Exkursionsführer zu 4 Bodenprofilen in Kalletal-Lichtensberg/Kreis
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Steckbrief Bodenprofil 3: Braunerde-Pseudogley<br />
Lage: <strong>Kreis</strong> Lippe, Geme<strong>in</strong>de <strong>Kalletal</strong>, Gemarkung Bentorf, <strong>Lichtensberg</strong>, Kuhlenweg, Oberhang,<br />
Acker, 227 müNN, R-Wert: 3493314 H-Wert: 5777005, GD-Archiv-Nr. 14958<br />
Bodenhorizontabfolge:<br />
Untergrenze Horizont Beschreibung<br />
bis 32 cm Ap Pflughorizont, durch regelmäßige Bodenbearbeitung geprägt<br />
bis 55 cm Bv-Sw Unterbodenhorizont mit Stauwassere<strong>in</strong>fluss, stauwasserleitend,<br />
zeitweise stauwasserführend, durch Verwitterung verbraunt und<br />
verlehmt<br />
bis 120 cm Sd Unterbodenhorizont mit Stauwassere<strong>in</strong>fluss, wasserstauend<br />
Bodenartenschichtung:<br />
Untergrenze Bodenart Entstehung/ Geogenese<br />
bis 55 cm ste<strong>in</strong>ig-grusiger schwach toniger Schluff (Ut2) Fließerde, Hauptlage aus Löss<br />
bis 120 cm ste<strong>in</strong>ig-grusiger schwach toniger Lehm (Lt2), Grundmoränenablagerungen<br />
sandig toniger Lehm (Lts), sandiger Lehm (Ls3)<br />
Verbreitung:<br />
Wie bei Bodenprofil 1.<br />
Ausgangssubstrat und Bodenentwicklung:<br />
Das Bodenprofil setzt sich aus zwei Schichten <strong>zu</strong>sammen. Von der Basis bis 55 cm unter Oberfläche stehen<br />
Grundmoränenablagerungen an. Sie wurden während der vorletzten Eiszeit, der Saale-Kaltzeit, vor ca.<br />
200 000 Jahren abgelagert. Während der letzten Eiszeit, der Weichsel-Kaltzeit vor ca. 13 000 Jahren wurde<br />
die Landschaft mit Löss überdeckt, deren Reste hier als 55 cm mächtige obere Schicht erhalten s<strong>in</strong>d. Die<br />
Bodenentwicklung ist durch Stauwassere<strong>in</strong>fluss und Verbraunung geprägt.<br />
Bodenwasserhaushalt:<br />
Staunässegeprägter Bodenwasserhaushalt, mittlere Staunässe, mäßig wechselfeucht.<br />
Bodenkundliche Bewertung:<br />
Mittel- bis tiefgründig, hohe Durchwurzelungstiefe, zeitweiser Wasserüberschuss, jahreszeitlicher Wechsel<br />
zwischen <strong>in</strong>tensiver w<strong>in</strong>terlicher Nassphase und ausgeprägten sommerlichen Abtrocknungsphasen,<br />
Nutzpflanzen s<strong>in</strong>d im Frühjahr wasserüberversorgt, während der sommerlichen Abtrocknungsphasen gut<br />
wasserversorgt aufgrund hoher nutzbarer Feldkapazität, starker Luft- und Wärmemangel am Beg<strong>in</strong>n der<br />
Vegetationszeit, gelegentlich Verzögerung des Vegetationsbeg<strong>in</strong>ns und Störung des Vegetationsverlaufs,<br />
Bearbeitbarkeit und Befahrbarkeit am Beg<strong>in</strong>n der Vegetationsperiode oder nach starken Niederschlägen<br />
e<strong>in</strong>geschränkt, mittlere Ertragsfähigkeit, Nut<strong>zu</strong>ngseignung aus bodenkundlicher Sicht: weidefähiges Grünland,<br />
für <strong>in</strong>tensive Weidenut<strong>zu</strong>ng Melioration (Dränung) empfehlenswert, für Ackernut<strong>zu</strong>ng erforderlich.<br />
Angabe GK25, BK50, DGK5Bo, BK5:<br />
GK25PR: dm, Diluvium, Geschiebemergel, Grundmoräne<br />
BK50: Grenzbereich<br />
DGK5Bo: sL 4 Lö, Bodenwertzahl: 60, Ackerzahl: 54<br />
BK5: Grenzbereich<br />
Sonstiges:<br />
Braunerden s<strong>in</strong>d durch Prozesse der M<strong>in</strong>eralverwitterung mit Freiset<strong>zu</strong>ng von Eisen (Braunfärbung) und die<br />
Bildung neuer M<strong>in</strong>erale (Tonm<strong>in</strong>erale) gekennzeichnet. Obwohl Braunerden häufig ganz ähnlich aussehen,<br />
können ihre Bodeneigenschaften extrem unterschiedlich se<strong>in</strong>. Dies betrifft vor allem den Nährstoffhaushalt,<br />
das Wasserspeichervermögen und die Durchwurzelbarkeit.<br />
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