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• Analyse der relevanten Leitlinien oder Clinical Pathways<br />

Handbuch Direktverträge<br />

IV Prozesse<br />

• Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen und möglicher besonderer<br />

Zulassungs- oder Anwendungsvoraussetzungen<br />

• Prüfung der wissenschaftlichen Evidenz und Nachhaltigkeit der zentralen<br />

Vertragsidee (Evicence-Based-Medicine (EBM-)Analyse)<br />

In diesem Überblick spielen die Leitlinien sowie die EBM-Analyse eine besondere<br />

Rolle. Leitlinien werden von unterschiedlichen Organisationen, darunter<br />

Hochschulen und Krankenhäusern, aber auch Krankenversicherungen und<br />

Ärztekammern, herausgegeben und formulieren, welche Behandlungsschritte<br />

gemäß dem aktuellen Stand der Forschung bei einem bestimmten Krankheitsbild<br />

angesagt sind. Die ursprünglich von David Sackett beschriebene EBM-Analyse<br />

ist ein Instrument zur Beurteilung der Angemessenheit von Therapieformen,<br />

das sich auf randomisierte Fallstudien stützt.<br />

Die EBM-Analyse gilt derzeit <strong>als</strong> der allgemein anerkannte Maßstab zur Beurteilung<br />

einer medizinischen Fragestellung in Deutschland und ist zugleich<br />

auch Grundlage der Arbeit von G-BA und IQWiG. Die Aufarbeitung der Evidenz<br />

verfolgt neben dem allgemeinen Ziel eines besseren Verständnisses des medizinischen<br />

Sachverhaltes sowie der Erfolgsaussichten unterschiedlicher Therapien<br />

auch das konkrete Ziel, strategische und operative Ansatzpunkte oder Hebel<br />

für ein Vertragsmodell zu identifizieren. Ist die zentrale Vertragsidee durch<br />

entsprechende Evidenz gedeckt, so unterstützt dies die allgemeine Akzeptanz<br />

eines Vertragsmodells wesentlich.<br />

Jeder dieser Analyseschritte trägt dazu bei, die zentrale Vertragsidee zu konkretisieren<br />

und sie argumentativ zu unterfüttern beziehungsweise kritisch zu<br />

hinterfragen. Je gründlicher die Analyse durchgeführt wird, desto weniger unerwartete<br />

Probleme werden bei der Umsetzung des Vertrages auftreten. Wurde<br />

in der Frühphase der Direktverträge manches noch – scheinbar – pragmatisch<br />

übersprungen, so werden inzwischen die Vertragsverhandlungen von allen Beteiligten<br />

mit einer so gründlichen Analyse der medizinischen und therapeutischen<br />

Zusammenhänge begleitet, dass kaum ein Problem unentdeckt bleibt. Im eigenen<br />

Interesse und zur Wahrung der Professionalität empfiehlt es sich, eine möglichst<br />

genaue Analyse schon während der Entwicklung der ersten Entwürfe für ein<br />

Vertragsmodell durchzuführen. Dies qualifiziert auch die eigene Organisation<br />

<strong>als</strong> Initiator von Vertragsmodellen.<br />

Typischerweise verbleiben <strong>als</strong> Ergebnis der Analysephase zwei bis drei medizinisch<br />

begründete konzeptionelle Ideen für ein Vertragsmodell. Gibt es nur eine<br />

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