13.01.2013 Aufrufe

Interview mit Björn Radtke und Gunnar Elbers zu - CTcon

Interview mit Björn Radtke und Gunnar Elbers zu - CTcon

Interview mit Björn Radtke und Gunnar Elbers zu - CTcon

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nance & Controlling Akademien, die in<br />

den jeweiligen Unternehmen als Plattform<br />

für die funktionsspezifische Qualifizierung<br />

aufgebaut werden. Inhaltlich erleben<br />

wir einen <strong>zu</strong>nehmenden Schwerpunktwechsel<br />

von ehemals fachlicher Qualifizierung<br />

hin <strong>zu</strong>r Ver<strong>mit</strong>tlung von Geschäftsmodellen<br />

<strong>und</strong> Hebeln im Geschäft<br />

sowie sehr deutlich hin <strong>zu</strong> den Bereichen<br />

Kommunikation, Auftritts- <strong>und</strong> Verhaltenskompetenz.<br />

Die Diskussion an unternehmensinternen<br />

Fällen <strong>und</strong> der Austausch<br />

in der Gruppe <strong>mit</strong> vielen Beispielen<br />

aus der Interaktion <strong>mit</strong> Managern zeigen<br />

oft den höchsten Effekt im Hinblick auf<br />

Performanceverbesserungen der Controller.<br />

Wichtig ist es bei der internen Qualifizierung,<br />

nicht <strong>mit</strong> der Gießkanne vor<strong>zu</strong>gehen,<br />

sondern Zielgruppen bzw. Job<br />

Familien bezogen Bedarfe <strong>und</strong> Kompetenzanforderungen<br />

<strong>zu</strong> er<strong>mit</strong>teln, Performancelücken<br />

<strong>zu</strong> erkennen <strong>und</strong> dann gezielt<br />

daran an<strong>zu</strong>setzen. Der Aufbau eines<br />

modularen Curriculums <strong>und</strong> die Kopplung<br />

der Qualifizierung <strong>mit</strong> dem Feedback-<br />

<strong>und</strong> Potenzialeinschät<strong>zu</strong>ngsprozess<br />

sind <strong>zu</strong> empfehlen. Optionale Coachingangebote<br />

sind gerade bei Defiziten in den<br />

Verhaltensthemen hilfreich. Gute Erfahrungen<br />

haben wir da<strong>mit</strong> gemacht, in komprimierter<br />

Form parallel auch kurze Programmbausteine<br />

für Manager an<strong>zu</strong>bieten,<br />

um ein optimales Zusammenspiel im Tandem<br />

Manager – Controller <strong>zu</strong> befördern.<br />

Förderlich für die Qualität der internen<br />

Weiterbildung ist es, wenn der Controllingbereich<br />

sich selbst aktiv bei der Vorbereitung,<br />

Organisation <strong>und</strong> anteilig auch<br />

bei der Durchführung beteiligt. Die HR-<br />

Funktionen können dabei helfen, eine<br />

komplette Abgabe an HR-Funktionen ist<br />

nicht <strong>zu</strong> empfehlen.<br />

ZfCM: Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang<br />

die universitäre Ausbildung?<br />

Kann schon in den Universitäten <strong>mit</strong> der<br />

Ausrichtung auf eine Business Partner<br />

Rolle begonnen werden?<br />

<strong>Radtke</strong>: Die Universitäten sollten auf<br />

jeden Fall die Gr<strong>und</strong>lagen schaffen, ich<br />

sehe da aber aktuell noch deutliches Potenzial.<br />

Natürlich bleibt die Ver<strong>mit</strong>tlung<br />

von Instrumenten <strong>und</strong> Methoden wichtiges<br />

Handwerkszeug für angehende Controller.<br />

Die Ausbildung an den Hochschulen<br />

sollte <strong>zu</strong>mindest aber auch dafür sensibilisieren,<br />

wie breit die Anforderungen<br />

an Controller in der aktiven Gestaltung<br />

von Unternehmenssteuerung sind. So<br />

muss beispielsweise aufgezeigt werden,<br />

ZfCM | Controlling & Management 56. Jg. 2012, H.1<br />

dass für die Lösung der Herausforderungen<br />

in der Unternehmenspraxis die<br />

Berücksichtigung von menschlichem Verhalten<br />

mindestens genau wichtig ist wie<br />

die beste Analyse. Gleiches gilt für die Erkenntnis,<br />

dass die Engpässe im Unternehmen<br />

bei der Erreichung eigener strategischer<br />

Ziele meist deutlich eher bei der<br />

konsequenten Implementierung <strong>und</strong> viel<br />

weniger beim perfekten Konzept liegen.<br />

Der erste Praxisschock, den viele junge<br />

Controller erleben, kann so <strong>zu</strong>mindest gemildert<br />

werden. Die Vorbereitung des<br />

Controllernachwuchses auf solche verhaltensorientierten<br />

Facetten der Praxis erfordert<br />

im Idealfall eine interdisziplinäre<br />

Ausbildungsgestaltung. Auch Verhaltensthemen,<br />

ein Verständnis dafür wie Menschen<br />

„ticken“ sowie Fragen der Auswahl<br />

<strong>und</strong> Implementierung von Instrumenten<br />

gehören in einen solchen Studienansatz.<br />

Praktikerbeiträge aus Unternehmen,<br />

Praktika, gemeinsame Arbeiten <strong>mit</strong> Unternehmenscontrollern<br />

<strong>und</strong> entsprechend<br />

ausgestaltete Fallstudien können <strong>zu</strong>sätzlich<br />

helfen, um auch diese Bereiche <strong>zu</strong> ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Eine weitere Anregung geht in Richtung<br />

der <strong>zu</strong>nehmenden Internationalisierung.<br />

Das Bild des umfassenden Controllers<br />

<strong>und</strong> auch die Begrifflichkeit ist überwiegend<br />

nur im deutschen Sprachraum wirklich<br />

gut verankert. International weiß man<br />

wenig da<strong>mit</strong> an<strong>zu</strong>fangen <strong>und</strong> spürt eine<br />

gewisse Beliebigkeit bei der Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

beispielsweise angelsächsisch ausgebildeter<br />

Manager, ob es sich bei Controllern<br />

eher um „buchhaltungsnahe Finanzer“<br />

oder eher direkt am Business angeb<strong>und</strong>ene<br />

„Business Planner“ <strong>und</strong> „Performance<br />

Manager“ handelt. Diese Internationale<br />

Einordnung <strong>und</strong> der Umgang<br />

da<strong>mit</strong> sollten auch Teil des Programms<br />

der Hochschulen sein.<br />

ZfCM: Herr <strong>Radtke</strong>, Herr <strong>Elbers</strong> ich danke<br />

Ihnen ganz herzlich für dieses <strong>Interview</strong>.<br />

Das <strong>Interview</strong> führte ZfCM-Redakteur<br />

Keke Hiller<br />

Kompakter<br />

Einstieg in die<br />

Kostenrechnung<br />

springer-gabler.de<br />

Christoph Benz<br />

Touristikkostenrechnung<br />

Management-Accounting<br />

für Touristik-Unternehmen<br />

2011. 192 S. Br. EUR 34,95<br />

ISBN 978-3-8349-2725-5<br />

Das Lehrbuch zeigt anhand<br />

praxisnaher Beispiele wie<br />

Touristik-Unternehmen ihr betriebliches<br />

Rechnungswesen<br />

gestalten können. Es erklärt<br />

alle wichtigen Hintergründe,<br />

um das Management-Accounting<br />

<strong>zu</strong> verstehen <strong>und</strong> in der<br />

Praxis optimal um<strong>zu</strong>setzen.<br />

Einfach bestellen:<br />

SpringerDE-service@springer.com<br />

Telefon +49 (0)6221 / 3 45 – 4301<br />

Änderungen vorbehalten. Erhältlich im Buchhandel oder beim Verlag.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!