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Exkursionsführer zu 4 Bodenprofilen in Kalletal-Lichtensberg/Kreis

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Steckbrief Bodenprofil 2: Pseudogley<br />

Lage: <strong>Kreis</strong> Lippe, Geme<strong>in</strong>de <strong>Kalletal</strong>, Gemarkung Bentorf, <strong>Lichtensberg</strong>, Kuhlenweg, Oberhang,<br />

Acker, 229 müNN, R-Wert: 3493281 H-Wert: 5776931, GD-Archiv-Nr. 14957<br />

Bodenhorizontabfolge:<br />

Untergrenze Horizont Beschreibung<br />

bis 30 cm Ap Pflughorizont, durch regelmäßige Bodenbearbeitung geprägt<br />

bis 55 cm Sw Unterbodenhorizont mit Stauwassere<strong>in</strong>fluss, stauwasserleitend,<br />

zeitweise stauwasserführend<br />

bis 100 cm Sd Unterbodenhorizont mit Stauwassere<strong>in</strong>fluss, wasserstauend<br />

Bodenartenschichtung:<br />

Untergrenze Bodenart Entstehung/ Geogenese<br />

bis 55 cm ste<strong>in</strong>ig-grusiger toniger Schluff (Ut3) Fließerde, Hauptlage aus Löss<br />

bis 100 cm ste<strong>in</strong>ig-grusiger schluffiger Ton (Tu3), Grundmoränenablagerungen<br />

schluffiger Lehm (Lu)<br />

Verbreitung:<br />

Wie bei Bodenprofil 1.<br />

Ausgangssubstrat und Bodenentwicklung:<br />

Das Bodenprofil setzt sich aus zwei Schichten <strong>zu</strong>sammen. Von der Basis bis 55 cm unter Oberfläche stehen<br />

Grundmoränenablagerungen an. Sie wurden während der vorletzten Eiszeit, der Saale-Kaltzeit, vor ca.<br />

200 000 Jahren abgelagert. Während der letzten Eiszeit, der Weichsel-Kaltzeit vor ca. 13 000 Jahren wurde<br />

die Landschaft mit Löss überdeckt, deren Reste hier als 55 cm mächtige obere Schicht erhalten s<strong>in</strong>d. Die<br />

Bodenentwicklung ist durch Stauwassere<strong>in</strong>fluss geprägt.<br />

Bodenwasserhaushalt:<br />

Staunässegeprägter Bodenwasserhaushalt, mittlere Staunässe, mäßig wechselfeucht.<br />

Bodenkundliche Bewertung:<br />

Mittel- bis tiefgründig, hohe Durchwurzelungstiefe, zeitweiser Wasserüberschuss, jahreszeitlicher Wechsel<br />

zwischen <strong>in</strong>tensiver w<strong>in</strong>terlicher Nassphase und ausgeprägten sommerlichen Abtrocknungsphasen,<br />

Nutzpflanzen s<strong>in</strong>d im Frühjahr wasserüberversorgt, während der sommerlichen Abtrocknungsphasen gut<br />

wasserversorgt aufgrund hoher nutzbarer Feldkapazität, starker Luft- und Wärmemangel am Beg<strong>in</strong>n der<br />

Vegetationszeit, gelegentlich Verzögerung des Vegetationsbeg<strong>in</strong>ns und Störung des Vegetationsverlaufs,<br />

Bearbeitbarkeit und Befahrbarkeit am Beg<strong>in</strong>n der Vegetationsperiode oder nach starken Niederschlägen<br />

e<strong>in</strong>geschränkt, mittlere Ertragsfähigkeit, Nut<strong>zu</strong>ngseignung aus bodenkundlicher Sicht: weidefähiges Grünland,<br />

für <strong>in</strong>tensive Weidenut<strong>zu</strong>ng Melioration (Dränung) empfehlenswert, für Ackernut<strong>zu</strong>ng erforderlich.<br />

Angabe GK25, BK50, DGK5Bo, BK5:<br />

GK25PR: dm, Diluvium, Geschiebemergel, Grundmoräne<br />

BK50: S5, Pseudogley, z.T. Braunerde-Pseudogley aus Geschiebelehm, z.T. mit ger<strong>in</strong>gmächtiger<br />

Deckschicht aus Löss u.s.w.<br />

DGK5Bo: sL 4 Lö, Bodenwertzahl: 60, Ackerzahl: 55<br />

BK5: B-S32, Braunerde-Pseudogley, 3-7 dm sandig lehmiger Schluff über 2-5 dm stark lehmigem<br />

Sand über sandigem Lehm<br />

Sonstiges:<br />

Wasser im Boden – sei es Grund- oder Stauwasser – führt durch Reduktions- und Oxidationsprozesse <strong>zu</strong>r<br />

Umverteilung von Eisen und Mangan und damit <strong>zu</strong> unterschiedlichen Formen von Bleichung, Rostfleckung<br />

oder Marmorierung. Der hier gezeigte Stauwasserboden ist im oberen Teil tonärmer und weniger dicht<br />

gelagert (Wasser leitender Bereich) als tiefer unten (Wasser stauender Bereich). In Verb<strong>in</strong>dung mit der Lage<br />

am Hang kommt es dadurch im Oberboden <strong>zu</strong>m Abtransport von Eisen und Mangan, was <strong>zu</strong> dem<br />

gebleichten Sw-Horizont führt (sog. Nassbleichung). Auch an Kalzium, Magnesium und<br />

Kalium kann der obere gegenüber dem unteren Profilbereich verarmt se<strong>in</strong>.<br />

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