Exkursionsführer zu 4 Bodenprofilen in Kalletal-Lichtensberg/Kreis
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Steckbrief Bodenprofil 4: Braunerde<br />
Lage: <strong>Kreis</strong> Lippe, Geme<strong>in</strong>de <strong>Kalletal</strong>, Gemarkung Bentorf, <strong>Lichtensberg</strong>, Kuhlenweg, Spornlage,<br />
Acker, 228 müNN, R-Wert: 3493344 H-Wert: 5777075, GD-Archiv-Nr. 14959<br />
Bodenhorizontabfolge:<br />
Untergrenze Horizont Beschreibung<br />
bis 25 cm Ap Pflughorizont, durch regelmäßige Bodenbearbeitung geprägt<br />
bis 65 cm Bv Unterbodenhorizont, durch Verwitterung verbraunt und<br />
verlehmt<br />
bis 90 cm lCv Untergrundhorizont, verwittert, grabbar<br />
Bodenartenschichtung:<br />
Untergrenze Bodenart Entstehung/ Geogenese<br />
bis 65 cm ste<strong>in</strong>ig-grusiger toniger Schluff (Ut3) Fließerde, Basislage<br />
bis 90 cm Ste<strong>in</strong>e und Grus (Schluffste<strong>in</strong>e) Mittlerer Keuper, Schilfsandste<strong>in</strong><br />
Verbreitung:<br />
Böden wie diese kommen vor allem <strong>in</strong> Kuppenlagen vor.<br />
Ausgangssubstrat und Bodenentwicklung:<br />
Das Bodenprofil setzt sich aus zwei Schichten <strong>zu</strong>sammen. Von der Basis bis 65 cm unter Oberfläche stehen<br />
Schluffste<strong>in</strong>e aus der Keuper-Zeit an. Sie s<strong>in</strong>d stark verwittert und durch kryogene Prozesse während der<br />
letzten Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) bee<strong>in</strong>flusst. Im Gegensatz <strong>zu</strong> den anderen Profilen fehlt hier e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />
Hauptlage aus Löss als obere Schicht ebenso wie die Grundmoränenablagerungen. Sie s<strong>in</strong>d bereits erodiert,<br />
so dass die darunter bef<strong>in</strong>dliche Basislage freigelegt ist. Das ist e<strong>in</strong> typischer Befund <strong>in</strong> Kuppenlagen des<br />
Berglandes. Obwohl die Fe<strong>in</strong>bodenarten dem Löss recht ähnlich s<strong>in</strong>d, entstammen sie hier den verwitterten<br />
Schluffste<strong>in</strong>en aus der Keuper-Zeit. Die Bodenentwicklung ist durch Verbraunung geprägt.<br />
Bodenwasserhaushalt:<br />
Mittlere nutzbare Feldkapazität.<br />
Bodenkundliche Bewertung:<br />
Mittelgründig, mittlere Durchwurzelungstiefe, mittlere Entwicklungstiefe, mäßig gut wasserversorgt,<br />
Wassermangel <strong>in</strong> lang andauernden Trockenperioden, mittlere bis starke Verschlämmungsneigung,<br />
erosionsgefährdet, Bearbeitbarkeit und Befahrbarkeit im stark feuchten Zustand e<strong>in</strong>geschränkt, hohe<br />
Ste<strong>in</strong>gehalte im Oberboden erschweren die Bearbeitung, mittlere Ertragsfähigkeit, Nut<strong>zu</strong>ngseignung aus<br />
bodenkundlicher Sicht: Weide und Acker.<br />
Angabe GK25, BK50, DGK5Bo, BK5:<br />
GK25PR: km2, Mittlerer Keuper, Schilfsandste<strong>in</strong><br />
BK50: (s)B3, Braunerde, z.T. Pseudogley-Braunerde, aus Fließerde über Kalk-, Ton-, Mergel-,<br />
Sandste<strong>in</strong> (Muschelkalk, Keuper, Jura) oder Geschiebelehm<br />
DGK5Bo: sL 5 V, Bodenwertzahl: 45, Ackerzahl: 40<br />
BK5: B32, 3-7 dm ste<strong>in</strong>iger toniger Schluff (früher lehmiger Schluff!) über Tonste<strong>in</strong><br />
Sonstiges:<br />
E<strong>in</strong> hervorstechendes Merkmal von Ostwestfalen ist die geologische Vielfältigkeit. Harte und weiche,<br />
karbonathaltige und karbonatfreie, sandige bis tonige Geste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl von Farben bauen den<br />
Untergrund auf. Entsprechend unterschiedlich s<strong>in</strong>d die Oberflächenformen, die Böden und deren<br />
Nut<strong>zu</strong>ngsmöglichkeiten. Alles <strong>zu</strong>sammen führt <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er sehr abwechslungsreichen Landschaft.<br />
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