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Steuerung & Controlling in volatilen Zeiten – Projekt bei der ... - CTcon

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Olaf Cunitz/Philipp Kl<strong>in</strong>gmann/Björn Radtke<br />

<strong>Steuerung</strong> & <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>volatilen</strong> <strong>Zeiten</strong> <strong>–</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Bayer CropScience<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Volatilität ist <strong>in</strong> aller Munde, bleibt jedoch<br />

oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> Unternehmenspraxis<br />

e<strong>in</strong> recht diffuses Phänomen. E<strong>in</strong>igkeit<br />

herrscht meistens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Punkt: die<br />

Marktzyklen werden kürzer und die Ausschläge<br />

von Schwankungen nehmen zu.<br />

Autoren<br />

Olaf Cunitz<br />

ist Head of <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>der</strong> Bayer Crop­<br />

Science AG; Tel.: 0 21 73 / 38 30 40; E­Mail:<br />

olaf.cunitz@bayercropscience.com<br />

Philipp<br />

Kl<strong>in</strong>gmann<br />

ist Pr<strong>in</strong>cipal <strong>bei</strong> <strong>CTcon</strong> und leitet das<br />

Competence Center Chemie; Tel.: 02 28 /<br />

2 43 30 31; E­Mail: p.kl<strong>in</strong>gmann@ctcon.de<br />

Björn Radtke<br />

ist Partner und Geschäftsführer <strong>bei</strong> <strong>CTcon</strong>,<br />

e<strong>in</strong>er führenden Top­Managementberatung<br />

für Unternehmenssteuerung.<br />

Tel.: 02 11 / 57 79 03 76; E­Mail: b.radtke@<br />

ctcon.de<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012<br />

Praktiker bewegen zwei wesentliche Fragen:<br />

1. Was bedeutet „Volatilität“ aus f<strong>in</strong>anzieller<br />

Perspektive <strong>–</strong> wo und wie wirkt diese<br />

auf Umsatz, Ertrag und Liquidität?<br />

2. Wie kann das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> auf die steigende<br />

Volatilität mit <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

Unternehmenssteuerung reagieren?<br />

Wie e<strong>in</strong> konsequenter Ansatz zur Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Unternehmenssteuerung auf e<strong>in</strong><br />

volatiles Umfeld umzusetzen ist, wird<br />

nachfolgend an e<strong>in</strong>em <strong>Projekt</strong><strong>bei</strong>spiel <strong>bei</strong><br />

Bayer CropScience dargestellt.<br />

Mit mehr als 7 Mrd. € Umsatz und mehr<br />

als 20.000 Mitar<strong>bei</strong>tern weltweit <strong>in</strong> 2011 ist<br />

Bayer CropScience e<strong>in</strong> wichtiger Teilkonzern<br />

<strong>in</strong>nerhalb von Bayer. Der Teilkonzern<br />

zählt zu den weltweit führenden, <strong>in</strong>novativen<br />

Crop-Science-Unternehmen mit den<br />

Tätigkeitsbereichen Pflanzenschutz (Crop<br />

Protection), Schädl<strong>in</strong>gsbekämpfungsmittel<br />

für den nicht-landwirtschaftlichen Gebrauch<br />

(Environmental Science) sowie<br />

Saatgut- und Pflanzenbiotechnologie (Bio<br />

Science).<br />

In 2008 s<strong>in</strong>d die Weltmarktpreise für<br />

Agrarprodukte massiv e<strong>in</strong>gebrochen (z. B.<br />

für Mais um über 50 % an <strong>der</strong> Chicago<br />

Board of Trade) <strong>–</strong> und mit ihnen auch die<br />

weltweite Nachfrage für Pflanzenschutzprodukte.<br />

Wie die gesamte Branche musste<br />

sich auch Bayer CropScience dieser<br />

He rausfor<strong>der</strong>ung stellen. Reaktionen aus<br />

dem <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> zur verbesserten Gegensteuerung<br />

wurden erwartet.<br />

Das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>bei</strong> Bayer CropScience<br />

ist organisatorisch dem lokalen o<strong>der</strong> regionalen<br />

Geschäft und den operativen<br />

Funktionen zugeordnet und berichtet an<br />

das jeweilige Management. Über die globale<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Community unter <strong>der</strong><br />

Führung des Leiters <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> werden<br />

e<strong>in</strong>heitliche Standards, Prozesse und Systeme<br />

durchgesetzt. Die Personalentwicklung<br />

im <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> wird ebenfalls über<br />

die <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Community, sowie maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Qualifikationsprogramme<br />

Simulationen und Szenarien<br />

<strong>der</strong> Bayer CropScience „F<strong>in</strong>ance Academy“<br />

gestaltet.<br />

Im ersten Abschnitt stellen wir e<strong>in</strong>en<br />

Rahmen zur <strong>Steuerung</strong> unter Volatilität<br />

und die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Fokusstudie mit<br />

CFOs und <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>leitern aus deutschen<br />

und europäischen Top-Unternehmen<br />

vor, während wir im zweiten Abschnitt<br />

die konkreten Erfahrungen aus<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Steuerung</strong>sprojekt zu Volatilität <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Bayer CropScience schil<strong>der</strong>n.<br />

■ Volatilität wird zunehmend Normalität;<br />

hierauf muss sich das gesamte Unternehmen<br />

<strong>–</strong> auch im jeweiligen <strong>Steuerung</strong>sansatz<br />

<strong>–</strong> e<strong>in</strong>stellen.<br />

■ Der F<strong>in</strong>anzbereich kann wesentliche<br />

Beiträge zur <strong>Steuerung</strong> im <strong>volatilen</strong> Umfeld<br />

leisten <strong>–</strong> die Implementierung geeigneter<br />

<strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente, e<strong>in</strong>e<br />

konsequente Ausrichtung <strong>der</strong> Controller<br />

als Bus<strong>in</strong>ess Partner sowie e<strong>in</strong>e Steigerung<br />

<strong>der</strong> Flexibilisierung entlang <strong>der</strong><br />

Wertschöpfungskette.<br />

■ Für den Controller als Bus<strong>in</strong>ess Partner<br />

bedeutet dies <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>e bessere<br />

Entscheidungsunterstützung und Zukunftsorientierung,<br />

<strong>bei</strong>spielsweise über<br />

Szenarien und Simulationen, aber auch<br />

e<strong>in</strong>e gute Kenntnis des Marktumfelds<br />

und <strong>der</strong> Geschäftsprozesse.<br />

■ Bayer CropScience hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Projekt</strong><br />

die E<strong>in</strong>flüsse <strong>der</strong> Volatilität auf das<br />

globale Geschäft analysiert und die Unternehmenssteuerung<br />

sowie <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>prozesse<br />

konsequent auf die wesentlichen<br />

Volatilitätstreiber fokussiert.<br />

Die Umsetzung zeigt deutliche Erfolge.<br />

■ Deutliche Komplexitätsreduktion sowie<br />

stärkere Vere<strong>in</strong>heitlichung und Automatisierung<br />

<strong>in</strong> den Standardprozessen<br />

und Aktivitäten des <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>s<br />

schaffen die notwendigen Kapazitätspotenziale<br />

für e<strong>in</strong>e bessere Unterstützung<br />

des <strong>volatilen</strong> Geschäfts.<br />

39


Simulationen und Szenarien<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen für den<br />

F<strong>in</strong>anzbereich<br />

Volatilität ist e<strong>in</strong> exogener Faktor und lässt<br />

sich nicht bee<strong>in</strong>flussen <strong>–</strong> jedoch können<br />

Unternehmen lernen mit <strong>der</strong> Volatilität<br />

umzugehen und sie zu beherrschen.<br />

Als zu bear<strong>bei</strong>tende Stoßrichtungen, um<br />

Volatilität <strong>in</strong> den Griff zu bekommen, werden<br />

häufig genannt:<br />

■ Verbesserung <strong>der</strong> Prognosequalität und<br />

Nutzung <strong>der</strong> richtigen Frühwarn<strong>in</strong>dikatoren<br />

<strong>–</strong> wo<strong>bei</strong> sich hier oft das Problem e<strong>in</strong>er<br />

fehlenden Maßnahmenableitung stellt:<br />

wer entscheidet wann über das Ergreifen<br />

welcher Maßnahmen, bevor es zu spät ist?<br />

■ Steigerung von Entscheidungs- und Reaktionsfähigkeit<br />

<strong>–</strong> be<strong>in</strong>haltet sowohl das<br />

Schaffen geeigneter Institutionen, wie<br />

auch Strukturen im Unternehmen, die es<br />

erlauben getroffene Entscheidungen zügig<br />

umzusetzen.<br />

■ Aktive Diversifikation <strong>–</strong> <strong>in</strong> mehreren<br />

Dimensionen; so kann dies neben unterschiedlichen<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong>n im Portfolio<br />

auch e<strong>in</strong>e stärkere globale Ausrichtung<br />

bedeuten.<br />

In <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation aus Fokusstudie und<br />

<strong>Projekt</strong>erfahrungen haben wir vier Handlungsfel<strong>der</strong><br />

identifiziert, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> CFO<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> für e<strong>in</strong>e<br />

erfolgreiche <strong>Steuerung</strong> unter Volatilität<br />

wesentliche Beiträge liefern sollten:<br />

1. E<strong>in</strong>satz neuer <strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente<br />

2. Flexibilitätssteigerung entlang <strong>der</strong><br />

Wertschöpfungskette<br />

3. Anpassung von Organisation und Qualifikation<br />

im F<strong>in</strong>anzbereich<br />

4. Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion<br />

Die von uns befragten Praktiker verb<strong>in</strong>den<br />

folgende Kernaussagen und Erfahrungen<br />

mit diesen Fel<strong>der</strong>n (Abbildung 1):<br />

1. E<strong>in</strong>satz neuer <strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente:<br />

nach Volatilität befragt, ist <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> vorwärts-gerichteten Instrumentenlandschaft<br />

meist <strong>der</strong> erste Antwortreflex<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion mit CFOs und Controllern.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Szenarien, Simulationen<br />

und Sensitivitätsanalysen werden<br />

vielfach als „bereits im E<strong>in</strong>satz“ benannt.<br />

Deutlich zu hören s<strong>in</strong>d aber auch<br />

erste kritische Stimmen von Anwen<strong>der</strong>n,<br />

die auf die schwere Vermittelbarkeit<br />

komplexer Instrumente im Management<br />

h<strong>in</strong>weisen und auf e<strong>in</strong>e Überfor<strong>der</strong>ung<br />

von Managern, <strong>in</strong> Entscheidungsprozessen<br />

mit e<strong>in</strong>er Vielzahl möglicher Zukunftszustände<br />

aus diesen Instrumenten<br />

konfrontiert zu werden.<br />

40<br />

2. Flexibilitätssteigerung entlang <strong>der</strong> Wertschöpfungskette:<br />

das Aufzeigen von Ansatzpunkten<br />

zur Kostenflexibilisierung<br />

im Geschäft durch das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> wird<br />

von Managern und Controllern e<strong>in</strong>hellig<br />

als wesentlicher Hebel e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

Nur wenige Controller sehen sich allerd<strong>in</strong>gs<br />

bisher als ausreichend nah am Geschäft,<br />

um diese Aufgabe voll erfüllen<br />

zu können. Auch berichten sie meist<br />

von <strong>der</strong> hohen eigenen Kapazitätsb<strong>in</strong>dung<br />

durch „<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Standardaufgaben“,<br />

die von e<strong>in</strong>er tieferen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Wertschöpfungsprozessen<br />

abhält.<br />

3. Anpassung von Organisation und Qualifikation<br />

im F<strong>in</strong>anzbereich: die Botschaft<br />

<strong>in</strong> den Fokus<strong>in</strong>terviews war sehr e<strong>in</strong>deutig:<br />

Die besten Instrumente und<br />

Prozesse zur Volatilitätssteuerung bewirken<br />

wenig, wenn die Controller<br />

nicht als „Bus<strong>in</strong>ess Partner“ agieren<br />

(können). Das bedeutet, wenn Controller<br />

nicht über ausreichend Geschäftsverständnis<br />

verfügen, um sich ad hoc<br />

mit den Herausfor<strong>der</strong>ungen des <strong>volatilen</strong><br />

Geschäfts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen, sich<br />

nicht ausreichend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adressierung<br />

<strong>der</strong> Themen auf die Manager e<strong>in</strong>stellen<br />

o<strong>der</strong> sich nicht mitverantwortlich für<br />

das Geschäftsergebnis sehen.<br />

4. Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion:<br />

Bessere Unterstützung zur<br />

Volatilitätssteuerung aus F<strong>in</strong>anzen/<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong><br />

bedeutet <strong>in</strong> aller Regel auch<br />

e<strong>in</strong>en erweiterten Kapazitätsbedarf für<br />

diese Themen. Da <strong>in</strong> den meisten Unternehmen<br />

parallel klare Erwartungen an<br />

eher s<strong>in</strong>kende Gesamtkosten für F<strong>in</strong>an-<br />

Abb. 1 | Herausfor<strong>der</strong>ungen für den F<strong>in</strong>anzbereich<br />

zen/<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> adressiert werden, s<strong>in</strong>d<br />

Effizienzgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Aufgabenfel<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Controller unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Hier wird das Thema „Standardisierung<br />

und Automatisierung“ im Report<strong>in</strong>g<br />

häufig genannt, ebenso deutliche Vere<strong>in</strong>fachungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung.<br />

Weitere vertiefende E<strong>in</strong>schätzungen aus<br />

den Interviews nachfolgend zu den drei<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Kernprozessen Planung, Forecast<strong>in</strong>g<br />

und Report<strong>in</strong>g:<br />

(Budget-)Planung<br />

Über den weitestgehend e<strong>in</strong>heitlich genannten<br />

verstärkten E<strong>in</strong>satz von Szenarien<br />

und Simulationen <strong>in</strong> den zentralen <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>abteilungen<br />

h<strong>in</strong>aus, zeigte sich bisher<br />

<strong>in</strong> den teilnehmenden Unternehmen<br />

ke<strong>in</strong> konsistenter Trend zu den Auswirkungen<br />

gestiegener Volatilität auf den Planungsprozess.<br />

Nach wie vor ist <strong>in</strong> den meisten<br />

Unternehmen das fixe Jahresbudget<br />

mit relativ hohem Detailgrad maßgeblich<br />

als <strong>in</strong>terne Zielsetzung, f<strong>in</strong>anzielle<br />

Guidance für die F<strong>in</strong>anzmärkte und Basis<br />

für kurzfristige Anreize. In fast allen befragten<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d Ansätze wie<br />

Beyond Budget<strong>in</strong>g kaum von Bedeutung.<br />

Stattdessen werden <strong>bei</strong> signifikanten Prämissenän<strong>der</strong>ungen<br />

die Pläne überar<strong>bei</strong>tet<br />

<strong>–</strong> was flexiblere Planungstools erfor<strong>der</strong>t,<br />

welche die Komplexität mehrerer Versionen<br />

beherrschbar machen sollen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> besteht noch Potenzial <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

stärkeren Nutzung des Hedg<strong>in</strong>gs von<br />

Risiken. Zwar ist das Hedg<strong>in</strong>g von Währungs-<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Ölpreisrisiken<br />

weit verbreitet <strong>–</strong> allerd<strong>in</strong>gs wird dies oft<br />

zum ausschließlichen Thema von Treasu-<br />

Unternehmen müssen lernen Volatilität zu beherrschen durch<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Prognosequalität und Nutzung <strong>der</strong> richtigen Frühwarn<strong>in</strong>dikatoren<br />

• Steigerung von Entscheidungs- und Reaktionsfähigkeit<br />

• Aktive Diversifikation<br />

1<br />

E<strong>in</strong>satz<br />

neuer<br />

<strong>Steuerung</strong>s-<br />

<strong>in</strong>strumente<br />

Aufgabenbereiche des <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>s <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Volatilitätssteuerung<br />

2<br />

Flexibilitätssteigerung<br />

entlang <strong>der</strong><br />

Wertschöpfungskette<br />

3<br />

Anpassung von<br />

Organisation &<br />

Qualifikation<br />

im F<strong>in</strong>anzbereich<br />

Effizienzsteigerung<br />

&<br />

Komplexitätsreduktion<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012<br />

4


y bzw. Corporate F<strong>in</strong>ance-Abteilungen<br />

gemacht und nur wenig mit <strong>der</strong> operativen<br />

Planung verzahnt. Hauptgründe für die<br />

unzureichende Nutzung dieser F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente<br />

s<strong>in</strong>d nach unserer Wahrnehmung:<br />

relativ hohe Kosten, fehlende Kompetenz<br />

außerhalb <strong>der</strong> Fachabteilungen,<br />

fehlendes Wissen um Hedg<strong>in</strong>gmöglichkeiten<br />

im operativen Geschäft und <strong>–</strong> daraus<br />

folgend <strong>–</strong> ger<strong>in</strong>ge Akzeptanz durch das<br />

Management.<br />

Forecast<strong>in</strong>g<br />

Fast alle Unternehmen geben an, dass e<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> Hauptunterschiede des Forecasts im<br />

Vergleich zum Budget <strong>–</strong> neben <strong>der</strong> höheren<br />

Aktualität <strong>–</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unabhängigkeit von<br />

den Anreizsystemen liegt und damit ge rade<br />

<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>em <strong>volatilen</strong> Umfeld e<strong>in</strong>e realistischere<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Zukunftsaussichten<br />

ermöglicht.<br />

Die Ausprägung des Forecasts ist jedoch<br />

unternehmens<strong>in</strong>dividuell und stark abhängig<br />

von den unterschiedlichen Geschäftsmodellen<br />

und „Prognostizierbarkeit“ von<br />

Absatz- und Beschaffungsmärkten. Häufig<br />

werden Früh<strong>in</strong>dikatoren mit e<strong>in</strong>bezogen,<br />

s<strong>in</strong>d aber wenig mit <strong>der</strong> <strong>Steuerung</strong> verzahnt.<br />

So f<strong>in</strong>det sich <strong>bei</strong>spielsweise nur selten<br />

e<strong>in</strong>e direkte Verknüpfung mit spezifischen<br />

Aktions- o<strong>der</strong> Notfallplänen.<br />

Methodisch erfolgt vorwiegend e<strong>in</strong><br />

quartalsweises Bottom-Up Forecast<strong>in</strong>g auf<br />

das Jahresende. Vielfach wird über die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>es echten Roll<strong>in</strong>g Forecasts<br />

nachgedacht, dies bisher aber kaum konsequent<br />

umgesetzt.<br />

Beklagt wird die oft unzureichende Systemunterstützung<br />

für den Forecast als H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis<br />

für die Umsetzung des Forecast: <strong>der</strong><br />

Kern F<strong>in</strong>ancial Forecast<strong>in</strong>g läuft häufig<br />

mittels MS-Excel-basierter Instrumente <strong>–</strong><br />

<strong>der</strong> Hauptnachteil besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> fehlenden<br />

Unterstützung <strong>bei</strong> Konsolidierung und<br />

komplexeren Modellierungen, <strong>bei</strong>spielsweise<br />

<strong>der</strong> Wertschöpfungskette und <strong>der</strong>en<br />

Auswirkung auf Bestände und Liquidität.<br />

report<strong>in</strong>g & analyse<br />

Nach wie vor dom<strong>in</strong>iert die Verwendung<br />

klassischer, papierbasierter und durch das<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> verteilter Monatsberichte<br />

(„Push-Report<strong>in</strong>g“). Aus dem erhöhten<br />

Bedarf an Ad-hoc-Berichten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>volatilen</strong><br />

Umfeld und ermöglicht durch technische<br />

Entwicklungen (<strong>bei</strong>spielsweise Tablet<br />

PCs, SAP Bus<strong>in</strong>ess Objects, …) lässt<br />

sich jedoch e<strong>in</strong>e Renaissance von Self-Service<br />

Tools beobachten: das Report<strong>in</strong>g per<br />

Mausklick mittels benutzerfreundlicher,<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012<br />

zweckmäßiger Dashboards o<strong>der</strong> Cockpits<br />

(„Pull-Report<strong>in</strong>g“) wird nach den E<strong>in</strong>schätzungen<br />

die statischen Berichte zukünftig<br />

zu größeren Teilen ersetzen. Ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>igkeit besteht zu den Zeiträumen, <strong>in</strong><br />

denen sich das „Pull-Report<strong>in</strong>g“ auf breiter<br />

Fläche durchsetzt. Der For<strong>der</strong>ung nach<br />

höherer Kosteneffi zienz wird begegnet<br />

durch zahlreiche laufende o<strong>der</strong> geplante<br />

Report<strong>in</strong>g-Initiativen mit Fokus auf Standardisierung<br />

(KPIs, Struktur, Wertflüsse,<br />

Layout) und Automatisierung transaktionaler<br />

Report<strong>in</strong>gprozesse (Datenverar<strong>bei</strong>tung,<br />

Report-Erstellung & Layout). Jedoch<br />

ist e<strong>in</strong>e konsequente organisatorische Bündelung<br />

von Report<strong>in</strong>g-Prozessen <strong>in</strong> entsprechenden<br />

Competence Centern o<strong>der</strong><br />

gar das Outsourc<strong>in</strong>g o<strong>der</strong> Offshor<strong>in</strong>g nur<br />

bisher vere<strong>in</strong>zelt zu be obachten. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

Prüfung solcher Initiativen steht<br />

<strong>bei</strong> vielen Unternehmen allerd<strong>in</strong>gs bereits<br />

hoch auf <strong>der</strong> Agenda.<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>bei</strong> Bayer CropScience<br />

Im folgenden Abschnitt erläutern wir die<br />

Maßnahmen und Erfahrungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

geme<strong>in</strong>samen Umsetzungsprojekt <strong>bei</strong><br />

Bayer CropScience.<br />

Obwohl sich die Agrochemie<strong>in</strong>dustrie<br />

deutlich <strong>bei</strong>spielsweise von den prozyklischen<br />

Investitionsgütern unterscheidet, ist<br />

auch sie von zunehmen<strong>der</strong> Volatilität auf<br />

den Absatzmärkten betroffen. Die Schwankungen<br />

auf <strong>der</strong> Beschaffungsseite s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls spürbar, jedoch im Vergleich zur<br />

Absatzseite deutlich ger<strong>in</strong>ger. Was s<strong>in</strong>d die<br />

Ursachen für die Schwankungen, wenn<br />

doch geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er konstant steigenden<br />

Nachfrage nach Nahrungsmitteln<br />

<strong>–</strong> und damit auch Pflanzenschutzprodukten<br />

<strong>–</strong> ausgegangen wird? Wie kann sich das<br />

Management angemessen vorbereiten und<br />

reagieren? Welche Rolle spielt hier<strong>bei</strong> das<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> und wie kann es das Management<br />

am besten unterstützen?<br />

Diese Fragestellungen wurden <strong>in</strong> drei<br />

Schritten bear<strong>bei</strong>tet:<br />

1. Hypothesenbildung unter E<strong>in</strong>bezug des<br />

Top-Management aus dem opera tiven<br />

Geschäft und <strong>der</strong> <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Community,<br />

sowie Abgleich mit Top-Unternehmen<br />

vergleichbarer Größe<br />

2. Maßnahmenableitung und -spezifizierung<br />

mit Vertretern repräsentativer<br />

Pilotlän<strong>der</strong><br />

3. Verabschiedung <strong>der</strong> Maßnahmen durch<br />

das Top-Management und konsequente<br />

Simulationen und Szenarien<br />

Umsetzung mit und durch die gesamte<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Community, gesteuert<br />

durch das Bayer CropScience Zentralcontroll<strong>in</strong>g<br />

Abbildung 2 stellt die Maßnahmen im <strong>Projekt</strong><br />

nach Aufgabenpaketen dar.<br />

Instrumente zur<br />

Volatilitätssteuerung<br />

Die Identifikation von Volatilitätstreibern<br />

(Abbildung 3) bildet den ersten Schritt<br />

zur Anpassung des <strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumentariums.<br />

Aus Gesprächen mit dem<br />

Top-Management, sowie Vertretern aus<br />

<strong>der</strong> weltweiten <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Community,<br />

Market<strong>in</strong>g, Vertrieb und Marktforschung<br />

konnten die wesentlichen kurz- & mittelfristigen<br />

Treiber mit e<strong>in</strong>em Horizont von<br />

e<strong>in</strong> bis drei Jahren identifiziert werden.<br />

Diese E<strong>in</strong>schätzungen wurden über<br />

quantitative Analysen von Zeitreihen validiert.<br />

Das Verständnis über die Ausprägung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Volatilitätstreiber und e<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>nvolle Segmentierung und Konzentration<br />

auf die kritischen Elemente (z. B. Län<strong>der</strong>,<br />

Produkte, Kunden) s<strong>in</strong>d elementar für<br />

das weitere Vorgehen. Für Bayer Crop-<br />

Science bedeutet dies die Fokussierung auf<br />

die wesentlichen und <strong>volatilen</strong> Län<strong>der</strong>.<br />

Während lokale E<strong>in</strong>flussfaktoren e<strong>in</strong>zelne<br />

Län<strong>der</strong>ergebnisse massiv und unerwartet<br />

bee<strong>in</strong>flussen, wirken sich globale E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

auf weite Teile des Geschäfts<br />

simultan aus. Aus Sicht von Bayer Crop-<br />

Science s<strong>in</strong>d dies vor allem Währungsrisiken,<br />

sowie die Weltmarktpreise für Weizen,<br />

Soja, Mais etc., welche die Regionen mit<br />

hohen Exportanteilen beson<strong>der</strong>s stark betreffen.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> relevanten Län<strong>der</strong> erfolgt<br />

über die Priorisierung nach den <strong>bei</strong>den<br />

Kriterien Umsatz und relative Plan/Ist-<br />

Abweichung (Abbildung 4). Die E<strong>in</strong>teilung<br />

<strong>in</strong> drei Segmente erleichtert die Auswahl<br />

<strong>der</strong> adäquaten Instrumente: die wirklich<br />

kritischen Volatilitätslän<strong>der</strong>, zu beobachtende<br />

Län<strong>der</strong> und die kle<strong>in</strong>en Län<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en<br />

Schwankungen sich im Gesamtumsatz<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht signifikant bemerkbar<br />

machen.<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Serviceportfolio auf<br />

Volatilität ausrichten<br />

Die Fokussierung auf Haupttreiber und<br />

kritische Volatilitätslän<strong>der</strong> wird verbunden<br />

mit e<strong>in</strong>er Anpassung <strong>der</strong> <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-Servicesgrade<br />

und -Instrumente. Kritisch für<br />

41


Simulationen und Szenarien<br />

die Umsetzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis ist es, die richtige<br />

Balance zwischen differenzierter Bear<strong>bei</strong>tung<br />

von Volatilitätsclustern e<strong>in</strong>erseits<br />

und effizienten, möglichst standardisierten<br />

Abb. 2 | Maßnahmen im <strong>Projekt</strong><br />

42<br />

<strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>servicegraden an<strong>der</strong>erseits zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Abbildung 5 verdeutlicht die Umsetzung<br />

für Bayer CropScience. Je<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>-<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> Maßnahmen<br />

Neue<br />

<strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente<br />

Flexibilitätssteigerung<br />

entlang<br />

<strong>der</strong> Wertschöpfungskette<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

den F<strong>in</strong>anzbereich<br />

Organisation &<br />

Qualifikation<br />

Effizienzsteigerung<br />

& Komplexitätsreduktion<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Instrumente zur<br />

Volatilitätssteuerung<br />

Marktorienierte<br />

Planung<br />

Fokussiertes<br />

Forecast<strong>in</strong>g<br />

Bus<strong>in</strong>ess<br />

Partner<strong>in</strong>g<br />

Effizientes<br />

Standard Report<strong>in</strong>g<br />

Abb. 3 | Relevante Volatilitätstreiber für Bayer CropScience<br />

Relevante<br />

Volatilitätstreiber<br />

E<br />

• Wechselkurse<br />

• Commodity<br />

Preise<br />

• Nachfrage<br />

• Wettbewerb<br />

• Regulierung<br />

• Sonstiges<br />

• Transparenz über Risiken & Chancen<br />

• Sensitivitätsanalyse für ausgewählte Län<strong>der</strong><br />

• Korridorplanung auf Ebene Teilkonzern<br />

kategorie s<strong>in</strong>d bestimmte Instrumente<br />

zugeordnet: e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches, auf standardisierten<br />

Kategorien basierendes Chancen-<br />

und Risiken-Report<strong>in</strong>g für alle, wäh-<br />

• „Assumption Based Plann<strong>in</strong>g“ <strong>–</strong> Transparenz über zugrundeliegende<br />

Planungsannahmen<br />

• Vere<strong>in</strong>fachte Kostenstellenplanung & Standardkostenkalkulation<br />

• Planungsanfor<strong>der</strong>ungen und -umfang reduziert<br />

• Reduktion <strong>der</strong> Anzahl betroffener E<strong>in</strong>heiten von mehr als 2/3 durch<br />

die Fokussierung auf Volatilität und Wesentlichkeit<br />

• Neudef<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Rolle<br />

• Verän<strong>der</strong>tes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit Fokus auf Geschäftsverständnis<br />

• Beschreibung von Karrierewegen im F<strong>in</strong>anzbereich<br />

• Aufbau Competence Center Report<strong>in</strong>g, um transaktionale Aktivitäten<br />

zu bündeln („Datenlieferung“)<br />

• Nutzung freigesetzter Kapazitäten zur Intensivierung <strong>der</strong> Volatilitätsunterstützung<br />

Globale E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

Anstieg des Fremdwährungsrisikos durch den relativen Bedeutungsverlust<br />

<strong>der</strong> Märkte <strong>der</strong> Eurozone; komplexe Währungsbeziehungen bee<strong>in</strong>flussen<br />

BCS Re<strong>in</strong>gew<strong>in</strong>n<br />

Hohe Commodity Preise ermöglichen Investitionen <strong>der</strong> Landwirte <strong>in</strong><br />

Pflanzenschutz und Saatgut-Behandlung<br />

Lokale E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

Bedarf wird getrieben vom Anstieg des BIP, Ernten, Margen und<br />

Verfügbarkeit von Agrarflächen, bepflanzten Flächen, usw.<br />

Höherer Preisdruck und Margenerosion durch den steigenden Anteil von<br />

Generika im Markt für Pflanzenschutzprodukte<br />

Regulierungsän<strong>der</strong>ungen und das politische Umfeld bee<strong>in</strong>flussen Planungssicherheit<br />

und Profitabilität des Geschäfts<br />

Wetter (zyklische Phänomene bspw. Flut, Monsun), Lagerbestand <strong>in</strong> den<br />

Vertriebskanälen, Inflation, …<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012


Abb. 4 | Bayer CropScience Volatilitäts-/Län<strong>der</strong>matrix (illustrativ)<br />

Umsatz <strong>in</strong> m €<br />

K<br />

Kle<strong>in</strong>e<br />

Län<strong>der</strong><br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012<br />

B<br />

48 von 80<br />

Län<strong>der</strong>n<br />

V<br />

Zu beobachtende<br />

Län<strong>der</strong><br />

20 von 80<br />

Län<strong>der</strong>n<br />

12 von 80<br />

Län<strong>der</strong>n<br />

Relative Umsatzvolatilität* <strong>in</strong> %<br />

* Volatilität ist def<strong>in</strong>iert als durchschnittliche Budgetabweichung <strong>der</strong> Umsätze<br />

<strong>der</strong> letzten vier Jahre <strong>in</strong> lokaler Währung<br />

Abb. 5 | Bayer CropScience <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Service-Portfolio<br />

V<br />

B<br />

K<br />

Kritische<br />

Volatilitätslän<strong>der</strong><br />

Zu beobachtende<br />

Län<strong>der</strong><br />

Kle<strong>in</strong>e<br />

Län<strong>der</strong><br />

Transparenz<br />

• Annahmen für<br />

Base Case<br />

• Risiken &<br />

Chancen,<br />

Gegenmaßn.<br />

• Spezieller<br />

Fokus auf<br />

Volatilitätstreiber<br />

Erweiteter Support<br />

Basis-<br />

Support<br />

Früh<strong>in</strong>dikatoren<br />

Fokussiertes<br />

Forecast<strong>in</strong>g<br />

• Teil <strong>der</strong><br />

Corporate<br />

Forecasts I-III<br />

Umfassen<strong>der</strong> <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Support<br />

Ausnahmen<br />

gesteuert<br />

durch<br />

Regionen<br />

Flexibilisierung<br />

• Analyseoptionen<br />

für<br />

Kosten und<br />

Gew<strong>in</strong>ne<br />

Simulationen und Szenarien<br />

rend komplexere Analysen auf die kritischen<br />

Län<strong>der</strong> fokussiert werden. Durch<br />

die ger<strong>in</strong>geren Anfor<strong>der</strong>ungen für die kle<strong>in</strong>eren<br />

Län<strong>der</strong> werden dort Effizienzgew<strong>in</strong>ne<br />

ermöglicht.<br />

Marktorientierte Planung<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Ergebnis des <strong>Projekt</strong>s ist die<br />

Neuausrichtung <strong>der</strong> 3-Jahresplanung weg<br />

von e<strong>in</strong>er stark zahlengetriebenen Analyse<br />

<strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkennzahlen und h<strong>in</strong> zu mehr<br />

Transparenz über die Marktentwicklung<br />

und die (f<strong>in</strong>anziellen) Auswirkungen auf<br />

Bayer CropScience. Mit <strong>der</strong> Maßgabe den<br />

Markt <strong>bei</strong> Wachstum und Profitabilität zu<br />

übertreffen, spiegelt sich die Marktorientierung<br />

bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Top-Down-Zielsetzung<br />

wi<strong>der</strong>. Die Maßnahmen im E<strong>in</strong>zelnen:<br />

Fokus auf e<strong>in</strong> besseres Verständnis von<br />

Volatilität<br />

■ Stärkere Ausrichtung <strong>der</strong> Budgetdiskussionen<br />

auf Marktentwicklung und <strong>der</strong>en<br />

f<strong>in</strong>anzielle Auswirkungen, unterstützt<br />

durch standardisierte Foliensätze<br />

Sensitivitätsanalyse<br />

• Nur für<br />

Kernprodukte/län<strong>der</strong><br />

nur C +<br />

Korridorplanung<br />

Korridorplanung<br />

zentral durchgeführt<br />

43


Simulationen und Szenarien<br />

■ Bottom-Up Planung von Chancen & Risiken<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlichen Standards<br />

■ Korridorplanung im Zentralcontroll<strong>in</strong>g<br />

zur Abbildung <strong>der</strong> Volatilität<br />

Fokus auf Effizienzsteigerung und Komplexitätsreduktion:<br />

■ Reduktion und Harmonisierung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Detailgrad (z. B. KPIs,<br />

Überleitungen, Formate)<br />

■ Vere<strong>in</strong>fachte und kürzere Kostenstellenplanung<br />

■ Top-Down Standardkostenkalkulation<br />

Korridorplanung als Beispielausschnitt<br />

für die Planung<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Nachteil des klassischen<br />

Budgetprozesses aus Managementsicht ist,<br />

dass als Ergebnis letztendlich nur e<strong>in</strong> fester<br />

Zielwert steht, ggf. ergänzt um Chancen<br />

und Risiken. In e<strong>in</strong>em <strong>volatilen</strong> Umfeld<br />

kann e<strong>in</strong> fixes Budget nur sche<strong>in</strong>genau<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Korridorplanung mit e<strong>in</strong>em angemessenen<br />

Konfidenzniveau hilft dieses<br />

Problem zu überw<strong>in</strong>den: welchen Umsatz<br />

können wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „normalen“ Jahr erzielen?<br />

Welche Marge können wir <strong>in</strong> 3 von<br />

4 Jahren erreichen?<br />

Die Korridorplanung (Abbildung 6) <strong>bei</strong><br />

Bayer CropScience bildet alle relevanten<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren ab, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e histori-<br />

Abb. 6 | Bayer CropScience Korridorplanung (illustrativ)<br />

44<br />

Umsatz<br />

cEBITDA<br />

IST<br />

2011<br />

Korridorplanung<br />

Korridorbreite abhängig<br />

von gewähltem<br />

Konfidenzniveau<br />

Plan<br />

2012<br />

Plan<br />

2013<br />

sches Marktwachstum ergänzt um Chancen<br />

und Risiken, sowie strategische Effekte<br />

<strong>in</strong>kl. Annahmen zur Kostenentwicklung.<br />

Diese Elemente f<strong>in</strong>den E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Monte-Carlo-Simulation, auf <strong>der</strong>en<br />

Basis das angestrebte Konfidenz<strong>in</strong>tervall<br />

für Umsatz und Ergebnis ermittelt wird<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em High und Low Case zum<br />

Ausdruck kommt. Wesentliche Vorteile<br />

<strong>der</strong> Korridorplanung s<strong>in</strong>d neben <strong>der</strong> Plausibilisierung<br />

des Base Cases auch die Sensibilisierung<br />

des Managements für Volatilität<br />

und die Vorbereitung auf Alternativszenarien.<br />

Fokussiertes Forecast<strong>in</strong>g<br />

Genauso wie die Planung muss <strong>der</strong> Bayer<br />

CropScience Forecast-Prozess flexibel und<br />

robust genug se<strong>in</strong>, um Marktschwankungen<br />

abbilden zu können. Hier<strong>bei</strong> besteht<br />

e<strong>in</strong> Konflikt zwischen schneller Anpassbarkeit<br />

und e<strong>in</strong>em möglichst durchgängigen,<br />

konsolidierten F<strong>in</strong>anzgerüst. Dieses<br />

Spannungsfeld wird durch e<strong>in</strong>e konsequente<br />

Fokussierung auf die Volatilitätstreiber<br />

aufgelöst: es werden nur die wenigen<br />

kritischen Volatilitätslän<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

Bottom-Up (F<strong>in</strong>anz-)Forecast mit e<strong>in</strong>be-<br />

Plan<br />

2014<br />

High<br />

Case<br />

Base<br />

Case<br />

(Plan)<br />

Low<br />

Case<br />

Umsatz/<br />

cEBITDA<br />

Plan<br />

2014<br />

zogen. Für die weiteren Län<strong>der</strong> werden für<br />

den verbleibenden Forecastzeitraum Budgetwerte<br />

angesetzt. Zur Erhöhung <strong>der</strong><br />

Prognosequalität wird die Methodik um<br />

e<strong>in</strong>en pragmatischen Ausnahmeprozess<br />

ergänzt, sodass auch Son<strong>der</strong>effekte aus<br />

weniger <strong>volatilen</strong> Län<strong>der</strong>n berücksichtigt<br />

werden.<br />

Dieses Verfahren hat zwei wesentliche Vorteile:<br />

1. Reduktion <strong>der</strong> am Forecast beteiligten<br />

Gesellschaften um mehr als 2/3 <strong>–</strong> und<br />

damit entsprechend ger<strong>in</strong>gerer Aufwand<br />

<strong>in</strong> den Län<strong>der</strong>n und Regionen<br />

durch Wegfall <strong>der</strong> Systemerfassung, Abstimmschleifen,<br />

Bear<strong>bei</strong>tungszeiten,<br />

Konsolidierung etc.<br />

2. Fokussierung auf die Marktentwicklung<br />

<strong>in</strong> den wirklich <strong>volatilen</strong> Län<strong>der</strong>n<br />

Bus<strong>in</strong>ess Partner<strong>in</strong>g<br />

Beispiel: Aufbau des High Case<br />

Markt Chancen<br />

& Risiken<br />

Der Controller als Bus<strong>in</strong>ess Partner ist <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen <strong>in</strong> mehrfacher<br />

H<strong>in</strong>sicht gefor<strong>der</strong>t: Deutlich stärker<br />

als bisher muss er sich mit dem Marktumfeld,<br />

den Geschäftsprozessen und wesentlichen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren auf das Geschäft und<br />

Höhe des<br />

Diversifikationseffektes<br />

abhängig von<br />

gewähltem<br />

Konfidenzniveau<br />

Diversifikation<br />

High<br />

Case<br />

High<br />

Case<br />

Base<br />

Case<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012


<strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen.<br />

Im Feld Instrumente und Methoden gilt es<br />

<strong>bei</strong>spielsweise Szenarien, Simulationen und<br />

Sensitivitätsanalysen aufzubauen. Da<strong>bei</strong> ist<br />

weniger <strong>der</strong>en technische Ausführung<br />

erfolgskritisch als e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Integration<br />

<strong>in</strong> die <strong>Steuerung</strong>spraxis und das Entscheidungsverhalten<br />

<strong>der</strong> Führungskräfte.<br />

Schließlich gilt es am Kommunikations-<br />

und Interaktionsverhalten sowie am Selbstverständnis<br />

<strong>der</strong> Controller zu ar<strong>bei</strong>ten, um<br />

auf Augenhöhe und <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Verantwortung<br />

mit dem Management durch<br />

das volatile Fahrwasser zu steuern. Um im<br />

Feld „Bus<strong>in</strong>ess Partner<strong>in</strong>g“ Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> breiter Fläche zu erzielen, s<strong>in</strong>d <strong>bei</strong>spielsweise<br />

Kompetenzmodelle, Personalauswahl<br />

und -entwicklungspfade <strong>in</strong> aller Regel deutlich<br />

weiterzuentwickeln. E<strong>in</strong> solcher nachhaltiger<br />

Prozess braucht viel Konsequenz,<br />

e<strong>in</strong>en langen Atem und <strong>in</strong>tensive Interaktion<br />

mit den Führungskräften aus dem Bus<strong>in</strong>ess.<br />

Kurzfristige Performancesprünge s<strong>in</strong>d<br />

meist wenig realistisch. Auch die Initiativen<br />

zur Weiterentwicklung des „Bus<strong>in</strong>ess Partner<strong>in</strong>g“<br />

<strong>bei</strong> Bayer CropScience s<strong>in</strong>d langfristig<br />

angelegt. E<strong>in</strong>e Maßnahmenauswahl<br />

ist <strong>in</strong> Abbildung 7 dargestellt.<br />

Effizienz im Report<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>er besseren Volatilitätsunterstützung<br />

durch das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> ist freie Kapazität<br />

für Analysen. Und gerade diese ist<br />

durch hohe B<strong>in</strong>dung im Standardgeschäft<br />

und weiter zunehmenden Kostendruck auf<br />

die F<strong>in</strong>anzfunktion knapp bemessen. Bei<br />

begrenzten Ressourcen erfor<strong>der</strong>t dies e<strong>in</strong>e<br />

Repriorisierung <strong>der</strong> Controlleraktivitäten.<br />

Neben dem bereits beschriebenen Ansatz<br />

für e<strong>in</strong> effizienteres Forecast<strong>in</strong>g liegt im<br />

ZfCM | <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> & Management Son<strong>der</strong>heft 2 | 2012<br />

Standardreport<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> weiteres Effizienzpotenzial,<br />

das zu heben ist. Da<strong>bei</strong> wurde im<br />

<strong>Projekt</strong> die existierende Report<strong>in</strong>glandschaft<br />

und die zugehörigen Prozesse und<br />

Berichtssysteme nach klaren Grundsätzen<br />

optimiert:<br />

■ Fokus auf wenige, entscheidungsrelevante<br />

KPIs<br />

■ Konsequente Abbildung <strong>der</strong> Managementsicht<br />

<strong>in</strong> System und Berichten<br />

■ Vertikale und horizontale Konsistenz von<br />

KPIs über verschiedene Managementebenen<br />

& Abteilungen h<strong>in</strong>weg<br />

■ Hoher Grad von Standardisierung & Automatisierung<br />

<strong>–</strong> notfalls auch zulasten<br />

von Detailgrad und verme<strong>in</strong>tlich benötigter<br />

Genauigkeit<br />

■ E<strong>in</strong>heitliche Sprache, Def<strong>in</strong>itionen und<br />

Quellen <strong>–</strong> s<strong>in</strong>gle po<strong>in</strong>t of truth;<br />

■ Ke<strong>in</strong>e manuellen Anpassungen außerhalb<br />

des Systems und graduelles Abschalten<br />

von „Excel-Welten“<br />

■ Ausbau von Self-Service Angeboten für<br />

das Management statt Berichtsgenerierung<br />

durch das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong><br />

■ Organisatorische Bündelung von Report<strong>in</strong>gleistungen<br />

(„Shared Services Report<strong>in</strong>g“)<br />

<strong>–</strong> möglich und s<strong>in</strong>nvoll <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Im Ergebnis hat sich nicht nur <strong>der</strong> Anteil<br />

an transaktionalen Aktivitäten im Report<strong>in</strong>g<br />

zugunsten von Analysen reduziert,<br />

son<strong>der</strong>n es konnten auch qualitative Vorteile<br />

realisiert werden: <strong>in</strong> den monatlichen<br />

Berichtsterm<strong>in</strong>en bleibt mehr Zeit für<br />

Kommentierung und Maßnahmenempfehlungen<br />

für das Management.<br />

Fazit<br />

Durch die Umsetzung <strong>der</strong> auf Basis des<br />

vorgestellten Rahmens zur Volatilitäts-<br />

Simulationen und Szenarien<br />

Abb. 7 | Exemplarische „Bus<strong>in</strong>ess Partner<strong>in</strong>g Maßnahmen“ für das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> <strong>bei</strong> Bayer CropScience.<br />

dimensionen Spezifische maßnahmen<br />

Rolle des CFO-Bereichs/<br />

Positionierung<br />

• Hohe Wertschätzung & Geschäftsorientierung des CFO-Bereichs<br />

• Bus<strong>in</strong>ess Partner<strong>in</strong>g Auftrag des CFO-Bereichs durch das Top-Management bestätigen<br />

• Beteiligung des CFO-Bereichs an Entscheidungen för<strong>der</strong>n<br />

Organisation/Governance • Hohe Nähe zum Geschäft sicherstellen, <strong>bei</strong> gleichzeitiger Richtl<strong>in</strong>ienkompetenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zentrale<br />

• Engerer regulärer Austausch mit dem jeweiligen Management, E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Gremien sicherstellen (z. B. Absatzforecast)<br />

Community Management/<br />

Kommunikation<br />

• <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> Community weiter ausbauen<br />

• Mehr funktions- und regionenübergreifende <strong>Projekt</strong>e aufsetzen<br />

Career/Talent Management • Rotationsprogramm e<strong>in</strong>führen (funktions- und regionsübergreifend)<br />

• Weitere Entwicklung von Karrierepfaden und Talent Pool im CFO-Bereich<br />

Qualifikation • Global F<strong>in</strong>ance Academy (F<strong>in</strong>anzverständnis, Soft Skills)<br />

• Neues Modul „Geschäftsverständnis für Controller“ <strong>in</strong> F<strong>in</strong>ance Academy e<strong>in</strong>führen<br />

steuerung beschriebenen Maßnahmenbündel<br />

kann sich Bayer CropScience wesentlich<br />

besser auf das volatile Umfeld<br />

e<strong>in</strong>stellen. Das <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong> hat dazu erhebliche<br />

Beiträge geleistet. Zum e<strong>in</strong>en<br />

wurde die (strategische) Entscheidungsunterstützung<br />

für das Management optimiert,<br />

und zum an<strong>der</strong>en werden die Ressourcen<br />

über Komplexitätsreduktion,<br />

Standardisierung und Automatisierung<br />

hierfür effizienter e<strong>in</strong>gesetzt. Von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung im <strong>Projekt</strong>ansatz war<br />

es, die Ursachen und Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Volatilität <strong>bei</strong> Bayer CropScience zu verstehen,<br />

geeignete <strong>Steuerung</strong>s<strong>in</strong>strumente<br />

zu identifizieren und die <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong>-<br />

Kernprozesse (Budget-)Planung, Forecast,<br />

Report<strong>in</strong>g & Analyse entsprechend<br />

anzupassen. Im H<strong>in</strong>blick auf den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Zusatzaufwand neuer Instrumente<br />

zur Volatilitätssteuerung musste<br />

<strong>bei</strong> begrenzten Kapazitäten <strong>der</strong> entsprechende<br />

Freiraum geschaffen werden.<br />

Letztlich wurde dies über e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />

Reduktion von Anfor<strong>der</strong>ungen, sowie e<strong>in</strong><br />

stärker standar disiertes und besser automatisiertes<br />

Berichtswesen erreicht, welches<br />

die Con troller <strong>bei</strong> den transaktionalen<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> Berichtsgenerierung<br />

und -aufbereitung entlastet.<br />

Im Rückblick waren folgende Faktoren<br />

maßgeblich für den Erfolg des <strong>Projekt</strong>s:<br />

kont<strong>in</strong>uierliches Top-Management Support,<br />

die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Kooperation<br />

<strong>der</strong> globalen Bayer CropScience <strong>Controll<strong>in</strong>g</strong><br />

Community, e<strong>in</strong>e enge Verzahnung<br />

mit Erfahrungen und Initiativen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Funktionsbereiche des Teilkonzerns<br />

sowie e<strong>in</strong> str<strong>in</strong>gentes <strong>Projekt</strong>management,<br />

das die Breite <strong>der</strong> im Vorhaben<br />

zu adressierenden Themenfel<strong>der</strong> je<strong>der</strong>zeit<br />

auf die geme<strong>in</strong>same Zielsetzung bündelt.<br />

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