Ho! - INFORM Designmagazin
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12 | 2012 – 01 | 2013 DESIGN | HANDWERK | GESTALTUNG<br />
redesign
© Fotolia/Gordon Bussiek<br />
INTERIOR DESIGN WEEK KÖLN. 14 – 20 JANUARY 2013<br />
PASSAGEN . Offi ce Sabine Voggenreiter . Cologne . www.voggenreiter.com<br />
02 PASSAGEN
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN<br />
ISN’T IT<br />
ROMANTIC?<br />
ZEITGENÖSSISCHES DESIGN<br />
ZWISCHEN POESIE UND PROVOKATION<br />
14. JANUAR – 21. APRIL 2013<br />
Museum für Angewandte Kunst Köln | An der Rechtschule | 50667 Köln<br />
www.makk.de | makk@stadt-koeln.de | T +49 (0) 221 221 238 60<br />
Medienpartner Kooperationspartner Förderer<br />
03
Meet the<br />
Builders<br />
of Quality<br />
DESIGN HAS A NEW PLACE: MCBW.DE 16.-24. FEB 2013<br />
Die Weltelite des Designs zu Gast in München: Kommen und erleben<br />
Sie internationale Konferenzen, tägliche Keynotes, Ausstellungen,<br />
Workshops, Showrooms, Ortsbesichtigungen und vieles mehr.<br />
Veranstalter Förderer Förderer Kooperationspartner Partner<br />
04<br />
Medienpartner<br />
Designfaszination in den schönsten Locations Münchens,<br />
unter anderem in der BMW Welt und im BMW Museum.<br />
Medienpartner Medienpartner Medienpartner Medienpartner
TITELBILD<br />
Helmut Palla, Chaise descendant un escalier (frei nach Duchamp), 2010<br />
| Foto: Helmut Palla<br />
editorial<br />
Drei vielsagende R's dominierten diesen Herbst den Deutschen<br />
Pavillon der Internationalen Architekturausstellung auf der Biennale<br />
in Venedig: Reduce, Reuse, Recycle.<br />
Man fordert von der Architektur eine „affirmative Haltung gegenüber<br />
dem Vorhandenen“, es geht um „Schrumpfung und Verkleinerung<br />
und um Revitalisierung, Umnutzung, Ergänzung in bestehenden<br />
Gebäuden...“.<br />
Das Bestehende wird als Ressource und Inspirationsquelle verstanden,<br />
die Begrenzung der Mittel wird als kreative Strategie wiederentdeckt<br />
und die Erfahrungen, die mit einem Design gemacht<br />
wurden, sollen nicht vergessen, sondern wieder in den großen<br />
brodelnden Topf der Ideen geworfen werden – eine Neuinterpretation<br />
unter Berücksichtigung der verflossenen Zeit. Redesign.<br />
Trotz dieses in Teilbereichen zu verzeichnenden Trends – das<br />
zwanghafte Herausschleudern (scheinbar) neuer Produktzyklen<br />
nicht mehr für das Nonplusultra der Gestaltung zu halten und<br />
den Griff in den Fundus nicht nur offen zu zeigen, sondern auch<br />
zu zelebrieren – besteht Uneinigkeit darüber, wie der Bezug auf<br />
Vorgänger und Traditionen auszusehen habe.<br />
Während Volker Albus eine Abkehr von den kämpferisch-ideologischen<br />
Statements der Siebziger- und Achtzigerjahre hin zu einem<br />
begrüßenswert pragmatisch-allgemeinverständlichen Umgang<br />
verzeichnet, ortet Nike Breyer gar eine „kulturelle Demenz“.<br />
Das Design nehme sich die Respektlosigkeit heraus, über eine<br />
kulturelle Symbolik als kreative Masse zu verfügen, ohne genau<br />
zu wissen, was es da eigentlich tue. Design solle allerdings den<br />
Nutzern und nicht dem Designerego dienen. Was nicht wirklich<br />
funktional den Geist des Originals atme, sei bestenfalls Kunst,<br />
aber kein gutes Design.<br />
In unserer Redaktion entzündete sich daraufhin eine interessante,<br />
immer verkopfter werdende Kontroverse um die Relevanz verschiedener<br />
Teppich- und Stuhlentwürfe, an deren Ende wir gewahr<br />
werden mussten, dass dieses Denken keineswegs außerhalb<br />
der allgegenwärtigen Wachstumsdoktrin steht. Denn es geht<br />
immer um neue Dinge, die immer neue Ressourcen verbrauchen,<br />
egal ob sie sich nun formal oder funktional auf Vorgänger beziehen<br />
oder nicht. Würde Redesign so wie in der Architektur verstanden,<br />
müsste es sich vielmehr um das Weglassen neuer Produkte kümmern<br />
und Redesigner würden Nutzungsprozesse unter die Lupe<br />
nehmen, um die Produktion neuer Artikel ganz zu verhindern.<br />
Kurz, man müsste sich mehr oder weniger vom Prinzip des<br />
Markts verabschieden.<br />
Die gesamte Redaktion hat sich daher im Sinne des „wahren“<br />
Redesigns dazu verpflichtet, dieses Jahr die Weihnachtsgeschenke<br />
vom Vorjahr erneut zu verpacken und wieder unter den Baum<br />
zu legen. Machen Sie mit!<br />
Einen frohen Jahreswechsel wünschen<br />
Björn Barg und Regina Claus<br />
05
����������������������<br />
�������������������������<br />
06
Inhalt<br />
08 ESSAY<br />
Volker Albus<br />
Die Vergegenwärtigung der Vergangenheit<br />
im zeitgenössischen Produktdesign<br />
16 THEMA<br />
Nike Breyer<br />
Reden über Re/Design<br />
24 PERSONA<br />
Im Gespräch mit Mark Braun<br />
Optimierte Dinge mit archetypischen Anlehnungen<br />
27 ARTEFAKT<br />
Gut gefunden<br />
29 TEXT<br />
Neu erschienene Bücher<br />
30 SPEZIAL<br />
Redesign<br />
32 TOPOS<br />
Maike Lefeldt<br />
Redesign in den eigenen vier Wänden<br />
35 KALENDER<br />
Für das Jahr 2013<br />
37 DESIGNREPORT<br />
kizuco Design aus Berlin und Brandenburg<br />
SAG+SAL<br />
39 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH<br />
Li-Chu Wu: Aus dem Körper für den Körper<br />
41 DIE GUTE ADRESSE<br />
Shoppingguide<br />
42 TIPPS<br />
Empfehlenswerte Ausstellungen und Events<br />
59 AGENDA<br />
Termine von Dezember bis Januar<br />
69 CONCOURS<br />
70 IMPRESSUM<br />
07
essay<br />
Volker Albus<br />
Die<br />
Vergegenwärtigung<br />
der Vergangenheit<br />
im zeitgenössischen<br />
Produktdesign<br />
Nehmen wir doch den Orientteppich, im deutschen Volksmund<br />
„Perser“ genannt. Für viele ist er das Relikt bürgerlicher Wohnkultur<br />
schlechthin. Wo er liegt, da wird gewohnt. Da stehen die<br />
Couchgarnitur, die Schrankwand und die Zimmerpflanze. Hier<br />
hat schon Adenauer gesessen. Hier benimmt man sich. Und<br />
auf den Tisch kommt nur das klassische Service: Meißen oder<br />
Nymphenburg. Kein Element verkörpert das etablierte „Wohnen“<br />
deutlicher als diese handgeknüpfte Botschaft aus dem Morgen -<br />
land, und ist doch zugleich eines, das wenig verstanden wird,<br />
damals wie heute. Dass Dichte der Knoten, Material und Herkunft<br />
den Preis bestimmen, ist bekannt, nicht aber, was die<br />
kryptische Ornamentik bedeuten könnte. Da müssen wir leider<br />
passen.<br />
08<br />
Aber seit geraumer Zeit funktioniert dieser domizile Wertekanon<br />
nicht mehr, wirkt einfach out. Schlimmer noch: Die Kinder, zumal<br />
die des bundesrepublikanischen Nachkriegsbürgertums begannen<br />
all das, was sie mit der elterlichen Wohnkultur in Verbindung<br />
brachten, als spießig und „reaktionär“ zu outen — um es im<br />
gleichen Atemzug auf ein subkulturelles Niveau herunterzufahren.<br />
Was einst ausschließlich der Repräsentanz situierten Wohlstands<br />
diente, wurde nun, Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger,<br />
einfach zur provozierenden Antikulisse umgewertet. Bürgerliche<br />
Interieurs wurden zu dem Ausweis antibürgerlicher Gesinnung:<br />
Was provozierte die Gemüter mehr, als in Jeans und Leder<br />
gehüllt und auf einem auf dem Flohmarkt billigst erworbenen<br />
„Perser“ sitzend einen Dreiblatt zu zünden?
„For me the traditional persian carpet was always the best carpet. So for this design I took a traditional pattern and at a specific point I stretched the<br />
pattern. The result is a work of art, combining centuries of art history in one piece.“ Richard Hutten, Playing with Tradition, 2008 | Foto: I+I Milano<br />
09
decompression chair, Matali Crasset, 2002 | Foto: Patrick Gries<br />
Aber damit nicht genug. Denn abgesehen davon, dass die etiketteresistenten<br />
Jünger der Protestkultur dieses ehrwürdige<br />
Zentrum etablierten Wohnbefindens allein schon durch ihr „ungezogenes“<br />
Verhalten demonstrativ entwürdigten — wobei sie<br />
damit dem ursprünglichen Sitzverhalten auf und mit diesen Teppichen<br />
jedoch wesentlich näher kamen — und die edlen Erbstücke<br />
auf Flohmärkten verramschten; auch der Großhandel<br />
trimmte in der Folge das einstige Wertobjekt mittels Rabatten,<br />
Räumungsaktionen und marktschreierischen Anzeigenkampagnen<br />
mehr und mehr auf Billigprodukt. Und obendrein gibt es<br />
ja noch die vornehmlich türkischen Kolonialwarenhändler, die<br />
ihre angestammte Kundschaft mit einschlägig ornamentierter<br />
Meterware versorgen, strapazierfähig und abwaschbar, mit alles<br />
anderem als mit deutschem Nadelfilz also.<br />
Kurzum: wohl kaum einem Element unserer Einrichtungskultur<br />
wurde in den vergangenen Dekaden derart gründlich jeder Aspekt<br />
seiner ursprünglichen Bedeutung ausgetrieben wie dem<br />
Orientteppich. Und kaum jemand wäre sonderlich erstaunt,<br />
wäre der so arg Gefledderte vollkommen von der Bildfläche<br />
verschwunden. Aber weit gefehlt, genau das Gegenteil ist der<br />
Fall: Er ist präsent wie selten zuvor, zwar nicht als Fortschreibung<br />
seiner selbst, in seiner klassischen Ausformung, aber als Vorlage,<br />
als Motiv- und Ideengeber, als Versatzstück einer unprätentiösen,<br />
aufgeklärten, multikulturellen Gegenwart.<br />
Die Designerin Katrin Sonnleitner zum Beispiel übersetzt die typische<br />
Ornamentik in ein Puzzle, das heißt, sie erreicht diese<br />
Ornamentik durch das Auflösen und das symmetrische Zusammenfügen<br />
formal immer gleicher, aber farblich unterschiedlicher<br />
Puzzleelemente. Wie der Nutzer die Teile zusammenfügt, ist<br />
ihm überlassen, er muss allerdings, will er ein orienttypisches<br />
Bildmotiv kreieren, die hierfür eingeführten Abstufungen und<br />
Strukturen berücksichtigen. Hält man sich nicht daran, legt man<br />
die Puzzleteile also nach einer reinen Farbsortierung in Streifen<br />
oder Quadraten an, bekommt man etwas völlig Anderes —<br />
aber auch etwas wesentlich Langweiligeres.<br />
Nicht minder aufgeklärt und im wahrsten Sinne säkularisiert erscheint<br />
der Vorschlag der <strong>Ho</strong>lländerin Wendy Plomp. Auch sie<br />
10<br />
befasst sich mit dem Orientteppich, auch sie überträgt das historisch<br />
so beschwerte Motiv in einen eher profanen Gattungsbereich:<br />
Sie bedruckt großformatige Versandkartons innseitig<br />
mit ein-, zwei- oder dreifarbigen, an Orientteppiche erinnernde<br />
Muster. Das ist für den Empfänger eine schöne Überraschung,<br />
und diese „Message in a Box“ hat noch eine weitere praktische<br />
Funktion: Die Kartons können, komplett aufgefaltet, als temporär<br />
einzusetzender Gebetsteppich genutzt werden, denn schließlich<br />
bleibt die Innenseite solcher Behältnisse von äußerlichen Transportbeanspruchungen<br />
zumeist verschont. Das erscheint sehr<br />
profan, ja fast blasphemisch: Karton, Gebetsteppich, temporär<br />
nutzbar; aber wenn auch Kunststoffware von der Rolle sein<br />
kann, dann auch ebenso Karton.<br />
Ganz der materiellen Tradition verhaftet bleibt dagegen Richard<br />
Hutten. Doch auch seine aktualisierte Version des Statthalters<br />
der Wohnkultur wirkt alles andere als vertraut. Hutten zeigt nämlich<br />
den Ausschnitt eines solchen Teppichs und lässt so das<br />
von ihm gewählte Motiv nur zu einem Viertel knüpfen. Das Übrige,<br />
also den weitaus größeren Teil des Teppichs, legt er dagegen<br />
als sehr feines, präzise eingehaltenes Nebeneinander der<br />
im ornamentalen Viertelverwendeten Wollfäden an. Playing with<br />
Tradition betitelt Hutten seine Einlassung und trifft damit ziemlich<br />
genau die Art und Weise seines Umgangs mit der Vorlage.<br />
Gleichwohl deckt dieses „Spielen mit der Tradition“ den Ansatz<br />
dieser jungen Designer nur zum Teil ab, denn hier wird ja nicht<br />
nur mit der Tradition, im Wesentlichen mit der ornamentalen Typologie<br />
gespielt, sondern auch mit unserer heutigen Beziehung<br />
und vor allem — siehe Sonnleitner und Plomp — mit der zunehmenden<br />
Profanisierung dieses einst zum Wahrzeichen einer<br />
noblen Einrichtungskultur erhobenen Bodenbelags.<br />
Alles Schnee von gestern?<br />
Angesichts der Fülle des Materials nun von einem Trend zu<br />
sprechen, wäre untertrieben, zumal dieser Begriff lediglich ein<br />
temporäres, oft nur saisonales Phänomen bezeichnet. Und davon<br />
kann man mit Blick auf dieses Sujet kreative Rückbesinnung<br />
bestimmt nicht mehr sprechen: Allein in der Ausstellung new<br />
olds werden drei weitere, nicht minder unbeschwerte Teppich-<br />
Interpretationen gezeigt, und es wäre ein Leichtes gewesen,
dieses Segment auf zwanzig und mehr Positionen auszudehnen.<br />
Hinzu kommt, dass sich die Generation der heute Dreißig-, Vierzigjährigen<br />
keineswegs auf die Überarbeitung dieses markanten<br />
Musters beschränkt. Sie lässt sich vielmehr ebenso lustvoll von<br />
anderen Ikonen und Insignien vergangener Epochen inspirieren:<br />
von Hirschgeweih und Kuckucksuhr, von Barock und Bauhaus,<br />
von Meißen und Memphis, kurzum von nahezu jedem domizilen<br />
Signifikat, von jeder Stilrichtung, die sich durch eine gewisse<br />
Eindeutigkeit auszeichnet. Und ebenso unvoreingenommen bemächtigt<br />
sie sich vermeintlich „alter“ Techniken, dem Weben,<br />
Flechten und Sticken, der Glasbläserei, allen nur denkbaren<br />
Handwerkstechniken der <strong>Ho</strong>lzbearbeitung und natürlich auch<br />
den dazugehörigen Materialien wie rustikalem Knüppelholz, Rattan<br />
oder Emaille.<br />
Nun sind solche Rückgriffe auf vergangene Dekaden und deren<br />
formale Physiognomien nichts Neues. Neben der bereits an -<br />
gesprochenen Protestkultur der Siebziger wäre hier, mit Blick<br />
auf Strömungen der jüngeren Vergangenheit, vor allem das<br />
Desi gn der Achtziger — und hier wiederum das des deutschen<br />
und des französischen Nachwuchses — zu nennen. Sowohl<br />
hier in Deutschland wie jenseits des Rheins setzte man sich geradezu<br />
obsessiv mit der heimischen Wohnkultur auseinander,<br />
wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Denn während die<br />
jungen Franzosen, allen voran Philippe Starck, die großbürgerliche<br />
Ausstattung des Elternhauses mit sehr viel Fingerspitzengefühl<br />
modernisierten, kultivierten die Designer aus Berlin, Hamburg,<br />
Köln und Düsseldorf eine eher kritische, bisweilen sarkastische<br />
Position gegenüber allem, was nach Gestern aussah.<br />
Und dann muss man natürlich auch die vornehmlich in der Architektur<br />
angesiedelte sogenannte Postmoderne nennen, die<br />
geradezu wolllüstig ganz bestimmte klassische Motive wie Bogen<br />
und Säule — Kapitell — zu immer neuen, aber zu immer irgendwie<br />
gleichen Kulissen einer bedeutungsschwangeren Hall<br />
of Fame zusammenbosselte.<br />
Also alles „Schnee von gestern“? Ja und Nein. Denn sowohl<br />
die Distanz artikulierende Flohmarktkultur der Sechziger- und<br />
Siebzigerjahre, als auch die deutliche Kommentare formulieren-<br />
den Entwürfe der Achtzigerjahre und die an einem überbordenden<br />
Manierismus zu Grunde gegangene Postmoderne begründeten<br />
sich allesamt über eine mehr oder weniger konstruierte<br />
Beziehung zu einem altbekannten Formenvokabular, über eine<br />
mehr oder weniger bewusst entwickelte Ideologie. Und ein solch<br />
theoretischer, alle Entwurfskonzepte umspannender Überbau<br />
geht dem stilistischen, äußerst heterogenen Remix unserer Tage<br />
völlig ab. Ein Manifest, ein „Ziele“ formulierendes „Thesenpapier“<br />
oder auch nur eine im grundsätzlichen Entwurfsgebaren auszumachende<br />
kollektive Aufbruchstimmung wird man heute vergebens<br />
suchen. Und das nicht zuletzt deshalb, weil solche Papiere<br />
oder Stimmungslagen zumeist nicht nur etwas komplett<br />
„Neues“ fordern, sondern dieses vornehmlich auch aus der radikalen<br />
Ablehnung des vermeintlich „Alten“ ableiten: Stichwort<br />
Moderne, Stichwort Dekonstruktivismus. Und davon kann mit<br />
Blick auf die hier vorgestellten Arbeiten keine Rede sein. Diese<br />
Schlussfolgerung legt zumindest der genaue Blick auf den Säulenheiligen<br />
der Wohnkultur, auf den schon näher besichtigten<br />
Orientteppich nahe. Aber was ist mit den anderen historisch<br />
aufgeladenen Motiven, mit Hirschgeweih und Kuckucksuhr, mit<br />
Barock und Bauhaus, mit Meißen und Memphis? Bestätigt sich<br />
hier die konstatierte Ideologiefreiheit? Und was wären darüberhinaus<br />
die auszumachenden Gemeinsamkeiten? Und, ganz<br />
grundsätzlich gefragt, gibt es überhaupt welche?<br />
Von Barock bis Bauhaus<br />
Betrachten wir also noch einige andere in dieser Ausstellung<br />
new olds präsentierten Arbeiten. Die Designerin Silvia Knüppel<br />
beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Schrank, und zwar mit<br />
dem klassischen Irgendwie-Barock-Modell. Ganz besonders<br />
als Gelsenkirchener Barock hat dieser Modelltyp Karrieregemacht;<br />
wir alle kennen ihn als schweres, wuchtiges Teil. Und<br />
auf den ersten Blick verströmt auch Knüppels Version „Drückeberger“<br />
nicht gerade Leichtigkeit. Aber dieser Schrank ist alles<br />
andere als schwer: er besteht aus Schaumstoff, genauer gesagt,<br />
der Schrank ist als ganzer, massiver Schaumstoffblock gearbeitet,<br />
keine Türen, keine Schubfächer, kein Innenraum, ein<br />
Block. Und trotzdem funktioniert er, allerdings anders als die<br />
üblichen Tür-Schubladen-Modelle. Die Designerin hat diesen<br />
Schaumstoffblock mit zahlreichen Einschnitten versehen, in die<br />
11
Drückeberger, Silvia Knüppel, 2007 | Foto: Michael Anhalt<br />
12
man alles Mögliche hineinstecken kann: Kleidungsstücke (nicht<br />
unbedingt gebügelte Anzüge), Zeitungen, CDs, Schmuck, also<br />
einfach so ziemlich alles, was man in einem jungen Haushalt<br />
überall und nirgends hinlegt. Ein Ordnungsmöbel also, kein<br />
Schrank, wie man ihn aus Gelsenkirchens seligen Zeiten bestens<br />
kannte, aber einer, der seinen Zweck erfüllt — und doch noch<br />
ein wenig an Oma und Opa erinnert.<br />
An Omas Küche erinnern auch die „POLKA pots“ der beiden<br />
Österreicherinnen Marie Rahm und Monica Singer. Aber man<br />
erkennt sehr schnell, dass es sich keineswegs um alte Erbstücke<br />
handelt. Rahm und Singer variieren das Thema Griff. Sie statten<br />
die Einzelteile ihrer Pot-Kollektion — zwei Töpfe, ein Sieb, eine<br />
Tasse und eine Vase — mit einer zumeist im Kreis angeordneten<br />
Vielzahl von Griffen aus. Das ist nicht nur höchst dekorativ, sie<br />
erreichen dadurch, wie im Fall des dank der Griffe aufgeständerten<br />
Siebs, auch eine Neudefinition dieses Alltagsgeschirrs:<br />
Marie Rahm und Monica Singer haben die Griffe umlaufend an<br />
der Unterseite des Siebs angebracht und verwandeln es so in<br />
eine Art aufgeständerte Schale. Praktisch.<br />
Mit Funktionalität gemeinhin überhaupt nichts zu tun hat dagegen<br />
solch traditionsbelastetes Wohnaccessoire wie das Tiergeweih,<br />
samt Kopf. Eigentlich zählt es zusammen mit dem drapierten<br />
Bärenfell zu den absoluten No-gos der Wohnwelt. Nicht<br />
so bei dem schweizerisch-belgisch-französischen Trio BIG GA-<br />
ME mit Grégoire Jeanmonod, Elric Petit und Augustin Scott de<br />
Martinville. Ihre Interpretationen dieser Großwildjagdtrophäe, die<br />
Animaux, sind nicht nur sehr tierfreundlich, sondern zudem äußerst<br />
originell, einfach und preiswert. Sie bestehen aus ineinandergesteckten<br />
Sperrholzplatten, die dem Umriss desjeweiligen<br />
Quer- oder Längsschnittes durch den fiktiven Kopf des Elchs<br />
oder Rothirsches entsprechen. Jeder, der solch ein Geweih<br />
sieht, freut sich dementsprechend nicht nur darüber, dass hier<br />
wieder ein Tier weniger den Kopf hinhalten musste, sondern<br />
auch über diese nonchalante Alternative. So kann es eben auch<br />
gehen.<br />
Kein durchgehendes Rezept, nirgends<br />
Aber nicht nur mit den Wahrzeichen der Einrichtungskultur wird<br />
heftig gespielt, auch mit dem Wahrzeichen, dem Element der<br />
Designkultur schlechthin: dem Stuhl. Allein in dieser Ausstellung<br />
sind 23 verschiedene Variationen über den Stuhl versammelt,<br />
und, ähnlich wie bei den vorherigen Beispielen: kein Stuhl gleicht<br />
dem anderen, kein durchgehendes Rezept, nirgends. Mal wird<br />
ein altes und wahrscheinlich völlig abgewetztes Stilmöbel mittels<br />
silbernen Tapes auf hochwertig getrimmt (COMPANY), mal wird<br />
mit weiß lackiertem Knüppelholz Barock simuliert (Bo Reudler),<br />
mal sind es einfachste Schaumstoffwulste, die an schwülstigste<br />
Boudoirs erinnern (Frank Willems) oder es werden die vertrauten<br />
Klassiker-Materialien wie Wellpappe, Polypropylen und Schichtholz<br />
durch Rattan ersetzt. Die Strategien und die Materialien<br />
sind so unterschiedlich wie die Modelle, an denen sie exerziert<br />
und eingesetzt werden. Gemeinsam ist diesen Entwürfen, dass<br />
sie durchwegs sehr konzentriert, sehr passgenau eingesetzt<br />
werden. Die Mittel und die Wege wirken nie redundant: wenn<br />
etwa nur mittels Material verfremdet wird, dann tatsächlich auch<br />
nur auf diese Weise, aber das konsequent. Und hat man sich<br />
erst einmal diesen sehr ungewöhnlichen Transformations -<br />
attacken ergeben, fragt man sich: Warum eigentlich nicht? Was<br />
spricht gegen die Anwendung von Tape, wenn es um das Kaschieren<br />
eines abgewetzten Polsters geht, warum sollte man<br />
barocke Schnörkel nicht durch wurzeliges Naturholz ersetzen,<br />
und lassen sich mit einem Werkstoff wie Rattan nicht tatsächlich<br />
ähnlich wegweisende Konstruktionen realisieren, wie sie die<br />
hierpersiflierten Klassiker von Thonet, Panton und Eames darstellen?<br />
Bevor wir versuchen, ein Fazit bezüglich vermeintlicher Gemeinsamkeiten<br />
zu ziehen, sollten wir uns noch mit einer Epoche<br />
beschäf tigen, die nicht ganz so offensichtlich der Kategorie Tra -<br />
dition zuzuordnen ist wie „Geweih“, „Barock“, „Perser“ oder<br />
„Emaille“, die man bislang als ewig zeitgenössisch qualifiziert<br />
hat: mit der Moderne und all dem, was wir in Architektur und<br />
Design mit dieser Phase des Aufbruchs in Verbindung bringen.<br />
Blasius Osko und Oliver Deichmann haben sich eingehend mit<br />
dem Prototyp des „modernen“ Designs, mit den Freischwingern<br />
von Marcel Breuer und Mart Stam befasst und haben 2009 mit<br />
dem Straw Chair eine stupende Weiterentwicklung vorgestellt,<br />
stupend deshalb, weil sie nur ein Detail verändert haben, wenn<br />
nicht sogar das entscheidende. Denn die bekannte Silhouette<br />
entsteht bei ihrem Stuhl nicht durch die Biegung des Rohres.<br />
Vielmehr knicken sie das Rohr in einer Art und Weise, wie man<br />
das von Strohhalmen kennt, daher der Name. Knickt man nämlich<br />
einen solchen Halm um einen 45-Grad-Winkel, erhält man<br />
einen stabilen 90-Grad-Verlauf, also genau den Verlauf, der für<br />
fast alle Eckpunkte des berühmten Freischwingers typisch ist.<br />
Und es funktioniert zumindest bei den ersten, keiner massenhaften<br />
Belastung ausgesetzten Prototypen. Aber ganz unabhängig<br />
davon, ob dereinst ein derart modifiziertes Modell des<br />
Allzeitklassikers Freischwinger in Serie geht oder nicht, festzuhalten<br />
bleibt, dass Osko + Deichmann mit diesem Vorschlag<br />
etwas absolut Außergewöhnliches gelungen ist. Denn im Design<br />
wird man zweifellos nur wenige Konstruktions- oder auch Stilprinzipien<br />
finden, die derart präzise in das allgemeine Wissen<br />
eingebrannt sind wie die Biegetechnik der Stahlrohr-Freischwin-<br />
Straw Chair, Osko+Deichmann, 2009 | Foto: Oliver Deichmann, Blasius Osko<br />
13
14<br />
K S<br />
SEHEN.<br />
STAUNEN.<br />
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Mono Thone, Martino Gamper, 2010 | Foto: Anna Arca<br />
ger. Und genau diese Selbstverständlichkeit wird hier nicht nur<br />
überwunden, es wird der Technik des Biegens ein vollkommen<br />
adäquates Prinzip gegenübergestellt: die Silhouette bleibt erhalten,<br />
nur die Ecken werden geknickt statt gebogen. Das ist<br />
alles. Grandios.<br />
Profaner Blick zurück<br />
Nicht nur hier, sondern auch in all den anderen angeführten<br />
Beispielen erkennen wir die Vorlage klar und deutlich wieder.<br />
Aber wir erkennen ebenso, dass weder etwas 1:1 kopiert, irgendwie<br />
imitiert oder konserviert wird.<br />
Die Vergangenheit oder genauer, die Formen der Vergangenheit<br />
sind allgegenwärtig. Aber sie werden weder verklärt noch verballhornt,<br />
noch als historisches Charakteristikum, als selbstreferentielles<br />
Zitat freigestellt, umso als dekoratives Aperçu das<br />
wie auch immer gepolte Publikum zu erbauen. Sie werden —<br />
und das beschränkt sich keineswegs auf die hier angesprochenen<br />
Arbeiten — im besten Sinne alltagstauglich und allgemeinverständlich<br />
vergegenwärtigt. Diese mit den unterschiedlichsten<br />
Vergangenheitsformen korrespondierenden Arbeiten sind erkennbar<br />
von heute, sei es in Bezug auf den Entwurfsprozess,<br />
die Konfiguration, das Material, die Art der hochtechnologischen<br />
Herstellung, ihre Funktion oder die Art und Weise, wie wir mit<br />
ihnen umgehen. Im Prinzip geht es in all diesen Arbeiten also<br />
um das Weiterentwickeln, das Fortschreiben tradierter Techniken<br />
und tradier ter Formen. Die Vergangenheit beziehungsweise das,<br />
was sie an in jeder Hinsicht bewährten und natürlich auch an<br />
emotions-fördernden Vorgaben bereithält, wird als eine Art Fundus<br />
verstanden, dessen man sich durchaus bedienen kann und<br />
bedienen sollte. Denn dieser wird verstanden, er schafft Identifikation<br />
und Authen tizität. Und zudem wird gerade an der Form<br />
der Ver- und Bearbei tung auch die aktuelle Entwicklung, die<br />
Veränderung eines gesellschaftlichen Bewusstseins kenntlich<br />
gemacht — und wenn dies nur in der Transformation eines<br />
Hirschgeweihs geschieht. Kurzum: An nichts wird die Ankunft<br />
im und das Bekenntnis zum Heute so deutlich wie am souveränen<br />
und aufgeklärten, um nicht zu sagen am profanen Umgang<br />
mit den Errungenschaften des Gestern.<br />
Als führende deutsche Institution im internationalen Kunst- und Kulturaustausch<br />
konzipiert und organisiert das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) weltweit<br />
Ausstellungen zu deutscher Kunst, Architektur, Design, Fotografie und Film.<br />
Anlässlich der 2011 von Volker Albus kuratierten Tournee-Ausstellung entstand<br />
die Begleitpublikation „new olds, Design Im Spannungsverhältnis Zwischen<br />
Tradition Und Innovation“, Hg. ifa e.V., Stuttgart und Elke aus dem Moore,<br />
avedition, 2011 (siehe Rezension S.29). Auszug mit freundlicher Genehmigung.<br />
15
thema<br />
Nike Breyer<br />
Reden über<br />
Re/Design<br />
Befreiung oder Disziplinierung | auf der Suche nach<br />
einem kulturrelevanten Design<br />
„Noch eine Krise kann wirklich niemand gebrauchen. Gerade erfindet<br />
sich die Finanzwelt neu. Die Bahn steht vor schweren Zeiten.<br />
Und nun soll auch noch das gute historische Erbe angezweifelt<br />
werden?“ Dieser Stoßseufzer kommentiert nicht etwa<br />
aktuelle kulturpolitische Maßnahmen, sondern eröffnete Überlegungen,<br />
mit denen sich die Designkritikerin Birgit S. Bauer im<br />
Juni 2009 der Ausstellung „Nullpunkt. Nieuwe German Gestaltung“<br />
im Museum MARTa Herford zu nähern versuchte. „Oder<br />
ist die Krise letztlich der Beweis für das Nichtfunktionieren all unserer<br />
kalkulierten Vernunft und technischen Funktionalität“, spekulierte<br />
Bauer weiter. So sehe dies jedenfalls der belgische Kurator<br />
der Ausstellung Max Borka, der in Herford jedoch im Besonderen<br />
die Ursachen für eine gegenwärtige „Krise des Design“ unter die<br />
Lupe nehmen wollte. Sein Fazit: Das Erbe von Werkbund und<br />
Bauhaus trügen die Schuld, indem vor allem in Deutschland<br />
durch „starre Programmatik“ eine Weiterentwicklung gelähmt<br />
würde. Dennoch läge genau in dieser Programmatik zugleich ein<br />
ominöser „Nullpunkt des deutschen Design“, von dem aus ein<br />
neues „Design ohne Beschränkungen“ möglich werde.<br />
Zwar bleibt Borkas kausale Ableitung einer gefühlten „Krise des<br />
Design“ von einem vermeintlichen „Nichtfunktionieren unserer<br />
16<br />
kalkulierten Vernunft“, also letztlich einer Krise der Vernunft, eine<br />
süffig klingende Behauptung, die die tatsächlichen handfest finanztechnischen<br />
Gründe für das aktuelle Krisenszenario elegant<br />
ausblendet. Auch die berufene Notwendigkeit eines neuen<br />
schrankenlosen Design bleibt Ansichtssache. Doch mit seinem<br />
vagen Unbehagen an den Strategien der Gegenwart und an unserem<br />
Umgang mit zeitgenössischem Design fügt sich Borka in<br />
ein verbreitetes allgemeines Unwohlsein, in dessen Folge sich<br />
zuletzt die Anläufe mehrten, dieses zum öffentlichen Thema (Diskussionsrunden,<br />
Ausstellungen etc.) zu machen. Neben dem Ruf<br />
nach einem eigenen deutschen Designmuseum, den 2011 der<br />
Rat für Formgebung erstmals formuliert hat und worüber er seither<br />
öffentlich diskutieren (und kalkulieren) lässt, ergreifen auch Protagonisten<br />
aus Lehre und Forschung nun vermehrt das Wort.<br />
Nach dem Pluralismus<br />
Die Ansätze des Nachdenkens und Überdenkens sind dabei vielfältig.<br />
Während Borka holzschnittartig eine Dogmatisierung klassisch-moderner<br />
Designpositionen für die diffuse Unentschlossenheit<br />
des zeitgenössischen Design verantwortlich macht und<br />
dieses mit kämpferischem Pathos aus dem Gefängnis der genormten<br />
Vernunft herausführen will, argumentiert Prof. Fritz Frenk-
Mit der Rauminstallation „Hallo Biedermeier", Vienna Design Week 2009 im <strong>Ho</strong>fmobiliendepot Möbel Museum Wien, übersetzte Robert Rüf das Wohn- und Lebensgefühl<br />
des Biedermeier in die Gegenwart | Foto: Michael Stelzhammer<br />
17
Hölzerne Stabellen (Bauernstühle) mit Schalensitz-Anmutung für die Seilbahn Bezau, Robert Rüf, Industrial Design, Architektur: Markus Innauer, Bernd Frick<br />
| Foto: Adolf Bereuter<br />
ler, Inhaber des Lehrstuhls Industrial Design an der Technischen<br />
Universität München, in die genau entgegengesetzte Richtung.<br />
Statt einer „Befreiung“ von Gestaltung fordert Frenkler eine zeitgemäße<br />
Disziplinierung der Design-Aufgaben, also gewissermaßen<br />
ein Redesign von Design und, damit verbunden, eine professionellere<br />
Vermittlung der dafür notwendigen Qualifikationen<br />
in der Ausbildung: „Ich halte die gesellschaftliche Relevanz von<br />
Produkten für das Wichtigste“, betont der Verfechter eines neuen<br />
Funktionalismus. Design müsse darum in erster Linie leisten, das<br />
Leben im Ganzen betrachtet einfacher zu machen. In der Realität<br />
sei es dagegen oft so, dass bei vielen Produkten die Funktion<br />
nicht mehr nachvollziehbar ist. Auch Werkstoffe würden zu häufig<br />
unintelligent eingesetzt. Das sei nicht nur dumm und respektlos<br />
gegenüber dem Material, sondern oft sogar kontraproduktiv. Bei-<br />
18<br />
spielsweise werde Carbon häufig gar nicht aus technischen Gründen,<br />
sondern aus modischen Gesichtspunkten verarbeitet. So<br />
sei etwa überlegenswert, ob sein Einsatz an einem Fahrrad für<br />
den Alltagsgebrauch wirklich sinnvoll ist, wenn im Gegenzug etwas<br />
mehr Gewicht nur den (meist gewünschten) Trainingseffekt<br />
befördere. Es bestehe auch keine Notwendigkeit, die Form von<br />
Produkten ständig zu verändern, wie es in der Mode oder bei<br />
den Autos ständig passiere. Frenkler spitzt zu: „Wenn etwas<br />
langfristig Bestand hat, ist es Design.“ Und Design ist eben nicht<br />
Marketing. Ziel von Design ist auch nicht Verkaufsförderung, sondern<br />
sinnvolle Produkte für Menschen zu schaffen. Eine Herausforderung,<br />
die in letzter Zeit oft vergessen wurde: „Da müssen<br />
wir so manche unserer Handlungsweisen überdenken“ und uns<br />
fragen, was kommt nun „nach dem Pluralismus.“
Vergegenwärtigung der Vergangenheit<br />
Auch Volker Albus, der wahrscheinlich bekannteste Protagonist<br />
des „Neuen deutschen Design“ und seit 1994 Professor für<br />
Produkt design an der Staatlichen <strong>Ho</strong>chschule für Gestaltung in<br />
Karlsruhe, plädiert dafür, über Design neu und anders nachzudenken.<br />
Förderung von gutem Design sei wichtig. Ebenso wichtig<br />
sei aber das Erkunden und Begreifen von Design als Lebens -<br />
äußerung und Bestandteil der Kultur, das außerdem eng mit<br />
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der jeweiligen Zeit verbunden<br />
sei.<br />
Albus gehört damit zu denen, die die Gründung eines Designmuseums<br />
in Deutschland energisch befürworten. An einem derartigen<br />
Ort könnten über die reine Sammlungstätigkeit hinaus neue<br />
Möglichkeiten des Nachdenkens und ein Transfer von entsprechendem<br />
Wissen in die Gesellschaft organisiert werden: „Man<br />
kann heute nicht mehr nur Stühlchen ins Museum stellen“, provoziert<br />
Albus. „Wir müssen über den Designbegriff reden.“ Er<br />
selbst tut dies als Autor und Herausgeber von Büchern, in Zeitschriftenbeiträgen<br />
und über das Medium Ausstellung. Um den<br />
Beitrag von Design zur kulturellen Kontinuität und für die gesellschaftliche<br />
Kohäsion genauer zu beleuchten, hat Albus 2011 das<br />
Projekt „new olds. Design im Spannungsverhältnis zwischen Tradition<br />
und Innovation“ organisiert, das er zusammen mit dem Institut<br />
für Auslandsbeziehungen realisierte. Die Ausstellung und<br />
die gleichnamige Begleitpublikation versammelte über 60 Objekte<br />
von 45 Designern, in deren Arbeiten, wie Albus im Vorwort der<br />
Publikation ausführt, „die Vergegenwärtigung der Vergangenheit<br />
19
20<br />
im zeitgenössischen Produktdesign“ zu spüren sei. Das Studium<br />
der gezeigten Arbeiten fällt nach diesem Versprechen jedoch<br />
ernüchternd aus und deutet auf ein grundsätzliches Dilemma.<br />
Entweder haben die hier versammelten Designerinnen und Designer<br />
den angesprochenen Stellenwert einer empathischen<br />
Auseinandersetzung mit den historischen Vorlage nicht ermessen,<br />
oder aber sie sind derart mit ihrem Designer-Ego beschäftigt,<br />
dass ihnen schlicht die Fähigkeit dazu abhanden gekommen<br />
ist.
Respektvoller Gruß an den Marktplatz in Venedig. Installation „Replika“ von Ayzit Bostan und Gerhardt Kellermann für die Arkadengänge am Münchner <strong>Ho</strong>fgarten, 2012<br />
| Foto: Gerhardt Kellermann<br />
Kulturelle Demenz<br />
Zwar philosophiert Albus gewohnt eloquent über Theorie und<br />
Praxis des Design – dieses Mal also über das „Relikt bürgerlicher<br />
Wohnkultur schlechthin“, den Orientteppich, umgangssprachlich<br />
auch „Perser“ genannt. Wo immer der liege oder gelegen habe,<br />
so Albus schelmisch, da werde gewohnt. Dabei sei der kulturelle<br />
Kanon, zu dem er einmal gehört habe, jedoch schon lange verblichen,<br />
nicht zuletzt durch beherztes Nachtreten der „Jünger<br />
der Protestkultur“, die ihn als spießig und reaktionär befanden<br />
und aus den elterlichen Nachlässen entsorgten. Doch anstatt<br />
von der kulturellen Bildfläche zu verschwinden, sei der Perser<br />
„präsent wie selten zuvor“, bescheinigt uns Albus, „zwar nicht<br />
als Fortschreibung seiner selbst, aber als Vorlage, als Motiv- und<br />
Ideengeber.“ Wirklich? Bis auf Albus‘ eigenen Pixel-Perser-Entwurf,<br />
der trotz des spaßigen Namens gediegenes Handwerk mit<br />
einer klassisch schönen Farbstudie bietet, zeugt keiner der weiteren<br />
gezeigten Perser-Redesigns von der angekündigten Auseinandersetzung<br />
mit der Vorlage auf Augenhöhe.<br />
21
22<br />
tät<br />
tat<br />
«lichtbox»<br />
für das Fensterfarbenspiel<br />
«diskiness»<br />
Infos und Online-Shop: www.taet-tat.ch<br />
Das gilt für Katrin Sonnleitners putzigen Puzzle-Perser, den sie<br />
vom werthaltigen Wohnwerkzeug zu einer kindergartenbunten<br />
Puzzle-Matte dekomponiert hat, ebenso wie für das Perserfell<br />
getaufte Billigimitat eines Orientteppichs in Kuhfellform, wie es<br />
sich Sebastian Herkner zurecht gestanzt hat.<br />
Selbst der handwerklich erlesene Playing with Tradition-Teppichentwurf<br />
von Richard Hutten bricht die delikate Ornamentik nach<br />
einem Drittel der Fläche abrupt ab und läuft in unterkomplexen<br />
Farbstreifen weiter. Als Design, das unseren Alltag möblieren soll,<br />
wirkt dieser Traditionsbruch verstörend, jedenfalls auf all jene, für<br />
die Dekonstruktion noch keine 0815-Attitüde ist. Auch wenn Hutten<br />
sein Störmanöver ganz bewusst als Kunst deklariert, offenbart<br />
diese Strategie eine kulturelle Demenz. Hier sind zwar nicht die<br />
traditionellen Formen, aber das Bewusstsein von deren Integrität<br />
abhanden gekommen.<br />
Zerstückeln, Entkernen, Überschreiben<br />
Aber auch unter den Schrank-, Stuhl- oder Wohnaccessoire-<br />
Designs der new olds-Sammlung kaum Überzeugendes. Wenige<br />
Ausnahmen bestätigen die Regel: Martino Gampers MonoThone,<br />
der den kulturellen Wandel über seine hybride Konstruktion sichtbar<br />
macht, der Knicken-statt-Biegen-Freischwinger von Osko+<br />
Deichmann, an dem Stahlrohr technisch und optisch ohne Funktionsverlust<br />
neu verarbeitet wurde und last not least Neuinterpretationen<br />
der Gattung Polstersessel, für die Matali Crasset und<br />
Frank Willems die Kommunikations- und Komfortfunktion sichtbar<br />
auseinander dividiert haben. Der Rest ist Effekthascherei. Ob<br />
Marten Baas‘ mehr oder weniger originelle Eure-Armut-kotztmich-an-Ausführung<br />
des MonoblocChair in Edelholz (Plastic<br />
Chair in Wood), die neokitschigen Laubsäge-Jagdtrophäen von<br />
Martinville/Jeanmonod/Petit, eine zweckfreie, dafür raumgreifende<br />
Schrankattrappe aus Schaumstoff von Wendy Plomp<br />
oder das postmodern aufgewärmte Kochkunstgeschirr von<br />
Rahm/Singer – die Mehrzahl der Entwerfer scheint sich keineswegs<br />
für den Geist ihrer Vorlagen zu interessieren und frönt<br />
lieber kindlichen Allmachtsphantasien, indem sie die Möbelkörper<br />
durch Zerstückeln, Entkernen, Verleimen oder Überschreiben<br />
veralbert und misshandelt.<br />
Funktion funktioniert überall<br />
Während ein Brush-up oder Redesign von Firmenlogos üblicherweise<br />
nur einmal vorgenommen wird, um die Botschaft der<br />
Marke anschließend visuell prägnanter oder moderner zu transportieren<br />
(Agentur für Arbeit, ZDF, Lufthansa, Salamander Schuhe<br />
u.ä.) folgen Redesigns bei Möbeln einer anderen Strategie.<br />
Ähnlich wie die Kulturtechnik des Kopierens alter Meister, die in<br />
der Kunstausbildung früher (und von der Modedesign-Professorin<br />
Vivienne Westwood bis heute) als unverzichtbar eingefordert<br />
wurde, schärft die Beschäftigung mit Wesen, Zweck und<br />
Symbol/Wert eines traditionellen Möbels den Blick und verhilft<br />
zur kulturellen Standortbestimmung: Wo waren wir einmal? Wo<br />
stehen wir heute? Was hat ein Perserteppich dem Leben früher<br />
an Qualität, Symbolwert und Wohnlichkeit geben können? Leistet<br />
er das heute noch? Wie könnte ein „Ehebett“ 2013 aussehen?<br />
Funktioniert ein „Wirtshausstuhl“ auch in einer Appartement-<br />
Küche?<br />
Fritz Frenkler propagiert nicht nur einen neuen Funktionalismus,<br />
sondern ist auch überzeugt, dass ehrliche Funktion überall funktioniert.<br />
Darum hat er die Erfahrungen Jahrhunderte alter Wirtshauskultur<br />
erforscht und anschließend in einen optisch und materiell<br />
unverwüstlichen (ohne Leim gesteckten und verzapften)<br />
Stuhl gepackt, der obwohl neu an das kulturelle Gedächtnis
Redesign der anderen Art. „AEKI“ (auch rückwärts lesbar) verschönert die<br />
Massenmarkt-Vorlage. Von Gerhardt Kellermann für Auerberg<br />
anzudocken vermag und uns sofort ungemein vertraut vorkommt.<br />
Redesign, wie es sein sollte: Der Gestalter fügt dem<br />
Vorgefundenen etwas Nochnichtdagewesenes hinzu, während<br />
der Geist der Vorlage bewahrt bleibt. Ist der Daseinszweck des<br />
Produkts dagegen durch veränderte Zeitumstände obsolet<br />
gewor den, erübrigt sich jede Neuauflage. Ein würde- und arbeitslos<br />
gewordenes Wohngerät als reine Chimäre zu verarbeiten<br />
und „vorzuführen“, wie es derzeit in Mode ist, kann unter guten<br />
Umständen einmal Kunst sein, ist aber in jedem Fall schlechtes<br />
Design.<br />
Wohnen in der Krise<br />
Spätestens seit der Ausstellung „Die Erfindung der Einfachheit“<br />
(Albertina Wien, 2007) wissen wir, dass das Biedermeier kein<br />
bisschen bieder war, sondern erstaunlich modern und lange vor<br />
dem Werkbund einen hoch entwickelten Sinn für die Schönheiten<br />
des Schlichten kultivierte. Die historische Option, sich unter krisenhaften<br />
Umständen verstärkt in die eigenen vier Wände zurückzuziehen,<br />
hat damit endgültig den Ruch des Spießigen verloren<br />
und erscheint jederzeit wiederholbar. Dazu passt es, dass<br />
der junge österreichische Designer Robert Rüf kaum zwei Jahre<br />
nach dieser Ausstellung ebenfalls in Wien aus wenigen, formal<br />
reduzierten Möbelstücken aus unbehandeltem hellen <strong>Ho</strong>lz eine<br />
Installation geschaffen und dieser ebenso asketisch wie harmonisch<br />
aussehenden Gruppe den überraschenden Titel „Hallo<br />
Biedermeier!“ gegeben hat – auch wenn bei seiner Arbeit keine<br />
sichtbaren Formanleihen bei dieser Stilepoche auszumachen<br />
sind. Denn das Redesign war subtiler. Rüf hat das Biedermeier<br />
als geistige Haltung und zeitlose ästhetische Strategie sichtbar<br />
gemacht.<br />
So kann uns Design zeigen, wo wir stehen, worauf wir stehen<br />
und wie wir überstehen – „Designkrisen“ und andere Turbulenzen.<br />
Wer braucht da Dekonstruktion? Wir sollten weiter über<br />
Design reden.<br />
23
persona<br />
Im Gespräch mit Mark Braun<br />
Optimierte Dinge<br />
mit archetypischen<br />
Anlehnungen<br />
<strong>INFORM</strong>: Sie bieten einen Workshop an, in dem es um die „Erstellung<br />
von Designindizes als Inspirationsquelle für das Neue“<br />
geht, also gewissermaßen um die Archivierung der Vergangenheit,<br />
um sie als Inspirationsdatenbank nutzen zu können. Wie hat man<br />
sich ein solches Projekt genau vorzustellen? Welche Erfahrungen<br />
konnten Sie in dieser Richtung bereits sammeln, was ist der<br />
Stand der Dinge?<br />
Mark Braun: Ich benutze Designindizes als Werkzeug beziehungs -<br />
weise Methodik im Gestaltungsprozess. Bei dieser Archivierung<br />
der dinglichen Vergangenheit geht es vor allem um das Beobachten<br />
und die anschließende Analyse der vom Gegenstand ausgehenden<br />
Zeichen in inspirierende Einzelimpulse. Mit diesem Verständnis<br />
lassen sich neue, zeitgenössische und im Idealfall optimierte<br />
Dinge mit archetypischen Anlehnungen entwickeln.<br />
Konkret für den voraussichtlich im März stattfindenden Workshop<br />
heißt das, gemeinsam Designindizes für eine Sammlung von Dingen<br />
und Halbzeugen zu entwickeln – mit Fragestellungen zu<br />
funktionalen, konstruktiven, material- und verfahrensspezifischen,<br />
soziokulturellen und formalen Zeichen.<br />
Wie hat man sich diesen Prozess vorzustellen? Diese Archivierung<br />
und Analyse klingt ja zunächst wie ein uferloses Unterfangen,<br />
sodass willkürliche Vorentscheidungen fast unumgänglich erscheinen.<br />
Wie gehen Sie mit dieser Komplexität um? Anders gefragt:<br />
Wie bringen Sie Ordnung in die Zeichen?<br />
Natürlich ist diese Methodik stets unvollendet und funktioniert im<br />
Idealfall ähnlich wie Wikipedia/Open Source und ist offen für fachliche<br />
und interdisziplinäre Kritik. Im Workshop dürfen also gegebenenfalls<br />
auch die Fragestellungen zur Analyse der Zeichen<br />
hinterfragt werden ...<br />
24<br />
Mark Braun | Foto: Studio Mark Braun /Frieda Femfert<br />
Jasper Morrison sagte in einem Interview: „I like to design in an<br />
evolutionary way, to look at what came before...to try to improve<br />
on it, to summarize that effort and aim for the imaginary end game.“<br />
Beschreibt das auch Ihre Herangehensweise? Geht es um<br />
Perfektion?<br />
Da ich durch den Umgang mit Designindizes eher Einzelimpulse<br />
unterschiedlicher Dinge und Halbzeuge kombiniere und weniger<br />
Bezug auf bereits existierende Entwürfe in ihrer Ganzheit nehme,<br />
ist meine Herangehensweise etwas anders – aber natürlich versuche<br />
auch ich jeden meiner Entwürfe in einer perfektionistischen<br />
Hingabe in seiner Qualität und Aussage auf den Punkt zu bringen.
Volker Albus grenzt die Tendenz des Redesign sowohl von der<br />
klassischen Moderne als auch vom Manierismus der Postmoderne<br />
ab, betont aber gleichzeitig, es handle sich um einen „äußerst<br />
heterogenen Remix“, der kaum über so etwas wie eine<br />
theoretisch fundierte Stoßrichtung verfüge. Würden Sie dem zustimmen?<br />
Ich denke das Potential des Redesign liegt in der Wiedererkennung<br />
unter neuen beziehungsweise anderen Vorzeichen. Der Gestalter<br />
komponiert sozusagen in seinem zeitgenössischen Kontext<br />
mit bereits vorhandenen Zutaten. Sehr heterogen ist aus meiner<br />
Sicht vor allem, inwiefern das Produkt dann bewusst als Redesign<br />
inszeniert wird, oder ob es nur eine leise inhaltliche Note als identitätsstiftender<br />
Impuls ist.<br />
Oft verstand man unter dem „Neuen“ den radikalen Bruch mit<br />
dem Bestehenden – oder später einen wilden Eklektizismus,<br />
der am besten alle Stilrichtungen der Vergangenheit auf einmal<br />
ironisch zitierte. Was ist aus ihrer Sicht das „Neue“, und ist das<br />
für Sie überhaupt ein wichtiger Begriff? Und können Sie dies<br />
eventuell anhand eines oder mehrerer Ihrer eigenen Entwürfe<br />
erklären?<br />
Ich denke im Zusammenhang mit dem Begriff des „Neuen“ ist<br />
immer auch der Begriff der „Wiederholung“ interessant. Ich denke<br />
das „Neue“ ist immer die „Wiederholung“ unter anderen zeitgenössischen<br />
Vorzeichen. Natürlich ist es kurzfristig gesehen eindeutig,<br />
das „Neue“ durch einen radikalen Bruch mit dem „Bestehenden“<br />
zu begründen – in gewisser Weise ist aber auch das<br />
„Wiederholung“. Besonders deutlich wird das in schnelllebigen<br />
Gestaltungsdisziplinen wie der Mode.<br />
Ich denke das eigentliche Potential liegt in der Autorenschaft der<br />
Gestalter selbst. Denn auch wenn ihre Handschrift mit jener vorangegangener<br />
Gestalter verglichen werden kann, wird es immer<br />
zeitgenössische, individuelle Zeichen geben, die einen wirklichen<br />
Inspirationsquelle: Mark Brauns Sammlung von Dingen und Halbzeugen<br />
(Ausschnitt) | Foto: Studio Mark Braun /Frieda Femfert<br />
„neuen“ Eindruck hinterlassen und nicht nur dadurch, dass neue<br />
Technologien oder Materialien verwendet wurden. In meiner Arbeit<br />
versuche ich durch diese Autorenschaft das „Neue“ auszudrücken<br />
– sozusagen als eigene, individuelle Komposition aus sich immer<br />
wiederholenden Einzelimpulsen der Gestaltung. Die FORTUNE<br />
Karaffen Edition für das Wiener Unternehmen Lobmeyr wäre da -<br />
für ein treffendes Beispiel. Ich verwende hier eine archetypische<br />
Formsprache, die sich an alten Laborgefäßen orientiert, setze sie<br />
in den Kontext der Tischkultur und kombiniere dazu eine weitere<br />
zeitgenössische, narrative Ebene durch die Gravur von Gewässern<br />
in der traditionellen Technik dieser Manufaktur.<br />
Was sind Traditionen, an die Sie persönlich in Ihrer Arbeit anknüpfen?<br />
Ich bin immer fasziniert von den Traditionen der unterschiedlichen<br />
Gewerke und Manufakturen – ich versuche sie je nach Konzeption<br />
in meiner Arbeit zu zitieren. Hinsichtlich des jungen und sehr dynamischen<br />
Berufsbildes des Designers kann man eigentlich nicht<br />
von eigenen Traditionen sprechen – aber es ist ein Beruf, der vie -<br />
le Traditionen analysiert und sie neu kombiniert.<br />
Was bedeutet die Neukombination von Traditionslinien für die<br />
Wirkung Ihrer Arbeiten? Muss der Betrachter diesen enzyklopädischen<br />
Hintergrund kennen, um Ihre Arbeit überhaupt zur Gänze<br />
wertschätzen zu können?<br />
Das kann natürlich passieren. Aber auch wenn es bei einem semiotischen<br />
„Hintergrundrauschen“ bleibt, ist es mir recht – denn<br />
gerade zwischen den Zeilen baut sich aus meiner Sicht eine Produkt–Nutzer-Beziehung<br />
auf.<br />
Wie verändert sich Ihrer Ansicht nach durch Redesign beziehungsweise<br />
durch einen betont evolutionär-affirmativen Ansatz<br />
die Idee des Schöpferischen für den Designer?<br />
Da es bei Redesign für mich vor allem auch um das Aufgreifen<br />
von Impulsen geht, die nicht explizit aus dem Designkontext<br />
stammen müssen, sondern vielleicht ebenso aus der Technik,<br />
der Kunst oder auch der Anthropologie, empfinde ich das schöpferische,<br />
experimentelle Element weiterhin als sehr persönliches<br />
und individuelles Thema im Design. Natürlich immer in dem Bewusstsein,<br />
dass man in einem weiten Feld aus engagierten Mitbewerbern<br />
und Vorgängern koexistiert.<br />
Herr Braun, vielen Dank für das Gespräch!<br />
Das Interview führte Tilmann <strong>Ho</strong>ffer<br />
Karaffen Edition FORTUNE mit den Gewässern Hudson, Titicaca, Perito<br />
Moreno | Foto: Lobmeyr<br />
Der Workshop „Erstellung von Designindizes als Inspirationsquelle für das<br />
Neue“ findet voraussichtlich im März 2013 statt. Ab Anfang des neuen Jahres<br />
können unter www.hessendesign.de Informationen abgerufen werden.<br />
Mark Braun begann seine Designlaufbahn mit einer Schreinerlehre in Berlin-<br />
Kreuzberg, bevor er an der Fachhochschule Potsdam und der Design Academy<br />
Eindhoven studierte. Er lehrte an verschiedenen <strong>Ho</strong>chschulen für Gestaltung<br />
und arbeitet seit 2006 im eigenen Berliner Designstudio für Kunden<br />
wie J.&L. Lobmeyr, Authentics, Covo, wallpaper*, Gallery Libby Sellers, Phillips<br />
de Pury, Helmrinderknecht, Barbara Seiler Galerie.<br />
25
26<br />
Bewegendes Design<br />
Mit der Sonderedition<br />
RAR Winter Special hat Vitra<br />
allen Liebhabern von zeitlosem<br />
Design eine limitierte<br />
Version dieses beliebten<br />
Schaukelstuhls von Charles<br />
und Ray Eames geschaffen.<br />
Mit basaltfarbener Schale auf<br />
schwarzem Untergestell und<br />
dunkel gebeizten Ahornkufen.<br />
Jetzt bei Seipp Wohnen, nur<br />
solange der Vorrat reicht.<br />
EUR 449,-<br />
Seipp Wohnen, Waldshut, Bismarckstr. 35 + Tiengen, Schaffhauser Str. 36, www.seipp.com<br />
WIR BAUEN MÖBEL Jonny B. GmbH | Doretmatt 3 | D-79295 Laufen | www.jonnyb.de
Alle Fotos: Hersteller<br />
artefakt<br />
Neue Konstruktion<br />
Der Stuhl ST6 ist in den Neunzigern vom deutsch-österreichischen Architektur-<br />
und Designbüro Arge2 für den Tiroler <strong>Ho</strong>lzmöbelhersteller Hussl entworfen<br />
worden. Kürzlich machte man sich gemeinsam daran, diesen sehr erfolgreichen<br />
Entwurf zu überarbeiten. Einerseits um den Stühlen ein zeitgemäßes Update<br />
zu verleihen, andererseits aber auch, um die Konstruktion zu optimieren. Die<br />
neue Version ST6N zeichnet sich neben der neuen Formgebung vor allem dadurch<br />
aus, dass nun das Untergestell in verschiedenen Hölzern produzierbar<br />
ist. Die ursprüngliche Konstruktion ließ nur eine Herstellung in Buche zu, da<br />
der konstruktive Rahmen aus einem einzigen gebogenen Buchenteil bestand.<br />
In der neuen Version ist der Rahmen hingegen aus vier Teilstücken zusammengefügt<br />
und kann daher auch in Eiche, Esche und Nuss gefertigt werden.<br />
Die Sitzschale besteht aus farbig lackiertem Sperrholz, – den ST6N gibt es<br />
aber auch komplett in Buche oder Esche. Der ST6N entspricht damit dem<br />
heutigen Wunsch nach möglichst großer Produktdiversität.<br />
Erhältlich bei www.dasmoebel.at | www.arge2.de | www.hussl.at<br />
Photo: courtesy of Studio Kiki van Eijk<br />
Neues Material<br />
Formal ist der EF Table von Nachwuchsdesigner Sascha Nordmeyer klar erkennbar<br />
an Jean Prouvés EM Table angelehnt. Schon das Original vereinte in<br />
vorbildlicher Weise Anforderungen an die Stabilität des Tisches mit minimalem<br />
Materialeinsatz. Das Redesign von Nordmeyers Entwurf liegt im Werkstoff:<br />
statt Stahlblech verwendet der Absolvent der ESAD Reims für die Tischbeine<br />
das Thermoplast Arboform. Dieses aus Lignin bestehende Naturpolymer ist<br />
ein Beiprodukt der Papierindustrie. Arboform ermöglicht es, Formteile aus<br />
<strong>Ho</strong>lz im Spritzgussverfahren zu fertigen. Durch diese freie Formbarkeit erreicht<br />
die Gestaltung von <strong>Ho</strong>lzteilen eine ganz neue Dimension. Die Tischplatte besteht<br />
ebenfalls zu 100 % aus biodegradierbarem Arboform und Buchenfurnier.<br />
Der EF – für Eco-effective – Table ist bereits mit dem Red dot: best of the<br />
best 2009 ausgezeichnet worden, und wir hoffen, dass Nordmeyer die Verwendung<br />
des Materials Arboform mit seinem Entwurf vorangetrieben hat.<br />
www.saschanordmeyer.com | www.tecnaro.de<br />
Neue Dimension<br />
Das Ziehharmonikaprinzip von Nähkästchen und Werkzeugkisten verbindet<br />
ideale Raumnutzung mit maximaler Ordnungsmöglichkeit. Kiki van Eijk führt<br />
das alte Prinzip durch die Vergrößerung vom Kästchen zum Schrank ad absurdum.<br />
An der diesjährigen Dutch Design Week präsentierte sie in ihrem<br />
Eindhovener Atelier den Ulmenschrank Sewing Box Cabinet, der nicht sonderlich<br />
raumsparend ist; auch die Nutzbarkeit der oberen Fächer ist durchaus<br />
in Frage zu stellen. <strong>Ho</strong>ch anzurechnen ist van Eijk jedoch ihre vierjährige Entwicklungsarbeit<br />
an der auf Federn basierenden Ziehharmonikamechanik: der<br />
Schrank kann nämlich trotz seines hohen Gewichtes ohne Motor oder Elektronik<br />
durch einfaches Ziehen auf einer Seite von nur einer Person geöffnet<br />
werden. Van Eijk wollte die analoge Anmutung unbedingt erhalten und vermeiden,<br />
dass man den Schrank nur zu zweit öffnen kann. Und erstaunlicherweise<br />
ist der Radius, den der geöffnete Schrank beansprucht, nicht so groß,<br />
wie man vermuten könnte.<br />
www.kikiworld.nl<br />
27
28<br />
COLLAGE<br />
schönes für zuhause<br />
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NEW OLDS. DESIGN IM SPANNUNGSVERHÄLTNIS ZWISCHEN TRADITION<br />
UND INNOVATION<br />
Elke aus dem Moore, Institut für Auslandsbeziehungen (Hg.) | avedition | dt./engl. | 401 S. | 29,90 EUR | ca. 44,90 SFr<br />
Couchgarnitur, Schrankwand und Zimmerpflanze – ein typisches deutsches Wohnzimmer der Fünfzigerjahre.<br />
Der Orientteppich darf nicht fehlen. Spießiger geht es nicht? Doch wie Volker Albus, Kurator der<br />
vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) organisierten Ausstellung new olds nachweist, erfreut sich<br />
der gute alte Perserteppich nach wie vor großer Beliebtheit. Freilich nicht mehr in seiner klassischen<br />
Ausformung, sondern als Vorlage, als Motiv- und Ideengeber, als Versatzstück einer unprätentiösen, aufgeklärten,<br />
multikulturellen Gegenwart. In der globalisierten Welt brechen die Grenzen einheitlicher Kulturen<br />
und Kulturkreise auf. Dabei wird gerne übersehen, dass das, was als „neu“ verkauft wird, oft einem historischen<br />
Formenvokabular entlehnt ist. new olds erzählt eine Designgeschichte anhand von 60 Objekten,<br />
untersucht die Transformation tradierter Gestaltungsprinzipien und präsentiert verschiedene Ansätze des<br />
Recycling und Redesign. [WEI]<br />
text<br />
REDUCE, REUSE, RECYCLE. DEUTSCHER PAVILLON / 13. INTERNATIONALE<br />
ARCHITEKTURAUSSTELLUNG LA BIENNALE DI VENEZIA 2012<br />
Muck Petzet / Florian Heilmeyer (Hg.) | Hatje Cantz | dt. | 272 S. | 35,- EUR | ca. 49,90 SFr<br />
Abreißen und neubauen? Das ist vielleicht die einfachste, aber mit Sicherheit nicht immer die beste<br />
Lösung. Die Publikation zum deutschen Beitrag auf der 13. Internationalen Architekturausstellung der<br />
Biennale Venedig 2012 unterstreicht, dass die Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen in Deutschland<br />
längst zur wichtigsten Aufgabe der Architekten geworden ist. Auch die wenig geschätzten Gebäude der<br />
Nachkriegszeit sollten als lohnende architektonische Ressource erkannt werden. Anhand von zahlreichen<br />
Beispielen werden zukunftsweisende Strategien für die Wieder- und Neunutzung, den Umbau und die<br />
Erweiterung des Gebäudebestands aufgezeigt. Aufschlussreich sind vor allem die zahlreichen Interviews.<br />
Die vorgestellten Architekten sind keine Neuschöpfer mehr. Stattdessen werden sie zu Fortentwicklern:<br />
Sie respektieren vorhandene Strukturen, betrachten sie aus aktueller Perspektive und denken mit ihren<br />
Eingriffen Architektur weiter. [WEI]<br />
TERUNOBU FUJIMORI. ARCHITEKT<br />
Hannes Rössler / Michael Buhrs (Hg.) | Hatje Cantz | dt. | 240 S. | 39,80 EUR | ca. 55,- SFr<br />
Ein Teehaus in der Krone eines Baumes, ein Kunstmuseum für Kinder, das einem Elefanten gleicht, und<br />
ein Caféhaus, das auf Stelzen laufen kann – klingt verrückt, aber all diese Gebäude gibt es wirklich. Realisiert<br />
hat sie Terunobu Fujimori (*1946). Das Münchner Museum Villa Stuck präsentierte in diesem Jahr<br />
eine umfassende Werkschau des japanischen Exzentrikers. Die surrealistischen Entwürfe des Architekten<br />
faszinieren: Archaisch, poetisch und ökologisch, sind sie fast ausschließlich aus traditionellen, einfachen<br />
Materialien wie Erde, Stein, <strong>Ho</strong>lz, Kohle, Baumrinde und Mörtel gebaut. Der Bildband veranschaulicht<br />
das Schaffen Fujimoris, der sich auch als Architekturhistoriker einen Namen gemacht hat. Nicht fehlen<br />
darf das für den Garten des Museums entwickelte „Walking Café“. Ansonsten bevorzugt Fujimori Tee.<br />
Der Bau von Teehäusern nimmt in seinem Werk eine besondere Stellung ein. Fujimoris eigenwillige Ar-<br />
29
spezial<br />
Redesign<br />
Im Autobau und Industriedesign ist die Modellpflege, also das regelmäßige Überarbeiten von<br />
Modellen, Usus. In der Architektur ist die Verpflichtung zur behutsamen Erneuerung des Bestands<br />
eine Selbstverständlichkeit. Im Möbel- und Produktdesign könnte diesbezüglich noch<br />
viel mehr passieren. Dabei ist es an sich realistischer, Prozesse und Bestehendes zu optimieren<br />
als ständig gestalterische Quantensprünge anzustreben, findet ausgerechnet der für seine<br />
bahnbrechend neuen Entwürfe bekannte Konstantin Grcic. Es gibt aber durchaus Designer,<br />
die erst durch die Auseinandersetzung mit dem bereits bestehenden Fundus der Dingwelt erst<br />
so richtig in Fahrt kommen. Überzeugen Sie sich selbst !<br />
o<br />
Gegenentwurf zu Baumarktästhetik: handwerklich erlesener Werkzeug -<br />
koffer mit 24 Qualitätswerkzeugen | Design: Stefan Senn | Bezug über<br />
www.wohngeist.ch<br />
i<br />
Stahlrohrgestelle von Fundstühlen dienen als neuer Rohstoff und werden<br />
durch eine neue Lackierung und Polsterung revitalisiert: loveless–school-chair<br />
| Design: Martin Hirth | www.martinhirth.com<br />
p<br />
Der Konzeptorientteppich Time Scanning zeigt die Seidenstraße mit ihren<br />
wichtigen Handelsstädten | Edition Ruckstuhl 2013 | Design: Hussein Chalayan<br />
| Hersteller: Ruckstuhl<br />
a<br />
Neue Perspektiven für die Be-Sitzer: Discorded Rocker #1 vom Wiener „Chairman“<br />
Helmut Palla | www.turniture.at<br />
s<br />
Die Re-Edition des 1846 entworfenen „Güsel kübels“ mit dem Schweizerkreuz<br />
auf dem Deckel wird nun in Edelstahl<br />
gefertigt und ist mit neuen patentierten<br />
Funktionen ausgestattet:<br />
Patent Ochsner s664 | Bezug über<br />
www.patentochsner.com<br />
30
g<br />
Wiederverwertung von Materialien und jahrhundertalten Möbel stücken | Design:<br />
Thomas Keis | Bezug: www.illacions.cat, www.tkeis.com, www.deuideu.net<br />
i<br />
Nicht Zeichnung, sondern Relief. Das Ornament wird von Hand gefräst. Schrank<br />
barogg | Design: Daniel <strong>Ho</strong>tz, Michael Sax | Bezug über www. superform.ch<br />
f<br />
Verneigung vor dem Kaffeehausklassiker und Weiterentwicklung des 214: der<br />
107 | Design: Robert Stadler | Hersteller: Thonet | Bezug über www.seipp.com<br />
d<br />
Original Sitzschalen der Wiener Straßenbahn mit neu em Untergestell: Der<br />
Strassenbahnsessel ® , federnder Freischwinger auf vier Stahlrohrfüßen | Design:<br />
WerK-Nussbaumer | Bezug des limitierten Möbels über www.dasmoebel.at<br />
s<br />
Schöne, mobile und schlanke Lösung für das leidige Thema Fahrradbeleuchtung:<br />
LED-Leuchte BOOKMAN Light | Design: Mattis Bernstone | Bezug über<br />
www.vooberlin.com<br />
31
topos<br />
Maike Lefeldt<br />
Redesign<br />
in den eigenen<br />
vier Wänden<br />
Von Lebensabschnittsmöbeln und dauerhaften Begleitern<br />
In Katalogen, Showrooms und Möbelhäusern findet man sie: die<br />
perfekte Wohnlandschaft. Stilvoll, stimmig und einladend, mit<br />
weißen, glänzenden Oberflächen oder dunklen Edelhölzern, hochwertigen<br />
Textilien und viel Platz in großzügigen, offenen Räumen.<br />
Doch passt das tatsächlich mit dem Lebensstil und den Gewohnheiten<br />
der Deutschen zusammen? Mit dieser Frage haben<br />
sich bereits viele beschäftigt – zuletzt Anfang 2012 Interlübke, einer<br />
der führenden deutschen Möbelhersteller. Heute steht die<br />
Meinungsforschungsstudie, die das Traditionsunternehmen<br />
durchführen ließ, jedoch im Schatten einer Meldung, die am 23.<br />
Oktober durch die Presse ging: Interlübke hat Insolvenz angemeldet.<br />
Und das, obwohl der Möbelhersteller noch zu Jahresbeginn<br />
verkündete man könne pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum<br />
wieder wachsende Umsätze verzeichnen. Heute, nach der Pleite-Meldung,<br />
die übrigens nicht für das Schwesterunternehmen<br />
Cor gilt, könnte die Studie als eine noch bitterere Pille für das<br />
Unternehmen gesehen werden. Doch am mangelnden Realitätssinn<br />
scheiterte Interlübke ganz sicher nicht. „Wir müssen zwischen<br />
Vorbildern in den Medien und der tatsächlichen Situation der<br />
Wohnnation unterscheiden“, erklärte doch Leo Lübke, geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Möbelherstellers, den Hintergrund<br />
der Studie. Auch ihn dürfte also nicht sonderlich überrascht haben,<br />
dass „Deutschland privat – So wohnen und leben die Deutschen“<br />
nicht ganz jenes Design-Deutschland offenbart hat, das<br />
den Visionen kühner Design-Ästheten entspricht.<br />
Traditionelle Raumnutzung überwiegt<br />
Geht es nach den Designern, trennen immer weniger Mauern<br />
unsere Wohnbereiche voneinander. Das großzügige Entree mündet<br />
in den offenen Wohnbereich aus Küche, Esszimmer und<br />
32<br />
Wohnzimmer, hohe Decken und große Fenster sorgen für fließende<br />
Räume. Doch wie sieht die Realität aus? Definitiv anders!<br />
Und das liegt vor allem daran, dass in Deutschland eine Mietkultur<br />
herrscht, die unsere räumlichen Entfaltungsmöglichkeiten stark<br />
begrenzt. Welcher Vermieter ist schon empfänglich dafür, dass<br />
sein Mieter die klassischen 2-Zimmer-Küche-Bad zu einem offenen<br />
Wohnkonzept verschmelzen lassen will? Doch glaubt man<br />
der Wohnstudie von Interlübke, wollen das auch nur die wenigsten<br />
Deutschen. 51 Prozent nutzen ihr Wohnzimmer ausschließlich<br />
als solches, 40 Prozent geben an, eine Essecke integriert zu haben.<br />
Das Schlafzimmer ist zu 85 Prozent reines Schlafzimmer<br />
und wird nur von elf Prozent als Arbeitszimmer zweckentfremdet.<br />
Offen bleibt, ob die multifunktionale Nutzung der Räume einer<br />
bewussten Entscheidung unterliegt oder schlicht dem Platzmangel<br />
zuzuschreiben ist.<br />
Einrichtung soll funktional und langlebig sein<br />
„Schrankwand“, „Wohnwand“ oder auch „Wandverbau“ – fast<br />
Schimpfwörter in der heutigen Zeit. Dass dieses massive Möbel<br />
jedoch zumindest noch vor einigen Jahren viele deutsche Wohnzimmer<br />
dominierte, zeigte die Werbeagentur Jung von Matt, die<br />
in ihrer Hamburger Zentrale 2004 einen Konferenzraum in<br />
„Deutschlands häufigstes Wohnzimmer“ verwandelte. Um die Zielgruppe<br />
ihrer Werbekunden besser verstehen zu können, wurden<br />
hier die meistverkauften Wohnzimmermöbel der Deutschen aufgestellt<br />
und mit den typischen Dekorationselementen und Einrichtungsgegenständen<br />
zum Durchschnittswohnzimmer erklärt.<br />
2005 folgten dann die Schweizer Kollegen mit dem „häufigsten<br />
Wohnzimmer der Schweiz“ und auch in Österreich zog eine fiktive<br />
Durchschnittsfamilie in ein typisches Wohnzimmer ein. Ob man
Die Wohnung als Display: „bookless“ sind die Wohnzimmer im Feld noch lange nicht. Design: Gino Carollo & René Chyba für Interlübke | Foto: Interlübke<br />
es nun erschreckend finden oder als sympathische Parallele zu<br />
den Nachbarn sehen soll: Im Vergleich der Wohnzimmer stellt<br />
man fest, dass die Unterschiede eher gering sind. Alle drei Wohnzimmer<br />
beinhalteten zum Beispiel eine Polstermöbel-Garnitur, einen<br />
gläsernen Couchtisch und – tatsächlich – eine Schrankwand.<br />
Und heute, acht Jahre später: Verteidigt das Universalmöbel<br />
Schrankwand immer noch seinen Platz im Durchschnittswohnzimmer?<br />
Schwer zu sagen. Denn hier trifft die Entwicklung des<br />
Geschmacks unter dem Einfluss aktueller Wohntrends auf den<br />
Qualitätsanspruch der Deutschen. Einerseits zeigt die Studie nämlich,<br />
dass die Deutschen ihre Möbel zunehmend „möglichst weiß<br />
und hell“ (33 Prozent) mögen, andererseits entwickelt sich der<br />
Geschmack in vielen Haushalten schneller, als die Bereitschaft,<br />
sich neue Möbel zuzulegen. Ausgetauscht wird vornehmlich, wenn<br />
ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Anforderungen an die Einrichtung<br />
beginnt, wie zum Beispiel der Umzug in eine andere<br />
Wohnung. Von diesen Umständen abgesehen wird die Einrichtung<br />
meist für ein ganzes Leben gekauft. Gleich nach der Funktionalität<br />
der Möbel (96 Prozent), als wichtigstes Argument, folgt beim Neukauf<br />
nämlich der Anspruch an die Langlebigkeit (93 Prozent).<br />
Redesign mit Accessoires und Deko<br />
Schlichte, unaufdringliche Möbel bestimmen das aktuelle Angebot<br />
der Möbelhäuser. Dieser Wunsch nach Simplizität geht mit dem<br />
Dekotrend einher, der sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt<br />
hat. Wo früher ein ausgefallenes Möbel den Raum beherrscht<br />
hat, sind heute Kissen, Vorhänge, Vasen, Kerzen und<br />
andere Kleinigkeiten das, was den Einrichtungsstil der Deutschen<br />
prägt. Gerade junge Menschen geben an, die eigene Wohnung<br />
als Ort der Selbstverwirklichung zu sehen, an dem sie ihre Individualität<br />
zum Ausdruck bringen können. Accessoires und Dekorationselemente<br />
verleihen einer Wohnung die persönliche Note,<br />
machen sie zum Wohlfühlort. Und das nicht nur in Deutschland,<br />
sondern auch in der Schweiz. Hier hat eine Wohnstudie des Möbelherstellers<br />
Pfister im vorigen Jahr gezeigt, dass bedeutende<br />
Erinnerungsstücke und kleine Accessoires das sind, was den<br />
Schweizern in Ihrer Wohnung am wichtigsten ist. Während Möbel<br />
über viele Jahre im Besitz bleiben, sorgen Kleinteile für einen „Tapetenwechsel“<br />
und damit das saisonale Redesign der Wohnung.<br />
Die Ergebnisse von „Deutschland privat – So wohnen und leben<br />
die Deutschen“ mögen auf den ersten Blick wenig überraschen,<br />
ja fast schon ernüchtern. Gemessen an der Schnelllebigkeit unserer<br />
Gesellschaft scheint die Zeit in den deutschen Wohnungen<br />
beinahe still zu stehen. Schaut man jedoch genauer hin, kann der<br />
stärker werdende Wunsch nach multifunktionalen Alleskönnern<br />
für den Wohnbereich, verknüpft mit einem hohen Anspruch an<br />
Qualität und Haltbarkeit, neue Maßstäbe für die Hersteller setzen.<br />
Und ja, die Hersteller exklusiver, hochwertiger Möbel brauchen<br />
einen langen Atem, um ihre Produkte in die Wohnungen der Deutschen<br />
zu bekommen – dafür werden sie aber auch belohnt, mit<br />
einem kleinen Stückchen Ewigkeit, das den Möbeln in den Herzen<br />
und Wohnungen der Deutschen zuteil wird. Denn genau so<br />
schwer, wie es Möbel in die Durchschnittswohnung der Deutschen<br />
hinein schaffen, so schaffen sie es am Ende auch wieder heraus.<br />
von links nach rechts: Fotos von original Schweizer Wohnräumen aus der von Möbel Pfister in Auftrag gegebenen GDI-Studie „Wie die Schweizer wirklich<br />
wohnen“. Fotos: privat; ganz rechts: Auch in der Jung von Matt-Studie „Deutschlands häufigstes Wohnzimmer“ sind keine Unterschiede zwischen Deutschen<br />
und Schweizern zutage getreten | Foto: © Jung von Matt<br />
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4. –<br />
66.<br />
. JJANUAR<br />
ANUAR 2013<br />
www.room-style-messe.de<br />
www.room-styl<br />
tyl e-messe.de<br />
Deutsches Textilmuseum Krefeld<br />
23. September 2012 bis 3. Februar 2013<br />
Andreasmarkt 8 | 47809 Krefeld | Tel. 02151 / 9469450<br />
www.krefeld.de/textilmuseum<br />
Öffnungszeiten: Bis 31. Okt. 2012 Di – So 10 – 18 Uhr<br />
Ab 1. Nov. 2012 Di – So 11 – 17 Uhr<br />
Geschlossen vom 24. Dez. 2012 bis 1. Jan. 2013
ARCHIPENDIUM ARCHITECTURE |<br />
ARCHIPENDIUM DESIGN 2013<br />
archimappublishers | Kalendarium: dt./engl./frz. | 365 Blatt | 16,90 EUR | 25,90 SFr<br />
Das Ocean Space Center im Fjord von Trondheim erweckt den Eindruck, als sei es<br />
gerade erst wie eine riesige Qualle aus dem Meer aufgetaucht. Das futuristische<br />
Gebäude, das einen idealen Schauplatz für einen James Bond-Film abgeben<br />
würde, existiert bisher nur als Entwurf. Es ist eines der spektakulären Kalendermotive<br />
des Archipendium 2013 architecture. Anhand von 365 Beispielen moderner<br />
Architektur führt der handliche Abreißkalender durch das Jahr und stellt faszinierende<br />
Bauten von jungen innovativen Architekturbüros als auch von international<br />
renommierten Architekten wie COOP HIMMELB(L)AU, Jean Nouvel, Massimiliano<br />
Fuksas oder Zaha Hadid vor. Auf der Rückseite der Kalenderblätter finden sich<br />
Detailzeichnungen und kurze, erklärende Texte (in englischer Sprache). In derselben<br />
Aufmachung stellt das Archipendium 2013 design zeitgemäßes Design im öffentlichen<br />
und privaten Raum vor. Jeder Tag hält ein neues inspirierendes Designobjekt<br />
bereit. Präsentiert werden insgesamt 150 verschiedene Designer. [WEI]<br />
DOT ON 2013<br />
Julia Habermaier / Tanja Haller / Petra Schnur / Annette Siegle | dotty edition |<br />
dt. / engl . /frz. | 22,90 EUR | ca. 28,90 SFr<br />
Dieser originelle Wandkalender im Posterformat (103 x 72 cm) sorgt für den perfekten<br />
Überblick. 12 Monate im Großformat, wahlweise mit weißem (Vorderseite)<br />
oder schwarzem (Rückseite) Kalendarium. Der Clou sind jedoch die farbigen Aufkleber,<br />
die in den Farben rot, gelb, grün, grau und blau mitgeliefert werden. Wem<br />
das noch nicht reicht: Nachschub in vier weiteren Farben gibt es direkt beim Verlag.<br />
Das Prinzip ist denkbar einfach: mit den runden Aufklebern lassen sich nach Lust<br />
und Laune Termine, Geburtstage, Feiertage, Ferien und weitere Höhepunkte des<br />
Jahres übersichtlich in dem ansonsten zurückhaltend designten Kalender markieren.<br />
Arbeitstage rot, Ferien blau, Geburtstage gelb – ganz, wie es einem gefällt.<br />
Flexibler geht es nicht! Neben dem großen Jahreskalender sind auch praktische<br />
Halbjahresplaner und handliche Viermonatskalender, die nach demselben Prinzip<br />
funktionieren, erhältlich. [WEI]<br />
OPEN DIARY 2013<br />
Michael Volkmer | Verlag Hermann Schmidt Mainz | dt. | 13,50 EUR | ca. 26,90 SFr<br />
Diesen Wandkalender im Plakatformat von 70 x 100 cm klebt man am besten auf<br />
eine Tür und man hat das ganze Jahr im Blick. Vier Linien stehen für jeden Tag<br />
bereit. Wie man sie füllt, bleibt jedem selbst überlassen. Weitere Vorgaben werden<br />
nicht gegeben. Lassen Sie ihrer Phantasie freien Lauf! Der von Michael Volkmer designte<br />
Kalender ermöglicht die größtmögliche Freiheit. Wir empfehlen Fineliner in<br />
unterschiedlichen Farben, um die wichtigsten Termine zu vermerken. Was auch<br />
immer Sie eintragen: <strong>INFORM</strong> wünscht allen LeserInnen ein gutes neues Jahr! [WEI]<br />
TYPODARIUM 2013<br />
Lars Harmsen / Raban Ruddigkeit (Hg.) | Verlag Hermann Schmidt Mainz | engl.<br />
| 384 S. | 16,80 EUR | ca. 29,80 SFr<br />
Auf der Suche nach einer neuen Schrift? Im Typodarium dürfte jeder fündig werden.<br />
Der 2009 erstmals erschienene Abreißkalender geht in ein neues Jahr. 365 Schrifttypen<br />
von 212 Designern aus 33 Ländern führen durch das Jahr und sorgen für<br />
die tägliche Dosis Typografie. Von verspielt bis klassisch. Und manchmal auch ganz<br />
schön kurios und ausgeflippt. Eine wunderbare Inspirationsquelle für alle kreativ<br />
Tätigen. Auf der Vorderseite steht groß und dekorativ das Datum und der Wochentag<br />
in der jeweiligen Schrift, auf der Rückseite finden sich Hintergrundinformationen<br />
zu den Typografen und die Bezugsquellen. Die mitgelieferte praktische Box in edler<br />
Silberfarbe lädt zum Aufbewahren der abgerissenen Blätter ein. Denn diese einzigartige<br />
Typensammlung ist eindeutig viel zu schade zum Wegwerfen. [WEI]<br />
kalender<br />
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Quality is timeless<br />
www.der-fuchs.de
DESIGNREPORT kizuco Design aus Berlin und Brandenburg<br />
SAG+SAL<br />
Wenn Haptik, Form und Nutzen übereinstimmen, kommt dies einer Punktlandung<br />
nahe. Das ist den Designern der Sag+Sal Taschen gelungen. Andjelko Artic und<br />
Rupert Jensch experimentierten mit gebrauchten<br />
Drucktüchern, einem hochwertigen Material<br />
aus der Druckindustrie, das zu schade zum<br />
Entsorgen ist. Die Walzen großer Offset-Druckmaschinen<br />
sind mit dem extrem robusten und<br />
mehrschichtigen Material aus Kautschuk und<br />
Leinen bespannt.<br />
kizuco | Design aus Berlin und Brandenburg<br />
Geschwister-Scholl-Str. 81 | D-14471 Potsdam<br />
Die Tücher sind sowohl widerstandsfähig als<br />
auch angenehm zu tasten: außen die stoß– und<br />
wasserabweisende und dennoch weiche Gummischicht,<br />
im Inneren ein nicht minder robustes<br />
weißes Leinen. Veredelt werden die Taschen<br />
mit verschiedenen Verschlüssen und Griffen,<br />
von Retro-Schulranzenschnallen bis hin zu modernen<br />
selbstschließenden Magnetverschlüssen.<br />
Die Schultertaschen mit dem 8 cm breiten<br />
Transportgurt aus der Möbelindustrie verkraften<br />
auch schwer wiegendere Inhalte. Der schräge<br />
Schnitt von Tasche und Gurt ist zudem auf dem<br />
Fahrrad besonders praktisch.<br />
Man erkennt die Sag+Sal Familie also an ihrem<br />
besonderen Material und dem markanten Tragegurt.<br />
Alle Modelle ähneln sich in Form und<br />
Falt technik. Die Taschen haben nämlich keine<br />
Nähte – nur gezielt gesetzte Buchschrauben<br />
halten den Schnitt zusammen.<br />
Die unterschiedlichen Grundfarben und Printspuren<br />
der Drucktücher – manche sind scheinbar<br />
einfarbig, andere haben originelle typografische<br />
Muster und Bilder auf ihrer Oberfläche –<br />
machen jede SAG+SAL-Tasche zum Unikat.<br />
www.sagsal.com<br />
erhältlich bei www.kizuco.de<br />
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Design und Kunst Weihnachtsmarkt<br />
Sa. 15. Dez. 11-18 Uhr | So. 16. Dez. 11-17 Uhr<br />
Rainhof Scheune | Höllentalstraße 96<br />
D-79199 Kirchzarten-Burg | www.buchladen-rainhof.de<br />
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Beat Brechbühl, Typografische Kostbarkeiten | Helene Clément, Mäntel und Jacken made<br />
in Switzerland | Sabine Combé, Hutdesign | Finishing Touch, Schals, Schmuck und<br />
Taschen | FrischFre.ch, Die Schönheit des Unverwüstlichen | Von Hand, individueller<br />
Schmuck | Catherine Hengeller, textile Accessoires in Kaschmir, Seide, Wolle | Side by<br />
Side, Designprodukte, hergestellt von Behinderten | Kerstin Müllerperth, Kunstglasbläserin<br />
| Annette Schwarte, außergewöhnliche Keramik | Schwarzwald-Couture,<br />
Tücher und Accessoires | Filze Mongolei, Orginal Filzschuhe | Henny Fleischmann,<br />
Objektkunst | Brettgeschichten, Design aus <strong>Ho</strong>lz | Cornelia Pfaff, Schmuck und Gerät<br />
Nina Stanyak, Betonskulpturen | Christine Wolf, Mode aus Berlin | Ma:Liz, Mode<br />
Anne Matzakow, Schmuck | Eva von Ruckteschell, Öfen und Keramik | ruppinas,<br />
Taschen für ihre Schätze | Unbeschreiblich, Schreibgeräte von bleibendem Wert<br />
Monika Schiwy und Sophie Maechler, Textilkunstarbeiten | wortlicht, Poesie mit<br />
Licht und Zeit | Clara von Bonsdorff, Schmuck und Taschen | Frauen Stickprojekt,<br />
afghanische Stickereien von Frauen | MilchZahn, witzige Unikate für Baby und<br />
Kind | Simone Rosenow, Künstlerbücher | Helle Trede, Poesie und Schokolade<br />
Angelika Link, inspiRings, SchmuckKunst | Dorothee Pfeifer, Kunst und Keramik<br />
ZENDRA-ARTWEAR, der schönste Rock der Welt | Die Strickliesel, schmuckliche<br />
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Einzelstücke | Katja Brudermann, Shiatsu | Edwin Gantert, Schwarz Wald Weiß
SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH<br />
Li-Chu Wu: Aus dem Körper für den Körper<br />
Das erste Mal habe ich Li-Chu Wu’s Papierobjekte im März 2011<br />
an der Ausstellung TALENTE in München gesehen und war hingerissen.<br />
In ihrer Arbeit dreht sich alles um Papier und Schichten<br />
(vielen Schichten!) in konzentrischen Mustern aus gezielt ausgewählten<br />
Farben angeordnet, um subtile Bewegung und haptische<br />
Qualitäten zu schaffen. Mit teils zarten, teils kräftigen Eingriffen<br />
manipuliert sie die Schichtung und ermöglicht uns so einen Blick<br />
in den vielschichtigen Kosmos der möglichen Formen, Farben und<br />
Strukturen, die durch ihre Eingriffe offen gelegt werden. Mich faszinieren<br />
ihre Linien, die sich ihren Weg durch die vielen Schichten<br />
farbigen Papiers suchen und Formen Raum und Leben geben,<br />
um aus dem Innenraum zu quillen und sich zu entfalten und entblößen.<br />
Mit Erstaunen sehe ich all die organischen Formen aus<br />
dem ehemals so still und friedlich ruhendem Material wuchern.<br />
Die Bewegung ist nicht mehr zu stoppen. Li-Chu Wu ist sehr von<br />
der Natur inspiriert und schreibt: „Die Natur präsentiert ihre Schönheit<br />
durch Pflanzen, Steine und Landschaften. Meiner Meinung<br />
nach kann Papier stark genug sein, um schwere Gegenstände zu<br />
tragen, es ist aber auch zerbrechlich genug, um leicht zu reißen.<br />
Diese Idee inspiriert mich, Papier mit einer soliden organischen<br />
Form zu kombinieren. Ich versuche, natürliche Materialien zu verwenden,<br />
um das Gefühl der Natur zu präsentieren. Reine und organische<br />
Elemente offenbaren ihre Werte in meinen Arbeiten.“<br />
Li-Chu Wu’s organische Papierobjekte schlagen eine Brücke zwischen<br />
dem Material Papier und seiner ursprünglichen Quelle in<br />
der Natur. Silber und Gold rahmen und stützen die grazilen Objekte<br />
aus dem ursprünglichen Körper und lassen sie auch als Schmuckobjekte<br />
an unseren Körpern erblühen. Kein Wunder, sind ihre Arbeiten<br />
in diversen Ausstellungen, Publikationen und Museen zu<br />
sehen. Und ab Dezember 2012 glücklicherweise auch in der Ausstellung<br />
<strong>Ho</strong>!<strong>Ho</strong>!<strong>Ho</strong>! bei Friends of Carlotta!<br />
Bruna Hauert<br />
<strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>!<br />
1. Dezember bis 24. Dezember<br />
Weihnachtliche Schmuckausstellung mit Arbeiten von mehr als 50 Schmuckdesignern<br />
bei Friends of Carlotta mit ausgesuchten und exquisiten Stücken,<br />
die auch unter dem Bäumchen Furore machen.<br />
Vernissage am Samstag,<br />
1. Dezember 2012 ab 14h<br />
Li-Chu Wu wurde in Taipei geboren und studierte von 2002 bis<br />
2006 Metalsmithing & Jewellery Design an der Jen Catholic University<br />
in Taiwan im Deparment of Applied Arts. Anschließend absolvierte<br />
sie an der School of Jewellery an der Birmingham City<br />
Universitiy ihren Master in Jewellery, Silversmithing and Related<br />
Products. Heute ist Li-Chu Wu freischaffende Schmuckdesignerin.<br />
Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und publiziert.<br />
ADVENTureBOX<br />
1. Dezember bis 24. Dezember<br />
24 von Künstlerinnen und Künstlern gestaltete <strong>Ho</strong>lzkistchen zum Thema<br />
Advent und / oder Abenteuer bilden bei friends of carlotta einen aussergewöhnlichen<br />
Kalender, der vom 1. Dezember bis Heiligabend sukzessive seine<br />
Geheimnisse preisgibt.<br />
Kleine Vernissagen mit Prosecco, Mandarinli und Nüssli gibt’s an den vier<br />
aufeinander folgenden Dezember-Samstagen: am 1., 8., 15. und am 22.<br />
Dezember 2012 – jeweils von 14.30 bis 15.30 Uhr. Einige der Kistchen<br />
werden am 23. Dezember zwischen 14 und 15 Uhr verlost.<br />
friends of carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert<br />
Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T + 41 44 2618707 | www.foc.ch<br />
Di – Fr 12 – 14 h, 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h<br />
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Schmuck Design klar und wesentlich<br />
Christoph Blatter www.christophblatter.ch<br />
Im Dezember: Mo Di Mi + Samstag von10h -18h und Do + Fr von10h -19h geöffnet<br />
79098 Freiburg Schlossbergring 2 Tel 0761.32557 www.goldschmiede-im-schwabentor.de<br />
Goldschmiede im Schwabentor<br />
Team Hanne Beyermann-Grubert
Hamburg (D) Galerie Der Fuchs | Originale neu inszeniert<br />
Die Künstlerin Stefanie Volkmer-Otto ersteigert weltweit auf Auktionen antike Schmuckstücke<br />
und lässt diese mit erfahrenen Manufakturen zu kostbaren Unikaten umarbeiten. Bei der<br />
Neuinszenierung bleibt der individuelle Charakter der Preziosen stets erhalten. Aus antiken<br />
Blusenknöpfen des schwedischen <strong>Ho</strong>fjuweliers von 1900 werden so zum Beispiel exklusive<br />
Ohrringe. Die Kombination aus wertvollen Materialien und höchstem handwerklichen Können<br />
machen die Unikate von „Der Fuchs“ zu begehrten Kunstwerken.<br />
Galerie Der Fuchs | Poelchaukamp 1 | D-22301 Hamburg | www.der-fuchs.de<br />
Berlin (D) Luna Designs | Recycling aus Südafrika<br />
Aus Abfallholz der Kapstädter Townships produzieren die Brüder Mark und Brian Fanner und<br />
ihre Mitarbeiter hochwertige Bilderrahmen im angesagten Vintage-Look. Mit großem sozialen<br />
Engagement, fairen Arbeitsbedingungen und konsequent ökologischer und nachhaltiger Herstel -<br />
lung entstehen einzigartige Produkte von höchster handwerklicher Qualität. Jeder Rahmen ist<br />
ein wertvolles, von Hand gefertigtes Unikat mit individuellem Vorleben als Möbel, Türrahmen,<br />
Diele oder auch Planke eines Schiffsdecks. Vertrieben werden die Bilderrahmen von Luna<br />
Designs von der Berliner Firma Cape Times.<br />
Cape Times, Im Künstlerhof | Alt-Buch 45 | D-13125 Berlin (Buch) | www.capetimes.de | www.lunadesigns.eu<br />
Wien (A) MAK Design Shop | Geschenke am Wochenende<br />
Webshop BåRWALDSON | Besonders Schönes aus Skandinavien<br />
Hinter BåRWALDSON steht vor allem Caroline Bärwald. Sie liebt gerade Linien, klare Formen<br />
und knallbunte Farben. Und: Dinge müssen sich gut anfühlen, sie sollen unkompliziert, faszinierend<br />
und zeitlos sein. Skandinavisches Design kombiniert all diese Elemente – genau deshalb<br />
übt es solch eine Faszination auf sie aus. Auf Entdeckungstour in Caroline Bärwalds Online-<br />
Shop findet man skandinavische Wohnaccessoires, die das Leben schöner machen. Individuell,<br />
ehrlich und für ein ganzes Leben<br />
www.baerwaldson.de<br />
Der Design Shop im MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst<br />
ist die Wiener Adresse für außergewöhnliche und praktische Geschenke, Literatur und Objekte.<br />
Das ständig aktualisierte Angebot an Klassischem und Neuem von Designern aus Österreich<br />
und der ganzen Welt steht auch am Wochenende und an Dienstagen bis 22 h zum Kauf bereit.<br />
Ebenfalls dienstags präsentieren junge Designerinnen und Designer ihre neuesten Produkte<br />
dem interessierten Publikum. Wer es nicht nach Wien schafft, kann im Webshop stöbern.<br />
MAK Design Shop | Stubenring 5 | A-1010 Wien | www.makdesignshop.at<br />
Di 10 – 22 h, Mi – So 10 – 18 h, Mo geschlossen<br />
Webshop Pret-a-faire | Schnitt- und Strickmuster online<br />
Do-it-yourself-Fans finden in Susanne Wadsacks Webshop Pret-a-faire innovative Schnitte und<br />
Strickteile mit einfacher Anleitung. Bestellbar sind Schnittmuster für <strong>Ho</strong>sen, Kleider und Jacken.<br />
Pro Stück bekommt man ein wiederverwendbares Muster in passender Größe. Wer gerne strickt,<br />
greift einfach zu einem der Sets, die für Schals, Mützen, Pullover und Jacken erhältlich sind. In<br />
jeder Box findet sich die Strickanleitung und Wolle in ausreichender Menge. Auch passende<br />
Stricknadeln werden bei Bedarf mitgeliefert. [MG]<br />
www.pret-a-faire.ch<br />
Foto: © MAK/Katrin Wißkirchen<br />
die gute adresse<br />
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DRESDEN | D<br />
room+style, fashion+style und Künstlermesse Dresden<br />
Verkaufsmesse<br />
4. bis 6. Januar 2013<br />
Room + Style | Foto: David Pinzer<br />
Die room+style kristallisierte sich in den letzten Jahren als eine der erfolgreichsten<br />
Premieren der Messe Dresden heraus und übertraf mit zuletzt über<br />
9.000 Besuchern alle Erwartungen. Die Verkaufsausstellung der besonderen<br />
Art kombiniert kreative, stilvolle und ästhetische Produkte mit einem Rahmenprogramm<br />
und einem exklusiven Ambiente und lockt eine anspruchsvolle<br />
und kaufinteressierte Besucherklientel an. Besonders durch die messeunüblichen<br />
Öffnungszeiten haben die Besucher die Möglichkeit die room+style<br />
auch in abendlicher Atmosphäre zu genießen und eine Art Eventstimmung zu<br />
erleben. Individuelle Beleuchtung, hochwertige Szenografie und der Verzicht<br />
auf messeübliche Standbauten machen die Ausstellung sehenswert. Beginnend<br />
im restaurierten, denkmalgeschützten Altbau der Börse Dresden führt<br />
der Weg durch das sachlich elegante Tagungszentrum hinein in die Messe-<br />
42<br />
hallen 3 und 2 und vermittelt den Besuchern eher Boutique- und Salonatmosphäre<br />
als Messesachlichkeit.<br />
Staged 13 ist eine vom Dresdner Designstudio Paulsberg initiierte Sonderaustellung<br />
. „Setz Dich“ – das diesjährige Thema der Ausstellung – präsentiert<br />
innovative Entwürfe junger Desinger rund um das Thema Sitzen. Die gelungene<br />
Verbindung zur Künstlermesse des Künstlerbundes Dresden in der Halle 4<br />
eröffnet interessierten Besuchern weitere Perspektiven und Entdeckungsmöglichkeiten.<br />
Messe Dresden | Messering 6 | D-01067 Dresden | www.messe-dresden.de<br />
Fr 15 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 18 h
FRANKFURT | D<br />
Johannes Peter Hölzinger – Psychodynamische Raumstrukturen<br />
Ausstellung<br />
bis 13. Januar 2013<br />
Kasino Bundesministerium der Verteidigung, Bonn (1987 – 97) | Foto: Norbert Miguletz, 2012<br />
Johannes Peter Hölzinger trennt nicht zwischen Kunst und Architektur. Seine<br />
Entwürfe provozieren und haben in der Architektur neue, ausgesprochen<br />
sinnliche Akzente gesetzt. Seine Bauten wenden sich ab vom rein Funktionalen<br />
und gleichen eher modernen Skulpturen. Wellen, Spiralen und gewagte Winkel<br />
bestimmen das Bild. Das Deutsche Architekturmuseum würdigt das Lebenswerk<br />
des in Bad Nauheim geborenen Architekten, der im vergangenen Jahr<br />
seinen 75. Geburtstag feierte und dem Museum zu diesem Anlass einen<br />
umfangreichen Bestand an Skizzen, Zeichnungen, Modellen und Skulpturen<br />
überlassen hat. Die Ausstellung untersucht den Einfluss, den Le Corbusier<br />
und der ZERO-Künstler Hermann Goepfert, mit dem er sich ein Werkatelier<br />
teilte, auf Hölzinger ausübten. Ab den Achtzigerjahren entsteht eine Gruppe<br />
von Erdreliefs, eine Zwischenform aus Architektur und Landschaft. Hölzinger<br />
tipps<br />
beginnt, den Erdkörper in seine Projekte mit einzubeziehen. Prominentestes<br />
Bauwerk dieses Werkabschnitts ist das für das Bundesministerium der Verteidigung<br />
auf der Bonner Hardthöhe entworfene Kasino-Gebäude.<br />
Die Retrospektive setzt die DAM-Reihe „Architekten Rhein-Main“ fort, die<br />
2011 mit schneider+schumacher gestartet wurde und im kommenden Jahr<br />
mit den Ingenieuren Bollinger+Grohmann weitergeführt wird. Zur Ausstellung<br />
erscheint in der Edition Axel Menges eine umfassende Werkdarstellung. [WEI]<br />
Deutsches Architekturmuseum<br />
Schaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt a. M. | www.dam-online.de<br />
Di, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h, Mo geschlossen<br />
43
44<br />
Glänzende Aussichten<br />
MAK Design Shop<br />
Ausgewähltes Design.<br />
Die besten Geschenke der Stadt in allen Preisklassen.<br />
Und das zu ungewöhnlichen Öffnungszeiten!<br />
Dienstag 10:00–22:00 Uhr<br />
Mittwoch – Sonntag 10:00–18:00 Uhr<br />
MAK Stubenring 5, Wien 1<br />
Und jederzeit im Internet: MAKdesignshop.at<br />
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Design: Michael Anastassiades, Mirror Glasses / MMM, Seau à Champagne<br />
Foto: MAK/Georg Mayer
HAMBURG | D<br />
Adventsmesse 2012<br />
Kunst und Handwerk in der Koppel 66<br />
von 30. November bis 23. Dezember jeweils Freitag bis Sonntag<br />
Atelier 7 - 4 x Schmuck<br />
Wer zur Weihnachtszeit nicht Gewöhnliches von der Stange für die eigene<br />
Wohnung sucht oder an seine Liebsten verschenken möchte, findet bei den<br />
Adventsmessen im Haus für Kunst und Handwerk Außergewöhnliches in<br />
allen Preisklassen. Fernab vom üblichen Glühweingetümmel auf Hamburgs<br />
Marktplätzen haben sich die Adventswochenenden in der Koppel 66 zu mehr<br />
als einem Geheimtipp für alle Freunde der Kunst und des Handwerks entwickelt.<br />
Über vier Stockwerke verbreiten rund 40 Stände weihnachtliches Flair.<br />
Bei der Auswahl hat der für die Organisation zuständige Förderkreis Koppel<br />
66 die Qual der Wahl. Zahlreiche Bewerbungen aus ganz Deutschland gehen<br />
über das Jahr ein. Einen Stand bekommen aber nur Aussteller, die durch besondere<br />
Kreativität und außergewöhnlich schöne Ergebnisse überzeugen.<br />
Dieses Jahr erwarten die Besucher unter anderem Angebote aus den Bereichen<br />
<strong>Ho</strong>lz, Keramik, Leder, Schmuck, Textil und Papier-Foto-Kunst.<br />
Fast zu schade zum Essen sind beispielsweise die Kreationen von Miss<br />
Cookie. Ganz nach dem Motto „Feine Kekskunst“ bietet sie leckere Kekse<br />
zum sofortigen Verzehr oder liebevoll verpackt zum Verschenken an. Doch<br />
nicht nur die extra angereisten Künstler und Handwerker sind mit ihren Produktionen<br />
vor Ort. Natürlich sind auch alle festen Ateliers in der Koppel 66<br />
während der Adventsmessen geöffnet und freuen sich auf zahlreiche Besucher.<br />
Adventsmesse – mitten in St. Georg<br />
Koppel 66 | Lange Reihe 72 | D-20099 Hamburg | www.koppel66.de<br />
Fr – So 11 – 19 h<br />
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HOFHEIM-WALLAU | D<br />
IKEA Stiftung – Platz für Ideen 2013<br />
Designwettbewerb<br />
Bewerbungszeitraum 20. Dezember 2012 bis 31. März 2013<br />
Preisträger diesen Jahres: Wäschehänger KAMO von Seda Tunca (oben), Trockenregal LET IT DRY von Franziska Wagner (unten links) und Stuhl NUNO mit Lehnenfilz, der für Sitzkomfort sorgt von<br />
Emilia Lucht (unten rechts).<br />
Zum achten Mal ruft die IKEA Stiftung Studierende des Produkt- und Industriedesigns<br />
sowie der Innenarchitektur auf, ihre zukunftsweisenden Ideen<br />
und Konzepte zum Thema „Platz für Ideen“ einzureichen. Ob Einrichtung<br />
eines Raumes mit Möbeln, Leuchten und Accessoires oder umfassendere<br />
Entwürfe zur ökonomischen Nutzung und praktischen Teilung eines Raumes<br />
– die Themenstellung umfasst sowohl Produkte als auch Konzeptionen.<br />
1981 gegründet legt die IKEA Stiftung Schwerpunkte ihrer Arbeit etwa auf<br />
kindgerechte Wohnkultur und die Aufklärung von Verbrauchern. In diesem<br />
seit 2005 durchgeführten Wettbewerb setzt sie auf die Förderung junger Gestalter.<br />
Als Preis winkt den von einer prominenten Jury ermittelten drei Siegern<br />
die Finanzierung eines Studiensemesters an der School of Industrial Design<br />
im schwedischen Lund. Die Sieger und sieben weitere ausgewählte Teilnehmer<br />
können außerdem, ebenfalls in Schweden, an einem einwöchigen Workshop<br />
mit IKEA Designern teilnehmen.<br />
Was die Teilnehmer im letzten Jahr preiswürdig machte, zeigen wir hier:<br />
Emilia Luchts Stuhl Nuno überzeugte die Juroren mit seiner flexiblen, jede<br />
Sitzhaltung ermöglichenden Lehne, ebenso Franziska Wagners Let It Dry und<br />
Seda Tuncas Kamo, beides pfiffige Kombinationen aus Regal, Wandinstallation<br />
und Wäscheleine. Des weiteren im Angebot unter den prämierten Arbeiten:<br />
Eine Uhr im Becher, Leuchten aus PET-Flaschen, ein Sattelhocker, ein Fenstersitz<br />
für Freilufthungrige der Großstadt oder gleich ein ganzer Biokreislauf<br />
für die Küche aus Pflanzkästen und Kompostierbox namens Parasitenfarm.<br />
Der Fantasie scheinen somit keine Grenzen gesetzt.<br />
Ab 20. Dezember können die Teilnehmenden direkt auf der <strong>Ho</strong>mepage der<br />
IKEA Stiftung ihre Beiträge hochladen. [SF]<br />
www.ikea-stiftung.de | www.designwettbewerb-lund.de<br />
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KÖLN | D<br />
Isn’t it romantic? Zeitgenössisches Design zwischen Poesie und Provokation<br />
Ausstellung<br />
14. Januar bis 21. April 2013<br />
Studio Makkink & Bey, Birdwatch cabinet (for girl), 2006 | © Studio Makkink & Bey<br />
Isn’t it romantic? heißt die Sonderausstellung im Museum für Angewandte<br />
Kunst in Köln, die begleitend zur Internationalen Möbelmesse Köln und bis<br />
zum Ende der Kunstmesse Art Cologne unseren Begriff der Romantik reflektieren<br />
wird. Schon der Titel der Ausstellung fragt schmunzelnd nach unseren<br />
Sehgewohnheiten in einer durchwegs designten Welt. Gezeigt werden Objekte<br />
bedeutender zeitgenössischer Designerinnen und Designer, beispielsweise<br />
von Ronan und Erwan Bouroullec, Patricia Urquiola, Philippe Starck und Hella<br />
Jongerius sowie Arbeiten von Formafantasma, Julia Lohmann, Robert Stadler<br />
oder Jaime Hayón. Entsprechend weit ist auch das Spektrum der ausgestellten<br />
Stücke. Von der Sofalandschaft Canapé Cactus von Maurizio Galante, einer<br />
Ansammlung riesi ger, kugeliger Kissen mit dem Abbild von Kakteen, über die<br />
Waterproof Onion von Maxim Velcovsky, bis hin zu Gummistiefeln aus Porzellan<br />
mit traditionellem Zwiebelmuster, verweisen viele der Exponate auf eine Sehnsucht<br />
nach Natur und Natürlichkeit.<br />
Längst gibt es Strömungen in der zeitgenössischen Gestaltung, die sich mit<br />
dem gewollt Unperfekten, mit Brüchen und Provokationen auseinander setzen.<br />
In den vielen Objekten der Ausstellung finden die Designer eine bisweilen<br />
poetische Form. So auch Hella Jongerius mit ihren Vier Jahreszeiten, einem<br />
48<br />
zitat- und detailreichen Keramik-Quartett. Oder das Studio Makkink & Bey,<br />
welches mit seinem Birdwatch Cabinet Girl vertreten ist. Ähnlich wie viele<br />
Werke der Malerei am Anfang des vorletzten Jahrhunderts erzählen auch die<br />
Ausstellungsstücke von einem idealisierten Bild einer Natur und einer Zeit,<br />
die es so nur in unseren Köpfen gibt.<br />
Die Sonderausstellung Isn’t it romantic? Zeitgenössisches Design zwischen<br />
Poesie und Provokation ist inspirierend und schafft dabei einen gelungenen<br />
Bogen zwischen den beiden Messen, zwischen Möbeldesign und Kunst.<br />
[MG]<br />
MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln<br />
An der Rechtschule | D-50667 Köln | www.makk.de<br />
Di – So 11 – 17 h, 1. So im Monat 10 – 17 h, 1. Do im Monat 11 – 20 h, Mo geschlossen
PASSAGEN<br />
Interior Design Week Köln<br />
14. bis 20. Januar 2013<br />
Dosen mit Plastik-Fundstücken als Griff, Frank Schillo, Steinzeug, gedreht und verklebt<br />
| Foto: Oliver Fischer<br />
Gerade erst ist die Zeit der unseligen Weihnachtsmärkte glücklich überstanden,<br />
da erwartet die designaffinen Massen schon das erste große Schaulaufen des<br />
neuen Jahres. Die PASSAGEN, die traditionell parallel und ergänzend zur weltgrößten<br />
Möbelfachmesse imm cologne stattfinden, bieten spannende Eindrücke,<br />
Inspirationen und atmosphärische Inszenierungen zu aktuellen Tendenzen im<br />
Design. Das Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm des größten deutschen<br />
Designevents bespielt rund 200 Showrooms, Galerien, Einrichtungshäuser, Kulturinstitute,<br />
Museen und <strong>Ho</strong>chschulen im gesamten Kölner Stadtgebiet.<br />
Einer der <strong>Ho</strong>tspots der PASSAGEN liegt im Kreativstadtteil Ehrenfeld. Der<br />
Design Parcours Ehrenfeld präsentiert sich mehr denn je als bunter Mix aus<br />
Ausstellungen, Events und Happenings: der Ehrenfelder Designladen utensil<br />
zeigt Objekte der eigenen Kollektion, superartitecture und DingFabrik laden<br />
ein zu Workshops auf das Gelände des Alten Güterbahnhofs, Frank Schillo<br />
zeigt skulpturale Keramikobjekte in seinem Atelier, Möbelserien von Thilo Römer<br />
und Mario Hallen sind im Motoki-Wohnzimmer, dem „schönsten Wohnzimmer<br />
Kölns“, zu sehen, Salon zwei präsentiert Büchermöbel und poetische Glasobjekte<br />
der uruguayischen Designerin Lucía Grompone und vieles mehr. Die DESIGNERS<br />
FAIR hat sich ebenfalls im Design Quartier Ehrenfeld etabliert. Diesmal knüpft<br />
Acht, Steinzeug, Frank Schillo, frei aufgebaut | Foto: Oliver Fischer<br />
sie an den Erfolg von 2012 an und bespielt zwei alte Industriehallen sowie das<br />
ehemalige Helios-Kino auf dem Heliosgelände. Zu entdecken gibt es hier rund<br />
50 internationale Jungdesigner. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr präsentieren<br />
sich auch die <strong>Ho</strong>chschulen erneut auf den PASSAGEN: rund 15 Gestaltungsfakultäten<br />
bespielen eine spektakuläre Fabrikhalle. International zeigt<br />
sich das Belgische Viertel. Das Institut français Köln präsentiert in Kooperation<br />
mit der Villa Noailles, der Manufacture nationale de Sèvres, cirva, kreo und<br />
den Designer's Days Paris die Preisträger der Design Parade 6. Gezeigt<br />
werden die Arbeiten des Isländers Brynjar Sigurdarson und des Bouroullec-<br />
Schülers Jean-Baptiste Fastrez. Die großen Namen des italienischen Designs<br />
sind hingegen in den Spichern Höfen vertreten: Boffi sowie Cassina, Cappellini<br />
und Poltrona Frau im neu eröffneten Flagshipstore.<br />
Ein Publikumsmagnet der besonderen Art wird wie immer die Ausstellung<br />
des von der Zeitschrift Architektur & Wohnen prämierten A&W Designer des<br />
Jahres sein, wie im vergangenen Jahr die Show von Patricia Urquiola im<br />
Alten Pfandhaus eindrücklich unter Beweis stellte. [RM]<br />
www.voggenreiter.com<br />
49
50<br />
catherine henggeler textile accessoires<br />
www.catherinehenggeler.ch
MÜNCHEN | D<br />
Urushi-Lack und Design. East meets West<br />
Ausstellung<br />
12. Dezember bis 17. Februar 2013<br />
links: Side Table Kagaribi, Mitte: Side Table Hatsune, rechts: Box Utsusemi. Ettore Sottsass, 2002, Fertigung 2011 für MaruTomi, Japan. Urushi-Lack, schwarz (Roiro Technik) | Foto: Kinoshita Yasuhiko<br />
Erfolgreich machte den italienischen Architekten und Designer Ettore Sottsass<br />
(1917 – 2007) vor allem die Olivetti Valentine, eine rote Schreibmaschine,<br />
die er 1968 für den Büromaschinenhersteller Olivetti entwarf. Ihr folgten weitere<br />
Designklassiker, wie der Micky-Maus-Tisch, der gelbe Sekretärsstuhl<br />
und für die bekannte italienische Designfabrik Alessi das Tafelservice La<br />
Bella Tavola. Urushi, der traditionellen japanischen Lackkunst, welcher sich<br />
die Ausstellung Urushi-Lack und Design. East meets West diesen Winter in<br />
München widmet, begegnete der Künstler in den Neunzigerjahren. Der soge -<br />
nannte Chinalack, dessen Rohstoff aus dem Harz des ostasiatischen Lackbaums<br />
gewonnen wird, wurde bereits vor etwa 6.000 Jahren zur Befestigung<br />
von Speer- und Pfeilspitzen benutzt. Obschon man seine künstlerische Eignung<br />
schon früh erkannte, erreichte Urushi jedoch erst im 17. Jahrhundert Europa,<br />
wo sich fortan auch europäische Künstler mit dem Material beschäftigten –<br />
unter ihnen auch Dieter Rams und Fritz Frenkler, deren Arbeiten sich ebenfalls<br />
in der Ausstellung finden.<br />
Sottsass, der die anspruchsvolle Urushi-Technik im geistigen Austausch und<br />
in langjähriger Zusammenarbeit mit führenden japanischen Urushi-Meistern<br />
erlernte, begann Gefäße und Objekte zu entwerfen, die gleichermaßen westliche<br />
(Post-)Moderne und fernöstliche Tradition, italienischen Esprit und japanische<br />
Raffinesse verkörpern. Seine Objekte entwickelten sich vom Industriedesign<br />
zum handwerklichen Einzelstück. Aus industriell hergestellten Produkten<br />
im charakteristischen rot-schwarzen Urushi-Stil wurden Kleinserien<br />
mit natürlichem Urushi-Lack und skulpturartige Unikate, die in Hunderten<br />
von Einzelschichten aus Urushi auf <strong>Ho</strong>lz entstanden. Der Austausch gestalterischer<br />
Haltung und konzeptioneller Inspiration zwischen Ost und West, der<br />
sich hier, besonders bei den bisher noch in keinem Museum gezeigten spätesten<br />
Urushi-Objekten von Ettore Sottsass manifestiert, ist Auseinandersetzung<br />
mit den Wurzeln von Gestaltung und Kulturtransfer im besten Sinn. [ML]<br />
Pinakothek der Moderne<br />
Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich<br />
Türkenstr. 15 | D-80333 München | www.die-neue-sammlung.de<br />
Di, Mi, Fr–So 10–18h, Do 10–20h, Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag & Silvester geschlossen<br />
51
52<br />
Ich bestelle <strong>INFORM</strong><br />
O ABO (5 Ausgaben im Jahr) zum Preis von 28,– EUR /Jahr (D)<br />
O ABO (5 Ausgaben im Jahr) zum Preis von 32,– EUR /Jahr (CH/EU)<br />
beginnend mit der Ausgabe (Monat) ......................................................<br />
Vor- und Nachname: ……………………………..................................<br />
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Ich bezahle O gegen Rechnung | O per Bankeinzug<br />
ABO | EINFACH ZU HABEN !<br />
Bitte senden Sie das ausgefüllte Formular per Post an:<br />
<strong>INFORM</strong> <strong>Designmagazin</strong>, Stichwort: ABO, Sandstraße 17, D-79104 Freiburg oder per<br />
Fax an: + 49 (0) 7 61 8 81 74 79<br />
Dieses Abo-Bestellformular finden Sie auch unter: www.inform-magazin.com<br />
Widerrufsrecht Ich kann diese Vereinbarung innerhalb von 2 Wochen bei art-mediaedition<br />
Verlag, Sandstr. 17, D-79104 Freiburg schriftlich wider rufen. Die Frist ist durch<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs gewährt.<br />
Ich bestätige dies mit meiner zweiten Unterschrift:<br />
Datum / Unterschrift: ...........................................................................................<br />
79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35<br />
„Tagtraum“ von OLBRISH | reddot design award winner 2007 Deutsches Leder Deutsches Design
STUTTGART | D<br />
SpielRäume 2012 – Möbel bewegen<br />
Ausstellung ausgezeichneter Wettbewerbsbeiträge<br />
bis 11. Dezember<br />
Arche Noah, Liegemöbel | Markus Hübner<br />
Der alljährlich vom Landesfachverband Schreinerhandwerk und dem Ministe -<br />
rium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg ausgelobte Gestaltungs -<br />
wettbewerb würdigte auch 2012 ausgewählte Schreinerarbeiten des Landes.<br />
Die Einreichungen konnten auch in Ko operation mit Gestaltern entwickelt<br />
werden. Im Rahmen des Themenschwerpunkts „Möbel bewegen“ der diesjährigen<br />
Ausschreibung wurden von einer Fachjury zeitgenössische Entwürfe<br />
für die öffentliche Ausstellung im Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg in<br />
Stuttgart ausgewählt. Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten überzeugten<br />
die Jury durch kreative und überraschende Darstellungen des Themas „Bewe -<br />
gen“ und fachlich herausragende Umsetzungen. Der Themenwettbewerb<br />
zeigt eine große Bandbreite bewegter und beweglicher Möbel, die sich entweder<br />
durch die Beweglichkeit des gesamten Möbels, seiner Bestandteile<br />
oder durch die aktive Steuerbarkeit von Bewegung durch die Benutzer aus-<br />
zeichnen. Andere gezeigte Arbeiten „bewegen“ hingegen weniger auf einer<br />
physischen, als auf einer geistigen Ebene.<br />
Am 23. Oktober wurden sieben Einreichungen mit dem Silbernen Würfel<br />
ausgezeichnet und für besonders herausragende Arbeiten wurden vier Goldene<br />
Würfel vergeben. In der Ausstellung sind auch die ausgewählten Beiträge<br />
des Sonderwettbewerbs für Formgebung „Gestaltete Gesellenstücke 2012“<br />
zu sehen sowie vier von Betrieben eingereichte „SchreinerBOXen“.<br />
Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg<br />
Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart | www.schreiner-bw.de<br />
täglich 10 – 20 h, öffentliche Führungen jeden Freitag 17 h<br />
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WIEN | A<br />
design schenken 2012<br />
Design-Weihnachtsmarkt im Looshaus<br />
7. – 9., 14. – 16. und 21. – 23. Dezember 2012<br />
Handtaschenlicht | Design Galerie, Wien<br />
Der Design-Weihnachtsmarkt im Wiener Looshaus gilt als Institution des<br />
guten Designs im Wiener Advent. Im Ambiente des denkmalgeschützten<br />
Looshauses finden Wienbesucher ein großes Angebot gut gestalteter Produkte<br />
von Nachwuchsdesignern, etablierten Labels aus Österreich sowie ausgewählten<br />
internationalen Designlabels. Einen Schwerpunkt bildet in diesem<br />
Jahr Design aus Ungarn, wo in den letzten Jahren eine lebendige Designszene<br />
entstanden ist.<br />
Bei design schenken findet man Produkte, die im Handel oft noch nicht oder<br />
nicht in dieser Vielfalt erhältlich sind. Im Vorjahr besuchten rund 16.000 Besucher<br />
an drei Wochenenden den Designmarkt. Die Bandbreite reicht von<br />
Accessoires über Schmuck, Mode, Hüte und Taschen bis Keramik und Design<br />
for Kids – viele anspruchsvolle Geschenkideen, welche die Veranstalterin<br />
aus ganz Europa nach Wien gebracht hat.<br />
54<br />
Eine Jury wählt alljährlich die Designer aus, die mitmachen dürfen. „Für die<br />
Jury zählt die Qualität des Designentwurfes in all seiner Vielfalt“, so die Initiatorin<br />
Karin Lebinger.<br />
Die Veranstaltung findet dieses Jahr bereits zum achten Mal in Kooperation<br />
mit dem designforum und der Raiffeisenlandesbank Wien statt, die seit 1987<br />
Hausherrin dieses historischen Gebäudes im Stil der Wiener Moderne ist und<br />
das Bewusstsein für Design aus Österreich schärfen möchte.<br />
design schenken 2012<br />
Michaelerplatz 3 | A-1010 Wien | www.designschenken.at<br />
Fr 16 – 20 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 17 h
REDesign+Award 2013<br />
Ausschreibung<br />
Einreichungsfrist bis 31. Januar 2013<br />
Oliver Haffner, JellyFish Franz Maurer, Mailbox<br />
Der REDesign+Award geht nach 2010 bereits in die zweite Runde. Gesucht<br />
werden bisher unveröffentlichte Produktideen und Designentwürfe, denen<br />
der Gedanke der Weiter- und Wiederverwendung nicht mehr gebrauchter<br />
Materialien, Werkstoffe und Produkte zugrunde liegt. Die Möglichkeit einer<br />
seriellen, industriellen Produktion muss gegeben sein. Offen stehen die Kategorien<br />
Mobilität & Öffentlicher Raum, Haushalt & Wohnen, Accessoires &<br />
Giveaways sowie Schmuck & Mode.<br />
Zur kostenlosen Teilnahme am Wettbewerb sind Designerinnen und Designer<br />
sowie Designstudierende aus dem gesamten EU-Raum eingeladen. In jeder<br />
Kategorie wird ein Entwurf prämiert und mit 1.000 Euro Preisgeld honoriert.<br />
Dem Entwurf des Hauptpreisträgers winkt darüber hinaus die Produktumsetzung<br />
beziehungsweise die Produktion durch einen sozialwirtschaftlichen Betrieb<br />
in Ungarn oder in Österreich.<br />
Die Preisverleihung des REDesign+ Award 2013 findet im Sommer 2013<br />
statt. Anschließend werden die preisgekrönten Arbeiten im Rahmen einer<br />
Ausstellung jeweils in Wien und in Sopron präsentiert. [RM]<br />
www.redesignplus.eu<br />
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Maureen Winterhager<br />
DESIGNER MODESCHMUCK & ACCESSOIRES<br />
Schilling<br />
Grünwälderstraße 19<br />
D - 79098 Freiburg<br />
Britt<br />
www.etceterantik.com Foto:<br />
56<br />
Apero und ein kleines Etwas am Spalenberg 60 in Basel<br />
Individual Modedesign<br />
Spalenberg 60<br />
CH - 4051 Basel<br />
T 061 261 58 20<br />
F 061 261 58 21<br />
info@ursinaef.ch<br />
www.ursinaef.ch<br />
am 24. 25. 26.<br />
Januar 2013<br />
10:00 bis 17:30 Uhr<br />
seit 3653 T agen<br />
am Spalenberg<br />
individuelle Mode für Persönlichkeiten ”made in Basel”
WINTERTHUR / ZÜRICH | CH<br />
wood loop – auf biegen und brechen<br />
Ausstellung<br />
bis 21. April 2013<br />
Hölzer formen – Der WoodAward 2012<br />
Ausstellung ausgezeichneter Wettbewerbsbeiträge<br />
bis 13. Dezember<br />
TH-10-05, 2005, Pablo Reinoso Studio | © Copyright: Pablo Reinoso Studio | Foto: Carlos Yebra<br />
Weisen wir einem Menschen das Attribut „hölzern“ zu, geben wir zum Ausdruck,<br />
dass er charakterlich nicht sehr beweglich ist. Eigentlich ein Trugschluss<br />
– denn <strong>Ho</strong>lz ist sehr wohl elastisch und biegsam. Davon kann man sich nun<br />
in einer Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur überzeugen: „wood loop<br />
– auf biegen und brechen“ führt vor Augen, was aus dem vermeintlich so<br />
starren Material mit der richtigen, teilweise auch computergestützten Technik<br />
heute gestalterisch gemacht werden kann. Tatsächlich sind der Formbarkeit<br />
des <strong>Ho</strong>lzes in Design, Architektur und Kunst kaum Grenzen gesetzt, wie ein<br />
Überblick über die Exponate zeigt. Diese reichen von Klassikern (Michael<br />
Thonet, Alvar Aalto, Charles und Ray Eames) bis zu zeitgenössischen Entwürfen<br />
(Martino Gamper, Johannes Hermann, Studio Pablo Reinoso). „wood loop“<br />
begnügt sich allerdings nicht mit dem Ausstellen der fertigen Stücke, sondern<br />
erhellt auch den Hintergrund der Verarbeitung und die Technik der Flexibilisierung<br />
des Materials, wie sie etwa kürzlich in einem Forschungsprojekt<br />
unter Beteiligung der Zürcher <strong>Ho</strong>chschule der Künste entwickelt worden ist.<br />
Im Atelier dukta kann der Ausstellungsbesucher schließlich auch selbst Biegeverfahren<br />
ausprobieren. Workshops, Sonderpräsentationen und Konzerte<br />
begleiten die Schau.<br />
Parallel und passend zum Thema zeigt die ETH Zürich einige Resultate des<br />
WoodAward, der vom Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten<br />
(VSSM) zu seinem 125-jährigen Bestehen ausgelobt wurde. Schreiner<br />
und Designer aus der gesamten Schweiz schlossen sich in 240 Teams<br />
zusammen, um in einer Verbindung von Handwerk und Design neue, originelle<br />
Produkte zu fertigen. Beteiligt am Wettbewerb waren auch Schreiner aus<br />
Italien, England, Kalifornien und Japan. Unter den in der ETH gezeigten Exponaten<br />
finden sich nun die Sieger des Awards sowie einige weitere Einreichungen<br />
– darunter herkömmliche Gegenstände wie ein Tisch, aber auch eine ungewöhnliche<br />
„Raumuhr“ oder ein Trainingsset für Schlaganfallpatienten. [SF]<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | www.gewerbemuseum.ch<br />
Di – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h<br />
ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />
CH-8093 Zürich | www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch | www.woodaward.ch<br />
Mo – Fr 8 – 22 h, Sa / So und Feiertage geschlossen<br />
57
58<br />
Auri Sacra Fames Publius<br />
O FLUCHWÜRDIGER HUNGER NACH GOLD.<br />
Jana Schmidt<br />
Goldschmiedemeisterin<br />
staatl. gepr. Gestalterin<br />
Stargarder Str. 67<br />
10437 Berlin<br />
www.edelschein.de<br />
Vergilius Maro<br />
T 030 - 22 32 58 02<br />
F 030 - 56 73 68 53<br />
info@edelschein.de
Basel (CH)<br />
Museumsnacht 2013<br />
18.1.2013<br />
www.museumsnacht.ch<br />
Schweizer Architektur im Fokus der Fotografie<br />
7.12. – 1.4.2013<br />
Schweizerisches Architekturmuseum SAM<br />
Steinenberg 7 | CH-4051 Basel | www.sam-basel.org<br />
Di, Mi, Fr 11 – 18 h, Do 11 – 20.30 h, Sa, So 11 – 17 h<br />
Comics Deluxe! Das Comicmagazin Strapazin<br />
bis 3.3.2013<br />
Karikatur & Cartoon Museum<br />
St. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel<br />
www.cartoonmuseum.ch<br />
Mi – Fr 14 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h<br />
Basler Papiermühle<br />
Schweizerisches Museum für Papier, Schrift und Druck<br />
Workshops, Kurse und Studiengänge<br />
Basler Papiermühle<br />
St. Alban-Tal 37 | CH-4052 Basel<br />
www.papiermuseum.de<br />
Di – So 14 – 17 h<br />
Berlin (D)<br />
Zeughausmesse für Angewandte Kunst<br />
13. – 16.12.<br />
Schlüterhof im Zeughaus<br />
des Deutschen Historischen Museums<br />
Unter den Linden 2 | D-10117 Berlin<br />
www.zeughausmesse.de<br />
Handmade Supermarket<br />
jew. 2. Sonntag im Monat<br />
Markthalle IX<br />
Eisenbahnstr 42 – 43 + Pücklerstr. 34<br />
D-10997 Berlin-Kreuzberg<br />
www.handmade-supermarket.de<br />
11 – 18 h<br />
Limited Space: Sarajevo / Berlin<br />
bis 7.12.<br />
Exhibition in the Cloud<br />
29.1. – 1.2.2013<br />
Universität der Künste Berlin<br />
Einsteinufer 43 – 53 | D-10587 Berlin (UdK Rundgang)<br />
www.designtransfer.udk-berlin.de<br />
Di – Fr 10 – 18 h<br />
Im Inneren der Apparate<br />
Objekte von Matias Bechtold und Dinge<br />
aus den Sammlungen des Museums<br />
bis 18.2.2013<br />
Schausammlung / Offenes Depot<br />
Werkbundarchiv – Museum der Dinge<br />
Oranienstr. 25 | D-10999 Berlin<br />
www.museumderdinge.de<br />
Fr – Mo 12 – 19 h<br />
Joel Sternfeld Retrospektive<br />
bis 13.1.2013<br />
Junior & Teens Jahresausstellung 2012<br />
10.12. – 3.2.2013<br />
C/O Berlin-International Forum For Visual Dialogues<br />
im Postfuhramt | Oranienburger Str. 35 – 36<br />
D-10117 Berlin | www.co-berlin.com<br />
Mo – So 11 – 20 h<br />
Phantastiken<br />
Die Bauhäuslerin Lou Scheper-Berkenkamp<br />
bis 14.1.2013<br />
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung<br />
Klingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlin | www.bauhaus.de<br />
Mi–Mo 10–17h<br />
Neue Highlights in der Wunderkammer Olbricht<br />
1.12. – 7.4.2013<br />
Wunderkammer Olbricht | Ständige Ausstellung<br />
me Collectors Room Berlin<br />
Auguststr. 68 | D-10117 Berlin | www.me-berlin.com<br />
Di – So 12 – 18 h<br />
Architektonika 2<br />
bis 13.1.2013<br />
Die Sammlungen. The Collections. Les Collections<br />
Wechselnde Präsentationen<br />
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart<br />
Invalidenstr. 50 – 51 | D-10557 Berlin<br />
www.smb.museum.de<br />
Di – Fr 10 – 18 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 18 h<br />
Designpanoptikum Berlin<br />
Museum für skurrile Objekte<br />
Torstr. 201 | D-10115 Berlin<br />
Mo – Sa 11 – 20 h<br />
Computerspiele. Evolution eines Mediums<br />
Computerspielemuseum<br />
Karl-Marx-Allee 93a | D-10243 Berlin<br />
www.computerspielemuseum.de<br />
Mi–Mo 10–20h<br />
Handmade in Germany 2013<br />
bis 14.12.<br />
Direktorenhaus | Am Krögel 2 | D-10179 Berlin<br />
www.johanssen-gallery.com<br />
www.direktorenhaus.com/handmade_2013<br />
Roger Boltshauser mit Bildern von Philipp Schaerer<br />
bis 15.12.<br />
caramel<br />
17.1. – 2.3.2013<br />
Architektur Galerie Berlin<br />
Karl-Marx-Allee 96 | D-10243 Berlin<br />
www.architekturgalerieberlin.de<br />
Di – Fr 14 – 19 h, Sa 12 – 16 h<br />
IDZ | Internationales Designzentrum Berlin e.V<br />
Flughafen Tempelhof | Bauteil D2<br />
Columbiadamm 10 | D-12101 Berlin | www.idz.de<br />
Mo – Fr 10 – 18 h<br />
Bern (CH)<br />
Meister Klee! Lehrer am Bauhaus<br />
bis 6.1.2013<br />
Die Engel von Klee<br />
bis 20.1.2013<br />
Zentrum Paul Klee Bern<br />
Monument im Fruchtland 3 | CH-3011 Bern<br />
www.zpk.org<br />
täglich 10 – 17 h<br />
Bremen (D)<br />
Was geht. Best of HfK Design 2011<br />
bis 15.1.2013<br />
Von Äpfeln und Birnen – Best of HfK Design 2012<br />
bis 3.2.2013<br />
Wilhelm Wagenfeld Haus-Design im Zentrum<br />
Am Wall 209 | D-28195 Bremen<br />
www.wwh-bremen.de<br />
Di 15 – 21 h, Mi – So 10 – 18 h<br />
Brüssel (B)<br />
Space Oddity. Design fiction?<br />
bis 10.3.2013<br />
Mathieu Lehanneur<br />
9.12. – 31.3.2013<br />
MAC’s-Musée des Arts Contemporaines<br />
SITE DU GRAND-HORNU / Grand-<strong>Ho</strong>rnu Images<br />
82, Rue Sainte-Louise | B-7301 <strong>Ho</strong>rnu<br />
www.grand-hornu-images.de<br />
Dresden (D)<br />
room + style<br />
Trend- und Lifestylemesse für Wohnideen und Lebensart<br />
4. – 6.1.2013<br />
Messe Dresden<br />
Messering 6 | D-01067 Dresden | www.room-style-messe.de<br />
Fr 15 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 18 h<br />
Düsseldorf (D)<br />
design classic düsseldorf 2012<br />
Börse für Designobjekte des 20. / 21. Jh.<br />
bis 2.12.<br />
Blumengroßmarkt<br />
Ulmenstr. 275 | D-40468 Düsseldorf<br />
www.designclassic.de<br />
11 – 18 h<br />
designtreff düsseldorf<br />
offener Austausch für Designer und Gestalter<br />
18.12.<br />
MONTANAROs im tanzhaus nrw<br />
Erkrather Str. 30 | D-40233 Düsseldorf<br />
www.designtreff.net<br />
jeden 3. Dienstag des Monats ab 19.30 h<br />
Frankfurt a.M. (D)<br />
Heimtextil<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Wohn-und Heimtextilien<br />
9. – 12.1.2013<br />
Messe Frankfurt GmbH<br />
Creativeworld 2013<br />
Paperworld 2013<br />
26. – 29.1.2013<br />
Messe Frankfurt GmbH<br />
Ambiente 2013<br />
Internationale Frankfurter Messe<br />
15. – 19.2.2013<br />
Messe Frankfurt GmbH<br />
Ludwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt a.M.<br />
www.messefrankfurt.com<br />
Druot, Lacaton & Vassal<br />
– Transformation eines 60er Jahre Wohnhochhauses<br />
bis 13.1.2013<br />
Johannes Peter Hölzinger<br />
– Psychodynamische Raumstrukturen<br />
bis 13.1.2013<br />
BEST HIGH-RISES 2012\13<br />
– Internationaler <strong>Ho</strong>chhaus Preis 2012<br />
bis 20.1.2013<br />
Deutsches Architekturmuseum<br />
Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.<br />
www.dam-online.de<br />
Di, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h<br />
A Journey of Beginnings<br />
In heißer Lieb' gebraten<br />
Plastiken von Caro Suerkemper<br />
bis 30.12.<br />
C’est pas mon genre!<br />
Über Frauen. Design aus Frankreich.<br />
bis 2.12.<br />
In der Historischen Villa Metzler<br />
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt<br />
Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.<br />
www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.de<br />
Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h<br />
Medien erzählen Geschichte(n)<br />
„Kommunikation satt“<br />
(Dauerausstellung)<br />
Museum für Kommunikation<br />
Schaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt a.M.<br />
www.museumsstiftung.de<br />
Di – Fr 9 – 18 h, Sa, So 11 – 19 h<br />
agenda<br />
59
60<br />
Inhorgenta München 21. - 25. 02. 2013<br />
Besuchen Sie uns in Halle C2<br />
WWW.GERMANJEWELS.COM<br />
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Carsten Nicolai, unidisplay, 2012<br />
26.1. – 5.5.2013<br />
MMK Museum für Moderne Kunst<br />
Domstr. 10 | D-60311 Frankfurt a. M.<br />
www.mmk-frankfurt.de<br />
Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h<br />
Hamburg (D)<br />
Emil Orlik in Japan<br />
bis 13.1.2013<br />
Sammlung Design und SPIEGEL-Kantine<br />
Neueröffnung<br />
ab 20.10.<br />
Hyeyeon Park<br />
Stipendium für Fotografie<br />
bis 6.1.2013<br />
MKG-Messe Kunst und Handwerk 2012<br />
bis 9.12.<br />
Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt<br />
18.12. – 31.3.2013<br />
Museum für Kunst und Gewerbe<br />
Steintorplatz 1 | D-20099 Hamburg<br />
www.mkg-hamburg.de<br />
Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h<br />
Adventsmesse 2012<br />
Verkaufsausstellung für Kunsthandwerk und Design<br />
bis 23.12.<br />
Koppel 66 / Haus für Kunst und Handwerk<br />
Lange Reihe 75 | D-20099 Hamburg | www.koppel 66.de<br />
Fr – So 11 – 19 h<br />
geh&schenke<br />
bis 11.1.2013<br />
craft2eu-Agentur und Ladengalerie<br />
für europäisches Kunsthandwerk und Design<br />
Eppendorfer Weg 231 | D-20251 Hamburg<br />
www.craft2eu.de<br />
Mo – Fr 12 – 19 h, Sa 11 – 16 h<br />
Hanau (D)<br />
Deutsches Goldschmiedehaus Hanau<br />
Altstädter Markt 6 | D-63450 Hanau<br />
www.gfg-hanau.de<br />
Di– So 11–17h<br />
Hannover (D)<br />
Modern.<br />
Design 1900 – 1939 im Museum August Kestner<br />
bis 27.1.<br />
Museum August Kestner<br />
Trammplatz 3 | D-30159 Hannover<br />
www.kestner-museum.de<br />
Di–So 11–18h, Mi 11–20h<br />
Weihnachtsschau 2012<br />
Kunst - Handwerk - Design<br />
bis 16.12.<br />
Handwerksform Hannover<br />
Berliner Allee 17 | D-30175 Hannover<br />
www.hwk-hannover.de<br />
Mo – Do 7.30 – 18 h, Fr 7.30 – 15.30 h<br />
DOMOTEX 2013<br />
Die Welt der Bodenbeläge<br />
12. – 15.1.2013<br />
Deutsche Messe<br />
Messegelände | D-30521 Hannover | www.domotex.de<br />
täglich 9 – 18 h<br />
Heidelberg (D)<br />
Textilsammlung Max Berk<br />
Kurpfälzisches Museum<br />
Brahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-Ziegelhausen<br />
www.museum-heidelberg.de<br />
Mi, Sa, So, 13 – 18 h<br />
Japan zu Gast<br />
Yufuku Galerie, Tokio präsentiert japanische Künstler<br />
2.12. – 6.1.2013<br />
Galerie Heller<br />
Friedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 Heidelberg<br />
www.galerie-heller.de<br />
Di – Fr 11 – 13 h und 14 – 18 h, Sa 11 – 18 h<br />
Herford (D)<br />
gute aussichten<br />
Junge deutsche Fotografie 2012/2013<br />
bis 20.1.2013<br />
Lippold-Galerie (1. Stock)<br />
zoom<br />
21.1. – 17.2.2013<br />
Lippold-Galerie (1. Stock)<br />
Marta Herford<br />
Goebenstr. 2 | D-32052 Herford | www.marta-herford.de<br />
Di–So 11-18h, Mo geschl.<br />
Husseren-Wesserling (F)<br />
Musée Textil<br />
Dauerausstellung<br />
Parc de Wesserling | Ecomusée Textile<br />
F-68470 Husseren-Wesserling | www.parc-wesserling.fr<br />
Mo – So 10 – 18 h<br />
Karlsruhe (D)<br />
Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst<br />
8. – 16.12.<br />
Regierungspräsidium Karlsruhe<br />
Karl-Friedrich-Str. 17 | D-76133 Karlsruhe<br />
www.landesmuseum.de | www.kunsthandwerk.de<br />
täglich 11 – 18 h<br />
Mode – Medium – Material<br />
Anziehende Objekte von Stephan Hann<br />
23.2. – 9.6.2013<br />
Museum beim Markt<br />
Karl-Friedrich-Str. 6 | D-76131 Karlsruhe<br />
www.landesmuseum.de<br />
Di – So 11 – 17 h, Fr – So 10 – 18 h<br />
Lametta Karlsruhe 2012<br />
14. – 15.12.<br />
Tollhaus, Alter Schlachthof<br />
Durlacher Allee 62 | D-76131 Karlsruhe<br />
www.lametta-ka.de<br />
Fr 16 – 22 h, Sa 12 – 20 h<br />
INVENTA<br />
21. – 24.2.2013<br />
Artundform 2013<br />
Sonderschau für Design, Kunst und Handwerk<br />
21. – 24.2.2013<br />
Messe Karlsruhe<br />
Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten<br />
www.artundform.info<br />
jeweils 10 – 18 h<br />
Köln (D)<br />
imm cologne<br />
14.–20.1.2013<br />
Die internationale Einrichtungsmesse<br />
Koelnmesse GmbH<br />
Messeplatz 1 | D-50679 Köln | www.imm-cologne.de<br />
Mo–Sa 9–18h, So 9–17h<br />
Passagen Interior Design Week Köln<br />
14.–20.1.2013<br />
Design Parcours Ehrenfeld<br />
14.–20.1.2013<br />
www.voggenreiter.com/passagen 2013<br />
Raum-Maschine Theater – Szene und Architektur<br />
15.12.–10.3.2013<br />
inside view<br />
bern<br />
mit Thomas Heinrich & Anita Di Domenico<br />
Online Portal bestswiss.ch – das Beste aus der Schweiz<br />
Unsere Designtipps in Bern<br />
– das sollte man sich anschauen!<br />
Der östliche Stadtrand Berns wird direkt neben der Autobahn<br />
von drei markanten Wellen aus Stahl bestimmt.<br />
Sie gehören zum Zentrum Paul Klee (Monument im<br />
Fruchtland 3), das vom italienischen Stararchitekten<br />
Renzo Piano entworfen wurde. Sowohl das Gebäude<br />
selbst, als auch die Kunstsammlung und die wechselnden<br />
Ausstellungen und Veranstaltungen sind immer<br />
einen Besuch wert.<br />
In den Restaurants Schöngrun – im Museumscafé<br />
und im direkt neben dem Zentrum Paul Klee gelegenen<br />
Gourmetrestaurant – werden Besucherinnen und Besucher<br />
nicht nur in kultureller, sondern auch in kulinarischer<br />
Hinsicht verwöhnt.<br />
In der Altstadt von Bern feiert intraform Raumgestaltung<br />
(Rathausgasse 76) gerade 50 Jahre zeitloses Wohnen.<br />
„Gutes Design ist kein Konsum-, sondern ein Kulturgut“,<br />
so Inhaber Edi Franz. Die Ausstellung ist Inspiration<br />
pur. Auf knapp 1.000 m 2 findet man hier Ideen fürs<br />
Wohnen, Essen, Schlafen und Arbeiten.<br />
Das 1894 erbaute Bernische Historische Museum<br />
(Helvetiaplatz 5) erhielt 2009 mit dem Neubau Titan/<br />
Kubus auf seiner Ostseite eine Erweiterung für die museale<br />
und administrative Nutzung. Die Entwurfsidee vom<br />
Bieler Architekturbüro „mlzd“ bestand darin, den Erweiterungsbau<br />
als öffentlichen und begehbaren Sockel auszubilden,<br />
aus dem sich ein vertikales Volumen entwickelt.<br />
Ein sehenswerter und spannender Dialog von Alt und<br />
Neu.<br />
00 61
62<br />
Räumungsverkauf wegen Umzug<br />
20 – 40 % auf alle Schmuckstücke<br />
bis 31. Dezember<br />
Atelier I. + W. Knetsch | Oberlinden 3 | 79098 Freiburg | Tel. 0761 / 2859410 | Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr<br />
Advendsamstage 10 – 18 Uhr<br />
Stimmungsvolle Advents� und Geschenkideen bei:<br />
Fräulein Smilla<br />
Allerhand Schönes aus Skandinavien<br />
Gerberau 44 Klosterstraße 5<br />
79098 Freiburg 77652 Offenburg<br />
www.fraeulein-smilla.de<br />
Entdecken Sie auch unsere individuelle Damenmode ,<br />
fröhliche Kinderbekleidung sowie unsere ausgesuchten<br />
Wohnideen aus dem hohen Norden.
Isn't it romantic?<br />
Zeitgenössisches Design<br />
zwischen Poesie und Provokation<br />
14.1.–21.4.2013<br />
Museum für Angewandte Kunst Köln<br />
An der Rechtschule | D-50667 Köln | www.museenkoeln.de<br />
Di–So 11–17h<br />
Krefeld (D)<br />
European Art Quilts VII<br />
bis 3.2.2013<br />
Deutsches Textilmuseum<br />
Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld<br />
www.krefeld.de/textilmuseum<br />
Di – So 11 – 17 h<br />
Kronberg (D)<br />
Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!<br />
BraunSammlung der Braun GmbH<br />
Westerbach Center | Westerbachstr. 23c | D-61476 Kronberg<br />
www.braunsammlung.info<br />
Di – Fr 11 – 17 h, Sa, So 11 – 18 h<br />
Langenthal (CH)<br />
Weberherzen<br />
Creation Baumann<br />
Showroom in Langenthal<br />
Bern-Zürich-Str. 23 | CH-4900 Langenthal<br />
www.creationbaumann.com<br />
Mo – Fr 9 – 12 h und 13 – 17 h<br />
Lausanne (CH)<br />
From work tool to work bench<br />
ECAL / <strong>Ho</strong>t Tools and Patricia Urquiola<br />
bis 17.2.2013<br />
Pop-Up. Design between dimensions<br />
bis 3.4.2013<br />
Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporains<br />
Place de la cathédrale 6 | CH-1005 Lausanne<br />
www.mudac.ch<br />
Di – So 11 – 18 h<br />
Leipzig (D)<br />
Zacken und Bögen<br />
Spritzdekor-Keramik des Art déco<br />
aus der Sammlung Klaus Freiberger<br />
bis 7.4.2013<br />
Zwei Leben für die Fotografie<br />
Lillian Bassmann & Paul Himmel<br />
bis 3.3.2013<br />
Jugendstil bis Gegenwart<br />
Dauerausstellung<br />
GRASSI | Museum für Angewandte Kunst<br />
Johannisplatz 5 – 11 | D-04103 Leipzig<br />
www.grassimuseum.de<br />
Di – So 10 – 13 h, Mi + Do 10 – 20 h<br />
32. Leipziger Grafikbörse<br />
19.12. – 27.1.2013<br />
Nonnenstr. 38 | D-04229 Leipzig<br />
www.druckkunst-museum.de | www.typotage.de<br />
Mo – Fr 10 – 17 h, So 11 – 17 h<br />
LAMETTA Vol. 3<br />
Weihnachtsausstellung – ausgewählte Unikate und<br />
Kleinserien regionaler Studios und Werkstätten<br />
bis 22.12.<br />
Karl-Heine–Str. 59 | D-04229 Leipzig<br />
www.luiseneugebauer.de<br />
Di – Fr 12 – 19 h, Sa 12 – 16 h<br />
Mulhouse (F)<br />
Musée de l'Impression sur Etoffes<br />
Rue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 Mulhouse<br />
www.musee-impression.com<br />
Di – So 10 – 12 h und 14 – 18 h<br />
München (D)<br />
Urushi-Lack + Design.<br />
East Meets West<br />
12.12. – 17.2.2013<br />
Die Neue Sammlung - The International Design Museum<br />
Der Architekt –<br />
Geschichte Und Gegenwart Eines Berufsstandes<br />
bis 3.2.<br />
Pinakothek der Moderne<br />
Querschnitt: Stefan Wewerka<br />
bis 3.2.13<br />
Die Neue Sammlung - The International Design Museum<br />
Architekturmuseum der TU München<br />
in der Pinakothek der Moderne<br />
Barer Str. 40 | D-80333 München<br />
www.die-neue-sammlung.de | www.architekturmuseum.de<br />
www.pinakothek.de<br />
Di – So 10 – 18 h, Do 10 – 20 h<br />
Weihnachtsausstellung<br />
– Werkschau der Mitglieder<br />
bis 12.1.2013<br />
Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V.<br />
Pacellistr. 6 – 8 | D-80333 München<br />
www.kunsthandwerk-bkv.de<br />
Handwerk & Design<br />
Internationale Handwerksmesse<br />
6.3. – 12.3.2013<br />
Neue Messe München | D-81829 München<br />
www.materialica.de<br />
Fr – Sa 9 – 19 h, So 9 – 17 h<br />
MCBW 2013<br />
Munich Creative Business Week<br />
16. – 24.2.2013<br />
www.mcbw.de<br />
Nürnberg (D)<br />
Helmut Jahn. Process / Progress<br />
bis 24.2.2013<br />
Japan & Italien. Möbel<br />
Aktuell in der Sammlung<br />
Neues Museum für Kunst und Design Nürnberg und<br />
Die Neue Sammlung - The International Design Museum<br />
Klarissenplatz | D-90402 Nürnberg<br />
www.nmn.de | www.die-neue-sammlung.de<br />
Di – Fr 10 – 20 h, Sa, So 10 – 18 h<br />
Offenbach (D)<br />
Meisterwerke der angewandten Kunst in Leder<br />
vom Mittelalter bis zum Barock<br />
in der neuen Wilhelm-Düncher-Galerie<br />
DLM-Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum Offenbach<br />
Frankfurter Str. 86 | D-63067 Offenbach<br />
www.ledermuseum.de<br />
Di – So 10 – 17 h<br />
Wundervoll: Kinderwelten<br />
57. Internationale Kinderbuchausstellung<br />
bis 10.2.2013<br />
Klingspor Museum Offenbach<br />
Hernstr. 80 | D-63065 Offenbach am Main<br />
www.klingspor-museum.de<br />
Di, Do, Fr 10 – 17 h, Mi 14 – 19 h, Sa, So 11 – 16 h<br />
Paris (F)<br />
Maarten Baas. Les curiosités d´un designer<br />
bis 12.2.2013<br />
Van Cleef & Arpels. Lárt de la haute joaillerie<br />
bis 10.2.2013<br />
Les frères Campana. Barroco Rococó<br />
bis 24.2.2013<br />
Les Arts Décoratifs-Nef<br />
107 rue de Rivoli | F-75001 Paris | www.lesartsdecoratifs.fr<br />
Di – So 11 – 18 h<br />
inside view<br />
bochum<br />
mit Jan Kath, Teppichdesigner und Teppichfreak<br />
Jan Kath Design GmbH, Bochum<br />
Meine Designtipps in Bochum<br />
– das sollte man sich anschauen!<br />
Bochum ist nicht beautiful. Die Menschen machen hier<br />
den Unterschied. Erst in den letzten Jahren sind so bekannte<br />
Orte wie der Zollverein oder die Jahrhunderthalle<br />
auf <strong>Ho</strong>chglanz gebracht worden. Die ehemaligen Industriestätten<br />
haben einen starken Einfluss auf meine Arbeit.<br />
Der Kampf zwischen Ruine und Natur fasziniert mich<br />
und dient mir auch als Kulisse für viele meiner Präsentationen.<br />
Das Viertel Bochum-Ehrenfeld entwickelt sich gerade.<br />
Hier haben wir auch unsere Ausstellungsräume (Friederikastr.<br />
148). Spannend ist vor allem die Hattingerstraße.<br />
Dort entsteht gerade viel Neues. Wenn ich Entspannung<br />
suche, gehe ich sehr gerne in den Schlosspark Weitmar.<br />
Hier steht das Haus Weitmar, das vom Kunstverein<br />
Bochum zur Künstlerresidenz umgebaut wurde<br />
und mit seiner Architektur beeindruckt. In die Ruine des<br />
ehemaligen Adelssitzes wurde ein moderner Kubus gesetzt<br />
– ein Haus im Haus. Gleich beim Park findet man<br />
auch die Galerie m (Schlossstr. 1A), eine Topadresse<br />
für zeitgenössische Kunst. Gerne bin ich dann in Tante<br />
Yurgan's Café (Castroper Str. 79), einer ganz alten<br />
Bochumer Institution. Hier trifft man Leute aus der Szene<br />
– Künstler, LKW-Fahrer und Literaten.<br />
Wer auf der Suche nach Designklassikern ist, den würde<br />
ich zu Ruhrprojekt (Wittener Str. 2) schicken. Den Abend<br />
kann man angenehm in der Nachtbar Goldkante (Alte<br />
Hattinger Str. 22) verbringen. Sie bietet Literaturveranstaltungen<br />
und eine offene Plattform für viele Aktivitäten.<br />
Oder man geht ins Schauspielhaus Bochum, eines<br />
der renommiertesten Theater Deutschlands. Im selben<br />
Gebäude befindet sich die Eve Bar (Königsallee 15),<br />
mein Lieblingsnachtclub. Allerdings sollte man dort nicht<br />
vor 2 Uhr morgens hin gehen.<br />
63
64<br />
textiles und mehr www .christin-a.ch<br />
WOOD LOOP<br />
auf biegen und brechen<br />
Ausstellung<br />
vom 18. November 2012<br />
bis 21. April 2013<br />
www.gewerbemuseum.ch<br />
Di bis So 10 – 17 Uhr<br />
Do 10 – 20 Uhr<br />
Mo geschlossen<br />
Besondere Öffnungszeiten<br />
an Feiertagen<br />
Gewerbemuseum<br />
Kirchplatz 14<br />
CH -8400 Winterthur
Pforzheim (D)<br />
Die Perle in der Geschichte des Schmucks<br />
bis 27.1.2013<br />
Schmuckmuseum Pforzheim<br />
Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim<br />
www.schmuckmuseum-pforzheim.de<br />
Di – So, feiertags 10 – 17 h<br />
Rixheim (F)<br />
Im Reich der kleinen Prinzen<br />
Tapeten im Kinderzimmer<br />
bis 31.12.<br />
Musée du Papier Peint<br />
28, rue Zuber | F-68171 Rixheim<br />
St. Gallen (CH)<br />
Werkstoffarchiv<br />
Sitterwerk<br />
Sittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen | www.sitterwerk.ch<br />
Mo – Fr 9– 17 h, So 14 – 18 h<br />
Herrlichkeiten<br />
– Textile Kirchenschätze aus St. Gallen<br />
bis 30.12.<br />
Viecher<br />
– Tierdarstellungen auf Textilien<br />
6.2. – 7.4.2013<br />
Textilmuseum<br />
Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen | www.textilmuseum.ch<br />
Mo – So 10 – 17 h<br />
Staufen (D)<br />
Camille Schpilberg<br />
F-Dyo<br />
8.2. – 17.3.2013<br />
Keramikmuseum Staufen<br />
Wettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen<br />
Mi – Sa 14 – 17 h, So 11 – 13 und 14 – 17 h<br />
Stuttgart (D)<br />
Vom Wohnungsbau in Peking<br />
bis zum Strukturwandel in Stuttgart<br />
Diplomausstellung<br />
bis 6.12.<br />
Universität Stuttgart Kollegiengebäude I (KI)<br />
Keplerstr. 11 | D-70174 Stuttgart<br />
www.uni-stuttgart.de<br />
18–20h<br />
DESIGN − made in BaWü!<br />
– Marken, Unternehmen, Ausbildung<br />
bis 15.12.<br />
Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg<br />
Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart<br />
www.design-center.de<br />
Mo – Sa 11 – 18 h<br />
Möbel bewegen<br />
SpielRäume 2012<br />
bis 11.12.<br />
Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg<br />
Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart<br />
täglich 10 – 20 h, öffentliche Führungen Fr 17 h<br />
DEKUMO + GRÜNE BÜHNE<br />
7. – 9.12.<br />
Ex-Stadtbücherei im Wilhelmspalais<br />
Konrad-Adenauer-Str. 2 | D-70173 Stuttgart<br />
www.dekumo.de<br />
Fr 14 – 22 h, Sa, So 11 – 20 h<br />
Ulm (D)<br />
<strong>Ho</strong>chschule für Gestaltung Ulm<br />
Hfg – Archiv Ulm<br />
Basteistraße. 46 | D-89073 Ulm<br />
www.hfg-archiv.ulm.de<br />
Weiden (D)<br />
Keramik-Museum Weiden<br />
Waldsassener Kasten<br />
Luitpoldstraße 25 | D-92637 Weiden<br />
www.die-neue-sammlung.de<br />
Weil am Rhein (D)<br />
Erwin Wurm<br />
bis 20.1.2013<br />
Pop Art Design<br />
bis 3.2.2013<br />
Louis Kahn<br />
The Power of Architecture<br />
23.2. – 11.8.2013<br />
Vitra Design Museum<br />
Charles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rhein<br />
www.design-museum.de<br />
Mo – So 10 – 18 h, Führungen Sa, So 11 h<br />
Wien (A)<br />
Zeitgenössischer Halsschmuck<br />
bis 10.2.2013<br />
MAK Studiensammlung Metall<br />
J E X. Jewellery Exhibition<br />
Schmuck von Petra Zimmermann<br />
20.2. – 23.6.2013<br />
MAK Studiensammlung Metall<br />
The Committee of Sleep<br />
bis 6.1.2013<br />
Sammlung Möbel<br />
Wiener Kunstgewerbe 1890 – 1938<br />
bis 17.3.2013<br />
Schausammlung Wien 1900<br />
MAK Österreichisches Museum für<br />
angewandte Kunst / Gegenwartskunst<br />
Stubenring 5 | A-1010 Wien | www.mak.at<br />
Di 10 – 24 h, Mi – So 10 – 18 h<br />
Joseph Binder Award 2012<br />
bis 16.12.<br />
designforum Wien,<br />
Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.designforum.at<br />
Sowjetmoderne 1955 – 1991<br />
Unbekannte Geschichten<br />
bis 25.2.2013<br />
a_schau<br />
Österreichische Architektur<br />
im 20. und 21. Jahrhundert<br />
Dauerausstellung<br />
Architekturzentrum Wien<br />
Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.azw.at<br />
Mo – So 10 – 9 h<br />
design schenken 2012<br />
Design-Weihnachtsmarkt im Looshaus<br />
7. – 9.12., 14. – 16.12, 21. – 23.12.<br />
Michaelerplatz 3 | A-1010 Wien<br />
www.designschenken.at<br />
Fr 16 – 20 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 17 h<br />
Winterthur (CH)<br />
wood loop – auf biegen und brechen<br />
bis 21.4.2013<br />
Material Archiv<br />
Dauerausstellung<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur<br />
www.gewerbemuseum.ch<br />
Di – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h<br />
Zürich (CH)<br />
Hölzer formen<br />
Der WoodAward 2012<br />
bis 13.12.<br />
ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />
inside view<br />
köln<br />
mit Sabine Voggenreiter, Initiatorin der PASSAGEN<br />
Büro Sabine Voggenreiter, Köln<br />
Meine Designtipps in Köln<br />
– das sollte man sich anschauen!<br />
Köln ist, neben den Adressen der <strong>Ho</strong>chkultur – den Museen,<br />
der Oper und Philharmonie, dem Schauspiel sowie<br />
dem Dom und den romanischen Kirchen – vor allem auch<br />
von einer lebendigen Kreativszene geprägt, die sich insbesondere<br />
im Belgischen Viertel, im Szeneviertel Ehrenfeld<br />
und aktuell auch in Kalk und rund um den Südbahnhof<br />
bemerkbar macht. Designer, Streetart-Akteure, junge Galerien,<br />
neue Konzeptläden, Clubs, elektronische Musik,<br />
Modemacher, Urba nisten und Do-it-yourself-Läden erzeugen<br />
ein typi sches kreatives Ambiente, das nicht nur die<br />
Kölner sondern auch viele Köln-Besucher inspiriert und<br />
Touristen ohne jede Schwellenangst erreicht.<br />
Sichtbar wird die geballte Design-Präsenz beispielsweise<br />
einmal im Jahr während der PASSAGEN, wenn an nahezu<br />
200 Orten in teils ungewöhnlichen Locations im<br />
ganzen Stadtgebiet internationales Design zelebriert wird.<br />
Viele dieser Stationen und Akteure sind auch übers<br />
Jahr sichtbar: Eine Anlaufstelle ist seit Jahren das Hallmackenreuther<br />
am Brüsseler Platz, ein großzügiges<br />
Café im Original-Fünfziger-Look. Nahezu nebenan, in<br />
den Spichern Höfen, einem restaurierten Gründerzeitkomplex<br />
gegenüber dem Stadtgarten, findet man das<br />
cologne design village, wo die italienischen High-<br />
End-Produzenten Boffi, Cappellini, Cassina und Poltrona<br />
Frau neuerdings Flagshipstores unterhalten. Im selben<br />
Komplex findet sich auch das Bistro Acht.<br />
In der Innenstadt, aber abseits vom Mode-Mainstream,<br />
ist am Mauritiuswall der Modekonzeptstore Heimat zu<br />
entdecken, unter anderem mit Balenciaga und Comme<br />
des Garçons für Männer und Frauen.<br />
In der Lichtstraße in Ehrenfeld, einem kreativen <strong>Ho</strong>tspot,<br />
in der Nachbarschaft zur namhaften Cologne Factory<br />
Meiré und Meiré, arbeitet die junge Grafik-Agentur<br />
Enorm, die sich auch im Bereich Ausstellungsarchitektur<br />
und mit medialem Design einen Namen gemacht hat.<br />
Aus Ehrenfeld kommt auch das Magazin Froh! mit hohem<br />
ästhetischen und moralischen Anspruch. Und last but<br />
not least kann man sich im Utensil-Geschäft von Anna<br />
Lederer auf der Körnerstraße – auch dies eine Kreativmeile<br />
– mit Alltagsprodukten von schlichter Eleganz und<br />
industriellem Charme versorgen sowie ganz aktuell auch<br />
mit Objekten aus der hauseigenen Designkollektion.<br />
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66<br />
ZEUGHAUSMESSE<br />
Decorative Arts Fair Berlin<br />
VERKAUFSAUSSTELLUNG<br />
für Angewandte Kunst & Design<br />
mit Wettbewerb »Ingenious Creation«<br />
13. bis 16. Dezember 2012<br />
Deutsches Historisches Museum Berlin<br />
Schlüterhof im Zeughaus | Unter den Linden 2 | 10117 Berlin-Mitte<br />
13. Dezember: 13 bis 18 Uhr | 14. und 15. Dezember: 10 bis 19 Uhr<br />
16. Dezember: 10 bis 18 Uhr | Infos unter: www.zeughausmesse.de
Schau an.<br />
www.ansichtssache-freiburg.de<br />
Theater der Immoralisten<br />
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Maurice K. Grünig Walter Mair<br />
Architektur Fotografie Positionen<br />
bis 13.12.<br />
Architekturfoyer, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />
Pièces à conviction<br />
Von der Peripherie zur Stadt<br />
7.12. – 17.12.2013<br />
Haupthalle, Zentrum, ETH Zürich<br />
Ausstellung der Master-Arbeiten HS 2012.<br />
Departement Architektur, ETH Zürich<br />
7.12. – 16.1.2013<br />
Foyers Nord und Süd, Zentrum, ETH Zürich<br />
Pièces à conviction. Von der Peripherie zur Stadt<br />
7.12. – 17.1.2013<br />
Haupthalle, Zentrum, ETH Zürich<br />
Stadt neu bauen – Eine Reise in die Metropole von morgen<br />
HafenCity und IBA, Hamburg<br />
24.1.–14.2.2013<br />
Haupthalle, Zentrum, ETH Zürich<br />
Hönggerberg | CH-8093 Zürich | www.ausstellungen.gta.ethz.ch<br />
Mo – Fr 8 – 22 h, Sa 8 – 17 h, So und Feiertage geschl.<br />
Designpreise der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />
2012<br />
bi 27.1.2013<br />
Museum Bellerive<br />
Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich | www.museum-bellerive.ch<br />
Di – So 10 – 17 h<br />
Magie der Dinge<br />
bis 6.1.2013<br />
Museum für Gestaltung Zürich | Galerie<br />
Die Besten 2012 in Architektur, Landschaft und Design<br />
5.12 – 6.1.2013<br />
Museum für Gestaltung Zürich | Galerie<br />
Ausstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich<br />
www.museum-gestaltung.ch<br />
Di – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h<br />
<strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>!<br />
bis 24.12.<br />
ADVENTureBOX<br />
bis 24.12<br />
Friends of Carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte<br />
Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | www.foc.ch<br />
Mi – Fr 12 – 14 und 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h<br />
Alle Terminangaben ohne Gewähr<br />
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68<br />
Heide Nonnenmacher<br />
Porzellan<br />
www.nonnenmacher-design.de<br />
Susanne Goldbach<br />
Goldschmiedemeisterin<br />
www.susannegoldbach.de<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst<br />
20. Karlsruher<br />
Weihnachtsmesse<br />
für Angewandte Kunst<br />
8. bis 16.12.2012<br />
Karl-Friedrich-Str. 6, 76133 Karlsruhe<br />
täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr<br />
www.landesmuseum.de<br />
www.kunsthandwerk.de<br />
im Museum beim Markt<br />
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07.12.2012<br />
Festo Challenge – Principle to Product<br />
www.german-design-council.de<br />
14.12.2012<br />
Talents 2013<br />
www.co-berlin.info<br />
15.12.2012<br />
Flyeralarm desing award 2012<br />
www.flyeralarm-design-award.de<br />
15.12.2012<br />
Design am Oberrhein Award 2013<br />
design-am-oberrhein.eu/wettbewerbe.html<br />
21.12.2012<br />
Universal design award 2013<br />
www.ud-germany.de<br />
10.01.2013<br />
IF concept design award 2013<br />
www.ifdesign.de<br />
11.01.2013<br />
Close up 2013<br />
www.co-berlin.info<br />
15.01.2013<br />
ADC Nachwuchswettbewerb 2013<br />
www.adc.de<br />
31.01.2013<br />
Zeichenwettbewerb<br />
www.cartoonmuseum.ch<br />
31.01.2013<br />
REdesign + Award 2013<br />
www.redesignplus.eu<br />
31.01.2013<br />
International Design Award 2013<br />
www.internationaldesignaward.com<br />
06.02.2013<br />
Red dot: Product Design<br />
www.red-dot.de<br />
19.04.2013<br />
Design Preis Schweiz 2013<br />
www.designpreis.ch<br />
concours<br />
Alle Terminangaben ohne Gewähr<br />
69
70<br />
Gunnar Tietz,<br />
„ Sommelier<br />
des<br />
Jahres 2011<br />
“<br />
vom<br />
Gault Millau<br />
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Einfach Einfach guter guter W<br />
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Eine kleine<br />
Aus<br />
wahl anspruchs anspruchsvoller<br />
Alltagsweine,<br />
zusammengestellt<br />
v on Gunnar T Tietz,<br />
einem der<br />
renommiertes<br />
ten Sommel Sommeliers<br />
in Deutschland.<br />
Exklusiv<br />
als<br />
„Bag-in-Bo<br />
x x“<br />
und nur im Internet.<br />
Die „Bag-in-Box“<br />
V erpackung is ist<br />
platzsparend,<br />
sehr<br />
umwelts<br />
chonend und s sie<br />
hält den Wein<br />
nach dem Öf Öffnen<br />
für vier<br />
ier W<br />
ochen frisch.<br />
hausw<br />
w ein. de<br />
<strong>INFORM</strong><br />
art-media-edition Verlag Freiburg<br />
Insel 3 | D-79098 Freiburg<br />
www.inform-magazin.com<br />
inform@inform-magazin.com<br />
T +49 761 89759494, F +49 761 8817479<br />
Herausgeber:<br />
Björn Barg, barg@inform-magazin.com<br />
Anzeigenreservation:<br />
inform@inform-magazin.com<br />
T +49 761 89759494<br />
Chefredaktion:<br />
Regina Claus, claus@inform-magazin.com<br />
Redaktion:<br />
Tanja von Forster, vonforster@inform-magazin.com<br />
Mitarbeitende dieser Ausgabe:<br />
Nike Breyer<br />
Henny Fleischmann<br />
Stefan Franzen<br />
Moritz Grund<br />
Tilman <strong>Ho</strong>ffer<br />
Maike Lefeldt<br />
Ralph Müller<br />
Kerstin Reich<br />
Britta Schmidthüsen<br />
Florian Weiland<br />
Gastbeiträge von:<br />
Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)<br />
Volker Albus (Professor für Produktdesign,<br />
Staatliche <strong>Ho</strong>chschule für Gestaltung Karlsruhe)<br />
Konzept | Grafik:<br />
Piotr Iwicki, mail@iwicki.com<br />
impressum<br />
Korrektorat:<br />
Thomas Hirtenfelder<br />
Erscheinungsweise:<br />
5 mal im Jahr<br />
Das <strong>Designmagazin</strong> <strong>INFORM</strong><br />
ist gegen eine Schutzgebühr<br />
von 1,00 EUR / 1,20 SFr beim Verlag erhältlich.<br />
Es gelten die Mediadaten<br />
# 5 vom 1.1.2012<br />
Titelrechte:<br />
Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit<br />
Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet.<br />
*Alle Angaben ohne Gewähr<br />
<strong>INFORM</strong> <strong>Designmagazin</strong> 02 – 03 | 2013<br />
erscheint am 10.02.2013<br />
Anzeigenschluss:<br />
20.1.2013<br />
Schwerpunktthema:<br />
ALLTAGSKULTUR
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A N T E D<br />
E X XC<br />
E EELL EN T<br />
S W WISS<br />
DE E SI G N<br />
Communicat<br />
ion<br />
D e esign,<br />
D<br />
esig<br />
nR nResearch,<br />
Fashion<br />
D e esign,<br />
Furniture<br />
Design<br />
g , I Interior<br />
Des<br />
i ign,<br />
Product<br />
Des<br />
i ign<br />
, Textile<br />
Design<br />
E ditioon<br />
201<br />
3 3/<br />
1 4<br />
Anmeldung nm und PProjekteingabe<br />
In Inscription et dép dépôt des projets<br />
Registration and project submission<br />
www.<br />
designp<br />
np reis.<br />
ch<br />
Eing Eingabefrist<br />
ef s<br />
Clôture ure e des inscriptions<br />
Closing sing ng date te<br />
Ap A r i il<br />
19,<br />
2013<br />
PPrei<br />
Preisverleihung<br />
Remise des prix<br />
Award Ceremony<br />
N No<br />
o vember<br />
1,<br />
2013<br />
La n nge<br />
n nthal,<br />
Switzerla<br />
a nd<br />
Design<br />
Preis<br />
Schweiz<br />
Pri<br />
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Suisse<br />
Design<br />
Prize<br />
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71
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Katalog auf Seite 147.<br />
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