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Steuerung & Controlling in volatilen Zeiten – Projekt bei der ... - CTcon

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Simulationen und Szenarien<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen für den<br />

F<strong>in</strong>anzbereich<br />

Volatilität ist e<strong>in</strong> exogener Faktor und lässt<br />

sich nicht bee<strong>in</strong>flussen <strong>–</strong> jedoch können<br />

Unternehmen lernen mit <strong>der</strong> Volatilität<br />

umzugehen und sie zu beherrschen.<br />

Als zu bear<strong>bei</strong>tende Stoßrichtungen, um<br />

Volatilität <strong>in</strong> den Griff zu bekommen, werden<br />

häufig genannt:<br />

■ Verbesserung <strong>der</strong> Prognosequalität und<br />

Nutzung <strong>der</strong> richtigen Frühwarn<strong>in</strong>dikatoren<br />

<strong>–</strong> wo<strong>bei</strong> sich hier oft das Problem e<strong>in</strong>er<br />

fehlenden Maßnahmenableitung stellt:<br />

wer entscheidet wann über das Ergreifen<br />

welcher Maßnahmen, bevor es zu spät ist?<br />

■ Steigerung von Entscheidungs- und Reaktionsfähigkeit<br />

<strong>–</strong> be<strong>in</strong>haltet sowohl das<br />

Schaffen geeigneter Institutionen, wie<br />

auch Strukturen im Unternehmen, die es<br />

erlauben getroffene Entscheidungen zügig<br />

umzusetzen.<br />

■ Aktive Diversifikation <strong>–</strong> <strong>in</strong> mehreren<br />

Dimensionen; so kann dies neben unterschiedlichen<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong>n im Portfolio<br />

auch e<strong>in</strong>e stärkere globale Ausrichtung<br />

bedeuten.<br />

In <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation aus Fokusstudie und<br />

<strong>Projekt</strong>erfahrungen haben wir vier Handlungsfel<strong>der</strong><br />

identifiziert, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> CFO<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> für e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche <strong>Steuerung</strong> unter Volatilität<br />

wesentliche Beiträge liefern sollten:<br />

1. E<strong>in</strong>satz neuer <strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente<br />

2. Flexibilitätssteigerung entlang <strong>der</strong><br />

Wertschöpfungskette<br />

3. Anpassung von Organisation und Qualifikation<br />

im F<strong>in</strong>anzbereich<br />

4. Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion<br />

Die von uns befragten Praktiker verb<strong>in</strong>den<br />

folgende Kernaussagen und Erfahrungen<br />

mit diesen Fel<strong>der</strong>n (Abbildung 1):<br />

1. E<strong>in</strong>satz neuer <strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente:<br />

nach Volatilität befragt, ist <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> vorwärts-gerichteten Instrumentenlandschaft<br />

meist <strong>der</strong> erste Antwortreflex<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion mit CFOs und Controllern.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Szenarien, Simulationen<br />

und Sensitivitätsanalysen werden<br />

vielfach als „bereits im E<strong>in</strong>satz“ benannt.<br />

Deutlich zu hören s<strong>in</strong>d aber auch<br />

erste kritische Stimmen von Anwen<strong>der</strong>n,<br />

die auf die schwere Vermittelbarkeit<br />

komplexer Instrumente im Management<br />

h<strong>in</strong>weisen und auf e<strong>in</strong>e Überfor<strong>der</strong>ung<br />

von Managern, <strong>in</strong> Entscheidungsprozessen<br />

mit e<strong>in</strong>er Vielzahl möglicher Zukunftszustände<br />

aus diesen Instrumenten<br />

konfrontiert zu werden.<br />

40<br />

2. Flexibilitätssteigerung entlang <strong>der</strong> Wertschöpfungskette:<br />

das Aufzeigen von Ansatzpunkten<br />

zur Kostenflexibilisierung<br />

im Geschäft durch das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> wird<br />

von Managern und Controllern e<strong>in</strong>hellig<br />

als wesentlicher Hebel e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

Nur wenige Controller sehen sich allerd<strong>in</strong>gs<br />

bisher als ausreichend nah am Geschäft,<br />

um diese Aufgabe voll erfüllen<br />

zu können. Auch berichten sie meist<br />

von <strong>der</strong> hohen eigenen Kapazitätsb<strong>in</strong>dung<br />

durch „<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Standardaufgaben“,<br />

die von e<strong>in</strong>er tieferen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Wertschöpfungsprozessen<br />

abhält.<br />

3. Anpassung von Organisation und Qualifikation<br />

im F<strong>in</strong>anzbereich: die Botschaft<br />

<strong>in</strong> den Fokus<strong>in</strong>terviews war sehr e<strong>in</strong>deutig:<br />

Die besten Instrumente und<br />

Prozesse zur Volatilitätssteuerung bewirken<br />

wenig, wenn die Controller<br />

nicht als „Bus<strong>in</strong>ess Partner“ agieren<br />

(können). Das bedeutet, wenn Controller<br />

nicht über ausreichend Geschäftsverständnis<br />

verfügen, um sich ad hoc<br />

mit den Herausfor<strong>der</strong>ungen des <strong>volatilen</strong><br />

Geschäfts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen, sich<br />

nicht ausreichend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adressierung<br />

<strong>der</strong> Themen auf die Manager e<strong>in</strong>stellen<br />

o<strong>der</strong> sich nicht mitverantwortlich für<br />

das Geschäftsergebnis sehen.<br />

4. Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion:<br />

Bessere Unterstützung zur<br />

Volatilitätssteuerung aus F<strong>in</strong>anzen/<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong><br />

bedeutet <strong>in</strong> aller Regel auch<br />

e<strong>in</strong>en erweiterten Kapazitätsbedarf für<br />

diese Themen. Da <strong>in</strong> den meisten Unternehmen<br />

parallel klare Erwartungen an<br />

eher s<strong>in</strong>kende Gesamtkosten für F<strong>in</strong>an-<br />

Abb. 1 | Herausfor<strong>der</strong>ungen für den F<strong>in</strong>anzbereich<br />

zen/<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> adressiert werden, s<strong>in</strong>d<br />

Effizienzgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Aufgabenfel<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Controller unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Hier wird das Thema „Standardisierung<br />

und Automatisierung“ im Report<strong>in</strong>g<br />

häufig genannt, ebenso deutliche Vere<strong>in</strong>fachungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung.<br />

Weitere vertiefende E<strong>in</strong>schätzungen aus<br />

den Interviews nachfolgend zu den drei<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Kernprozessen Planung, Forecast<strong>in</strong>g<br />

und Report<strong>in</strong>g:<br />

(Budget-)Planung<br />

Über den weitestgehend e<strong>in</strong>heitlich genannten<br />

verstärkten E<strong>in</strong>satz von Szenarien<br />

und Simulationen <strong>in</strong> den zentralen <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>abteilungen<br />

h<strong>in</strong>aus, zeigte sich bisher<br />

<strong>in</strong> den teilnehmenden Unternehmen<br />

ke<strong>in</strong> konsistenter Trend zu den Auswirkungen<br />

gestiegener Volatilität auf den Planungsprozess.<br />

Nach wie vor ist <strong>in</strong> den meisten<br />

Unternehmen das fixe Jahresbudget<br />

mit relativ hohem Detailgrad maßgeblich<br />

als <strong>in</strong>terne Zielsetzung, f<strong>in</strong>anzielle<br />

Guidance für die F<strong>in</strong>anzmärkte und Basis<br />

für kurzfristige Anreize. In fast allen befragten<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d Ansätze wie<br />

Beyond Budget<strong>in</strong>g kaum von Bedeutung.<br />

Stattdessen werden <strong>bei</strong> signifikanten Prämissenän<strong>der</strong>ungen<br />

die Pläne überar<strong>bei</strong>tet<br />

<strong>–</strong> was flexiblere Planungstools erfor<strong>der</strong>t,<br />

welche die Komplexität mehrerer Versionen<br />

beherrschbar machen sollen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> besteht noch Potenzial <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

stärkeren Nutzung des Hedg<strong>in</strong>gs von<br />

Risiken. Zwar ist das Hedg<strong>in</strong>g von Währungs-<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Ölpreisrisiken<br />

weit verbreitet <strong>–</strong> allerd<strong>in</strong>gs wird dies oft<br />

zum ausschließlichen Thema von Treasu-<br />

Unternehmen müssen lernen Volatilität zu beherrschen durch<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Prognosequalität und Nutzung <strong>der</strong> richtigen Frühwarn<strong>in</strong>dikatoren<br />

• Steigerung von Entscheidungs- und Reaktionsfähigkeit<br />

• Aktive Diversifikation<br />

1<br />

E<strong>in</strong>satz<br />

neuer<br />

<strong>Steuerung</strong>s-<br />

<strong>in</strong>strumente<br />

Aufgabenbereiche des <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>s <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Volatilitätssteuerung<br />

2<br />

Flexibilitätssteigerung<br />

entlang <strong>der</strong><br />

Wertschöpfungskette<br />

3<br />

Anpassung von<br />

Organisation &<br />

Qualifikation<br />

im F<strong>in</strong>anzbereich<br />

Effizienzsteigerung<br />

&<br />

Komplexitätsreduktion<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012<br />

4

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