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1.5.1: 3-Bromcyclohexen

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1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

<strong>1.5.1</strong> Allylsubstitution von Cyclohexen zu 3-<strong>Bromcyclohexen</strong> (1) mit N-Bromsuccinimid<br />

C 6 H 10<br />

(82.2)<br />

+<br />

O<br />

O<br />

N Br<br />

C 4 H 4 BrNO 2<br />

(178.0)<br />

AIBN<br />

Versuch <strong>1.5.1</strong>, Rev. 1.0 1<br />

Br<br />

1<br />

C 6 H 9 Br<br />

(161.0)<br />

Arbeitsmethoden: Arbeiten unter Feuchtigkeitsausschluss, Destillation<br />

Chemikalien<br />

Cyclohexen Sdp. 83° C, d = 0.81 g/ml.<br />

N-Bromsuccinimid NBS, Schmp. 180–183 °C. Reizt Augen, Atmungsorgane und Haut.<br />

Azoisobutyronitril AIBN, Schmp. 102–103 °C (Zers.).<br />

tert-Butylmethylether Sdp. 55 °C, d = 0.74 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 268 hPa.<br />

Hinweise zur Entsorgung (E)<br />

+<br />

O<br />

O<br />

N H<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einem 100-ml-Einhalskolben mit Rückflusskühler und Trockenrohr<br />

werden unter Rühren 0.40 mol (32.9 g, 40.6 ml) Cyclohexen und<br />

0.10 mol (17.8 g) N-Bromsuccinimid ohne Lösungsmittel vorgelegt.<br />

Zu dieser Reaktionsmischung gibt man eine Spatelspitze (30–40 mg)<br />

Azoisobutyronitril und erhitzt das Gemisch in einem Ölbad von 90–<br />

100 °C 2 h lang.<br />

Isolierung und Reinigung<br />

E 1 : Filterrückstand → Entsorgung (Org. Feststoffe).<br />

Nach dem Abkühlen wird der Niederschlag 1 (→ E1) über einen<br />

Büchnertrichter abfiltriert und mit tert-Butylmethylether nachgewaschen.<br />

Überschüssiges Cyclohexen 2 und tert-Butylmethylether<br />

werden anschließend bei Normaldruck abdestilliert (→ E2), der<br />

Rückstand wird bei vermindertem Druck in einer kleinen Destillationsapparatur<br />

mit Spinne und tarierten Vorlagekölbchen fraktionierend<br />

destilliert. Um den Vorlauf möglichst gering zu halten,<br />

destilliert man anfangs sehr langsam. Man führe ein Destillationsprotokoll<br />

und bestimme Menge und Brechungsindizes der erhaltenen<br />

Fraktionen, die bei gleichem Brechungsindex vereinigt werden (→<br />

E3).<br />

20<br />

Ausbeute an 1: 65–70%, Sdp. 70–72 °C/27 hPa, nD =1.539.<br />

1 Woraus besteht der Niederschlag? Nachweis?<br />

2 Weshalb wird Cyclohexen im Überschuss eingesetzt?


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E2 : Abdestilliertes Lösungsmittelgemisch → Entsorgung (RH).<br />

E3 : Destillationsrückstand und verunreinigte Fraktionen in wenig Aceton lösen → Entsorgung (RHal).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1<br />

H-NMR-Spektrum von 1 (300 MHz, CDCl3): δ = 1.60–1.75 (1 H), 1.84–2.32 (5 H), 4.84 (1 H), 5.81 (1 H),<br />

5.91 (1 H).<br />

7.0<br />

6.0 5.0<br />

4.0<br />

3.0 2.0 1.0 [ppm] 0.0<br />

13<br />

C-NMR-Spektrum (75.5 MHz, CDCl3) von 1: δ = 18.55 (CH2), 24.67 (CH2), 32.72 (CH2), 48.96 (CH),<br />

128.91 (CH), 131.05 (CH).<br />

140 120<br />

IR-Spektrum von 1 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

50<br />

3030<br />

2943<br />

100 80<br />

60 40 20 [ppm] 0<br />

2835<br />

2870<br />

1640<br />

0<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν [cm -1 ~ ]<br />

* Formulieren Sie den zu 1 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Versuch <strong>1.5.1</strong>, Rev. 1.0 2


1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

Br<br />

Br<br />

Br H<br />

H<br />

A B C<br />

D<br />

Br<br />

Br<br />

H<br />

H<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A – D ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

N-Bromsuccinimid eignet sich generell zur radikalischen Substitution allylischer und benzylischer Wasserstoffatome.<br />

In letzterem Fall hat sich zur Aktivierung sichtbares Licht am besten bewährt. [1,2]<br />

[1] Sh. Futamura, Z.-M. Zong, Bull. Chem. Soc. Jpn. 1992, 65, 345–348.<br />

[2] J.G. Traynham, Y.-S. Lee, J. Am. Chem. Soc. 1974, 96, 3590–3594.<br />

Versuch <strong>1.5.1</strong>, Rev. 1.0 3<br />

Br<br />

Br

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