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3D/6D-Visionsysteme und Lasermessverfahren in der Robotik und ...

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J. Wollnack – <strong>3D</strong>/<strong>6D</strong>-<strong>Visionsysteme</strong> <strong>und</strong> <strong>Lasermessverfahren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Robotik</strong> <strong>und</strong> Fertigungstechnik <strong>der</strong> Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie<br />

weitere Verbreitung <strong>der</strong> Robotertechnologien als e<strong>in</strong>e Gefahr<br />

gesehen werden. Für die Roboterhersteller wichtiges<br />

System-Know-how muss damit nicht preisgegeben werden.<br />

Im diesem S<strong>in</strong>ne kann die Initiative von Bill Gates auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Robotik</strong> e<strong>in</strong>en signifikanten Entwicklungsschub<br />

<strong>in</strong>duzieren [9], den etablierte Roboterhersteller<br />

rechtzeitig mit <strong>in</strong> ihre Überlegungen <strong>und</strong> Entwicklungen<br />

e<strong>in</strong>beziehen sollten. Bedenkt man, dass vermutlich <strong>in</strong><br />

ca. 5 bis 10 Jahren auf e<strong>in</strong>em Chip preiswert Rechnerleistungen<br />

zur Verfügung stehen [5], die heutigen Großrechnern<br />

vorbehalten s<strong>in</strong>d, so wird die Systemkalibration<br />

selbst hochkomplexer Systeme, iterative Inversenberechnung<br />

<strong>der</strong> k<strong>in</strong>ematischen Transformation des mit Achsw<strong>in</strong>kelfehlern<br />

behafteten k<strong>in</strong>ematischen Modells im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Echtzeitbahn<strong>in</strong>terpolation bis h<strong>in</strong> zur<br />

Berechnung <strong>der</strong> k<strong>in</strong>ematischen Inversen an praxisrelevanten<br />

S<strong>in</strong>gularitäten <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>enkoord<strong>in</strong>aten, um nur e<strong>in</strong>iges<br />

zu nennen, unter den jeweils spezifischen Echtzeitanfor<strong>der</strong>ungen<br />

umgesetzt werden können.<br />

6 Technisch <strong>und</strong> wirtschaftliche Potenziale<br />

Nach Ausführung <strong>der</strong> o.g. Prozessschritte können sämtliche<br />

Modellparameter <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>atentransformationen<br />

des stationären Systemmodells als h<strong>in</strong>reichend genau bekannt<br />

betrachtet werden, womit das Robotersystem sensoriell<br />

<strong>in</strong> <strong>6D</strong> bzw. <strong>der</strong> Pose exakt zu führen ist.<br />

Mit e<strong>in</strong>em <strong>der</strong>art kalibrierten System lassen sich sowohl<br />

globale als auch lokale Objektposen messen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Bezug<br />

auf e<strong>in</strong> Objekt def<strong>in</strong>ierte Bewegungsaufgaben mit <strong>der</strong> für<br />

die Praxis erfor<strong>der</strong>lichen Genauigkeit <strong>in</strong> das Roboter-<br />

Steuerungs-KOS überführen. Somit können entwe<strong>der</strong> aufwendige<br />

Teach-Vorgänge entfallen, was zu e<strong>in</strong>er hohen<br />

Produktflexibilität führt o<strong>der</strong> bereits „ge-teachte“ Prozesse<br />

auf e<strong>in</strong>fache Weise auf an<strong>der</strong>e Roboter o<strong>der</strong> roboterunterstützte<br />

Fertigungssysteme übertragen werden.<br />

Zudem können <strong>in</strong>dividuelle Fertigungstoleranzen <strong>der</strong> Objekte<br />

erfasst <strong>und</strong> im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Pose-Regelkreises ausgeglichen<br />

werden, womit e<strong>in</strong> adaptives Positionierverhalten<br />

erschlossen wird. Letztlich können auch temperatur-,<br />

schwerkraft- bzw. kraft- <strong>und</strong> momentenbed<strong>in</strong>gte Verfor-<br />

Abb. 5: Integrationsszenario<br />

mungen sowohl <strong>der</strong> Objekte als auch <strong>der</strong> Roboterk<strong>in</strong>ematik<br />

erfasst <strong>und</strong> ausgeglichen werden. Dies gilt bis h<strong>in</strong> zu<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Geometrierelationen zwischen den<br />

Anlagenteilen, wodurch e<strong>in</strong>e preiswerte F<strong>und</strong>amentierung<br />

<strong>und</strong> Leichtbauweise im Bereich des Möglichen liegt<br />

[34, 35, 36, 38, 39, 40].<br />

Die flexible, automatisierte Montage von Großbauteilen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Luftfahr<strong>in</strong>dustrie erfor<strong>der</strong>t sowohl e<strong>in</strong>e Bauteilform-<br />

<strong>und</strong> Lagekorrektur als auch <strong>in</strong>dividuelle Erfassung<br />

<strong>der</strong> Bauteilgeometrien [35, 38]. Dies wird bei e<strong>in</strong>em zunehmenden<br />

E<strong>in</strong>satz von CFK-Bauteilen mehr <strong>und</strong> mehr<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen. Zur Informationsbeschaffung<br />

werden verschiedene lokale <strong>und</strong> globale Sensoren e<strong>in</strong>gesetzt<br />

(siehe Abb. 6). Mit Hilfe dieser Sensoren wird e<strong>in</strong>e<br />

Form- <strong>und</strong> Lagekorrektur verwirklicht, wobei für die<br />

Formkorrektur überwiegend das globale Messsystem (Laser-Tracker)<br />

herangezogen wird.<br />

Lokale Sensoren (videometrische Messsysteme) werden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Phase <strong>der</strong> Posebahnführung e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

Abb. 6: Flexible Flugzeugmontagezelle (Bauteilform- <strong>und</strong><br />

Lagekorrektur)<br />

182 AVN 5/2009

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