Dezember 2007 - Missionswerk FriedensBote
Dezember 2007 - Missionswerk FriedensBote
Dezember 2007 - Missionswerk FriedensBote
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Missions<br />
6<br />
Themen:<br />
Weihnachten – ein Fest<br />
für alle Menschen!<br />
Berichte von den<br />
Herbst-Missionstagen<br />
Vor 25 Jahren ist Nikolai<br />
November / <strong>Dezember</strong> <strong>2007</strong> Chrapow heimgegangen
Übersichtskarte<br />
Zur Titelseite:<br />
Weihnachtsfest ist ohne<br />
Kinderfreude über die<br />
bekommenen Geschenke<br />
unvorstellbar. Immer<br />
wieder hat die Hilfe der<br />
Missionsfreunde bei<br />
Tausenden von Kindern<br />
das Herz hoch schlagen<br />
lassen. Darüber freut sich<br />
auch unser Herr Jesus.<br />
Lesen Sie zu diesem<br />
Thema unsere Berichte<br />
auf den Seiten 4-7.<br />
Storoschenez<br />
Tschernowzy<br />
Inhalt<br />
Wjatskie Poljany<br />
Moskau R u s s l a n d<br />
Ukraine Usbekistan<br />
Charkow<br />
Puru<br />
Estland<br />
Georgien<br />
Kwareli<br />
6<br />
3 Jesus Christus – der Mittelpunkt<br />
des Weihnachtsfestes und des Lebens<br />
4 Weihnachtsgeschichten<br />
6 Aktion „Von Herzen zu Herzen“<br />
– Vorbote des Weihnachtsfestes<br />
8 „Geht hin und bringt Frucht“ (Herbst-Missions-Tage)<br />
12 Die Saat und Frucht im eisigen Norden<br />
16 Straßenfest in Thessaloniki<br />
– Brücke für das Evangelium<br />
17 Durch schwere Enttäuschungen zum<br />
wahren Sehen (Hilferuf)<br />
18 Gebetsanliegen<br />
19 Projekt WÄRME. Wenn der Rauch<br />
aus dem Schornstein des Nachbarn steigt …<br />
19 Impressum<br />
Bischkek<br />
Taschkent Kirgisien<br />
Missions<br />
Turuchansk<br />
November / <strong>Dezember</strong> <strong>2007</strong><br />
Jakutien<br />
Werchojanks<br />
Jakutsk<br />
Ochotsk<br />
Chabarowsk
Jesus Christus – der Mittelpunkt<br />
des Weihnachtsfestes und des Lebens<br />
Ich, der Herr, habe dich berufen in Gerechtigkeit und ergreife dich bei deiner Hand<br />
und Ich will dich behüten und dich zum Bund für das Volk setzen, zum Licht für die<br />
Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis<br />
führst und aus dem Kerker die, welche in der Finsternis sitzen. Jes. 42, 6-7<br />
Kein anderes Fest wird in der westlichen<br />
Christenheit so erwartet und herbeigesehnt<br />
wie Weihnachten. Kleine<br />
Kinder wie Erwachsene freuen sich jedes<br />
Jahr aufs Neue, dieses Fest zu feiern.<br />
Die Erwachsenen würden zwar gerne<br />
auf die stressige Zeit vor dem Fest verzichten,<br />
aber nicht auf das Fest selbst.<br />
Die Tatsache, dass Menschen, die dieser<br />
Festgemeinschaft beraubt sind und<br />
sich in der Einsamkeit das Leben nehmen,<br />
ist aus vielen Gefängnissen<br />
bekannt. Ich befürchte nur, dass ihnen,<br />
wie vielen in der Freiheit lebenden<br />
Menschen, die Bedeutung von Weihnachten<br />
nicht ganz klar ist.<br />
Vor allem in den Regionen, wo es zu<br />
Weihnachten kalt ist, vermissen die<br />
Betroffenen in der Einsamkeit die Geborgenheit<br />
und Wärme, die dieses Fest<br />
vermittelt. Sie vermissen das fröhliche<br />
Beisammensein von Menschen, die sich<br />
kennen und lieben. Sie vermissen das<br />
unbeschwerte Lachen von Kindern und<br />
ihre in Vorerwartung glänzenden Augen.<br />
Vielleicht vermissen sie auch das Festessen<br />
und die Weihnachtsgeschichte<br />
vom Christkind.<br />
Aber die wenigsten vermissen Jesus<br />
Christus, die Hauptperson und den<br />
eigentlichen Anlass dieses Festes. Für<br />
viele Menschen des christlichen Abendlandes<br />
bleibt Christus auch nach<br />
Weihnachten ein Christkind, unmündig<br />
und eigentlich unbedeutend für das persönliche<br />
Leben.<br />
Nur wer Jesus Christus als Messias und<br />
als persönlichen Retter kennt, weiß:<br />
Jesus Christus ist kein Christkind. Er ist<br />
Gottes Sohn mit einer unglaublichen<br />
Vollmacht. Christus ist mit Seinem Geist<br />
gegenwärtig, und keine Menschen,<br />
Grenzen, Mauern, Gitterstäbe oder<br />
Stacheldraht können Ihn aufhalten. Er ist<br />
immer da, am Tag und in der Nacht,<br />
selbst über den Tod hinaus.<br />
Wer Weihnachten als die Geburt von<br />
Jesus Christus feiert, hat etwas ganz<br />
Entscheidendes begriffen. Gott schenkte<br />
seinen Sohn zur Rettung dieser Welt,<br />
und selbst in der Einsamkeit und dem<br />
Verlassensein von Menschen brauchen<br />
wir nicht zu verzweifeln.<br />
Deshalb wollen wir noch viele Menschen<br />
mit dieser frohen Botschaft erreichen<br />
und ihnen den wahren Anlass von<br />
Weihnachten aufzeigen.<br />
Ich möchte mich im Namen des<br />
<strong>Missionswerk</strong>es <strong>FriedensBote</strong> bei allen,<br />
die im Gebet und mit tatkräftiger Unterstützung<br />
die Ausbreitung der frohen<br />
Botschaft von Jesus Christus mitgestaltet<br />
und finanziert haben, herzlich bedanken.<br />
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes<br />
neues Jahr!<br />
3<br />
Igor Tews,<br />
Mitarbeiter des<br />
<strong>Missionswerk</strong>s
W eihnachtsgeschichten<br />
Diese kurzen Berichte haben unsere Freunde uns über ihre letzten Weihnachtsfeiern zugeschickt.<br />
Auf den Bildern sind<br />
Kinder in verschiedenen<br />
Orten der<br />
Ukraine und Estlands<br />
während der letzten<br />
Weihnachtsfeiern zu<br />
sehen.<br />
Eilen zu Jesus<br />
„Die Hirten kamen eilend und fanden<br />
… das Kind in der Krippe liegen.“<br />
(Luk. 2,16)<br />
Weihnachten kennt man jetzt in der<br />
Ukraine in allen Bevölkerungsschichten.<br />
Bei verschiedenen Firmen hängen über<br />
den Eingängen Spruchbänder mit der<br />
Aufschrift „Frohe Weihnachten“.<br />
Noch vor wenigen Jahren wurden<br />
Weihnachtskarten und Traktate, die von<br />
Christen im Untergrund angefertigt wurden,<br />
vernichtet.<br />
Doch leider verdrängt der heutige<br />
äußerliche Rummel um das Fest die<br />
echte „Eile zu Jesus“, mit der die Hirten<br />
nach Bethlehem zu Jesus kamen.<br />
In der Vorweihnachtszeit hat auch<br />
unsere Gemeinde viele Einladungen<br />
unter den Ungläubigen verteilt. Unser<br />
Gemeinderaum war überfüllt.<br />
Auf die Einladung, „zu Jesus zu eilen“,<br />
folgten viele der Besucher. Das Bußgebet<br />
einer jungen Frau rührte die Anwesenden<br />
in besonderer Weise:<br />
„Herr, ich eilte so sehr zu Dir, dass ich<br />
draußen im Matsch ausgerutscht bin. Ich<br />
bin zurück nach Hause gelaufen, um<br />
mich umzuziehen. In meiner Eile habe<br />
ich vergessen, mein bestes Kleid anzuziehen.<br />
(Sie kam in einer Sporthose). Ich bin<br />
so froh, dass ich mich nicht verspätet<br />
habe! Vergib mir meine Sünden und<br />
nimm mich an.“ (Charkow / Ukraine)<br />
4<br />
Weihnachtsfest – das Evangelium<br />
für Kinder<br />
Jesus – Gottes Sohn – wurde als Kind<br />
auf der Erde geboren. Das begreift jeder.<br />
Deshalb kann man mit Weihnachten<br />
jedem Kind das Evangelium auf die einfachste<br />
Weise erklären.<br />
Unsere Freunde in Puru (Estland)<br />
haben Interviews mit Kindern gemacht,<br />
die aus ungläubigen Familien zu den<br />
Gottesdiensten kommen.<br />
Auf die erste Frage: „Was ist<br />
Weihnachten?“ antworteten alle sofort:<br />
„Die Geburt von Jesus Christus!“<br />
Nach der zweiten Frage: „Warum<br />
feiern wir Weihnachten?“ entstand eine<br />
Pause. Ein Junge sagte leise: „Die Geburt<br />
von Jesus Christus ist sogar wichtiger als<br />
mein Geburtstag, weil Er später für die<br />
Sünden der ganzen Welt starb.“ So entsteht<br />
bei den Kindern die logische<br />
Brücke von der Geburt Jesu zu Seinem<br />
Erlösungswerk auf Golgatha.<br />
Bei den Fragen: „Warum werden<br />
Geschenke gemacht?“, „Welche Geschenke<br />
können wir Jesus, dem Geburtstagskind,<br />
heute schenken?“ haben die<br />
Kinder improvisiert. Eigentlich war es<br />
ihnen klar, dass Jesus keine Süßigkeiten<br />
oder Spielzeug im Himmel braucht. Doch<br />
ihr Verlangen, Jesus eine Freude zu machen,<br />
war groß. Jemand sagte: „Ich will<br />
Ihm meinen Gehorsam schenken.“ Ein anderer:<br />
„Ich werde Ihm im Gebet danken.“
Dann beim Beantworten der weiteren<br />
Frage: „Wie sollen wir Weihnachten<br />
feiern?“ wurden die Kleinen ganz ernst.<br />
Sie verstanden, dass das Wichtigste<br />
nicht das gute Essen ist und dass Alkohol<br />
schon gar nicht dazu passt. Sie wollten<br />
Jesus ihr Bestes geben – ihr Herz.<br />
Auf die Frage, warum in der schönen<br />
Weihnachtsgeschichte auch Herodes<br />
mit seinen bösen Absichten vorkommt,<br />
sagte einer der Kinder nachdenklich:<br />
„Dadurch versteht man noch besser,<br />
dass die Geschichte wahr ist. Es gibt<br />
auch heute sehr viel Böses.“<br />
Wenn der „König Herodes“ plötzlich<br />
seine Rede vergisst …<br />
Der siebenjährige Dennis (Bild rechts)<br />
kam aus einer atheistischen Familie zur<br />
Sonntagsschule. Seine Eltern haben ihm<br />
zwar erlaubt, mit seinen Altersgenossen<br />
zu spielen und am Weihnachtsfest eine<br />
Tüte mit Süßigkeiten anzunehmen, aber<br />
an christlichen Aktivitäten durfte er sich<br />
nicht beteiligen.<br />
Bei der Rollenverteilung zum Weihnachtsanspiel<br />
wollte Dennis auf jeden<br />
Fall den König Herodes spielen. Er versicherte,<br />
dass er seine Eltern dazu überreden<br />
würde.<br />
Wider Erwarten erschienen die Eltern<br />
von Dennis auch zum Fest. Ihre Gesichter<br />
sahen überhaupt nicht freundlich<br />
aus. Die Gruppenleiterin war gespannt<br />
auf ihre Reaktion bei Dennis´ Auftritt.<br />
Während des Anspiels war „König<br />
Herodes“ mit einer Krone und einem<br />
Umhang bekleidet. Alles lief bestens.<br />
Plötzlich vergaß Dennis seine Worte. Die<br />
Gruppenleiterin suchte fieberhaft nach<br />
dem Text, um Dennis zu helfen. Es entstand<br />
eine unangenehme Pause…<br />
Plötzlich, in der entstandenen Stille,<br />
hörten alle, wie Dennis` Mutter ihm die<br />
weiteren Worte zuflüsterte. Später stell-<br />
te sich heraus,<br />
dass sie Dennis<br />
beim Üben zu<br />
Hause geholfen<br />
hatte. Die Situationentspannte<br />
sich. Von da<br />
an kamen die<br />
Eltern wiederholt<br />
zu den<br />
Gottesdiensten.<br />
W. und H.<br />
Tscherkasskich /<br />
Puru (Estland)<br />
Liebe Missionsfreunde, Ihre Hilfe bei<br />
den Vorweihnachtsaktionen „Von Herzen<br />
zu Herzen“ und „Geschenkpakete<br />
für Kinder“ macht das Weihnachtsfest<br />
für die Fernstehenden anziehender und<br />
attraktiver. Immer neue Besucher kommen<br />
dadurch in Berührung mit Jesus.<br />
Somit hat sich Ihre Mühe gelohnt – sie<br />
bekommt Ewigkeitswert. Danke.<br />
5
Bild oben:<br />
Die Vorweihnachtsaktion<br />
im Dorf, wo<br />
es noch keine<br />
Christen gibt, ist<br />
ein guter Anfang<br />
für die Verkündigung<br />
des<br />
Evangeliums.<br />
Bilder unten v.l.<br />
Verkommene<br />
Obdachlose durften<br />
in der Stadt<br />
Tschernowzy<br />
(West-Ukraine)<br />
Weihnachten mit<br />
den „normalen“<br />
Menschen feiern.<br />
Sehr überrascht<br />
waren sie, als sie<br />
Geschenke<br />
bekamen.<br />
Tränen der<br />
Dankbarkeit verschlagen<br />
den alten<br />
einsamen<br />
Menschen sowie<br />
den Eltern der<br />
kinderreichen<br />
Familien (Bild auf<br />
der Seite 7)<br />
die Sprache.<br />
6<br />
Aktion<br />
„Auf die Landstraßen und an die<br />
Zäune“<br />
„Und der Herr sprach zu dem Knecht:<br />
Geh hinaus auf die Landstraßen und an<br />
die Zäune und nötige sie hereinzukommen,<br />
dass mein Haus voll werde.“<br />
(Luk. 14,23)<br />
Die Aktion „Von Herzen zu Herzen“<br />
war für viele Menschen der praktischer<br />
Ausdruck der Liebe Gottes. Ihre Reaktionen<br />
waren unterschiedlich. Menschen,<br />
die dauernd in der Armut leben, konnten<br />
zunächst nicht fassen, dass ihnen so<br />
etwas einfach geschenkt wird. Sie nahmen<br />
die Geschenke mit Tränen in den<br />
Augen dankbar an.<br />
Es gab andere Leute, die unsicher<br />
wirkten. Sie fragten leise: „Wollt ihr uns<br />
etwa bestechen? Nein, wir wollen unseren<br />
Glauben nicht wechseln.“ (Sie deuteten<br />
damit auf ihren traditionellen<br />
orthodoxen Glauben hin.) Nach unserer<br />
Erklärung, dass das nicht der Fall sei,<br />
waren sie beruhigt. Wir hatten die<br />
Möglichkeit, die dankbaren Blicke der<br />
Menschen auf Gott zu richten. Er wurde<br />
geehrt!<br />
Am letzten Weihnachtsgottesdienst<br />
waren bei der Verteilung von<br />
Lebensmitteln viele Obdachlose anwesend.<br />
Sie wohnen in den Kellern der verlassenen<br />
Häuser, schlagen sich mit<br />
„Von Herzen zu Herzen“<br />
Die Beteiligten in der Aktion<br />
Betteln durch und ernähren sich von den<br />
Essensresten auf den Müllhalden.<br />
Über ihre Vergangenheit erzählen sie<br />
nicht gerne. Wir haben ihnen von der<br />
Liebe Gottes erzählt. Außer den<br />
Lebensmittelpakete nahmen sie Neue<br />
Testamente und Traktate mit. Nun wollen<br />
wir beten, dass der Herr die Saat aufgehen<br />
lässt.<br />
Tschernowzy (West-Ukraine)<br />
„Gebt, so wird euch gegeben“<br />
In den Weihnachtstagen hat unsere<br />
Jugendgruppe ein Krankenhaus mit älteren<br />
bettlägerigen Dauerpatienten<br />
besucht. Als unsere hellen jungen<br />
Stimmen das Lied „Stille Nacht, heilige<br />
Nacht“ mit Violinenbegleitung sangen,<br />
weinten die Leute. Hier spürten wir<br />
besonders deutlich, wie sehr die Welt<br />
den Erlöser braucht.<br />
Nach einem kurzen Anspiel und der<br />
Weihnachtspredigt verteilten wir unsere<br />
Geschenke an die Patienten. Die<br />
Krankenschwestern waren genauso froh<br />
über unseren Besuch und baten uns,<br />
bald wieder zu kommen.<br />
Um uns herum gibt es viele einsame<br />
alte Leute und Kinder, für die keiner<br />
sorgt, die von Herzenswärme keine<br />
Ahnung haben.<br />
Wir, die wir eigentlich mit den<br />
Geschenken kommen, werden selbst<br />
vom Herrn beschenkt. Ehre sei Gott in<br />
der Höhe!<br />
Alexander Dreswjannikow<br />
W.Poljany (Russland)
– Vorbote des Weihnachtsfestes<br />
„Von Herzen zu Herzen“, die im letzten Jahr stattfand, kommen zu Wort.<br />
Kostenloser Flug<br />
Einer der Briefe erreichte uns aus der<br />
Kleinstadt Turuchansk, die am sibirischen<br />
Fluss Jenisej am<br />
Polarkreis liegt. Dennis M.<br />
schreibt:<br />
Ich hatte die Aufgabe,Weihnachtsgeschenke<br />
für Kinder in<br />
die Dörfer Surguticha<br />
und Kangatowo zu<br />
bringen. Beide Dörfer<br />
sind 250 km von Turuchansk<br />
entfernt. Die<br />
Einwohner dieser Dörfer<br />
leben vom Fischfang<br />
und von der<br />
Jagd. Im Winter ist der Hubschrauber<br />
das einzige Verkehrsmittel.<br />
Unsere Jugend hatte für die Kinder<br />
des ersten Dorfes 60 Geschenkpakete<br />
vorbereitet. Doch für die Überbringung<br />
dieser Geschenke hatten wir kein Geld.<br />
Ich betete einfach und ging.<br />
Im Gebäude des kleinen Flughafens<br />
wurde ich mit meinem Gepäck, das weit<br />
über 100 kg wog, skeptisch angesehen.<br />
Doch als der Leiter erfuhr, dass das<br />
Weihnachtsgeschenke für die Kinder<br />
des Dorfes Surguticha waren, sagte er<br />
zu mir: „Es wird für dich zu teuer werden,<br />
alles zu bezahlen. Doch für den<br />
guten Zweck können auch wir etwas<br />
tun. Deshalb darfst du kostenlos fliegen.“<br />
Der Herr tut Wunder!<br />
Im Dorf hat der Schuldirektor und<br />
noch ein junger Mann – mein alter<br />
Bekannter – mir beim weiteren Transportieren<br />
geholfen. Der Dorfvorsitzende<br />
ordnete an, dass wir in einem großen<br />
Raum des Postgebäudes die Verteilung<br />
unserer Geschenke durchführen durften.<br />
Bald kamen rund 50 Kinder, und ich<br />
hatte eine wunderbare Gelegenheit,<br />
ihnen und einigen anwesenden<br />
Erwachsenen von der Geburt des<br />
Erlösers der Welt zu erzählen. Einige<br />
Dorfkinder konnten wegen Krankheit<br />
nicht an der Feier teilnehmen. Diese<br />
besuchte ich zu Hause.<br />
Nach vier Stunden flog der Hubschrauber<br />
wieder zurück, und ich durfte<br />
mitfliegen.<br />
Danke allen lieben Missionsfreunden,<br />
die uns zu solchen großartigen Möglichkeitenverhelfen.<br />
Gott<br />
vergelte es<br />
Ihnen.<br />
Dennis M. /<br />
Turuchansk<br />
(Russland)<br />
Einige kurze<br />
Dankesbriefe<br />
haben uns<br />
auch aus dem eisigen Jakutien erreicht.<br />
Die Familien der Missionare führen dort<br />
in der Regel ein äußerst bescheidenes<br />
Leben. Somit ist für sie ein kleines Paket<br />
mit Grundnahrungsmitteln eine große<br />
Freude zum Fest.<br />
Liebe Missionsfreunde, wir möchten<br />
jedem, der sich dieser, einer der segensreichsten<br />
Aktionen des Jahres, anschließen<br />
möchte, Mut dazu machen. Ihre<br />
Spenden dürfen Sie mit dem Vermerk:<br />
Aktion „Von Herzen zu Herzen“ überweisen.<br />
Sie werden zielgerecht für die<br />
Weihnachtsgeschenke an die Armen<br />
und Notleidenden verwendet. In den<br />
nächsten Ausgaben werden wir über die<br />
Verteilung der Geschenke berichten.<br />
Für Ihre finanzielle Unterstützung<br />
danken wir Ihnen von Herzen.<br />
Ihr <strong>Missionswerk</strong><br />
7<br />
Bilder links:<br />
Denis M. (Bild<br />
klein) durfte mit<br />
seinem außergewöhnlich<br />
schweren<br />
Gepäck kostenlos<br />
mitfliegen, weil es<br />
Weihnachtsgeschenke<br />
waren.
„Geht hin und bringt Frucht“<br />
Bild oben:<br />
Während der<br />
Missionskonferenz<br />
in Schwäbisch<br />
Gmünd.<br />
Auf dem Bild rechts<br />
singt der Chor aus<br />
Oranienburg während<br />
der Missionskonferenz<br />
in Berlin.<br />
Bilderreihe unten<br />
v.l.: Die missionarische<br />
Familie Issa<br />
und Taalaj mit ihren<br />
Kindern;<br />
Issa mit einem der<br />
Täuflinge;<br />
die Gemeinde im<br />
kirgisischen T.<br />
wächst.<br />
Für die Herbst-Missions-Konferenzen<br />
am 21. und 28. Oktober haben wir das<br />
Frühlingsmotto „Geht hin und bringt<br />
Frucht“ beibehalten.<br />
Die Gemeinden in Berlin (Hellersdorf)<br />
und in Schwäbisch Gmünd (Hussenhofen)<br />
haben den Gästen der Missionsveranstaltungen<br />
liebevoll ihre Gastfreundschaft<br />
und Herzlichkeit entgegengebracht,<br />
wofür wir ihnen nur dankbar<br />
sagen können: Vergelt’s Gott!<br />
Unsere Gastreferenten kamen aus<br />
Kirgisien, Georgien und aus dem russischen<br />
Fernen Osten.<br />
Hier geben wir ihnen das Wort:<br />
Zwei brennende Fragen<br />
Zeugnis von Issa O. (Missionar in Kirgisien)<br />
Vor meiner Bekehrung war ich ein brutaler<br />
Straßenschläger. Mit meinen Kumpanen<br />
versetzte ich die ganze Umgebung<br />
in Angst und Schrecken.<br />
Doch im Inneren war ich tief unglück-<br />
lich. Mein Vater war Alkoholiker. In meiner<br />
Kindheit musste ich mit meinen<br />
Geschwistern und unserer Mutter vor<br />
ihm fliehen, wenn er betrunken nach<br />
Hause kam. Damals nahm ich mir vor,<br />
nie zu trinken.<br />
Doch schon bald übertraf ich meinen<br />
Vater darin. Einmal sagte er traurig zu<br />
mir: „Du wärest doch besser gestor-
Herbst-Missions-Konferenzen<br />
ben.“ Ich selbst kam auch zu diesem<br />
Entschluss und wollte mich umbringen.<br />
Doch ich ahnte, dass es ein Jenseits<br />
gibt. Ich hatte Angst, unvorbereitet<br />
dahin zu kommen. Zwei Fragen bedrängten<br />
mich, mit denen ich mich an<br />
einen bekannten Mullah (islamischer<br />
Geistlicher) wandte.<br />
Auf meine erste Frage: „Kann ich die<br />
Gewissheit haben, dass ich ins Paradies<br />
komme, wenn ich ganz genau nach<br />
dem Koran lebe?“ sagte der Mullah<br />
nach einer Pause: „Du kannst dich<br />
schon bemühen, nach dem Koran alles<br />
richtig zu tun. Doch die letzte<br />
Entscheidung über deine Zukunft trifft<br />
Allah allein. Kein Mensch kann wissen,<br />
ob er in das Paradies oder in die Hölle<br />
kommt.“<br />
Ich stellte meine zweite Frage: „Kann<br />
ich mit Allah reden?“ Der Mullah lachte<br />
nur: „Du bist ein Straßenbandit, ein<br />
Alkoholiker, du nimmst Drogen, und du<br />
willst mit dem Allerhöchsten reden?!<br />
Nein, das ist unmöglich!“<br />
Nach solchen Antworten verging<br />
mein Wunsch, ein gute Moslem zu werden.<br />
Nach Gutem zu streben hatte also<br />
keinen Zweck. Ich trieb weiter mein<br />
Unwesen mit Alkohol, Drogen und<br />
Prügeleien.<br />
Einmal hörte ich von einem bekannten<br />
Kirgisen, dass er Christ geworden<br />
war. Ich suchte ihn auf und stellte ihm<br />
dieselben Fragen: „Wenn ich nach deiner<br />
Bibel lebe, komme ich ins Paradies?“<br />
Mein Bekannter antwortete sofort:<br />
„Jesus Christus garantiert das ewige<br />
Leben jedem, der zu Ihm kommt!“ Und<br />
er las mir darauf den Bibelvers aus<br />
Johannes 3,16 vor.<br />
Ganz aufgeregt fragte ich dann: „Und<br />
kann ich mit diesem Jesus reden?“ Mein<br />
Freund schaute mich freundlich an:<br />
„Jesus wartet schon lange auf dich.“<br />
Mir stockte der Atem. Die lange<br />
Suche hatte plötzlich ein Ende. Als ich<br />
nach dem Rat meines Freundes versuchte<br />
zu beten, spürte ich die unbeschreibliche<br />
Nähe dieses mir bis dahin unbekannten<br />
Gottes ganz real.<br />
Jener denkwürdige Tag verging für<br />
mich wie im Traum. Ich saugte die<br />
Erzählungen meines Freundes auf wie<br />
ein ausgetrockneter Schwamm.<br />
Einige Tage danach ging ich aus meinem<br />
Haus auf die Straße und rief froh<br />
und laut: „Hallo, Nachbarn, ich bin<br />
Christ geworden! Jesus Christus hat<br />
mich verändert!“<br />
Die Leute beobachteten mich vorsichtig<br />
durch die Fenster und sprachen miteinander:<br />
„Issa ist förmlich durchgedreht.“<br />
Am Abend kam der mutigste Nachbar<br />
zu mir, weil er gehört hatte, dass die<br />
Christen ihre Schulden abzahlen. Ganz<br />
vorsichtig begann er: „Issa, bist du wirklich<br />
Christ geworden?“ Nach meinem<br />
„Ja“ setzte er fort: „Weißt du noch,<br />
dass du dir bei mir früher Geld geliehen<br />
hast, um Wodka zu kaufen? Kannst du<br />
mir es jetzt wieder geben?“ Ich erwiderte<br />
freundlich: „Natürlich. Hier hast du<br />
dein Geld.“ Danach kamen noch einige,<br />
und ich wurde bald mein ganzes Geld<br />
los. Früher hatten die Leute Angst, mich<br />
an meine Schulden zu erinnern.<br />
9<br />
Bilder links (klein):<br />
Erwin Baier, Leiter<br />
der Gemeinde in<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
und Walter Penner,<br />
Missionsleiter
Bild klein auf der<br />
rechten Seite:<br />
Sophiko Kandelaki<br />
hat die Vorträge<br />
ihres Vaters (Bild<br />
unten) bei den<br />
Konferenzen und in<br />
den Gemeinden mit<br />
christlichen Liedern<br />
in Georgisch,<br />
Russisch und<br />
Deutsch umrahmt.<br />
Bilder rechts:<br />
Die Gemeinde in der<br />
Kreisstadt Kvareli<br />
(Ost-Georgien),<br />
derer Leiter<br />
Gia Kandelaki<br />
(Bild unten) ist.<br />
Dann fuhr ich zu meiner Frau Taalaj,<br />
die sich mit den Kindern am liebsten fern<br />
von mir aufhielt, und teilte ihr mit:<br />
„Kommt nach Hause. Mit dem alten<br />
Leben ist jetzt Schluss. Ich bin ein anderer<br />
Mensch geworden.“ Mit einem<br />
müden Lächeln erwiderte Taalaj: „Das<br />
hast du mir schon oft versprochen und<br />
nie gehalten.“ Ich sagte dann: „Ich verspreche<br />
jetzt nichts mehr. Jetzt hat Gott<br />
mich verändert.“<br />
Drei Monate beobachtete und prüfte<br />
mich Taalai, bis sie überzeugt war, dass<br />
ich mich tatsächlich verändert hatte -<br />
dann nahm auch sie Jesus als ihren Herrn<br />
an.<br />
Seitdem sind Issa und Taalaj frohe<br />
Verkündiger des Evangeliums. Über ihren<br />
fünfjährigen äußerst schweren missionarischen<br />
Dienst im Süd-Osten Kirgisiens<br />
haben wir in der Ausgabe 1/2004 berichtet.<br />
Dort ist eine Gemeinde entstanden.<br />
Gegenwärtig wohnen sie mit ihren vier<br />
Kindern im Dorf Malowodnoje, das 30<br />
km nördlich von der kirgisischen<br />
Hauptstadt Bischkek liegt, und wirken<br />
für den Herrn.<br />
Abschließend zum kirgisischen Bericht<br />
möchten wir aufrufen, für unsere kirgisischen<br />
Glaubensgeschwister zu beten.<br />
Sogar der Mullah stimmte zu<br />
Bericht über den Dienst von Gia<br />
Kandelaki (Missionar in Ost-Georgien)<br />
Gia erzählte, dass 65 % der ethnischen<br />
Georgier sich zur Orthodoxen<br />
Kirche bekennen. Die Zahl der wiedergeborenen<br />
Christen ist jedoch äußerst<br />
klein. Bis in die 90-ger Jahre gab es in<br />
Georgien nur 13 kleine evangelikale<br />
Gemeinden. Durch die intensive Missionsarbeit<br />
sind es heute 65 Gemeinden.<br />
Leider ist die Orthodoxe Kirche immer<br />
noch gegen die Verbreitung des<br />
Evangeliums durch evangelikale<br />
Christen.<br />
11 % der Bevölkerung Georgiens sind<br />
Moslems. In dieser Zahl sind Abchasen,<br />
Adsharen, Dagestaner, Lesginen und<br />
andere Kleinvölker enthalten, die in<br />
Georgien wohnen.<br />
10<br />
Unsere georgischen Glaubensgechwister<br />
verkündigen das Evangelium<br />
allen Nationen. Somit bekehren sich<br />
auch ehemalige Moslems zu Jesus.<br />
Ein 18 jähriges Mädchen hat nach<br />
ihrer Bekehrung in ihrem moslemischen<br />
Heimatdorf Sonntagsschulunterricht für<br />
mehr als 30 Kinder durchgeführt. Als<br />
einige alte Moslems sich beim<br />
Dorfmullah darüber beschwerten, überraschte<br />
sie der Geistliche mit den<br />
Worten: „Das Mädchen lehrt nichts<br />
Schlechtes; lasst sie in Ruhe.“<br />
An dieser Stelle bat Gia, für diesen<br />
Mullah zu beten. Gott kann sein Herz<br />
ebenso verändern, wie Er es bereits bei<br />
vielen anderen gemacht hat. In diesem<br />
Dorf werden Gottesdienste im Haus<br />
eines ehemaligen Moslems durchgeführt.
Das kleine Land Georgien wird zurzeit<br />
von Regionalkonflikten erschüttert. Hier<br />
und da kommt es zu Schießereien.<br />
Unsere Missionare bitten uns, für sie<br />
und ihr Land zu beten.<br />
Die erste CD mit christlichen<br />
Liedern in Georgisch<br />
Mit Gia kam auch seine vierzehjährige<br />
Tochter Sophiko nach Deutschland. Mit<br />
ihrer wunderschönen Stimme hat sie<br />
während der Konferenzen<br />
und bei<br />
Besuchen in Gemeinden<br />
einen<br />
segensreichen<br />
Dienst getan.<br />
An einsatzfreien<br />
Tagen konnten in<br />
einem christlichen<br />
T onstudio<br />
Aufnahmen für die erste christliche CD<br />
mit Liedern in Georgisch gemacht werden.<br />
Die CD soll der Verbreitung des<br />
Evangeliums in Georgien dienen.<br />
Falls jemand sich an den Kosten der<br />
Herstellung der CD in Georgien beteiligen<br />
möchte, kann er das mit einer<br />
Spende an das <strong>Missionswerk</strong> mit dem<br />
Vermerk „CD Georgien“ im Feld für<br />
Verwendungszweck tun.<br />
Geistliche Wüste am Ende der Welt<br />
Über unseren dritten Referenten,<br />
Swjatoslav Maiboroda (im Umgang<br />
Slawik genannt), haben wir bereits in<br />
unseren Ausgaben (6/2004 und 1/<strong>2007</strong>)<br />
berichtet. Mit seiner Frau und drei<br />
Kindern wohnt er in Chabarowsk.<br />
Die Großstadt Chabarowsk liegt 30<br />
km nördlich von der chinesischen<br />
Grenze am Fluss Amur. Sie ist das Zentrum<br />
des fernöstlichen Gebietes mit einer<br />
Fläche von 785.700 qkm – mehr als<br />
zwei mal so groß wie Deutschland.<br />
578000 Einwohner – Rund ein Drittel<br />
der gesamten Einwohnerzahl des<br />
Chabarowskgebietes – wohnen in der<br />
Metropole.<br />
In der Stadt Chabarowsk gibt es<br />
Christen, doch die Umgebung ist eine<br />
geistliche Wüste.<br />
Vor einem Jahr hörte Slawik, dass es<br />
weit im Norden in der Kleinstadt<br />
Ochotsk (5400 Einw.), die an dem kalten<br />
Ochotskischer Meer liegt, noch keinen<br />
einzigen Christen gibt. Nach vielen<br />
Gebeten ergab sich für ihn und seinen<br />
Freund Sascha die Gelegenheit, nach<br />
Ochotsk zu fliegen.<br />
Es war Anfang <strong>2007</strong> nach den russischen<br />
Weihnachten. Slawik und Sascha<br />
nahmen viele Geschenke und<br />
Kinderbibeln für die Kinder mit.<br />
In Ochotsk besuchten sie das<br />
Waisenhaus, den Kindergarten und die<br />
Schule. Überall erzählten sie den<br />
Kindern von der Geburt Jesu und verteilten<br />
Geschenke. Die Freude war auf<br />
beiden Seiten groß.<br />
Eine Woche waren die beiden bei<br />
Helene, der Schwester von Sascha,<br />
untergebracht, die in Ochotsk wohnt.<br />
Kurz vor dem Rückflug der<br />
Missionare sagte Helene zu Slawik:<br />
„Fünf Tage vor eurer Ankunft<br />
habe ich mich bekehrt. Ich habe eine<br />
Bibel, in der ich schon lange lese. Bis<br />
jetzt verstand ich sie kaum. Doch<br />
während dieser Woche habe ich<br />
euch beide sehr genau beobachtet.<br />
Nun will ich mich taufen lassen.“<br />
Slawik und Sascha waren froh und<br />
überrascht. Die Frage, wo die Taufe<br />
stattfinden konnte, blieb jedoch<br />
offen, denn in der Kleinstadt gab es<br />
weder ein Schwimmbad, noch eine<br />
einfache Badewanne.<br />
Auf keinen Fall wollte Helene bis zum<br />
Sommer warten, weil sie als Krankenschwester<br />
immer wieder plötzliche<br />
Sterbefälle miterlebt hatte. Es blieb nur<br />
eine einzige Möglichkeit, nämlich ein<br />
Fass, in dem normalerweise Sprit transportiert<br />
wurde. Helene war es recht.<br />
Ein wichtiges Anliegen ist es jetzt, für<br />
Helene zu beten, weil sie noch immer<br />
die einzige gläubige Frau in ihrer<br />
Umgebung ist.<br />
11<br />
Bild unten (klein):<br />
Helene mit Sascha<br />
und Slawik vor<br />
dem improvisierten<br />
Taufbecken –<br />
einem einfachen<br />
Fass, weil es nichts<br />
anderes gab.<br />
Bild unten (groß):<br />
Die Stadt Ochotsk<br />
liegt am<br />
Ochotskischen<br />
Meer, dessen<br />
Wasser auch im<br />
Sommer eisig ist.
Bild unten:<br />
Die Nanajenkinder<br />
auf der christlichen<br />
Freizeit, die im<br />
letzten Sommer<br />
stattfand.<br />
Weiße Flecken auf der Missionskarte<br />
Das Chabarowskgebiet ist eine Region,<br />
in der folgende Kleinvölker leben:<br />
Nanajer (12.017 Einw.),<br />
Negidalzen (622 Einw.),<br />
Orotschen (915 Einw.) und<br />
Ultschen (3.233 Einw.).<br />
Außerdem leben dort Vertreter von<br />
Ewenken, Ewenen, Niwchen und Udehe.<br />
Diese Kleinvölker siedeln meistens entlang<br />
des Flusses Amur. Sie stecken noch<br />
tief im Heidentum, Okkultismus und<br />
Schamanismus. Durch die russische<br />
Einbürgerung nahmen sie auch russische<br />
Gewohnheiten an. So hat sich unter<br />
ihnen die Trunksucht stark verbreitet.<br />
Einer der Gründe für das Aussterben<br />
einiger Kleinvölker ist ihre alte Tradition,<br />
innerhalb der Familie zu heiraten.<br />
Die Evangelisierung dieser Völker ist<br />
äußerst schwierig. Slawik hat bereits<br />
einiges mit den Jugendlichen dieser<br />
Völker unternommen. Doch eine<br />
Bekehrung unter ihnen hat er noch nicht<br />
erlebt.<br />
Die Missionskonferenzen haben die<br />
dringende Not an Arbeit und Arbeitern<br />
aufgezeigt. An vielen Stellen hat noch<br />
nicht einmal das Säen begonnen. Lasst<br />
uns für die Säleute und für die<br />
Erntearbeiter beten. Möge unsere<br />
Anteilnahme ihre Hände stärken. Dann<br />
sind auch wir an der Frucht für die<br />
Ewigkeit beteiligt.<br />
12<br />
Die Saat<br />
Wer war Nikolai Chrapow<br />
Vor 25 Jahren, am späten Abend des<br />
6. Novembers 1982, ist Nikolai Chrapow<br />
heimgegangen. Der Name des treuen<br />
Verkündigers des Evangeliums ist weit<br />
über die Grenzen seiner Heimat, der<br />
ehemaligen Sowjetunion, bekannt<br />
geworden.<br />
Nikolai Chrapow war Autor von christlichen<br />
Liedern, Gedichten und theologischen<br />
Auslegungen. Er war ein guter<br />
Lehrer für einige Generationen.<br />
Für seine kompromisslose Haltung<br />
wurde er in der ehemaligen Sowjetunion<br />
von den gottlosen Machthabern sechs<br />
Mal verhaftet. Die gesamte Zeit, die<br />
Nikolai Chrapow in verschiedenen<br />
Gefängnissen und Strafarbeitslagern verbrachte,<br />
beträgt 29 Jahre und 2 Monate.<br />
Mutig und geduldig trug Nikolai<br />
Chrapow die Schmach um Christi willen.<br />
Doch im Jahre 1980 starb seine Ehefrau<br />
Elisaveta. Die Nachricht über die erneute<br />
Verhaftung ihres Mannes führte zu<br />
einem schweren Schlaganfall, den sie<br />
nicht überlebte.
und Frucht im eisigen Norden<br />
(Zum 25. Gedenktag an Nikolai Petrowitsch Chrapow)<br />
Als Nikolai im Gefängnis davon erfuhr,<br />
sehnte auch er sich besonders intensiv<br />
nach seiner himmlischen Erlösung.<br />
Körperlich war er durch viele Misshandlungen<br />
und Krankheit erheblich<br />
geschwächt.<br />
Morgens, am 6. November waren zwei<br />
Töchter von Nikolai Charpow, Nadeshda<br />
und Ljubow, vor dem Tor seines<br />
Strafarbeitslagers. Sie waren den rund<br />
zwei Tausend Kilometer weiten Weg<br />
gefahren, um den Vater in seiner<br />
Einsamkeit zu trösten. Sie wussten<br />
nicht, dass er im Sterben lag.<br />
Die jungen Frauen warteten den ganzen<br />
Tag vergeblich auf die Besuchsgenehmigung.<br />
Ohne ihnen Gründe der<br />
Absage zu nennen, schickte man sie<br />
weg.<br />
Gerade waren Nadeshda und Ljubow<br />
wieder zu Hause angekommen, kam<br />
auch das Telegramm, dass ihr Vater tot<br />
ist.<br />
Die Leiche von Nikolai Chrapow wurde<br />
seinen Kindern herausgegeben. Zu seiner<br />
Beerdigung in Taschkent waren über<br />
1.000 Christen aus verschiedenen Teilen<br />
des Landes angereist. Dieses Mal trauten<br />
sich die Behörden nicht, die<br />
Trauerfeier zu stören. Auf dem Weg<br />
zum Friedhof hatte die Polizei für acht<br />
große Busse mit den Trauergästen alle<br />
Ampeln auf „grün“ geschaltet.<br />
Einer der Bibeltexte, der zum Leben<br />
von Nikolai Chrapow passt, steht in<br />
Hebr 13,7: „Gedenkt an eure Lehrer, die<br />
euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr<br />
Ende schaut an und folgt ihrem Glauben<br />
nach.“<br />
Die Tochter von Nikolai Chrapow,<br />
Nadeshda, hat zum 25. Sterbedatum<br />
ihres Vaters folgendes Gedicht geschrieben<br />
und uns zugeschickt. Daniel<br />
Siemens (Köln), unser Vereinsmitglied,<br />
hat es ins Deutsche übersetzt.<br />
S’ist ein Viertel Jahrhundert vergangen<br />
Seit den tragischen Tagen<br />
Und mein Leben zur Hälfte gefangen<br />
Hat das Leid weggetragen.<br />
Die Erin’rung ist hell, ungebrochen.<br />
Gleich den leuchtenden Kerzen<br />
Trage ich stets in mir, scharf gestochen,<br />
Papa’s Bild in dem Herzen.<br />
Von dem Feuer des Herrn angezündet<br />
War das Licht seiner Kerze.<br />
Es hat mir Gottes Liebe verkündet<br />
Auch in Leiden und Schmerzen.<br />
Auszulöschen versuchte man ständig<br />
Seinen Leuchter vergebens,<br />
Doch er leuchtete hell und unbändig<br />
Aus der Fülle des Lebens.<br />
Vielen brachte er Licht, Gottes Wärme<br />
In die Kälte der Nacht.<br />
Und dann sahen auch sie Gottes Sterne<br />
Und ihr Herz ist erwacht.<br />
13<br />
Bilder links:<br />
Jakutisches<br />
Strafarbeitslager<br />
Tabaga, in dem<br />
Georgi Vins und<br />
andere Christen<br />
ihre Haft abbüßen<br />
mussten.<br />
Der berühmte 1200<br />
km lange „Kolyma-<br />
Weg“, den die<br />
Häftlinge<br />
auf dem ewigen<br />
Bodenfrost gebaut<br />
haben. Mit<br />
Sicherheit waren<br />
auch Christen<br />
unter den<br />
Hunderttausenden<br />
Häftlingen, die<br />
dabei umkamen, so<br />
dass man von<br />
einem Weg, der<br />
„auf Knochen“<br />
gebaut ist, spricht.<br />
Bild links:<br />
Die Familie von<br />
Nikolai und<br />
Elisaveta Chrapow<br />
(Aufnahme aus<br />
dem Jahre 1960)<br />
Bild unten:<br />
Nadeshda, die<br />
Tochter von Nikolai<br />
Chrapow, hat das<br />
links abgedruckte<br />
Gedicht verfasst.
Die Tränen auf den<br />
Wangen der verbannten<br />
Christen<br />
erfroren bei der<br />
schrecklichen Kälte<br />
zu kleinen Diamanten.<br />
Die meisten<br />
von ihnen<br />
sind nie zurückgekommen.<br />
Doch<br />
sie glaubten, dass<br />
Gott ihre Gebete<br />
hören und Frucht<br />
schenken würde.<br />
Bilder unten v. l.:<br />
Nur mit dem<br />
Geländewagen<br />
„Jäger“ konnten<br />
die jakutischen<br />
Brüder durch die<br />
Sümpfe und die<br />
Unwegsamkeit zu<br />
den verlassenen<br />
Gefängnissen im<br />
Hohen Norden<br />
kommen.<br />
Bericht des Leiters des <strong>Missionswerk</strong>es<br />
in Jakutien „Evangelium dem Osten“,<br />
Valentin Nikonenko<br />
Spuren im eisigen Norden<br />
In der großen Missionsarbeit wollen<br />
wir uns nur als bescheidene Nachfolger<br />
der ersten Missionare sehen. Sie sind in<br />
den unzähligen nördlichen Vernichtungslagern<br />
ums Leben gekommen und<br />
sind zum größten Teil unbekannt geblieben.<br />
Schon lange war es mein Wunsch, die<br />
Strafarbeitslager, die der Diktator Stalin<br />
700 km nordöstlich der Hauptstadt<br />
Jakutsk in den Werchojansk-Bergen eingerichtet<br />
hatte, zu besuchen. Mit einfachen<br />
Verkehrsmitteln war für uns eine<br />
solche Fahrt früher undenkbar. Doch mit<br />
unserem „Jäger“ wagten wir diese Reise.<br />
Unser Weg war mit Schwierigkeiten<br />
verbunden, doch der Herr half uns<br />
durch.<br />
In ähnlichen Straflagern waren viele<br />
Christen. Folgendes Wort aus Hebr. 11,3<br />
kommt mir in den Sinn: „Sie, derer die<br />
Welt nicht wert war, sind umhergeirrt in<br />
Wüsten, auf Bergen, in Höhlen und<br />
Erdlöchern.“<br />
Gott sah, wie unsere Vorgänger mit<br />
Tränen gesät haben. Heute dürfen wir<br />
mit Freuden ernten.<br />
Mit uns auf die Fahrt kamen einige<br />
junge Brüder mit, die über das Gesehene<br />
und Gehörte tief nachdenklich wurden.<br />
Zusammen haben wir dem Herrn für den<br />
14<br />
Glauben unserer Vorgänger gedankt und<br />
gebetet, dass der Herr uns auch genug<br />
Glauben schenkt, um Seinen Auftrag zu<br />
erfüllen.<br />
„Der eine sät, …<br />
Der Befehl des Herrn an Seine<br />
Nachfolger „Geht hin und bringt Frucht“<br />
schließt auch das Säen mit ein. Das Säen<br />
ist immer mit Verlusten, mit Entbehrung<br />
und mit Opfer verbunden. Doch Jesus<br />
sagte dazu: „Wahrlich, wahrlich, ich<br />
sage euch: Wenn das Weizenkorn in die<br />
Erde fällt und erstirbt, bringt es viel<br />
Frucht.“ Joh. 12,24<br />
Zwei Drittel (18,5 Jahre) der gesamten<br />
Haftzeit verbrachte Nikolai Chrapow in<br />
den Vernichtungslagern des eisigen<br />
Sibiriens und Jakutiens. Er und tausende<br />
andere Prediger haben gesät. Mehr<br />
noch: sie selbst wurden zum<br />
Weizenkorn, das in die Erde fiel und<br />
starb. Daraus ist Frucht entstanden.<br />
… der andere ernten“ (Joh. 4, 37)<br />
Vor 17 Jahren, am 3. November 1990,<br />
saß ich mit meiner Familie im Flugzeug,<br />
das aus Moskau nach Jakutsk fliegen<br />
sollte. Meine gerade gut begonnene<br />
ärztliche Karriere und Bequemlichkeit<br />
des städtischen Lebens in der Ukraine<br />
blieben zurück. Vor uns lag im gewissen<br />
Sinn eine Wildnis und Ungewissheit.<br />
Meine Frau und ich hielten unsere<br />
zwei kleinen Kinder im Alter von 4 und<br />
20 Monaten auf dem Schoß. Die
Temperatur in Moskau beim Abflug war<br />
0°; Jakutsk begegnete uns mit -30°.<br />
Und schon in den nächsten Tagen ging<br />
sie unter -40°.<br />
Einige von unseren nichtgläubigen<br />
Freunden hielten uns für verrückt. Doch<br />
der Gedanke: „Wir fahren auf das<br />
Missionsfeld!“ beflügelte uns. Nach 70<br />
Jahren schwerer atheistischer<br />
Christenverfolgungen war es für uns<br />
wie ein Traum.<br />
Doch es war kein Traum. Es war<br />
Gottes Antwort auf die Gebete tausender<br />
Christen, die ihr Leben in der nördlichen<br />
Verbannung beendet haben. Ihre<br />
Tränen auf ihren Wangen erfroren bei<br />
der schrecklichen Kälte zu kleinen<br />
Diamanten. Die meisten von ihnen sind<br />
nie zurückgekommen. Doch sie glaubten,<br />
dass Gott ihre Gebete hören und<br />
Frucht schenken würde.<br />
Die Bilanz der letzten 17 Jahre der<br />
Missionsarbeit in Jakutien<br />
Vor 17 Jahren zählte unser Gebets-<br />
kreis nur fünf Personen. Kein Einheimischer<br />
war dabei. Wir sehnten uns nach<br />
Bekehrungsgebeten in einheimischer<br />
Sprache. Der Herr erhörte unsere<br />
Gebete – schon bald gehörten zu unserem<br />
Missionsteam Christen aus den<br />
nördlichen Völkern: Jakuten, Ewenen,<br />
Ewenken und andere. Hunderte Einheimische<br />
kamen zum Glauben.<br />
Zurzeit gibt es in Jakutien über 50<br />
Gemeinden und Hauskreise, die meisten<br />
Besucher sind Einheimische.<br />
Wir haben lange dafür gebetet, dass<br />
das Neue Testament in die Sprachen der<br />
nördlichen Völker übersetzt werden<br />
könnte. Vor drei Jahren bekamen die<br />
Jakuten das Evangelium in ihrer Muttersprache.<br />
Unser weiterer Wunsch an Gott war<br />
ein Liederbuch mit jakutischen Liedern.<br />
Heute haben die jakutischen Christen<br />
ihr erstes Liederbuch mit 100 Liedern,<br />
von denen sie ein drittel selbst gedichtet<br />
und komponiert haben.<br />
Wir füllen die Volkstraditionen mit<br />
christlichem Inhalt<br />
Eins der Lieblingsfeste der Jakuten<br />
trägt den Namen „Essech“. Das ist ein<br />
heidnisches Fest, das zu Beginn des<br />
Sommers gefeiert wird. Die Leute beten<br />
dabei die Sonne an.<br />
In den letzten zwei Jahren haben<br />
jakutische Christen „Essech“ auf christliche<br />
Art gefeiert. Es wurde zum<br />
Zeugnisfest der bekehrten Jakuten, die<br />
von den Feuer- und Sonnenanbetern<br />
zum wirklichen Licht – zu Jesus Christus<br />
– gefunden haben.<br />
Zu den festlichen Volkstraditionen<br />
gehört auch der nationale Gesang<br />
„Ossochai“. Gewöhnlich fangen die<br />
Teilnehmer an zu singen, wenn sie<br />
bereits ziemlich alkoholisiert sind.<br />
Die ungläubigen Jakuten waren<br />
zutiefst verwundert, dass der christliche<br />
„Ossochai“ ein viel größerer Ausdruck<br />
der Freude der Teilnehmer war – und<br />
das ohne Alkohol und Aufputschmittel.<br />
Es war ein Lobpreis an Gott von freien<br />
und glücklichen Menschen.<br />
15<br />
Bild links:<br />
Kindergruppe beteiligt<br />
sich an der Feier<br />
des 10-jährigen<br />
Bestehens der jakutischen<br />
Gemeinde in<br />
Krest-Chaldshai.<br />
Bild unten: Valeri<br />
Burzev – der erste<br />
jakutische<br />
Gemeindeälteste in<br />
Krest-Chaldshai. Das<br />
Volksgesänge<br />
„Ossochai“ mit<br />
christlichem Inhalt.
Straßenfest in Thessaloniki – Brücke<br />
Bericht aus Griechenland<br />
16<br />
Unsere junge Gemeinde ist ständig auf der Suche<br />
nach neuen Möglichkeiten, das Evangelium zu verkündigen.<br />
Es waren im September genau zwei Jahre, seitdem wir<br />
uns in unserem neuen Raum versammeln. Das wollten<br />
wir nach außen sichtbar und bekannt machen. Unsere<br />
Nachbarn und die Straßenbewohner sollten erfahren,<br />
dass neben ihnen Leute wohnen, die nicht einfach<br />
gedankenlos den religiösen Riten der Ahnen folgen, sondern<br />
ihr Leben ganz Gott anvertraut haben.<br />
Meines Wissens hat es in unserem Thessaloniki solche<br />
Straßenfeste noch nicht gegeben.<br />
Das erste große Wunder erlebten wir, als die<br />
Stadtbehörde uns gegen alle menschliche Erwartungen<br />
grünes Licht dafür gab. Immerhin sind die<br />
Machtstrukturen in Griechenland stark von der<br />
Orthodoxen Kirche beeinflusst. Der Herr wirkte also mit;<br />
und das gab uns noch mehr Mut.<br />
Die Leute aus den umliegenden Häusern näherten<br />
sich anfänglich sehr schüchtern zu unserer Feier. Sie<br />
merkten schon, dass das Fest kein orthodoxes Profil<br />
hatte. Unter uns war nämlich niemand im<br />
Priestergewand. Für die meisten Menschen in unserem<br />
Land ist jeder nicht Orthodoxe ein Fremder und sogar<br />
ein Ketzer.<br />
Doch die Kinder wollten unbedingt an unseren Spielen<br />
teilnehmen und zogen ihre Eltern mit sich. Nach und<br />
nach schmolz das Eis des Misstrauens. Als die<br />
Erwachsenen dann mitten im Spiel oder im Gespräch<br />
plötzlich erfuhren, dass wir tatsächlich keine<br />
Orthodoxen waren, war die Distanz bereits überwunden.<br />
Und so brachen sie nicht in Hass und<br />
Verächtlichkeit aus. Im Gegenteil, sie fragten uns ausführlich<br />
nach unserem Glauben. Uns öffneten sich gute<br />
Gelegenheiten, von unserem Heiland zu erzählen, von<br />
dem die Leute nichts wussten außer ein paar einstudierten<br />
Phrasen.<br />
Ferner luden wir die Kinder zum Englischunterricht in<br />
unseren Gemeinderaum ein. Häufig verwendeten wir für<br />
den Unterricht christliche Texte (manchmal Lieder) in<br />
englischer Sprache. Die Kinder kamen in Begleitung ihrer<br />
Eltern, zu denen auch gute Kontakte entstanden.<br />
In unserem Stadtteil wohnen sehr viele Aussiedler.<br />
Während der Straßenfeier legten wir auf den<br />
Klapptischen Neue Testamente und christliche Schriften<br />
in Russisch und in Albanisch für sie aus.
für das Evangelium<br />
In der Nähe unseres Gemeinderaumes<br />
ist ein Glücksspielzentrum. Mehrere<br />
Besucher dieses Lokals blieben an dem<br />
Tag bei unserer Veranstaltung „hängen“.<br />
Später teilte uns ein leidenschaftlicher<br />
Glücksspieler froh mit: „Eigentlich<br />
wollte ich heute mein Glück im Spiel<br />
versuchen. Doch dank eures Festes ist<br />
mein Geld verschont geblieben. Und so<br />
froh, wie heute mit euch, war ich schon<br />
lange nicht mehr!“<br />
Das Straßenfest endete mit einem<br />
kleinen Imbiss für alle Anwesenden.<br />
Unsere größte Freude an diesem Tag<br />
waren Leute, die von Jesus hörten und<br />
Neue Testamente mitnehmen konnten.<br />
Es waren Kinder, die am Anfang ihres<br />
Lebens den besten Freund aller Kinder<br />
kennen lernen durften. Die Mutter eines<br />
Mädchens entschied sich, von nun an<br />
unsere Gottesdienste zu besuchen.<br />
Danke für Eure Gebete und<br />
Unterstützung. Denkt an uns. Eure<br />
Georgios und Irina Papadopoulos.<br />
Ich möchte die Missionsnachrichten regelmäßig kostenlos erhalten<br />
(unten bitte ein Adressfeld ausfüllen)<br />
Meine Adresse ändert sich ab dem:<br />
(unten bitte neue und alte Adresse angeben)<br />
Alte Adresse<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Land<br />
Die Stimme des Leiters der christlichen<br />
Reha-Klinik in Charkow (Ukraine), Peter<br />
Wasilenko, klang besorgt: „Sehr viele<br />
Enttäuschungen hat Natascha bereits<br />
erlebt. Nun hat Gott sie zu uns geführt.<br />
Durch schwere Enttäuschungen<br />
zum wahren Sehen<br />
Sie ist blind, lauscht auf unsere Worte<br />
und versucht herauszuhören, ob wir<br />
Christen anders sind.“<br />
Natascha ist 26 Jahre alt. Das Glück<br />
schien ihr so sicher zu sein. Sie war verheiratet;<br />
vor drei Jahren gebar sie einen<br />
Sohn.<br />
Nach der Entbindung gab es<br />
Komplikationen: Sie erkrankte an<br />
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), der<br />
zur Erblindung führte.<br />
Die nächsten Schicksalsschläge folgten<br />
schnell aufeinander. Ihr Ehemann<br />
ließ sich von ihr scheiden. Ihr wurde<br />
gekündigt und sie war gezwungen, zu<br />
ihren Eltern zu ziehen. Doch kurz darauf<br />
Missionsnachrichten<br />
Neue Adresse<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Land<br />
Ausgefüllten Coupon<br />
bitte ausschneiden,<br />
faxen oder im frankierten<br />
Umschlag<br />
einsenden an:<br />
<strong>Missionswerk</strong><br />
<strong>FriedensBote</strong><br />
Postfach 1416<br />
58530 Meinerzhagen<br />
Fax 0 23 54 /77 78 11
✂<br />
starb Nataschas Mutter. Weitere Hilfezusagen von<br />
Freunden wurden nicht eingehalten…<br />
Ein Bekannter teilte ihr mit, dass es Christen gibt, die<br />
wirklich helfen. Er selbst war früher durch seine<br />
Drogenabhängigkeit ein körperliches Wrack. Doch in der<br />
christlichen Reha-Klinik begann sein Leben neu. Er hatte<br />
sich bekehrt und verkündigt heute das Evangelium.<br />
Natascha bat ihren Vater, sie in die Reha-Klinik zu bringen.<br />
In unseren früheren Ausgaben haben wir einige Male<br />
berichtet, wie viele kaputte Menschen in der Reha-Klinik<br />
dem tödlichen Sumpf der Drogensucht und des<br />
Alkoholismus mit Gottes Kraft entkommen sind und einen<br />
neuen Lebensanfang gefunden haben. Doch für die<br />
Wiederherstellung des Augenlichtes ist die Klinik nicht ausgerüstet.<br />
In der städtischen Augenklinik wurde Natascha<br />
mitgeteilt, dass die notwendige OP nur im Ausland durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Auf Bitten des Leiters der Reha-Klinik möchten wir<br />
Natascha einladen, um ihr hier eine ärztliche Diagnose und<br />
Behandlung zu ermöglichen. Natürlich ist dies mit Kosten<br />
verbunden. Gerne würden wir von Ihnen, liebe<br />
Missionsfreunde, grünes Licht dafür bekommen.<br />
Es wäre schön, wenn unser Herr Natascha auch die<br />
Augen des Herzens auftun würde. Das Arbeitsteam der<br />
Reha-Klinik und ihre Patienten wollen auch verstärkt für<br />
diese Angelegenheit beten.<br />
Bestellschein<br />
Senden Sie mir eine Liste verfügbarer Artikel.<br />
Ich bestelle Folgendes an umseitige Adresse:<br />
Menge Titel<br />
Unterschrift<br />
Unsere Gebetsanliegen<br />
Für die Einsamen und für<br />
die Verlassenen, für die Alten<br />
und für die Waisenkinder,<br />
damit sie alle am kommenden<br />
Weihnachtsfest die echte Freude<br />
an dem geborenen Heiland<br />
erleben<br />
(S. 4-5)<br />
Um Segen und um notwen-<br />
Für den gesegneten Ablauf der<br />
dige Aktion Mittel „Von für Herzen die zu christlichen Herzen“<br />
Sommerkinderfreizeiten (S. 6-7)<br />
in<br />
den Für unsere GUS-Länder Missionare (Seiten in Kirgisien, 5-8)<br />
Georgien und im Fernen Osten<br />
Russlands<br />
(S. Für 8-12) die Missionsarbeit in<br />
Griechenland, Für die Missionsarbeit in Kirgisien im Hohen und<br />
in Norden Estland (Jakutien) (Seiten 9-14)<br />
(S. 12-15)<br />
Für die Missionsarbeit in<br />
Thessaloniki, Für jakutische Griechenland Liederbücher<br />
(Seite (S. 16-17) 19)<br />
Für Natascha, damit Gott ihr hilft<br />
(S. 17-18)<br />
Für die verfolgten Christen<br />
in<br />
Für<br />
Georgien<br />
unsere Glaubensgeschwister,<br />
(Seite 20)<br />
denen es vor der Kälte des kommenden<br />
Winters graut<br />
(S. 19)<br />
<strong>Missionswerk</strong> <strong>FriedensBote</strong><br />
russ.<br />
deutsch<br />
russ.<br />
deutsch<br />
russ.<br />
deutsch<br />
russ.<br />
deutsch<br />
russ.<br />
deutsch<br />
russ.<br />
deutsch<br />
russ.<br />
deutsch
Projekt: WÄRME<br />
Wenn der Rauch<br />
aus dem Schornstein<br />
des Nachbarn steigt …<br />
Die eingebrochene winterliche Kälte bewirkt bei<br />
verschiedenen Menschen verschiedene Gefühle.<br />
Die Geschäftsleute freuen sich über den wachsenden<br />
Umsatz im Handel mit Brennmaterial und<br />
Wärmedämmstoffen und schrauben die Preise<br />
hoch. Auch Gemeindebehörden denken an steigende<br />
Einnahmen durch die höheren Kommunalabgaben.<br />
Dabei haben die kleinen Bürger ganz andere<br />
Sorgen. Was können sie von der ohnehin kleinen<br />
Rente noch abknapsen, um die Wohnung halbwegs<br />
warm zu bekommen. Viele denken mit<br />
Schrecken an die winterliche Kälte.<br />
Unsere hilflosen Glaubensgeschwister rechnen<br />
mit der Unterstützung durch ihre Gemeinde. Anna<br />
P. wohnt allein und ist ganz auf die Hilfe der<br />
Ortsgemeinde in Storoschenez (Ukraine) angewiesen.<br />
Auch Maria und Pinyk M. (Bild oben) sind zu<br />
alt, um für sich selbst zu sorgen. Dazu ist Maria<br />
Impressum MissionsNachrichten<br />
Hausanschrift<br />
Volmestr. 51<br />
D-58540 Meinerzhagen<br />
Postanschrift<br />
Postfach 14 16<br />
D-58530 Meinerzhagen<br />
Tel.: 0 23 54/77 78 - 0<br />
Fax: 0 23 54/77 78 -11<br />
eMail:<br />
missionswerk@friedensbote.org<br />
www.friedensbote.org<br />
Der Buchladen (Bestellungen)<br />
Tel.: 02261/26020<br />
Fax: 02261/26022<br />
eMail: buchhandlung@friedensbote.org<br />
Das <strong>Missionswerk</strong> ist ein eingetragener<br />
gemeinnütziger Verein, der<br />
Christen im Osten unterstützt. Es<br />
wurde von Christen gegründet, die<br />
in den siebziger Jahren aus der UdSSR<br />
nach Deutschland umsiedelten. Die<br />
Glaubensgrundlage des <strong>Missionswerk</strong>es<br />
ist die ganze Heilige Schrift.<br />
Aufgaben<br />
Verbreitung von Informationen über<br />
die Situation der Christen und der<br />
Bevölkerung in den Nachfolgestaaten<br />
der UdSSR; Aufruf zum Gebet für die<br />
Notleidenden; Hilfeleistung für die<br />
Christen und andere Betroffenen,<br />
Versorgung mit Bibeln, geistlicher<br />
Literatur, humanitären Gütern u.a.m.<br />
Vorstand<br />
Alexander Goss (1. Vorsitzender)<br />
Walter Penner (2. Vorsitzender)<br />
Robert Gönner (3. Vorsitzender)<br />
Paul Schemp (Kassenwart)<br />
Jakob Janzen (Schriftführer)<br />
Die Missionsnachrichten<br />
erscheinen zweimonatlich. Nachdruck<br />
oder Verwendung der darin veröffentlichten<br />
Informationen ist mit Quellenangabe<br />
gestattet. Ein Belegexemplar<br />
wird erbeten. Bilder dürfen mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung veröffentlicht<br />
werden.<br />
Kontaktmissionen<br />
Faith Mission, Box 34, Winkler,<br />
Manitoba, Canada R6W 4A4<br />
Association d’Aides Humanitaires<br />
„Le Messager de la Paix“<br />
Route de Samatan, 32200 Gimont<br />
Frankreich<br />
gelähmt; für sie ist die Wärme lebenswichtig. Eine<br />
andere gläubige Frau, Maria V., erzählt, dass sie<br />
betet, bevor sie sich an die Brüder wendet. Es kann<br />
ja sein, dass der Herr es jemandem aufs Herz legt,<br />
für sie zu sorgen, und somit kann ihr Zimmer<br />
beheizt werden.<br />
Immer wieder kann man hören, mit welchen<br />
gemischten Gefühlen von Freude und Neid solche<br />
Menschen auf den Rauch schauen, der aus dem<br />
Schornstein des Nachbarhauses aufsteigt, ein<br />
Zeichen dafür, dass diese im Winter nicht frieren<br />
müssen.<br />
Liebe Missionsfreunde, Ihre Spenden mit dem<br />
Vermerk „Projekt Wärme“ schicken wir an die<br />
Gemeinden in den GUS-Staaten, die die Hilflosen<br />
in der Winterzeit mit Brennmaterial versorgen.<br />
Ihr <strong>Missionswerk</strong>.<br />
Bankverbindungen<br />
Deutschland<br />
Sparkasse Kierspe/Meinerzhagen<br />
(BLZ 458 516 65), Kto. 64 303<br />
IBAN: DE78 4585 1665 0000 0643 03<br />
BIC: WELADED1KMZ<br />
Postbank Köln (BLZ 370 100 50)<br />
Kto. 502 708 - 500<br />
IBAN: DE02 3701 0050 0502 7085 00<br />
BIC: PBNKDEFF<br />
Österreich<br />
Creditanstalt Bankverein<br />
(BLZ 12 000), Kto. 02 593 221 100<br />
<strong>Missionswerk</strong> <strong>FriedensBote</strong><br />
Christa Deinlein<br />
Benjowskigasse 28/B1<br />
A-1220 Wien<br />
Schweiz<br />
Postkonto 40-549159-9<br />
<strong>Missionswerk</strong> Friedensbote e.V.<br />
D-Marienheide
NEU NEU !<br />
Weihnachtsstimmung!<br />
Tragisch<br />
Wolfgang Kühne<br />
Durch das ganze Jahr<br />
begleitet Sie das links abgebildete<br />
Andachtsbuch „Doch wir meinen das Leben“<br />
mit Berichten, die den von uns herausgegebenen<br />
„Nachrichten“ entstammen.<br />
Der Weihnachtspreis: 8,00 Euro.<br />
war der Lebensanfang von Johann, der nach seiner Geburt ermordet<br />
werden sollte. Von vielen Menschen verstoßen, fand er erst in reifem<br />
Alter sein Glück, als er nach bitteren Enttäuschungen mit einer<br />
Familie nach Kanada auswandern durfte.<br />
Preis: bis Weihnachten 4,00 Euro, danach 5,40 Euro.<br />
hat sich nach 35 Jahren von der Wachtturmgesellschaft<br />
getrennt und ist zusammen mit seiner Frau und einigen<br />
Gleichgesinnten einer freien Gemeinde beigetreten.<br />
Als ehemaliger Ältester bei den „Zeugen Jehovas“ hält<br />
Wolfgang Kühne Informationsabende mit Berichten<br />
über Lehren und Praktiken der Wachtturmgesellschaft.<br />
180 Seiten voller Weihnachtsgeschichten<br />
für nur 5,00 Euro und dazu noch<br />
eine Sammlung von Weihnachtsliedern,<br />
bekannten und<br />
weniger bekannten bis hin zu<br />
ganz neuen für 6,00 Euro. Der<br />
ganze Weihnachtssatz sogar für nur<br />
10,00 Euro – das kann einem Familienabend<br />
eine ganz besondere Note geben!<br />
NEU NEU !<br />
Das abgebildete 24-seitige Heft (A5-Format) wird kostenlos<br />
abgegeben. Bei größeren Bestellungen wären wir für eine<br />
Beteiligung an den Druckkosten dankbar.<br />
Bestellungen über unsere Buchhandlung oder den onlineshop<br />
(siehe www.verlag-friedensbote.de).