Kommunale Versorgungskassen für Westfalen-Lippe - kvw
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<strong>Kommunale</strong> <strong>Versorgungskassen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
2007/2008
Kom mu na le<br />
Ver sor gungs kas sen<br />
<strong>für</strong> West fa len-Lip pe<br />
2007/2008
In diesem Heft finden Sie:<br />
• Das Vorwort .......................................................................... S. 5<br />
• Die Grundlagen der <strong>Kommunale</strong>n <strong>Versorgungskassen</strong> <strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> (<strong>kvw</strong>) .... S. 6<br />
• Die Westfälisch-Lippische Versorgungskasse (wvk) ................................... S. 10<br />
Beamtenversorgung .............................................................. S. 10<br />
Versorgungsfonds ................................................................ S. 16<br />
Beihilfekasse ..................................................................... S. 18<br />
Familienkasse .................................................................... S. 26<br />
• Die <strong>Kommunale</strong> Zusatzversorgungskasse <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> (zkw) ..................... S. 32<br />
Pflichtversicherung: die Betriebsrente ........................................... S. 35<br />
- Abrechnungsverband I .......................................................... S. 35<br />
- Abrechnungsverband II ......................................................... S. 42<br />
Freiwillige Versicherung: die PlusPunktRente .................................... S. 43
Lie be Le se rin nen und Le ser,<br />
die <strong>Kommunale</strong>n <strong>Versorgungskassen</strong> <strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> und auch Sie, unsere Mitglieder, sind im<br />
abgelaufenen Jahr auf eine harte Probe gestellt worden – und das ausgerechnet im 10. Jahr des<br />
Bestehens der Beihilfekasse. Aber Herausforderungen sind dazu da, gemeistert zu werden, man<br />
sammelt Erfahrungen in Krisen und wächst daran. So ging es uns, als gleich zum Jahresbeginn<br />
2007 durch die neue Beihilfeverordnung die Beihilfefähigkeit von Medikamenten geändert wurde.<br />
In einem höchst aufwändigen Prüfverfahren waren fortan nicht verschreibungspflichtige Medikamente<br />
zu identifizieren, um dann wiederum zu prüfen, ob eine erstattungsfähige Ausnahme vorliegt.<br />
Wie andere Beihilfekassen auch haben die <strong>kvw</strong> die Erfahrung gemacht, dass sich durch die<br />
undurchdachte Regelungswut des Verordnungsgebers Bearbeitungszeiten erheblich verlängert<br />
haben, sich aber andererseits kaum wirtschaftlich positive Effekte <strong>für</strong> die öffentlichen Arbeitgeber<br />
ergeben haben. Inzwischen hat auch der Landtag NRW unbürokratischere Beihilfevorschriften<br />
angemahnt.<br />
Durch organisatorische und personelle Maßnahmen ist es mittlerweile wieder gelungen, die<br />
Bearbeitungszeiten in der Beihilfe auf maximal 10 Arbeitstage vom Antragseingang bis zum Bescheidausgang<br />
zu reduzieren. Hierzu waren große Anstrengungen aller dort tätigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie auch Geduld und Vertrauen der Mitglieder in die Problemlösungs -<br />
fähigkeit der Kasse nötig. Für beides möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.<br />
Seit mehr als einem Jahr bieten wir unseren Mitgliedern nun auch die Kindergeldberechnung<br />
durch die Familienkasse an. Einige kommunale Mitglieder nutzen bereits diesen Service, so dass<br />
wir auch in diesem Bereich eine vorsichtige Ausweitung der Bearbeitungskapazitäten planen können.<br />
Vor dem Hintergrund, dass die künftigen Meldeverpflichtungen der Familienkassen in elektronischer<br />
Form erfolgen werden und dass gerade das Kindergeldrecht bei Einkommensanrechnung<br />
sehr kompliziert ist und schnell ins Steuerstrafrecht übergehen kann, sollten sich vor allem kleinere<br />
Kommunen hier ernsthaft mit der Frage befassen, die Kindergeld-Bearbeitung in die Hände der <strong>kvw</strong><br />
zu geben. Vielleicht wäre ein unverbindliches Beratungsgespräch mit den Fachleuten der <strong>kvw</strong> ein<br />
erster Schritt?<br />
Auch in unseren angestammten Kerngeschäftsfeldern, der Beamtenversorgung und der Zusatzversorgung,<br />
legen wir auf eine umfassende Mitgliederbetreuung und -beratung großen Wert. Mitunter<br />
ist es in der Zusatzversorgung allerdings schwer vermittelbar, dass bei kommunalen Aus -<br />
gliederungsprozessen hohe Ausgleichszahlungen an die Zusatzversorgungskasse anfallen können.<br />
Hier gilt es in gemeinsamen Gesprächen jeweils Wege zu suchen, die dem Ziel der Kommune entsprechen<br />
und die Solidargemeinschaft der Mitglieder der Zusatzversorgungskasse nicht schädigen.<br />
Wegen der Vielfältigkeit der kommunalen Aufgaben und Tätigkeiten gibt es hier<strong>für</strong> keine allgemeingültigen<br />
Vorgehensweisen – es sind vielmehr jeweils maßgeschneiderte Lösungen gefragt. Mir ist<br />
hierbei jedoch ein Anliegen, dass Sie, liebe Mitglieder, bei Umstrukturierungsüberlegungen frühzeitig<br />
an die Zusatzversorgung denken und sie von vornherein einbeziehen.<br />
Unsere Mitglieder schätzen an den <strong>kvw</strong> die Verankerung in der Region und in der kommunalen<br />
Familie. Maßstab <strong>für</strong> unser Handeln ist nicht Gewinnmaximierung, sondern die Ausrichtung<br />
an den Wünschen unserer Mitglieder. In vielen Terminen spüren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>kvw</strong>, dass ihnen auch aus diesem Grund hohes Vertrauen entgegengebracht wird. Die<br />
<strong>Kommunale</strong>n <strong>Versorgungskassen</strong> <strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> sind sich bewusst, dass dies ein sehr hohes<br />
Gut ist. Sie werden auch in Zukunft alles da<strong>für</strong> tun, dieses Vertrauen zu rechtfertigen.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Dr. Wolfgang Kirsch<br />
LWL-Direktor und Kassenleiter<br />
Dr. Wolfgang Kirsch<br />
LWL-Direktor und<br />
Kassenleiter<br />
Matthias Löb<br />
LWL-Landesrat und<br />
Geschäftsführer der<br />
Kassen<br />
Dr. Wal ter Ba ke ne cker<br />
Stellv. Ge schäfts füh rer<br />
der Kas sen<br />
5
6<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
Die Grund la gen der Kas sen
Die<br />
<strong>Kommunale</strong>n <strong>Versorgungskassen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> (<strong>kvw</strong>) sind<br />
Dienstleister <strong>für</strong> Kommunen,<br />
kommunale Unternehmen bzw. Einrichtungen und<br />
deren Beschäftigte. Sie errechnen und zahlen Beamtenpensionen.<br />
Sie gewähren Kindergeld sowie Beihilfen<br />
bei Geburten, Krankheit oder Tod. Angestellten<br />
Beschäftigten bieten sie zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs-<br />
und Hinterbliebenenversorgung, ergänzend<br />
zur gesetzlichen Absicherung.<br />
Die Westfälisch-Lippische Versorgungskasse <strong>für</strong><br />
Gemeinden und Gemeindeverbände (wvk) ist eine<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Münster.<br />
Rechtliche Grundlage ist das nordrhein-westfälische<br />
Gesetz über die kommunalen <strong>Versorgungskassen</strong><br />
und Zusatzversorgungskassen (VKZVKG).<br />
Originäre Aufgabe der Westfälisch-Lippi schen Versorgungskasse<br />
<strong>für</strong> Gemeinden und Gemeindeverbände<br />
(wvk) ist die Berechnung und Auszahlung von Beamtenpensionen.<br />
Darüber hinaus ist die wvk Trägerin dreier<br />
Einrichtungen, die rechtlich unselbstständig, finanziell<br />
aber eigenverantwortlich sind:<br />
· der Beihilfekasse, die Beihilfen festlegt und auszahlt,<br />
· der Familienkasse, die Kindergeld bewilligt und<br />
· der <strong>Kommunale</strong>n Zusatzversorgungskasse <strong>Westfalen</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong> (zkw), die die betriebliche Altersversorgung<br />
der nicht beamteten Beschäftigten sichert.<br />
Die Kassen arbeiten im gesamten Gebiet des<br />
Landschaftsverbandes <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>. Die Aufsicht<br />
liegt beim Innenministerium des Landes Nordrhein-<br />
<strong>Westfalen</strong>.<br />
Ihre Mitglieder sind Gemeinden und Gemeindeverbände<br />
sowie juristische Personen des öffentlichen<br />
Rechts. Juristische Personen des privaten Rechts<br />
können Mitglied werden, wenn sie kommunal getragen<br />
sind oder kommunale Aufgaben erfüllen. Die Geschäfts -<br />
führung der Kassen liegt beim Landschaftsverband<br />
<strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>, der auch das Personal stellt.<br />
Als höherer Kommunalverband wird der Landschaftsverband<br />
von den Kreisen und kreisfreien Städten<br />
in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> getragen. Mit insgesamt mehr<br />
als 14.000 Beschäftigten erfüllt er überörtliche Aufgaben,<br />
die die Möglichkeiten der einzelnen Städte und<br />
Kreise übersteigen (u. a. in den Feldern Soziales, Jugend,<br />
Kultur, Gesundheit).<br />
Der jeweilige LWL-Direktor, zurzeit Herr Dr. Wolfgang<br />
Kirsch, ist zugleich Leiter der Kassen. Geschäftsführer<br />
ist Herr Landesrat Matthias Löb. Herr Dr. Walter<br />
Bakenecker ist stellvertretender Geschäftsführer. Die<br />
Geschäftsführung vertritt die Kassen in Rechts- und<br />
Verwaltungsgeschäften.<br />
Die Kassen sind Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
kommunale und kirchliche Altersversorgung (AKA)<br />
e. V. in München. Die AKA bündelt die Interessen der<br />
angeschlossenen Kassen auf Bundesebene und engagiert<br />
sich <strong>für</strong> eine einheitliche Auslegung und <strong>für</strong> die<br />
Weiterentwicklung rechtlicher Vorschriften.<br />
Zu Beginn des Jahres 2008 waren 182 Vollzeitstellen<br />
in den vier Geschäftsbereichen der Kassen<br />
(Beamtenversorgung, Beihilfeabrechnung, Familienkasse,<br />
Zusatzversorgung) besetzt.<br />
Aufsichtsgremium <strong>für</strong> die wvk einschließlich der<br />
Beihilfekasse und Familienkasse ist der Verwaltungsrat.<br />
Die Aufsicht über die zkw liegt beim Kassenausschuss.<br />
Beide Aufsichtsgremien sind zuständig <strong>für</strong> Grundsatzbeschlüsse,<br />
insbesondere Satzungen und Haushalte.<br />
Verwaltungsrat und Kassenausschuss bestehen aus<br />
jeweils elf Mitgliedern zuzüglich ihrer Stellvertreterinnen<br />
und Stellvertreter. Im Verwaltungsrat sind ausschließlich<br />
Kassenmitglieder vertreten; in den Kassenausschuss<br />
werden sechs Vertreter von Kassenmitgliedern<br />
und fünf Vertreter von Pflichtversicherten gewählt.<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrates ist Herr Aloys<br />
Steppuhn, Landrat des Märkischen Kreises. Sein Stellvertreter<br />
ist Herr Klaus Müller, Bürgermeister der<br />
Stadt Iserlohn. Herr Jürgen Hoffstädt, Bürgermeister<br />
der Gemeinde Ostbevern, ist Vorsitzender des Kassenausschusses.<br />
Stellvertretende Vorsitzende ist Frau<br />
Annette Traud.<br />
7
8<br />
West fä lisch-Lip pi sche Ver sor gungs kas se<br />
<strong>für</strong> Ge mein den und Ge mein de ver bän de<br />
Ver wal tungs rat (Amtszeit 2006– 2011)<br />
Nord rhein-West fä li scher Städ te- und Ge mein de bund<br />
Mit glie der<br />
· Claus Jacobi, Bürgermeister, Stadt Gevelsberg<br />
· Theo Westhagemann, Bürgermeister, Gemeinde Wadersloh<br />
· Reinhard Jasper, Bürgermeister, Gemeinde Hilte<br />
· N.N.<br />
Stell ver tre ter<br />
· Bernd Stute, Bürgermeister, Stadt Vlotho<br />
· Werner Büdenbender, Bürgermeister, Gemeinde Wilnsdorf<br />
· Klaus-Viktor Kleerbaum, Fraktionsvorsitzender, Stadt Dülmen<br />
· N.N.<br />
Mit glie der<br />
Städ te tag Nord rhein-West fa len<br />
· Harald Kaufung, Amtsleiter, Stadt Hamm<br />
· Klaus Müller, Stellvertretender Vorsitzender, Bürgermeister, Stadt Iserlohn<br />
Stell ver tre ter<br />
· Norbert Förster, Städt. Verwaltungsdirektor, Stadt Herne<br />
· Peter Nebelo, Bürgermeister, Stadt Bocholt<br />
Mit glie der<br />
Land kreis tag Nord rhein-West fa len<br />
· Aloys Steppuhn, Vorsitzender, Landrat, Märkischer Kreis<br />
· Wilhelm Krömer, Landrat, Kreis Minden-Lübbecke<br />
· Jochen Welt, Landrat, Kreis Recklinghausen<br />
Stell ver tre ter<br />
· Wilhelm Riebniger, Landrat, Kreis Soest<br />
· Hubertus Backhaus, Landrat, Kreis Höxter<br />
· Gerd Wiesmann, Landrat, Kreis Borken<br />
West fä lisch-Lip pi scher Spar kas sen- und Gi ro ver band<br />
Mit glie der<br />
· Klaus R. Vorndamme, Vorstandsvorsitzender, Sparkasse Herford<br />
Stell ver tre ter<br />
· Armin Tilly, Vorstandsvorsitzender, Stadtsparkasse Rheine<br />
Mit glie der<br />
Sons ti ge Mit glie der<br />
· Horst Hogrebe, AOK <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>, Dortmund<br />
Stell ver tre ter<br />
· Dr. Petra Bles, Vereinigte IKK, Münster<br />
Landrat<br />
Aloys Steppuhn,<br />
Märkischer Kreis,<br />
Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrates der wvk
Kom mu na le Zu satz ver sor gungs kas se West fa len-Lip pe<br />
Kas sen aus schuss (Amtszeit 2006– 2011)<br />
Mit glie der<br />
Nord rhein-West fä li scher Städ te- und Ge mein de bund<br />
· Jürgen Hoffstädt, Vorsitzender, Bürgermeister, Gemeinde Ostbevern<br />
· Klaus Rieke, Bürgermeister, Stadt Enger<br />
Stell ver tre ter<br />
· Reinhard Jasper, Bürgermeister, Gemeinde Hille<br />
· Winfried Pohlmann, Bürgermeister, Gemeinde Hopsten<br />
Mit glie der<br />
Städ te tag Nord rhein-West fa len<br />
· Dr. Wolf Heinrichs, Stadtrat, Stadt Münster<br />
Stell ver tre ter<br />
· Joachim Hampe, Beigeordneter, Stadt Gelsenkirchen<br />
Mit glie der<br />
Land kreis tag Nord rhein-West fa len<br />
· Aloys Steppuhn, Landrat, Märkischer Kreis<br />
· Sven-Georg Adenauer, Landrat, Kreis Gütersloh<br />
Stell ver tre ter<br />
· Gerd Wiesmann, Landrat, Kreis Borken<br />
· Hubertus Backhaus, Landrat, Kreis Höxter<br />
Mit glie der<br />
Westfälisch-Lip pi scher Spar kas sen- und Gi ro ver band<br />
· Günter Hass, Sparkassendirektor, Sparkasse Detmold<br />
Stell ver tre ter<br />
· Thomas Biermann, Sparkassendirektor, Stadtsparkasse Gevelsberg<br />
Mit glie der<br />
KOM BA<br />
· Lisa Bethge, Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
Stell ver tre ter<br />
· Michael Zarth, Stadtverwaltung Münster<br />
Mit glie der<br />
Ver.di<br />
· Annette Traud, Stellvertretende Vorsitzende, Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
· Udo Reinert, Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
· Rita Kreuchauff, Stadtverwaltung Münster<br />
· Rolf Sicker, Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
Stell ver tre ter<br />
· Thomas Rummler, Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
· Christel Scholz, Stadtverwaltung Schwelm<br />
· Siegrid Heinzel, Sparkasse Münsterland-Ost<br />
· Wolfgang Dube, Landschaftsverband <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
Bürgermeister<br />
Jürgen Hoffstädt,<br />
Gemeinde Ostbevern,<br />
Vorsitzender des Kassenausschusses<br />
der zkw<br />
9
10<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
wvk-Beamtenversorgung<br />
e
wvk-Beamtenversorgung<br />
Leistungen auf einen Blick<br />
<strong>für</strong> ca. 540 Mitglieder<br />
• kostenlose Beratung und Unterstützung in allen versorgungsund<br />
beamtenrechtlichen Fragen<br />
• Ausgleich von Versorgungsrisiken durch die Bildung<br />
von Finanzierungsgemeinschaften<br />
• Angebot neuer Finanzierungswege durch Kapitalbildung<br />
• Berechnung von Pensionsrückstellungen nach den Regelungen<br />
des NKF (Neues <strong>Kommunale</strong>s Finanzmanagement)<br />
• kostenlose Schulungsveranstaltungen<br />
• Unfall<strong>für</strong>sorgeleistungen <strong>für</strong> gemeldete Beamte<br />
• Rundschreiben nach Bedarf<br />
<strong>für</strong> ca. 20.000 aktive Beamtinnen und Beamte<br />
• fachkundige Beratung<br />
• individuelle Berechnungen über erworbene Pensionsansprüche<br />
• Auskünfte an Familiengerichte<br />
<strong>für</strong> ca. 14.500 Pensionäre und Hinterbliebene<br />
• zeitnahe Pensionsfestsetzungen<br />
• zuverlässige Auszahlungen der Pensionen in Höhe<br />
von insgesamt über 436 Mio. Euro jährlich<br />
• fachkundige telefonische und persönliche Betreuung<br />
11
12<br />
Aufgaben<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
Die Westfälisch-Lippische Versorgungskasse (wvk) ist<br />
die zentrale Einrichtung <strong>für</strong> die Beamtenversorgung<br />
in der Region.<br />
– Sie berechnet und zahlt die Versorgungsleistungen<br />
<strong>für</strong> Beamte.<br />
– Sie berät und unterstützt ihre Mitglieder in Fragen<br />
zum Versorgungs- und Beamtenrecht.<br />
Mitglieder<br />
Im Jahr 2007 nutzten 541 Mitglieder unseren Service.<br />
Für kreisangehörige Gemeinden ist die Mitgliedschaft<br />
in der Versorgungskasse Pflicht. Freiwillige Mitglieder<br />
sind nahezu alle kreisangehörigen Städte, alle Kreise,<br />
sonstige Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des<br />
öffentlichen Rechts. Daneben können auch juristische<br />
Personen des privaten Rechtes, an denen überwiegend<br />
Gemeinden oder Gemeindeverbände beteiligt sind oder<br />
die kommunale Aufgaben erfüllen, der Versorgungskasse<br />
beitreten.<br />
Entwicklung der Versorgungsleistungen seit 1993<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
in Mio. €<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
Die zentrale Abwicklung bietet den Mitgliedern<br />
der wvk viele Vorteile: Kostengünstig bündelt sie das<br />
erforderliche technische und fachliche Know-how.<br />
So kann sie die häufigen Änderungen des Beamtenrechts<br />
rasch umsetzen und Risiken minimieren.<br />
Für einzelne Verwaltungen ist dies oft viel schwerer<br />
und aufwändiger.<br />
Leistungen<br />
2007 betreute die wvk insgesamt 14.548 Pensionäre<br />
und Hinterbliebene. Das waren 62 Personen weniger<br />
als 2006. Die ausgezahlten Versorgungsleistungen<br />
stiegen um 1,9 % auf 436,84 Mio. Euro. Sie ergeben<br />
sich aus den Beamtengesetzen.<br />
Ruhegehaltsempfänger<br />
2007 erhöhte sich die Zahl der Ruhegehaltsempfänger<br />
von 9.442 im Vorjahr auf 9.495. Im Laufe des Jahres<br />
kamen 387 hinzu, 334 verstarben. Dies entspricht<br />
einer normalen Altersentwicklung. Aufgrund der<br />
Abschlagsregelungen gehen immer weniger Beamte<br />
wegen Dienstunfähigkeit in den vorgezogenen Ruhestand.<br />
Dieser Effekt wird noch verstärkt durch die<br />
zunehmende Inanspruchnahme der Altersteilzeit.<br />
Entwicklung der Versorgungsfälle seit 1993<br />
15<br />
14,5<br />
14<br />
13,5<br />
An zahl in Tau send<br />
13<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07
Gründe <strong>für</strong> den Eintritt in den Ruhestand:<br />
Die gesetzliche Altersgrenze erreichten<br />
173 Personen = . ...................... 40,80 %<br />
Das 63. Lebensjahr vollendeten<br />
59 Personen = . ........................ 13,92 %<br />
Ab dem 60. Lebensjahr schwerbehindert waren<br />
51 Personen = . ........................ 12,03 %<br />
Einstweiliger Ruhestand, Abwahl oder Ende der<br />
Amtszeit betrafen<br />
57 Personen = . ........................ 13,44 %<br />
Dienstunfähig wurden<br />
84 Personen = . ........................ 19,81 %<br />
Davon waren<br />
11 Personen . ....... im 60. Lebensjahr und älter,<br />
26 Personen . .......... im 55. – 59. Lebensjahr,<br />
24 Personen . ......... im 50. – 54. Lebensjahr,<br />
15 Personen . ......... im 45. – 49. Lebensjahr,<br />
8 Personen . ..... im 44. Lebensjahr und jünger.<br />
Der älteste Ruhegehaltsempfänger war 99 Jahre,<br />
der jüngste 33 Jahre alt.<br />
Ent wick lung der<br />
Ver sor gungs leis tun gen<br />
und -fäl le im Ver gleich<br />
seit 1993<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
1993 = In dex 100<br />
100<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
Hinterbliebenenversorgung<br />
Ende 2007 erhielten 5.053 Hinterbliebene Leistungen<br />
durch die wvk. Im Vorjahr waren es 5.168; 262 Hinterbliebene<br />
kamen im Berichtsjahr hinzu, 377 verstarben.<br />
Die älteste Witwe war 106 Jahre, die jüngste 26 Jahre<br />
alt.<br />
Dynamisierung der Versorgungsbezüge 2007<br />
2007 wurden die Versorgungsbezüge nicht dynamisiert,<br />
so dass das Versorgungsniveau nach § 69e Abs. 3<br />
BeamtVG nicht absank. Die ruhegehaltfähigen Dienstbezüge<br />
wurden unter Berücksichtigung des dritten<br />
Absenkungsfaktors 0,98375 gezahlt.<br />
Im Dezember 2006 legte das Land NRW überraschend<br />
den Entwurf eines Einmalzahlungsgesetzes<br />
vor: Demnach erhielten die Versorgungsempfänger der<br />
Besoldungsgruppen A1 bis A9 einmalige Zahlungen in<br />
Höhe des Ruhegehaltssatzes bzw. der Anteilssätze des<br />
Witwen- und Waisengeldes von folgenden Beträgen:<br />
A1 bis A6 = . ........................ 200 Euro<br />
A7 bis A8 = . ........................ 150 Euro<br />
A9 = ......................... 100 Euro<br />
Im Jahr 2007 erhielten mit der Zahlung <strong>für</strong> den<br />
Monat Juli alle Versorgungsempfänger nochmals eine<br />
einmalige Zahlung, ausgehend von einem Grundbetrag<br />
in Höhe von 350 Euro.<br />
Versorgungsleistungen<br />
Versorgungsfälle<br />
13
14<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
Bemessung der Sonderzahlung<br />
Seit 1994 werden Sonderzuwendungen nicht mehr<br />
als volles 13. Monatsgehalt gezahlt, sondern unter<br />
Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse nach<br />
dem Stand von Dezember 1993 berechnet. Rechtliche<br />
Grundlage ist das Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz<br />
vom 18.12.1995 (BGBI. I 1995 S. 1945).<br />
2003 hob der Bund das Gesetz über die Gewährung<br />
einer jährlichen Sonderzuwendung auf (Art. 18<br />
des BBVAnpG 2003/2004). Das Land NRW nutzte<br />
die damals eingeräumte Öffnungsklausel und erließ<br />
das Sonderzahlungsgesetz NRW vom 20.11.2003<br />
(GV NW Seite 696). Das Haushaltsbegleitgesetz 2006<br />
(GV NW Seite 204) senkte die Bemessungsfaktoren<br />
ab 2006 nochmals:<br />
<strong>für</strong> die Besoldungsgruppen A 1 bis A 6: auf 60 %<br />
<strong>für</strong> die Besoldungsgruppen A 7 bis A 8: auf 39 %<br />
<strong>für</strong> die Besoldungsgruppen ab A 9: auf 22 %<br />
Für die Vereinigte IKK gilt Bundesrecht: Ab 2006 änderte<br />
der Bund mit dem Haushaltsbegleitgesetz 2006 (BGBl<br />
I S. 1402) das Sonderzahlungsgesetz des Bundes (Art.<br />
2 Haushaltsbegleitgesetz 2004 vom 29.12.2003;<br />
BGBl. I S. 3076). Danach erhalten die Versorgungsempfänger<br />
des Bundes eine Sonderzahlung von 2,085 %<br />
der Jahresbezüge (vor Anwendung von Ruhens- und<br />
Anrechnungsvorschriften) abzüglich eines Pflegeleistungs-Beitrags<br />
von 0,85 % der Jahresversorgung,<br />
höchstens aber 0,85 % der Beitragsbemessungsgrenze.<br />
Anrechnung von Renten<br />
In 9.820 Fällen wurden die Renten auf die Versorgungsbezüge<br />
angerechnet (§ 55 BeamtVG). Dies<br />
sind ca. 66 % der vorhandenen Versorgungsfälle. Der<br />
aktuelle Rentenwert wurde 2007 auf 26,27 erhöht<br />
(Rentenwertbestimmungsverordnung vom 14.06.2007<br />
BGBl I S. 1113).<br />
Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung<br />
der Rentner<br />
Im Berichtsjahr rechnete die wvk mit 77 Krankenkassen<br />
die Beiträge <strong>für</strong> die Krankenversicherung der<br />
Rentnerinnen und Rentner ab: rd. 617.510 Euro <strong>für</strong><br />
die Pflege- und 10,39 Mio. Euro <strong>für</strong> die Krankenversicherung.<br />
Grundlage ist seit 1989 das Gesetz zur<br />
Strukturreform im Gesundheitswesen (Gesundheitsreformgesetz<br />
– GRG); 1995 kam die Pflegeversicherung<br />
hinzu.<br />
Unfall<strong>für</strong>sorge<br />
453 Dienstunfälle wurden 2007 gemeldet. Rund 0,90 Mio.<br />
Euro zahlte die wvk hier<strong>für</strong> gemäß ihrer Satzung an<br />
die betroffenen Beamten und Versorgungsberechtigten.<br />
Versorgungsausgleiche<br />
Im Jahr 2007 erteilte die wvk in 129 Fällen Auskünfte<br />
an Familiengerichte. Sie zahlte 2,83 Mio. Euro <strong>für</strong> laufende<br />
Versorgungsausgleichsfälle an die Rentent räger<br />
sowie rd. 20.000 Euro <strong>für</strong> Abfindungen, wenn der<br />
Ausgleichsbetrag unter dem Grenzwert lag.<br />
Nachversicherung<br />
Im Berichtsjahr wurden <strong>für</strong> 102 Personen insgesamt<br />
2,02 Mio. Euro zur Nachversicherung in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung gezahlt (im Vorjahr 1,97 Mio.<br />
Euro <strong>für</strong> 77 Personen). Die Versorgungskasse leistet<br />
diese Beiträge <strong>für</strong> ruhegehaltfähige Dienstzeiten bei<br />
ihren Mitgliedern, wenn aktive Beamte ohne Versorgungsberechtigung<br />
oder Anwartschaft auf eine neue<br />
Versorgung aus dem Dienst ausscheiden (§ 21 Kassensatzung).
Betriebsrenten<br />
Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
vom 15.07.1998 (1 BvR 1554/ 89, 963/94,<br />
964/ 94) sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
nicht mehr nachzuversichern, wenn sie auf eigenen<br />
Wunsch vorzeitig aus dem öffentlichen Dienst ausscheiden.<br />
Stattdessen erwerben sie einen Anspruch<br />
auf eine Betriebsrente nach dem BetrAVG.<br />
Für 32 Angestellte, die aus dem Dienst ausgeschieden<br />
sind, wurde die Höhe ihrer Anwartschaft berechnet.<br />
Finanzierung<br />
Die Leistungen der Versorgungskasse finanzieren die<br />
Mitglieder durch Zahlung einer Umlage. Zwei Umlagegemeinschaften<br />
gewährleisten dabei möglichst homogene<br />
Strukturen. Im Jahr 2007 zahlten:<br />
– die kreisangehörigen Gemeinden und Städte<br />
174,31 Mio. Euro,<br />
– die Kreise 75,14 Mio. Euro.<br />
Ab dem Haushaltsjahr 2007 existieren nur noch<br />
zwei Umlagegemeinschaften. Zum 01.01.2007 wechselten<br />
die Korporationen von der Finanzierungsart<br />
„Umlage“ in die Finanzierungsart „Erstattung“.<br />
Ent wick lung der<br />
Um la ge ein nah men<br />
im Zeit ab lauf<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
in Mio. €<br />
Bisher wurden <strong>für</strong> jede Umlagegemeinschaft vor<br />
Beginn des Geschäftsjahres die voraussichtlichen Versorgungsleistungen<br />
und Verwaltungskosten kalkuliert.<br />
Maßgeblich <strong>für</strong> die Umlage eines Mitglieds sind die<br />
ruhegehaltfähigen Dienstbezüge seiner aktiven Beamten<br />
und die Versorgungsbezüge seiner Versorgungsempfänger<br />
unter 65 Jahren. Um starke Abweichungen<br />
zwischen Umlage und Versorgungsaufwendungen zu<br />
vermeiden, wurden Höchst- und Mindestgrenzen hier<strong>für</strong><br />
festgelegt. Auf diese Weise entsprechen die jährlichen<br />
Einnahmen stets den Leistungsverpflichtungen.<br />
Rücklagen sichern die kontinuierliche Zahlungsfähigkeit<br />
und stabilisieren die Umlagen. Mitglieder, die in<br />
keine Umlagegemeinschaft passen, erstatten die <strong>für</strong><br />
sie erbrachten Versorgungsleistungen.<br />
Dieses Umlageverfahren wurde im Jahr 2007<br />
durch ein neues System ersetzt. Dabei werden Versorgungsaufwendungen<br />
nach kalkulierbaren und nicht<br />
kalkulierbaren Risiken unterschieden. Der Versorgungsaufwand<br />
von kalkulierbaren Risiken, wie z. B.<br />
Eintritt in den Ruhestand mit Erreichen der Altersgrenze,<br />
wird künftig im Erstattungswege aufgebracht.<br />
Ein Risikoausgleich <strong>für</strong> nicht vorhersehbare Ereignisse,<br />
wie z.B. Eintritt in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit,<br />
findet in einem Umlageverfahren statt.<br />
kreis ang. Städ te und Ge mein den<br />
Krei se<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
15
16<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
Versorgungsfonds wvk<br />
Mit Wirkung vom 1. Januar 2005 trat das Gesetz<br />
über ein Neues <strong>Kommunale</strong>s Finanzmanagement <strong>für</strong><br />
Gemeinden im Land Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> (NKFG<br />
NRW) in Kraft. Mit der Einführung des NKFG NRW<br />
entfällt die Verpflichtung zur Bildung einer Sonderrücklage<br />
nach dem EFoG, also zur Ansammlung fungiblen<br />
Vermögens zur Abdeckung künftiger Pensionsverpflichtungen.<br />
Nach dem NKFG sollen nunmehr die Pensionsverpflichtungen<br />
auf der Passivseite bilanziert werden.<br />
Diesen Verpflichtungen sollen Aktiva gegenüberstehen,<br />
die sicherstellen, dass die jederzeitige Erfüllbarkeit<br />
dieser Verpflichtungen gewährleistet ist.<br />
Gleichwohl wird durch die Änderung des Gesetzes<br />
über die kommunalen <strong>Versorgungskassen</strong> und Zusatzversorgungskassen<br />
im Land Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> (Arti-<br />
kel 9 des NKFG NRW) den kommunalen <strong>Versorgungskassen</strong><br />
die Möglichkeit eingeräumt, <strong>für</strong> ihre Mitglieder<br />
eine Versorgungsrücklage zu verwalten (§ 2 Abs. 5).<br />
Das bedeutet, dass die Kommunen auch weiterhin<br />
die Möglichkeit haben, <strong>für</strong> ihre Versorgungslasten<br />
fungibles Vermögen anzusammeln.<br />
Angesichts der künftig deutlich steigenden Belastungen<br />
empfiehlt die wvk ihren Mitgliedern, weiterhin<br />
die bisherigen Pflichtzuführungen und – soweit<br />
finanziell vertretbar – auch noch zusätzliche Zahlungen<br />
in den hier<strong>für</strong> eingerichteten Versorgungsfonds<br />
zu leisten.<br />
Die Ansammlung dieser Rücklage erfolgt seit 1999<br />
auf der Basis einer Einzahlung von 0,2 % der Ist-Ausgaben<br />
des Vorjahres <strong>für</strong> Beamte und Versorgungsempfänger.<br />
Dieser Prozentsatz sollte sich jährlich um 0,2 %<br />
erhöhen. Mit Inkrafttreten des Versorgungsänderungsgesetzes<br />
2001 mit Wirkung vom 01.01.2002 wurde<br />
der bis zum 31.12.2002 erreichte Faktor festgeschrieben.<br />
Für die Zuführung zur Versorgungsrücklage<br />
wurde somit der Prozentsatz von 0,8 % zunächst nicht<br />
weiter erhöht und bleibt in den folgenden Jahren bis<br />
nach der achten Besoldungsanpassung konstant. Nach<br />
§ 14a Abs. 3 Bundesbesoldungsgesetz war allerdings<br />
eine weitere Aufstockung des Zuführungsbetrages<br />
zur Versorgungsrücklage vorgesehen.<br />
Danach waren 50 % der durch das Versorgungsänderungsgesetz<br />
eingesparten Versorgungsausgaben<br />
<strong>für</strong> den o. g. Zeitraum<br />
von acht allgemeinen Besoldungsanpassungen<br />
der Versorgungsrücklage<br />
zuzuführen.<br />
Dem Fonds gehörten zum<br />
31.12.2007 insgesamt 271 Mitglieder<br />
an.
Die Einschätzung der Kapitalmärkte ist <strong>für</strong> den<br />
Erfolg des Fonds von großer Bedeutung, da das zulässige<br />
Anlagespektrum des Fonds – ähnlich wie bei<br />
Lebensversicherungen oder in der Zusatzversorgung<br />
seit langem üblich – bis zu 35 % Risikokapital (z. B.<br />
Aktien oder High Yield Bonds) umfassen darf. Dieser<br />
Gleichklang in den Anlagemöglichkeiten mit diesen<br />
Altersversorgungssystemen ist besonders bedeutsam,<br />
da damit dokumentiert wird, dass Risiken und Chancen<br />
gleich verteilt werden. Im Übrigen brauchen die<br />
<strong>Kommunale</strong>n <strong>Versorgungskassen</strong> <strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
einen Vergleich zu anderen Systemen nicht zu scheuen.<br />
In der Zusatzversorgung werden bereits seit Jahrzehnten<br />
Kapitalanlagen in der Form von Spezialfonds<br />
erfolgreich gemanagt. Da die handelnden Personen<br />
in den Kassen insoweit identisch sind, war es leicht,<br />
entsprechendes Know-how auf den Versorgungsfonds<br />
der Beamtenversorgung zu übertragen. Durch diese<br />
Konstruktion ist es gelungen, fast alle kreisangehörigen<br />
Städte und Gemeinden sowie Kreise in West falen-<br />
<strong>Lippe</strong> <strong>für</strong> diesen Fonds zu gewinnen.<br />
Entwicklung des Gesamtfondsvermögens (Kurswert)<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
in Mio. €<br />
‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
Bei Gründung des „Versorgungsfonds wvk“ haben<br />
die Kassen selbst diesen Fonds mit einem Startkapital<br />
von rd. 25,6 Mio. Euro (50,0 Mio. DM) ausgestattet.<br />
Er hatte damit von Beginn an eine Größenordnung,<br />
die es zuließ, aktiv auf den Kapitalmärkten aufzutreten.<br />
Zum Stichtag 31.12.2007 ergibt sich ein Gesamtfondsvermögen<br />
(Kurswert) von 141,4 Mio. Euro, das<br />
<strong>für</strong> 271 Mitglieder verwaltet wird.<br />
Die o. a. Risikokapitalquote von 35 % wurde durch<br />
den Einsatz von Derivaten und den Aufbau von Kassepositionen<br />
auf Grund der Unsicherheiten an den Kapitalmärkten<br />
im Jahr 2007 und über den Jahresultimo<br />
hinaus deutlich reduziert.<br />
Fondszuflüsse seit 2000<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
3<br />
0<br />
in Mio. €<br />
Freiwillige Zuführungen<br />
Zuführungen analog EFoG<br />
‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
17
18<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
wvk-Beihilfekasse
wvk wvk-Beihilfekasse<br />
Beihilfekasse<br />
Leistungen auf einen Blick<br />
<strong>für</strong> über 280 Mitglieder mit fast 95.000 Anträgen<br />
im Jahr 2007<br />
• kostenlose Beratung in allen Beihilfeangelegenheiten<br />
• kostengünstige Berechnung und Auszahlung der Beihilfen<br />
• zuverlässige, zeitnahe Bescheiderstellung spätestens innerhalb von zehn Tagen<br />
• regelmäßige Unterrichtung über Änderungen im Beihilferecht<br />
19
20<br />
Aufgaben<br />
wvk-Be ihilfekasse<br />
<strong>Kommunale</strong> Arbeitgeber können die wvk beauftragen,<br />
die Beihilfen <strong>für</strong> Beschäftigte und Versorgungsempfänger<br />
dem Beamtenrecht entsprechend festzusetzen<br />
und auszuzahlen. Die wvk trifft dann im Namen des<br />
Mitglieds die notwendigen Entscheidungen und führt<br />
ggf. auch gerichtliche Auseinandersetzungen. Überträgt<br />
ein Mitglied die Beihilfegewährung an die wvk,<br />
so ist es vollständig von allen zugehörigen Aufgaben<br />
entlastet.<br />
Finanzielle Beihilfen zu den Kosten bei Krankheit,<br />
Geburts- und Todesfällen ergänzen die von den Beihilfeberechtigten<br />
selbst abgeschlossenen Versicherungen.<br />
Sie gehören zur Fürsorgepflicht des Dienstherrn. Sein<br />
Anteil wird dabei individuell so berechnet, dass Beihilfen<br />
und Krankenversicherung die Kosten gemeinsam<br />
annähernd oder sogar vollständig decken. Ab 1997<br />
wurden die Angebote der kommunalen <strong>Versorgungskassen</strong><br />
um diese Leistung erweitert (Erstes Gesetz zur<br />
Änderung des Gesetzes über die kommunalen <strong>Versorgungskassen</strong><br />
und Zusatzversorgungskassen (VKZVKG)<br />
vom 18.12.1996). Gemeinden, Gemeindeverbände<br />
und sonstige Körperschaften werden dazu freiwillige<br />
Mitglieder der wvk-Beihilfekasse. Nutzen können<br />
Ent wick lung der Mit glie der zah len der Bei hil fe kas se seit Gründung<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
<strong>Kommunale</strong><br />
Mitglieder<br />
‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
diesen Service zudem Körperschaften, Anstalten und<br />
Stiftungen im Sinne von § 4 VKZVKG, die keine weiteren<br />
Leistungen der wvk in Anspruch nehmen und<br />
ihr daher bisher nicht angehörten. Am 31.12.2007<br />
hatte die wvk-Beihilfekasse 286 Mitglieder.<br />
Rechtsformen der Mitglieder<br />
89 44 17 68 64<br />
An zahl der Bei hil fe an trä ge<br />
100 90<br />
80<br />
80<br />
70<br />
60<br />
60<br />
50<br />
40<br />
40<br />
30<br />
20<br />
20<br />
10<br />
in Tau send<br />
Anträge<br />
Städte<br />
Gemeinden<br />
Kreise<br />
Sparkassen<br />
Sonstige Organisationen<br />
(einschl. des Landschafts verbandes)<br />
0<br />
‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07
Leistungen<br />
2007 hat die wvk-Beihilfekasse 94.274 Anträge mit<br />
einem Volumen von 78,42 Mio. Euro bearbeitet, davon:<br />
64.363 Anträge . .................. von Beamten,<br />
27.057 Anträge . ...... von Versorgungsempfängern,<br />
2.292 Anträge . ................. von Angestellten<br />
(Pflichtversicherte und freiwillig Versicherte<br />
ohne Arbeitgeberzuschuss),<br />
562 Anträge ................... von Angestellten<br />
(freiwillig Versicherte mit Arbeitgeberzuschuss).<br />
Für 2008 werden ca. 105.000 Anträge über ca. 78,6<br />
Mio. Euro erwartet.<br />
Das Beihilferecht wurde im Laufe der Jahre mehrfach<br />
geändert. Dabei erhöhte sich ab 01.01.2003<br />
auch die Eigenbeteiligung der Berechtigten durch die<br />
so genannten Kostendämpfungspauschalen um 50 %.<br />
Sie sind nach Besoldungsgruppen gestaffelt und<br />
betragen:<br />
Stufe Besoldungsgruppe Betrag<br />
1 A 7 bis A 11 150 €<br />
2 A 12 bis A 15, B 1, C 1<br />
und C 2, H 1 bis H 3, R 1<br />
300 €<br />
3 A 16, B 2 und B 3, C 3, H 4<br />
und H 5, R 2 und R 3<br />
450 €<br />
4 B 4 bis B 7, C 4, R 4 bis R 7 600 €<br />
5 Höhere Besoldungsgruppen 750 €<br />
Pro Kind vermindert sich die Eigenbeteiligung seit<br />
Januar 2004 um 60 Euro.<br />
Für Ruhestandsbeamte werden die Kostendämpfungspauschalen<br />
weiterhin nach dem Ruhegehaltssatz<br />
bemessen. Sie betragen jedoch höchstens 70 % der<br />
oben genannten Beträge. Für Witwen und Witwer<br />
bemessen sie sich nach 60 % des Ruhegehaltssatzes.<br />
In verschiedenen Urteilen des Oberverwaltungsgerichtes<br />
NRW in Münster wurde die pauschale Kürzung der<br />
Beihilfe durch die Kostendämpfungspauschale mit dem<br />
verfassungsrechtlichen Grundsatz der Fürsorgepflicht des<br />
Dienstherrn <strong>für</strong> nicht vereinbar gehalten. Das Bundesverwaltungsgericht<br />
hat mit Urteilen vom 20.03.2008 in mehreren<br />
Revisionsverfahren diese Auffassung nicht bestätigt.<br />
Dies ergibt sich aus einer Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgerichts.<br />
Darin wird ausgeführt, dass sich die<br />
pauschalierten Eigenbeteiligungen an den Krankheitskosten<br />
als Besoldungskürzungen auswirken. Daher können<br />
sie Anlass geben zu prüfen, ob das Nettoeinkommen der<br />
Beamten noch das Niveau aufweist, das der verfassungsgerechte<br />
Grundsatz der Gewährleistung eines angemessenen<br />
Lebensunterhaltes fordert. Nach diesem Grundsatz muss<br />
der Gesetzgeber da<strong>für</strong> Sorge tragen, dass die Beamtenbesoldung<br />
nicht von der allgemeinen Einkommensentwicklung<br />
abgekoppelt wird, d. h. deutlich hinter dieser<br />
Entwicklung zurückbleibt. Genügt das Nettoeinkommen<br />
der Beamten eines Bundeslandes diesen verfassungsrechtlich<br />
vorgegebenen Anforderungen nicht mehr, so muss<br />
der Gesetzgeber diesen Zustand beenden. Dabei sind ihm<br />
keine bestimmten Maßnahmen vorgegeben. So kann er die<br />
Dienstbezüge erhöhen, aber auch die Kostendämpfungspauschale<br />
streichen oder die Absenkung der jährlichen<br />
Sonderzuwendung rückgängig machen. Aufgrund dieses<br />
Gestaltungsspielraums kann das Einkommensniveau der<br />
Beamten nicht im Rahmen der Klagen auf höhere Beihilfe<br />
überprüft werden. Vielmehr sind sie darauf verwiesen,<br />
Klagen auf Feststellung zu erheben, dass sich bei Anwendung<br />
der besoldungsrechtlich relevanten Gesetze in ihrer<br />
Gesamtheit ein verfassungswidrig zu niedriges Nettoeinkommen<br />
ergibt.<br />
(BVerwG 2 C 49.07, 2 C 52.07, 2 C 63.07 –<br />
Urteile vom 20. März 2008)<br />
21
22<br />
wvk-Be ihilfekasse<br />
11 Jahre Wachstum<br />
der wvk-Beihilfekasse<br />
Am 01.01.2007 bestand die wvk-Beihilfekasse zehn<br />
Jahre. Der starke kontinuierliche Anstieg der Mitgliederzahlen<br />
und der Anzahl der bearbeiteten Anträge<br />
während dieser Zeit ist anhand der Grafik auf der vorhergehenden<br />
Seite abzulesen. Ausgerechnet in diesem<br />
Jahr wurde die Leistungsfähigkeit der wvk-Beihilfekasse<br />
auf die Probe gestellt.<br />
Seit Anfang 2007 ist zwischen verschreibungspflichtigen<br />
und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
zu unterscheiden. Letztere sind nur noch<br />
ausnahmsweise und bei bestimmten Diagnosen mit<br />
ärztlicher Bescheinigung beihilfefähig. Da diese meist<br />
nachgereicht werden, entsteht hoher bürokratischer<br />
Aufwand; Einsparungen sind – wie von Fachleuten<br />
prognostiziert – zu bezweifeln. Der Mehraufwand hat<br />
jedoch auch unsere Beihilfekasse überrascht.<br />
Unverzüglich wurden verschiedene Maßnahmen<br />
eingeleitet und Sachbearbeitungsstellen ausgeschrieben.<br />
Dennoch hatte sich die<br />
Bearbeitungszeit <strong>für</strong><br />
Beihilfean-<br />
träge zwischenzeitlich auf rund fünf Wochen erhöht.<br />
Das ist vor allem <strong>für</strong> die Beihilfeberechtigten unerfreulich,<br />
die die Arztrechnungen früher bezahlen müssen.<br />
Unerfreulich ist es aber auch <strong>für</strong> die Beschäftigten der<br />
Beihilfekasse und der Arbeitgeber. Nach Einarbeitung<br />
der neuen Beschäftigten konnten die Rückstände kontinuierlich<br />
verringert werden, so dass unser Ziel, die<br />
Anträge möglichst innerhalb von zehn Arbeitstagen zu<br />
bearbeiten, inzwischen wieder erreicht ist.<br />
Beihilfe – ungeliebt, komplex und teuer<br />
Die komplizierte rechtliche Grundlage der Beihilfe<br />
trifft besonders kleinere Kommunen hart: Im Verhältnis<br />
zu den wenigen Beihilfeanträgen entstehen hohe<br />
Kosten <strong>für</strong> die Ausbildung der Sachbearbeiterinnen<br />
und Sachbearbeiter sowie <strong>für</strong> die Anschaffung und<br />
Pflege eines leistungsfähigen EDV-Systems. Spart man<br />
bei EDV oder Weiterbildung, wird der Bearbeitungsaufwand<br />
schnell steigen. Denn Beihilfen über die<br />
vorgeschriebenen Leistungen hinaus kann sich kein<br />
Arbeitgeber leisten.
Die Weichen richtig gestellt<br />
Diese Einsichten führten schon Mitte der 90er Jahre<br />
bei <strong>kvw</strong>, LWL und einigen Kommunen zu der Überlegung,<br />
die Beihilfebearbeitung <strong>für</strong> die Kommunen<br />
kostengünstig zu zentralisieren. Zum 01.01.1997<br />
wurde in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> und anderen Bundesländern<br />
die gesetzliche Grundlage hier<strong>für</strong> geschaffen.<br />
Schon bald wurden die ersten Anträge bearbeitet.<br />
Als Körperschaft des öffentlichen Rechts kann die<br />
Versorgungskasse nur <strong>für</strong> Mitglieder tätig werden.<br />
Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens traten mehr als<br />
100 Kommunen und kommunale Einrichtungen der<br />
wvk-Beihilfekasse bei; rund 20.000 Anträge wurden<br />
bearbeitet. In der Beihilfebearbeitung erfahrene Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des LWL sicherten nun<br />
der Beihilfekasse ‚aus dem Stand‘ eine hohe Arbeitsqualität.<br />
Zwei Wochen Bearbeitungszeit <strong>für</strong> 35,00 DM<br />
Mit einem Startpreis von 35,00 DM pro Beihilfeantrag<br />
konnte den Kommunen der komplette Service von<br />
der Erledigung von Anfragen, Heil- und Kostenplänen<br />
bis zur Bearbeitung von Widersprüchen und Klagen<br />
gewährleistet werden. Daran wollen wir auch künftig<br />
festhalten.<br />
Spagat zwischen Prüfgenauigkeit und Ausgaben<br />
In den ersten Jahren nach der Gründung nahm die<br />
wvk-Beihilfekasse einen stürmischen Aufschwung,<br />
was nicht nur einfach war: Einerseits wollten wir sehr<br />
rasch möglichst vielen Kommunen den Zugang ermöglichen;<br />
andererseits sollte die Bearbeitungs qualität<br />
nicht leiden. Unseren Mitgliedern hätte es nicht genutzt,<br />
zwar relativ geringe Verwaltungskosten, da<strong>für</strong><br />
aber umso mehr an Beihilfen zu zahlen. Es galt und<br />
gilt, mit dem Geld unserer Mitglieder verantwortungsbewusst<br />
und sparsam umzugehen. Dazu sind eine<br />
fundierte Ausbildung und effektive Gegen prüfungen<br />
besonders wichtig.<br />
Dauerbrenner Ausbildung<br />
Die qualifizierte Ausbildung und Einarbeitung einer<br />
Sachbearbeiterin oder eines Sachbearbeiters dauert<br />
etwa neun Monate. Erst dann ist sie oder er mit den<br />
Details vertraut. Während dieser Zeit entstehen Einarbeitungskosten:<br />
Zum Beispiel muss eine erfahrene<br />
Fachkraft die neue Kraft ausbilden und kann während<br />
dieser Zeit weniger Anträge bearbeiten. In der Aufbauphase<br />
war das Verhältnis von eingearbeiteten zu<br />
neuen Kräften besonders ungünstig. Außerdem mussten<br />
erst Erfahrungen mit saisonalen Schwankungen<br />
im Antragsverhalten gesammelt werden. Dies führte<br />
mitunter zu Engpässen, die die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter aber mit hohem Einsatz auffingen.<br />
Das „Aufbaudarlehen“<br />
Damit die Gründungsmitglieder die teure Startphase<br />
nicht allein tragen mussten, wurden die wachstumsbedingten<br />
Mehrkosten durch ein Darlehen der Versorgungskasse<br />
finanziert. Eine Subventionierung durch<br />
die <strong>kvw</strong> wäre schon rechtlich unmöglich, da die<br />
Mitglieder in den unterschiedlichen Bereichen nicht<br />
identisch sind. Allerdings profitieren alle Bereiche<br />
von der Ausdehnung des Geschäftsvolumens, da die<br />
Fixkosten dann breiter verteilt werden.<br />
Vor ca. zwei Jahren endete die Aufbauphase der<br />
wvk-Beihilfekasse. Mit Beendigung der Aufbauphase<br />
wurde mit Beschluss des Verwaltungsrates der Verwaltungskostenbeitrag<br />
auf 25 Euro festgesetzt. Er ist<br />
insoweit auskömmlich, dass damit auch das Startdarlehen<br />
zurückgezahlt wird. Gleichzeitig konnte mit<br />
dem Aufbau einer Rücklage begonnen werden, mit<br />
dem Ziel, den Verwaltungskostenbeitrag auch langfristig<br />
stabil zu halten.<br />
23
24<br />
wvk-Be ihilfekasse<br />
Die Herausforderungen Anfang 2008<br />
Heute bearbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
auf 32,5 Vollzeitstellen rd. 95.000 Anträge<br />
im Jahr <strong>für</strong> 286 kommunale Mitglieder.<br />
Im Zuge der Kommunalisierung der Versorgungsund<br />
Umweltverwaltung erwarten wir von den neuen<br />
Aufgabenträgern, den Kreisen, kreisfreien Städten und<br />
dem Landschaftsverband, in deren Geschäftsbereich<br />
die ehemaligen Landesbediensteten übernommen<br />
wurden, ca. 600 zusätzliche Anträge. Aufgrund<br />
aktueller Anfragen kann im Laufe des Jahres mit<br />
weiteren Mitgliedschaften gerechnet werden. Wir<br />
erwarten <strong>für</strong> dieses Jahr ein Aufkommen von insgesamt<br />
105.000 Anträgen.<br />
Idee der zentralen Bearbeitung hat Zukunft<br />
Die wvk-Beihilfekasse ist ein Erfolg. Gäbe es sie nicht<br />
schon, dann müssten wir sie gründen. Weil dies auch<br />
die Kommunen in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> wissen, die von<br />
der zentralen Bearbeitung erheblich profitieren, kann<br />
unsere wvk-Beihilfekasse zuversichtlich in die zweite<br />
Dekade ihres Bestehens blicken.<br />
Finanzierunge der Beihilfeaufwendungen<br />
kalkulierbar machen<br />
Zurzeit wird der Beihilfeaufwand von den Mitgliedern<br />
jeweils im Erstattungswege aufgebracht. Damit trägt<br />
jedes Mitglied die nicht vorhersehbaren Risiken, die<br />
im Gesundheitswesen liegen, selber. Zusätzlich werden<br />
dauerhaft Kostensteigerungen erkennbar, die mit der<br />
demographischen Entwicklung, insbesondere bei den<br />
Pensionären, in Zusammenhang stehen.<br />
Daher ist es nur zu verständlich, dass vor allem<br />
bei kleineren Kommunen immer häufiger<br />
der Wunsch besteht, rechtzeitig<br />
Vorsorge zu treffen, um derartigen<br />
Risiken und Entwicklungen<br />
zu be gegnen.
Einen Ausweg könnte eine Beihilfeversicherung<br />
bieten, wie sie inzwischen von verschiedenen Versicherungsunternehmen<br />
angeboten wird. Dabei geht<br />
man von der Überlegung aus, dass die finanziellen<br />
Belastungen im Beihilfebereich mit einer Beihilferückdeckungsversicherung<br />
<strong>für</strong> den Gemeindehaushalt<br />
dauerhaft kalkulierbar bleiben.<br />
Fraglich ist allerdings, ob dies mit einer Beihilferückdeckungsversicherung<br />
auch gelingt. Erfahrungen<br />
einiger Kommunen, die sich mit dieser Problematik<br />
auseinandersetzen, zeigen, dass die Kostensteigerungen<br />
im Gesundheitswesen mit einer Beihilferückdeckungsversicherung<br />
nur scheinbar Planungssicherheit<br />
<strong>für</strong> die kommenden Haushalte bieten. Steigende<br />
Ausgaben <strong>für</strong> Beihilfeaufwendungen bleiben in den<br />
Folgejahren nicht ohne Auswirkung auf die Beitragsprämien<br />
der Versicherungen.<br />
Es gibt Kommunen, die inzwischen ihre Mitgliedschaft<br />
in einer Beihilfeversicherung gekündigt haben,<br />
da die Beitragsentwicklung spätestens nach 2 Jahren<br />
an die Kostenentwicklung der Beihilfeaufwendungen<br />
angepasst wurde.<br />
Vor diesem Hintergrund wächst die Bereitschaft,<br />
innerhalb der kommunalen Familie einen Risikoausgleich<br />
zu organisieren. Hierbei können die <strong>Kommunale</strong>n<br />
<strong>Versorgungskassen</strong> <strong>für</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> (<strong>kvw</strong>)<br />
die Erfahrungen, die sie in der Neuorganisation des<br />
Umlagesystems in der Beamtenversorgung gewonnen<br />
haben, nutzen, auch in der Beihilfekasse einen Risikoausgleich<br />
zu organisieren. Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
kommunaler <strong>Versorgungskassen</strong> aus anderen<br />
Bundesländern, die bereits über Risikoausgleichssysteme<br />
verfügen, können mit berücksichtigt werden.<br />
Inzwischen gibt es hier Überlegungen, in einen Risikoausgleich<br />
auch andere <strong>Versorgungskassen</strong> einzubeziehen.<br />
Je größer die Ausgleichgemeinschaft ist, desto<br />
geringer sind die Belastungen <strong>für</strong> den Einzelnen. Eine<br />
Arbeitsgruppe, in der Vertreter verschiedener kommunaler<br />
<strong>Versorgungskassen</strong> mitarbeiten, entwickelt derzeit<br />
Vorschläge <strong>für</strong> eine solche Risikogemeinschaft, die<br />
möglicherweise sogar länderübergreifend organisiert<br />
werden könnte.<br />
... Ihre Vorteile<br />
• Entlastung von personalintensiven Aufgaben<br />
• kein Aufwand <strong>für</strong> Schulung und Fortbildung<br />
• zeitgerechte und qualifizierte Sachbearbeitung<br />
• Dienstleistungen aus einer Hand<br />
• planbare Verwaltungskosten durch<br />
Festpreis von 25 Euro<br />
... Unser Service<br />
• Beihilfeberechnungen im Rechtsgebiet NRW<br />
• schnelle Bearbeitungszeit<br />
• Beratung der Beihilfeberechtigten<br />
• Bescheiderteilung und Auszahlung<br />
• Informationen über Rechtsänderungen<br />
25
wvk-Familienkasse<br />
ld
wvk-Familienkasse<br />
Leistungen auf einen Blick<br />
Die Familienkasse der wvk erfüllt <strong>für</strong> ihre kommunalen<br />
Mitglieder alle Aufgaben rund ums Kindergeld:<br />
• Sie entscheidet über die Ansprüche auf Kindergeld.<br />
• Sie erteilt Bescheide über die Festsetzung des Kinde Kindergeldes de d rg rgel el e de des s un uund d de dess dessen ss ssen en Auf AAufhebung.<br />
uf u he hebu bu b ng n .<br />
• Sie zahlt zahlt das Kindergeld direkt an die Berechtig Berechtigten ig igte te ten n au aus.<br />
s.<br />
• Sie führt die vorgeschriebenen Überprü Überprüfungen rü r fu f ng ngen en e d ddur<br />
durch. ur urch ch ch.<br />
• Sie e be bbearbeitet arbeitet Einsprüche.<br />
• Sie e fü fführt hrt – we wwenn nn eerforde<br />
erforderlich derl r ich h – di die<br />
e Pr Proz Prozesse ozes esse se vor vvor<br />
or o ddem<br />
dem em FFin<br />
Finanzgericht.<br />
in inan an anzg zg z er eric icht ht h .<br />
• Sie Si S e be bberät rä r t di ddie e Be Bere Berechtigten. re rech ch chti ti tigt gt g en en.<br />
• Mit M Mit it ihr ihren h en Ent Entscheidungen nt ntsc sc sche he heid id idun un unge ge g n zu zzum m Ki KKindergeld nd nder erge ge g ld l lie lliefert<br />
ie iefe fe fert rt ssie<br />
ie dden<br />
den en AArb<br />
Arbeitgebern rb rbei ei eitg tg tgeb eb eber ern n ei eine<br />
ne<br />
Entscheidungsbasis En E ts tsch cheidung ngsb sb s as a is f<strong>für</strong><br />
f f<strong>für</strong><br />
ü wei weitere eite tere re kkin<br />
kinderbezogene in i de derb rbez ez e og ogen ene e Le LLeistungen is i tu tung ng ngen en in Ve Verg Vergütung rgüt üt ü un u g<br />
und un und d Be BBesoldung. so sold ld l un ung. g. g<br />
• Sie S Sie ie eerl<br />
eerledigt<br />
rl rled ed e ig igt t al alle<br />
le MMel<br />
Meldepflichten elde de d pf pfli lich chte ten n un und<br />
d st sstatistischen at atis is isti ti t sc s he hen n Au AAufgaben, fg fgab ab aben en en, ,<br />
die di d e mi mit<br />
t de dem<br />
m Ki KKindergeld nd n er e ge geld ld vver<br />
verbunden erbu bund nd n en e sin ssind.<br />
in ind. d. d<br />
27
28<br />
Aufgaben<br />
wvk-Familienkasse<br />
Seit dem 01.01.2007 kann die wvk als Landesfamilienkasse<br />
die Kindergeldbearbeitung <strong>für</strong> die Mitglieder<br />
übernehmen, wenn sie damit beauftragt wird.<br />
Ermächtigungsgrundlage da<strong>für</strong> ist die Landesfamilienkassenverordnung<br />
vom 27. Juli 2004 – GV.NRW S. 424.<br />
<strong>Kommunale</strong> Arbeitgeber mit Sitz im Gebiet des<br />
Landschaftsverbandes <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> können danach<br />
die wvk beauftragen, <strong>für</strong> ihre Beschäftigten das Kindergeld<br />
festzusetzen und direkt an sie auszuzahlen.<br />
Die Übertragung der Aufgaben erfolgt durch<br />
schriftliche Vereinbarung, worin die gegenseitigen<br />
Rechte und Pflichten, der Zeitpunkt des Aufgabenübergangs<br />
und die Kostentragung geregelt werden.<br />
Die Mitglieder<br />
– entlasten sich damit vollständig von diesen Aufgaben,<br />
– reduzieren ihre Personal- und Sachkosten,<br />
– sichern sich die qualifizierte, rasche und kostengünstige<br />
Bearbeitung,<br />
– erhalten Entscheidungshilfen <strong>für</strong> die tariflichen und<br />
besoldungsrechtlichen Leistungen, die an Kinder<br />
gezahlt werden,<br />
– ersparen sich die Auszahlung und Nachweisung<br />
des Kindergeldes und<br />
– entledigen sich des Zeitaufwands, der mit Prüfungsbemerkungen<br />
und Statistiken verbunden ist.<br />
Seit 1996 ist das Kindergeld ein „Familienleistungsausgleich“,<br />
der nach dem Steuerrecht festgesetzt wird.<br />
Das Verfahrensrecht bestimmt die Abgabenordnung.<br />
Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes sind zugleich<br />
Familienkasse <strong>für</strong> ihre Beschäftigten. In dieser Funktion<br />
haben zahlreiche Veränderungen, umfangreiche<br />
Dienstanweisungen und Formulare hier zunehmend<br />
Ressourcen gebunden. Hinzu kommen bis heute die<br />
umfangreiche Rechtsprechung der Finanzgerichte,<br />
diverse Meldepflichten und statistische Erhebungen.<br />
Diese schulungs- und arbeitsintensiven Aufgaben standen<br />
oft in keinem Verhältnis zur Anzahl der Berechtigten.<br />
Die öffentlichen Arbeitgeber in Nordrhein-<br />
<strong>Westfalen</strong> strebten daher eine zentrale Bearbeitung an,<br />
die schließlich zum Erlass der Landesfamilienkassen-<br />
Verordnung führte. Ergänzend schuf das Bundesfinanzministerium<br />
Ende 2006 die rechtlichen Voraussetzungen,<br />
um im öffentlichen Dienst Kindergeld<br />
unabhängig vom Entgelt und von der Steuerbescheinigung<br />
direkt an die Berechtigten auszuzahlen.<br />
Vor allem kleine bis mittelgroße öffentliche Arbeitgeber<br />
interessieren sich <strong>für</strong> die Familienkasse der wvk.<br />
Sehr große Arbeitgeber haben oft eine eigene Familienkasse<br />
eingerichtet, die ausschließlich das Kindergeld<br />
bearbeitet.<br />
Leistungen<br />
Die Landesfamilienkasse der wvk betreut mittlerweile<br />
19 Mitglieder mit über 12.000 Kindergeldfällen.<br />
Trotz steigender Mitgliederzahlen sind die Fallzahlen<br />
nur moderat angestiegen. Ursachen da<strong>für</strong> sind in der<br />
demographischen Entwicklung (Rückgang der Geburtenrate)<br />
und den geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
(Kindergeld nur noch bis zum 25. Lebensjahr)<br />
zu suchen, die mittlerweile wirken.<br />
Das Interesse der Mitglieder an der Abgabe dieser<br />
Aufgabe ist jedoch weiter ungebrochen.<br />
Auch Kommunen mit 1.000 Kindergeldfällen<br />
und mehr überlegen, diese Leistungen des Bundes in<br />
zentrale Bearbeitung zu geben, um Freiräume <strong>für</strong> das<br />
kommunale Kerngeschäft zu gewinnen.<br />
Schon jetzt ist es uns möglich, unseren Kunden<br />
einen optimalen Service zu bieten, indem wir ihre<br />
Anträge zeitnah bearbeiten, gut erreichbar sind und<br />
bestrebt sind, die Verwaltungskosten stabil zu halten.<br />
Selbst schwierige und umfangreiche Fälle können aufgrund<br />
der langjährigen Erfahrung des Personals rechtlich<br />
sicher und kompetent bearbeitet werden.<br />
Unabhängig davon arbeiten wir kontinuierlich daran,<br />
– Verfahrensabläufe zu optimieren – z. B. durch<br />
stärkere Nutzung der Informationstechnologien,<br />
– den Ausbildungsstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
hoch zu halten, um <strong>für</strong> unsere Kunden auch<br />
in Zukunft attraktiv zu sein,
– den erforderlichen Datenaustausch <strong>für</strong> zulagenberechtigte<br />
Kindergeldempfänger (Ansprüche der Jahre<br />
2003 – 2007) mit der Zentralen Zulagenstelle <strong>für</strong><br />
Altersvermögen (ZfA) so zu organisieren, dass die<br />
abgebenden Familienkassen davon entlastet werden.<br />
Finanzierung<br />
Die Mitglieder finanzieren die Verwaltungskosten<br />
durch Beiträge, die mit Zustimmung des Verwaltungsrates<br />
festgelegt werden.<br />
Gegenwärtig betragen die Kosten pro Fall und<br />
Jahr 40 Euro. Berechnet wurde dieser Beitrag nach<br />
den realen Personal-, Sach- und Gemeinkosten in<br />
rund 11.000 Kindergeldfällen. Da die Bearbeitung <strong>für</strong><br />
Kinder über 18 Jahren aufwändiger ist, ist es nicht<br />
möglich, nur diese an die Familienkasse der wvk zu<br />
übertragen. Für Kinder unter und über 18 wurde<br />
ein einheitlicher Mischpreis ermittelt – basierend<br />
auf der aktuellen demographischen<br />
Situation.<br />
Die Verwaltungskosten werden jährlich im Dezember<br />
abgerechnet. Vierteljährlich sind Abschläge zu zahlen.<br />
Wer weniger als 12 Monate Mitglied ist, zahlt den<br />
anteiligen Beitrag.<br />
Ziel der Familienkasse der <strong>kvw</strong> wird es sein, den<br />
Verwaltungskostenbeitrag stabil zu halten.<br />
Die Familienkasse zahlt das Kindergeld, indem sie<br />
es mit der Lohnsteuerschuld der wvk aus der Beamtenversorgung<br />
verrechnet (siehe die Neuregelung des<br />
§ 72 Abs. 7 EStG).<br />
29
30<br />
Hintergrundinformation:<br />
Funktion:<br />
Kreisdirektor und Dezernent <strong>für</strong><br />
Inneren Service/Personal/Steuerung/<br />
Sicherheit und Ordnung/Schulverwaltung<br />
und Sport<br />
Lage des Kreises:<br />
Im Süd-Osten <strong>Westfalen</strong>s<br />
(am Naturpark Rothaargebirge)<br />
Kennzeichen und Besonderheiten<br />
des Kreises:<br />
Schloss Berleburg, Siegener Schlosshof,<br />
einer der waldreichsten Kreise in<br />
Deutschland mit dem Naturpark Rothaargebirge<br />
und erfolgreiche Industrieregion<br />
im Grünen<br />
Anzahl Beschäftigte in der Kreisverwaltung<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
insgesamt: 894<br />
Kindergeldfälle:<br />
420 (Stand April 2008)<br />
Mitgliedschaft in der<br />
<strong>kvw</strong>-Familienkasse:<br />
seit 01.06.2007<br />
Interview mit Frank Bender<br />
(Kreisdirektor und Dezernent<br />
beim Kreis Siegen-Wittgenstein)<br />
Herr Bender, was hat den Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
im letzten Jahr veranlasst, zur Familienkasse der<br />
<strong>kvw</strong> zu kommen?<br />
Bender: Bei uns standen im Jahr 2006 einige Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
im Personalbereich ins<br />
Haus, mit denen wir weitere Aufgabenfelder überneh-<br />
FACHTA<br />
men sollten. Wir haben überlegt, wie wir sie stemmen<br />
könnten. Als uns das Angebot der <strong>kvw</strong>-Familien -<br />
kasse wieder in die Hände fiel und wir das sehr gute<br />
Preis-Leistungsverhältnis sahen, war <strong>für</strong> uns schnell<br />
klar, dass wir die Kindergeldbearbeitung auslagern.<br />
Welche Gründe waren <strong>für</strong> Sie entscheidend, Mitglied<br />
in der <strong>kvw</strong>-Familienkasse zu werden?<br />
Bender: Schauen Sie sich die vielen Neuerungen und<br />
Veränderungen im Kindergeldrecht über die letzten<br />
10 Jahre an. Da sind zunehmend steuerrechtliche<br />
Aspekte zu berücksichtigen. So ein Spezialwissen<br />
nur vorzuhalten und auch ständig zu aktualisieren,<br />
ist schon <strong>für</strong> einen Kreis wie unseren mit derzeit<br />
420 Kindergeldfällen aufwändig. Die <strong>kvw</strong>-Familienkasse<br />
bearbeitet mehrere Tausend Kindergeldfälle aus<br />
verschiedenen Kreisen und Kommunen <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>s.<br />
Da fallen Schulungsaufwand und auch außergewöhnliche<br />
Fälle nicht so stark ins Gewicht wie bei uns.<br />
Welche Herausforderungen haben Sie in Ihrer Mitgliedschaft<br />
gesehen?<br />
Bender: Herausforderungen haben wir zweierlei gesehen.<br />
Zum einen waren wir nicht sicher, wie die Zusammenarbeit<br />
zwischen der <strong>kvw</strong>-Familienkasse und<br />
uns gelingen wird. Denn unsere Personalabteilung<br />
muss ja nach wie vor die kindbezogenen Leistungen
„ Man muss immer bedenken, dass das<br />
Kindergeldrecht mehr und mehr ins Steuer -<br />
recht verlagert wird. Damit ist es ein sehr<br />
dynamisches und aufwändiges Rechtsgebiet.“<br />
bei der Gehaltsabrechnung <strong>für</strong> unsere kindergeldberechtigten<br />
Beschäftigten berücksichtigen. Wir haben<br />
aber schnell gesehen, dass die Sorge unbegründet ist,<br />
da diese Leistungen auf einer soliden Datenbasis der<br />
Familienkasse aufsetzen. Zum anderen waren wir<br />
unsicher, wie unsere Beschäftigten die Übergabe<br />
GUNG<br />
der Kindergeldbearbeitung an die <strong>kvw</strong>-Familienkasse<br />
aufnehmen würden. Denn damit verloren sie ja ihre<br />
teilweise vertrauten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner<br />
in der Kreisverwaltung.<br />
… und wie beurteilten Ihre Beschäftigten diese Form<br />
des Outsourcings?<br />
Bender: Eigentlich ist die <strong>kvw</strong> den Beschäftigten im<br />
Zusammenhang mit Beihilfe, Beamtenversorgung und<br />
Zusatzversorgung schon vertraut. Insofern war es<br />
letztlich auch nichts Neues <strong>für</strong> sie, sich nun auch bei<br />
Kindergeldangelegenheiten an die <strong>kvw</strong> zu wenden.<br />
Sie wissen, dass sie bei den <strong>kvw</strong> schnell und gut beraten<br />
werden. Mit der Infomappe der <strong>kvw</strong>-Familienkasse<br />
konnten wir zudem rasch alle wichtigen Informationen<br />
zu Servicezeiten und zum Leistungsumfang an<br />
unsere Kindergeldberechtigten weitergeben. Anfangs<br />
waren auch noch die vertrauten Sachbearbeiterinnen<br />
und Sachbearbeiter in der Kreisverwaltung bei Rückfragen<br />
da. Das alles hat dazu beigetragen, dass der<br />
Wechsel rasch akzeptiert wurde.<br />
Welche konkreten Schritte sind Sie auf dem Weg zu<br />
uns gegangen?<br />
Bender: Die Entfernung zwischen Siegen und Münster<br />
ist zwar groß; trotzdem war der Weg zur <strong>kvw</strong>-<br />
Familienkasse nicht weit. Im Grunde waren nur die<br />
Stammdaten und Kindergeldakten an die <strong>kvw</strong>-Familien -<br />
kasse zu übertragen. Und wir mussten darauf achten,<br />
dass wir zum Stichtag unsere Kindergeldzahlungen<br />
an unsere Kindergeldberechtigten einstellen, so dass<br />
die Familienkasse sie termin gerecht übernehmen<br />
konnte.<br />
Glauben Sie, dass die Familienkasse auch <strong>für</strong> andere<br />
Kommunen und kommunale Einrichtungen aus <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
attraktiv sein könnte?<br />
Bender: Ja, das denke ich schon. Die Familienkasse<br />
überzeugt durch eine hohe Qualität in der Kindergeldbearbeitung.<br />
Man muss immer bedenken, dass das<br />
Kindergeldrecht mehr und mehr ins Steuerrecht verlagert<br />
wird. Damit ist es ein sehr dynamisches und<br />
aufwändiges Rechtsgebiet. Nachwuchskräfte im öffent -<br />
lichen Dienst werden in ihrer Ausbildung darin überhaupt<br />
nicht geschult. Sie müssen sich erst richtig<br />
einarbeiten und Änderungen ständig verfolgen. Das<br />
ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch ziemlich<br />
teuer. Deswegen ist es fraglich, ob sich Kommunen<br />
langfristig diesen hohen Schulungsaufwand <strong>für</strong> ihr<br />
eigenes Personal leisten können und werden.<br />
Wenn Sie zum Abschluss folgenden Satz vervollständigen<br />
müssten, wie würde er dann lauten:<br />
Seitdem wir Mitglied in der Familienkasse sind …<br />
Bender: … konzentrieren wir uns mehr auf die<br />
Kernaufgaben einer Kreisverwaltung.<br />
31
32<br />
wvk-Be am ten ver sor gung<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
te
Betriebsrente und PlusPunktRente<br />
... eine starke Partnerschaft!<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
Leistungen auf einen Blick<br />
<strong>für</strong> 832 Mitglieder<br />
• kostengünstige Abwicklung der Pflichtversicherung<br />
• kostenlose Schulungsveranstaltungen<br />
• telefonische Fachberatung<br />
• regelmäßige Rundschreiben<br />
• informativer Internetauftritt<br />
• Informationsveranstaltungen n be bei<br />
i de dden n Mi MMitgliedern tg t li lied ed eder er ern<br />
<strong>für</strong> über 263.000 Versicherte<br />
• telefonische te tele le lefo fo f ni nisc sc sche he u<br />
u uund<br />
nd pper<br />
p ppersönliche<br />
er ersö sö sönl nl nlic iche he h Fac F FFachberatung<br />
ac a hb h er erat at atun un ung g ru rund<br />
nd u uum<br />
um m di ddie e be betr betriebliche tr trie ie i bl blic ic iche he h AAlt<br />
Altersversorgung<br />
lt lter er ersv sv s er erso so sorg rg rgun un ung<br />
• jährliche jährli li l ch che e Mi Mitt Mitteilung tt t ei eilu lu l ng n übe üüber<br />
be b r di die<br />
e er erwo erworbenen wo worb rb rben en enen en A AAnw<br />
Anwartschaften<br />
nw nwar ar arts ts tsch ch chaf af afte te ten<br />
<strong>für</strong> mehr als 14.000 freiwillig Versicherte<br />
• optimale op o ti t ma male le Aus Ausnutzung us u nu nutz tzun un u g de der<br />
r st staa staatlichen aa aatl tl tlic ic i he hen n Fö FFörderung rd rder er e un u g<br />
• telefonische te tele le l fo foni ni n sc sche he h und<br />
nd n pper<br />
persönliche er e sö sönl nl n ic iche he h Fac FFachberatung<br />
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nd uum<br />
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m di die<br />
e be betr betriebliche tr trie ie iebl bl b ic iche he A AAlt<br />
Altersversorgung<br />
lt l er ersv sv sver er e so s rg rgun un u g<br />
• flexible fl flex ex exib ib ible le Anp A AAnpassung<br />
np npas as assu su sung ng d ddes<br />
des es e Ver V VVersicherungsschutzes<br />
er ersi si sich ch cher er erun un ungs gs gssc sc s hu hutz tzes es e<br />
• jährliche jä j hr hrli li l ch che e Mi Mitt Mitteilung tt t ei e lu lung ng n übe ü üüber<br />
be b r di die<br />
e er erwo erworbenen wo w rb r en e en A AAnw<br />
Anwartschaften<br />
nw nwar ar arts ts tsch ch c af afte te ten<br />
• hohe ho h he h Ren R RRendite<br />
en endi di dite te t dur ddurch<br />
ur urch ch c nie n nniedrige<br />
ie iedr dr d ig ige e Ko KKosten st sten en e<br />
<strong>für</strong> fast 72.000 Rentnerinnen und Rentner<br />
• Rentenfestsetzung Re R nt nten enfe fe f st s se setz tzun un u g in inne innerhalb ne n rh r al alb b vo von<br />
n zw zzwei ei W WWoc<br />
Wochen oc oche he hen<br />
• jährliche jä j hr h li l ch che e Re RRentenerhöhung nt n ener erhö hö höhu hu hung ng n<br />
• • telefonische te tele l fo foni nische he h F FFachber<br />
FFachberatung<br />
er e at atun un ung<br />
• zuverlässige zu z verläs äs ä si sige ge g RRentenz<br />
RRentenzahlungen<br />
nz nzah ah ahlu lu lung ng ngen en in<br />
n Hö Höhe<br />
he vvon<br />
von on 300 3300<br />
00 MMio<br />
Mio. io io. . Eu Euro<br />
ro jäh j jjährlich<br />
äh ä rl rlic ic i h<br />
33
34<br />
Aufgaben<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
Die <strong>Kommunale</strong> Zusatzversorgungskasse <strong>Westfalen</strong>-<br />
<strong>Lippe</strong> (zkw) ist die betriebliche Altersvorsorgeeinrichtung<br />
<strong>für</strong> Arbeitgeber des kommunalen öffentlichen<br />
Dienstes in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>, die Mitglied der zkw sind.<br />
Die Beschäftigten der Mitglieder werden bei der<br />
zkw pflichtversichert: Neben der gesetzlichen Rente<br />
erhalten sie im Alter oder bei Erwerbsminderung eine<br />
Betriebsrente. Im Todesfall sind die Hinterbliebenen<br />
zusätzlich versorgt.<br />
Darüber hinaus können sich die Beschäftigten seit<br />
Anfang 2002 mit unserer PlusPunktRente freiwillig<br />
versichern. Betriebsrente und PlusPunktRente zusammen<br />
bieten eine umfassende Versorgung.<br />
Leistungen<br />
Wir betreuen 832 Mitglieder in allen Fragen der<br />
betrieblichen Altersversorgung.<br />
Die zkw übernimmt <strong>für</strong> ihre Mitglieder die<br />
tarifvertragliche Verpflichtung zur Versorgung der<br />
Beschäftigten. Mit diesem Service entbinden sich die<br />
Mitglieder von zusätzlichem Zeit-, Sach- und Personalaufwand.<br />
Im Leistungsfall zahlt die zkw die Renten im<br />
eigenen Namen aus. Unsere Mitglieder unterstützen<br />
Be stand sent wick lung der Mit glie der (AV I und AV II) seit 1993<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
<strong>Kommunale</strong><br />
Mitglieder<br />
400<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
wir auch bei der Betreuung der aktiv Beschäftigten,<br />
z. B. durch Fortbildungen in der Personalsachbearbeitung.<br />
Schulungen<br />
Wir bieten Seminare <strong>für</strong> Mitglieder, Datenzentralen<br />
und Versicherte an – sowohl im Haus der zkw als<br />
auch vor Ort bei unseren Mitgliedern. 2007 wurden<br />
220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Personalsachbearbeitung<br />
und Gehaltsstellen in 17 Seminaren<br />
geschult. Schwerpunkte waren das Versicherungs- und<br />
Leistungsrecht und der elektronische Datenträgeraustausch.<br />
In den kommunalen Rechenzentren besuchten<br />
25 Teilnehmende die Seminare zum elektronischen<br />
Datenträgeraustausch. Bei 18 Mitgliedern haben wir<br />
auf Personalversammlungen ausführlich über die<br />
betriebliche Altersversorgung informiert. Bei diesen<br />
Vorträgen waren teilweise mehrere hundert Beschäftigte<br />
anwesend; die Resonanz war sehr positiv. Ein<br />
Seminar mit 22 Teilnehmenden <strong>für</strong> die Vertrauensleute<br />
der Schwerbehinderten behandelte die besonderen<br />
Vorsorgefragen dieser Zielgruppe.<br />
Mit gezielten Aktionen informierten wir die Versicherten<br />
zur PlusPunktRente. Auf Einladung diverser<br />
Mitglieder reisten wir zu Veranstaltungen und Beratungstagen<br />
vor Ort, z. B. zur IHK <strong>Lippe</strong> zu Detmold,<br />
zum Flughafen Münster-Osnabrück, zum Sozialwerk<br />
Rechtsformen der Mitglieder<br />
173 65 65 68 443<br />
Kommunen und<br />
Kommunalverbände<br />
Zweckverbände<br />
Sparkassen<br />
Sonstige juristische Personen<br />
des öffentlichen Rechts<br />
Sonstige Personen des<br />
privaten Rechts
170<br />
160<br />
St. Georg, zum DRK Kreisverband Recklinghausen<br />
und zum Gemeindeprüfungsamt NRW. Ende 2007<br />
erreichte unsere Werbeaktion „Riester <strong>für</strong> Geringverdiener“<br />
etwa 23.000 Versicherte. 27 % der Interessierten,<br />
die daraufhin ein Angebot anforderten, haben<br />
sich <strong>für</strong> die PlusPunktRente entschieden.<br />
Individuelle Beratung ganz nach Bedarf<br />
Seit mehreren Jahren informieren wir die Beschäftigten<br />
auch vor Ort bei unseren Mitgliedern. In Vorträgen<br />
und persönlichen Beratungen erläutern wir umfassend<br />
alle Fragen der betrieblichen Altersversorgung.<br />
Wir beraten zur PlusPunktRente, zu Entgeltumwandlung<br />
und Riester-Förderung ebenso wie zur Pflichtversicherung<br />
– so z. B. über das Punktemodell.<br />
Gerne besuchen wir auch Ihre Einrichtung.<br />
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei<br />
Herrn Uhlenbrock unter 02 51/5 91-46 61.<br />
Die Abrechnungsverbände<br />
Die zkw bietet ihre Leistungen in drei Abrechnungsverbänden<br />
(AV) an:<br />
– im AV I – dem Klassiker <strong>für</strong> die Pflichtversicherung,<br />
– im AV II – besonders interessant <strong>für</strong> die Pflichtversicherung<br />
neuer Mitglieder,<br />
– im AV der freiwilligen Versicherung.<br />
Zahl der Pflichtversicherten und Rentenempfänger im Zeitablauf<br />
170<br />
160<br />
150<br />
Pflichtversicherte<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
Rentenempfänger<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
in Tau send<br />
Die Pflichtversicherung<br />
Abrechnungsverband I (AV I)<br />
Versicherte<br />
Im Berichtsjahr ist die Zahl der Pflichtversicherten<br />
auf leicht 159.470 gestiegen.<br />
Mittelfristig werden die Versichertenzahlen aufgrund<br />
von Personaleinsparungen im öffentlichen<br />
Dienst jedoch eher stagnieren bzw. zurückgehen.<br />
In der Kalkulation des Umlagesatzes ist dieser Rückgang<br />
aber bereits berücksichtigt, so dass die Umlage<br />
in Zukunft gleichwohl stabil bleiben wird.<br />
Erfreulicherweise übersteigen die Einnahmen<br />
aus Umlagen und Sanierungsgeldern seit 2005 die<br />
Ausgaben <strong>für</strong> die Rentenleistungen. Die Überschüsse<br />
werden dazu verwendet, die immer noch erhebliche<br />
Deckungslücke im AV I zu verringern.<br />
Jährlich aktueller Punktestand<br />
Die zusätzliche Altersversorgung wird immer wichtiger.<br />
Den Überblick über die eigene Zusatzversorgung<br />
er leichtert das klar strukturierte Punktemodell der<br />
zkw. Es informiert die Beschäftigten in verständlicher<br />
Form über ihre bislang erreichte Anwartschaft auf die<br />
Betriebsrente. Die zkw erhöht nun die Transparenz,<br />
indem sie allen Beschäftigten jährlich ihren Versicherungsnachweis<br />
übersendet. So können sie jährlich ent-<br />
Entwicklung der Rentenlastquote<br />
50<br />
40<br />
30<br />
%<br />
20<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
35
36<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
scheiden, ob sie mit ihrem aktuellen „Punktestand“<br />
zufrieden sind oder ob eine zusätzliche Absicherung<br />
– z. B. als PlusPunktRente – sinnvoll oder notwendig<br />
wäre.<br />
Rentenleistungen<br />
Die zkw betreute 2007 71.728 Rentnerinnen und<br />
Rentner. Das sind 2,3 % mehr als im Vorjahr. Davon<br />
waren 57.339 selbst bei der zkw versichert, 13.484<br />
Witwen oder Witwer und 905 Waisen. 1.841 Mal<br />
wurde Sterbegeld gezahlt.<br />
2007 zahlten wir:<br />
299,0 Mio. Euro . .............. <strong>für</strong> Betriebsrenten<br />
(im Vorjahr: 289,8 Mio. Euro),<br />
0,6 Mio. Euro . ..................<strong>für</strong> Sterbegelder<br />
(im Vorjahr: 1,0 Mio. Euro),<br />
0,3 Mio. Euro . ................. <strong>für</strong> Abfindungen<br />
(im Vorjahr: 0,7 Mio. Euro).<br />
Die durchschnittlichen monatlichen Betriebsrenten<br />
betrugen im Berichtsjahr:<br />
<strong>für</strong> Rentnerinnen und Rentner . .......380,78 Euro,<br />
<strong>für</strong> Witwen und Witwer . ............226,03 Euro,<br />
<strong>für</strong> Waisen . ........................ 37,57 Euro.<br />
Altersstruktur der Pflicht ver si cher ten AV I<br />
2.190 21.092 33.699 54.383 43.824 4.292<br />
bis 19 Jahre<br />
20 – 29 Jahre<br />
30 – 39 Jahre<br />
40 – 49 Jahre<br />
50 – 59 Jahre<br />
über 60 Jahre<br />
Finanzierung<br />
Zur Finanzierung der Pflichtversicherung zahlen alle<br />
Mitglieder eine Umlage an die zkw. Damit die Ausgaben<br />
zu jeder Zeit gedeckt sind, wird ihre Höhe nach<br />
versicherungsmathematischen Grundsätzen jeweils <strong>für</strong><br />
zehn Jahre berechnet (gleitender Deckungsabschnitt).<br />
Zudem ist die zkw verpflichtet, alle drei Jahre ein versicherungsmathematisches<br />
Gutachten über die voraussichtlichen<br />
Belastungen einzuholen.<br />
Auf Grundlage dieses Gutachtens hat der Kassenausschuss<br />
<strong>für</strong> 2007 ein zusätzliches Sanierungsgeld<br />
von 3,0 % festgesetzt. Der Umlagesatz blieb konstant<br />
bei 4,5 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte.<br />
Die Einnahmen aus Umlagen und Sanierungsgeld<br />
betrugen im Berichtsjahr 333,4 Mio. Euro (im Vorjahr:<br />
308,7 Mio. Euro). Mit dem Sanierungsgeld können<br />
die Verpflichtungen aus dem Gesamtversorgungssystem<br />
steuer- und sozialversicherungsfrei finanziert<br />
werden.<br />
Um die demographisch bedingten Mehrausgaben<br />
auszugleichen, müssten die Leistungen reduziert<br />
werden. Die bisherigen tarifvertraglichen Änderungen<br />
genügen hier<strong>für</strong> nicht. Zudem werden sie aufgrund<br />
weitreichender Besitzstandsregelungen erst in ferner<br />
Zukunft greifen. Der Kassenausschuss hat daher schon<br />
Durch schnitt li che Ren ten hö he im Zeit ab lauf <strong>für</strong> Betriebsrenten<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
ehe ma lig Ver si cher te<br />
Wit wen<br />
Wai sen<br />
0<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07
vor Jahren nach Lösungen gesucht, die die<br />
angespannte Haushaltslage der Mitglieder<br />
und die Finanzierungserfordernisse der<br />
zkw berücksichtigen. Dabei hatte er<br />
zugunsten der Mitglieder gegen eine<br />
sofortige Erhebung des so genannten<br />
ewigen Hebesatzes von rd. 7,5 % entschieden.<br />
Stattdessen wurde das Sanierungsgeld<br />
von 2004 bis 2007 jährlich<br />
um 0,5 % angehoben. 2007 wurde nun<br />
der gesamte Hebesatz aus Umlage und<br />
Sanierungsgeld von 7,5 % der zusatzversorgungspflichtigen<br />
Entgelte erreicht.<br />
Verglichen mit anderen kommunalen Kassen<br />
sind die zkw-Mitglieder hierdurch relativ<br />
gering belastet. Dennoch werden Anwartschaften<br />
und Verpflichtungen der kommenden<br />
drei Jahrzehnte lediglich zu 50 % gedeckt sein.<br />
Frühzeitig hat die zkw Vermögenserträge angesammelt,<br />
die nun den Umlagesatz stützen. Um die<br />
Lasten gleichmäßiger und generationengerechter zu<br />
verteilen, führen wir im Interesse aller Mitglieder die<br />
Strategie fort, Vermögen aufzubauen: Vermögenserträge,<br />
die zur Finanzierung der satzungsmäßigen<br />
Leistungen nicht benötigt werden, fließen in die Rücklage.<br />
Die Zusatzversorgung ist insofern kein reines<br />
Ent wick lung der Umlageein nah men im AV I<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
in Mio. €<br />
100<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
Umlagesystem,<br />
sondern<br />
ein gleitendes Abschnittsdeckungsverfahren<br />
mit teilweiser Kapitaldeckung.<br />
Ent wick lung der Aufwendungen <strong>für</strong> Betriebsrenten<br />
u. a. satzungsmäßige Leistungen<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
in Mio. €<br />
100<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
37
38<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
Vermögen<br />
Die zkw verfügte zum 31.12.2007 im umlagefinanzierten<br />
Abrechnungsverband I über ein Ertrag bringendes<br />
Vermögen im Gesamtbuchwert von 1,58 Mrd.<br />
Euro in der allgemeinen Rücklage.<br />
Der Barwert aller bestehenden Verpflichtungen<br />
geht jedoch weit darüber hinaus, so dass nur eine<br />
teilweise Kapitaldeckung besteht. Die Vermögenserträge<br />
sollen jedoch weiterhin einen gleichmäßigen und<br />
finanzierbaren Hebesatz sichern. Würde das Vermögen<br />
nicht kontinuierlich aufgebaut, wären zukünftige<br />
Leistungen über stets höhere Zahlungen zu finanzieren.<br />
Das Vermögen der zkw ist vornehmlich in Wertpapieren,<br />
Wertpapierfonds, Schuldscheindarlehen<br />
und Termingeldern, zu einem geringeren Teil auch in<br />
Grundvermögen und Hypothekendarlehen angelegt.<br />
Es erwirtschaftete 2007 Erträge in Höhe von<br />
63,70 Mio. Euro. Das entspricht einer durchschnittlichen<br />
Verzinsung von 4,16 % des im Jahr 2007 vorhandenen<br />
Vermögens.<br />
Die nicht liquide benötigten Mittel wurden überwiegend<br />
der Empfehlung der Asset Liability Studie<br />
entsprechend in einem Publikums-Immobilienfonds<br />
sowie in der Direktanlage in festverzinslichen Rentenpapieren<br />
investiert. Im Haushaltsjahr 2007 wurden<br />
Ent wick lung des Vermögens im Zeitablauf<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
‘93 ‘94 ‘95 ‘96 ‘97 ‘98 ‘99 ‘00 ‘01 ‘02 ‘03 ‘04 ‘05 ‘06 ‘07<br />
festverzinsliche Wertpapiere mit 10-jähriger Laufzeit<br />
mit Zinssätzen zwischen 4,68 % und 5,44 % erworben.<br />
Die zkw macht von der in ihrer Satzung gegebenen<br />
Möglichkeit Gebrauch, einen Teil ihres Vermögens<br />
in Aktien anzulegen. Sie nutzt dabei Spezialfonds,<br />
die von Kapitalanlagegesellschaften nach<br />
Rahmenvorgaben der zkw mit unterschiedlichen<br />
Investmentansätzen betreut werden. Dem Ziel einer<br />
Sicherung der Altersversorgung entsprechend, ist die<br />
Anlagestrategie sehr langfristig ausgerichtet. Die zkw<br />
hat in der Vergangenheit mit dieser Anlageform gute<br />
Erfahrungen gemacht, da die Renditen langfristig<br />
betrachtet deutlich über denen festverzinslicher Wertpapiere<br />
lagen und das Risiko durch Mischung und<br />
breite Streuung in Grenzen gehalten werden kann.<br />
Von temporären Börsenkrisen wäre das Aktienvermögen<br />
nur dann bedroht, wenn die zkw gezwungen<br />
wäre, zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Aktienbestand<br />
zu veräußern. Dies ist jedoch aufgrund der<br />
sehr langfristigen Ausrichtung der Vermögensanlage<br />
nicht der Fall.<br />
Die von der zkw unterhaltenen Aktienfonds<br />
erzielten in 2007 Renditen zwischen - 6,70 % und<br />
+ 9,50 %.
298,5<br />
11,9<br />
19,8<br />
106,9<br />
731,3<br />
319,9<br />
Ver mö gens über sicht 2006 und 2007 in Mio. €<br />
En de 2006<br />
348<br />
11,5<br />
17,5<br />
94,5<br />
739,7<br />
366,6<br />
En de 2007<br />
Ge samt ver mö gen in Mio. €: 1.488,4 Ge samt ver mö gen in Mio. €: 1.577,9<br />
Sons ti ges inkl. Ter min gel der<br />
Grund ver mö gen<br />
Hy po the ken dar le hen<br />
Schuld schein dar le hen<br />
Fonds<br />
Wert pa pie re<br />
39
40<br />
3. <strong>kvw</strong>-Fachtagung 2007<br />
„Altersversorgung Altersversorgung <strong>für</strong> den kommunalen Dienst“ im LWL-Museum<br />
LWL Museum<br />
<strong>für</strong> Archäologie in Herne am 11. Oktober 2007<br />
Die Zukunft der Altersversorgung <strong>für</strong> den kommunalen<br />
Dienst diskutierten gut 100 Vertreter aus Gemeinden<br />
<strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>s am 11. Oktober auf der 3. <strong>kvw</strong>-Fachtagung<br />
2007.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten<br />
nach der Begrüßungsrede des Kassenleiters Dr. Wolfgang<br />
Kirsch Einblicke in die Besonderheiten des <strong>kvw</strong>-<br />
Versorgungsfonds. Er ist das <strong>für</strong> Kommunen geeignete<br />
Mittel, um die künftige Finanzierung von Pensionen<br />
zu sichern. Anschließend wurde die Kapitalbildung <strong>für</strong><br />
Altersversorgung als ergänzende Strategie zum umlagenfinanzierten<br />
Alterssicherungssystem der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung vorgestellt.<br />
Dr. Wolfgang Kirsch (Kassenleiter, LWL-Direktor)<br />
leitete die 3. <strong>kvw</strong>-Fachtagung in den Veranstaltungsräumen<br />
des Herner LWL-Museums <strong>für</strong> Archäologie<br />
ein. In seinem anschließenden Vortrag stellte er die<br />
<strong>kvw</strong> als Partner <strong>für</strong> Altersversorgung, Beihilfe und<br />
Kindergeld vor.<br />
Er skizzierte plastisch die Herausforderungen in<br />
der Altersversorgung <strong>für</strong> kommunale Beschäftigte und<br />
Beamte, denen Städte und Kreise in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
zukünftig gegenüberstehen werden. In der Zusatzversorgung<br />
ließe sich Zukunftssicherheit einerseits nur<br />
durch den Erhalt des umlagefinanzierten Abrechnungs -<br />
verbands I erreichen. Anderseits baue die <strong>kvw</strong> seit<br />
2003 einen kapitalgedeckten Abrechungsverband II<br />
<strong>für</strong> neu gegründete Gesellschaften ohne „Vorgeschichte“<br />
auf. Sie biete außerdem eine kapitalgedeckte<br />
Altersvorsorge mit der freiwilligen Versicherung an.<br />
In der Beamtenversorgung gebe es den Versorgungsfonds,<br />
mit dessen Hilfe die Gemeinden, Städte und<br />
Kreise in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> Strategien entwickeln<br />
könnten, um Zukunftssicherung bei der Auszahlung<br />
von Pensionen zu schaffen.<br />
Der erste Gastredner, Herr Gerd Lückel (Pontos-<br />
ConsultGmbH), schloss an die Ausführungen von<br />
Herrn Dr. Kirsch zum Versorgungsfonds der <strong>kvw</strong> an.<br />
Er gab Einblick in die Entwicklungen an den Kapitalmärkten.<br />
Er verdeutlichte damit die bekannte Ausgangssituation<br />
bei Kapitalanlagen, dass hohe Erträge<br />
nur mit einem hohen Anlagerisiko und einer Streuung<br />
des Anlagevermögens in unterschiedlichen Anlageformen<br />
erwirtschaft werden können. Die Vermögensaufteilung<br />
im Versorgungsfonds der <strong>kvw</strong> könne und<br />
wolle diesem Grundsatz nur bedingt folgen. Denn<br />
Maßgabe bei der Vermögensaufteilung sei § 2 Abs. 3<br />
in der Anlageverordnung <strong>für</strong> Lebensversicherungen.<br />
Danach dürfe das Vermögen nur zu maximal 35 Prozent<br />
in Risikokapital (z.B. Aktien oder High Yield<br />
Bonds) angelegt werden. Bei einer strategischen Vermögensaufteilung<br />
könne der Versorgungsfonds mit<br />
dieser Restriktion langfristig immerhin eine durchschnittliche<br />
Rendite von 5,5 Prozent erreichen. Das<br />
gilt in ähnlicher Form auch bei Anlagestrategien <strong>für</strong><br />
das Vermögen aus der Pflichtversicherung und der<br />
freiwilligen Versicherung.
„Wir sind hier im LWL-Museum umge-<br />
ben von 250.000 Jahren Menschheits-<br />
geschichte in West falen-<strong>Lippe</strong>. Gott<br />
sei Dank müssen wir bei der Planung<br />
der Altersvorsorge nicht solche Zeit-<br />
spannen in den Blick nehmen. (...) Wir<br />
müssen (...) keine Menschheitsgeschichte<br />
schreiben, aber – losgelöst vom politischen<br />
Tagesgeschehen – den Menschen doch ver-<br />
lässliche Planungs- und Finanzierungsgrundlagen<br />
bieten, die über mehrere Generationen tragfähig<br />
sind.“<br />
Dr. Wolfgang Kirsch<br />
Den Höhepunkt des Tages bildete der Vortrag des<br />
zweiten Gastredners, Herrn Bundesminister a.D.<br />
Walter Riester (MdB). Er skizzierte zunächst die vier<br />
zentralen Herausforderungen der gesetzlichen Rentenversicherung,<br />
wie höhere Lebenserwartung oder<br />
höhere Zahlungsanforderungen durch z.B. Frühverrentung.<br />
Vor diesem Hintergrund sei die Rentenreform<br />
2001 zu sehen. Mit ihr hätten die Finanzbasis der<br />
Rentenversicherung gestärkt und die einzelnen Leistungspositionen<br />
verbessert werden können. Denn mit der<br />
Reform sei eine staatliche Förderung von betrieblicher<br />
und privater Altersvorsorge wie Riester-Rente von gesetzlich<br />
Versicherten erst möglich geworden. Mit dem<br />
von ihm entwickelten Produkt der Riester-Rente habe<br />
er gerade Geringverdienende und Familien mit Kindern<br />
beim Aufbau einer ergänzenden, kapitalgedeckten<br />
Altersvorsorge unterstützen wollen. Dadurch sei auch<br />
die Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus zu kompensieren<br />
gewesen.<br />
Da die Riester-Rente vollständig mit Kapital unterlegt<br />
ist, habe sich seither im Gesamtsystem der Rentenversicherung<br />
eine deutlich geringere Abhängigkeit<br />
vom Umlagesystem ergeben.<br />
Die 3. <strong>kvw</strong>-Fachtagung kam bei den Teilnehmer innen<br />
und Teilnehmern gut an. Daher schließen wir auch<br />
in diesem Jahr an die dreijährige Tradition mit der<br />
4. <strong>kvw</strong>-Fachtagung im Herbst an.<br />
Auf der 4. <strong>kvw</strong>-Fachtagung „Altersversorgung –<br />
kommunal – solidarisch – zukunftssicher“ am 23. Oktober<br />
2008 rücken die Themen Neues <strong>Kommunale</strong>s Finanzmanagement<br />
(NKF) und Versorgung von Wahlbeamten<br />
in den Mittelpunkt. Der Gastredner, Herr Matthias<br />
Horx (Trend- und Zukunftsforscher), skizziert konkrete<br />
Szenarien zu unserem Leben in einer Zukunftsgesellschaft.<br />
Die Fachtagung findet in diesem Jahr in den<br />
Räumen des LWL-Landesmuseums Kloster Dalheim in<br />
Lichtenau bei Paderborn statt. Bei Interesse nehmen<br />
Sie mit uns Kontakt auf: Tel. (02 51) 591-67 48 oder<br />
<strong>kvw</strong>@<strong>kvw</strong>-muenster.de (Stichwort „4. <strong>kvw</strong>-Fachtagung“).<br />
Info<br />
Das Vortragsmanuskript von<br />
Herr Dr. Kirsch und die Vortragsfolien<br />
von Herrn Lückel sowie weitere<br />
Bilder von der Tagung können<br />
Sie von der <strong>kvw</strong>-Website abrufen:<br />
www.<strong>kvw</strong>-muenster.de/<strong>kvw</strong>/Portalseite/<br />
<strong>kvw</strong> – intern/Fachtagung/<br />
Von links nach rechts:<br />
Dr. Wolfgang Kirsch<br />
(LWL-Direktor und Kassenleiter<br />
<strong>kvw</strong>), Walter Riester (Bundesminister<br />
a. D.) und Matthias Löb<br />
(Geschäftsführer <strong>kvw</strong>).<br />
41
42<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
Abrechnungsverband II (AV II)<br />
Im Juli 2003 führte die zkw den vollständig kapitalgedeckten<br />
AV II ein. Im Unterschied zum AV I ist er<br />
nicht mit Ansprüchen aus dem alten Versorgungssystem<br />
belastet. Leistungsrecht und Rentenhöhen sind<br />
abhängig vom Tarifvertrag und daher in beiden Verbänden<br />
identisch.<br />
Vorteile <strong>für</strong> Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Steuern<br />
und Sozialabgaben sparen!<br />
Interessant ist eine Mitgliedschaft im AV II <strong>für</strong><br />
Arbeitgeber und Beschäftigte, weil die Beiträge steuerlich<br />
gefördert werden (§ 3 Nr. 63 EStG).<br />
Die Arbeitgeber sparen ihre Anteile zur Sozialversicherung<br />
und die pauschale Versteuerung eines<br />
Teils der Umlage. Denn ihre Beiträge sind bis zu 4 %<br />
der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
steuer- und sozialabgabenfrei. Die<br />
Arbeitnehmer sparen die individuelle Versteuerung<br />
der Umlagezahlungen und ihre Anteile zur Sozialversicherung.<br />
Als kommunaler Dienstleister steht die zkw neuen<br />
Mitgliedern offen. Die Hebesätze der Zusatzversorgungskassen<br />
unterscheiden sich gegenwärtig erheblich.<br />
Da der Beitragssatz mit 4 % sehr niedrig ist, wächst<br />
bei kommunalen Unternehmen in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> das<br />
Interesse, ebenfalls der zkw beizutreten. Die zkw ist<br />
gerne bereit, Unternehmen vor einem Wechsel individuell<br />
zu beraten.<br />
Versicherte und Rentenleistungen<br />
Im AV II hatte die zkw zum 31.12.2007 31 Mitglieder<br />
mit 3.199 Pflichtversicherten. Für den noch jungen<br />
AV II zahlen wir bisher 15.400 Euro <strong>für</strong> 27 Betriebsrenten<br />
aus.<br />
Finanzierung<br />
Die Mitglieder im AV II zahlen zurzeit einen Beitrag<br />
von 4 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte.<br />
Über die Höhe des Beitrags entscheidet der Kassenausschuss<br />
auf Vorschlag des verantwortlichen Aktuars<br />
jährlich neu. Maßgeblich ist im Wesentlichen die Entwicklung<br />
auf den allgemeinen Kapitalmärkten.<br />
Vermögen<br />
Das System des AV II ist ein reines Kapitaldeckungssystem.<br />
Er verfügte zum 31.12.2007 über einen ertragbringenden<br />
Vermögensbestand in der allgemeinen<br />
Rücklage im Gesamtbuchwert von 8,9 Mio. Euro.<br />
Das Vermögen wird vornehmlich in dem eigens<br />
auf die Erfordernisse des AV II und der freiwilligen<br />
Versicherung ausgerichteten Spezialfonds (PPR-Fonds)<br />
angelegt, jedoch als separate Anteile ausgewiesen.<br />
Es erzielte im Jahr 2007 Erträge in Höhe von<br />
rund 307.000 Euro.<br />
Altersstruktur der Ver si cher ten im AV II<br />
31 338 773 1.201 744 112<br />
bis 19 Jahre<br />
20 – 29 Jahre<br />
30 – 39 Jahre<br />
40 – 49 Jahre<br />
50 – 59 Jahre<br />
über 60 Jahre
Freiwillige Versicherung<br />
Mit der PlusPunktRente bietet<br />
die zkw den Angestellten ihrer<br />
Mitglieder eine exklusive Altersvorsorge.<br />
Sie bietet alle Vorteile<br />
einer betrieblichen Altersversorgung,<br />
die zusätzlich vom<br />
Staat gefördert wird.<br />
2007 sind ca. 1.000 neue<br />
Verträge hinzugekommen, so<br />
dass bislang rund 14.200 gültige<br />
Verträge im Bestand sind.<br />
Bei der PlusPunktRente wählen<br />
die Versicherten zwischen drei Möglichkeiten<br />
der staatlichen Förderung:<br />
Entgeltumwandlung, Riester-Rente oder<br />
Steuervorteile in der Rentenphase. Sie können<br />
mehrere Förderwege parallel nutzen und<br />
jederzeit kostenlos zwischen ihnen wechseln, z. B.<br />
wenn sich die persönliche Situation oder die staatliche<br />
Förderung ändern.<br />
Altersstruktur der freiwillig Ver si cher ten<br />
15 405 1.996 5.596 3.581 300<br />
bis 19 Jahre<br />
20 – 29 Jahre<br />
30 – 39 Jahre<br />
40 – 49 Jahre<br />
50 – 59 Jahre<br />
über 60 Jahre<br />
PlusPunktRente mit Entgeltumwandlung<br />
Klarer Vorteil <strong>für</strong> die Arbeitgeber: Personalnebenkosten<br />
sparen!<br />
Bei jedem Euro Entgeltumwandlung spart der<br />
Arbeitgeber rund 0,21 Euro Personalnebenkosten;<br />
wandelt ein Beschäftigter im Monat 200 Euro Entgelt<br />
um, so spart der Arbeitgeber monatlich etwa 42 Euro.<br />
Bei 200 Beschäftigten, die monatlich 50 Euro umwandeln,<br />
spart der Arbeitgeber jährlich über 25.000 Euro<br />
Personalnebenkosten.<br />
Die Beschäftigten vereinbaren mit dem Arbeitgeber,<br />
einen Teil des Bruttoentgelts in einen Beitrag zur<br />
PlusPunktRente umzuwandeln; maximal geht dies<br />
mit 4 % der Beitragsbemessungsgrundlage der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung. 2008 sind das höchstens<br />
2.544 Euro. Der Beitrag ist weder steuer- noch sozialversicherungspflichtig.<br />
43
44<br />
zkw-Zusatzversorgung<br />
Hierzu zwei Beispiele:<br />
Die Riester-Förderung ist interessant<br />
– <strong>für</strong> Beschäftigte mit Kindern: wegen der<br />
hohen Zulagen.<br />
– <strong>für</strong> Beschäftigte mit höherem Einkommen<br />
ohne Kinder: wegen des Steuervorteils.<br />
mit Kindern ...<br />
Ein 30-jähriger Arbeitnehmer,<br />
verheiratet, Sozialversiche rungs -<br />
brutto im Vorjahr: 33.000 Euro,<br />
2 Kinder<br />
Jährlicher Beitrag 4 % von 33.000 Euro = 1.320 €<br />
im Jahr 2008<br />
Abzüglich Grundzulage ............................. 154 €<br />
Abzüglich Kinderzulage ............................. 370 €<br />
Bleibt ein Eigenbeitrag von ....................... 796 €<br />
im Jahr 2008.<br />
Das sind monatlich ........................... 66,34 €<br />
Staatliche Förderung durch Zulagen ..... 524 €<br />
also ca. 40 %.<br />
ohne Kinder ...<br />
Eine 35-jährige Arbeitnehmerin,<br />
ledig, Sozialversiche rungsbrutto<br />
im Vorjahr: 40.000 Euro,<br />
keine Kinder<br />
Jährlicher Beitrag 4 % von 40.000 Euro = 1.600 €<br />
im Jahr 2008<br />
Abzüglich Grundzulage ............................. 154 €<br />
Bleibt ein Eigenbeitrag von ....................1.446 €<br />
in 2008.<br />
Das sind monatlich ......................... 120,50 €<br />
Als Sonderausgaben abzugsfähig sind 1.600 €<br />
Staatliche Förderung durch Zulage<br />
und ergänzenden Steuervorteil = ........ 580 €<br />
also ca. 40 %.
PlusPunktRente mit Riesterförderung<br />
Hier werden die Beiträge vom Arbeitgeber aus dem<br />
Nettogehalt überwiesen. Der Beschäftigte erhält vom<br />
Staat Zulagen und gegebenenfalls zusätzlich einen<br />
Steuervorteil.<br />
Die volle staatliche Förderung erhält, wer ab 2008<br />
einen Beitrag von 4 % seines sozialversicherungspflichtigen<br />
Bruttoeinkommens des Vorjahres zahlt. Die<br />
Zulagen werden dabei nicht angerechnet. Sie setzten<br />
sich zusammen aus der Grundzulage <strong>für</strong> den Versicherten<br />
in Höhe von 154 Euro und einer Kinderzulage<br />
<strong>für</strong> jedes kindergeldberechtigte Kind in Höhe von 185<br />
Euro. Für jedes ab 2008 geborene Kind erhöht sich die<br />
Kinderzulage auf 300 Euro. Bei der Steuererklärung<br />
können Beiträge und Zulagen als Sonderausgaben geltend<br />
gemacht werden. Ist die Steuererstattung höher<br />
als die Zulagen, erstattet das Finanzamt die Differenz.<br />
Hierzu zwei Beispiele (siehe auch Grafik linke Seite):<br />
Die Riester-Förderung ist interessant<br />
– <strong>für</strong> Beschäftigte mit Kindern: wegen der hohen Zulagen.<br />
– <strong>für</strong> Beschäftigte mit höherem Einkommen ohne<br />
Kinder: wegen des Steuervorteils.<br />
PlusPunktRente ohne staatliche Förderung<br />
mit Steuervorteilen bei Rentenbezug<br />
Künftig werden gesetzliche Renten stetig höher<br />
besteuert werden, da schrittweise ihre nachgelagerte<br />
Besteuerung eingeführt wird. Auch die kapitalgedeckte<br />
Altersvorsorge mit staatlicher Förderung wird<br />
nachgelagert besteuert. Sie ist also bei der Auszahlung<br />
voll steuerpflichtig. Da der Steuersatz mit dem Einkommen<br />
steigt, ist eine Mischung aus vor- und nachgelagert<br />
zu versteuernden Renten sinnvoll. Die Plus-<br />
PunktRente ohne staatliche Förderung bietet daher<br />
eine wichtige Ergänzung der Altersvorsorge. Hier ist<br />
später nur der Ertragsanteil der Rente zu versteuern;<br />
bei Rentenbeginn mit 65 Jahren beträgt dieser z. B.<br />
18 %. Auch der Garantiezins von 3,25 % und unsere<br />
niedrige Kostenquote sprechen <strong>für</strong> den Tarif.<br />
Weitere Informationen zur PlusPunktRente<br />
erhalten Sie bei unserem Serviceteam<br />
unter 02 51/5 91-55 66 oder unter<br />
www.<strong>kvw</strong>-muenster.de.<br />
Die Grafik zeigt, wie<br />
sich die Vertragsabschlüsse<br />
zur Plus-<br />
PunktRente auf die drei<br />
Bereiche verteilen.<br />
Riester-Verträge<br />
7.676<br />
Ohne Förderung<br />
164<br />
Entgeltumwandlung<br />
6.336<br />
Vermögen<br />
Das System der freiwilligen Versicherung ist ein<br />
Kapital deckungssystem. Die freiwillige Versicherung<br />
der zkw verfügte zum 31.12.2007 über einen ertragbringenden<br />
Vermögensbestand in der allgemeinen<br />
Rücklage im Gesamtbuchwert von 49,3 Mio. Euro.<br />
Das Vermögen wird vornehmlich in dem eigens<br />
auf die Erfordernisse der freiwilligen Versicherung ausgerichteten<br />
Spezialfonds (PPR-Fonds) sowie zu einem<br />
geringeren Teil auch in Termingeldern angelegt.<br />
Es erzielte im Jahr 2007 Erträge in Höhe von rund<br />
1,7 Mio Euro.<br />
Das Anlagevermögen erwirtschaftete eine laufzeitgewichtete<br />
Verzinsung von 4,31 v. H.<br />
Die Vorteile der PlusPunktRente<br />
bei der zkw auf einen Blick:<br />
• niedrige Verwaltungskosten, da kein<br />
aufwändiger Außendienst besteht,<br />
• ein hoher Garantiezins von 3,25 %,<br />
somit eine hohe garantierte Rente,<br />
• Leistung aus einer Hand, im Rentenfall<br />
genügt ein Antrag bei der zkw,<br />
• Sicherheit, da die zkw nicht insolvenzfähig ist,<br />
• freundliche und umfassende Betreuung<br />
durch das Serviceteam PlusPunktRente.<br />
45
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