Heft 16 - Fruehjahr 2000.pdf - Neue Gruppe
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chenverlust vermieden wurde, erfolgte eine sorgfältige Kürettage des Alveolarknochens.<br />
Einige Alveolen waren derart entzündet, dass eine<br />
Anästhesie nur mit Mühe zu erzielen war. Im Unterkiefer wurde lediglich<br />
in terminaler Anästhesie operiert, um eine Schädigung des N.mandibularis<br />
mit Sicherheit auszuschließen.<br />
Dr. Gelb verwendet zur Implantation ausschließlich Brånemark Implantate.<br />
Bei ausgedehnten Knochendefekten mussten die Implantate eine entsprechende<br />
Länge aufweisen, um eine ausreichende Primärstabilität zu<br />
erzielen. Der verbliebene Knochendefekt und freiliegende Implantatflächen<br />
wurden mit DFDBA aufgefüllt bzw. abgedeckt. Die obligate Frage deutscher<br />
Kollegen nach der Unbedenklichkeit dieses Materials wurde erwartungsgemäß<br />
mit dem Hinweis auf die Sicherheit der amerikanischen Knochenbanken<br />
und die Vielzahl der mit diesem Material durchgeführten Eingriffe<br />
beantwortet. Ein primärer Nahtverschluß wurde nicht angestrebt, um eine<br />
Abflachung des Vestibulums zu vermeiden und eine ausreichende Breite angewachsener<br />
Gingiva auf der vestibulären Implantatfläche zu erhalten. Es<br />
kamen ausschließlich nicht resorbierbare e-PTFE Membranen zum Einsatz,<br />
jedoch eher nur in Ausnahmefällen, um den DFDBA zu schützen. Die routinemäßige<br />
postoperative, medikamentöse Therapie bestand aus Schmerzmitteln<br />
(Ibuprofen), Chlorhexidin-Spülungen und einer zehntägigen Antibiotikagabe.<br />
Beim Sinuslift kommt ebenfalls DFDBA als Augmentationsmaterial zum<br />
Einsatz. Eine Abdeckung mit einer Membran erfolgte nicht.<br />
Die Vorteile der von Dr. Gelb vorgestellten Methode der Sofortimplantation<br />
liegen auf der Hand:<br />
- ein erheblicher Zeitgewinn<br />
- die Vermeidung eines Zweiteingriffs<br />
- die Vermeidung des Alveolarkollaps nach erfolgter Extraktion.<br />
In einer Fallstudie von 50 Fällen sind 98% osseointegriert, so dass der<br />
Schluß naheliegt, in der Methode keine größeren Risiken zu sehen, als<br />
in einem zweizeitigen Vorgehen. Zweifel müssen da jedoch bleiben,<br />
wenn man bedenkt, welch hohen Entzündungsgrad einige Alveolen aufwiesen,<br />
in die implantiert wurde. Sicher spielt bei dem Bemühen, möglichst<br />
schnell ein Behandlungsergebnis zu erziehlen, auch die besondere<br />
Situation der Praxis Dr. Gelb eine nicht unerhebliche Rolle. Patienten, die<br />
zum Teil weite Anreisewege hinter sich haben, ggf. von Kontinent zu Kontinent,<br />
sind nicht erfreut, wenn sie nach einer zehnminütigen Extraktion<br />
wieder nach Hause geschickt werden - es soll dann schon ein wenig mehr<br />
gemacht werden!<br />
Auch die Tatsache, dass dem primären Nahtverschluß keine besondere<br />
Bedeutung beigemessen und meist keine Membran verwandt wurde - es<br />
blieb DFDBA um die Schrauben in der offenen Naht sichtbar - ist mit unseren<br />
bisherigen Vorstellungen nur schwer vereinbar.<br />
Das fachliche Können, das der Operateur eindrucksvoll demonstrierte,<br />
macht Glauben, dass die vorgestellte Behandlunsmethode ein eleganter<br />
und schneller Weg zum Ziel ist, aber vielleicht nicht für jeden.<br />
Der spannende und interessante Tag schloss mit einem Dinner im Tumblebrook<br />
Country Club, in dem Dr. Gelb offensichtlich ebenso erfolgreich<br />
Golf spielt, wie er in seiner Praxis implantiert. Aus diesem Grunde sprach<br />
er die Einladung aus, bei einem erneuten Besuch, zu einer anderen Jahreszeit,<br />
Fortbildung in Implantation mit (Fortbildung in?) Golfspiel zu verbinden.<br />
Für Golfer sicher eine reizvolle Offerte.<br />
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