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12 | 2012 – 01 | 2013 DESIGN | HANDWERK | GESTALTUNG<br />

redesign


© Fotolia/Gordon Bussiek<br />

INTERIOR DESIGN WEEK KÖLN. 14 – 20 JANUARY 2013<br />

PASSAGEN . Offi ce Sabine Voggenreiter . Cologne . www.voggenreiter.com<br />

02 PASSAGEN


MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN<br />

ISN’T IT<br />

ROMANTIC?<br />

ZEITGENÖSSISCHES DESIGN<br />

ZWISCHEN POESIE UND PROVOKATION<br />

14. JANUAR – 21. APRIL 2013<br />

Museum für Angewandte Kunst Köln | An der Rechtschule | 50667 Köln<br />

www.makk.de | makk@stadt-koeln.de | T +49 (0) 221 221 238 60<br />

Medienpartner Kooperationspartner Förderer<br />

03


Meet the<br />

Builders<br />

of Quality<br />

DESIGN HAS A NEW PLACE: MCBW.DE 16.-24. FEB 2013<br />

Die Weltelite des Designs zu Gast in München: Kommen und erleben<br />

Sie internationale Konferenzen, tägliche Keynotes, Ausstellungen,<br />

Workshops, Showrooms, Ortsbesichtigungen und vieles mehr.<br />

Veranstalter Förderer Förderer Kooperationspartner Partner<br />

04<br />

Medienpartner<br />

Designfaszination in den schönsten Locations Münchens,<br />

unter anderem in der BMW Welt und im BMW Museum.<br />

Medienpartner Medienpartner Medienpartner Medienpartner


TITELBILD<br />

Helmut Palla, Chaise descendant un escalier (frei nach Duchamp), 2010<br />

| Foto: Helmut Palla<br />

editorial<br />

Drei vielsagende R's dominierten diesen Herbst den Deutschen<br />

Pavillon der Internationalen Architekturausstellung auf der Biennale<br />

in Venedig: Reduce, Reuse, Recycle.<br />

Man fordert von der Architektur eine „affirmative Haltung gegenüber<br />

dem Vorhandenen“, es geht um „Schrumpfung und Verkleinerung<br />

und um Revitalisierung, Umnutzung, Ergänzung in bestehenden<br />

Gebäuden...“.<br />

Das Bestehende wird als Ressource und Inspirationsquelle verstanden,<br />

die Begrenzung der Mittel wird als kreative Strategie wiederentdeckt<br />

und die Erfahrungen, die mit einem Design gemacht<br />

wurden, sollen nicht vergessen, sondern wieder in den großen<br />

brodelnden Topf der Ideen geworfen werden – eine Neuinterpretation<br />

unter Berücksichtigung der verflossenen Zeit. Redesign.<br />

Trotz dieses in Teilbereichen zu verzeichnenden Trends – das<br />

zwanghafte Herausschleudern (scheinbar) neuer Produktzyklen<br />

nicht mehr für das Nonplusultra der Gestaltung zu halten und<br />

den Griff in den Fundus nicht nur offen zu zeigen, sondern auch<br />

zu zelebrieren – besteht Uneinigkeit darüber, wie der Bezug auf<br />

Vorgänger und Traditionen auszusehen habe.<br />

Während Volker Albus eine Abkehr von den kämpferisch-ideologischen<br />

Statements der Siebziger- und Achtzigerjahre hin zu einem<br />

begrüßenswert pragmatisch-allgemeinverständlichen Umgang<br />

verzeichnet, ortet Nike Breyer gar eine „kulturelle Demenz“.<br />

Das Design nehme sich die Respektlosigkeit heraus, über eine<br />

kulturelle Symbolik als kreative Masse zu verfügen, ohne genau<br />

zu wissen, was es da eigentlich tue. Design solle allerdings den<br />

Nutzern und nicht dem Designerego dienen. Was nicht wirklich<br />

funktional den Geist des Originals atme, sei bestenfalls Kunst,<br />

aber kein gutes Design.<br />

In unserer Redaktion entzündete sich daraufhin eine interessante,<br />

immer verkopfter werdende Kontroverse um die Relevanz verschiedener<br />

Teppich- und Stuhlentwürfe, an deren Ende wir gewahr<br />

werden mussten, dass dieses Denken keineswegs außerhalb<br />

der allgegenwärtigen Wachstumsdoktrin steht. Denn es geht<br />

immer um neue Dinge, die immer neue Ressourcen verbrauchen,<br />

egal ob sie sich nun formal oder funktional auf Vorgänger beziehen<br />

oder nicht. Würde Redesign so wie in der Architektur verstanden,<br />

müsste es sich vielmehr um das Weglassen neuer Produkte kümmern<br />

und Redesigner würden Nutzungsprozesse unter die Lupe<br />

nehmen, um die Produktion neuer Artikel ganz zu verhindern.<br />

Kurz, man müsste sich mehr oder weniger vom Prinzip des<br />

Markts verabschieden.<br />

Die gesamte Redaktion hat sich daher im Sinne des „wahren“<br />

Redesigns dazu verpflichtet, dieses Jahr die Weihnachtsgeschenke<br />

vom Vorjahr erneut zu verpacken und wieder unter den Baum<br />

zu legen. Machen Sie mit!<br />

Einen frohen Jahreswechsel wünschen<br />

Björn Barg und Regina Claus<br />

05


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06


Inhalt<br />

08 ESSAY<br />

Volker Albus<br />

Die Vergegenwärtigung der Vergangenheit<br />

im zeitgenössischen Produktdesign<br />

16 THEMA<br />

Nike Breyer<br />

Reden über Re/Design<br />

24 PERSONA<br />

Im Gespräch mit Mark Braun<br />

Optimierte Dinge mit archetypischen Anlehnungen<br />

27 ARTEFAKT<br />

Gut gefunden<br />

29 TEXT<br />

Neu erschienene Bücher<br />

30 SPEZIAL<br />

Redesign<br />

32 TOPOS<br />

Maike Lefeldt<br />

Redesign in den eigenen vier Wänden<br />

35 KALENDER<br />

Für das Jahr 2013<br />

37 DESIGNREPORT<br />

kizuco Design aus Berlin und Brandenburg<br />

SAG+SAL<br />

39 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH<br />

Li-Chu Wu: Aus dem Körper für den Körper<br />

41 DIE GUTE ADRESSE<br />

Shoppingguide<br />

42 TIPPS<br />

Empfehlenswerte Ausstellungen und Events<br />

59 AGENDA<br />

Termine von Dezember bis Januar<br />

69 CONCOURS<br />

70 IMPRESSUM<br />

07


essay<br />

Volker Albus<br />

Die<br />

Vergegenwärtigung<br />

der Vergangenheit<br />

im zeitgenössischen<br />

Produktdesign<br />

Nehmen wir doch den Orientteppich, im deutschen Volksmund<br />

„Perser“ genannt. Für viele ist er das Relikt bürgerlicher Wohnkultur<br />

schlechthin. Wo er liegt, da wird gewohnt. Da stehen die<br />

Couchgarnitur, die Schrankwand und die Zimmerpflanze. Hier<br />

hat schon Adenauer gesessen. Hier benimmt man sich. Und<br />

auf den Tisch kommt nur das klassische Service: Meißen oder<br />

Nymphenburg. Kein Element verkörpert das etablierte „Wohnen“<br />

deutlicher als diese handgeknüpfte Botschaft aus dem Morgen -<br />

land, und ist doch zugleich eines, das wenig verstanden wird,<br />

damals wie heute. Dass Dichte der Knoten, Material und Herkunft<br />

den Preis bestimmen, ist bekannt, nicht aber, was die<br />

kryptische Ornamentik bedeuten könnte. Da müssen wir leider<br />

passen.<br />

08<br />

Aber seit geraumer Zeit funktioniert dieser domizile Wertekanon<br />

nicht mehr, wirkt einfach out. Schlimmer noch: Die Kinder, zumal<br />

die des bundesrepublikanischen Nachkriegsbürgertums begannen<br />

all das, was sie mit der elterlichen Wohnkultur in Verbindung<br />

brachten, als spießig und „reaktionär“ zu outen — um es im<br />

gleichen Atemzug auf ein subkulturelles Niveau herunterzufahren.<br />

Was einst ausschließlich der Repräsentanz situierten Wohlstands<br />

diente, wurde nun, Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger,<br />

einfach zur provozierenden Antikulisse umgewertet. Bürgerliche<br />

Interieurs wurden zu dem Ausweis antibürgerlicher Gesinnung:<br />

Was provozierte die Gemüter mehr, als in Jeans und Leder<br />

gehüllt und auf einem auf dem Flohmarkt billigst erworbenen<br />

„Perser“ sitzend einen Dreiblatt zu zünden?


„For me the traditional persian carpet was always the best carpet. So for this design I took a traditional pattern and at a specific point I stretched the<br />

pattern. The result is a work of art, combining centuries of art history in one piece.“ Richard Hutten, Playing with Tradition, 2008 | Foto: I+I Milano<br />

09


decompression chair, Matali Crasset, 2002 | Foto: Patrick Gries<br />

Aber damit nicht genug. Denn abgesehen davon, dass die etiketteresistenten<br />

Jünger der Protestkultur dieses ehrwürdige<br />

Zentrum etablierten Wohnbefindens allein schon durch ihr „ungezogenes“<br />

Verhalten demonstrativ entwürdigten — wobei sie<br />

damit dem ursprünglichen Sitzverhalten auf und mit diesen Teppichen<br />

jedoch wesentlich näher kamen — und die edlen Erbstücke<br />

auf Flohmärkten verramschten; auch der Großhandel<br />

trimmte in der Folge das einstige Wertobjekt mittels Rabatten,<br />

Räumungsaktionen und marktschreierischen Anzeigenkampagnen<br />

mehr und mehr auf Billigprodukt. Und obendrein gibt es<br />

ja noch die vornehmlich türkischen Kolonialwarenhändler, die<br />

ihre angestammte Kundschaft mit einschlägig ornamentierter<br />

Meterware versorgen, strapazierfähig und abwaschbar, mit alles<br />

anderem als mit deutschem Nadelfilz also.<br />

Kurzum: wohl kaum einem Element unserer Einrichtungskultur<br />

wurde in den vergangenen Dekaden derart gründlich jeder Aspekt<br />

seiner ursprünglichen Bedeutung ausgetrieben wie dem<br />

Orientteppich. Und kaum jemand wäre sonderlich erstaunt,<br />

wäre der so arg Gefledderte vollkommen von der Bildfläche<br />

verschwunden. Aber weit gefehlt, genau das Gegenteil ist der<br />

Fall: Er ist präsent wie selten zuvor, zwar nicht als Fortschreibung<br />

seiner selbst, in seiner klassischen Ausformung, aber als Vorlage,<br />

als Motiv- und Ideengeber, als Versatzstück einer unprätentiösen,<br />

aufgeklärten, multikulturellen Gegenwart.<br />

Die Designerin Katrin Sonnleitner zum Beispiel übersetzt die typische<br />

Ornamentik in ein Puzzle, das heißt, sie erreicht diese<br />

Ornamentik durch das Auflösen und das symmetrische Zusammenfügen<br />

formal immer gleicher, aber farblich unterschiedlicher<br />

Puzzleelemente. Wie der Nutzer die Teile zusammenfügt, ist<br />

ihm überlassen, er muss allerdings, will er ein orienttypisches<br />

Bildmotiv kreieren, die hierfür eingeführten Abstufungen und<br />

Strukturen berücksichtigen. Hält man sich nicht daran, legt man<br />

die Puzzleteile also nach einer reinen Farbsortierung in Streifen<br />

oder Quadraten an, bekommt man etwas völlig Anderes —<br />

aber auch etwas wesentlich Langweiligeres.<br />

Nicht minder aufgeklärt und im wahrsten Sinne säkularisiert erscheint<br />

der Vorschlag der <strong>Ho</strong>lländerin Wendy Plomp. Auch sie<br />

10<br />

befasst sich mit dem Orientteppich, auch sie überträgt das historisch<br />

so beschwerte Motiv in einen eher profanen Gattungsbereich:<br />

Sie bedruckt großformatige Versandkartons innseitig<br />

mit ein-, zwei- oder dreifarbigen, an Orientteppiche erinnernde<br />

Muster. Das ist für den Empfänger eine schöne Überraschung,<br />

und diese „Message in a Box“ hat noch eine weitere praktische<br />

Funktion: Die Kartons können, komplett aufgefaltet, als temporär<br />

einzusetzender Gebetsteppich genutzt werden, denn schließlich<br />

bleibt die Innenseite solcher Behältnisse von äußerlichen Transportbeanspruchungen<br />

zumeist verschont. Das erscheint sehr<br />

profan, ja fast blasphemisch: Karton, Gebetsteppich, temporär<br />

nutzbar; aber wenn auch Kunststoffware von der Rolle sein<br />

kann, dann auch ebenso Karton.<br />

Ganz der materiellen Tradition verhaftet bleibt dagegen Richard<br />

Hutten. Doch auch seine aktualisierte Version des Statthalters<br />

der Wohnkultur wirkt alles andere als vertraut. Hutten zeigt nämlich<br />

den Ausschnitt eines solchen Teppichs und lässt so das<br />

von ihm gewählte Motiv nur zu einem Viertel knüpfen. Das Übrige,<br />

also den weitaus größeren Teil des Teppichs, legt er dagegen<br />

als sehr feines, präzise eingehaltenes Nebeneinander der<br />

im ornamentalen Viertelverwendeten Wollfäden an. Playing with<br />

Tradition betitelt Hutten seine Einlassung und trifft damit ziemlich<br />

genau die Art und Weise seines Umgangs mit der Vorlage.<br />

Gleichwohl deckt dieses „Spielen mit der Tradition“ den Ansatz<br />

dieser jungen Designer nur zum Teil ab, denn hier wird ja nicht<br />

nur mit der Tradition, im Wesentlichen mit der ornamentalen Typologie<br />

gespielt, sondern auch mit unserer heutigen Beziehung<br />

und vor allem — siehe Sonnleitner und Plomp — mit der zunehmenden<br />

Profanisierung dieses einst zum Wahrzeichen einer<br />

noblen Einrichtungskultur erhobenen Bodenbelags.<br />

Alles Schnee von gestern?<br />

Angesichts der Fülle des Materials nun von einem Trend zu<br />

sprechen, wäre untertrieben, zumal dieser Begriff lediglich ein<br />

temporäres, oft nur saisonales Phänomen bezeichnet. Und davon<br />

kann man mit Blick auf dieses Sujet kreative Rückbesinnung<br />

bestimmt nicht mehr sprechen: Allein in der Ausstellung new<br />

olds werden drei weitere, nicht minder unbeschwerte Teppich-<br />

Interpretationen gezeigt, und es wäre ein Leichtes gewesen,


dieses Segment auf zwanzig und mehr Positionen auszudehnen.<br />

Hinzu kommt, dass sich die Generation der heute Dreißig-, Vierzigjährigen<br />

keineswegs auf die Überarbeitung dieses markanten<br />

Musters beschränkt. Sie lässt sich vielmehr ebenso lustvoll von<br />

anderen Ikonen und Insignien vergangener Epochen inspirieren:<br />

von Hirschgeweih und Kuckucksuhr, von Barock und Bauhaus,<br />

von Meißen und Memphis, kurzum von nahezu jedem domizilen<br />

Signifikat, von jeder Stilrichtung, die sich durch eine gewisse<br />

Eindeutigkeit auszeichnet. Und ebenso unvoreingenommen bemächtigt<br />

sie sich vermeintlich „alter“ Techniken, dem Weben,<br />

Flechten und Sticken, der Glasbläserei, allen nur denkbaren<br />

Handwerkstechniken der <strong>Ho</strong>lzbearbeitung und natürlich auch<br />

den dazugehörigen Materialien wie rustikalem Knüppelholz, Rattan<br />

oder Emaille.<br />

Nun sind solche Rückgriffe auf vergangene Dekaden und deren<br />

formale Physiognomien nichts Neues. Neben der bereits an -<br />

gesprochenen Protestkultur der Siebziger wäre hier, mit Blick<br />

auf Strömungen der jüngeren Vergangenheit, vor allem das<br />

Desi gn der Achtziger — und hier wiederum das des deutschen<br />

und des französischen Nachwuchses — zu nennen. Sowohl<br />

hier in Deutschland wie jenseits des Rheins setzte man sich geradezu<br />

obsessiv mit der heimischen Wohnkultur auseinander,<br />

wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. Denn während die<br />

jungen Franzosen, allen voran Philippe Starck, die großbürgerliche<br />

Ausstattung des Elternhauses mit sehr viel Fingerspitzengefühl<br />

modernisierten, kultivierten die Designer aus Berlin, Hamburg,<br />

Köln und Düsseldorf eine eher kritische, bisweilen sarkastische<br />

Position gegenüber allem, was nach Gestern aussah.<br />

Und dann muss man natürlich auch die vornehmlich in der Architektur<br />

angesiedelte sogenannte Postmoderne nennen, die<br />

geradezu wolllüstig ganz bestimmte klassische Motive wie Bogen<br />

und Säule — Kapitell — zu immer neuen, aber zu immer irgendwie<br />

gleichen Kulissen einer bedeutungsschwangeren Hall<br />

of Fame zusammenbosselte.<br />

Also alles „Schnee von gestern“? Ja und Nein. Denn sowohl<br />

die Distanz artikulierende Flohmarktkultur der Sechziger- und<br />

Siebzigerjahre, als auch die deutliche Kommentare formulieren-<br />

den Entwürfe der Achtzigerjahre und die an einem überbordenden<br />

Manierismus zu Grunde gegangene Postmoderne begründeten<br />

sich allesamt über eine mehr oder weniger konstruierte<br />

Beziehung zu einem altbekannten Formenvokabular, über eine<br />

mehr oder weniger bewusst entwickelte Ideologie. Und ein solch<br />

theoretischer, alle Entwurfskonzepte umspannender Überbau<br />

geht dem stilistischen, äußerst heterogenen Remix unserer Tage<br />

völlig ab. Ein Manifest, ein „Ziele“ formulierendes „Thesenpapier“<br />

oder auch nur eine im grundsätzlichen Entwurfsgebaren auszumachende<br />

kollektive Aufbruchstimmung wird man heute vergebens<br />

suchen. Und das nicht zuletzt deshalb, weil solche Papiere<br />

oder Stimmungslagen zumeist nicht nur etwas komplett<br />

„Neues“ fordern, sondern dieses vornehmlich auch aus der radikalen<br />

Ablehnung des vermeintlich „Alten“ ableiten: Stichwort<br />

Moderne, Stichwort Dekonstruktivismus. Und davon kann mit<br />

Blick auf die hier vorgestellten Arbeiten keine Rede sein. Diese<br />

Schlussfolgerung legt zumindest der genaue Blick auf den Säulenheiligen<br />

der Wohnkultur, auf den schon näher besichtigten<br />

Orientteppich nahe. Aber was ist mit den anderen historisch<br />

aufgeladenen Motiven, mit Hirschgeweih und Kuckucksuhr, mit<br />

Barock und Bauhaus, mit Meißen und Memphis? Bestätigt sich<br />

hier die konstatierte Ideologiefreiheit? Und was wären darüberhinaus<br />

die auszumachenden Gemeinsamkeiten? Und, ganz<br />

grundsätzlich gefragt, gibt es überhaupt welche?<br />

Von Barock bis Bauhaus<br />

Betrachten wir also noch einige andere in dieser Ausstellung<br />

new olds präsentierten Arbeiten. Die Designerin Silvia Knüppel<br />

beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Schrank, und zwar mit<br />

dem klassischen Irgendwie-Barock-Modell. Ganz besonders<br />

als Gelsenkirchener Barock hat dieser Modelltyp Karrieregemacht;<br />

wir alle kennen ihn als schweres, wuchtiges Teil. Und<br />

auf den ersten Blick verströmt auch Knüppels Version „Drückeberger“<br />

nicht gerade Leichtigkeit. Aber dieser Schrank ist alles<br />

andere als schwer: er besteht aus Schaumstoff, genauer gesagt,<br />

der Schrank ist als ganzer, massiver Schaumstoffblock gearbeitet,<br />

keine Türen, keine Schubfächer, kein Innenraum, ein<br />

Block. Und trotzdem funktioniert er, allerdings anders als die<br />

üblichen Tür-Schubladen-Modelle. Die Designerin hat diesen<br />

Schaumstoffblock mit zahlreichen Einschnitten versehen, in die<br />

11


Drückeberger, Silvia Knüppel, 2007 | Foto: Michael Anhalt<br />

12


man alles Mögliche hineinstecken kann: Kleidungsstücke (nicht<br />

unbedingt gebügelte Anzüge), Zeitungen, CDs, Schmuck, also<br />

einfach so ziemlich alles, was man in einem jungen Haushalt<br />

überall und nirgends hinlegt. Ein Ordnungsmöbel also, kein<br />

Schrank, wie man ihn aus Gelsenkirchens seligen Zeiten bestens<br />

kannte, aber einer, der seinen Zweck erfüllt — und doch noch<br />

ein wenig an Oma und Opa erinnert.<br />

An Omas Küche erinnern auch die „POLKA pots“ der beiden<br />

Österreicherinnen Marie Rahm und Monica Singer. Aber man<br />

erkennt sehr schnell, dass es sich keineswegs um alte Erbstücke<br />

handelt. Rahm und Singer variieren das Thema Griff. Sie statten<br />

die Einzelteile ihrer Pot-Kollektion — zwei Töpfe, ein Sieb, eine<br />

Tasse und eine Vase — mit einer zumeist im Kreis angeordneten<br />

Vielzahl von Griffen aus. Das ist nicht nur höchst dekorativ, sie<br />

erreichen dadurch, wie im Fall des dank der Griffe aufgeständerten<br />

Siebs, auch eine Neudefinition dieses Alltagsgeschirrs:<br />

Marie Rahm und Monica Singer haben die Griffe umlaufend an<br />

der Unterseite des Siebs angebracht und verwandeln es so in<br />

eine Art aufgeständerte Schale. Praktisch.<br />

Mit Funktionalität gemeinhin überhaupt nichts zu tun hat dagegen<br />

solch traditionsbelastetes Wohnaccessoire wie das Tiergeweih,<br />

samt Kopf. Eigentlich zählt es zusammen mit dem drapierten<br />

Bärenfell zu den absoluten No-gos der Wohnwelt. Nicht<br />

so bei dem schweizerisch-belgisch-französischen Trio BIG GA-<br />

ME mit Grégoire Jeanmonod, Elric Petit und Augustin Scott de<br />

Martinville. Ihre Interpretationen dieser Großwildjagdtrophäe, die<br />

Animaux, sind nicht nur sehr tierfreundlich, sondern zudem äußerst<br />

originell, einfach und preiswert. Sie bestehen aus ineinandergesteckten<br />

Sperrholzplatten, die dem Umriss desjeweiligen<br />

Quer- oder Längsschnittes durch den fiktiven Kopf des Elchs<br />

oder Rothirsches entsprechen. Jeder, der solch ein Geweih<br />

sieht, freut sich dementsprechend nicht nur darüber, dass hier<br />

wieder ein Tier weniger den Kopf hinhalten musste, sondern<br />

auch über diese nonchalante Alternative. So kann es eben auch<br />

gehen.<br />

Kein durchgehendes Rezept, nirgends<br />

Aber nicht nur mit den Wahrzeichen der Einrichtungskultur wird<br />

heftig gespielt, auch mit dem Wahrzeichen, dem Element der<br />

Designkultur schlechthin: dem Stuhl. Allein in dieser Ausstellung<br />

sind 23 verschiedene Variationen über den Stuhl versammelt,<br />

und, ähnlich wie bei den vorherigen Beispielen: kein Stuhl gleicht<br />

dem anderen, kein durchgehendes Rezept, nirgends. Mal wird<br />

ein altes und wahrscheinlich völlig abgewetztes Stilmöbel mittels<br />

silbernen Tapes auf hochwertig getrimmt (COMPANY), mal wird<br />

mit weiß lackiertem Knüppelholz Barock simuliert (Bo Reudler),<br />

mal sind es einfachste Schaumstoffwulste, die an schwülstigste<br />

Boudoirs erinnern (Frank Willems) oder es werden die vertrauten<br />

Klassiker-Materialien wie Wellpappe, Polypropylen und Schichtholz<br />

durch Rattan ersetzt. Die Strategien und die Materialien<br />

sind so unterschiedlich wie die Modelle, an denen sie exerziert<br />

und eingesetzt werden. Gemeinsam ist diesen Entwürfen, dass<br />

sie durchwegs sehr konzentriert, sehr passgenau eingesetzt<br />

werden. Die Mittel und die Wege wirken nie redundant: wenn<br />

etwa nur mittels Material verfremdet wird, dann tatsächlich auch<br />

nur auf diese Weise, aber das konsequent. Und hat man sich<br />

erst einmal diesen sehr ungewöhnlichen Transformations -<br />

attacken ergeben, fragt man sich: Warum eigentlich nicht? Was<br />

spricht gegen die Anwendung von Tape, wenn es um das Kaschieren<br />

eines abgewetzten Polsters geht, warum sollte man<br />

barocke Schnörkel nicht durch wurzeliges Naturholz ersetzen,<br />

und lassen sich mit einem Werkstoff wie Rattan nicht tatsächlich<br />

ähnlich wegweisende Konstruktionen realisieren, wie sie die<br />

hierpersiflierten Klassiker von Thonet, Panton und Eames darstellen?<br />

Bevor wir versuchen, ein Fazit bezüglich vermeintlicher Gemeinsamkeiten<br />

zu ziehen, sollten wir uns noch mit einer Epoche<br />

beschäf tigen, die nicht ganz so offensichtlich der Kategorie Tra -<br />

dition zuzuordnen ist wie „Geweih“, „Barock“, „Perser“ oder<br />

„Emaille“, die man bislang als ewig zeitgenössisch qualifiziert<br />

hat: mit der Moderne und all dem, was wir in Architektur und<br />

Design mit dieser Phase des Aufbruchs in Verbindung bringen.<br />

Blasius Osko und Oliver Deichmann haben sich eingehend mit<br />

dem Prototyp des „modernen“ Designs, mit den Freischwingern<br />

von Marcel Breuer und Mart Stam befasst und haben 2009 mit<br />

dem Straw Chair eine stupende Weiterentwicklung vorgestellt,<br />

stupend deshalb, weil sie nur ein Detail verändert haben, wenn<br />

nicht sogar das entscheidende. Denn die bekannte Silhouette<br />

entsteht bei ihrem Stuhl nicht durch die Biegung des Rohres.<br />

Vielmehr knicken sie das Rohr in einer Art und Weise, wie man<br />

das von Strohhalmen kennt, daher der Name. Knickt man nämlich<br />

einen solchen Halm um einen 45-Grad-Winkel, erhält man<br />

einen stabilen 90-Grad-Verlauf, also genau den Verlauf, der für<br />

fast alle Eckpunkte des berühmten Freischwingers typisch ist.<br />

Und es funktioniert zumindest bei den ersten, keiner massenhaften<br />

Belastung ausgesetzten Prototypen. Aber ganz unabhängig<br />

davon, ob dereinst ein derart modifiziertes Modell des<br />

Allzeitklassikers Freischwinger in Serie geht oder nicht, festzuhalten<br />

bleibt, dass Osko + Deichmann mit diesem Vorschlag<br />

etwas absolut Außergewöhnliches gelungen ist. Denn im Design<br />

wird man zweifellos nur wenige Konstruktions- oder auch Stilprinzipien<br />

finden, die derart präzise in das allgemeine Wissen<br />

eingebrannt sind wie die Biegetechnik der Stahlrohr-Freischwin-<br />

Straw Chair, Osko+Deichmann, 2009 | Foto: Oliver Deichmann, Blasius Osko<br />

13


14<br />

K S<br />

SEHEN.<br />

STAUNEN.<br />

Erstklassiges Kunsthandwerk, hohe Handwerkskunst und kunstvolles Design zum Anfassen<br />

und Mitnehmen. Besuchen Sie unsere einzigartigen Sonderschauen EXEMPLA (in diesem Jahr<br />

zum Thema „Handwerk bewegt“), TALENTE, MEISTER DER MODERNE und SCHMUCK.<br />

Willkommen auf der «Handwerk & Design».<br />

6. bis 12. März 2013<br />

Messegelände München<br />

www.ihm-handwerk-design.com


Mono Thone, Martino Gamper, 2010 | Foto: Anna Arca<br />

ger. Und genau diese Selbstverständlichkeit wird hier nicht nur<br />

überwunden, es wird der Technik des Biegens ein vollkommen<br />

adäquates Prinzip gegenübergestellt: die Silhouette bleibt erhalten,<br />

nur die Ecken werden geknickt statt gebogen. Das ist<br />

alles. Grandios.<br />

Profaner Blick zurück<br />

Nicht nur hier, sondern auch in all den anderen angeführten<br />

Beispielen erkennen wir die Vorlage klar und deutlich wieder.<br />

Aber wir erkennen ebenso, dass weder etwas 1:1 kopiert, irgendwie<br />

imitiert oder konserviert wird.<br />

Die Vergangenheit oder genauer, die Formen der Vergangenheit<br />

sind allgegenwärtig. Aber sie werden weder verklärt noch verballhornt,<br />

noch als historisches Charakteristikum, als selbstreferentielles<br />

Zitat freigestellt, umso als dekoratives Aperçu das<br />

wie auch immer gepolte Publikum zu erbauen. Sie werden —<br />

und das beschränkt sich keineswegs auf die hier angesprochenen<br />

Arbeiten — im besten Sinne alltagstauglich und allgemeinverständlich<br />

vergegenwärtigt. Diese mit den unterschiedlichsten<br />

Vergangenheitsformen korrespondierenden Arbeiten sind erkennbar<br />

von heute, sei es in Bezug auf den Entwurfsprozess,<br />

die Konfiguration, das Material, die Art der hochtechnologischen<br />

Herstellung, ihre Funktion oder die Art und Weise, wie wir mit<br />

ihnen umgehen. Im Prinzip geht es in all diesen Arbeiten also<br />

um das Weiterentwickeln, das Fortschreiben tradierter Techniken<br />

und tradier ter Formen. Die Vergangenheit beziehungsweise das,<br />

was sie an in jeder Hinsicht bewährten und natürlich auch an<br />

emotions-fördernden Vorgaben bereithält, wird als eine Art Fundus<br />

verstanden, dessen man sich durchaus bedienen kann und<br />

bedienen sollte. Denn dieser wird verstanden, er schafft Identifikation<br />

und Authen tizität. Und zudem wird gerade an der Form<br />

der Ver- und Bearbei tung auch die aktuelle Entwicklung, die<br />

Veränderung eines gesellschaftlichen Bewusstseins kenntlich<br />

gemacht — und wenn dies nur in der Transformation eines<br />

Hirschgeweihs geschieht. Kurzum: An nichts wird die Ankunft<br />

im und das Bekenntnis zum Heute so deutlich wie am souveränen<br />

und aufgeklärten, um nicht zu sagen am profanen Umgang<br />

mit den Errungenschaften des Gestern.<br />

Als führende deutsche Institution im internationalen Kunst- und Kulturaustausch<br />

konzipiert und organisiert das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) weltweit<br />

Ausstellungen zu deutscher Kunst, Architektur, Design, Fotografie und Film.<br />

Anlässlich der 2011 von Volker Albus kuratierten Tournee-Ausstellung entstand<br />

die Begleitpublikation „new olds, Design Im Spannungsverhältnis Zwischen<br />

Tradition Und Innovation“, Hg. ifa e.V., Stuttgart und Elke aus dem Moore,<br />

avedition, 2011 (siehe Rezension S.29). Auszug mit freundlicher Genehmigung.<br />

15


thema<br />

Nike Breyer<br />

Reden über<br />

Re/Design<br />

Befreiung oder Disziplinierung | auf der Suche nach<br />

einem kulturrelevanten Design<br />

„Noch eine Krise kann wirklich niemand gebrauchen. Gerade erfindet<br />

sich die Finanzwelt neu. Die Bahn steht vor schweren Zeiten.<br />

Und nun soll auch noch das gute historische Erbe angezweifelt<br />

werden?“ Dieser Stoßseufzer kommentiert nicht etwa<br />

aktuelle kulturpolitische Maßnahmen, sondern eröffnete Überlegungen,<br />

mit denen sich die Designkritikerin Birgit S. Bauer im<br />

Juni 2009 der Ausstellung „Nullpunkt. Nieuwe German Gestaltung“<br />

im Museum MARTa Herford zu nähern versuchte. „Oder<br />

ist die Krise letztlich der Beweis für das Nichtfunktionieren all unserer<br />

kalkulierten Vernunft und technischen Funktionalität“, spekulierte<br />

Bauer weiter. So sehe dies jedenfalls der belgische Kurator<br />

der Ausstellung Max Borka, der in Herford jedoch im Besonderen<br />

die Ursachen für eine gegenwärtige „Krise des Design“ unter die<br />

Lupe nehmen wollte. Sein Fazit: Das Erbe von Werkbund und<br />

Bauhaus trügen die Schuld, indem vor allem in Deutschland<br />

durch „starre Programmatik“ eine Weiterentwicklung gelähmt<br />

würde. Dennoch läge genau in dieser Programmatik zugleich ein<br />

ominöser „Nullpunkt des deutschen Design“, von dem aus ein<br />

neues „Design ohne Beschränkungen“ möglich werde.<br />

Zwar bleibt Borkas kausale Ableitung einer gefühlten „Krise des<br />

Design“ von einem vermeintlichen „Nichtfunktionieren unserer<br />

16<br />

kalkulierten Vernunft“, also letztlich einer Krise der Vernunft, eine<br />

süffig klingende Behauptung, die die tatsächlichen handfest finanztechnischen<br />

Gründe für das aktuelle Krisenszenario elegant<br />

ausblendet. Auch die berufene Notwendigkeit eines neuen<br />

schrankenlosen Design bleibt Ansichtssache. Doch mit seinem<br />

vagen Unbehagen an den Strategien der Gegenwart und an unserem<br />

Umgang mit zeitgenössischem Design fügt sich Borka in<br />

ein verbreitetes allgemeines Unwohlsein, in dessen Folge sich<br />

zuletzt die Anläufe mehrten, dieses zum öffentlichen Thema (Diskussionsrunden,<br />

Ausstellungen etc.) zu machen. Neben dem Ruf<br />

nach einem eigenen deutschen Designmuseum, den 2011 der<br />

Rat für Formgebung erstmals formuliert hat und worüber er seither<br />

öffentlich diskutieren (und kalkulieren) lässt, ergreifen auch Protagonisten<br />

aus Lehre und Forschung nun vermehrt das Wort.<br />

Nach dem Pluralismus<br />

Die Ansätze des Nachdenkens und Überdenkens sind dabei vielfältig.<br />

Während Borka holzschnittartig eine Dogmatisierung klassisch-moderner<br />

Designpositionen für die diffuse Unentschlossenheit<br />

des zeitgenössischen Design verantwortlich macht und<br />

dieses mit kämpferischem Pathos aus dem Gefängnis der genormten<br />

Vernunft herausführen will, argumentiert Prof. Fritz Frenk-


Mit der Rauminstallation „Hallo Biedermeier", Vienna Design Week 2009 im <strong>Ho</strong>fmobiliendepot Möbel Museum Wien, übersetzte Robert Rüf das Wohn- und Lebensgefühl<br />

des Biedermeier in die Gegenwart | Foto: Michael Stelzhammer<br />

17


Hölzerne Stabellen (Bauernstühle) mit Schalensitz-Anmutung für die Seilbahn Bezau, Robert Rüf, Industrial Design, Architektur: Markus Innauer, Bernd Frick<br />

| Foto: Adolf Bereuter<br />

ler, Inhaber des Lehrstuhls Industrial Design an der Technischen<br />

Universität München, in die genau entgegengesetzte Richtung.<br />

Statt einer „Befreiung“ von Gestaltung fordert Frenkler eine zeitgemäße<br />

Disziplinierung der Design-Aufgaben, also gewissermaßen<br />

ein Redesign von Design und, damit verbunden, eine professionellere<br />

Vermittlung der dafür notwendigen Qualifikationen<br />

in der Ausbildung: „Ich halte die gesellschaftliche Relevanz von<br />

Produkten für das Wichtigste“, betont der Verfechter eines neuen<br />

Funktionalismus. Design müsse darum in erster Linie leisten, das<br />

Leben im Ganzen betrachtet einfacher zu machen. In der Realität<br />

sei es dagegen oft so, dass bei vielen Produkten die Funktion<br />

nicht mehr nachvollziehbar ist. Auch Werkstoffe würden zu häufig<br />

unintelligent eingesetzt. Das sei nicht nur dumm und respektlos<br />

gegenüber dem Material, sondern oft sogar kontraproduktiv. Bei-<br />

18<br />

spielsweise werde Carbon häufig gar nicht aus technischen Gründen,<br />

sondern aus modischen Gesichtspunkten verarbeitet. So<br />

sei etwa überlegenswert, ob sein Einsatz an einem Fahrrad für<br />

den Alltagsgebrauch wirklich sinnvoll ist, wenn im Gegenzug etwas<br />

mehr Gewicht nur den (meist gewünschten) Trainingseffekt<br />

befördere. Es bestehe auch keine Notwendigkeit, die Form von<br />

Produkten ständig zu verändern, wie es in der Mode oder bei<br />

den Autos ständig passiere. Frenkler spitzt zu: „Wenn etwas<br />

langfristig Bestand hat, ist es Design.“ Und Design ist eben nicht<br />

Marketing. Ziel von Design ist auch nicht Verkaufsförderung, sondern<br />

sinnvolle Produkte für Menschen zu schaffen. Eine Herausforderung,<br />

die in letzter Zeit oft vergessen wurde: „Da müssen<br />

wir so manche unserer Handlungsweisen überdenken“ und uns<br />

fragen, was kommt nun „nach dem Pluralismus.“


Vergegenwärtigung der Vergangenheit<br />

Auch Volker Albus, der wahrscheinlich bekannteste Protagonist<br />

des „Neuen deutschen Design“ und seit 1994 Professor für<br />

Produkt design an der Staatlichen <strong>Ho</strong>chschule für Gestaltung in<br />

Karlsruhe, plädiert dafür, über Design neu und anders nachzudenken.<br />

Förderung von gutem Design sei wichtig. Ebenso wichtig<br />

sei aber das Erkunden und Begreifen von Design als Lebens -<br />

äußerung und Bestandteil der Kultur, das außerdem eng mit<br />

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der jeweiligen Zeit verbunden<br />

sei.<br />

Albus gehört damit zu denen, die die Gründung eines Designmuseums<br />

in Deutschland energisch befürworten. An einem derartigen<br />

Ort könnten über die reine Sammlungstätigkeit hinaus neue<br />

Möglichkeiten des Nachdenkens und ein Transfer von entsprechendem<br />

Wissen in die Gesellschaft organisiert werden: „Man<br />

kann heute nicht mehr nur Stühlchen ins Museum stellen“, provoziert<br />

Albus. „Wir müssen über den Designbegriff reden.“ Er<br />

selbst tut dies als Autor und Herausgeber von Büchern, in Zeitschriftenbeiträgen<br />

und über das Medium Ausstellung. Um den<br />

Beitrag von Design zur kulturellen Kontinuität und für die gesellschaftliche<br />

Kohäsion genauer zu beleuchten, hat Albus 2011 das<br />

Projekt „new olds. Design im Spannungsverhältnis zwischen Tradition<br />

und Innovation“ organisiert, das er zusammen mit dem Institut<br />

für Auslandsbeziehungen realisierte. Die Ausstellung und<br />

die gleichnamige Begleitpublikation versammelte über 60 Objekte<br />

von 45 Designern, in deren Arbeiten, wie Albus im Vorwort der<br />

Publikation ausführt, „die Vergegenwärtigung der Vergangenheit<br />

19


20<br />

im zeitgenössischen Produktdesign“ zu spüren sei. Das Studium<br />

der gezeigten Arbeiten fällt nach diesem Versprechen jedoch<br />

ernüchternd aus und deutet auf ein grundsätzliches Dilemma.<br />

Entweder haben die hier versammelten Designerinnen und Designer<br />

den angesprochenen Stellenwert einer empathischen<br />

Auseinandersetzung mit den historischen Vorlage nicht ermessen,<br />

oder aber sie sind derart mit ihrem Designer-Ego beschäftigt,<br />

dass ihnen schlicht die Fähigkeit dazu abhanden gekommen<br />

ist.


Respektvoller Gruß an den Marktplatz in Venedig. Installation „Replika“ von Ayzit Bostan und Gerhardt Kellermann für die Arkadengänge am Münchner <strong>Ho</strong>fgarten, 2012<br />

| Foto: Gerhardt Kellermann<br />

Kulturelle Demenz<br />

Zwar philosophiert Albus gewohnt eloquent über Theorie und<br />

Praxis des Design – dieses Mal also über das „Relikt bürgerlicher<br />

Wohnkultur schlechthin“, den Orientteppich, umgangssprachlich<br />

auch „Perser“ genannt. Wo immer der liege oder gelegen habe,<br />

so Albus schelmisch, da werde gewohnt. Dabei sei der kulturelle<br />

Kanon, zu dem er einmal gehört habe, jedoch schon lange verblichen,<br />

nicht zuletzt durch beherztes Nachtreten der „Jünger<br />

der Protestkultur“, die ihn als spießig und reaktionär befanden<br />

und aus den elterlichen Nachlässen entsorgten. Doch anstatt<br />

von der kulturellen Bildfläche zu verschwinden, sei der Perser<br />

„präsent wie selten zuvor“, bescheinigt uns Albus, „zwar nicht<br />

als Fortschreibung seiner selbst, aber als Vorlage, als Motiv- und<br />

Ideengeber.“ Wirklich? Bis auf Albus‘ eigenen Pixel-Perser-Entwurf,<br />

der trotz des spaßigen Namens gediegenes Handwerk mit<br />

einer klassisch schönen Farbstudie bietet, zeugt keiner der weiteren<br />

gezeigten Perser-Redesigns von der angekündigten Auseinandersetzung<br />

mit der Vorlage auf Augenhöhe.<br />

21


22<br />

tät<br />

tat<br />

«lichtbox»<br />

für das Fensterfarbenspiel<br />

«diskiness»<br />

Infos und Online-Shop: www.taet-tat.ch<br />

Das gilt für Katrin Sonnleitners putzigen Puzzle-Perser, den sie<br />

vom werthaltigen Wohnwerkzeug zu einer kindergartenbunten<br />

Puzzle-Matte dekomponiert hat, ebenso wie für das Perserfell<br />

getaufte Billigimitat eines Orientteppichs in Kuhfellform, wie es<br />

sich Sebastian Herkner zurecht gestanzt hat.<br />

Selbst der handwerklich erlesene Playing with Tradition-Teppichentwurf<br />

von Richard Hutten bricht die delikate Ornamentik nach<br />

einem Drittel der Fläche abrupt ab und läuft in unterkomplexen<br />

Farbstreifen weiter. Als Design, das unseren Alltag möblieren soll,<br />

wirkt dieser Traditionsbruch verstörend, jedenfalls auf all jene, für<br />

die Dekonstruktion noch keine 0815-Attitüde ist. Auch wenn Hutten<br />

sein Störmanöver ganz bewusst als Kunst deklariert, offenbart<br />

diese Strategie eine kulturelle Demenz. Hier sind zwar nicht die<br />

traditionellen Formen, aber das Bewusstsein von deren Integrität<br />

abhanden gekommen.<br />

Zerstückeln, Entkernen, Überschreiben<br />

Aber auch unter den Schrank-, Stuhl- oder Wohnaccessoire-<br />

Designs der new olds-Sammlung kaum Überzeugendes. Wenige<br />

Ausnahmen bestätigen die Regel: Martino Gampers MonoThone,<br />

der den kulturellen Wandel über seine hybride Konstruktion sichtbar<br />

macht, der Knicken-statt-Biegen-Freischwinger von Osko+<br />

Deichmann, an dem Stahlrohr technisch und optisch ohne Funktionsverlust<br />

neu verarbeitet wurde und last not least Neuinterpretationen<br />

der Gattung Polstersessel, für die Matali Crasset und<br />

Frank Willems die Kommunikations- und Komfortfunktion sichtbar<br />

auseinander dividiert haben. Der Rest ist Effekthascherei. Ob<br />

Marten Baas‘ mehr oder weniger originelle Eure-Armut-kotztmich-an-Ausführung<br />

des MonoblocChair in Edelholz (Plastic<br />

Chair in Wood), die neokitschigen Laubsäge-Jagdtrophäen von<br />

Martinville/Jeanmonod/Petit, eine zweckfreie, dafür raumgreifende<br />

Schrankattrappe aus Schaumstoff von Wendy Plomp<br />

oder das postmodern aufgewärmte Kochkunstgeschirr von<br />

Rahm/Singer – die Mehrzahl der Entwerfer scheint sich keineswegs<br />

für den Geist ihrer Vorlagen zu interessieren und frönt<br />

lieber kindlichen Allmachtsphantasien, indem sie die Möbelkörper<br />

durch Zerstückeln, Entkernen, Verleimen oder Überschreiben<br />

veralbert und misshandelt.<br />

Funktion funktioniert überall<br />

Während ein Brush-up oder Redesign von Firmenlogos üblicherweise<br />

nur einmal vorgenommen wird, um die Botschaft der<br />

Marke anschließend visuell prägnanter oder moderner zu transportieren<br />

(Agentur für Arbeit, ZDF, Lufthansa, Salamander Schuhe<br />

u.ä.) folgen Redesigns bei Möbeln einer anderen Strategie.<br />

Ähnlich wie die Kulturtechnik des Kopierens alter Meister, die in<br />

der Kunstausbildung früher (und von der Modedesign-Professorin<br />

Vivienne Westwood bis heute) als unverzichtbar eingefordert<br />

wurde, schärft die Beschäftigung mit Wesen, Zweck und<br />

Symbol/Wert eines traditionellen Möbels den Blick und verhilft<br />

zur kulturellen Standortbestimmung: Wo waren wir einmal? Wo<br />

stehen wir heute? Was hat ein Perserteppich dem Leben früher<br />

an Qualität, Symbolwert und Wohnlichkeit geben können? Leistet<br />

er das heute noch? Wie könnte ein „Ehebett“ 2013 aussehen?<br />

Funktioniert ein „Wirtshausstuhl“ auch in einer Appartement-<br />

Küche?<br />

Fritz Frenkler propagiert nicht nur einen neuen Funktionalismus,<br />

sondern ist auch überzeugt, dass ehrliche Funktion überall funktioniert.<br />

Darum hat er die Erfahrungen Jahrhunderte alter Wirtshauskultur<br />

erforscht und anschließend in einen optisch und materiell<br />

unverwüstlichen (ohne Leim gesteckten und verzapften)<br />

Stuhl gepackt, der obwohl neu an das kulturelle Gedächtnis


Redesign der anderen Art. „AEKI“ (auch rückwärts lesbar) verschönert die<br />

Massenmarkt-Vorlage. Von Gerhardt Kellermann für Auerberg<br />

anzudocken vermag und uns sofort ungemein vertraut vorkommt.<br />

Redesign, wie es sein sollte: Der Gestalter fügt dem<br />

Vorgefundenen etwas Nochnichtdagewesenes hinzu, während<br />

der Geist der Vorlage bewahrt bleibt. Ist der Daseinszweck des<br />

Produkts dagegen durch veränderte Zeitumstände obsolet<br />

gewor den, erübrigt sich jede Neuauflage. Ein würde- und arbeitslos<br />

gewordenes Wohngerät als reine Chimäre zu verarbeiten<br />

und „vorzuführen“, wie es derzeit in Mode ist, kann unter guten<br />

Umständen einmal Kunst sein, ist aber in jedem Fall schlechtes<br />

Design.<br />

Wohnen in der Krise<br />

Spätestens seit der Ausstellung „Die Erfindung der Einfachheit“<br />

(Albertina Wien, 2007) wissen wir, dass das Biedermeier kein<br />

bisschen bieder war, sondern erstaunlich modern und lange vor<br />

dem Werkbund einen hoch entwickelten Sinn für die Schönheiten<br />

des Schlichten kultivierte. Die historische Option, sich unter krisenhaften<br />

Umständen verstärkt in die eigenen vier Wände zurückzuziehen,<br />

hat damit endgültig den Ruch des Spießigen verloren<br />

und erscheint jederzeit wiederholbar. Dazu passt es, dass<br />

der junge österreichische Designer Robert Rüf kaum zwei Jahre<br />

nach dieser Ausstellung ebenfalls in Wien aus wenigen, formal<br />

reduzierten Möbelstücken aus unbehandeltem hellen <strong>Ho</strong>lz eine<br />

Installation geschaffen und dieser ebenso asketisch wie harmonisch<br />

aussehenden Gruppe den überraschenden Titel „Hallo<br />

Biedermeier!“ gegeben hat – auch wenn bei seiner Arbeit keine<br />

sichtbaren Formanleihen bei dieser Stilepoche auszumachen<br />

sind. Denn das Redesign war subtiler. Rüf hat das Biedermeier<br />

als geistige Haltung und zeitlose ästhetische Strategie sichtbar<br />

gemacht.<br />

So kann uns Design zeigen, wo wir stehen, worauf wir stehen<br />

und wie wir überstehen – „Designkrisen“ und andere Turbulenzen.<br />

Wer braucht da Dekonstruktion? Wir sollten weiter über<br />

Design reden.<br />

23


persona<br />

Im Gespräch mit Mark Braun<br />

Optimierte Dinge<br />

mit archetypischen<br />

Anlehnungen<br />

<strong>INFORM</strong>: Sie bieten einen Workshop an, in dem es um die „Erstellung<br />

von Designindizes als Inspirationsquelle für das Neue“<br />

geht, also gewissermaßen um die Archivierung der Vergangenheit,<br />

um sie als Inspirationsdatenbank nutzen zu können. Wie hat man<br />

sich ein solches Projekt genau vorzustellen? Welche Erfahrungen<br />

konnten Sie in dieser Richtung bereits sammeln, was ist der<br />

Stand der Dinge?<br />

Mark Braun: Ich benutze Designindizes als Werkzeug beziehungs -<br />

weise Methodik im Gestaltungsprozess. Bei dieser Archivierung<br />

der dinglichen Vergangenheit geht es vor allem um das Beobachten<br />

und die anschließende Analyse der vom Gegenstand ausgehenden<br />

Zeichen in inspirierende Einzelimpulse. Mit diesem Verständnis<br />

lassen sich neue, zeitgenössische und im Idealfall optimierte<br />

Dinge mit archetypischen Anlehnungen entwickeln.<br />

Konkret für den voraussichtlich im März stattfindenden Workshop<br />

heißt das, gemeinsam Designindizes für eine Sammlung von Dingen<br />

und Halbzeugen zu entwickeln – mit Fragestellungen zu<br />

funktionalen, konstruktiven, material- und verfahrensspezifischen,<br />

soziokulturellen und formalen Zeichen.<br />

Wie hat man sich diesen Prozess vorzustellen? Diese Archivierung<br />

und Analyse klingt ja zunächst wie ein uferloses Unterfangen,<br />

sodass willkürliche Vorentscheidungen fast unumgänglich erscheinen.<br />

Wie gehen Sie mit dieser Komplexität um? Anders gefragt:<br />

Wie bringen Sie Ordnung in die Zeichen?<br />

Natürlich ist diese Methodik stets unvollendet und funktioniert im<br />

Idealfall ähnlich wie Wikipedia/Open Source und ist offen für fachliche<br />

und interdisziplinäre Kritik. Im Workshop dürfen also gegebenenfalls<br />

auch die Fragestellungen zur Analyse der Zeichen<br />

hinterfragt werden ...<br />

24<br />

Mark Braun | Foto: Studio Mark Braun /Frieda Femfert<br />

Jasper Morrison sagte in einem Interview: „I like to design in an<br />

evolutionary way, to look at what came before...to try to improve<br />

on it, to summarize that effort and aim for the imaginary end game.“<br />

Beschreibt das auch Ihre Herangehensweise? Geht es um<br />

Perfektion?<br />

Da ich durch den Umgang mit Designindizes eher Einzelimpulse<br />

unterschiedlicher Dinge und Halbzeuge kombiniere und weniger<br />

Bezug auf bereits existierende Entwürfe in ihrer Ganzheit nehme,<br />

ist meine Herangehensweise etwas anders – aber natürlich versuche<br />

auch ich jeden meiner Entwürfe in einer perfektionistischen<br />

Hingabe in seiner Qualität und Aussage auf den Punkt zu bringen.


Volker Albus grenzt die Tendenz des Redesign sowohl von der<br />

klassischen Moderne als auch vom Manierismus der Postmoderne<br />

ab, betont aber gleichzeitig, es handle sich um einen „äußerst<br />

heterogenen Remix“, der kaum über so etwas wie eine<br />

theoretisch fundierte Stoßrichtung verfüge. Würden Sie dem zustimmen?<br />

Ich denke das Potential des Redesign liegt in der Wiedererkennung<br />

unter neuen beziehungsweise anderen Vorzeichen. Der Gestalter<br />

komponiert sozusagen in seinem zeitgenössischen Kontext<br />

mit bereits vorhandenen Zutaten. Sehr heterogen ist aus meiner<br />

Sicht vor allem, inwiefern das Produkt dann bewusst als Redesign<br />

inszeniert wird, oder ob es nur eine leise inhaltliche Note als identitätsstiftender<br />

Impuls ist.<br />

Oft verstand man unter dem „Neuen“ den radikalen Bruch mit<br />

dem Bestehenden – oder später einen wilden Eklektizismus,<br />

der am besten alle Stilrichtungen der Vergangenheit auf einmal<br />

ironisch zitierte. Was ist aus ihrer Sicht das „Neue“, und ist das<br />

für Sie überhaupt ein wichtiger Begriff? Und können Sie dies<br />

eventuell anhand eines oder mehrerer Ihrer eigenen Entwürfe<br />

erklären?<br />

Ich denke im Zusammenhang mit dem Begriff des „Neuen“ ist<br />

immer auch der Begriff der „Wiederholung“ interessant. Ich denke<br />

das „Neue“ ist immer die „Wiederholung“ unter anderen zeitgenössischen<br />

Vorzeichen. Natürlich ist es kurzfristig gesehen eindeutig,<br />

das „Neue“ durch einen radikalen Bruch mit dem „Bestehenden“<br />

zu begründen – in gewisser Weise ist aber auch das<br />

„Wiederholung“. Besonders deutlich wird das in schnelllebigen<br />

Gestaltungsdisziplinen wie der Mode.<br />

Ich denke das eigentliche Potential liegt in der Autorenschaft der<br />

Gestalter selbst. Denn auch wenn ihre Handschrift mit jener vorangegangener<br />

Gestalter verglichen werden kann, wird es immer<br />

zeitgenössische, individuelle Zeichen geben, die einen wirklichen<br />

Inspirationsquelle: Mark Brauns Sammlung von Dingen und Halbzeugen<br />

(Ausschnitt) | Foto: Studio Mark Braun /Frieda Femfert<br />

„neuen“ Eindruck hinterlassen und nicht nur dadurch, dass neue<br />

Technologien oder Materialien verwendet wurden. In meiner Arbeit<br />

versuche ich durch diese Autorenschaft das „Neue“ auszudrücken<br />

– sozusagen als eigene, individuelle Komposition aus sich immer<br />

wiederholenden Einzelimpulsen der Gestaltung. Die FORTUNE<br />

Karaffen Edition für das Wiener Unternehmen Lobmeyr wäre da -<br />

für ein treffendes Beispiel. Ich verwende hier eine archetypische<br />

Formsprache, die sich an alten Laborgefäßen orientiert, setze sie<br />

in den Kontext der Tischkultur und kombiniere dazu eine weitere<br />

zeitgenössische, narrative Ebene durch die Gravur von Gewässern<br />

in der traditionellen Technik dieser Manufaktur.<br />

Was sind Traditionen, an die Sie persönlich in Ihrer Arbeit anknüpfen?<br />

Ich bin immer fasziniert von den Traditionen der unterschiedlichen<br />

Gewerke und Manufakturen – ich versuche sie je nach Konzeption<br />

in meiner Arbeit zu zitieren. Hinsichtlich des jungen und sehr dynamischen<br />

Berufsbildes des Designers kann man eigentlich nicht<br />

von eigenen Traditionen sprechen – aber es ist ein Beruf, der vie -<br />

le Traditionen analysiert und sie neu kombiniert.<br />

Was bedeutet die Neukombination von Traditionslinien für die<br />

Wirkung Ihrer Arbeiten? Muss der Betrachter diesen enzyklopädischen<br />

Hintergrund kennen, um Ihre Arbeit überhaupt zur Gänze<br />

wertschätzen zu können?<br />

Das kann natürlich passieren. Aber auch wenn es bei einem semiotischen<br />

„Hintergrundrauschen“ bleibt, ist es mir recht – denn<br />

gerade zwischen den Zeilen baut sich aus meiner Sicht eine Produkt–Nutzer-Beziehung<br />

auf.<br />

Wie verändert sich Ihrer Ansicht nach durch Redesign beziehungsweise<br />

durch einen betont evolutionär-affirmativen Ansatz<br />

die Idee des Schöpferischen für den Designer?<br />

Da es bei Redesign für mich vor allem auch um das Aufgreifen<br />

von Impulsen geht, die nicht explizit aus dem Designkontext<br />

stammen müssen, sondern vielleicht ebenso aus der Technik,<br />

der Kunst oder auch der Anthropologie, empfinde ich das schöpferische,<br />

experimentelle Element weiterhin als sehr persönliches<br />

und individuelles Thema im Design. Natürlich immer in dem Bewusstsein,<br />

dass man in einem weiten Feld aus engagierten Mitbewerbern<br />

und Vorgängern koexistiert.<br />

Herr Braun, vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das Interview führte Tilmann <strong>Ho</strong>ffer<br />

Karaffen Edition FORTUNE mit den Gewässern Hudson, Titicaca, Perito<br />

Moreno | Foto: Lobmeyr<br />

Der Workshop „Erstellung von Designindizes als Inspirationsquelle für das<br />

Neue“ findet voraussichtlich im März 2013 statt. Ab Anfang des neuen Jahres<br />

können unter www.hessendesign.de Informationen abgerufen werden.<br />

Mark Braun begann seine Designlaufbahn mit einer Schreinerlehre in Berlin-<br />

Kreuzberg, bevor er an der Fachhochschule Potsdam und der Design Academy<br />

Eindhoven studierte. Er lehrte an verschiedenen <strong>Ho</strong>chschulen für Gestaltung<br />

und arbeitet seit 2006 im eigenen Berliner Designstudio für Kunden<br />

wie J.&L. Lobmeyr, Authentics, Covo, wallpaper*, Gallery Libby Sellers, Phillips<br />

de Pury, Helmrinderknecht, Barbara Seiler Galerie.<br />

25


26<br />

Bewegendes Design<br />

Mit der Sonderedition<br />

RAR Winter Special hat Vitra<br />

allen Liebhabern von zeitlosem<br />

Design eine limitierte<br />

Version dieses beliebten<br />

Schaukelstuhls von Charles<br />

und Ray Eames geschaffen.<br />

Mit basaltfarbener Schale auf<br />

schwarzem Untergestell und<br />

dunkel gebeizten Ahornkufen.<br />

Jetzt bei Seipp Wohnen, nur<br />

solange der Vorrat reicht.<br />

EUR 449,-<br />

Seipp Wohnen, Waldshut, Bismarckstr. 35 + Tiengen, Schaffhauser Str. 36, www.seipp.com<br />

WIR BAUEN MÖBEL Jonny B. GmbH | Doretmatt 3 | D-79295 Laufen | www.jonnyb.de


Alle Fotos: Hersteller<br />

artefakt<br />

Neue Konstruktion<br />

Der Stuhl ST6 ist in den Neunzigern vom deutsch-österreichischen Architektur-<br />

und Designbüro Arge2 für den Tiroler <strong>Ho</strong>lzmöbelhersteller Hussl entworfen<br />

worden. Kürzlich machte man sich gemeinsam daran, diesen sehr erfolgreichen<br />

Entwurf zu überarbeiten. Einerseits um den Stühlen ein zeitgemäßes Update<br />

zu verleihen, andererseits aber auch, um die Konstruktion zu optimieren. Die<br />

neue Version ST6N zeichnet sich neben der neuen Formgebung vor allem dadurch<br />

aus, dass nun das Untergestell in verschiedenen Hölzern produzierbar<br />

ist. Die ursprüngliche Konstruktion ließ nur eine Herstellung in Buche zu, da<br />

der konstruktive Rahmen aus einem einzigen gebogenen Buchenteil bestand.<br />

In der neuen Version ist der Rahmen hingegen aus vier Teilstücken zusammengefügt<br />

und kann daher auch in Eiche, Esche und Nuss gefertigt werden.<br />

Die Sitzschale besteht aus farbig lackiertem Sperrholz, – den ST6N gibt es<br />

aber auch komplett in Buche oder Esche. Der ST6N entspricht damit dem<br />

heutigen Wunsch nach möglichst großer Produktdiversität.<br />

Erhältlich bei www.dasmoebel.at | www.arge2.de | www.hussl.at<br />

Photo: courtesy of Studio Kiki van Eijk<br />

Neues Material<br />

Formal ist der EF Table von Nachwuchsdesigner Sascha Nordmeyer klar erkennbar<br />

an Jean Prouvés EM Table angelehnt. Schon das Original vereinte in<br />

vorbildlicher Weise Anforderungen an die Stabilität des Tisches mit minimalem<br />

Materialeinsatz. Das Redesign von Nordmeyers Entwurf liegt im Werkstoff:<br />

statt Stahlblech verwendet der Absolvent der ESAD Reims für die Tischbeine<br />

das Thermoplast Arboform. Dieses aus Lignin bestehende Naturpolymer ist<br />

ein Beiprodukt der Papierindustrie. Arboform ermöglicht es, Formteile aus<br />

<strong>Ho</strong>lz im Spritzgussverfahren zu fertigen. Durch diese freie Formbarkeit erreicht<br />

die Gestaltung von <strong>Ho</strong>lzteilen eine ganz neue Dimension. Die Tischplatte besteht<br />

ebenfalls zu 100 % aus biodegradierbarem Arboform und Buchenfurnier.<br />

Der EF – für Eco-effective – Table ist bereits mit dem Red dot: best of the<br />

best 2009 ausgezeichnet worden, und wir hoffen, dass Nordmeyer die Verwendung<br />

des Materials Arboform mit seinem Entwurf vorangetrieben hat.<br />

www.saschanordmeyer.com | www.tecnaro.de<br />

Neue Dimension<br />

Das Ziehharmonikaprinzip von Nähkästchen und Werkzeugkisten verbindet<br />

ideale Raumnutzung mit maximaler Ordnungsmöglichkeit. Kiki van Eijk führt<br />

das alte Prinzip durch die Vergrößerung vom Kästchen zum Schrank ad absurdum.<br />

An der diesjährigen Dutch Design Week präsentierte sie in ihrem<br />

Eindhovener Atelier den Ulmenschrank Sewing Box Cabinet, der nicht sonderlich<br />

raumsparend ist; auch die Nutzbarkeit der oberen Fächer ist durchaus<br />

in Frage zu stellen. <strong>Ho</strong>ch anzurechnen ist van Eijk jedoch ihre vierjährige Entwicklungsarbeit<br />

an der auf Federn basierenden Ziehharmonikamechanik: der<br />

Schrank kann nämlich trotz seines hohen Gewichtes ohne Motor oder Elektronik<br />

durch einfaches Ziehen auf einer Seite von nur einer Person geöffnet<br />

werden. Van Eijk wollte die analoge Anmutung unbedingt erhalten und vermeiden,<br />

dass man den Schrank nur zu zweit öffnen kann. Und erstaunlicherweise<br />

ist der Radius, den der geöffnete Schrank beansprucht, nicht so groß,<br />

wie man vermuten könnte.<br />

www.kikiworld.nl<br />

27


28<br />

COLLAGE<br />

schönes für zuhause<br />

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NEW OLDS. DESIGN IM SPANNUNGSVERHÄLTNIS ZWISCHEN TRADITION<br />

UND INNOVATION<br />

Elke aus dem Moore, Institut für Auslandsbeziehungen (Hg.) | avedition | dt./engl. | 401 S. | 29,90 EUR | ca. 44,90 SFr<br />

Couchgarnitur, Schrankwand und Zimmerpflanze – ein typisches deutsches Wohnzimmer der Fünfzigerjahre.<br />

Der Orientteppich darf nicht fehlen. Spießiger geht es nicht? Doch wie Volker Albus, Kurator der<br />

vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) organisierten Ausstellung new olds nachweist, erfreut sich<br />

der gute alte Perserteppich nach wie vor großer Beliebtheit. Freilich nicht mehr in seiner klassischen<br />

Ausformung, sondern als Vorlage, als Motiv- und Ideengeber, als Versatzstück einer unprätentiösen, aufgeklärten,<br />

multikulturellen Gegenwart. In der globalisierten Welt brechen die Grenzen einheitlicher Kulturen<br />

und Kulturkreise auf. Dabei wird gerne übersehen, dass das, was als „neu“ verkauft wird, oft einem historischen<br />

Formenvokabular entlehnt ist. new olds erzählt eine Designgeschichte anhand von 60 Objekten,<br />

untersucht die Transformation tradierter Gestaltungsprinzipien und präsentiert verschiedene Ansätze des<br />

Recycling und Redesign. [WEI]<br />

text<br />

REDUCE, REUSE, RECYCLE. DEUTSCHER PAVILLON / 13. INTERNATIONALE<br />

ARCHITEKTURAUSSTELLUNG LA BIENNALE DI VENEZIA 2012<br />

Muck Petzet / Florian Heilmeyer (Hg.) | Hatje Cantz | dt. | 272 S. | 35,- EUR | ca. 49,90 SFr<br />

Abreißen und neubauen? Das ist vielleicht die einfachste, aber mit Sicherheit nicht immer die beste<br />

Lösung. Die Publikation zum deutschen Beitrag auf der 13. Internationalen Architekturausstellung der<br />

Biennale Venedig 2012 unterstreicht, dass die Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen in Deutschland<br />

längst zur wichtigsten Aufgabe der Architekten geworden ist. Auch die wenig geschätzten Gebäude der<br />

Nachkriegszeit sollten als lohnende architektonische Ressource erkannt werden. Anhand von zahlreichen<br />

Beispielen werden zukunftsweisende Strategien für die Wieder- und Neunutzung, den Umbau und die<br />

Erweiterung des Gebäudebestands aufgezeigt. Aufschlussreich sind vor allem die zahlreichen Interviews.<br />

Die vorgestellten Architekten sind keine Neuschöpfer mehr. Stattdessen werden sie zu Fortentwicklern:<br />

Sie respektieren vorhandene Strukturen, betrachten sie aus aktueller Perspektive und denken mit ihren<br />

Eingriffen Architektur weiter. [WEI]<br />

TERUNOBU FUJIMORI. ARCHITEKT<br />

Hannes Rössler / Michael Buhrs (Hg.) | Hatje Cantz | dt. | 240 S. | 39,80 EUR | ca. 55,- SFr<br />

Ein Teehaus in der Krone eines Baumes, ein Kunstmuseum für Kinder, das einem Elefanten gleicht, und<br />

ein Caféhaus, das auf Stelzen laufen kann – klingt verrückt, aber all diese Gebäude gibt es wirklich. Realisiert<br />

hat sie Terunobu Fujimori (*1946). Das Münchner Museum Villa Stuck präsentierte in diesem Jahr<br />

eine umfassende Werkschau des japanischen Exzentrikers. Die surrealistischen Entwürfe des Architekten<br />

faszinieren: Archaisch, poetisch und ökologisch, sind sie fast ausschließlich aus traditionellen, einfachen<br />

Materialien wie Erde, Stein, <strong>Ho</strong>lz, Kohle, Baumrinde und Mörtel gebaut. Der Bildband veranschaulicht<br />

das Schaffen Fujimoris, der sich auch als Architekturhistoriker einen Namen gemacht hat. Nicht fehlen<br />

darf das für den Garten des Museums entwickelte „Walking Café“. Ansonsten bevorzugt Fujimori Tee.<br />

Der Bau von Teehäusern nimmt in seinem Werk eine besondere Stellung ein. Fujimoris eigenwillige Ar-<br />

29


spezial<br />

Redesign<br />

Im Autobau und Industriedesign ist die Modellpflege, also das regelmäßige Überarbeiten von<br />

Modellen, Usus. In der Architektur ist die Verpflichtung zur behutsamen Erneuerung des Bestands<br />

eine Selbstverständlichkeit. Im Möbel- und Produktdesign könnte diesbezüglich noch<br />

viel mehr passieren. Dabei ist es an sich realistischer, Prozesse und Bestehendes zu optimieren<br />

als ständig gestalterische Quantensprünge anzustreben, findet ausgerechnet der für seine<br />

bahnbrechend neuen Entwürfe bekannte Konstantin Grcic. Es gibt aber durchaus Designer,<br />

die erst durch die Auseinandersetzung mit dem bereits bestehenden Fundus der Dingwelt erst<br />

so richtig in Fahrt kommen. Überzeugen Sie sich selbst !<br />

o<br />

Gegenentwurf zu Baumarktästhetik: handwerklich erlesener Werkzeug -<br />

koffer mit 24 Qualitätswerkzeugen | Design: Stefan Senn | Bezug über<br />

www.wohngeist.ch<br />

i<br />

Stahlrohrgestelle von Fundstühlen dienen als neuer Rohstoff und werden<br />

durch eine neue Lackierung und Polsterung revitalisiert: loveless–school-chair<br />

| Design: Martin Hirth | www.martinhirth.com<br />

p<br />

Der Konzeptorientteppich Time Scanning zeigt die Seidenstraße mit ihren<br />

wichtigen Handelsstädten | Edition Ruckstuhl 2013 | Design: Hussein Chalayan<br />

| Hersteller: Ruckstuhl<br />

a<br />

Neue Perspektiven für die Be-Sitzer: Discorded Rocker #1 vom Wiener „Chairman“<br />

Helmut Palla | www.turniture.at<br />

s<br />

Die Re-Edition des 1846 entworfenen „Güsel kübels“ mit dem Schweizerkreuz<br />

auf dem Deckel wird nun in Edelstahl<br />

gefertigt und ist mit neuen patentierten<br />

Funktionen ausgestattet:<br />

Patent Ochsner s664 | Bezug über<br />

www.patentochsner.com<br />

30


g<br />

Wiederverwertung von Materialien und jahrhundertalten Möbel stücken | Design:<br />

Thomas Keis | Bezug: www.illacions.cat, www.tkeis.com, www.deuideu.net<br />

i<br />

Nicht Zeichnung, sondern Relief. Das Ornament wird von Hand gefräst. Schrank<br />

barogg | Design: Daniel <strong>Ho</strong>tz, Michael Sax | Bezug über www. superform.ch<br />

f<br />

Verneigung vor dem Kaffeehausklassiker und Weiterentwicklung des 214: der<br />

107 | Design: Robert Stadler | Hersteller: Thonet | Bezug über www.seipp.com<br />

d<br />

Original Sitzschalen der Wiener Straßenbahn mit neu em Untergestell: Der<br />

Strassenbahnsessel ® , federnder Freischwinger auf vier Stahlrohrfüßen | Design:<br />

WerK-Nussbaumer | Bezug des limitierten Möbels über www.dasmoebel.at<br />

s<br />

Schöne, mobile und schlanke Lösung für das leidige Thema Fahrradbeleuchtung:<br />

LED-Leuchte BOOKMAN Light | Design: Mattis Bernstone | Bezug über<br />

www.vooberlin.com<br />

31


topos<br />

Maike Lefeldt<br />

Redesign<br />

in den eigenen<br />

vier Wänden<br />

Von Lebensabschnittsmöbeln und dauerhaften Begleitern<br />

In Katalogen, Showrooms und Möbelhäusern findet man sie: die<br />

perfekte Wohnlandschaft. Stilvoll, stimmig und einladend, mit<br />

weißen, glänzenden Oberflächen oder dunklen Edelhölzern, hochwertigen<br />

Textilien und viel Platz in großzügigen, offenen Räumen.<br />

Doch passt das tatsächlich mit dem Lebensstil und den Gewohnheiten<br />

der Deutschen zusammen? Mit dieser Frage haben<br />

sich bereits viele beschäftigt – zuletzt Anfang 2012 Interlübke, einer<br />

der führenden deutschen Möbelhersteller. Heute steht die<br />

Meinungsforschungsstudie, die das Traditionsunternehmen<br />

durchführen ließ, jedoch im Schatten einer Meldung, die am 23.<br />

Oktober durch die Presse ging: Interlübke hat Insolvenz angemeldet.<br />

Und das, obwohl der Möbelhersteller noch zu Jahresbeginn<br />

verkündete man könne pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum<br />

wieder wachsende Umsätze verzeichnen. Heute, nach der Pleite-Meldung,<br />

die übrigens nicht für das Schwesterunternehmen<br />

Cor gilt, könnte die Studie als eine noch bitterere Pille für das<br />

Unternehmen gesehen werden. Doch am mangelnden Realitätssinn<br />

scheiterte Interlübke ganz sicher nicht. „Wir müssen zwischen<br />

Vorbildern in den Medien und der tatsächlichen Situation der<br />

Wohnnation unterscheiden“, erklärte doch Leo Lübke, geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Möbelherstellers, den Hintergrund<br />

der Studie. Auch ihn dürfte also nicht sonderlich überrascht haben,<br />

dass „Deutschland privat – So wohnen und leben die Deutschen“<br />

nicht ganz jenes Design-Deutschland offenbart hat, das<br />

den Visionen kühner Design-Ästheten entspricht.<br />

Traditionelle Raumnutzung überwiegt<br />

Geht es nach den Designern, trennen immer weniger Mauern<br />

unsere Wohnbereiche voneinander. Das großzügige Entree mündet<br />

in den offenen Wohnbereich aus Küche, Esszimmer und<br />

32<br />

Wohnzimmer, hohe Decken und große Fenster sorgen für fließende<br />

Räume. Doch wie sieht die Realität aus? Definitiv anders!<br />

Und das liegt vor allem daran, dass in Deutschland eine Mietkultur<br />

herrscht, die unsere räumlichen Entfaltungsmöglichkeiten stark<br />

begrenzt. Welcher Vermieter ist schon empfänglich dafür, dass<br />

sein Mieter die klassischen 2-Zimmer-Küche-Bad zu einem offenen<br />

Wohnkonzept verschmelzen lassen will? Doch glaubt man<br />

der Wohnstudie von Interlübke, wollen das auch nur die wenigsten<br />

Deutschen. 51 Prozent nutzen ihr Wohnzimmer ausschließlich<br />

als solches, 40 Prozent geben an, eine Essecke integriert zu haben.<br />

Das Schlafzimmer ist zu 85 Prozent reines Schlafzimmer<br />

und wird nur von elf Prozent als Arbeitszimmer zweckentfremdet.<br />

Offen bleibt, ob die multifunktionale Nutzung der Räume einer<br />

bewussten Entscheidung unterliegt oder schlicht dem Platzmangel<br />

zuzuschreiben ist.<br />

Einrichtung soll funktional und langlebig sein<br />

„Schrankwand“, „Wohnwand“ oder auch „Wandverbau“ – fast<br />

Schimpfwörter in der heutigen Zeit. Dass dieses massive Möbel<br />

jedoch zumindest noch vor einigen Jahren viele deutsche Wohnzimmer<br />

dominierte, zeigte die Werbeagentur Jung von Matt, die<br />

in ihrer Hamburger Zentrale 2004 einen Konferenzraum in<br />

„Deutschlands häufigstes Wohnzimmer“ verwandelte. Um die Zielgruppe<br />

ihrer Werbekunden besser verstehen zu können, wurden<br />

hier die meistverkauften Wohnzimmermöbel der Deutschen aufgestellt<br />

und mit den typischen Dekorationselementen und Einrichtungsgegenständen<br />

zum Durchschnittswohnzimmer erklärt.<br />

2005 folgten dann die Schweizer Kollegen mit dem „häufigsten<br />

Wohnzimmer der Schweiz“ und auch in Österreich zog eine fiktive<br />

Durchschnittsfamilie in ein typisches Wohnzimmer ein. Ob man


Die Wohnung als Display: „bookless“ sind die Wohnzimmer im Feld noch lange nicht. Design: Gino Carollo & René Chyba für Interlübke | Foto: Interlübke<br />

es nun erschreckend finden oder als sympathische Parallele zu<br />

den Nachbarn sehen soll: Im Vergleich der Wohnzimmer stellt<br />

man fest, dass die Unterschiede eher gering sind. Alle drei Wohnzimmer<br />

beinhalteten zum Beispiel eine Polstermöbel-Garnitur, einen<br />

gläsernen Couchtisch und – tatsächlich – eine Schrankwand.<br />

Und heute, acht Jahre später: Verteidigt das Universalmöbel<br />

Schrankwand immer noch seinen Platz im Durchschnittswohnzimmer?<br />

Schwer zu sagen. Denn hier trifft die Entwicklung des<br />

Geschmacks unter dem Einfluss aktueller Wohntrends auf den<br />

Qualitätsanspruch der Deutschen. Einerseits zeigt die Studie nämlich,<br />

dass die Deutschen ihre Möbel zunehmend „möglichst weiß<br />

und hell“ (33 Prozent) mögen, andererseits entwickelt sich der<br />

Geschmack in vielen Haushalten schneller, als die Bereitschaft,<br />

sich neue Möbel zuzulegen. Ausgetauscht wird vornehmlich, wenn<br />

ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Anforderungen an die Einrichtung<br />

beginnt, wie zum Beispiel der Umzug in eine andere<br />

Wohnung. Von diesen Umständen abgesehen wird die Einrichtung<br />

meist für ein ganzes Leben gekauft. Gleich nach der Funktionalität<br />

der Möbel (96 Prozent), als wichtigstes Argument, folgt beim Neukauf<br />

nämlich der Anspruch an die Langlebigkeit (93 Prozent).<br />

Redesign mit Accessoires und Deko<br />

Schlichte, unaufdringliche Möbel bestimmen das aktuelle Angebot<br />

der Möbelhäuser. Dieser Wunsch nach Simplizität geht mit dem<br />

Dekotrend einher, der sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt<br />

hat. Wo früher ein ausgefallenes Möbel den Raum beherrscht<br />

hat, sind heute Kissen, Vorhänge, Vasen, Kerzen und<br />

andere Kleinigkeiten das, was den Einrichtungsstil der Deutschen<br />

prägt. Gerade junge Menschen geben an, die eigene Wohnung<br />

als Ort der Selbstverwirklichung zu sehen, an dem sie ihre Individualität<br />

zum Ausdruck bringen können. Accessoires und Dekorationselemente<br />

verleihen einer Wohnung die persönliche Note,<br />

machen sie zum Wohlfühlort. Und das nicht nur in Deutschland,<br />

sondern auch in der Schweiz. Hier hat eine Wohnstudie des Möbelherstellers<br />

Pfister im vorigen Jahr gezeigt, dass bedeutende<br />

Erinnerungsstücke und kleine Accessoires das sind, was den<br />

Schweizern in Ihrer Wohnung am wichtigsten ist. Während Möbel<br />

über viele Jahre im Besitz bleiben, sorgen Kleinteile für einen „Tapetenwechsel“<br />

und damit das saisonale Redesign der Wohnung.<br />

Die Ergebnisse von „Deutschland privat – So wohnen und leben<br />

die Deutschen“ mögen auf den ersten Blick wenig überraschen,<br />

ja fast schon ernüchtern. Gemessen an der Schnelllebigkeit unserer<br />

Gesellschaft scheint die Zeit in den deutschen Wohnungen<br />

beinahe still zu stehen. Schaut man jedoch genauer hin, kann der<br />

stärker werdende Wunsch nach multifunktionalen Alleskönnern<br />

für den Wohnbereich, verknüpft mit einem hohen Anspruch an<br />

Qualität und Haltbarkeit, neue Maßstäbe für die Hersteller setzen.<br />

Und ja, die Hersteller exklusiver, hochwertiger Möbel brauchen<br />

einen langen Atem, um ihre Produkte in die Wohnungen der Deutschen<br />

zu bekommen – dafür werden sie aber auch belohnt, mit<br />

einem kleinen Stückchen Ewigkeit, das den Möbeln in den Herzen<br />

und Wohnungen der Deutschen zuteil wird. Denn genau so<br />

schwer, wie es Möbel in die Durchschnittswohnung der Deutschen<br />

hinein schaffen, so schaffen sie es am Ende auch wieder heraus.<br />

von links nach rechts: Fotos von original Schweizer Wohnräumen aus der von Möbel Pfister in Auftrag gegebenen GDI-Studie „Wie die Schweizer wirklich<br />

wohnen“. Fotos: privat; ganz rechts: Auch in der Jung von Matt-Studie „Deutschlands häufigstes Wohnzimmer“ sind keine Unterschiede zwischen Deutschen<br />

und Schweizern zutage getreten | Foto: © Jung von Matt<br />

33


34<br />

4. –<br />

66.<br />

. JJANUAR<br />

ANUAR 2013<br />

www.room-style-messe.de<br />

www.room-styl<br />

tyl e-messe.de<br />

Deutsches Textilmuseum Krefeld<br />

23. September 2012 bis 3. Februar 2013<br />

Andreasmarkt 8 | 47809 Krefeld | Tel. 02151 / 9469450<br />

www.krefeld.de/textilmuseum<br />

Öffnungszeiten: Bis 31. Okt. 2012 Di – So 10 – 18 Uhr<br />

Ab 1. Nov. 2012 Di – So 11 – 17 Uhr<br />

Geschlossen vom 24. Dez. 2012 bis 1. Jan. 2013


ARCHIPENDIUM ARCHITECTURE |<br />

ARCHIPENDIUM DESIGN 2013<br />

archimappublishers | Kalendarium: dt./engl./frz. | 365 Blatt | 16,90 EUR | 25,90 SFr<br />

Das Ocean Space Center im Fjord von Trondheim erweckt den Eindruck, als sei es<br />

gerade erst wie eine riesige Qualle aus dem Meer aufgetaucht. Das futuristische<br />

Gebäude, das einen idealen Schauplatz für einen James Bond-Film abgeben<br />

würde, existiert bisher nur als Entwurf. Es ist eines der spektakulären Kalendermotive<br />

des Archipendium 2013 architecture. Anhand von 365 Beispielen moderner<br />

Architektur führt der handliche Abreißkalender durch das Jahr und stellt faszinierende<br />

Bauten von jungen innovativen Architekturbüros als auch von international<br />

renommierten Architekten wie COOP HIMMELB(L)AU, Jean Nouvel, Massimiliano<br />

Fuksas oder Zaha Hadid vor. Auf der Rückseite der Kalenderblätter finden sich<br />

Detailzeichnungen und kurze, erklärende Texte (in englischer Sprache). In derselben<br />

Aufmachung stellt das Archipendium 2013 design zeitgemäßes Design im öffentlichen<br />

und privaten Raum vor. Jeder Tag hält ein neues inspirierendes Designobjekt<br />

bereit. Präsentiert werden insgesamt 150 verschiedene Designer. [WEI]<br />

DOT ON 2013<br />

Julia Habermaier / Tanja Haller / Petra Schnur / Annette Siegle | dotty edition |<br />

dt. / engl . /frz. | 22,90 EUR | ca. 28,90 SFr<br />

Dieser originelle Wandkalender im Posterformat (103 x 72 cm) sorgt für den perfekten<br />

Überblick. 12 Monate im Großformat, wahlweise mit weißem (Vorderseite)<br />

oder schwarzem (Rückseite) Kalendarium. Der Clou sind jedoch die farbigen Aufkleber,<br />

die in den Farben rot, gelb, grün, grau und blau mitgeliefert werden. Wem<br />

das noch nicht reicht: Nachschub in vier weiteren Farben gibt es direkt beim Verlag.<br />

Das Prinzip ist denkbar einfach: mit den runden Aufklebern lassen sich nach Lust<br />

und Laune Termine, Geburtstage, Feiertage, Ferien und weitere Höhepunkte des<br />

Jahres übersichtlich in dem ansonsten zurückhaltend designten Kalender markieren.<br />

Arbeitstage rot, Ferien blau, Geburtstage gelb – ganz, wie es einem gefällt.<br />

Flexibler geht es nicht! Neben dem großen Jahreskalender sind auch praktische<br />

Halbjahresplaner und handliche Viermonatskalender, die nach demselben Prinzip<br />

funktionieren, erhältlich. [WEI]<br />

OPEN DIARY 2013<br />

Michael Volkmer | Verlag Hermann Schmidt Mainz | dt. | 13,50 EUR | ca. 26,90 SFr<br />

Diesen Wandkalender im Plakatformat von 70 x 100 cm klebt man am besten auf<br />

eine Tür und man hat das ganze Jahr im Blick. Vier Linien stehen für jeden Tag<br />

bereit. Wie man sie füllt, bleibt jedem selbst überlassen. Weitere Vorgaben werden<br />

nicht gegeben. Lassen Sie ihrer Phantasie freien Lauf! Der von Michael Volkmer designte<br />

Kalender ermöglicht die größtmögliche Freiheit. Wir empfehlen Fineliner in<br />

unterschiedlichen Farben, um die wichtigsten Termine zu vermerken. Was auch<br />

immer Sie eintragen: <strong>INFORM</strong> wünscht allen LeserInnen ein gutes neues Jahr! [WEI]<br />

TYPODARIUM 2013<br />

Lars Harmsen / Raban Ruddigkeit (Hg.) | Verlag Hermann Schmidt Mainz | engl.<br />

| 384 S. | 16,80 EUR | ca. 29,80 SFr<br />

Auf der Suche nach einer neuen Schrift? Im Typodarium dürfte jeder fündig werden.<br />

Der 2009 erstmals erschienene Abreißkalender geht in ein neues Jahr. 365 Schrifttypen<br />

von 212 Designern aus 33 Ländern führen durch das Jahr und sorgen für<br />

die tägliche Dosis Typografie. Von verspielt bis klassisch. Und manchmal auch ganz<br />

schön kurios und ausgeflippt. Eine wunderbare Inspirationsquelle für alle kreativ<br />

Tätigen. Auf der Vorderseite steht groß und dekorativ das Datum und der Wochentag<br />

in der jeweiligen Schrift, auf der Rückseite finden sich Hintergrundinformationen<br />

zu den Typografen und die Bezugsquellen. Die mitgelieferte praktische Box in edler<br />

Silberfarbe lädt zum Aufbewahren der abgerissenen Blätter ein. Denn diese einzigartige<br />

Typensammlung ist eindeutig viel zu schade zum Wegwerfen. [WEI]<br />

kalender<br />

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36<br />

Quality is timeless<br />

www.der-fuchs.de


DESIGNREPORT kizuco Design aus Berlin und Brandenburg<br />

SAG+SAL<br />

Wenn Haptik, Form und Nutzen übereinstimmen, kommt dies einer Punktlandung<br />

nahe. Das ist den Designern der Sag+Sal Taschen gelungen. Andjelko Artic und<br />

Rupert Jensch experimentierten mit gebrauchten<br />

Drucktüchern, einem hochwertigen Material<br />

aus der Druckindustrie, das zu schade zum<br />

Entsorgen ist. Die Walzen großer Offset-Druckmaschinen<br />

sind mit dem extrem robusten und<br />

mehrschichtigen Material aus Kautschuk und<br />

Leinen bespannt.<br />

kizuco | Design aus Berlin und Brandenburg<br />

Geschwister-Scholl-Str. 81 | D-14471 Potsdam<br />

Die Tücher sind sowohl widerstandsfähig als<br />

auch angenehm zu tasten: außen die stoß– und<br />

wasserabweisende und dennoch weiche Gummischicht,<br />

im Inneren ein nicht minder robustes<br />

weißes Leinen. Veredelt werden die Taschen<br />

mit verschiedenen Verschlüssen und Griffen,<br />

von Retro-Schulranzenschnallen bis hin zu modernen<br />

selbstschließenden Magnetverschlüssen.<br />

Die Schultertaschen mit dem 8 cm breiten<br />

Transportgurt aus der Möbelindustrie verkraften<br />

auch schwer wiegendere Inhalte. Der schräge<br />

Schnitt von Tasche und Gurt ist zudem auf dem<br />

Fahrrad besonders praktisch.<br />

Man erkennt die Sag+Sal Familie also an ihrem<br />

besonderen Material und dem markanten Tragegurt.<br />

Alle Modelle ähneln sich in Form und<br />

Falt technik. Die Taschen haben nämlich keine<br />

Nähte – nur gezielt gesetzte Buchschrauben<br />

halten den Schnitt zusammen.<br />

Die unterschiedlichen Grundfarben und Printspuren<br />

der Drucktücher – manche sind scheinbar<br />

einfarbig, andere haben originelle typografische<br />

Muster und Bilder auf ihrer Oberfläche –<br />

machen jede SAG+SAL-Tasche zum Unikat.<br />

www.sagsal.com<br />

erhältlich bei www.kizuco.de<br />

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38<br />

Design und Kunst Weihnachtsmarkt<br />

Sa. 15. Dez. 11-18 Uhr | So. 16. Dez. 11-17 Uhr<br />

Rainhof Scheune | Höllentalstraße 96<br />

D-79199 Kirchzarten-Burg | www.buchladen-rainhof.de<br />

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Beat Brechbühl, Typografische Kostbarkeiten | Helene Clément, Mäntel und Jacken made<br />

in Switzerland | Sabine Combé, Hutdesign | Finishing Touch, Schals, Schmuck und<br />

Taschen | FrischFre.ch, Die Schönheit des Unverwüstlichen | Von Hand, individueller<br />

Schmuck | Catherine Hengeller, textile Accessoires in Kaschmir, Seide, Wolle | Side by<br />

Side, Designprodukte, hergestellt von Behinderten | Kerstin Müllerperth, Kunstglasbläserin<br />

| Annette Schwarte, außergewöhnliche Keramik | Schwarzwald-Couture,<br />

Tücher und Accessoires | Filze Mongolei, Orginal Filzschuhe | Henny Fleischmann,<br />

Objektkunst | Brettgeschichten, Design aus <strong>Ho</strong>lz | Cornelia Pfaff, Schmuck und Gerät<br />

Nina Stanyak, Betonskulpturen | Christine Wolf, Mode aus Berlin | Ma:Liz, Mode<br />

Anne Matzakow, Schmuck | Eva von Ruckteschell, Öfen und Keramik | ruppinas,<br />

Taschen für ihre Schätze | Unbeschreiblich, Schreibgeräte von bleibendem Wert<br />

Monika Schiwy und Sophie Maechler, Textilkunstarbeiten | wortlicht, Poesie mit<br />

Licht und Zeit | Clara von Bonsdorff, Schmuck und Taschen | Frauen Stickprojekt,<br />

afghanische Stickereien von Frauen | MilchZahn, witzige Unikate für Baby und<br />

Kind | Simone Rosenow, Künstlerbücher | Helle Trede, Poesie und Schokolade<br />

Angelika Link, inspiRings, SchmuckKunst | Dorothee Pfeifer, Kunst und Keramik<br />

ZENDRA-ARTWEAR, der schönste Rock der Welt | Die Strickliesel, schmuckliche<br />

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Einzelstücke | Katja Brudermann, Shiatsu | Edwin Gantert, Schwarz Wald Weiß


SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH<br />

Li-Chu Wu: Aus dem Körper für den Körper<br />

Das erste Mal habe ich Li-Chu Wu’s Papierobjekte im März 2011<br />

an der Ausstellung TALENTE in München gesehen und war hingerissen.<br />

In ihrer Arbeit dreht sich alles um Papier und Schichten<br />

(vielen Schichten!) in konzentrischen Mustern aus gezielt ausgewählten<br />

Farben angeordnet, um subtile Bewegung und haptische<br />

Qualitäten zu schaffen. Mit teils zarten, teils kräftigen Eingriffen<br />

manipuliert sie die Schichtung und ermöglicht uns so einen Blick<br />

in den vielschichtigen Kosmos der möglichen Formen, Farben und<br />

Strukturen, die durch ihre Eingriffe offen gelegt werden. Mich faszinieren<br />

ihre Linien, die sich ihren Weg durch die vielen Schichten<br />

farbigen Papiers suchen und Formen Raum und Leben geben,<br />

um aus dem Innenraum zu quillen und sich zu entfalten und entblößen.<br />

Mit Erstaunen sehe ich all die organischen Formen aus<br />

dem ehemals so still und friedlich ruhendem Material wuchern.<br />

Die Bewegung ist nicht mehr zu stoppen. Li-Chu Wu ist sehr von<br />

der Natur inspiriert und schreibt: „Die Natur präsentiert ihre Schönheit<br />

durch Pflanzen, Steine und Landschaften. Meiner Meinung<br />

nach kann Papier stark genug sein, um schwere Gegenstände zu<br />

tragen, es ist aber auch zerbrechlich genug, um leicht zu reißen.<br />

Diese Idee inspiriert mich, Papier mit einer soliden organischen<br />

Form zu kombinieren. Ich versuche, natürliche Materialien zu verwenden,<br />

um das Gefühl der Natur zu präsentieren. Reine und organische<br />

Elemente offenbaren ihre Werte in meinen Arbeiten.“<br />

Li-Chu Wu’s organische Papierobjekte schlagen eine Brücke zwischen<br />

dem Material Papier und seiner ursprünglichen Quelle in<br />

der Natur. Silber und Gold rahmen und stützen die grazilen Objekte<br />

aus dem ursprünglichen Körper und lassen sie auch als Schmuckobjekte<br />

an unseren Körpern erblühen. Kein Wunder, sind ihre Arbeiten<br />

in diversen Ausstellungen, Publikationen und Museen zu<br />

sehen. Und ab Dezember 2012 glücklicherweise auch in der Ausstellung<br />

<strong>Ho</strong>!<strong>Ho</strong>!<strong>Ho</strong>! bei Friends of Carlotta!<br />

Bruna Hauert<br />

<strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>!<br />

1. Dezember bis 24. Dezember<br />

Weihnachtliche Schmuckausstellung mit Arbeiten von mehr als 50 Schmuckdesignern<br />

bei Friends of Carlotta mit ausgesuchten und exquisiten Stücken,<br />

die auch unter dem Bäumchen Furore machen.<br />

Vernissage am Samstag,<br />

1. Dezember 2012 ab 14h<br />

Li-Chu Wu wurde in Taipei geboren und studierte von 2002 bis<br />

2006 Metalsmithing & Jewellery Design an der Jen Catholic University<br />

in Taiwan im Deparment of Applied Arts. Anschließend absolvierte<br />

sie an der School of Jewellery an der Birmingham City<br />

Universitiy ihren Master in Jewellery, Silversmithing and Related<br />

Products. Heute ist Li-Chu Wu freischaffende Schmuckdesignerin.<br />

Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und publiziert.<br />

ADVENTureBOX<br />

1. Dezember bis 24. Dezember<br />

24 von Künstlerinnen und Künstlern gestaltete <strong>Ho</strong>lzkistchen zum Thema<br />

Advent und / oder Abenteuer bilden bei friends of carlotta einen aussergewöhnlichen<br />

Kalender, der vom 1. Dezember bis Heiligabend sukzessive seine<br />

Geheimnisse preisgibt.<br />

Kleine Vernissagen mit Prosecco, Mandarinli und Nüssli gibt’s an den vier<br />

aufeinander folgenden Dezember-Samstagen: am 1., 8., 15. und am 22.<br />

Dezember 2012 – jeweils von 14.30 bis 15.30 Uhr. Einige der Kistchen<br />

werden am 23. Dezember zwischen 14 und 15 Uhr verlost.<br />

friends of carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert<br />

Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T + 41 44 2618707 | www.foc.ch<br />

Di – Fr 12 – 14 h, 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h<br />

39


40<br />

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Schmuck Design klar und wesentlich<br />

Christoph Blatter www.christophblatter.ch<br />

Im Dezember: Mo Di Mi + Samstag von10h -18h und Do + Fr von10h -19h geöffnet<br />

79098 Freiburg Schlossbergring 2 Tel 0761.32557 www.goldschmiede-im-schwabentor.de<br />

Goldschmiede im Schwabentor<br />

Team Hanne Beyermann-Grubert


Hamburg (D) Galerie Der Fuchs | Originale neu inszeniert<br />

Die Künstlerin Stefanie Volkmer-Otto ersteigert weltweit auf Auktionen antike Schmuckstücke<br />

und lässt diese mit erfahrenen Manufakturen zu kostbaren Unikaten umarbeiten. Bei der<br />

Neuinszenierung bleibt der individuelle Charakter der Preziosen stets erhalten. Aus antiken<br />

Blusenknöpfen des schwedischen <strong>Ho</strong>fjuweliers von 1900 werden so zum Beispiel exklusive<br />

Ohrringe. Die Kombination aus wertvollen Materialien und höchstem handwerklichen Können<br />

machen die Unikate von „Der Fuchs“ zu begehrten Kunstwerken.<br />

Galerie Der Fuchs | Poelchaukamp 1 | D-22301 Hamburg | www.der-fuchs.de<br />

Berlin (D) Luna Designs | Recycling aus Südafrika<br />

Aus Abfallholz der Kapstädter Townships produzieren die Brüder Mark und Brian Fanner und<br />

ihre Mitarbeiter hochwertige Bilderrahmen im angesagten Vintage-Look. Mit großem sozialen<br />

Engagement, fairen Arbeitsbedingungen und konsequent ökologischer und nachhaltiger Herstel -<br />

lung entstehen einzigartige Produkte von höchster handwerklicher Qualität. Jeder Rahmen ist<br />

ein wertvolles, von Hand gefertigtes Unikat mit individuellem Vorleben als Möbel, Türrahmen,<br />

Diele oder auch Planke eines Schiffsdecks. Vertrieben werden die Bilderrahmen von Luna<br />

Designs von der Berliner Firma Cape Times.<br />

Cape Times, Im Künstlerhof | Alt-Buch 45 | D-13125 Berlin (Buch) | www.capetimes.de | www.lunadesigns.eu<br />

Wien (A) MAK Design Shop | Geschenke am Wochenende<br />

Webshop BåRWALDSON | Besonders Schönes aus Skandinavien<br />

Hinter BåRWALDSON steht vor allem Caroline Bärwald. Sie liebt gerade Linien, klare Formen<br />

und knallbunte Farben. Und: Dinge müssen sich gut anfühlen, sie sollen unkompliziert, faszinierend<br />

und zeitlos sein. Skandinavisches Design kombiniert all diese Elemente – genau deshalb<br />

übt es solch eine Faszination auf sie aus. Auf Entdeckungstour in Caroline Bärwalds Online-<br />

Shop findet man skandinavische Wohnaccessoires, die das Leben schöner machen. Individuell,<br />

ehrlich und für ein ganzes Leben<br />

www.baerwaldson.de<br />

Der Design Shop im MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst<br />

ist die Wiener Adresse für außergewöhnliche und praktische Geschenke, Literatur und Objekte.<br />

Das ständig aktualisierte Angebot an Klassischem und Neuem von Designern aus Österreich<br />

und der ganzen Welt steht auch am Wochenende und an Dienstagen bis 22 h zum Kauf bereit.<br />

Ebenfalls dienstags präsentieren junge Designerinnen und Designer ihre neuesten Produkte<br />

dem interessierten Publikum. Wer es nicht nach Wien schafft, kann im Webshop stöbern.<br />

MAK Design Shop | Stubenring 5 | A-1010 Wien | www.makdesignshop.at<br />

Di 10 – 22 h, Mi – So 10 – 18 h, Mo geschlossen<br />

Webshop Pret-a-faire | Schnitt- und Strickmuster online<br />

Do-it-yourself-Fans finden in Susanne Wadsacks Webshop Pret-a-faire innovative Schnitte und<br />

Strickteile mit einfacher Anleitung. Bestellbar sind Schnittmuster für <strong>Ho</strong>sen, Kleider und Jacken.<br />

Pro Stück bekommt man ein wiederverwendbares Muster in passender Größe. Wer gerne strickt,<br />

greift einfach zu einem der Sets, die für Schals, Mützen, Pullover und Jacken erhältlich sind. In<br />

jeder Box findet sich die Strickanleitung und Wolle in ausreichender Menge. Auch passende<br />

Stricknadeln werden bei Bedarf mitgeliefert. [MG]<br />

www.pret-a-faire.ch<br />

Foto: © MAK/Katrin Wißkirchen<br />

die gute adresse<br />

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DRESDEN | D<br />

room+style, fashion+style und Künstlermesse Dresden<br />

Verkaufsmesse<br />

4. bis 6. Januar 2013<br />

Room + Style | Foto: David Pinzer<br />

Die room+style kristallisierte sich in den letzten Jahren als eine der erfolgreichsten<br />

Premieren der Messe Dresden heraus und übertraf mit zuletzt über<br />

9.000 Besuchern alle Erwartungen. Die Verkaufsausstellung der besonderen<br />

Art kombiniert kreative, stilvolle und ästhetische Produkte mit einem Rahmenprogramm<br />

und einem exklusiven Ambiente und lockt eine anspruchsvolle<br />

und kaufinteressierte Besucherklientel an. Besonders durch die messeunüblichen<br />

Öffnungszeiten haben die Besucher die Möglichkeit die room+style<br />

auch in abendlicher Atmosphäre zu genießen und eine Art Eventstimmung zu<br />

erleben. Individuelle Beleuchtung, hochwertige Szenografie und der Verzicht<br />

auf messeübliche Standbauten machen die Ausstellung sehenswert. Beginnend<br />

im restaurierten, denkmalgeschützten Altbau der Börse Dresden führt<br />

der Weg durch das sachlich elegante Tagungszentrum hinein in die Messe-<br />

42<br />

hallen 3 und 2 und vermittelt den Besuchern eher Boutique- und Salonatmosphäre<br />

als Messesachlichkeit.<br />

Staged 13 ist eine vom Dresdner Designstudio Paulsberg initiierte Sonderaustellung<br />

. „Setz Dich“ – das diesjährige Thema der Ausstellung – präsentiert<br />

innovative Entwürfe junger Desinger rund um das Thema Sitzen. Die gelungene<br />

Verbindung zur Künstlermesse des Künstlerbundes Dresden in der Halle 4<br />

eröffnet interessierten Besuchern weitere Perspektiven und Entdeckungsmöglichkeiten.<br />

Messe Dresden | Messering 6 | D-01067 Dresden | www.messe-dresden.de<br />

Fr 15 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 18 h


FRANKFURT | D<br />

Johannes Peter Hölzinger – Psychodynamische Raumstrukturen<br />

Ausstellung<br />

bis 13. Januar 2013<br />

Kasino Bundesministerium der Verteidigung, Bonn (1987 – 97) | Foto: Norbert Miguletz, 2012<br />

Johannes Peter Hölzinger trennt nicht zwischen Kunst und Architektur. Seine<br />

Entwürfe provozieren und haben in der Architektur neue, ausgesprochen<br />

sinnliche Akzente gesetzt. Seine Bauten wenden sich ab vom rein Funktionalen<br />

und gleichen eher modernen Skulpturen. Wellen, Spiralen und gewagte Winkel<br />

bestimmen das Bild. Das Deutsche Architekturmuseum würdigt das Lebenswerk<br />

des in Bad Nauheim geborenen Architekten, der im vergangenen Jahr<br />

seinen 75. Geburtstag feierte und dem Museum zu diesem Anlass einen<br />

umfangreichen Bestand an Skizzen, Zeichnungen, Modellen und Skulpturen<br />

überlassen hat. Die Ausstellung untersucht den Einfluss, den Le Corbusier<br />

und der ZERO-Künstler Hermann Goepfert, mit dem er sich ein Werkatelier<br />

teilte, auf Hölzinger ausübten. Ab den Achtzigerjahren entsteht eine Gruppe<br />

von Erdreliefs, eine Zwischenform aus Architektur und Landschaft. Hölzinger<br />

tipps<br />

beginnt, den Erdkörper in seine Projekte mit einzubeziehen. Prominentestes<br />

Bauwerk dieses Werkabschnitts ist das für das Bundesministerium der Verteidigung<br />

auf der Bonner Hardthöhe entworfene Kasino-Gebäude.<br />

Die Retrospektive setzt die DAM-Reihe „Architekten Rhein-Main“ fort, die<br />

2011 mit schneider+schumacher gestartet wurde und im kommenden Jahr<br />

mit den Ingenieuren Bollinger+Grohmann weitergeführt wird. Zur Ausstellung<br />

erscheint in der Edition Axel Menges eine umfassende Werkdarstellung. [WEI]<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt a. M. | www.dam-online.de<br />

Di, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h, Mo geschlossen<br />

43


44<br />

Glänzende Aussichten<br />

MAK Design Shop<br />

Ausgewähltes Design.<br />

Die besten Geschenke der Stadt in allen Preisklassen.<br />

Und das zu ungewöhnlichen Öffnungszeiten!<br />

Dienstag 10:00–22:00 Uhr<br />

Mittwoch – Sonntag 10:00–18:00 Uhr<br />

MAK Stubenring 5, Wien 1<br />

Und jederzeit im Internet: MAKdesignshop.at<br />

������������<br />

Design: Michael Anastassiades, Mirror Glasses / MMM, Seau à Champagne<br />

Foto: MAK/Georg Mayer


HAMBURG | D<br />

Adventsmesse 2012<br />

Kunst und Handwerk in der Koppel 66<br />

von 30. November bis 23. Dezember jeweils Freitag bis Sonntag<br />

Atelier 7 - 4 x Schmuck<br />

Wer zur Weihnachtszeit nicht Gewöhnliches von der Stange für die eigene<br />

Wohnung sucht oder an seine Liebsten verschenken möchte, findet bei den<br />

Adventsmessen im Haus für Kunst und Handwerk Außergewöhnliches in<br />

allen Preisklassen. Fernab vom üblichen Glühweingetümmel auf Hamburgs<br />

Marktplätzen haben sich die Adventswochenenden in der Koppel 66 zu mehr<br />

als einem Geheimtipp für alle Freunde der Kunst und des Handwerks entwickelt.<br />

Über vier Stockwerke verbreiten rund 40 Stände weihnachtliches Flair.<br />

Bei der Auswahl hat der für die Organisation zuständige Förderkreis Koppel<br />

66 die Qual der Wahl. Zahlreiche Bewerbungen aus ganz Deutschland gehen<br />

über das Jahr ein. Einen Stand bekommen aber nur Aussteller, die durch besondere<br />

Kreativität und außergewöhnlich schöne Ergebnisse überzeugen.<br />

Dieses Jahr erwarten die Besucher unter anderem Angebote aus den Bereichen<br />

<strong>Ho</strong>lz, Keramik, Leder, Schmuck, Textil und Papier-Foto-Kunst.<br />

Fast zu schade zum Essen sind beispielsweise die Kreationen von Miss<br />

Cookie. Ganz nach dem Motto „Feine Kekskunst“ bietet sie leckere Kekse<br />

zum sofortigen Verzehr oder liebevoll verpackt zum Verschenken an. Doch<br />

nicht nur die extra angereisten Künstler und Handwerker sind mit ihren Produktionen<br />

vor Ort. Natürlich sind auch alle festen Ateliers in der Koppel 66<br />

während der Adventsmessen geöffnet und freuen sich auf zahlreiche Besucher.<br />

Adventsmesse – mitten in St. Georg<br />

Koppel 66 | Lange Reihe 72 | D-20099 Hamburg | www.koppel66.de<br />

Fr – So 11 – 19 h<br />

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HOFHEIM-WALLAU | D<br />

IKEA Stiftung – Platz für Ideen 2013<br />

Designwettbewerb<br />

Bewerbungszeitraum 20. Dezember 2012 bis 31. März 2013<br />

Preisträger diesen Jahres: Wäschehänger KAMO von Seda Tunca (oben), Trockenregal LET IT DRY von Franziska Wagner (unten links) und Stuhl NUNO mit Lehnenfilz, der für Sitzkomfort sorgt von<br />

Emilia Lucht (unten rechts).<br />

Zum achten Mal ruft die IKEA Stiftung Studierende des Produkt- und Industriedesigns<br />

sowie der Innenarchitektur auf, ihre zukunftsweisenden Ideen<br />

und Konzepte zum Thema „Platz für Ideen“ einzureichen. Ob Einrichtung<br />

eines Raumes mit Möbeln, Leuchten und Accessoires oder umfassendere<br />

Entwürfe zur ökonomischen Nutzung und praktischen Teilung eines Raumes<br />

– die Themenstellung umfasst sowohl Produkte als auch Konzeptionen.<br />

1981 gegründet legt die IKEA Stiftung Schwerpunkte ihrer Arbeit etwa auf<br />

kindgerechte Wohnkultur und die Aufklärung von Verbrauchern. In diesem<br />

seit 2005 durchgeführten Wettbewerb setzt sie auf die Förderung junger Gestalter.<br />

Als Preis winkt den von einer prominenten Jury ermittelten drei Siegern<br />

die Finanzierung eines Studiensemesters an der School of Industrial Design<br />

im schwedischen Lund. Die Sieger und sieben weitere ausgewählte Teilnehmer<br />

können außerdem, ebenfalls in Schweden, an einem einwöchigen Workshop<br />

mit IKEA Designern teilnehmen.<br />

Was die Teilnehmer im letzten Jahr preiswürdig machte, zeigen wir hier:<br />

Emilia Luchts Stuhl Nuno überzeugte die Juroren mit seiner flexiblen, jede<br />

Sitzhaltung ermöglichenden Lehne, ebenso Franziska Wagners Let It Dry und<br />

Seda Tuncas Kamo, beides pfiffige Kombinationen aus Regal, Wandinstallation<br />

und Wäscheleine. Des weiteren im Angebot unter den prämierten Arbeiten:<br />

Eine Uhr im Becher, Leuchten aus PET-Flaschen, ein Sattelhocker, ein Fenstersitz<br />

für Freilufthungrige der Großstadt oder gleich ein ganzer Biokreislauf<br />

für die Küche aus Pflanzkästen und Kompostierbox namens Parasitenfarm.<br />

Der Fantasie scheinen somit keine Grenzen gesetzt.<br />

Ab 20. Dezember können die Teilnehmenden direkt auf der <strong>Ho</strong>mepage der<br />

IKEA Stiftung ihre Beiträge hochladen. [SF]<br />

www.ikea-stiftung.de | www.designwettbewerb-lund.de<br />

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KÖLN | D<br />

Isn’t it romantic? Zeitgenössisches Design zwischen Poesie und Provokation<br />

Ausstellung<br />

14. Januar bis 21. April 2013<br />

Studio Makkink & Bey, Birdwatch cabinet (for girl), 2006 | © Studio Makkink & Bey<br />

Isn’t it romantic? heißt die Sonderausstellung im Museum für Angewandte<br />

Kunst in Köln, die begleitend zur Internationalen Möbelmesse Köln und bis<br />

zum Ende der Kunstmesse Art Cologne unseren Begriff der Romantik reflektieren<br />

wird. Schon der Titel der Ausstellung fragt schmunzelnd nach unseren<br />

Sehgewohnheiten in einer durchwegs designten Welt. Gezeigt werden Objekte<br />

bedeutender zeitgenössischer Designerinnen und Designer, beispielsweise<br />

von Ronan und Erwan Bouroullec, Patricia Urquiola, Philippe Starck und Hella<br />

Jongerius sowie Arbeiten von Formafantasma, Julia Lohmann, Robert Stadler<br />

oder Jaime Hayón. Entsprechend weit ist auch das Spektrum der ausgestellten<br />

Stücke. Von der Sofalandschaft Canapé Cactus von Maurizio Galante, einer<br />

Ansammlung riesi ger, kugeliger Kissen mit dem Abbild von Kakteen, über die<br />

Waterproof Onion von Maxim Velcovsky, bis hin zu Gummistiefeln aus Porzellan<br />

mit traditionellem Zwiebelmuster, verweisen viele der Exponate auf eine Sehnsucht<br />

nach Natur und Natürlichkeit.<br />

Längst gibt es Strömungen in der zeitgenössischen Gestaltung, die sich mit<br />

dem gewollt Unperfekten, mit Brüchen und Provokationen auseinander setzen.<br />

In den vielen Objekten der Ausstellung finden die Designer eine bisweilen<br />

poetische Form. So auch Hella Jongerius mit ihren Vier Jahreszeiten, einem<br />

48<br />

zitat- und detailreichen Keramik-Quartett. Oder das Studio Makkink & Bey,<br />

welches mit seinem Birdwatch Cabinet Girl vertreten ist. Ähnlich wie viele<br />

Werke der Malerei am Anfang des vorletzten Jahrhunderts erzählen auch die<br />

Ausstellungsstücke von einem idealisierten Bild einer Natur und einer Zeit,<br />

die es so nur in unseren Köpfen gibt.<br />

Die Sonderausstellung Isn’t it romantic? Zeitgenössisches Design zwischen<br />

Poesie und Provokation ist inspirierend und schafft dabei einen gelungenen<br />

Bogen zwischen den beiden Messen, zwischen Möbeldesign und Kunst.<br />

[MG]<br />

MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln<br />

An der Rechtschule | D-50667 Köln | www.makk.de<br />

Di – So 11 – 17 h, 1. So im Monat 10 – 17 h, 1. Do im Monat 11 – 20 h, Mo geschlossen


PASSAGEN<br />

Interior Design Week Köln<br />

14. bis 20. Januar 2013<br />

Dosen mit Plastik-Fundstücken als Griff, Frank Schillo, Steinzeug, gedreht und verklebt<br />

| Foto: Oliver Fischer<br />

Gerade erst ist die Zeit der unseligen Weihnachtsmärkte glücklich überstanden,<br />

da erwartet die designaffinen Massen schon das erste große Schaulaufen des<br />

neuen Jahres. Die PASSAGEN, die traditionell parallel und ergänzend zur weltgrößten<br />

Möbelfachmesse imm cologne stattfinden, bieten spannende Eindrücke,<br />

Inspirationen und atmosphärische Inszenierungen zu aktuellen Tendenzen im<br />

Design. Das Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm des größten deutschen<br />

Designevents bespielt rund 200 Showrooms, Galerien, Einrichtungshäuser, Kulturinstitute,<br />

Museen und <strong>Ho</strong>chschulen im gesamten Kölner Stadtgebiet.<br />

Einer der <strong>Ho</strong>tspots der PASSAGEN liegt im Kreativstadtteil Ehrenfeld. Der<br />

Design Parcours Ehrenfeld präsentiert sich mehr denn je als bunter Mix aus<br />

Ausstellungen, Events und Happenings: der Ehrenfelder Designladen utensil<br />

zeigt Objekte der eigenen Kollektion, superartitecture und DingFabrik laden<br />

ein zu Workshops auf das Gelände des Alten Güterbahnhofs, Frank Schillo<br />

zeigt skulpturale Keramikobjekte in seinem Atelier, Möbelserien von Thilo Römer<br />

und Mario Hallen sind im Motoki-Wohnzimmer, dem „schönsten Wohnzimmer<br />

Kölns“, zu sehen, Salon zwei präsentiert Büchermöbel und poetische Glasobjekte<br />

der uruguayischen Designerin Lucía Grompone und vieles mehr. Die DESIGNERS<br />

FAIR hat sich ebenfalls im Design Quartier Ehrenfeld etabliert. Diesmal knüpft<br />

Acht, Steinzeug, Frank Schillo, frei aufgebaut | Foto: Oliver Fischer<br />

sie an den Erfolg von 2012 an und bespielt zwei alte Industriehallen sowie das<br />

ehemalige Helios-Kino auf dem Heliosgelände. Zu entdecken gibt es hier rund<br />

50 internationale Jungdesigner. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr präsentieren<br />

sich auch die <strong>Ho</strong>chschulen erneut auf den PASSAGEN: rund 15 Gestaltungsfakultäten<br />

bespielen eine spektakuläre Fabrikhalle. International zeigt<br />

sich das Belgische Viertel. Das Institut français Köln präsentiert in Kooperation<br />

mit der Villa Noailles, der Manufacture nationale de Sèvres, cirva, kreo und<br />

den Designer's Days Paris die Preisträger der Design Parade 6. Gezeigt<br />

werden die Arbeiten des Isländers Brynjar Sigurdarson und des Bouroullec-<br />

Schülers Jean-Baptiste Fastrez. Die großen Namen des italienischen Designs<br />

sind hingegen in den Spichern Höfen vertreten: Boffi sowie Cassina, Cappellini<br />

und Poltrona Frau im neu eröffneten Flagshipstore.<br />

Ein Publikumsmagnet der besonderen Art wird wie immer die Ausstellung<br />

des von der Zeitschrift Architektur & Wohnen prämierten A&W Designer des<br />

Jahres sein, wie im vergangenen Jahr die Show von Patricia Urquiola im<br />

Alten Pfandhaus eindrücklich unter Beweis stellte. [RM]<br />

www.voggenreiter.com<br />

49


50<br />

catherine henggeler textile accessoires<br />

www.catherinehenggeler.ch


MÜNCHEN | D<br />

Urushi-Lack und Design. East meets West<br />

Ausstellung<br />

12. Dezember bis 17. Februar 2013<br />

links: Side Table Kagaribi, Mitte: Side Table Hatsune, rechts: Box Utsusemi. Ettore Sottsass, 2002, Fertigung 2011 für MaruTomi, Japan. Urushi-Lack, schwarz (Roiro Technik) | Foto: Kinoshita Yasuhiko<br />

Erfolgreich machte den italienischen Architekten und Designer Ettore Sottsass<br />

(1917 – 2007) vor allem die Olivetti Valentine, eine rote Schreibmaschine,<br />

die er 1968 für den Büromaschinenhersteller Olivetti entwarf. Ihr folgten weitere<br />

Designklassiker, wie der Micky-Maus-Tisch, der gelbe Sekretärsstuhl<br />

und für die bekannte italienische Designfabrik Alessi das Tafelservice La<br />

Bella Tavola. Urushi, der traditionellen japanischen Lackkunst, welcher sich<br />

die Ausstellung Urushi-Lack und Design. East meets West diesen Winter in<br />

München widmet, begegnete der Künstler in den Neunzigerjahren. Der soge -<br />

nannte Chinalack, dessen Rohstoff aus dem Harz des ostasiatischen Lackbaums<br />

gewonnen wird, wurde bereits vor etwa 6.000 Jahren zur Befestigung<br />

von Speer- und Pfeilspitzen benutzt. Obschon man seine künstlerische Eignung<br />

schon früh erkannte, erreichte Urushi jedoch erst im 17. Jahrhundert Europa,<br />

wo sich fortan auch europäische Künstler mit dem Material beschäftigten –<br />

unter ihnen auch Dieter Rams und Fritz Frenkler, deren Arbeiten sich ebenfalls<br />

in der Ausstellung finden.<br />

Sottsass, der die anspruchsvolle Urushi-Technik im geistigen Austausch und<br />

in langjähriger Zusammenarbeit mit führenden japanischen Urushi-Meistern<br />

erlernte, begann Gefäße und Objekte zu entwerfen, die gleichermaßen westliche<br />

(Post-)Moderne und fernöstliche Tradition, italienischen Esprit und japanische<br />

Raffinesse verkörpern. Seine Objekte entwickelten sich vom Industriedesign<br />

zum handwerklichen Einzelstück. Aus industriell hergestellten Produkten<br />

im charakteristischen rot-schwarzen Urushi-Stil wurden Kleinserien<br />

mit natürlichem Urushi-Lack und skulpturartige Unikate, die in Hunderten<br />

von Einzelschichten aus Urushi auf <strong>Ho</strong>lz entstanden. Der Austausch gestalterischer<br />

Haltung und konzeptioneller Inspiration zwischen Ost und West, der<br />

sich hier, besonders bei den bisher noch in keinem Museum gezeigten spätesten<br />

Urushi-Objekten von Ettore Sottsass manifestiert, ist Auseinandersetzung<br />

mit den Wurzeln von Gestaltung und Kulturtransfer im besten Sinn. [ML]<br />

Pinakothek der Moderne<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich<br />

Türkenstr. 15 | D-80333 München | www.die-neue-sammlung.de<br />

Di, Mi, Fr–So 10–18h, Do 10–20h, Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag & Silvester geschlossen<br />

51


52<br />

Ich bestelle <strong>INFORM</strong><br />

O ABO (5 Ausgaben im Jahr) zum Preis von 28,– EUR /Jahr (D)<br />

O ABO (5 Ausgaben im Jahr) zum Preis von 32,– EUR /Jahr (CH/EU)<br />

beginnend mit der Ausgabe (Monat) ......................................................<br />

Vor- und Nachname: ……………………………..................................<br />

Postanschrift: ...........................................................................................<br />

Telefon: ....................................................................................................<br />

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Ich bezahle O gegen Rechnung | O per Bankeinzug<br />

ABO | EINFACH ZU HABEN !<br />

Bitte senden Sie das ausgefüllte Formular per Post an:<br />

<strong>INFORM</strong> <strong>Designmagazin</strong>, Stichwort: ABO, Sandstraße 17, D-79104 Freiburg oder per<br />

Fax an: + 49 (0) 7 61 8 81 74 79<br />

Dieses Abo-Bestellformular finden Sie auch unter: www.inform-magazin.com<br />

Widerrufsrecht Ich kann diese Vereinbarung innerhalb von 2 Wochen bei art-mediaedition<br />

Verlag, Sandstr. 17, D-79104 Freiburg schriftlich wider rufen. Die Frist ist durch<br />

die rechtzeitige Absendung des Widerrufs gewährt.<br />

Ich bestätige dies mit meiner zweiten Unterschrift:<br />

Datum / Unterschrift: ...........................................................................................<br />

79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35<br />

„Tagtraum“ von OLBRISH | reddot design award winner 2007 Deutsches Leder Deutsches Design


STUTTGART | D<br />

SpielRäume 2012 – Möbel bewegen<br />

Ausstellung ausgezeichneter Wettbewerbsbeiträge<br />

bis 11. Dezember<br />

Arche Noah, Liegemöbel | Markus Hübner<br />

Der alljährlich vom Landesfachverband Schreinerhandwerk und dem Ministe -<br />

rium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg ausgelobte Gestaltungs -<br />

wettbewerb würdigte auch 2012 ausgewählte Schreinerarbeiten des Landes.<br />

Die Einreichungen konnten auch in Ko operation mit Gestaltern entwickelt<br />

werden. Im Rahmen des Themenschwerpunkts „Möbel bewegen“ der diesjährigen<br />

Ausschreibung wurden von einer Fachjury zeitgenössische Entwürfe<br />

für die öffentliche Ausstellung im Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg in<br />

Stuttgart ausgewählt. Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten überzeugten<br />

die Jury durch kreative und überraschende Darstellungen des Themas „Bewe -<br />

gen“ und fachlich herausragende Umsetzungen. Der Themenwettbewerb<br />

zeigt eine große Bandbreite bewegter und beweglicher Möbel, die sich entweder<br />

durch die Beweglichkeit des gesamten Möbels, seiner Bestandteile<br />

oder durch die aktive Steuerbarkeit von Bewegung durch die Benutzer aus-<br />

zeichnen. Andere gezeigte Arbeiten „bewegen“ hingegen weniger auf einer<br />

physischen, als auf einer geistigen Ebene.<br />

Am 23. Oktober wurden sieben Einreichungen mit dem Silbernen Würfel<br />

ausgezeichnet und für besonders herausragende Arbeiten wurden vier Goldene<br />

Würfel vergeben. In der Ausstellung sind auch die ausgewählten Beiträge<br />

des Sonderwettbewerbs für Formgebung „Gestaltete Gesellenstücke 2012“<br />

zu sehen sowie vier von Betrieben eingereichte „SchreinerBOXen“.<br />

Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg<br />

Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart | www.schreiner-bw.de<br />

täglich 10 – 20 h, öffentliche Führungen jeden Freitag 17 h<br />

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WIEN | A<br />

design schenken 2012<br />

Design-Weihnachtsmarkt im Looshaus<br />

7. – 9., 14. – 16. und 21. – 23. Dezember 2012<br />

Handtaschenlicht | Design Galerie, Wien<br />

Der Design-Weihnachtsmarkt im Wiener Looshaus gilt als Institution des<br />

guten Designs im Wiener Advent. Im Ambiente des denkmalgeschützten<br />

Looshauses finden Wienbesucher ein großes Angebot gut gestalteter Produkte<br />

von Nachwuchsdesignern, etablierten Labels aus Österreich sowie ausgewählten<br />

internationalen Designlabels. Einen Schwerpunkt bildet in diesem<br />

Jahr Design aus Ungarn, wo in den letzten Jahren eine lebendige Designszene<br />

entstanden ist.<br />

Bei design schenken findet man Produkte, die im Handel oft noch nicht oder<br />

nicht in dieser Vielfalt erhältlich sind. Im Vorjahr besuchten rund 16.000 Besucher<br />

an drei Wochenenden den Designmarkt. Die Bandbreite reicht von<br />

Accessoires über Schmuck, Mode, Hüte und Taschen bis Keramik und Design<br />

for Kids – viele anspruchsvolle Geschenkideen, welche die Veranstalterin<br />

aus ganz Europa nach Wien gebracht hat.<br />

54<br />

Eine Jury wählt alljährlich die Designer aus, die mitmachen dürfen. „Für die<br />

Jury zählt die Qualität des Designentwurfes in all seiner Vielfalt“, so die Initiatorin<br />

Karin Lebinger.<br />

Die Veranstaltung findet dieses Jahr bereits zum achten Mal in Kooperation<br />

mit dem designforum und der Raiffeisenlandesbank Wien statt, die seit 1987<br />

Hausherrin dieses historischen Gebäudes im Stil der Wiener Moderne ist und<br />

das Bewusstsein für Design aus Österreich schärfen möchte.<br />

design schenken 2012<br />

Michaelerplatz 3 | A-1010 Wien | www.designschenken.at<br />

Fr 16 – 20 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 17 h


REDesign+Award 2013<br />

Ausschreibung<br />

Einreichungsfrist bis 31. Januar 2013<br />

Oliver Haffner, JellyFish Franz Maurer, Mailbox<br />

Der REDesign+Award geht nach 2010 bereits in die zweite Runde. Gesucht<br />

werden bisher unveröffentlichte Produktideen und Designentwürfe, denen<br />

der Gedanke der Weiter- und Wiederverwendung nicht mehr gebrauchter<br />

Materialien, Werkstoffe und Produkte zugrunde liegt. Die Möglichkeit einer<br />

seriellen, industriellen Produktion muss gegeben sein. Offen stehen die Kategorien<br />

Mobilität & Öffentlicher Raum, Haushalt & Wohnen, Accessoires &<br />

Giveaways sowie Schmuck & Mode.<br />

Zur kostenlosen Teilnahme am Wettbewerb sind Designerinnen und Designer<br />

sowie Designstudierende aus dem gesamten EU-Raum eingeladen. In jeder<br />

Kategorie wird ein Entwurf prämiert und mit 1.000 Euro Preisgeld honoriert.<br />

Dem Entwurf des Hauptpreisträgers winkt darüber hinaus die Produktumsetzung<br />

beziehungsweise die Produktion durch einen sozialwirtschaftlichen Betrieb<br />

in Ungarn oder in Österreich.<br />

Die Preisverleihung des REDesign+ Award 2013 findet im Sommer 2013<br />

statt. Anschließend werden die preisgekrönten Arbeiten im Rahmen einer<br />

Ausstellung jeweils in Wien und in Sopron präsentiert. [RM]<br />

www.redesignplus.eu<br />

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Maureen Winterhager<br />

DESIGNER MODESCHMUCK & ACCESSOIRES<br />

Schilling<br />

Grünwälderstraße 19<br />

D - 79098 Freiburg<br />

Britt<br />

www.etceterantik.com Foto:<br />

56<br />

Apero und ein kleines Etwas am Spalenberg 60 in Basel<br />

Individual Modedesign<br />

Spalenberg 60<br />

CH - 4051 Basel<br />

T 061 261 58 20<br />

F 061 261 58 21<br />

info@ursinaef.ch<br />

www.ursinaef.ch<br />

am 24. 25. 26.<br />

Januar 2013<br />

10:00 bis 17:30 Uhr<br />

seit 3653 T agen<br />

am Spalenberg<br />

individuelle Mode für Persönlichkeiten ”made in Basel”


WINTERTHUR / ZÜRICH | CH<br />

wood loop – auf biegen und brechen<br />

Ausstellung<br />

bis 21. April 2013<br />

Hölzer formen – Der WoodAward 2012<br />

Ausstellung ausgezeichneter Wettbewerbsbeiträge<br />

bis 13. Dezember<br />

TH-10-05, 2005, Pablo Reinoso Studio | © Copyright: Pablo Reinoso Studio | Foto: Carlos Yebra<br />

Weisen wir einem Menschen das Attribut „hölzern“ zu, geben wir zum Ausdruck,<br />

dass er charakterlich nicht sehr beweglich ist. Eigentlich ein Trugschluss<br />

– denn <strong>Ho</strong>lz ist sehr wohl elastisch und biegsam. Davon kann man sich nun<br />

in einer Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur überzeugen: „wood loop<br />

– auf biegen und brechen“ führt vor Augen, was aus dem vermeintlich so<br />

starren Material mit der richtigen, teilweise auch computergestützten Technik<br />

heute gestalterisch gemacht werden kann. Tatsächlich sind der Formbarkeit<br />

des <strong>Ho</strong>lzes in Design, Architektur und Kunst kaum Grenzen gesetzt, wie ein<br />

Überblick über die Exponate zeigt. Diese reichen von Klassikern (Michael<br />

Thonet, Alvar Aalto, Charles und Ray Eames) bis zu zeitgenössischen Entwürfen<br />

(Martino Gamper, Johannes Hermann, Studio Pablo Reinoso). „wood loop“<br />

begnügt sich allerdings nicht mit dem Ausstellen der fertigen Stücke, sondern<br />

erhellt auch den Hintergrund der Verarbeitung und die Technik der Flexibilisierung<br />

des Materials, wie sie etwa kürzlich in einem Forschungsprojekt<br />

unter Beteiligung der Zürcher <strong>Ho</strong>chschule der Künste entwickelt worden ist.<br />

Im Atelier dukta kann der Ausstellungsbesucher schließlich auch selbst Biegeverfahren<br />

ausprobieren. Workshops, Sonderpräsentationen und Konzerte<br />

begleiten die Schau.<br />

Parallel und passend zum Thema zeigt die ETH Zürich einige Resultate des<br />

WoodAward, der vom Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten<br />

(VSSM) zu seinem 125-jährigen Bestehen ausgelobt wurde. Schreiner<br />

und Designer aus der gesamten Schweiz schlossen sich in 240 Teams<br />

zusammen, um in einer Verbindung von Handwerk und Design neue, originelle<br />

Produkte zu fertigen. Beteiligt am Wettbewerb waren auch Schreiner aus<br />

Italien, England, Kalifornien und Japan. Unter den in der ETH gezeigten Exponaten<br />

finden sich nun die Sieger des Awards sowie einige weitere Einreichungen<br />

– darunter herkömmliche Gegenstände wie ein Tisch, aber auch eine ungewöhnliche<br />

„Raumuhr“ oder ein Trainingsset für Schlaganfallpatienten. [SF]<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | www.gewerbemuseum.ch<br />

Di – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h<br />

ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />

CH-8093 Zürich | www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch | www.woodaward.ch<br />

Mo – Fr 8 – 22 h, Sa / So und Feiertage geschlossen<br />

57


58<br />

Auri Sacra Fames Publius<br />

O FLUCHWÜRDIGER HUNGER NACH GOLD.<br />

Jana Schmidt<br />

Goldschmiedemeisterin<br />

staatl. gepr. Gestalterin<br />

Stargarder Str. 67<br />

10437 Berlin<br />

www.edelschein.de<br />

Vergilius Maro<br />

T 030 - 22 32 58 02<br />

F 030 - 56 73 68 53<br />

info@edelschein.de


Basel (CH)<br />

Museumsnacht 2013<br />

18.1.2013<br />

www.museumsnacht.ch<br />

Schweizer Architektur im Fokus der Fotografie<br />

7.12. – 1.4.2013<br />

Schweizerisches Architekturmuseum SAM<br />

Steinenberg 7 | CH-4051 Basel | www.sam-basel.org<br />

Di, Mi, Fr 11 – 18 h, Do 11 – 20.30 h, Sa, So 11 – 17 h<br />

Comics Deluxe! Das Comicmagazin Strapazin<br />

bis 3.3.2013<br />

Karikatur & Cartoon Museum<br />

St. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel<br />

www.cartoonmuseum.ch<br />

Mi – Fr 14 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h<br />

Basler Papiermühle<br />

Schweizerisches Museum für Papier, Schrift und Druck<br />

Workshops, Kurse und Studiengänge<br />

Basler Papiermühle<br />

St. Alban-Tal 37 | CH-4052 Basel<br />

www.papiermuseum.de<br />

Di – So 14 – 17 h<br />

Berlin (D)<br />

Zeughausmesse für Angewandte Kunst<br />

13. – 16.12.<br />

Schlüterhof im Zeughaus<br />

des Deutschen Historischen Museums<br />

Unter den Linden 2 | D-10117 Berlin<br />

www.zeughausmesse.de<br />

Handmade Supermarket<br />

jew. 2. Sonntag im Monat<br />

Markthalle IX<br />

Eisenbahnstr 42 – 43 + Pücklerstr. 34<br />

D-10997 Berlin-Kreuzberg<br />

www.handmade-supermarket.de<br />

11 – 18 h<br />

Limited Space: Sarajevo / Berlin<br />

bis 7.12.<br />

Exhibition in the Cloud<br />

29.1. – 1.2.2013<br />

Universität der Künste Berlin<br />

Einsteinufer 43 – 53 | D-10587 Berlin (UdK Rundgang)<br />

www.designtransfer.udk-berlin.de<br />

Di – Fr 10 – 18 h<br />

Im Inneren der Apparate<br />

Objekte von Matias Bechtold und Dinge<br />

aus den Sammlungen des Museums<br />

bis 18.2.2013<br />

Schausammlung / Offenes Depot<br />

Werkbundarchiv – Museum der Dinge<br />

Oranienstr. 25 | D-10999 Berlin<br />

www.museumderdinge.de<br />

Fr – Mo 12 – 19 h<br />

Joel Sternfeld Retrospektive<br />

bis 13.1.2013<br />

Junior & Teens Jahresausstellung 2012<br />

10.12. – 3.2.2013<br />

C/O Berlin-International Forum For Visual Dialogues<br />

im Postfuhramt | Oranienburger Str. 35 – 36<br />

D-10117 Berlin | www.co-berlin.com<br />

Mo – So 11 – 20 h<br />

Phantastiken<br />

Die Bauhäuslerin Lou Scheper-Berkenkamp<br />

bis 14.1.2013<br />

Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung<br />

Klingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlin | www.bauhaus.de<br />

Mi–Mo 10–17h<br />

Neue Highlights in der Wunderkammer Olbricht<br />

1.12. – 7.4.2013<br />

Wunderkammer Olbricht | Ständige Ausstellung<br />

me Collectors Room Berlin<br />

Auguststr. 68 | D-10117 Berlin | www.me-berlin.com<br />

Di – So 12 – 18 h<br />

Architektonika 2<br />

bis 13.1.2013<br />

Die Sammlungen. The Collections. Les Collections<br />

Wechselnde Präsentationen<br />

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart<br />

Invalidenstr. 50 – 51 | D-10557 Berlin<br />

www.smb.museum.de<br />

Di – Fr 10 – 18 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 18 h<br />

Designpanoptikum Berlin<br />

Museum für skurrile Objekte<br />

Torstr. 201 | D-10115 Berlin<br />

Mo – Sa 11 – 20 h<br />

Computerspiele. Evolution eines Mediums<br />

Computerspielemuseum<br />

Karl-Marx-Allee 93a | D-10243 Berlin<br />

www.computerspielemuseum.de<br />

Mi–Mo 10–20h<br />

Handmade in Germany 2013<br />

bis 14.12.<br />

Direktorenhaus | Am Krögel 2 | D-10179 Berlin<br />

www.johanssen-gallery.com<br />

www.direktorenhaus.com/handmade_2013<br />

Roger Boltshauser mit Bildern von Philipp Schaerer<br />

bis 15.12.<br />

caramel<br />

17.1. – 2.3.2013<br />

Architektur Galerie Berlin<br />

Karl-Marx-Allee 96 | D-10243 Berlin<br />

www.architekturgalerieberlin.de<br />

Di – Fr 14 – 19 h, Sa 12 – 16 h<br />

IDZ | Internationales Designzentrum Berlin e.V<br />

Flughafen Tempelhof | Bauteil D2<br />

Columbiadamm 10 | D-12101 Berlin | www.idz.de<br />

Mo – Fr 10 – 18 h<br />

Bern (CH)<br />

Meister Klee! Lehrer am Bauhaus<br />

bis 6.1.2013<br />

Die Engel von Klee<br />

bis 20.1.2013<br />

Zentrum Paul Klee Bern<br />

Monument im Fruchtland 3 | CH-3011 Bern<br />

www.zpk.org<br />

täglich 10 – 17 h<br />

Bremen (D)<br />

Was geht. Best of HfK Design 2011<br />

bis 15.1.2013<br />

Von Äpfeln und Birnen – Best of HfK Design 2012<br />

bis 3.2.2013<br />

Wilhelm Wagenfeld Haus-Design im Zentrum<br />

Am Wall 209 | D-28195 Bremen<br />

www.wwh-bremen.de<br />

Di 15 – 21 h, Mi – So 10 – 18 h<br />

Brüssel (B)<br />

Space Oddity. Design fiction?<br />

bis 10.3.2013<br />

Mathieu Lehanneur<br />

9.12. – 31.3.2013<br />

MAC’s-Musée des Arts Contemporaines<br />

SITE DU GRAND-HORNU / Grand-<strong>Ho</strong>rnu Images<br />

82, Rue Sainte-Louise | B-7301 <strong>Ho</strong>rnu<br />

www.grand-hornu-images.de<br />

Dresden (D)<br />

room + style<br />

Trend- und Lifestylemesse für Wohnideen und Lebensart<br />

4. – 6.1.2013<br />

Messe Dresden<br />

Messering 6 | D-01067 Dresden | www.room-style-messe.de<br />

Fr 15 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 18 h<br />

Düsseldorf (D)<br />

design classic düsseldorf 2012<br />

Börse für Designobjekte des 20. / 21. Jh.<br />

bis 2.12.<br />

Blumengroßmarkt<br />

Ulmenstr. 275 | D-40468 Düsseldorf<br />

www.designclassic.de<br />

11 – 18 h<br />

designtreff düsseldorf<br />

offener Austausch für Designer und Gestalter<br />

18.12.<br />

MONTANAROs im tanzhaus nrw<br />

Erkrather Str. 30 | D-40233 Düsseldorf<br />

www.designtreff.net<br />

jeden 3. Dienstag des Monats ab 19.30 h<br />

Frankfurt a.M. (D)<br />

Heimtextil<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Wohn-und Heimtextilien<br />

9. – 12.1.2013<br />

Messe Frankfurt GmbH<br />

Creativeworld 2013<br />

Paperworld 2013<br />

26. – 29.1.2013<br />

Messe Frankfurt GmbH<br />

Ambiente 2013<br />

Internationale Frankfurter Messe<br />

15. – 19.2.2013<br />

Messe Frankfurt GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt a.M.<br />

www.messefrankfurt.com<br />

Druot, Lacaton & Vassal<br />

– Transformation eines 60er Jahre Wohnhochhauses<br />

bis 13.1.2013<br />

Johannes Peter Hölzinger<br />

– Psychodynamische Raumstrukturen<br />

bis 13.1.2013<br />

BEST HIGH-RISES 2012\13<br />

– Internationaler <strong>Ho</strong>chhaus Preis 2012<br />

bis 20.1.2013<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.<br />

www.dam-online.de<br />

Di, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h<br />

A Journey of Beginnings<br />

In heißer Lieb' gebraten<br />

Plastiken von Caro Suerkemper<br />

bis 30.12.<br />

C’est pas mon genre!<br />

Über Frauen. Design aus Frankreich.<br />

bis 2.12.<br />

In der Historischen Villa Metzler<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt<br />

Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.<br />

www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.de<br />

Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h<br />

Medien erzählen Geschichte(n)<br />

„Kommunikation satt“<br />

(Dauerausstellung)<br />

Museum für Kommunikation<br />

Schaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt a.M.<br />

www.museumsstiftung.de<br />

Di – Fr 9 – 18 h, Sa, So 11 – 19 h<br />

agenda<br />

59


60<br />

Inhorgenta München 21. - 25. 02. 2013<br />

Besuchen Sie uns in Halle C2<br />

WWW.GERMANJEWELS.COM<br />

Reiffert German Jewels · Siegesstraße 6<br />

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Carsten Nicolai, unidisplay, 2012<br />

26.1. – 5.5.2013<br />

MMK Museum für Moderne Kunst<br />

Domstr. 10 | D-60311 Frankfurt a. M.<br />

www.mmk-frankfurt.de<br />

Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h<br />

Hamburg (D)<br />

Emil Orlik in Japan<br />

bis 13.1.2013<br />

Sammlung Design und SPIEGEL-Kantine<br />

Neueröffnung<br />

ab 20.10.<br />

Hyeyeon Park<br />

Stipendium für Fotografie<br />

bis 6.1.2013<br />

MKG-Messe Kunst und Handwerk 2012<br />

bis 9.12.<br />

Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt<br />

18.12. – 31.3.2013<br />

Museum für Kunst und Gewerbe<br />

Steintorplatz 1 | D-20099 Hamburg<br />

www.mkg-hamburg.de<br />

Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h<br />

Adventsmesse 2012<br />

Verkaufsausstellung für Kunsthandwerk und Design<br />

bis 23.12.<br />

Koppel 66 / Haus für Kunst und Handwerk<br />

Lange Reihe 75 | D-20099 Hamburg | www.koppel 66.de<br />

Fr – So 11 – 19 h<br />

geh&schenke<br />

bis 11.1.2013<br />

craft2eu-Agentur und Ladengalerie<br />

für europäisches Kunsthandwerk und Design<br />

Eppendorfer Weg 231 | D-20251 Hamburg<br />

www.craft2eu.de<br />

Mo – Fr 12 – 19 h, Sa 11 – 16 h<br />

Hanau (D)<br />

Deutsches Goldschmiedehaus Hanau<br />

Altstädter Markt 6 | D-63450 Hanau<br />

www.gfg-hanau.de<br />

Di– So 11–17h<br />

Hannover (D)<br />

Modern.<br />

Design 1900 – 1939 im Museum August Kestner<br />

bis 27.1.<br />

Museum August Kestner<br />

Trammplatz 3 | D-30159 Hannover<br />

www.kestner-museum.de<br />

Di–So 11–18h, Mi 11–20h<br />

Weihnachtsschau 2012<br />

Kunst - Handwerk - Design<br />

bis 16.12.<br />

Handwerksform Hannover<br />

Berliner Allee 17 | D-30175 Hannover<br />

www.hwk-hannover.de<br />

Mo – Do 7.30 – 18 h, Fr 7.30 – 15.30 h<br />

DOMOTEX 2013<br />

Die Welt der Bodenbeläge<br />

12. – 15.1.2013<br />

Deutsche Messe<br />

Messegelände | D-30521 Hannover | www.domotex.de<br />

täglich 9 – 18 h<br />

Heidelberg (D)<br />

Textilsammlung Max Berk<br />

Kurpfälzisches Museum<br />

Brahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-Ziegelhausen<br />

www.museum-heidelberg.de<br />

Mi, Sa, So, 13 – 18 h<br />

Japan zu Gast<br />

Yufuku Galerie, Tokio präsentiert japanische Künstler<br />

2.12. – 6.1.2013<br />

Galerie Heller<br />

Friedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 Heidelberg<br />

www.galerie-heller.de<br />

Di – Fr 11 – 13 h und 14 – 18 h, Sa 11 – 18 h<br />

Herford (D)<br />

gute aussichten<br />

Junge deutsche Fotografie 2012/2013<br />

bis 20.1.2013<br />

Lippold-Galerie (1. Stock)<br />

zoom<br />

21.1. – 17.2.2013<br />

Lippold-Galerie (1. Stock)<br />

Marta Herford<br />

Goebenstr. 2 | D-32052 Herford | www.marta-herford.de<br />

Di–So 11-18h, Mo geschl.<br />

Husseren-Wesserling (F)<br />

Musée Textil<br />

Dauerausstellung<br />

Parc de Wesserling | Ecomusée Textile<br />

F-68470 Husseren-Wesserling | www.parc-wesserling.fr<br />

Mo – So 10 – 18 h<br />

Karlsruhe (D)<br />

Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst<br />

8. – 16.12.<br />

Regierungspräsidium Karlsruhe<br />

Karl-Friedrich-Str. 17 | D-76133 Karlsruhe<br />

www.landesmuseum.de | www.kunsthandwerk.de<br />

täglich 11 – 18 h<br />

Mode – Medium – Material<br />

Anziehende Objekte von Stephan Hann<br />

23.2. – 9.6.2013<br />

Museum beim Markt<br />

Karl-Friedrich-Str. 6 | D-76131 Karlsruhe<br />

www.landesmuseum.de<br />

Di – So 11 – 17 h, Fr – So 10 – 18 h<br />

Lametta Karlsruhe 2012<br />

14. – 15.12.<br />

Tollhaus, Alter Schlachthof<br />

Durlacher Allee 62 | D-76131 Karlsruhe<br />

www.lametta-ka.de<br />

Fr 16 – 22 h, Sa 12 – 20 h<br />

INVENTA<br />

21. – 24.2.2013<br />

Artundform 2013<br />

Sonderschau für Design, Kunst und Handwerk<br />

21. – 24.2.2013<br />

Messe Karlsruhe<br />

Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten<br />

www.artundform.info<br />

jeweils 10 – 18 h<br />

Köln (D)<br />

imm cologne<br />

14.–20.1.2013<br />

Die internationale Einrichtungsmesse<br />

Koelnmesse GmbH<br />

Messeplatz 1 | D-50679 Köln | www.imm-cologne.de<br />

Mo–Sa 9–18h, So 9–17h<br />

Passagen Interior Design Week Köln<br />

14.–20.1.2013<br />

Design Parcours Ehrenfeld<br />

14.–20.1.2013<br />

www.voggenreiter.com/passagen 2013<br />

Raum-Maschine Theater – Szene und Architektur<br />

15.12.–10.3.2013<br />

inside view<br />

bern<br />

mit Thomas Heinrich & Anita Di Domenico<br />

Online Portal bestswiss.ch – das Beste aus der Schweiz<br />

Unsere Designtipps in Bern<br />

– das sollte man sich anschauen!<br />

Der östliche Stadtrand Berns wird direkt neben der Autobahn<br />

von drei markanten Wellen aus Stahl bestimmt.<br />

Sie gehören zum Zentrum Paul Klee (Monument im<br />

Fruchtland 3), das vom italienischen Stararchitekten<br />

Renzo Piano entworfen wurde. Sowohl das Gebäude<br />

selbst, als auch die Kunstsammlung und die wechselnden<br />

Ausstellungen und Veranstaltungen sind immer<br />

einen Besuch wert.<br />

In den Restaurants Schöngrun – im Museumscafé<br />

und im direkt neben dem Zentrum Paul Klee gelegenen<br />

Gourmetrestaurant – werden Besucherinnen und Besucher<br />

nicht nur in kultureller, sondern auch in kulinarischer<br />

Hinsicht verwöhnt.<br />

In der Altstadt von Bern feiert intraform Raumgestaltung<br />

(Rathausgasse 76) gerade 50 Jahre zeitloses Wohnen.<br />

„Gutes Design ist kein Konsum-, sondern ein Kulturgut“,<br />

so Inhaber Edi Franz. Die Ausstellung ist Inspiration<br />

pur. Auf knapp 1.000 m 2 findet man hier Ideen fürs<br />

Wohnen, Essen, Schlafen und Arbeiten.<br />

Das 1894 erbaute Bernische Historische Museum<br />

(Helvetiaplatz 5) erhielt 2009 mit dem Neubau Titan/<br />

Kubus auf seiner Ostseite eine Erweiterung für die museale<br />

und administrative Nutzung. Die Entwurfsidee vom<br />

Bieler Architekturbüro „mlzd“ bestand darin, den Erweiterungsbau<br />

als öffentlichen und begehbaren Sockel auszubilden,<br />

aus dem sich ein vertikales Volumen entwickelt.<br />

Ein sehenswerter und spannender Dialog von Alt und<br />

Neu.<br />

00 61


62<br />

Räumungsverkauf wegen Umzug<br />

20 – 40 % auf alle Schmuckstücke<br />

bis 31. Dezember<br />

Atelier I. + W. Knetsch | Oberlinden 3 | 79098 Freiburg | Tel. 0761 / 2859410 | Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr<br />

Advendsamstage 10 – 18 Uhr<br />

Stimmungsvolle Advents� und Geschenkideen bei:<br />

Fräulein Smilla<br />

Allerhand Schönes aus Skandinavien<br />

Gerberau 44 Klosterstraße 5<br />

79098 Freiburg 77652 Offenburg<br />

www.fraeulein-smilla.de<br />

Entdecken Sie auch unsere individuelle Damenmode ,<br />

fröhliche Kinderbekleidung sowie unsere ausgesuchten<br />

Wohnideen aus dem hohen Norden.


Isn't it romantic?<br />

Zeitgenössisches Design<br />

zwischen Poesie und Provokation<br />

14.1.–21.4.2013<br />

Museum für Angewandte Kunst Köln<br />

An der Rechtschule | D-50667 Köln | www.museenkoeln.de<br />

Di–So 11–17h<br />

Krefeld (D)<br />

European Art Quilts VII<br />

bis 3.2.2013<br />

Deutsches Textilmuseum<br />

Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld<br />

www.krefeld.de/textilmuseum<br />

Di – So 11 – 17 h<br />

Kronberg (D)<br />

Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!<br />

BraunSammlung der Braun GmbH<br />

Westerbach Center | Westerbachstr. 23c | D-61476 Kronberg<br />

www.braunsammlung.info<br />

Di – Fr 11 – 17 h, Sa, So 11 – 18 h<br />

Langenthal (CH)<br />

Weberherzen<br />

Creation Baumann<br />

Showroom in Langenthal<br />

Bern-Zürich-Str. 23 | CH-4900 Langenthal<br />

www.creationbaumann.com<br />

Mo – Fr 9 – 12 h und 13 – 17 h<br />

Lausanne (CH)<br />

From work tool to work bench<br />

ECAL / <strong>Ho</strong>t Tools and Patricia Urquiola<br />

bis 17.2.2013<br />

Pop-Up. Design between dimensions<br />

bis 3.4.2013<br />

Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporains<br />

Place de la cathédrale 6 | CH-1005 Lausanne<br />

www.mudac.ch<br />

Di – So 11 – 18 h<br />

Leipzig (D)<br />

Zacken und Bögen<br />

Spritzdekor-Keramik des Art déco<br />

aus der Sammlung Klaus Freiberger<br />

bis 7.4.2013<br />

Zwei Leben für die Fotografie<br />

Lillian Bassmann & Paul Himmel<br />

bis 3.3.2013<br />

Jugendstil bis Gegenwart<br />

Dauerausstellung<br />

GRASSI | Museum für Angewandte Kunst<br />

Johannisplatz 5 – 11 | D-04103 Leipzig<br />

www.grassimuseum.de<br />

Di – So 10 – 13 h, Mi + Do 10 – 20 h<br />

32. Leipziger Grafikbörse<br />

19.12. – 27.1.2013<br />

Nonnenstr. 38 | D-04229 Leipzig<br />

www.druckkunst-museum.de | www.typotage.de<br />

Mo – Fr 10 – 17 h, So 11 – 17 h<br />

LAMETTA Vol. 3<br />

Weihnachtsausstellung – ausgewählte Unikate und<br />

Kleinserien regionaler Studios und Werkstätten<br />

bis 22.12.<br />

Karl-Heine–Str. 59 | D-04229 Leipzig<br />

www.luiseneugebauer.de<br />

Di – Fr 12 – 19 h, Sa 12 – 16 h<br />

Mulhouse (F)<br />

Musée de l'Impression sur Etoffes<br />

Rue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 Mulhouse<br />

www.musee-impression.com<br />

Di – So 10 – 12 h und 14 – 18 h<br />

München (D)<br />

Urushi-Lack + Design.<br />

East Meets West<br />

12.12. – 17.2.2013<br />

Die Neue Sammlung - The International Design Museum<br />

Der Architekt –<br />

Geschichte Und Gegenwart Eines Berufsstandes<br />

bis 3.2.<br />

Pinakothek der Moderne<br />

Querschnitt: Stefan Wewerka<br />

bis 3.2.13<br />

Die Neue Sammlung - The International Design Museum<br />

Architekturmuseum der TU München<br />

in der Pinakothek der Moderne<br />

Barer Str. 40 | D-80333 München<br />

www.die-neue-sammlung.de | www.architekturmuseum.de<br />

www.pinakothek.de<br />

Di – So 10 – 18 h, Do 10 – 20 h<br />

Weihnachtsausstellung<br />

– Werkschau der Mitglieder<br />

bis 12.1.2013<br />

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V.<br />

Pacellistr. 6 – 8 | D-80333 München<br />

www.kunsthandwerk-bkv.de<br />

Handwerk & Design<br />

Internationale Handwerksmesse<br />

6.3. – 12.3.2013<br />

Neue Messe München | D-81829 München<br />

www.materialica.de<br />

Fr – Sa 9 – 19 h, So 9 – 17 h<br />

MCBW 2013<br />

Munich Creative Business Week<br />

16. – 24.2.2013<br />

www.mcbw.de<br />

Nürnberg (D)<br />

Helmut Jahn. Process / Progress<br />

bis 24.2.2013<br />

Japan & Italien. Möbel<br />

Aktuell in der Sammlung<br />

Neues Museum für Kunst und Design Nürnberg und<br />

Die Neue Sammlung - The International Design Museum<br />

Klarissenplatz | D-90402 Nürnberg<br />

www.nmn.de | www.die-neue-sammlung.de<br />

Di – Fr 10 – 20 h, Sa, So 10 – 18 h<br />

Offenbach (D)<br />

Meisterwerke der angewandten Kunst in Leder<br />

vom Mittelalter bis zum Barock<br />

in der neuen Wilhelm-Düncher-Galerie<br />

DLM-Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum Offenbach<br />

Frankfurter Str. 86 | D-63067 Offenbach<br />

www.ledermuseum.de<br />

Di – So 10 – 17 h<br />

Wundervoll: Kinderwelten<br />

57. Internationale Kinderbuchausstellung<br />

bis 10.2.2013<br />

Klingspor Museum Offenbach<br />

Hernstr. 80 | D-63065 Offenbach am Main<br />

www.klingspor-museum.de<br />

Di, Do, Fr 10 – 17 h, Mi 14 – 19 h, Sa, So 11 – 16 h<br />

Paris (F)<br />

Maarten Baas. Les curiosités d´un designer<br />

bis 12.2.2013<br />

Van Cleef & Arpels. Lárt de la haute joaillerie<br />

bis 10.2.2013<br />

Les frères Campana. Barroco Rococó<br />

bis 24.2.2013<br />

Les Arts Décoratifs-Nef<br />

107 rue de Rivoli | F-75001 Paris | www.lesartsdecoratifs.fr<br />

Di – So 11 – 18 h<br />

inside view<br />

bochum<br />

mit Jan Kath, Teppichdesigner und Teppichfreak<br />

Jan Kath Design GmbH, Bochum<br />

Meine Designtipps in Bochum<br />

– das sollte man sich anschauen!<br />

Bochum ist nicht beautiful. Die Menschen machen hier<br />

den Unterschied. Erst in den letzten Jahren sind so bekannte<br />

Orte wie der Zollverein oder die Jahrhunderthalle<br />

auf <strong>Ho</strong>chglanz gebracht worden. Die ehemaligen Industriestätten<br />

haben einen starken Einfluss auf meine Arbeit.<br />

Der Kampf zwischen Ruine und Natur fasziniert mich<br />

und dient mir auch als Kulisse für viele meiner Präsentationen.<br />

Das Viertel Bochum-Ehrenfeld entwickelt sich gerade.<br />

Hier haben wir auch unsere Ausstellungsräume (Friederikastr.<br />

148). Spannend ist vor allem die Hattingerstraße.<br />

Dort entsteht gerade viel Neues. Wenn ich Entspannung<br />

suche, gehe ich sehr gerne in den Schlosspark Weitmar.<br />

Hier steht das Haus Weitmar, das vom Kunstverein<br />

Bochum zur Künstlerresidenz umgebaut wurde<br />

und mit seiner Architektur beeindruckt. In die Ruine des<br />

ehemaligen Adelssitzes wurde ein moderner Kubus gesetzt<br />

– ein Haus im Haus. Gleich beim Park findet man<br />

auch die Galerie m (Schlossstr. 1A), eine Topadresse<br />

für zeitgenössische Kunst. Gerne bin ich dann in Tante<br />

Yurgan's Café (Castroper Str. 79), einer ganz alten<br />

Bochumer Institution. Hier trifft man Leute aus der Szene<br />

– Künstler, LKW-Fahrer und Literaten.<br />

Wer auf der Suche nach Designklassikern ist, den würde<br />

ich zu Ruhrprojekt (Wittener Str. 2) schicken. Den Abend<br />

kann man angenehm in der Nachtbar Goldkante (Alte<br />

Hattinger Str. 22) verbringen. Sie bietet Literaturveranstaltungen<br />

und eine offene Plattform für viele Aktivitäten.<br />

Oder man geht ins Schauspielhaus Bochum, eines<br />

der renommiertesten Theater Deutschlands. Im selben<br />

Gebäude befindet sich die Eve Bar (Königsallee 15),<br />

mein Lieblingsnachtclub. Allerdings sollte man dort nicht<br />

vor 2 Uhr morgens hin gehen.<br />

63


64<br />

textiles und mehr www .christin-a.ch<br />

WOOD LOOP<br />

auf biegen und brechen<br />

Ausstellung<br />

vom 18. November 2012<br />

bis 21. April 2013<br />

www.gewerbemuseum.ch<br />

Di bis So 10 – 17 Uhr<br />

Do 10 – 20 Uhr<br />

Mo geschlossen<br />

Besondere Öffnungszeiten<br />

an Feiertagen<br />

Gewerbemuseum<br />

Kirchplatz 14<br />

CH -8400 Winterthur


Pforzheim (D)<br />

Die Perle in der Geschichte des Schmucks<br />

bis 27.1.2013<br />

Schmuckmuseum Pforzheim<br />

Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim<br />

www.schmuckmuseum-pforzheim.de<br />

Di – So, feiertags 10 – 17 h<br />

Rixheim (F)<br />

Im Reich der kleinen Prinzen<br />

Tapeten im Kinderzimmer<br />

bis 31.12.<br />

Musée du Papier Peint<br />

28, rue Zuber | F-68171 Rixheim<br />

St. Gallen (CH)<br />

Werkstoffarchiv<br />

Sitterwerk<br />

Sittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen | www.sitterwerk.ch<br />

Mo – Fr 9– 17 h, So 14 – 18 h<br />

Herrlichkeiten<br />

– Textile Kirchenschätze aus St. Gallen<br />

bis 30.12.<br />

Viecher<br />

– Tierdarstellungen auf Textilien<br />

6.2. – 7.4.2013<br />

Textilmuseum<br />

Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen | www.textilmuseum.ch<br />

Mo – So 10 – 17 h<br />

Staufen (D)<br />

Camille Schpilberg<br />

F-Dyo<br />

8.2. – 17.3.2013<br />

Keramikmuseum Staufen<br />

Wettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen<br />

Mi – Sa 14 – 17 h, So 11 – 13 und 14 – 17 h<br />

Stuttgart (D)<br />

Vom Wohnungsbau in Peking<br />

bis zum Strukturwandel in Stuttgart<br />

Diplomausstellung<br />

bis 6.12.<br />

Universität Stuttgart Kollegiengebäude I (KI)<br />

Keplerstr. 11 | D-70174 Stuttgart<br />

www.uni-stuttgart.de<br />

18–20h<br />

DESIGN − made in BaWü!<br />

– Marken, Unternehmen, Ausbildung<br />

bis 15.12.<br />

Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg<br />

Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart<br />

www.design-center.de<br />

Mo – Sa 11 – 18 h<br />

Möbel bewegen<br />

SpielRäume 2012<br />

bis 11.12.<br />

Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg<br />

Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart<br />

täglich 10 – 20 h, öffentliche Führungen Fr 17 h<br />

DEKUMO + GRÜNE BÜHNE<br />

7. – 9.12.<br />

Ex-Stadtbücherei im Wilhelmspalais<br />

Konrad-Adenauer-Str. 2 | D-70173 Stuttgart<br />

www.dekumo.de<br />

Fr 14 – 22 h, Sa, So 11 – 20 h<br />

Ulm (D)<br />

<strong>Ho</strong>chschule für Gestaltung Ulm<br />

Hfg – Archiv Ulm<br />

Basteistraße. 46 | D-89073 Ulm<br />

www.hfg-archiv.ulm.de<br />

Weiden (D)<br />

Keramik-Museum Weiden<br />

Waldsassener Kasten<br />

Luitpoldstraße 25 | D-92637 Weiden<br />

www.die-neue-sammlung.de<br />

Weil am Rhein (D)<br />

Erwin Wurm<br />

bis 20.1.2013<br />

Pop Art Design<br />

bis 3.2.2013<br />

Louis Kahn<br />

The Power of Architecture<br />

23.2. – 11.8.2013<br />

Vitra Design Museum<br />

Charles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rhein<br />

www.design-museum.de<br />

Mo – So 10 – 18 h, Führungen Sa, So 11 h<br />

Wien (A)<br />

Zeitgenössischer Halsschmuck<br />

bis 10.2.2013<br />

MAK Studiensammlung Metall<br />

J E X. Jewellery Exhibition<br />

Schmuck von Petra Zimmermann<br />

20.2. – 23.6.2013<br />

MAK Studiensammlung Metall<br />

The Committee of Sleep<br />

bis 6.1.2013<br />

Sammlung Möbel<br />

Wiener Kunstgewerbe 1890 – 1938<br />

bis 17.3.2013<br />

Schausammlung Wien 1900<br />

MAK Österreichisches Museum für<br />

angewandte Kunst / Gegenwartskunst<br />

Stubenring 5 | A-1010 Wien | www.mak.at<br />

Di 10 – 24 h, Mi – So 10 – 18 h<br />

Joseph Binder Award 2012<br />

bis 16.12.<br />

designforum Wien,<br />

Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.designforum.at<br />

Sowjetmoderne 1955 – 1991<br />

Unbekannte Geschichten<br />

bis 25.2.2013<br />

a_schau<br />

Österreichische Architektur<br />

im 20. und 21. Jahrhundert<br />

Dauerausstellung<br />

Architekturzentrum Wien<br />

Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.azw.at<br />

Mo – So 10 – 9 h<br />

design schenken 2012<br />

Design-Weihnachtsmarkt im Looshaus<br />

7. – 9.12., 14. – 16.12, 21. – 23.12.<br />

Michaelerplatz 3 | A-1010 Wien<br />

www.designschenken.at<br />

Fr 16 – 20 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 17 h<br />

Winterthur (CH)<br />

wood loop – auf biegen und brechen<br />

bis 21.4.2013<br />

Material Archiv<br />

Dauerausstellung<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur<br />

www.gewerbemuseum.ch<br />

Di – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h<br />

Zürich (CH)<br />

Hölzer formen<br />

Der WoodAward 2012<br />

bis 13.12.<br />

ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />

inside view<br />

köln<br />

mit Sabine Voggenreiter, Initiatorin der PASSAGEN<br />

Büro Sabine Voggenreiter, Köln<br />

Meine Designtipps in Köln<br />

– das sollte man sich anschauen!<br />

Köln ist, neben den Adressen der <strong>Ho</strong>chkultur – den Museen,<br />

der Oper und Philharmonie, dem Schauspiel sowie<br />

dem Dom und den romanischen Kirchen – vor allem auch<br />

von einer lebendigen Kreativszene geprägt, die sich insbesondere<br />

im Belgischen Viertel, im Szeneviertel Ehrenfeld<br />

und aktuell auch in Kalk und rund um den Südbahnhof<br />

bemerkbar macht. Designer, Streetart-Akteure, junge Galerien,<br />

neue Konzeptläden, Clubs, elektronische Musik,<br />

Modemacher, Urba nisten und Do-it-yourself-Läden erzeugen<br />

ein typi sches kreatives Ambiente, das nicht nur die<br />

Kölner sondern auch viele Köln-Besucher inspiriert und<br />

Touristen ohne jede Schwellenangst erreicht.<br />

Sichtbar wird die geballte Design-Präsenz beispielsweise<br />

einmal im Jahr während der PASSAGEN, wenn an nahezu<br />

200 Orten in teils ungewöhnlichen Locations im<br />

ganzen Stadtgebiet internationales Design zelebriert wird.<br />

Viele dieser Stationen und Akteure sind auch übers<br />

Jahr sichtbar: Eine Anlaufstelle ist seit Jahren das Hallmackenreuther<br />

am Brüsseler Platz, ein großzügiges<br />

Café im Original-Fünfziger-Look. Nahezu nebenan, in<br />

den Spichern Höfen, einem restaurierten Gründerzeitkomplex<br />

gegenüber dem Stadtgarten, findet man das<br />

cologne design village, wo die italienischen High-<br />

End-Produzenten Boffi, Cappellini, Cassina und Poltrona<br />

Frau neuerdings Flagshipstores unterhalten. Im selben<br />

Komplex findet sich auch das Bistro Acht.<br />

In der Innenstadt, aber abseits vom Mode-Mainstream,<br />

ist am Mauritiuswall der Modekonzeptstore Heimat zu<br />

entdecken, unter anderem mit Balenciaga und Comme<br />

des Garçons für Männer und Frauen.<br />

In der Lichtstraße in Ehrenfeld, einem kreativen <strong>Ho</strong>tspot,<br />

in der Nachbarschaft zur namhaften Cologne Factory<br />

Meiré und Meiré, arbeitet die junge Grafik-Agentur<br />

Enorm, die sich auch im Bereich Ausstellungsarchitektur<br />

und mit medialem Design einen Namen gemacht hat.<br />

Aus Ehrenfeld kommt auch das Magazin Froh! mit hohem<br />

ästhetischen und moralischen Anspruch. Und last but<br />

not least kann man sich im Utensil-Geschäft von Anna<br />

Lederer auf der Körnerstraße – auch dies eine Kreativmeile<br />

– mit Alltagsprodukten von schlichter Eleganz und<br />

industriellem Charme versorgen sowie ganz aktuell auch<br />

mit Objekten aus der hauseigenen Designkollektion.<br />

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66<br />

ZEUGHAUSMESSE<br />

Decorative Arts Fair Berlin<br />

VERKAUFSAUSSTELLUNG<br />

für Angewandte Kunst & Design<br />

mit Wettbewerb »Ingenious Creation«<br />

13. bis 16. Dezember 2012<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin<br />

Schlüterhof im Zeughaus | Unter den Linden 2 | 10117 Berlin-Mitte<br />

13. Dezember: 13 bis 18 Uhr | 14. und 15. Dezember: 10 bis 19 Uhr<br />

16. Dezember: 10 bis 18 Uhr | Infos unter: www.zeughausmesse.de


Schau an.<br />

www.ansichtssache-freiburg.de<br />

Theater der Immoralisten<br />

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Maurice K. Grünig Walter Mair<br />

Architektur Fotografie Positionen<br />

bis 13.12.<br />

Architekturfoyer, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />

Pièces à conviction<br />

Von der Peripherie zur Stadt<br />

7.12. – 17.12.2013<br />

Haupthalle, Zentrum, ETH Zürich<br />

Ausstellung der Master-Arbeiten HS 2012.<br />

Departement Architektur, ETH Zürich<br />

7.12. – 16.1.2013<br />

Foyers Nord und Süd, Zentrum, ETH Zürich<br />

Pièces à conviction. Von der Peripherie zur Stadt<br />

7.12. – 17.1.2013<br />

Haupthalle, Zentrum, ETH Zürich<br />

Stadt neu bauen – Eine Reise in die Metropole von morgen<br />

HafenCity und IBA, Hamburg<br />

24.1.–14.2.2013<br />

Haupthalle, Zentrum, ETH Zürich<br />

Hönggerberg | CH-8093 Zürich | www.ausstellungen.gta.ethz.ch<br />

Mo – Fr 8 – 22 h, Sa 8 – 17 h, So und Feiertage geschl.<br />

Designpreise der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

2012<br />

bi 27.1.2013<br />

Museum Bellerive<br />

Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich | www.museum-bellerive.ch<br />

Di – So 10 – 17 h<br />

Magie der Dinge<br />

bis 6.1.2013<br />

Museum für Gestaltung Zürich | Galerie<br />

Die Besten 2012 in Architektur, Landschaft und Design<br />

5.12 – 6.1.2013<br />

Museum für Gestaltung Zürich | Galerie<br />

Ausstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich<br />

www.museum-gestaltung.ch<br />

Di – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h<br />

<strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>! <strong>Ho</strong>!<br />

bis 24.12.<br />

ADVENTureBOX<br />

bis 24.12<br />

Friends of Carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte<br />

Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | www.foc.ch<br />

Mi – Fr 12 – 14 und 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h<br />

Alle Terminangaben ohne Gewähr<br />

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68<br />

Heide Nonnenmacher<br />

Porzellan<br />

www.nonnenmacher-design.de<br />

Susanne Goldbach<br />

Goldschmiedemeisterin<br />

www.susannegoldbach.de<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst<br />

20. Karlsruher<br />

Weihnachtsmesse<br />

für Angewandte Kunst<br />

8. bis 16.12.2012<br />

Karl-Friedrich-Str. 6, 76133 Karlsruhe<br />

täglich geöffnet von 11 bis 18 Uhr<br />

www.landesmuseum.de<br />

www.kunsthandwerk.de<br />

im Museum beim Markt<br />

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07.12.2012<br />

Festo Challenge – Principle to Product<br />

www.german-design-council.de<br />

14.12.2012<br />

Talents 2013<br />

www.co-berlin.info<br />

15.12.2012<br />

Flyeralarm desing award 2012<br />

www.flyeralarm-design-award.de<br />

15.12.2012<br />

Design am Oberrhein Award 2013<br />

design-am-oberrhein.eu/wettbewerbe.html<br />

21.12.2012<br />

Universal design award 2013<br />

www.ud-germany.de<br />

10.01.2013<br />

IF concept design award 2013<br />

www.ifdesign.de<br />

11.01.2013<br />

Close up 2013<br />

www.co-berlin.info<br />

15.01.2013<br />

ADC Nachwuchswettbewerb 2013<br />

www.adc.de<br />

31.01.2013<br />

Zeichenwettbewerb<br />

www.cartoonmuseum.ch<br />

31.01.2013<br />

REdesign + Award 2013<br />

www.redesignplus.eu<br />

31.01.2013<br />

International Design Award 2013<br />

www.internationaldesignaward.com<br />

06.02.2013<br />

Red dot: Product Design<br />

www.red-dot.de<br />

19.04.2013<br />

Design Preis Schweiz 2013<br />

www.designpreis.ch<br />

concours<br />

Alle Terminangaben ohne Gewähr<br />

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70<br />

Gunnar Tietz,<br />

„ Sommelier<br />

des<br />

Jahres 2011<br />

“<br />

vom<br />

Gault Millau<br />

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Einfach Einfach guter guter W<br />

W ein<br />

Eine kleine<br />

Aus<br />

wahl anspruchs anspruchsvoller<br />

Alltagsweine,<br />

zusammengestellt<br />

v on Gunnar T Tietz,<br />

einem der<br />

renommiertes<br />

ten Sommel Sommeliers<br />

in Deutschland.<br />

Exklusiv<br />

als<br />

„Bag-in-Bo<br />

x x“<br />

und nur im Internet.<br />

Die „Bag-in-Box“<br />

V erpackung is ist<br />

platzsparend,<br />

sehr<br />

umwelts<br />

chonend und s sie<br />

hält den Wein<br />

nach dem Öf Öffnen<br />

für vier<br />

ier W<br />

ochen frisch.<br />

hausw<br />

w ein. de<br />

<strong>INFORM</strong><br />

art-media-edition Verlag Freiburg<br />

Insel 3 | D-79098 Freiburg<br />

www.inform-magazin.com<br />

inform@inform-magazin.com<br />

T +49 761 89759494, F +49 761 8817479<br />

Herausgeber:<br />

Björn Barg, barg@inform-magazin.com<br />

Anzeigenreservation:<br />

inform@inform-magazin.com<br />

T +49 761 89759494<br />

Chefredaktion:<br />

Regina Claus, claus@inform-magazin.com<br />

Redaktion:<br />

Tanja von Forster, vonforster@inform-magazin.com<br />

Mitarbeitende dieser Ausgabe:<br />

Nike Breyer<br />

Henny Fleischmann<br />

Stefan Franzen<br />

Moritz Grund<br />

Tilman <strong>Ho</strong>ffer<br />

Maike Lefeldt<br />

Ralph Müller<br />

Kerstin Reich<br />

Britta Schmidthüsen<br />

Florian Weiland<br />

Gastbeiträge von:<br />

Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)<br />

Volker Albus (Professor für Produktdesign,<br />

Staatliche <strong>Ho</strong>chschule für Gestaltung Karlsruhe)<br />

Konzept | Grafik:<br />

Piotr Iwicki, mail@iwicki.com<br />

impressum<br />

Korrektorat:<br />

Thomas Hirtenfelder<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 mal im Jahr<br />

Das <strong>Designmagazin</strong> <strong>INFORM</strong><br />

ist gegen eine Schutzgebühr<br />

von 1,00 EUR / 1,20 SFr beim Verlag erhältlich.<br />

Es gelten die Mediadaten<br />

# 5 vom 1.1.2012<br />

Titelrechte:<br />

Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit<br />

Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet.<br />

*Alle Angaben ohne Gewähr<br />

<strong>INFORM</strong> <strong>Designmagazin</strong> 02 – 03 | 2013<br />

erscheint am 10.02.2013<br />

Anzeigenschluss:<br />

20.1.2013<br />

Schwerpunktthema:<br />

ALLTAGSKULTUR


WANTED WA WWA<br />

A N T E D<br />

E X XC<br />

E EELL EN T<br />

S W WISS<br />

DE E SI G N<br />

Communicat<br />

ion<br />

D e esign,<br />

D<br />

esig<br />

nR nResearch,<br />

Fashion<br />

D e esign,<br />

Furniture<br />

Design<br />

g , I Interior<br />

Des<br />

i ign,<br />

Product<br />

Des<br />

i ign<br />

, Textile<br />

Design<br />

E ditioon<br />

201<br />

3 3/<br />

1 4<br />

Anmeldung nm und PProjekteingabe<br />

In Inscription et dép dépôt des projets<br />

Registration and project submission<br />

www.<br />

designp<br />

np reis.<br />

ch<br />

Eing Eingabefrist<br />

ef s<br />

Clôture ure e des inscriptions<br />

Closing sing ng date te<br />

Ap A r i il<br />

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2013<br />

PPrei<br />

Preisverleihung<br />

Remise des prix<br />

Award Ceremony<br />

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2013<br />

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Design<br />

Preis<br />

Schweiz<br />

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Suisse<br />

Design<br />

Prize<br />

Switzerland<br />

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Unsere Garderobe Bubka<br />

finden Sie im neuen MAGAZIN<br />

Katalog auf Seite 147.<br />

magazin.com<br />

kaschkasch, Köln<br />

Produktdesigner<br />

www.kaschkasch.de<br />

Realgestalt Berlin

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