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Kundenmagazin privat, Ausgabe 1/2012 (PDF 4 MB - westfalica

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6<br />

InnovatIon<br />

info<br />

Reserve für kalte Tage – die Erdgasspeicher in Epe<br />

epe bei Gronau im Münsterland ist ein landwirtschaftlich geprägter kleiner ort – der unter<br />

sich ein Geheimnis birgt: das größte Kavernen-Gasspeicherfeld europas. Gelsenwasser und<br />

andere Versorgungsunternehmen nutzen dort unterirdische salzstöcke, um darin enorme<br />

Mengen erdgas zu lagern. 88 zylinderförmige Hohlräume, sogenannte Kavernen, die beim<br />

abbau von salz entstanden sind, dienen als lagerstätte. in einer einzigen Kaverne können<br />

rund 60 Millionen Kubikmeter erdgas aufbewahrt werden – genug, um 20.000 Vierpersonenhaushalte<br />

ein Jahr lang mit erdgas zu versorgen.<br />

Kavernenspeicher werden künstlich geschaffen. nachdem die salzstöcke über eine tiefenbohrung<br />

durch wasser- und Gaszufuhr gereinigt worden sind, kann man im entstandenen<br />

Hohlraum erdgas einlagern – und durch eine rohrleitung bei bedarf wieder auslagern.<br />

neben seiner riesigen Kapazität punktet der Kavernenspeicher auch in sachen sicherheit:<br />

Die physikalischen eigenschaften der salzschicht garantieren eine natürliche Dichtheit der<br />

Hohlräume – ideale Voraussetzungen für die mittel- und langfristige Vorratshaltung<br />

von erd- oder windgas.<br />

keit.“ Dementsprechend lautet das wesentliche<br />

Ziel: die Effektivität der Technologie zu<br />

steigern. Denn noch ist die Umsetzung sehr<br />

teuer. „Jede chemische oder physikalische Umwandlung<br />

hat Verluste zur Folge. Es ist noch<br />

unklar, wie wir diese Verluste klein halten<br />

können“, sagt Klocke. Experten schätzen, dass<br />

rund ein Viertel der Energie verloren geht. Die<br />

umgekehrte Rechnung lautet allerdings: Man<br />

gewinnt drei Viertel an Energie, wenn man<br />

keine Windkraftanlagen abschalten muss.<br />

Noch rechnet sich auch die Pilot-Windgasanlage<br />

in Stuttgart nicht, die das Startup-<br />

Unternehmen SolarFuel vor rund einem Jahr<br />

in Betrieb genommen hat. Doch 2013 will SolarFuel<br />

in Kooperation mit Audi im Emsland<br />

eine 300-mal größere Anlage bauen, die mit<br />

überschüssigem CO 2 aus einer Biogasanlage befüllt<br />

wird und täglich rund 4000 Kubikmeter<br />

Erdgas produzieren soll. Damit könnten rund<br />

480 Vierpersonenhaushalte über ein Jahr auskommen.<br />

Mit der Wahl des Standortes umge-<br />

Riesige Edelstahlrohre ragen in der Region<br />

um das münsterländische Städtchen Epe in<br />

den Himmel. Sie sind der sichtbare Teil des<br />

unterirdisch liegenden größten Kavernen-<br />

Gasspeicherfelds Europas.<br />

hen die Windgas-Pioniere ein Problem, das die<br />

Skeptiker anführen: Woher sollen die riesigen<br />

Mengen des für das Methan nötigen Kohlendioxids<br />

überhaupt kommen? Die beste Quelle ist<br />

tatsächlich eine Biogasanlage, doch davon gibt<br />

es bislang viel zu wenige. Stammt das CO2 aus<br />

Kohlekraftwerken, ist das „Power to Gas“-Verfahren<br />

nicht mehr zukunftsweisend.<br />

Die Windgas-Befürworter sehen den Wirkungsgrad<br />

aber nicht als vernichtendes Argument.<br />

Bessere Alternativen gebe es derzeit<br />

nicht. Für viele andere Lösungen bräuchte<br />

man teure neue Leitungen oder Speicherseen.<br />

Für Windgas hingegen benötige man nur eine<br />

Elektrolyse-Anlage. Ähnlich optimistisch zeigt<br />

sich Bernhard Klocke: „Die einzelnen Technologien<br />

sind Standard. Wenn die Zusammenarbeit<br />

der Systeme funktioniert, ist es sehr, sehr<br />

realistisch, dass ,Power to Gas‘ Erfolg hat.“ ||<br />

Mehr infos unter www.powertogas.info<br />

foto: Gelsenwasser

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