigt<br />

haben: alternative Energieträger, CO2-Abtrennung<br />

in Kraftwerken, neue Kraftwerkskonzepte.<br />

Ich habe dann meine Unterlagen<br />

zusammengestellt und einfach mal „<strong>de</strong>n Ballon<br />

steigen lassen“. Die Bedingungen haben<br />

gestimmt, ich hatte Lust und Motivation für<br />

die neue Aufgabe und jetzt bin ich hier.<br />

RW: Sie meinten die Verfahrenstechnik an<br />

<strong>de</strong>r TU München wäre auf einem absteigen<strong>de</strong>n<br />

Ast. Warum dann Ihre Bewerbung?<br />

Prof. Klein: Das war mein Bild bis vor<br />

zwei Jahren. Bei uns in <strong>de</strong>r Industrie ist es<br />

damals tatsächlich so angekommen, dass die<br />

Verfahrenstechnik in München nicht weiter<br />

gepflegt wird. Dann kam für mich überraschend<br />

diese Ausschreibung <strong>de</strong>r Nachfolge<br />

von Professor Stichlmair. Ich habe sehr kritisch<br />

nachgefragt – wollt ihr jetzt wie<strong>de</strong>r Verfahrenstechnik<br />

und Prozesstechnik? Damals<br />

kam ich auch in <strong>de</strong>n Kontakt mit <strong>de</strong>m Studiengang<br />

Chemieingenieurwesen. Es gibt einen<br />

Studiengang <strong>de</strong>r formal an <strong>de</strong>r Fakultät<br />

Chemie angesie<strong>de</strong>lt ist, aber die Lehrinhalte<br />

können nicht allein von <strong>de</strong>r Fakultät Chemie<br />

abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Dieser Studiengang sollte<br />

auch die Bioverfahrenstechnik, die klassische<br />

Verfahrenstechnik <strong>de</strong>r thermischen Trennverfahren,<br />

die Prozess- und Anlagentechnik<br />

beinhalten. Einen weiteren Ausschlag gab ein<br />

Gespräch mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten, <strong>de</strong>r signalisiert<br />

hat, dass die Energie- und Prozesstechnik<br />

an <strong>de</strong>r Fakultät Maschinenwesen wie<strong>de</strong>r<br />

gestärkt wer<strong>de</strong>n soll. Unser Lehrstuhl heißt<br />

jetzt Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik.<br />

Wir sind allerdings nicht mehr <strong>de</strong>m<br />

Institut für Verfahrenstechnik zugeordnet,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m Institut für Energietechnik.<br />

Und nun kommt genau das zum Tragen, was<br />

ich die letzten drei Jahre bei Lin<strong>de</strong> Engineering<br />

erfahren habe. Die Energietechnik, im<br />

klassischen Sinne, vereinfacht bestehend aus<br />

Kraftwerkskomponenten wie Kohlekessel,<br />

Dampf-Wasser-Kreislauf und Turbine, sollte<br />

in <strong>de</strong>r Zukunft auch an<strong>de</strong>re verfahrenstechnische<br />

Technologien, wie Rauchgaswäschen,<br />

Adsorptions- und Absorptionsverfahren,<br />

an<strong>de</strong>re Gasreinigungsverfahren sowie Vergasungsverfahren<br />

(d.h. die U<strong>mw</strong>andlung<br />

von Brennstoffen zu Synthesegas) mit einbeziehen.<br />

Mit diesen Konzepten ist es möglich,<br />

<strong>de</strong>n neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Energietechnik<br />

zu begegnen. Diese Gesamtsicht hat<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

mich dann davon überzeugt, dass die Prozess-<br />

und Verfahrenstechnik in München<br />

weiterleben soll und ich will meinen Beitrag<br />

dazu leisten.<br />

RW: Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte in <strong>de</strong>r<br />

Lehre?<br />

Prof. Klein: Meine Aufgabe in <strong>de</strong>n ersten<br />

Lehrveranstaltungen war es vor allem,<br />

die Stu<strong>de</strong>nten aus <strong>de</strong>m Chemieingenieurwesen<br />

zu bedienen. Auf meiner Liste steht aber<br />

auch, die Prozesstechnik im Maschinenwesen<br />

zu stärken. Signale zu geben, mit <strong>de</strong>n<br />

Kollegen Sattelmayer, Polifke, Spliethoff,<br />

Marcian-Juan und Weuster-Botz und jetzt<br />

Klein: es gibt an <strong>de</strong>r TUM eine starke Energie-<br />

und Prozesstechnik. Es ist attraktiv, diese<br />

Richtung an <strong>de</strong>r Fakultät für Maschinenwesen<br />

aufzugreifen. Es muss nicht immer<br />

„Fahren o<strong>de</strong>r Fliegen“ sein. Jemand aus <strong>de</strong>m<br />

allgemeinen Maschinenbau, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>n<br />

ersten vier Semestern noch nicht festlegt hat,<br />

besitzt die Möglichkeit, sich für diese Richtung<br />

zu entschei<strong>de</strong>n. Dazu muss man attraktive<br />

Themen aufgreifen und Gebiete ansprechen<br />

die je<strong>de</strong>n beschäftigen: Nachhaltigkeit,<br />

innovative Energiequellen und Energieträger,<br />

CO2. Die Lehrinhalte wer<strong>de</strong>n natürlich<br />

in erster Linie die Technologien sein, die<br />

notwendig sind, um <strong>de</strong>n jetzigen und zukünftigen<br />

Energieproblemen zu begegnen.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n keine vertiefte gesellschaftspolitische<br />

Diskussion führen können in unseren<br />

Lehrveranstaltungen.<br />

RW: Das Problem ist, dass es schwer ist die<br />

Grenze zu ziehen und dass bei solchen Themen<br />

einfach alle mitre<strong>de</strong>n.<br />

Prof. Klein: Da appelliere ich immer an<br />

die Stu<strong>de</strong>nten, als Ingenieur sachlich und<br />

mit <strong>de</strong>m technischen Background, <strong>de</strong>n man<br />

hat, mitzudiskutieren. Ich nenne ein Beispiel:<br />

Es gibt <strong>de</strong>n Treibhauseffekt. Und es gibt ein<br />

Gas, über das natürlich sehr stark diskutiert<br />

wird beim Thema Treibhauseffekt: das<br />

ist das CO2. Ganz klar, diese Diskussion ist<br />

sinnvoll und notwendig, weil die menschlich<br />

verursachten Emissionen <strong>de</strong>n CO2-Anstieg<br />

bedingen und damit <strong>de</strong>r sogenannte anthropogene<br />

Anteil <strong>de</strong>s Treibhauseffektes steigt.<br />

Nichts <strong>de</strong>sto trotz muss man festhalten: es<br />

gibt auch einen natürlichen Treibhauseffekt<br />

<strong>de</strong>r unbedingt notwendig ist, damit es hier<br />

auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> überhaupt lebensfähige Be-<br />

Campus<br />

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Campus<br />

dingungen gibt. Und zu diesem natürlichen<br />

Treibhauseffekt trägt <strong>de</strong>r Wasserdampf in<br />

<strong>de</strong>r Atmosphäre viel stärker bei als das CO 2 .<br />

Es ist eine Tatsache – Wasserdampf hat einen<br />

stärkeren Treibhauseffekt als CO 2 . Und<br />

hinter dieser Aussage könnten nun viele<br />

vermuten: „Der will das CO 2 -Problem unter<br />

<strong>de</strong>n Tisch kehren.“ Diese Dinge muss man<br />

undogmatisch angehen. Und dazu sind wir<br />

Ingenieure einfach verpflichtet.<br />

RW: Wie sieht es mit Ihrem Lehrstuhl aus:<br />

Was haben Sie übernommen? Wo mussten Sie bei<br />

Null angefangen?<br />

Prof. Klein: Der Lehrstuhl hieß ehemals<br />

Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik. Was<br />

ich übernommen<br />

habe, sind zwei<br />

wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter, Frau<br />

Kammermaier und<br />

Herr Rehfeldt.<br />

Ich brauche eine<br />

gewisse Kontinuität<br />

um <strong>de</strong>n Übergang zu bewerkstelligen.<br />

Außer<strong>de</strong>m ein Stamm von 4 festangestellten<br />

Mitarbeitern, die mich unterstützen.<br />

Was ich natürlich auch übernommen habe<br />

sind die Räume, das Technikum, die ganze<br />

Infrastruktur und das Rechnernetz. Im<br />

Technikum wird es so sein, dass ich einen<br />

Teil <strong>de</strong>r Arbeitsgebiete weiterführen will.<br />

Einfach weil die Infrastruktur stimmt und<br />

es relevante Themen sind, die auch mit <strong>de</strong>r<br />

Neuausrichtung behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

RW: Welche Forschungsthemen ergeben sich<br />

daraus? Sie hatten schon Energietechnik erwähnt.<br />

Prof. Klein: Ich will die Forschung auf<br />

vier Standbeine stellen. Ein Teil wer<strong>de</strong>n innovative<br />

Konzepte zur Energieerzeugung<br />

und zur Synthesegaserzeugung sein. Etwa<br />

wie man aus Kohle Erdgas o<strong>de</strong>r Diesel herstellen<br />

kann. Wie man ein Kraftwerk gestalten<br />

kann um CO 2 abzuschei<strong>de</strong>n. Dazu will<br />

ich die Gasreinigungsprozesse <strong>de</strong>taillierter<br />

betrachten. Das ist ein Thema, das ich auch<br />

von Lin<strong>de</strong> mitbringe, dort war ich verantwortlich<br />

für Gasreinigungsprozesse und Absorptionsverfahren.<br />

Die Auslegung von Gas-<br />

Flüssig-Apparaten war ein Arbeitsgebiet von<br />

Professor Stichlmair. Dazu gibt es eine tolle<br />

„Die Planung thermischer<br />

Prozesse – das ist eine<br />

virtuelle Vorlesung.“<br />

Infrastruktur, das will ich auch kontinuierlich<br />

weiterführen. Und dann die Mo<strong>de</strong>llbildung<br />

und Simulation als viertes Standbein.<br />

Natürlich bedient die Mo<strong>de</strong>llbildung und<br />

Simulation alle drei an<strong>de</strong>ren Arbeitsgebiete.<br />

Aber auch die Simulation und die Untersuchung<br />

von Gesamtprozessen wird ein wichtiges<br />

Thema sein.<br />

RW: Was konnten Sie an Vorlesungen von<br />

Ihrem Vorgänger übernehmen?<br />

Prof. Klein: Also ich wer<strong>de</strong> die Thermische<br />

Verfahrenstechnik I und II nach<br />

wie vor anbieten. Die Thermische Verfahrenstechnik<br />

I wird ergänzt um <strong>de</strong>n Aspekt<br />

<strong>de</strong>r Thermodynamik <strong>de</strong>r Gemische. Die<br />

Auslegung von ther-<br />

mischenApparaten, diese Vorlesung<br />

hieß bei Prof. Stichlmair<br />

Stofftransport<br />

– Grundlagen und<br />

Apparate, wird unter<br />

neuem Namen<br />

weitergeführt. Die Planung thermischer Prozesse<br />

wer<strong>de</strong>n wir weiterführen. Das ist eine<br />

virtuelle Vorlesung, die Professor Stichlmair<br />

ausgearbeitet hat und aufzeichnen ließ.<br />

RW: Eine virtuelle Vorlesung?<br />

Prof. Klein: Ja, die besuchen die Stu<strong>de</strong>nten<br />

im Moment im Internet. Es gibt 10<br />

Kapitel. Die kann man nachts um 12 anhören<br />

o<strong>de</strong>r auch morgens um 6 o<strong>de</strong>r zur normalen<br />

Vorlesungszeit. Diese Vorlesung wird<br />

auch Bestandteil <strong>de</strong>s Masters im Wahlbereich<br />

sein. Dann natürlich das Verfahrenstechnische<br />

Praktikum. Was ich an eigenen<br />

Aspekten einbringen will, spätestens für<br />

<strong>de</strong>n Master im Chemieingenieurwesen, ist<br />

eine Prozess- und Anlagentechnik. Aspekte<br />

<strong>de</strong>r Apparate, <strong>de</strong>r Anlagen – wie ist eine<br />

chemische, wie ist eine Prozessanlage aufgebaut?<br />

Nicht nur die einzelnen Unit-Operations,<br />

auch das, was an <strong>de</strong>r Hochschule<br />

bisher ein wenig gefehlt hat, die Betrachtung<br />

<strong>de</strong>r Gesamtanlage. Dazu vielleicht eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Projektierungsübung anbieten.<br />

Damit Stu<strong>de</strong>nten dann eine Prozessanlage<br />

an einem konkreten Beispiel projektieren<br />

können, auch ökonomische Betrachtungen<br />

berücksichtigen. Diese Aspekte bringe ich<br />

von zwölf Jahren Anlagenbau mit.<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


RW: Was ist an lhrer Tätigkeit gleich geblieben<br />

im Vergleich zu Ihrer Zeit bei Lin<strong>de</strong>?<br />

Prof. Klein: Ich hab mich seither mit verfahrenstechnischen<br />

Prozessen beschäftigt.<br />

Das ist nach wie vor so. Nun ist es grundlagenorientierter.<br />

Meine Verantwortung ist es,<br />

jetzt wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten beizubringen, wie<br />

man gewisse Prozess-Units auslegt. Stufenkonstruktion<br />

in Diagrammen macht natürlich<br />

in <strong>de</strong>r industriellen Praxis kein Mensch<br />

mehr. Das liefern heutzutage die einschlägigen<br />

Rechenprogramme. Trotz<strong>de</strong>m liefern<br />

nur diese Betrachtungen das notwendige<br />

grundlegen<strong>de</strong> Verständnis. Für mich ist das<br />

ein bisschen wie ‚Back to the Roots‘. Das ist<br />

eine große Herausfor<strong>de</strong>rung, sowohl in <strong>de</strong>r<br />

Forschung und natürlich auch in <strong>de</strong>r Lehre<br />

muss ich mich wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Grundlagen<br />

beschäftigen. Nur eine Black-Box betrachten<br />

und zu sagen: „Ihr tippt dann später was<br />

ein“ – das ist es nicht. Im Studium muss so<br />

etwas von Hand durchgerechnet wer<strong>de</strong>n; allerdings<br />

mit <strong>de</strong>m Hinweis, wie dies später in<br />

<strong>de</strong>r Praxis tatsächlich berechnet wird.<br />

RW: Wenn man längere Zeit von <strong>de</strong>r Uni weg<br />

war und dann zurückkommt sieht man vielleicht<br />

einige Dinge die nicht so gut laufen. Vor allem<br />

bei <strong>de</strong>r Lehre. Ist Ihnen etwas Konkretes aufgefallen?<br />

Prof. Klein: Es muss ein Mix sein zwischen:<br />

„<strong>de</strong>r Professor präsentiert etwas“ und<br />

„als Stu<strong>de</strong>nt mache ich damit dann etwas eigenständig“.<br />

Wissen muss zunächst präsentiert<br />

wer<strong>de</strong>n, das muss man dann aufsaugen.<br />

Aber nur passiv die Sache aufnehmen und<br />

dann abzulegen ist nicht alles. Ich halte sehr<br />

viel davon, Dinge auch praktisch anzugehen.<br />

Ganz am Schluss soll etwas herauskommen,<br />

dass man das Gefühl hat: Mensch, da hab ich<br />

jetzt 3 Monate dran gearbeitet, mir ist theoretisch<br />

etwas beigebracht wor<strong>de</strong>n und ich<br />

habe daraus selbstständig etwas gemacht.<br />

Ein Beispiel: Was ist <strong>de</strong>r wirtschaftlichste<br />

Prozess? Die Lösung ist, dass man die Anlage<br />

nach <strong>de</strong>r Variante A besser baut als nach<br />

<strong>de</strong>r Variante B. Und das hat <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt<br />

selbst herausgefun<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m, was ihm<br />

beigebracht wur<strong>de</strong>. Ich <strong>de</strong>nke, dass das auch<br />

sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet.<br />

Diese Aspekte <strong>de</strong>s selbstständigen Arbeitens<br />

kamen mir ein bisschen zu kurz in meinem<br />

Studium damals. Ich habe <strong>de</strong>n Wunsch und<br />

die Vorstellung, das zu realisieren.<br />

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RW: Was können Sie von Lin<strong>de</strong> mitbringen?<br />

Ist das jetzt wo Sie beim an<strong>de</strong>ren Arbeitgeber sind<br />

vorbei o<strong>de</strong>r gibt es da die Möglichkeit <strong>de</strong>r Kooperation?<br />

Prof. Klein: Die Kooperationsi<strong>de</strong>e ist<br />

heiß diskutiert wor<strong>de</strong>n. Auch beim Arbeitgeber,<br />

als ich wegging. Am Schluss gab es die<br />

Haltung: <strong>de</strong>r Klein soll das machen, <strong>de</strong>r soll<br />

jetzt mal an die Uni gehen. Für Lin<strong>de</strong> ist es<br />

ja auch nicht so schlecht, einen starken Link<br />

zur TUM zu haben. Auch bei Lin<strong>de</strong> gibt es<br />

<strong>de</strong>n Gedanken, die Kooperation zu verstärken.<br />

RW: Gibt es da schon Projekte?<br />

Prof. Klein: Ich bin noch in ein paar laufen<strong>de</strong><br />

Projekte involviert, es gibt bereits zahlreiche<br />

neue I<strong>de</strong>en. Im Moment scheitert es,<br />

diese nennenswert voranzutreiben an <strong>de</strong>m<br />

Berg, <strong>de</strong>n ich jetzt vor mir habe in <strong>de</strong>r Lehre.<br />

Aber Kooperationen sind geplant. Ich bin<br />

nach wie vor in ständigem Kontakt mit <strong>de</strong>n<br />

Leuten von Lin<strong>de</strong> und an<strong>de</strong>ren Industriefirmen.<br />

RW: Wie sieht das aus? Geht es dabei um Forschung<br />

o<strong>de</strong>r auch darum, Semester und Diplomarbeiten<br />

in <strong>de</strong>r Wirtschaft anzubieten?<br />

Prof. Klein: Ich sehe bei<strong>de</strong> Möglichkeiten.<br />

Konkrete Forschungsprojekte zusammen<br />

mit einer Firma, das muss nicht<br />

Lin<strong>de</strong> sein. Ich bin durchaus dafür offen, so<br />

etwas längerfristig an einer Hochschule zu<br />

platzieren. Mit Personal- und Sachmitteln,<br />

wissenschaftlichen Mitarbeitern, die von<br />

<strong>de</strong>r Industrie finanziert wer<strong>de</strong>n, da habe ich<br />

keine Berührungsängste. Für Studien- und<br />

Diplomarbeiten, o<strong>de</strong>r Bachelor- und Masterthesis<br />

– wie es in Zukunft heißt – das muss<br />

passen. Es darf nicht sein, dass ein Stu<strong>de</strong>nt<br />

bei einer Firma arbeitet, irgendwas macht<br />

und dann, nach sechs Monaten schustert<br />

man sich aus <strong>de</strong>m, was er da gemacht hat<br />

ein Diplomarbeitsthema zusammen. Das<br />

ist <strong>de</strong>r falsche Ansatz. Es muss ein klar <strong>de</strong>finiertes<br />

Thema geben, auch mit einem gewissen<br />

Anspruch. Es muss gewährleistet sein,<br />

dass auch in <strong>de</strong>r Firma eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Betreuung stattfin<strong>de</strong>t. Wenn es so ein klar<br />

umrissenes Thema gibt, das zum Profil unseres<br />

Lehrstuhls passt, was wir auch betreuen<br />

und benoten können, dann bin ich auch<br />

für solche Arbeiten durchaus offen. O<strong>de</strong>r die<br />

Projektierungsübung, die ich mir vorstelle:<br />

es kann am En<strong>de</strong> auch ein Teil <strong>de</strong>r Lehrver-<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

anstaltung sein, erarbeitete Ergebnisse nicht<br />

nur in <strong>de</strong>r Uni vorzustellen, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>n<br />

Ergebnissen zu einer Firma zu gehen und<br />

mit Leuten aus <strong>de</strong>r Praxis darüber zu diskutieren.<br />

RW: Sie haben bei Lin<strong>de</strong> in Pullach gearbeitet.<br />

Nun arbeiten sie im Nor<strong>de</strong>n von München.<br />

Was hat sich geän<strong>de</strong>rt im Alltag?<br />

Prof. Klein: Der Anfahrtsweg. Ich wohne<br />

nach wie vor in Wolfratshausen. Ich dachte<br />

am Anfang, dass es mit <strong>de</strong>m Öffentlichen<br />

Personennahverkehr zu bewältigen ist. Geht<br />

auch theoretisch. Aber da bin ich 1 Stun<strong>de</strong><br />

20 unterwegs. So fahre ich doch mit <strong>de</strong>m<br />

Auto. Wenn ich früh genug dran bin 35-40<br />

Minuten, eine akzeptable Entfernung.<br />

RW: Was hat Ihre Familie zur Ihren Verän<strong>de</strong>rungen<br />

im Beruf gesagt?<br />

Prof. Klein: Wir sind vor zwölf Jahren<br />

nach Wolfratshausen gezogen. Meine Familie<br />

hat sehr früh klar gemacht: aus Wolfratshausen<br />

gehen wir nicht weg. Das war eine<br />

Grundbedingung.<br />

Ich habe zwei Kin-<br />

<strong>de</strong>r mittlerweile<br />

schon in recht fortgeschrittenemAlter.<br />

Die Tochter ist<br />

15, <strong>de</strong>r Sohnemann<br />

zwölf. Die sind in <strong>de</strong>n örtlichen Gymnasien<br />

im Sü<strong>de</strong>n Münchens. Ich bin eher ein Landmensch<br />

als ein Stadtmensch. Es muss allerdings<br />

nicht unbedingt das 300-Seelen-Dorf<br />

sein, Wolfratshausen hat 18 000 Einwohner.<br />

Das ist eine kleine Stadt mit einer gewissen<br />

Infrastruktur, öffentliche Verkehrsanbindung<br />

nach München. Mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn muss<br />

man nicht sonstwo hinfahren um sie in die<br />

Schule zu bringen. Ich fühle mich dort wohl.<br />

Außer<strong>de</strong>m bin ich sehr gern draußen – da<br />

kommt mir die Nähe zu <strong>de</strong>n Bergen sehr gelegen.<br />

Die Nähe zum Starnberger See und<br />

die Nähe zur Isar. Für meine Aktivitäten, die<br />

ich vorwiegend draußen mache.<br />

RW: Was sind das für Aktivitäten?<br />

Prof. Klein: Sport in vielfältiger Form.<br />

In meinen jungen Jahren habe ich Handball<br />

gespielt. Das ist aber ein Sport, <strong>de</strong>n man<br />

gesundheitlich nur begrenzt betreiben kann.<br />

Mittlerweile ist es fast noch härter gewor<strong>de</strong>n.<br />

Ich hab mir mit En<strong>de</strong> 20 ein Rücken-<br />

„Die Ironman-Zeit war in <strong>de</strong>n<br />

90er Jahren“<br />

lei<strong>de</strong>n zugezogen und bin umgestiegen auf<br />

Ausdauersport. Zu meiner Zeit als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an <strong>de</strong>r Uni Stuttgart<br />

habe ich dann sehr aktiv Triathlon betrieben<br />

– Schwimmen, Radfahren, Laufen. Auch<br />

engagiert Wettkämpfe bestritten. Das war<br />

eine ganz gute Ergänzung zur Arbeit eines<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiters. Als ich bei<br />

Lin<strong>de</strong> angefangen habe, wur<strong>de</strong> die Sache<br />

reduziert, es kamen auch die Kin<strong>de</strong>r dazu.<br />

Alles am Stück – Schwimmen, Radfahren,<br />

Laufen – zur Zeit ganz, ganz selten. Vor ein<br />

paar Jahren hab ich nochmal einen Versuch<br />

gemacht.<br />

RW: War das ein Ironman?<br />

Prof. Klein: Die Ironman-Zeit war in <strong>de</strong>n<br />

90er Jahren: 92, 93 und 95 war ich in Roth.<br />

Ich wollte es dann 2000 im Olympischen<br />

Jahr noch mal versuchen. Da hatte ich mich<br />

für <strong>de</strong>n Ironman in Roth angemel<strong>de</strong>t. Dann<br />

hieß es aber im April: „Herr Klein bitte zu einer<br />

Inbetriebnahme nach Australien.“ Und<br />

das ist gera<strong>de</strong> die Zeit, in <strong>de</strong>r man etwas<br />

Radfahren und<br />

etwas Laufen<br />

trainieren sollte.<br />

Und da war mir<br />

klar, dass es mit<br />

<strong>de</strong>m Job eigentlich<br />

nicht mehr<br />

machbar ist. Ich war auf Inbetriebnahme im<br />

australischen Outback, da ist dann nach <strong>de</strong>r<br />

Inbetriebnahmeschicht mit Trainieren nicht<br />

mehr viel los. Und da hab ich dann das Kapitel<br />

Ironman endgültig gestrichen. Vor 3<br />

Jahren hab ich nochmal beim München Triathlon<br />

auf <strong>de</strong>m Messegelän<strong>de</strong> mitgemacht,<br />

allerdings ein paar Nummern kleiner. Was<br />

ich jetzt mache: Ich laufe regelmäßig. Und<br />

im Anschluss ans Sommersemester war ich<br />

mit meiner Radltruppe eine Woche lang mit<br />

<strong>de</strong>m Rucksack unterwegs über die Alpen. Das<br />

haben wir zum vierten Mal gemacht. Wir waren<br />

zu siebt unterwegs mit <strong>de</strong>m Mountain-<br />

Bike über die Alpen bis zum Gardasee.<br />

RW: Wie lange hat das gedauert?<br />

Prof. Klein: Am Samstag sind wir los,<br />

am Freitag waren wir dann dort. Wir hatten<br />

Sechs-Kilo-Rücksäcke für die Woche. Alles<br />

dabei, allerdings kein Zelt. Und dann von<br />

Hütte zu Hütte. Also auch mal auf <strong>de</strong>m Berg<br />

schlafen.<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


RW: Sie haben gesagt, Sie laufen regelmäßig.<br />

Was be<strong>de</strong>utet regelmäßig?<br />

Prof. Klein: Drei-, viermal die Woche.<br />

Das ist im Winter immer ein bisschen problematisch,<br />

wenn es um vier Nacht wird. So<br />

früh kommt man nicht nach Hause, <strong>de</strong>shalb<br />

wird mich <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Stu<strong>de</strong>nt hier<br />

ab und zu um 12 Uhr aus <strong>de</strong>m Fakultätsgebäu<strong>de</strong><br />

rennen sehen. Das haben wir schon bei<br />

Lin<strong>de</strong> regelmäßig gemacht: eine Laufrun<strong>de</strong><br />

anstatt Mittagessen zu gehen. Und die Laufstrecke<br />

än<strong>de</strong>rt sich nur marginal. Es war in<br />

Pullach an <strong>de</strong>r Isar, es ist hier an <strong>de</strong>r Isar<br />

entlang.<br />

RW: Wie lang ist so eine Run<strong>de</strong>?<br />

Prof. Klein: Es war zum Teil eine Gruppe<br />

mit 10-15 Leuten. Da gab es dann eine<br />

Halbstun<strong>de</strong>ngruppe, Dreiviertelstun<strong>de</strong>ngruppe,<br />

aber auch eine Gruppe die bis zu<br />

einer Stun<strong>de</strong> gelaufen ist.<br />

Prof. Klein: Also etwa zwischen sechs und<br />

14 Kilometer?<br />

Prof. Klein: Genau.<br />

RW: Wenn man Sie laufen sieht braucht man<br />

keine Angst zu haben?<br />

Prof. Klein: Nein, ich lauf vor nieman<strong>de</strong>m<br />

davon.<br />

RW: Sie machen also viel Sport. Gibt es noch<br />

etwas an<strong>de</strong>res, das Sie als Ausgleich betreiben?<br />

Prof. Klein: Musik. Ich sammle seit vielen<br />

Jahren CDs, o<strong>de</strong>r jetzt MP3s. Ich komme<br />

an keinem Musikgeschäft vorbei ohne hineinzuschauen.<br />

RW: Für welche Musik interessieren Sie sich?<br />

Prof. Klein: Bevorzugt Jazz, Blues, Soul,<br />

R ‘n‘ B. Außer<strong>de</strong>m spiele ich selbst Gitarre.<br />

Zur Zeit spiele ich in einer Band, die nennt<br />

sich „Lin<strong>de</strong> Sound Machine“, bei meinem<br />

ehemaligen Arbeitgeber. Wir waren vor<br />

kurzem im Studio und haben eine CD aufgenommen.<br />

Das Gitarrespielen begann noch<br />

zu meiner Studienzeit in Stuttgart. Als ich<br />

in die Vereinigten Staaten ging habe ich<br />

dann eine Pause eingelegt und mein ganzes<br />

Equipment verkauft. Und als ich dann wie<strong>de</strong>r<br />

nach Deutschland gekommen bin, habe<br />

ich mir erst später nach <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn wie<strong>de</strong>r<br />

eine Gitarre und einen Verstärker zugelegt.<br />

Da war dann auch was Besseres drin als während<br />

<strong>de</strong>s Studiums.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

RW: Singen Sie auch?<br />

Prof. Klein: Nein, äußerst ungern. Für<br />

ab und zu „Hotel California“ reicht es, aber<br />

für mehr nicht.<br />

RW: Jetzt kommt eine sehr beliebte Rubrik:<br />

Antworten mit einem Wort.<br />

Salzstangen o<strong>de</strong>r Gummibärchen?<br />

Prof. Klein: Gummibärchen.<br />

RW: Alpen o<strong>de</strong>r Ostsee?<br />

Prof. Klein: Alpen – ich bin nämlich<br />

Nordseefan.<br />

RW: Weißbier o<strong>de</strong>r Pils?<br />

Prof. Klein: Weißbier.<br />

RW: Audi o<strong>de</strong>r BMW?<br />

Prof. Klein: BMW.<br />

RW: Mac, Linux o<strong>de</strong>r Windows?<br />

Prof. Klein: Windows.<br />

RW: Wollen Sie <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten am En<strong>de</strong> noch<br />

etwas mitteilen?<br />

Prof. Klein: Es wird immer wie<strong>de</strong>r diskutiert,<br />

die Ambivalenz Lehre – Forschung.<br />

Es ist meine innerste Überzeugung, dass die<br />

Lehre ernst genommen wer<strong>de</strong>n muss. Da<br />

will ich gut sein, da hab ich <strong>de</strong>n Anspruch<br />

das Ding nicht nur so runter zu reißen, son<strong>de</strong>rn<br />

attraktive Lehrveranstaltungen anzubieten,<br />

die auch inhaltlich anspruchsvoll<br />

sind. Manche Dinge sind einfach kompliziert,<br />

man muss zunächst ein paar trockene<br />

erscheinen<strong>de</strong> Grundlagen erarbeiten, da hab<br />

ich dann auch <strong>de</strong>n Anspruch, dass die Stu<strong>de</strong>nten<br />

bereit sind, mitzugehen und merken,<br />

dass ich das auch ernst nehme und nicht nur<br />

zwischen ganz, ganz wichtigen Forschungsvorhaben<br />

halt zufällig mal eine Vorlesung<br />

halte.<br />

RW: Dann wollen wir uns sehr herzlich bedanken<br />

und wünschen viel Erfolg mit <strong>de</strong>m Lehrstuhl<br />

für Anlagen und Prozesstechnik.<br />

Prof. Klein: Ich bedanke mich und freue<br />

mich auch auf gute Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Fachschaft.<br />

Das Interview führten:<br />

Heinrich Birndorfer<br />

Matthias Busl<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />

9


Campus<br />

Projektmanagement...<br />

...haut rein!<br />

Können Roboter Schlagzeug spielen?<br />

Dies herauszufin<strong>de</strong>n war eine von<br />

mehreren Aufgaben, die uns im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Projektmanagement-Seminars zur Auswahl<br />

gestellt wur<strong>de</strong>n. Für uns, sieben internationale<br />

Stu<strong>de</strong>nten, war klar: Schlagzeug spielen<br />

mit <strong>de</strong>m Roboter ist die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

unserer Wahl. Hoch motiviert und voller<br />

Neugier auf unser hightech „Spielzeug“<br />

stürzten wir uns in die Arbeit. Ein Projektleiter<br />

wur<strong>de</strong> gewählt, Aufgabenbereiche strukturiert<br />

und Arbeitspakete zugeteilt. Rock-E,<br />

<strong>de</strong>r schlagzeugspielen<strong>de</strong> Roboter, wur<strong>de</strong><br />

zum Maskottchen unseres Teams.<br />

„Reicht die Dynamik eines Roboters aus,<br />

um einen Rhythmus auf einem Schlagzeug<br />

zu spielen?“ lautete die Aufgabenstellung<br />

unseres Auftraggebers, <strong>de</strong>r sich von unserem<br />

Projekt neue Erkenntnisse für die automatische<br />

Offline-Bahnprogrammierung<br />

von Industrierobotern erhoffte. Die Schlaganalyse<br />

eines menschlichen Schlagzeugers<br />

mittels Hochgeschwindigkeitskamera ergab<br />

eine Geschwindigkeit <strong>de</strong>s Drumsticks beim<br />

Auftreffen auf die Trommel von 12 m/s. Die<br />

Analyse <strong>de</strong>r Leistungswerte <strong>de</strong>s Roboters aus<br />

<strong>de</strong>m Hause Kuka zeigte, dass dieser nur unter<br />

Ausnutzung diverser Tricks mit einem Men-<br />

0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


schen konkurrieren könnte. Die Programmierung<br />

<strong>de</strong>s Roboters war Neuland und<br />

die ressourcenintensivste Aufgabe innerhalb<br />

unseres Projekts. Einige Vormittage in <strong>de</strong>r<br />

Roboterhalle <strong>de</strong>s iwb statt in Vorlesungsräumen<br />

waren nötig, um die Möglichkeiten <strong>de</strong>s<br />

sechsdimensionalen Roboters einzuschätzen<br />

und kontrollieren zu lernen. Nach ersten<br />

Versuchen mit einer provisorischen Halterung,<br />

bei <strong>de</strong>r ein Stick fest eingespannt war,<br />

zeigte sich, dass<br />

für einen satten<br />

Klang eine Halterung<br />

nötig ist, die<br />

das Rückfe<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s Drumsticks<br />

erlaubt. Mit <strong>de</strong>m<br />

modularen Halterungskonzept,<br />

welches von uns<br />

entwickelt und<br />

von <strong>de</strong>r Werkstatt<br />

<strong>de</strong>s iwb gefertigt<br />

wur<strong>de</strong>,<br />

konnten wir dieser<br />

Anfor<strong>de</strong>rung<br />

gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Realistisch betrachtet<br />

müssen<br />

wir eingestehen,<br />

dass Rock-E beim<br />

<strong>de</strong>rzeitigen Grad<br />

seiner Musikalität<br />

im har<strong>tum</strong>kämpftenMusikgeschäft<br />

keine<br />

Chance hätte. Mit<br />

<strong>de</strong>m Ergebnis,<br />

<strong>de</strong>r Fähigkeit, kontrolliert Schläge auf Becken<br />

und Trommeln ausführen zu können,<br />

sind wir in Anbetracht <strong>de</strong>r kurzen Übungszeit<br />

von 2 Monaten jedoch durchaus zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Aufnahmen hiervon stehen übrigens in<br />

einem Vi<strong>de</strong>o unter http://<strong>de</strong>.youtube.com/<br />

watch?v=wfSq1Ck9kRE bereit.<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Die Ankündigung <strong>de</strong>r Organisatoren,<br />

dass es sich beim Projektmanagement-Seminar<br />

um eine aufwändige Veranstaltung han<strong>de</strong>lt,<br />

können wir bestätigen. Zur Aufrechterhaltung<br />

unserer Motivation haben wir auf<br />

eine ausgewogene „Work-Life-Balance“ geachtet.<br />

Eine Kaffee- und Süßigkeiten-Flatrate<br />

half, die wöchentlichen Teambesprechungen<br />

zu überstehen, die regelmäßig dafür sorgten,<br />

dass wir unter <strong>de</strong>n Letzten waren, die auf<br />

<strong>de</strong>m Campus das<br />

Licht ausmachten.<br />

Mit Teambuildingmaßnahmen<br />

wie einem<br />

g e m e i n s a m e n<br />

Barabend wur<strong>de</strong><br />

ein Ausgleich zur<br />

teilweise hohen<br />

Arbeitsbelastung<br />

geschaffen. Bei<br />

<strong>de</strong>r Weihnachtsfeier<br />

mit Hot-<br />

Dogs und Glühwein<br />

erreichte das<br />

Teamklima seinen<br />

Höhepunkt,<br />

so dass manchem<br />

nur das Glück<br />

im Würfelspiel<br />

vor übermäßigen<br />

Kon s e quen z en<br />

<strong>de</strong>r Trinkstrafen<br />

retten konnte.<br />

Abschließend<br />

möchten wir bemerken,<br />

dass trotz<br />

<strong>de</strong>s erwähnten<br />

Aufwands die positiven Erfahrungen durch<br />

die produktive Leistung <strong>de</strong>r Gruppe und die<br />

Möglichkeit, seine Soft Skills in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Mo<strong>de</strong>ration, Präsentation und Tea<strong>mw</strong>ork<br />

zu trainieren, überwiegen. Dem Seminar<br />

Projektmanagement wird <strong>de</strong>shalb das<br />

Prädikat „empfehlenswert“ verliehen!<br />

Florian Schumacher<br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Campus<br />

Logistikbranche trifft sich<br />

in Garching<br />

8. Deutscher Materialflusskongress an <strong>de</strong>r TUM<br />

I n<br />

diesem Jahr fin<strong>de</strong>t zum achten Mal <strong>de</strong>r<br />

Deutsche Materialflusskongress in Garching<br />

statt. Vom 2. bis 3. April treffen sich<br />

über 600 Logistikexperten, um sich über die<br />

aktuellen Entwicklungen in <strong>de</strong>r technischen<br />

Logistik auszutauschen. Veranstaltet wird<br />

<strong>de</strong>r Kongress vom VDI in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Lehrstuhl für För<strong>de</strong>rtechnik Materialfluss<br />

Logistik (fml). Für Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />

TUM besteht die Möglichkeit, kostenlos am<br />

Kongress teilzunehmen.<br />

Top Referenten<br />

Die Logistik stellt sich <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen. Zentrale Themen sind<br />

<strong>de</strong>shalb die Nachhaltigkeit und die Finanz-<br />

krise. Mit Referenten wie <strong>de</strong>m ehemaligen<br />

Bun<strong>de</strong>su<strong>mw</strong>eltminister Töpfer, <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>m<br />

Thema „Finanzkrise - Energiepreise - Klimawan<strong>de</strong>l<br />

– ‚Green Logistics’ als ökonomische<br />

Chance?“ beschäftigt, ist <strong>de</strong>r Kongress hochrangig<br />

besetzt.<br />

Neben <strong>de</strong>n Teilnehmern aus <strong>de</strong>r Praxis,<br />

treffen sich in je<strong>de</strong>m Jahr über 120 Logistikstu<strong>de</strong>nten<br />

aus ganz Deutschland in Garching.<br />

Besichtigung Flughafen München<br />

Der VDI hat für Stu<strong>de</strong>nten ein spezielles<br />

Programm zusammengestellt. So beginnt<br />

<strong>de</strong>r Materialflusskongress für sie bereits am<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Mittwoch, <strong>de</strong>n 1. April mit Exkursionen zu<br />

Unternehmen in <strong>de</strong>r Region.<br />

„Habt ihr euch schon mal gefragt, was<br />

mit eurem Koffer passiert, wenn ihr ihn am<br />

Flughafen eingecheckt habt?“ Eine Besichtigung<br />

<strong>de</strong>r Gepäckför<strong>de</strong>ranlage im Terminal<br />

2 <strong>de</strong>s Münchner Flughafens wird diese Frage<br />

bestimmt beantworten.<br />

Informationen zu <strong>de</strong>n weiteren Exkursionszielen<br />

sind auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s<br />

Lehrstuhls fml zufin<strong>de</strong>n.<br />

Nicht weniger interessant ist es, sich mit<br />

Stu<strong>de</strong>nten von an<strong>de</strong>ren Hochschulen auszutauschen.<br />

Dafür bietet das „get together“<br />

in einer angesagten Münchner Bar am Mittwochabend<br />

<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Rahmen.<br />

Workshops für Stu<strong>de</strong>nten<br />

Am Donnerstag startet <strong>de</strong>r Kongress mit<br />

interessanten Vorträgen, Diskussionsrun<strong>de</strong>n<br />

und Vorführungen.<br />

Zusätzlich gibt es für Stu<strong>de</strong>nten die Möglichkeit,<br />

an verschie<strong>de</strong>nen Workshops zum<br />

Thema Karriere teilzunehmen. Johannes<br />

Wenn Du <strong>de</strong>nkst, bei Manage&More<br />

wird man ins kalte Wasser geworfen,<br />

liegst Du damit falsch. Vielmehr bietet<br />

Dir Manage&More, das unternehmerische<br />

Qualifizierungsprogramm <strong>de</strong>r UnternehmerTUM,<br />

die Chance, einzutauchen in<br />

spannen<strong>de</strong>, abwechslungsreiche und herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

18 Monate. In dieser Zeit erlernst<br />

du wichtige Schlüsselkompetenzen<br />

wie Teamfähigkeit, Kommunikations- und<br />

Präsentationsfähigkeit sowie ein Verständnis<br />

für wirtschaftliche Zusammenhänge.<br />

Den wichtigsten Baustein <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rprogramms<br />

bil<strong>de</strong>t die Projektarbeit in interdisziplinären<br />

Teams. Dabei gilt es, mit Kreativität,<br />

Begeisterungsfähigkeit und Engagement<br />

I<strong>de</strong>en und Lösungsvorschläge zu generieren,<br />

sie reifen zu lassen und schließlich anhand<br />

einfacher Prototypen darzustellen. Die Aufgabenstellungen<br />

für die Projekte kommen<br />

zum einen von Partnern <strong>de</strong>r Unternehmer-<br />

TUM, wie zum Beispiel MAN, Altana o<strong>de</strong>r<br />

EON. Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n eigene (Ge-<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Stärk führt z.B. einen Intertrainment®<br />

Workshop zum Thema „Keine Angst vor Assessment-Centern“<br />

durch.<br />

Nicht zu vergessen<br />

Der Kongress wird durch die feierliche<br />

Abendveranstaltung am Donnerstag abgerun<strong>de</strong>t.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

wer<strong>de</strong>n alljährlich <strong>de</strong>r Innovationspreis <strong>de</strong>s<br />

VDI und <strong>de</strong>r Studienpreis verliehen. An<br />

<strong>de</strong>r Cocktailbar kann <strong>de</strong>r „anstrengen<strong>de</strong>“<br />

Kongresstag ausklingen und Kraft für <strong>de</strong>n<br />

nächsten Tag getankt wer<strong>de</strong>n.<br />

Anmeldung<br />

Tauch ein bei Manage&More!<br />

Die Teilnahme ist für Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />

Technischen Universität München kostenlos.<br />

Es können maximal 30 Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r TUM<br />

teilnehmen. Die Anmeldung ist im Sekretariat<br />

<strong>de</strong>s Lehrstuhls fml möglich.<br />

Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie<br />

auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Lehrstuhls fml<br />

(<strong>www</strong>.fml.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>).<br />

schäfts-)I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r Stipendiaten aufgegriffen,<br />

welche dann in einem eigeninitiierten<br />

Projekt vorangetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Um frühzeitig Einblicke in die berufliche<br />

Praxis zu erlangen, bekommt je<strong>de</strong>r<br />

Manage&More Stipendiat einen Mentoren<br />

aus einem Partnerunternehmen <strong>de</strong>r UnternehmerTUM<br />

zur Seite gestellt. Von ihm<br />

erhält <strong>de</strong>r Mentee wertvolle Tipps und Ratschläge<br />

zum weiteren beruflichen und persönlichen<br />

Wer<strong>de</strong>gang.<br />

Wenn Du also Lust hast, einzutauchen,<br />

und Du Dich persönlich und unternehmerisch<br />

weiterentwickeln möchtest, dann hol<br />

tief Luft und bewirb dich noch bis 15. Februar<br />

unter <strong>www</strong>.manageandmore.<strong>de</strong>. Dort<br />

gibt es auch weitere Informationen zum Programm<br />

und zum laufen<strong>de</strong>n Bewerbungsprozess.<br />

Doktoran<strong>de</strong>n sind dabei genauso willkommen<br />

wie Studieren<strong>de</strong>.<br />

Bei Fragen kannst Du Dich auch an aktive<br />

Stipendiaten wen<strong>de</strong>n. Schreib einfach<br />

an: recruiting@manageandmore.<strong>de</strong><br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Johannes<br />

Rutzmoser<br />

Campus<br />

Soft-Skills in <strong>de</strong>r Praxis<br />

Ergänzungsvorlesung zur Veranstaltung „Mechatronik-<br />

Projekte in <strong>de</strong>r Praxis“<br />

Es gibt wohl kaum einen Begriff, <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Wissenschaftswelt so ausgelutscht,<br />

so überdiskutiert, so vielversprechend<br />

und nichtssagend ist wie „Soft-Skills“.<br />

An vielen Stellen wird darüber gere<strong>de</strong>t, aber<br />

wie sieht es damit in <strong>de</strong>r Praxis aus?<br />

Dieses Problem beherzigt eine für die<br />

Universität untypische Veranstaltung: Die<br />

Zusatzveranstaltung zur Vorlesung „Mechatronik-Entwicklungsprojekte<br />

in <strong>de</strong>r<br />

Praxis“. Das Konzept ist so simpel, wie es<br />

überzeugt: Es wird nicht viel über die Praxis<br />

gere<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn die Praxis wird einfach<br />

selbst ausprobiert. In Rollenspielen, Mo<strong>de</strong>llprojekten<br />

und spontanen Teamaufgaben<br />

kann genau das trainiert wer<strong>de</strong>n, worüber<br />

sich viele Theoretiker <strong>de</strong>n Kopf schon alleine<br />

bei <strong>de</strong>r Formulierung zerbrechen. In <strong>de</strong>n<br />

sechs Veranstaltungen im Wintersemester<br />

haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich<br />

selbst und ihre Wirkung in allen möglichen<br />

Situationen <strong>de</strong>s realen Berufslebens auszuprobieren:<br />

Die Präsentation eines Projektes<br />

Veranstaltungen von Dr. Stetter am itm<br />

•<br />

Sommer: Mechatronik-Entwicklungsprojekte in <strong>de</strong>r<br />

Praxis (ef)<br />

• Winter: Soft-Skills in <strong>de</strong>r Praxis (Zusatz)<br />

Daraus entstan<strong>de</strong>ne Stu<strong>de</strong>ntenprojekte:<br />

•<br />

Treffsichere Dartscheibe (<strong>www</strong>.treffsichere-dartscheibe.<strong>de</strong>)<br />

• Linearmotor-Webmaschine (<strong>www</strong>.limoweb.<strong>de</strong>)<br />

o<strong>de</strong>r die Mo<strong>de</strong>ration in einer Gruppe, das<br />

Verhalten in einem Team, das sich noch fin<strong>de</strong>n<br />

muss, das Lösen eines Problems in einer<br />

Gruppe, die nicht richtig kommunizieren<br />

kann, das Bewerbungsgespräch, o<strong>de</strong>r die<br />

Verkaufsverhandlung. Das Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

ist, dass das Erlebte nicht einfach so stehen<br />

bleibt, son<strong>de</strong>rn die an<strong>de</strong>ren Teilnehmer im<br />

Team Feedback geben. Geleitet wird dieses<br />

Seminar von Dr.-Ing. Rainer Stetter, <strong>de</strong>m<br />

Firmengrün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

ITQ GmbH, <strong>de</strong>r selbst an <strong>de</strong>r Fakultät für<br />

Maschinenwesen studiert und promoviert<br />

hat. Erfahrungen und Praxistipps aus Erfolgs-<br />

und Misserfolgsstories aus erster Hand<br />

zu erfahren, ist selbst an einer Elite-Universität<br />

nicht alltäglich. Aus all diesen Grün<strong>de</strong>n<br />

war es für mich extrem lehrreich, diese Veranstaltung<br />

zu besuchen, da sie die Theorie<br />

an <strong>de</strong>r Uni mit gutem Praxisbezug abrun<strong>de</strong>t<br />

und obendrein auch noch kostenlos ist.<br />

Dr.-Ing. Rainer Stetter<br />

© ITQ GmbH<br />

Johannes Rutzmoser<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Lerntipps<br />

Wenn nicht jetzt, wann dann? Durchstarten in die<br />

Prüfungszeit mit <strong>de</strong>m Sieben-Punkte-Programm<br />

Nach<strong>de</strong>m die Klausuren schon wie<strong>de</strong>r<br />

so nah sind, hier ein kleines Sieben-<br />

Punkte-Programm, um in letzter Minute<br />

noch besser zu planen, zu lernen und die<br />

Nerven zu behalten:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Klausurenplan aufstellen. Genaues<br />

Da<strong>tum</strong> festhalten. Wichtig, da Ihr<br />

häufig eine Reihe Klausuren hintereinan<strong>de</strong>r<br />

schreibt: Sich <strong>de</strong>n Rest<br />

eines Schreibtages frei halten – sonst<br />

geht Euch bei <strong>de</strong>n letzten Klausuren<br />

die Kondition aus!<br />

Stoffplan aufstellen. Was kann ich,<br />

was fehlt mir? Was ist Stoff, auf <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>rer Stoff aufbaut (Lernpflicht)?<br />

Was ist „isolierter“ Stoff, d.h. ein<br />

kleines/kleineres abgeschlossenes<br />

Thema (kommt er in <strong>de</strong>r Regel in<br />

Klausuren dran o<strong>de</strong>r nicht?)?<br />

Strategischen Lernplan aufstellen.<br />

Welche Klausuren haben absolute<br />

Priorität (Zweit- o<strong>de</strong>r Drittversuch,<br />

Fristen!?). Vorrangige Klausuren<br />

wer<strong>de</strong>n im Lernplan bevorzugt<br />

– auch und gera<strong>de</strong>, wenn sie nerven!!!<br />

Verfügbare Lernzeit bestimmen: Was<br />

ist sicher verfügbare Lernzeit, (was<br />

hätte ich gerne als Lernzeit zählt<br />

nicht!)? Welche Verpflichtungen<br />

kann ich verschieben? Dann verschiebt<br />

sie auch – und zwar noch<br />

heute. Verfügbare Lernzeit in Stun<strong>de</strong>n<br />

bestimmen.<br />

Stoff auf Zeit verteilen: Vorrecht haben<br />

„vorrangige Klausuren“ (Punkt<br />

3) und Klausuren, die für Euch sehr<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

•<br />

•<br />

schwierig und damit zeitintensiv<br />

sind. Aufteilung <strong>de</strong>r Lernzeit nach<br />

Priorität und Lernaufwand. Evtl.<br />

hier überlegen, ob bei Zeitnot Klausuren<br />

geschoben wer<strong>de</strong>n können.<br />

Ergebnisorientiert lernen: Das Ergebnis,<br />

d.h. durchkommen, zählt<br />

zuerst. Dann kommt die Note.<br />

Konsequent und zeitlich gut getaktet<br />

lernen, anwen<strong>de</strong>n, wie<strong>de</strong>rholen – lernen,<br />

anwen<strong>de</strong>n, wie<strong>de</strong>rholen... Dabei<br />

auf die Kondition achten: Viel Wasser<br />

trinken, genügend Pausen machen,<br />

ausreichend schlafen (Achtung:<br />

Zuwenige bzw. gestörte Tiefschlafphasen<br />

verhin<strong>de</strong>rn das Erinnern <strong>de</strong>s<br />

Lernstoffs) und – sporteln.<br />

Sich hinsetzen und TUN! Keine<br />

Ausflüchte mehr – die nächsten paar<br />

Wochen sind schnell herum, das<br />

Ergebnis (gera<strong>de</strong> für Bachelor-Studieren<strong>de</strong>)<br />

bleibend. Also: Schon jetzt<br />

eine wirklich gute Belohnung planen<br />

und dran bleiben.<br />

Wichtig ist beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r letzte Punkt, da<br />

es zwar viele „Genies“ gibt, aber gera<strong>de</strong> beharrliche<br />

Lerner meist erfolgreicher sind.<br />

Ich hoffe, dass dieser Mini-Plan Euch einige<br />

Anregungen für das Prüfungslernen<br />

gibt.<br />

Viel Erfolg bei Euren Klausuren!<br />

Karin von Schmidt-Pauli<br />

Lern-, Gedächtnis- und Prüfungstraining<br />

an <strong>de</strong>r KHG-TUM, Campus Garching<br />

http://<strong>www</strong>.khg-<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Campus<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Andreas<br />

Haslbeck<br />

Leben & mehr<br />

Lexus GS 450h<br />

Übermäßiger Luxus bis ins letzte Detail<br />

Lexus ist nun schon seit mehreren Jahren<br />

mit einigen Hybridantrieben am Start.<br />

Da die Spritpreise zumin<strong>de</strong>st zeitweise sehr<br />

hoch sind, dürften alternative Antriebskonzepte<br />

auch immer mehr an Interesse gewinnen.<br />

Lexus spricht dabei aber sicherlich keine<br />

Pfennigfuchser an, zu sehr erinnert nicht<br />

nur <strong>de</strong>r Markenname an Luxus.<br />

Der Lexus GS ist ganz klar ein Oberklassefahrzeug.<br />

Von außen wirkt <strong>de</strong>r Wagen<br />

etwas kompakter als beispielsweise ein 5er<br />

BMW, aber <strong>de</strong>nnoch mächtig genug, um ein<br />

anständig flottes Bild abzugeben. Je nach Lackierung<br />

wirkt er richtig sportlich. Möchte<br />

man in das Fahrzeug einsteigen, muss dieses<br />

nicht mal aufgesperrt wer<strong>de</strong>n, sofern man<br />

Besitzer <strong>de</strong>s passen<strong>de</strong>n Funkschlüssels ist.<br />

Falls dieser einmal eine leere Batterie hat<br />

– nein, soweit <strong>de</strong>nken wir jetzt mal nicht,<br />

wer Oberklasse fährt, steht eh immer unter<br />

Strom.<br />

Der Testwagen war voll ausgestattet, somit<br />

konnten alle angebotenen Spielereien<br />

getestet wer<strong>de</strong>n. Zuerst aber zum Wesentlichen:<br />

<strong>de</strong>n Fahrleistungen.<br />

Der 450h ist mit einem 3,5 l großen V6<br />

ausgerüstet, welcher 296 PS zur Verfügung<br />

stellt. Zu<strong>de</strong>m gesellt sich ein 200 PS starker<br />

Elektromotor dazu. Laut Lexus liegt die<br />

„Systemleistung“ bei 345 PS. Wie sich das<br />

Zusammenspiel von 296 und 200 PS dann<br />

genau bei gesamten 345 PS einfin<strong>de</strong>t wird<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


allerdings nicht verraten – jedoch verhalten<br />

sich die bei<strong>de</strong>n Leistungen nicht direkt additiv.<br />

Fährt man mit <strong>de</strong>m 450h sanft los, geschieht<br />

dies zuerst nahezu lautlos. Denn bei<br />

geringerer Leistungsabnahme und gleichzeitig<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Batteriekapazität nutzt<br />

das Fahrzeug nur sein Elektrosystem. Dies<br />

ist eine angenehme Überraschung, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r<br />

Japaner zeigt sich schon sehr agil. Wenn <strong>de</strong>r<br />

Captain dann „Energie“ verlangt und somit<br />

Befehl zur vollen Fahrt gibt, springt <strong>de</strong>r<br />

Benzinmotor mit an und eine fulminante<br />

Beschleunigung peitscht <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>l-Toyota<br />

voran. Zugegeben, vor <strong>de</strong>r Power dieses<br />

Fahrzeugs muss man unter Betrachtung <strong>de</strong>s<br />

verhältnismäßigen Verbrauchs<br />

(meist unter 10 Liter, knapp<br />

aber immerhin – offiziell 7,9<br />

Liter) ganz gewiss seinen Hut<br />

ziehen!<br />

Doch was kann das Fahrzeug<br />

sonst noch? Mit <strong>de</strong>r voll<br />

ausgestatteten Variante sollte<br />

je<strong>de</strong> Fahrt zum Vergnügen<br />

wer<strong>de</strong>n. Klimaautomatik, Navigationssystem,<br />

Soundsystem<br />

mit CD-Laufwerk und Kassetten<strong>de</strong>ck<br />

(!) sowie ACC und ein<br />

sehr schlauer Bordcomputer<br />

sind alles sehr nette Features<br />

für Technikverliebte, jedoch<br />

müssen sich diese Systeme<br />

auch von Normalsterblichen<br />

bedienen lassen. Teile dieses<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Bordcomputers, das<br />

Soundsystem, das<br />

Navi sowie die Klimaanlage<br />

sind allerdings<br />

auf so abenteuerliche<br />

Weise in<br />

<strong>de</strong>r Mittelkonsole in<br />

einem System miteinan<strong>de</strong>r<br />

verwoben,<br />

dass es für Anfänger<br />

sehr schwer<br />

wird, diese Systeme<br />

sicher und getrennt<br />

voneinan<strong>de</strong>r zu bedienen.<br />

Das erste<br />

Ärgernis beim Aktivieren<br />

<strong>de</strong>s Bildschirms<br />

ist jedoch<br />

eine Warnmeldung,<br />

die einem nahe legt, die Verkehrsregel usw.<br />

zu beachten – überflüssig wie ein Kropf.<br />

Dagegen begeistert jedoch <strong>de</strong>r Bordcomputer,<br />

welcher neben allseits bekannten<br />

Funktionen auch <strong>de</strong>n Benzinverbrauch über<br />

<strong>de</strong>r Zeit anzeigt und über einen gewissen<br />

Zeitraum eine grafische Statistik führt. Dabei<br />

zeigt dieser auch die beim Bremsen zurück<br />

gewonnene Energie an – ein sehr sinnvolles<br />

Feature <strong>de</strong>s Hybridsystems. Daneben<br />

kann auch die Energieverteilung je<strong>de</strong>rzeit<br />

beobachtet wer<strong>de</strong>n. Diese Anzeige zeigt die<br />

Energieströme je nach Betriebszustand,<br />

ob nun <strong>de</strong>r Benzinmotor das Fahrzeug sowie<br />

die Batterien versorgt, <strong>de</strong>r E-Motor<br />

die Arbeit übernimmt o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> beim<br />

Leben & mehr<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Leben & mehr<br />

Bremsen Energie in die Akkus zurückfließt.<br />

Für Oberklasse-Kun<strong>de</strong>n ist das Öffnen <strong>de</strong>r<br />

Motorhaube eher uninteressant, aus Maschinenbauersicht<br />

gibt es jedoch eine Gelbe Karte:<br />

Plastikvollverkleidung ist nicht direkt das,<br />

was man als „optisch-technisch-anmutend“<br />

bezeichnen wür<strong>de</strong>. Einen weit größeren<br />

Schock wird <strong>de</strong>r Fahrer allerdings beim Öffnen<br />

<strong>de</strong>s Kofferraums bekommen, <strong>de</strong>nn die<br />

Hybridtechnik hat auch ihren räumlichen<br />

Preis: <strong>de</strong>r Kofferraum ist quasi nicht existent.<br />

„Familientauglich“ ist so ein Fahrzeug natürlich<br />

nicht. Dabei stellt sich grundsätzlich die<br />

Frage, welchen Sinn ein Fahrzeug hat, das<br />

effektiv keinen Kofferraum hat. Mehr als<br />

zwei bis drei Sporttaschen passen nämlich<br />

wirklich nicht hinein. Ganz sicher ist es bei<br />

<strong>de</strong>rartigen Kraftpaketen nicht mehr wichtig,<br />

wie viel La<strong>de</strong>volumen das Fahrzeug hat.<br />

Dennoch wer<strong>de</strong>n sich Hybridfahrzeuge zukünftig<br />

noch weiter entwickeln müssen, um<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Komfortkategorien gleichwertige<br />

Alternativen bieten zu können.<br />

Fazit<br />

Und was gibt es nun für‘s Geld? Ist <strong>de</strong>r<br />

GS eine günstige Alternative aus Fernost?<br />

Ganz typisch für asiatische Oberklassefahrzeuge,<br />

versucht auch <strong>de</strong>r GS übermäßigen<br />

Luxus zu suggerieren. Je nach<strong>de</strong>m wie pingelig<br />

man ist, gelingt es <strong>de</strong>m Lexus auch. Es<br />

gehört natürlich schon eine gewisse Portion<br />

an Kleinlichkeit dazu, sich über <strong>de</strong>n blanken<br />

Schraubenkopf aufzuregen, welcher sichtbar<br />

wird, wenn man das Lenkrad um 90 Grad<br />

verdreht. Dieselbe Kleinlichkeit, die eine adäquate<br />

Ab<strong>de</strong>ckung dieser verhin<strong>de</strong>rt hat?<br />

Ein weiterer bereits angesprochener Kritikpunkt<br />

ist die Benutzerfreundlichkeit diverser<br />

elektronischer Systeme. Die Bedienbarkeit<br />

entspricht in großen Teilen nicht <strong>de</strong>n<br />

gewohnten <strong>de</strong>utschen Standards,<br />

son<strong>de</strong>rn ist stellenweise<br />

wi<strong>de</strong>rsprüchlich und inkonsequent.<br />

Auch sind so manche<br />

Tasten, bzw. Bedienelemente<br />

nicht beson<strong>de</strong>rs ansehnlich, vor<br />

allem diejenigen, welche nicht<br />

beim ersten Blick zu sehen<br />

sind. Wenn einem dieser letzte<br />

Schliff nicht so wichtig ist,<br />

dann ist <strong>de</strong>r GS wirklich kein<br />

schlechter Flitzer, falls man bis<br />

ins letzte Detail Luxus haben<br />

möchte, dann sollte man sich<br />

dieses Auto zumin<strong>de</strong>st vorher<br />

einmal genauer ansehen.<br />

Andreas Haslbeck<br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Save water, drink whisky<br />

„U<strong>mw</strong>eltschutz für Fortgeschrittene“<br />

Eines Abends in einer <strong>de</strong>r vielen Bars in<br />

München hatten ein Freund und ich<br />

keine Lust mehr auf noch eine Flasche Wein<br />

und die Cocktail-Auswahl beschränkte sich<br />

auf klebrig-rötliche-Pampe... was sollten wir<br />

also jetzt trinken? Auf <strong>de</strong>r letzten Seite <strong>de</strong>r<br />

Getränkekarte fin<strong>de</strong>n wir Whiskys und bestellen<br />

(nach<strong>de</strong>m wir keine Ahnung hatten<br />

welchen wir nehmen sollen) <strong>de</strong>n ersten in<br />

<strong>de</strong>r Liste. Aber ist das jetzt wirklich ein guter<br />

Whisky, <strong>de</strong>n wir da trinken? Mit <strong>de</strong>m ersten<br />

Schluck schmeckt man außer <strong>de</strong>m Alkohol<br />

gar nichts. Beim zweiten kommt die rauchige<br />

Note etwas durch und ab <strong>de</strong>m dritten waren<br />

wir überzeugt, dass wir noch einen Whisky<br />

aus <strong>de</strong>r Liste bestellen müssen, um zumin<strong>de</strong>st<br />

eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.<br />

Etwas später, nach <strong>de</strong>m dritten Glas (das jetzt<br />

noch viel besser schmeckte), beschlossen wir,<br />

dass wir an einem Whisky-Tasting teilnehmen<br />

müssen, um unsere Wissenslücken bezüglich<br />

dieses doch sehr leckeren Getränkes<br />

zu schließen.<br />

Am Abend <strong>de</strong>s Tastings sind wir mittlerweile<br />

eine kleine Gruppe Studieren<strong>de</strong><br />

und senken <strong>de</strong>n Altersdurchschnitt <strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong>n<br />

Personen um ca. 10 Jahre. In einer<br />

kurzen Einführung erfahren wir, dass<br />

Whisky und Bier aus ähnlichen Zutaten<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n und wenn man Whisky<br />

nicht <strong>de</strong>stillieren wür<strong>de</strong>, hätte man schales<br />

Bier. Uns wird auch erklärt, dass es verschie<strong>de</strong>ne<br />

Schreibweisen für Whisky gibt<br />

und die Schreibweise mit “e”, also Whiskey,<br />

in Irland und USA gebräuchlicher ist. Das<br />

“e” ist jedoch kein sicherer Indikator für die<br />

Herkunft. Daraufhin probieren wir unsere<br />

ersten drei Standardabfüllungen <strong>de</strong>r Glenkinchie-,<br />

Cragganmore- und Cao Ila-Distillerien<br />

aus sogenannten Nosing-Gläsern, die<br />

man normalerweise nur für <strong>de</strong>n Genuss von<br />

zum Beispiel Portwein gewöhnt ist. Unter <strong>de</strong>r<br />

Anleitung <strong>de</strong>s freundlichen Schotten <strong>de</strong>r das<br />

Tasting leitet, können wir nun die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Geruchsnoten zum ersten Mal richtig<br />

erkennen. Es ist interessant, wie sich unsere<br />

Gruppe bei manchen Whiskys sofort einig<br />

ist, wie man <strong>de</strong>n Geschmack beschreiben<br />

könnte und bei an<strong>de</strong>ren keine zwei überein-<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

stimmen<strong>de</strong> Adjektive fin<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>r ersten<br />

Run<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n kleine Snacks serviert und<br />

es geht weiter mit <strong>de</strong>n zugehörigen Distillers<br />

Editions <strong>de</strong>r zuvor probierten Whiskys.<br />

Distillers Edition be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Whisky<br />

nach <strong>de</strong>r normalen Lagerung meist in ein<br />

Sherryfass umgefüllt wird, was ihn süßlicher<br />

und run<strong>de</strong>r schmecken lässt. Da man von<br />

je<strong>de</strong>r Variante <strong>de</strong>s Getränks immer nur ein<br />

o<strong>de</strong>r zwei relativ kleine Schlucke im Glas hat,<br />

sind wir noch fit, als es nun mit <strong>de</strong>m richtigen<br />

Tasting losgeht.<br />

Über die nächsten paar Stun<strong>de</strong>n dürfen<br />

wir nicht nur weitere Variationen <strong>de</strong>r anfangs<br />

probierten Whiskys kosten, son<strong>de</strong>rn<br />

dürfen auch <strong>de</strong>n Unterschied zwischen<br />

einem meist eher süßen schottischen und<br />

sehr torfigen, schärferen Whiskey von <strong>de</strong>r<br />

Insel Islay schmecken. Auch bleibt die Auswahl<br />

<strong>de</strong>r angebotenen Whiskys nicht nur<br />

auf Single Malts reduziert, son<strong>de</strong>rn es wer<strong>de</strong>n<br />

unter an<strong>de</strong>rem auch Blen<strong>de</strong>d Scotch<br />

Whiskys vorgestellt. Dabei fin<strong>de</strong>n wir heraus,<br />

dass Johnny Walker neben seinem Red<br />

Label auch leckere Whiskys im Sortiment<br />

hat, die man lieber nicht mit Cola mischen<br />

sollte. Eine solche Abfüllung, Johnny Walker<br />

Blue Label, durften wir dann auch probieren<br />

und obwohl uns dieser Whisky sehr gut<br />

geschmeckt hat, waren wir uns einig, dass es<br />

an<strong>de</strong>re Whiskys für <strong>de</strong>n gleichen Preis gibt<br />

die uns besser schmecken.<br />

Am En<strong>de</strong> sind wir alle mit einem wohlig<br />

warmen Gefühl im Bauch und Whiskygeschmack<br />

im Mund sehr glücklich und gut<br />

zu hause angekommen. Zusammenfassend<br />

kann man sagen, dass so ein Tasting eine<br />

gute Gelegenheit sein kann, um mehr über<br />

dieses doch relativ komplexe Getränk zu erfahren.<br />

Der Whisky, <strong>de</strong>r einem persönlich<br />

dann aber am besten schmeckt und <strong>de</strong>n man<br />

vielleicht nach einer bestan<strong>de</strong>nen Prüfung<br />

mit Freun<strong>de</strong>n in aller Ruhe genießen will,<br />

fin<strong>de</strong>t man meiner Meinung nach aber erst<br />

zu einem späteren Zeitpunkt nach so einem<br />

Tasting.<br />

Ina Roth<br />

iroth@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Leben & mehr<br />

Ina Roth<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong><br />

9


Leben & mehr<br />

Mystische Reize und<br />

ästhetische Bauwerke<br />

Eine Führung durch das Münchner Kanalsystem<br />

Wie vielen Stu<strong>de</strong>nten gar nicht bekannt<br />

ist, bietet das Stu<strong>de</strong>ntenwerk von Zeit<br />

zu Zeit Führungen und Besichtigungen verschie<strong>de</strong>ner<br />

Münchener Sehenswürdigkeiten<br />

an. So zum Beispiel im November eine Führung<br />

durch das Münchener Kanalsystem.<br />

Von einer Bekannten darauf aufmerksam<br />

gemacht und neugierig, was es <strong>de</strong>nn da unten<br />

alles zu sehen gibt, las ich mir zuerst einmal<br />

die Beschreibung im Internet durch:<br />

„2.300 Kilometer<br />

Kanäle<br />

und 700.000 KubikmeterRegenrückhaltebecken<br />

sind Bestandteile<br />

dieser Welt<br />

voller mystischer<br />

Reize und<br />

ü b e r r a s c hend<br />

ästhetischer Bauwerke.<br />

Sie sind<br />

alle unzugänglich<br />

und damit<br />

<strong>de</strong>n Bürgerinnen<br />

und Bürgern in<br />

<strong>de</strong>r Regel nicht<br />

vertraut. Wer<br />

weiß zum Beispiel,<br />

dass sich<br />

im Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Oly mpi apa rk s<br />

ein großes unterirdischesBecken<br />

mit <strong>de</strong>n Dimensionen<br />

einer<br />

Kathedrale verbirgt?<br />

[...]“<br />

Da sich die Führung, die auch während<br />

<strong>de</strong>r „Langen Nacht <strong>de</strong>r Museen“ immer wie<strong>de</strong>r<br />

angeboten wird, großer Beliebtheit zu<br />

erfreuen schien, entschloss ich mich dazu,<br />

daran teilzunehmen.<br />

Treffpunkt war <strong>de</strong>r orange Wagen <strong>de</strong>r<br />

Münchener Stadtwerke, <strong>de</strong>r am U-Bahnhof<br />

Alte Hei<strong>de</strong> auf uns wartete. Dort gibt es einen<br />

Eingang, <strong>de</strong>r in einen zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt<br />

trockengelegten Kanal führt. Wir folgten<br />

also unserem<br />

Führer hinunter<br />

ins Halbdunkel,<br />

wo wir kurz nach<br />

Verlassen <strong>de</strong>r<br />

Treppe stoppten<br />

und seinen Ausführungen<br />

über<br />

die Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Münchener<br />

Kanalbaus lauschen<br />

durften.<br />

Keine fünf Meter<br />

weiter von unserem<br />

Standort<br />

bog <strong>de</strong>r Kanal<br />

um die Ecke und<br />

gerne hätte ich<br />

meiner Neugier<strong>de</strong><br />

nachgegeben<br />

und wäre <strong>de</strong>m<br />

dunklen Gang<br />

gefolgt. Doch<br />

wie uns gesagt<br />

wur<strong>de</strong>, führte<br />

<strong>de</strong>r Gang nicht<br />

weit, es sei kein<br />

Ausgang gebaut<br />

0 <strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


wor<strong>de</strong>n für Zivilisten und da es zu gefährlich<br />

sei, dürfe man sowieso nicht in <strong>de</strong>n Kanälen<br />

herumlaufen. Sollte<br />

es sich nicht um<br />

eine Kanalführung<br />

han<strong>de</strong>ln?!<br />

Also ging es wie<strong>de</strong>r<br />

hinauf, nun<br />

wollten wir uns<br />

das Rückhaltebecken<br />

anschauen,<br />

in <strong>de</strong>m das Wasser<br />

aufgefangen wird,<br />

wenn es zu stark<br />

regnet und die Kanäle<br />

<strong>de</strong>m Volumen<br />

nicht mehr Herr<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach etwa<br />

zehn Minuten Fußmarsch kamen wir an ein<br />

kleines Häuschen mit zwei Türen, eine davon<br />

offen. Die Neugier<strong>de</strong> nahm<br />

wie<strong>de</strong>r zu und meine Schritte die<br />

Wen<strong>de</strong>ltreppe hinunter wur<strong>de</strong>n<br />

lediglich durch <strong>de</strong>n schlechten Geruch<br />

gebremst, <strong>de</strong>r von unten aufstieg.<br />

Wir lan<strong>de</strong>ten in einem 10 m²<br />

großem Raum, an <strong>de</strong>r Seite konnte<br />

man durch einen Schlitz in <strong>de</strong>n<br />

15 m tiefer fließen<strong>de</strong>n Abwasserkanal<br />

blicken. Nach einer weiteren<br />

Treppe waren wir im Rückhaltebecken<br />

angekommen. Zur Zeit ist es<br />

leer, es hat lange nicht stark genug<br />

geregnet. An <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n und an<br />

<strong>de</strong>r Decke sind die Rückstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Wassers zu erkennen, gelegentlich<br />

tropft es von oben. Der Raum ist<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

riesig – 40.000 m³ – und beinahe<br />

stolz erzählt <strong>de</strong>r Führer, dass bei<br />

starkem Regen innerhalb von 20<br />

Minuten <strong>de</strong>r gesamte Raum unter<br />

Wasser steht. Faszinierend wirkte<br />

die Größe <strong>de</strong>s Raums auf mich, die<br />

Säulen ergaben mit <strong>de</strong>m Licht eine<br />

unheimliche Atmosphäre. Weniger<br />

faszinierte jedoch die Tatsache,<br />

dass hiermit die Führung been<strong>de</strong>t<br />

war, wir stan<strong>de</strong>n noch etwa zehn<br />

Minuten dort unten herum, wan<strong>de</strong>rten<br />

von links nach rechts und<br />

wie<strong>de</strong>r zurück.<br />

Nach also nur 50 Minuten war<br />

die für 1,5 Stun<strong>de</strong>n angesetzte<br />

Führung zu En<strong>de</strong>, die erhaltenen<br />

Informationen spärlich und kaum interessant.<br />

Informationen zur Geschichte <strong>de</strong>r MünchenerStadtentwässerung<br />

erhält man<br />

ohne Dialekt und<br />

ausführlicher unter<br />

<strong>www</strong>.muenchen.<strong>de</strong>.<br />

Da die Führung kostenlos<br />

war, lohnt es<br />

sich allerdings daran<br />

teilzunehmen, wenn<br />

man <strong>de</strong>n Ansatz<br />

eines Kanals und ein<br />

Rückhaltebecken gesehen<br />

haben will.<br />

Leben & mehr<br />

Berit Plumhoff<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Ina Roth<br />

Leben & mehr<br />

Wo essen, wenn nicht in<br />

<strong>de</strong>r Mensa?<br />

Restaurantkritik Teil 2<br />

Nach<strong>de</strong>m ich auf meinen letzten Artikel<br />

mit einer kleinen Restaurantkritik<br />

über die Vinothek Il Grappolo und das indische<br />

Restaurant Goa Emails mit Vorschlägen<br />

erhalten habe, welche Restaurants o<strong>de</strong>r<br />

Cafés ich mir noch ansehen sollte, freue ich<br />

mich, mit diesem Artikel an meinen letzten<br />

anknüpfen zu können. Wie<strong>de</strong>r habe ich zwei<br />

kleinere Gastronomien herausgesucht, die<br />

nicht allzu groß und bekannt, aber <strong>de</strong>swegen<br />

nicht min<strong>de</strong>r gut sind.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n stelle ich ein afghanisches<br />

Restaurant und ein kleines Café mit internationaler<br />

Küche vor. Die Preisangaben beziehen<br />

sich darauf, wie viel man normalerweise<br />

für ein Aben<strong>de</strong>ssen mit Vor- und Hauptspeise<br />

bezahlt.<br />

Café Frenzy<br />

Küche: international<br />

Service: freundlich, bemüht und meist stu<strong>de</strong>ntisch<br />

Preis: 15 Euro<br />

Dieses Café wur<strong>de</strong> mir empfohlen, als ich<br />

für einen schönen Start in <strong>de</strong>n Abend mit<br />

Freun<strong>de</strong>n eine Gastronomie mit gutem, aber<br />

bezahlbaren Essen gesucht habe. Als ich mir<br />

die Karte ansehen wollte, musste ich feststellen,<br />

dass ich zwar das Café im Internet fin<strong>de</strong>,<br />

aber lei<strong>de</strong>r nicht seine Homepage – diese<br />

konnte erst nach einem kurzen Anruf in Erfahrung<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n. Da es eine wechseln<strong>de</strong><br />

Tageskarte gibt, lohnt es sich, hier<br />

auch vorbeizuschauen.<br />

Das Café Frenzy, das nicht nur ein Café,<br />

son<strong>de</strong>rn auch ein Restaurant und eine Bar<br />

in einem ist, befin<strong>de</strong>t sich ganz in <strong>de</strong>r Nähe<br />

<strong>de</strong>r U-Bahnhaltestelle Fraunhoferstraße<br />

und ist nicht son<strong>de</strong>rlich groß. Es ist mit kleinen<br />

Tischen und einer bequemen, langgezogenen<br />

Sitzecke eingerichtet und Abends gut<br />

besucht, wer also mit mehreren Leuten dort<br />

essen will, sollte auf je<strong>de</strong>n Fall vorher reservieren.<br />

Die Speisekarte bietet alles von Frühstück<br />

über Sandwiches zu Nu<strong>de</strong>lgerichten bis<br />

hin zu sehr zu empfehlen<strong>de</strong>n sogenannten<br />

“Frenzy Specials”, die unter an<strong>de</strong>rem hausgemachtes<br />

Thai-Curry mit Putenstreifen<br />

o<strong>de</strong>r Shrimps einschließen. Das Ganze wird<br />

begleitet von einer gut sortierten Cocktailkarte,<br />

einer bezahlbaren Auswahl an Weinen<br />

und diversen Tees. Die Stimmung in <strong>de</strong>m<br />

Café ist sehr angenehm und wird von einer<br />

bis jetzt immer sehr bemühten Bedienung<br />

und guter Hintergrundmusik unterstützt.<br />

Das Frenzy hat also alles gehalten, was ich<br />

mir erhofft hatte und was das Essen angeht<br />

meine Erwartungen sogar übertroffen.<br />

Zusammenfassend ist das Frenzy meiner<br />

Meinung nach sowohl als Start in einen Party<br />

Abend o<strong>de</strong>r für einen Plausch mit <strong>de</strong>r besten<br />

Freundin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m besten Freund sehr<br />

zu empfehlen.<br />

Café Frenzy<br />

Fraunhoferstr. 20<br />

80469 München<br />

089 20232686<br />

<strong>www</strong>.frenzy-family.<strong>de</strong><br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


Nigin<br />

Küche: Afghanisch<br />

Service: ... hat immer ein Lächeln auf <strong>de</strong>n<br />

Lippen<br />

Preis: 12 bis 19 Euro, Mittags günstiger<br />

Im Vergleich zum Cafe Frenzy hat das Nigin<br />

noch keinen Internet-Auftritt, aber es ist<br />

immer jemand freundliches am Telefon zu<br />

erreichen. Durch seine zentrale, aber gleichzeitig<br />

versteckte Lage in <strong>de</strong>r Dult 1 (zwischen<br />

Marienplatz und Sendlinger Tor) bin ich nur<br />

durch Zufall auf dieses Restaurant gestoßen.<br />

Die Afghanischen Gerichte auf <strong>de</strong>r Speisekarte<br />

beinhalten eine Variation an Lammfleisch,<br />

das meist mit Spinat o<strong>de</strong>r einer Art<br />

Fla<strong>de</strong>nbrot kombiniert wer<strong>de</strong>n kann. Die<br />

Portionen sind gut bemessen, und es ist<br />

schon öfter passiert, dass man sich <strong>de</strong>n einen<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren doggy-bag mit nach Hause<br />

nehmen musste. Zu <strong>de</strong>n Gerichten wer<strong>de</strong>n<br />

die normalen antialkoholischen Getränke<br />

angeboten sowie eine Auswahl an Weinen. Es<br />

ist jedoch empfehlenswert, das afghanische<br />

Joghurt-Gurken-Kräuter Getränk “Dooch”<br />

zum Essen zu trinken o<strong>de</strong>r es zumin<strong>de</strong>st zu<br />

probieren. Ähnlich wie Lassi bei indischen<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Gerichten passt es hervorragend zu <strong>de</strong>n angebotenen<br />

Speisen. Wem Dooch zu gewagt<br />

ist, kann auch bei Tee bleiben, <strong>de</strong>r sehr gut<br />

passt. Das Restaurant selbst ist mit orientalischen<br />

Lampen und Stoffen eingerichtet<br />

und macht einen einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Eindruck.<br />

Alles in allem ist das Nigin mit seinem guten<br />

Preis-Leistungsverhältnis für ein gemütliches<br />

Mittagessen zu empfehlen, wenn man<br />

eh gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Marienplatzes<br />

einkaufen ist.<br />

Dultstraße 1<br />

80331 München<br />

089 36035443<br />

Wenn du jetzt das Gefühl hast, dass in<br />

<strong>de</strong>r Reihe <strong>de</strong>r kleinen Restaurants in München<br />

eins fehlt, schreib einfach eine E-Mail<br />

an iroth@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>. Ich gehe gerne<br />

in Restaurants, die ich noch nicht kenne,<br />

und schreibe nächstes Mal darüber!<br />

Im nächsten Reisswolf: „Weinkehr“ und<br />

eine Cocktailbar.<br />

Ina Roth<br />

iroth@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Leben & mehr<br />

0 /<strong>09</strong> <strong>REISSWOLF</strong>


Rätsel<br />

Rätsel<br />

Horizontal<br />

3. Fünfte Jahreszeit<br />

5. Obergäriges Bier, das in Deutschland min<strong>de</strong>stens zur Hälfte aus Weizenmalz hergestellt sein muss<br />

7. Zu welcher DVP I-Prüfung waren im SS 08 die meisten Personen angemel<strong>de</strong>t?<br />

9. Kann sowohl Substantiv als auch Adjektiv sein. Ähnlich zu Karnevalist.<br />

10. Narrenruf<br />

11. Eine im <strong>de</strong>utschsprachigen Kulturraum zur Fastnachtszeit abgelesene o<strong>de</strong>r auswendig vorgetragene<br />

Re<strong>de</strong>. Sie ist meist gereimt und wird von einem speziellen Rednerpult aus im lokalen Dialekt<br />

vorgetragen.<br />

13. Volkstümlicher Name von Prof. Wil<strong>de</strong>mann<br />

Vertikal<br />

1. Zitterprüfung<br />

2. Kleinere süße o<strong>de</strong>r salzige Gebäckstücke, oft mit Füllung, die nicht im Ofen gebacken, son<strong>de</strong>rn in<br />

heißem Fett frittiert wer<strong>de</strong>n<br />

4. Närrische Bezeichnung für <strong>de</strong>n Sonntag vor Rosenmontag, im liturgischen Kalen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sonntag<br />

Estomihi<br />

6. Berühmter Karnevalsort<br />

8. Untergäriges, gelbes Bier mit einer Stam<strong>mw</strong>ürze zwischen 11 und 13 % und einem Alkoholgehalt von<br />

4,5 bis 6 %. Vor allem in Bayern sehr beliebt.<br />

12. Narrenruf in Köln<br />

Rejane Velten<br />

velten@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Christopher Schlenk<br />

schlenk@fsmb.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>REISSWOLF</strong> 0 /<strong>09</strong> <strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong>


HoPo-News<br />

TUM School of Education<br />

Die TUM hat einen bun<strong>de</strong>sweit einmaligen<br />

Vorstoß in <strong>de</strong>n Bildungswissenschaften<br />

gewagt: Als erste Universität wird sie eine<br />

eigene Fakultät für die Lehrerbildung einrichten.<br />

Die Studieren<strong>de</strong>n waren bisher an<br />

unterschiedlichen Fakultäten immatrikuliert,<br />

was eine aufwendige Koordination erfor<strong>de</strong>rte.<br />

Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r TUM, Prof. Hermann:<br />

„Wir können es nicht weiter zulassen,<br />

dass die Lehrerbildung das fünfte Rad am<br />

Wagen <strong>de</strong>r Fachwissenschaften ist. Sie muss<br />

vielmehr zum Hauptgeschäft <strong>de</strong>r Universitäten<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n.“ Gründungs<strong>de</strong>kan<br />

ist <strong>de</strong>r Kieler Prof. Manfred Prenzel, <strong>de</strong>r als<br />

Koordinator <strong>de</strong>r PISA Studien die besten<br />

Voraussetzungen mitbringt, um die „Demographische<br />

Bildungskatastrophe“ (Prof. Hermann)<br />

abzuwen<strong>de</strong>n. Die neue Fakultät ist auf<br />

13 Professuren angelegt, von <strong>de</strong>nen sich fünf<br />

ausschließlich mit <strong>de</strong>r Bildungsforschung<br />

befassen wer<strong>de</strong>n. Ein weiteres Novum: In<br />

Absprache mit <strong>de</strong>m Bayerischen Kultusministerium<br />

wird das Staatsexamen für die Absolventen<br />

nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich sein. Hierzu<br />

Prof. Prenzel: „Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage<br />

wird sein was wir abfragen, weniger wie <strong>de</strong>r<br />

Titel letztendlich heißt.“<br />

Petition gegen Studienbeiträge<br />

„Voller Erfolg! 7000 <strong>de</strong>monstrieren in<br />

München, 1200 in Nürnberg, 1000 in Erlangen<br />

und 800 in Coburg!“, titelt die Homepage<br />

<strong>www</strong>.studiengebühren-bayern.<strong>de</strong> (die<br />

Adresse wird tatsächlich mit „ü“ geschrieben!).<br />

Hier könnt ihr die Petition von LMU,<br />

TUM, FHM und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sAstenKonferenz<br />

Bayern gegen Studienbeiträge unterstützen:<br />

Schon knapp 16.000 Unterschriften wur<strong>de</strong>n<br />

bisher eingetragen. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n hier<br />

alle Argumente <strong>de</strong>r Studienbeitragsgegner<br />

ausführlich zum Nachlesen dargelegt. Sehr<br />

lesenswert ist auch <strong>de</strong>r Pressespiegel und das<br />

Forum, wo ihr mit an<strong>de</strong>ren Studis diskutieren<br />

könnt. Schaut vorbei und tragt euch unbedingt<br />

in die Petitionsliste ein!<br />

<strong>www</strong>.<strong>reisswolf</strong>.<strong>mw</strong>.<strong>tum</strong>.<strong>de</strong><br />

Neuer Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r TUM<br />

Hochschulpolitik<br />

Zum neuen Vizepräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r TUM<br />

wählte <strong>de</strong>r Hochschulrat <strong>de</strong>n 54-jährigen<br />

Mathematiker Prof. Peter Gritzmann. Er<br />

wird ab sofort für das Ressort „Studium und<br />

Lehre“ zuständig sein. Der neue Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

ist seit elf Jahren als Ordinarius für Mathematik<br />

(Diskrete Mathematik, Angewandte<br />

Geometrie, Optimierung) an <strong>de</strong>r TUM tätig.<br />

Seine hohe wissenschaftliche Reputation ist<br />

u.a. durch <strong>de</strong>n hochdotierten Max Planck-<br />

Forschungspreis belegt, <strong>de</strong>n er im Jahre<br />

1992 erhielt. „Prof. Gritzmann ist als neuer<br />

Vizepräsi<strong>de</strong>nt für Studium und Lehre ein<br />

Glücksfall für unsere Universität, die sich<br />

neben <strong>de</strong>r Forschungsexzellenz künftig <strong>de</strong>r<br />

Exzellenz in <strong>de</strong>r Lehre zielgerichtet widmen<br />

wird“, kommentierte Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Herrmann<br />

das Wahlergebnis.<br />

Neuer Lehrstuhl für Kohlefaserverbundwerkstoffe<br />

Leichter als Aluminium, zugfester als<br />

Stahl: Eigenschaften von Kohlenstofffaser-<br />

Verbundwerkstoffen bieten faszinieren<strong>de</strong><br />

Einsatzmöglichkeiten – zum Jahresbeginn<br />

wartet die TUM mit einer „Berufung <strong>de</strong>r<br />

Son<strong>de</strong>rklasse“ auf, wie Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Herrmann<br />

mitteilt. „Es ist <strong>de</strong>r TUM gelungen,<br />

Prof. Dr. Klaus Drechsler als einen <strong>de</strong>r renommiertesten<br />

Wissenschaftler und Technologen<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r kohlenstofffaser-basierten<br />

Faserverbundwerkstoffe an<br />

die TUM nach Garching zu holen.“ Prof.<br />

Drechsler (48) ist eine <strong>de</strong>r internationalen<br />

Koryphäen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r anwendungs-<br />

und bauteilbezogenen Prozesstechnologien<br />

bei Kohlenstoff-Verbundwerkstoffen. Die<br />

Berufung wur<strong>de</strong> durch einen Stiftungslehrstuhl<br />

<strong>de</strong>r SGL Group – The Carbon Company<br />

– und Eigeninvestitionen <strong>de</strong>r TUM aus<br />

<strong>de</strong>r Exzellenzinitiative möglich.<br />

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