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SONDERDRUCK - Thermo Scientific

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B; TMH Temperatur Messelemente, Hanau)<br />

im Dampfraum wurden je zwei Messfühler<br />

unterhalb des Umluftfilters in der Mitte und<br />

am Rand der Arbeitsfläche positioniert. Die<br />

Messwerte wurden über den gesamten<br />

Begasungszeitraum im Abstand von 30 sec<br />

aufgezeichnet. Alle Anschlusskabel wurden<br />

durch die Stopfen an der Seite geführt, um<br />

ein Maximum an Dichtigkeit des Dampfraums<br />

zu gewährleisten.<br />

Überprüfung des Sterilisationserfolgs<br />

Zur Überprüfung des Sterilisationserfolgs<br />

wurden Bioindikatoren nach DIN EN ISO<br />

11138-5:2006 in Form von „Sporenstreifen“<br />

verwendet (BAG-BioStrip, Fa. BAG Health<br />

Care GmbH, Lich, Cat. No. 7479, Abbildung<br />

4). Diese enthalten auf einem Trägermaterial<br />

10 5 Sporen von Geobacillus stearothermophilus<br />

ATCC 7953 als Testkeime (D-Wert 121 °C<br />

1,7; D-Wert 134 °C 0,10; Z-Wert 9,1). Bei den<br />

Sterilisationstests wurden die Sporenstreifen<br />

im Raum, auf den inneren Oberflächen<br />

und in den Filtern der Sicherheitswerkbank<br />

verteilt (Abbildung 5).<br />

Nach Formaldehyd-Exposition wurde<br />

jeder Sporenstreifen mit einer sterilen<br />

Pinzette in ein verschließbares Röhrchen<br />

mit CASO-Bouillon und Zusatz von TLCH<br />

zur Formaldehyd-Inaktivierung (Fa. heipha<br />

Dr. Müller GmbH, Eppelheim, Art.<br />

Nr. 58200090) gegeben. Zusätzlich wurde<br />

je Versuch eine Positiv-Kontrolle mit nicht<br />

exponierten Sporenstreifen mitgeführt.<br />

Anschließend wurden die Röhrchen gemäß<br />

DIN 58948 Teil 14 [10] zur Hitzeaktivierung<br />

der Sporen 60 min im Wasserbad<br />

bei 90 °C gehalten und danach 7 Tage bei<br />

57 °C bebrütet. Kam es während der Bebrütungszeit<br />

zur Vermehrung der Test-<br />

keime (feststellbar anhand einer sichtbaren<br />

Trübungs- bzw. Sedimentationsbildung<br />

innerhalb eines Röhrchens), so<br />

wurde der jeweilige Teststreifen als „nicht<br />

sterilisiert“ beurteilt. Bei ausbleibender<br />

Trübung bzw. Sedimentation galten die<br />

Testkeime des Teststreifens als inaktiviert,<br />

der Teststreifen somit als „sterilisiert“. Nur<br />

bei Sterilisation ausnahmslos aller Teststreifen<br />

wurde die Sterilisation der Sicherheitswerkbank<br />

als erfolgreich bewertet.<br />

Ergebnisse<br />

Um die Inaktivierung von Sporen von<br />

Geobacillus stearothermophilus (ATCC 7953)<br />

durch Verfahren A nachzuweisen, wurden<br />

160 Sporenstreifen in allen Filtern, an den<br />

Scheiben und frei hängend im Arbeitsraum<br />

der Sicherheitswerkbank eingebracht und<br />

nach 12-stündiger Formaldehyd-Exposition<br />

einem Sterilitätstest unterzogen. Überraschenderweise<br />

kam es bei ausnahmslos<br />

allen 160 Sporenstreifen nach eintägiger<br />

Bebrütung bei 57 °C zu einer deutlichen<br />

Vermehrung der Testkeime. Dieses Ergebnis<br />

zeigt, dass das Standardverfahren zur<br />

Raumbegasung gemäß RKI-Liste [1] zur<br />

Inaktivierung von Geobacillus-stearothermophilus-Sporen<br />

gänzlich ungeeignet ist.<br />

Entsprechend den Empfehlungen zur<br />

Anlagensterilisation mit Formaldehyd<br />

sollte die Formaldehyd-Exposition optimalerweise<br />

bei einer Temperatur oberhalb<br />

von 60 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit<br />

von 100 % stattfinden [3].<br />

Um während des gesamten Expositionszeitraums<br />

die Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

zu erhöhen, wurden nachfol-<br />

285<br />

Hyg Med 2009; 34 [7/8] © mhp-Verlag GmbH<br />

Aus der Praxis<br />

gend ein Wasserbad und ein Heizungsradiator<br />

in den Arbeitsraum eingebracht und<br />

die Formaldehydverdampfung bei eingeschaltetem<br />

Wasserbad (96 °C) wiederholt.<br />

Die Überprüfung des Sterilisationserfolges<br />

erfolgte wiederum mittels Bioindikatoren.<br />

Wenngleich über den gesamten Begasungszeitraum<br />

nun eine mittlere erhöhte<br />

Temperatur von ~45 °C gemessen werden<br />

konnte, zeigte sich gleichzeitig, dass die<br />

Luftfeuchtigkeit innerhalb des Arbeitsraums<br />

der Werkbank zum Heizungsradiator<br />

hin drastisch abnahm. Insgesamt lag<br />

die mittlere Luftfeuchtigkeit, trotz des vom<br />

Wasserbad erzeugten heißen Wasserdampfes<br />

bei lediglich ~28 %. Da allerdings<br />

einige Sporenstreifen in der Nähe des<br />

Wasserbads ein verzögertes Wachstum<br />

zeigten, deutete dieses Ergebnis darauf hin,<br />

dass eine weitere Erhöhung der Lufttemperatur<br />

bei gleichzeitiger konstant hoher<br />

Luftfeuchtigkeit zu einem Sterilisationserfolg<br />

führen könnte.<br />

Als nächstes wurde daher ermittelt, wie<br />

mit handelsüblichen Mitteln die Temperatur<br />

über den gesamten Begasungszeitraum<br />

oberhalb von 60 °C bei einer gleichzeitigen<br />

relativen Luftfeuchtigkeit von 100 % aufrecht<br />

erhalten werden kann. Als Ergebnis<br />

einer Reihe von Vorversuchen stellte sich<br />

der unter Verfahren B beschriebene Versuchsaufbau<br />

als geeignet heraus.<br />

Um mittels Bioindikatoren zu prüfen,<br />

ob dieser Versuchsaufbau auch zur wirksamen<br />

Sterilisation aller HEPA-Filter führt,<br />

wurden 77 Sporenstreifen im Arbeitsraum<br />

und in allen Filtern der Werkbank eingebracht.<br />

Es wurde darauf geachtet, dass<br />

Sporenstreifen insbesondere auch an kritisch<br />

eingeschätzten Stellen (z. B. in den<br />

Abbildung 6: Temperatur- und Luftfeuchteverlauf<br />

während der Formaldehydbegasung.<br />

Während der<br />

Begasungsdauer wurde die Temperatur<br />

und die relative Luftfeuchte alle<br />

30 sec gemessen. Über den Begasungszeitraum<br />

von 9 Stunden (hellgrau<br />

markiertes Zeitfenster) ergab sich<br />

bei erfolgreicher Sterilisation eine<br />

100 %ige Luftfeuchte bei einer mittleren<br />

Temperatur von 65 °C.

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