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Edle Tropfen sicher gelagert - FM DAS LOGISTIK-MAGAZIN

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T I T E L S TO RYViastore<br />

INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

<strong>Edle</strong> <strong>Tropfen</strong> <strong>sicher</strong> <strong>gelagert</strong><br />

Nur ein kleiner Teil der<br />

Remstalkellerei im württembergischen<br />

Beutelsbach ragt<br />

aus dem Boden. Der größte<br />

Teil – nämlich sieben Zehntel<br />

des gesamten Erzeugerbetriebs<br />

– ist nicht sichtbar.<br />

Zehn Meter tief in der Erde<br />

liegt ein Hochregallager, direkt<br />

unter dem Kundenparkplatz.<br />

Der Stuttgarter Intralogistik-Spezialist<br />

Viastore<br />

Systems hat dieses Hochregallager<br />

eines Fremdanbieters<br />

jetzt komplett modernisiert.<br />

Für ein reibungsloses<br />

Lagermanagement sorgt die<br />

Software Viad@tone.<br />

Systems modernisiert Hochregallager der Remstalkellerei<br />

Zu seinem Wein unterhält der<br />

Schwabe eine treue Beziehung:<br />

Ins Glas kommt nur, was im<br />

Ländle auch gedeiht. Schließlich<br />

hat der Weinbau in Württemberg<br />

schon eine gut 1 200-jährige Tradition.<br />

Waren es früher in erster<br />

Linie Riesling, Schillerwein und<br />

Trollinger, so sind es heute zunehmend<br />

feine Kreszenzen aus<br />

der Lemberger-, Burgunder- und<br />

Zweigeltrebe, die Württemberg<br />

den Ruf einer bedeutenden Weinregion<br />

samt Deutschem Rotweinpreis<br />

eingebracht haben.<br />

Im württembergischen Beutelsbach<br />

ist seit mehr als 60 Jahren<br />

die Remstalkellerei zu Hause.<br />

Sie ist nach den großen Zentralkellereien<br />

heute der fünftgrößte<br />

Weinbaubetrieb in Deutschland.<br />

Rund 650 ha beträgt die Weinanbaufläche.<br />

Zum Vergleich: Im<br />

gesamten Raum Stuttgart beträgt<br />

die Fläche rund 1000 und in ganz<br />

Württemberg grob 10000 ha.<br />

Jährlich werden hier sechs bis<br />

sieben Millionen Liter Wein erzeugt<br />

und mit einem Nettoum-<br />

12 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 11-12/2009<br />

Von links: Geschäftsführer Heiko Schapitz und der stellver -<br />

tretende Logistikleiter Roland Bäuerle von der Remstalkellerei<br />

sowie Swen Mantel und Thomas Zoch von Viastore Systems<br />

Der wohl größte automatisch bediente Weinkeller – ein<br />

Hochregallager, das in die Erde gebaut ist –, steht bei der<br />

Remstalkellerei im württembergischen Beutelsbach<br />

EXKLUSIV IN<br />

<strong>FM</strong><br />

<strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong><br />

satz von 15 bis 16 Millionen Euro<br />

vermarktet. Gelagert werden<br />

die Weine, die bereits in Flaschen<br />

abgefüllt sind, unter anderem in<br />

einem Hochregallager. Das Besondere<br />

daran: Es wurde im Erdreich<br />

versenkt – direkt unter dem<br />

Kundenparkplatz. Gut 10 m tief<br />

unter der Erdoberfläche warten<br />

rund 700000 Flaschen Wein bei<br />

konstanten Temperaturen um die<br />

14 °C darauf, von Kennern und<br />

Liebhabern gekauft, geöffnet<br />

und genossen zu werden. Ein riesiger<br />

automatischer Weinkeller,<br />

kann man sagen. Das Lager, das<br />

aus den 1970er-Jahren stammt,<br />

wurde jetzt vom Intralogistik-<br />

Unternehmen Viastore Systems<br />

in Stuttgart komplett erneuert.<br />

Hochregallager zehn<br />

Meter tief im Boden<br />

Heiko Schapitz, Geschäftsführer<br />

der Remstalkellerei, erzählt, wie<br />

es zu dem ‚Tiefregallager‘ kam:<br />

„Die Gründung unserer Genossenschaft<br />

geht etwa 70 Jahre zurück.<br />

Nach einem frühen Frost<br />

wurden seinerzeit die Trauben<br />

nicht mehr reif. Die Gastronomen,<br />

die normalerweise die Lese<br />

gleich im Herbst kaufen, verarbeiten,<br />

einlagern und vermarkten<br />

sollten, schlugen daher jedes Angebot<br />

aus.“ Noch im gleichen<br />

Herbst beschlossen deshalb die<br />

24 Weingärtnergenossenschaften,<br />

die Vermarktung selbst in die<br />

Hand zu nehmen. 1940 wurde die<br />

‚Zentralkellerei der Winzergenossenschaften<br />

links und rechts<br />

der Rems eG‘ gegründet. „Um<br />

auch zum optimalen Zeitpunkt<br />

verkaufen zu können, wurde im<br />

selben Jahr ein Lager errichtet“,<br />

sagt Schapitz. „Dieses Lager bestand<br />

damals aus einem Holzfasskeller<br />

mit einer Kapazität<br />

von 700000 l.


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

Im Lauf der Jahre wurden die Lagerkapazitäten<br />

kontinuierlich erweitert.<br />

„Das Highlight war das<br />

Hochregallager, das 1978 gebaut<br />

wurde – <strong>sicher</strong> das erste dieser<br />

Art und das modernste in unserer<br />

Branche“, schildert der Geschäftsführer.<br />

„Wichtig war, dass<br />

sich dieses möglichst nah am<br />

Haus befindet – und das mit<br />

möglichst vielen Artikeln aus<br />

dem Angebot des Erzeugerbetriebs,<br />

um die Kunden jederzeit<br />

schnell beliefern zu können.“<br />

Rund 250 Artikel sind im Angebot.<br />

„Das sind aber keine 250<br />

verschiedene Weine“, klärt er<br />

auf: „Darunter fallen zum Beispiel<br />

auch die verschiedenen<br />

Jahrgänge oder verschiedene<br />

Verpackungsarten. Beispielsweise<br />

möchte der Kunde einen 6er-<br />

Karton Riesling Jahrgang 2007<br />

und zusätzlich eine 12er-Mehrwegkiste<br />

desselben Weins.“ Das<br />

sind für das Lagermanagement<br />

zwei verschiedene Produkte.<br />

„Doch Platz war schon vor 30<br />

Jahren Mangelware“, schildert<br />

Schapitz die damalige Situation.<br />

Die Remstalkellerei steht in einem<br />

beschaulichen Wohngebiet,<br />

zum Bauen gab es nicht viele<br />

Möglichkeiten. Deshalb wurde<br />

das Hochregallager damals 10 m<br />

tief unter das Bodenniveau versenkt.<br />

„Dadurch hatten wir zusätzlich<br />

den Vorteil einer gleichbleibend<br />

kühlen Temperatur. Eine<br />

aufwändige Klimatisierung entfällt<br />

somit“, sagt Roland Bäuerle,<br />

stellvertretender Logistik leiter.<br />

Vollautomatischer<br />

Weg ins Regal<br />

Das Hochregallegal besteht aus<br />

90 Schwerkraft-Durchlaufkanälen<br />

mit einem Gefälle von 3,75<br />

Prozent und einer Durchlaufgeschwindigkeit<br />

von 12 m/Min.<br />

Die Kanäle werden automatisch<br />

vom Warehouse-Management-<br />

System (WMS) Viad@tone –<br />

früher manuell per Lochkarten –<br />

über das Einlager-Regalbediengerät<br />

(RGB) möglichst sortenrein<br />

bestückt. Das WMS verwaltet<br />

die gesamten Bestände pro<br />

Vorher: Die Steuerungen im Hochregallager<br />

waren veraltet, die Regalbediengeräte liefen<br />

unzuverlässig und langsam<br />

Kanal. Deshalb können in einem<br />

Kanal auch beispielsweise unterschiedliche<br />

Jahrgänge einer Sorte<br />

und Lage untergebracht werden.<br />

Vorher: Die Antriebe für Hub- und Fahrwerke<br />

entsprachen seit langem nicht mehr dem<br />

Stand der Technik<br />

Die Prozesse sind einfach, und<br />

deshalb effizient: Die abgefüllten<br />

Weinflaschen kommen automatisch<br />

in die verschiedenen Verpa-<br />

Nachher: Die Steuerung entspricht neuesten<br />

Standards, die RBGs laufen zuverlässig und<br />

die Ersatzteilversorgung ist ge<strong>sicher</strong>t<br />

ckungsarten wie 6er-Kartons<br />

oder 12er-Kisten – getrennt nach<br />

Weinsorte und Jahrgang. Ein Roboter<br />

schnappt sich die automa-<br />

Nachher: Die neuen Antriebe sorgen dafür,<br />

dass die Paletten mit Weinflaschen<br />

zuverlässig und schonend gehandhabt werden<br />

11-12/2009 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 13


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

tisch zugeführten Verpackungen<br />

und stellt sie<br />

auf Paletten. Um die Paletten<br />

vor Schmutz und<br />

Beschädigungen zu<br />

schützen und die Ladung<br />

zu <strong>sicher</strong>n, werden<br />

sie mit Hilfe einer<br />

Stretchmaschine mit<br />

Folie umwickelt. Über<br />

ein RBG werden die Paletten<br />

automatisch von<br />

der einen Seite ins Regal<br />

gesetzt. Wird eine Palette angefordert,<br />

entnimmt auf der anderen<br />

Seite ein zweites Regalbediengerät<br />

diese wieder. Die<br />

Schwerkraft sorgt dafür, dass der<br />

Nachschub automatisch nach<br />

vorne rollt.<br />

Mit zunehmendem Alter häuften<br />

sich jedoch Störfälle wie Kabelbruch<br />

und Kabelbrand. Traten<br />

Störungen auf, stand das Lager<br />

still. „Die Fehlerquote lag zwar<br />

unter zehn Prozent. Der Zeit- und<br />

Nervenaufwand, der bei solchen<br />

Störungen entstand, war aber<br />

einfach zu hoch“, sagt Roland<br />

Bäuerle. „Der häufigste Fehler,<br />

der auftrat, war allerdings das Altersversagen<br />

der Lochkarten. Es<br />

konnte bis zu zwei Tagen dauern,<br />

bis wir wieder auf die Ware zugreifen<br />

konnten. Nicht jeder<br />

Kunde war bereit, so lange auf<br />

seinen Wein zu warten.“ Zu den<br />

Kunden zählen zum Beispiel der<br />

Fachhandel, der Lebensmitteleinzelhandel<br />

sowie Endverbraucher<br />

und die Gastronomie.<br />

Ein weiteres Problem bestand<br />

darin, dass es für den Erzeugerbetrieb<br />

immer schwerer wurde,<br />

Ersatzteile für die Anlage zu finden.<br />

„Wurden wir endlich fündig,<br />

waren sie entsprechend teuer“,<br />

erklärt Bäuerle, „denn nicht<br />

selten mussten sie eigens für uns<br />

hergestellt werden.“ Und noch<br />

ein großes Problem trat auf: „Das<br />

Bediengerät steuerte die Paletten<br />

oft nicht genau an, häufig fuhren<br />

sie über ihr Ziel hinaus“, sagt er.<br />

„In diesen Fällen mussten Mitarbeiter<br />

in schwindelnder Höhe<br />

selbst nachhelfen, was nicht ungefährlich<br />

war.“<br />

14 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 11-12/2009<br />

Vorher: Lagerverwaltung mit Steuerpult (links), und Lochkarten stammen noch aus<br />

der ‚guten alten Zeit‘ (rechts). Die Technik stammt noch aus den 1970er-Jahren<br />

Nachher: Das Warehouse-Management-System Viad@tone<br />

steuert und verwaltet das ‚Tiefregallager‘ effizient und intelligent<br />

Dass eine Modernisierung notwendig<br />

war, stand also außer Frage.<br />

„Erfolgt die Bedienung mehr<br />

mit dem Lötkolben als über Tasten,<br />

wird es langsam Zeit“,<br />

schmunzelt Schapitz. Auf der Suche<br />

nach einem passenden Partner<br />

für die Modernisierung wurde<br />

das Unternehmen bei Viastore<br />

Systems fündig. „Die umfassende<br />

Modernisierungskompetenz,<br />

die große Erfahrung und das<br />

Standard-WMS Viad@tone hat<br />

uns überzeugt.“<br />

„Die Lagerverwaltungssoftware<br />

steuert bei dieser Anlage auch direkt<br />

das RBG“, sagt Thomas<br />

Zoch, der bei Viastore zuständig<br />

für Planung und Vertrieb im Bereich<br />

Umbau und Modernisierung<br />

ist. „Die Materialflussebene<br />

war hier gar nicht erforderlich.“<br />

Normalerweise enthält das WMS<br />

Viad@tone neben dem Lagermanagement<br />

auch das Materialfluss-<br />

System sowie alle erforderlichen<br />

Bausteine zur Steuerung der Re-<br />

galbediengeräte und der Fördertechnik.<br />

Das WMS ist bereits vorkonfiguriert<br />

und umfasst die<br />

grundlegenden, erforderlichen<br />

Lager-Funktionalitäten wie Einlagerung,<br />

Bestandsverwaltung<br />

und Auslagerung. Darüber hinaus<br />

bietet Viad@tone verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Steuerung und<br />

Optimierung des Lagerbetriebs<br />

wie Inventur, Erfassung von Bestandsdifferenzen,Anlagensteuerung,<br />

Systemadministration und<br />

Benutzerverwaltung. „Mit Hilfe<br />

verschiedener Dialoge hat der<br />

Leitstandsmitarbeiter immer einen<br />

genauen Überblick über den<br />

Fortschritt in der Auftragsbearbeitung.<br />

Bestandsveränderungen<br />

werden umgehend archiviert und<br />

können über Statistik-Dialoge<br />

ausgewertet werden“, schildert<br />

Thomas Zoch.<br />

„Die Prozesse im Hochregallager<br />

der Remstalkellerei haben sich<br />

über viele Jahre bewährt“, sagt<br />

Swen Mantel, Leiter der Abtei-<br />

lung Umbau und Modernisierung<br />

bei Via -<br />

store Systems . „Nur<br />

laufen sie jetzt schneller<br />

und zuverlässiger.“ Der<br />

Intralogistik-Spezialist<br />

hat neben der Einführung<br />

des neuen WMS<br />

die beiden RGBs komplett<br />

modernisiert. Das<br />

bedeutet: neue Steuerung<br />

(S7), neue Elektrik,<br />

neue Antriebe. Die<br />

komplette Hubwerkseinheit wurde<br />

demontiert und durch eine<br />

neue mit Seiltrommel, Seil, Hubwerkskonsole<br />

und Lastmessung<br />

sowie Antrieb ersetzt. Auch die<br />

Antriebe der Lastaufnahmemittel<br />

wurden erneuert, ebenso wie die<br />

RGB-Schaltschränke. „Wir<br />

wuss ten genau, was uns bei dieser<br />

Aufgabe bevorstand“, sagt<br />

Thomas Zoch. „Deshalb haben<br />

wir die Modernisierung intensiv<br />

und konzentriert vorbereitet, um<br />

das Lager möglichst schnell wieder<br />

verfügbar zu haben.“<br />

Im Logistikbereich der Remstalkellerei<br />

arbeiten heute insgesamt<br />

zehn Mitarbeiter. „Davon wurden<br />

fünf sofort in der Bedienung<br />

des RBGs geschult“, sagt Roland<br />

Bäuerle, der vom Komfort und<br />

der Bedienerfreundlichkeit der<br />

neuen Technik begeistert ist.<br />

„Traten vor der Modernisierung<br />

Fehler auf, musste erst ein Monteur<br />

zu uns geschickt werden.<br />

Heute erfolgt der Support über<br />

eine Direktleitung zu Viastore.“<br />

Ein Anruf genügt, und die Stuttgarter<br />

Intralogistik-Experten<br />

können über die Hotline das Problem<br />

analysieren und über einen<br />

direkten Zugriff auf das System<br />

das Problem beheben. So ausgestattet<br />

verlassen die verschiedenen<br />

Weinsorten jeden Tag den<br />

schwäbischen Erzeugerbetrieb –<br />

ganz ohne Verzögerung.<br />

fm<br />

Weitere Informationen<br />

www.viastore.de<br />

www.remstalkellerei.de


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

Erhöhtes Serviceniveau durch kurze Bearbeitungszeiten<br />

Reduzierte Kosten<br />

Mit dem von Vanderlande Industries<br />

entwickelten automatisierten<br />

Kistenkommissioniersystem<br />

(Automated Case Picking – ACP)<br />

sollen die Kosten pro verarbeiteter<br />

Kiste verglichen mit einer manuellen<br />

Kistenkommissionierung<br />

um 40 Prozent gesenkt werden<br />

können. Das System ist insbesondere<br />

für die Branchen gedacht,<br />

die eine hohe Systemkapazität<br />

benötigen. Bei diesem System<br />

werden Paletten, die aus einem<br />

Lager für Massenartikel kommen,<br />

automatisch Schicht für<br />

Schicht entpalettiert. Jede Palettenschicht<br />

wird auf einer Schale<br />

in einem Miniload-Regalbediengerätesystem<br />

<strong>gelagert</strong>.<br />

Durch die Lagerung von Palettenschichten<br />

anstelle von einzelnen<br />

Kartons wird die Bewegungsanzahl<br />

der Regalbediengeräte<br />

beträchtlich reduziert, wo-<br />

Kürzere Antwortzeiten und schnellerer Materialfluss<br />

Mehr Leistungsreserven<br />

Die Optimierungen der LagerundMaterialflusssteuerungssoftware<br />

DC21-WMS von Klinkhammer<br />

erfolgten auf Basis des<br />

Bei den Regalbediengeräten<br />

wurden die Wege optimiert<br />

Funktionsspektrums von Version<br />

8 bezogen auf Leistung und<br />

Durchsatz. Im Bereich der Behälter-<br />

und Palettenfördertechnik<br />

durch auch die Anzahl der Regalbediengerätesysteme<br />

sinkt, die<br />

zur Bewältigung der Arbeitslast<br />

notwendig sind.<br />

Somit erfordert dieses System eine<br />

geringe Erstinvestition und<br />

senkt die Kosten pro verarbeitetem<br />

Karton um 40 Prozent verglichen<br />

mit einem manuellen Betrieb<br />

und um 30 Prozent verglichen<br />

mit anderen ähnlichen Lösungen,<br />

die derzeit auf dem<br />

Markt sind, so die Aussagen des<br />

Herstellers.<br />

Das System hat nach Herstellerangaben<br />

eine kurze Amortisationszeit.<br />

Außerdem stellt das System<br />

die Verfügbarkeit der Waren<br />

in der Kommissionierphase sowie<br />

eine kurze Bearbeitungszeit<br />

für die Aufträge <strong>sicher</strong>, wodurch<br />

das Serviceniveau verbessert<br />

werden kann.<br />

www.vanderlande.com<br />

wurde das Multithreading beim<br />

synchronen und asynchronen<br />

Verarbeiten von Nachrichten verbessert.<br />

Bei den Regalbediengeräten<br />

wurde die Wegeoptimierung<br />

überarbeitet sowie die Doppelspielparameter<br />

verbessert. Zudem<br />

konnte die Paarbildung bei<br />

mehreren Lastaufnahmemitteln<br />

oder Mehrfachlastaufnahmemitteln<br />

optimiert werden. In der<br />

Summe können die Verbesserungen<br />

zur Minimierung von Verarbeitungsstau,<br />

geringerer Datenbank-<br />

und Systemlast und damit<br />

zu schnellerer Verarbeitung führen.<br />

Für die Logistik bedeutet<br />

dies kürzere Antwortzeiten und<br />

schnellerer Materialfluss, geringerer<br />

Verschleiß und größerer<br />

Gesamtdurchsatz und erhöhtem<br />

Output.<br />

www.klinkhammer.com<br />

Zukunftsorientierte Lösungen<br />

Ohne Kompromisse<br />

Die Produktivität in der mechanischen<br />

Fertigung wird mehr<br />

denn je von Logistik-Faktoren<br />

beeinflusst. Gleiches gilt für die<br />

Distribution von<br />

Langgutmaterialien,<br />

Blechen und anderen<br />

Flachprodukten, die<br />

als Rohware oder als<br />

angearbeitete Materialien<br />

termingetreu<br />

zum Kunden zur Weiterverarbeitunggelangen.<br />

Vor diesem Hinter-<br />

grund liefert Kasto<br />

Stapeljoche zur Lagerung<br />

von Langgutmaterialien<br />

mit Stablängen<br />

zwischen 6 und 24 m sowie<br />

für Lasten bis 6 oder 9 t pro Joch.<br />

Sie eignen sich für mittlere bis<br />

große Lagervolumina und für<br />

mittlere Umschlagsgeschwindig-<br />

keiten. Sie können mit einem<br />

vorhandenen Kran manuell oder<br />

automatisch umgesetzt werden,<br />

wobei zur Erhöhung der Um-<br />

schlagsleistungen durch gleichzeitiges<br />

Umstapeln mehrerer<br />

Stapeljochlagen eine Automatik-<br />

Traverse zum Einsatz kommt.<br />

www.kasto.de<br />

Schnelles Regalbediengerät mit hoher Stellplatzkapazität<br />

Einsatzspektrum erweitert<br />

Das Besondere an der Hubbalkenbauweise<br />

des Commissioner<br />

von TGW ist, dass sich dabei im<br />

Gegensatz zu konventionellen<br />

Regalbediengeräten<br />

ein waagrechter Balken<br />

über die gesamte<br />

Länge des Lagerblocks<br />

erstreckt, der<br />

zwischen den Regalzeilen<br />

nach oben und<br />

unten bewegt wird.<br />

Bei diesem Regalbediengerät<br />

erfolgt diese<br />

Bewegung dynamisch<br />

mit einer maximalen<br />

Beschleunigung von 4<br />

m/s² und 3 m/s Geschwindigkeit.<br />

Dadurch erreicht das Gerät Spitzenleistungen<br />

von knapp 250<br />

Ein-/Auslagerungen pro Stunde<br />

im Doppelspiel. In der neuesten<br />

Version wurde das Gerät auf eine<br />

Die Materialien können mit einem Kran<br />

oder automatisch umgesetzt werden<br />

maximale Länge von 10 m und<br />

eine maximale Höhe von 18 m<br />

erweitert. Durch den Einsatz eines<br />

Doppelhubantriebs können<br />

Das Gerät ist für verschiedene Waren<br />

und Ladungsträger geeignet<br />

dennoch die kinematischen Werte<br />

der kleineren Version erreicht<br />

werden. Das Gerät kann mit unterschiedlichenLastaufnahmemitteln<br />

ausgerüstet werden.<br />

www.tgw.com<br />

11-12/2009 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 15


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

27. Dortmunder Gespräche unter dem Motto ‚Logistik produziert Effizienz‘<br />

Intelligente Verbindung von IT und Logistik<br />

Rund 350 Teilnehmer aus Industrie,<br />

Handel und Dienstleistung<br />

trafen sich am 8. und<br />

9. September zu den 27. Dortmunder<br />

Gesprächen im Kongresszentrum<br />

der Westfalenhallen<br />

Dortmund. Zudem präsentierten<br />

20 Aussteller Produkte<br />

für Lager, Transport<br />

und Lieferketten-Management.<br />

Schwerpunkte der Veranstaltung<br />

waren innovative<br />

Prozessmodellierung, die Organisation<br />

komplexer Supply<br />

Chains mithilfe von Lean Production<br />

und RFID, ganzheitliche<br />

Steuerung der Intralogistik<br />

sowie nachhaltige Konzepte<br />

für die Verkehrslogistik.<br />

Zum Gelingen transparenter Produktions-<br />

und Lieferprozesse,<br />

die geplant und gesteuert werden<br />

können, trägt heute wesentlich<br />

die Informationstechnologie (IT)<br />

bei. IT kann helfen, Prozessverbesserungen<br />

zu initiieren, muss<br />

sich dabei aber auch an geänderte<br />

Kundenanforderungen und<br />

neue Rahmenbedingungen anpassen.<br />

Damit sich Effizienzsteigerungen<br />

in Wertschöpfungsketten<br />

realisieren lassen, müssen<br />

sich IT und Logistik gegenseitig<br />

bedingen. Gelingt eine intelligente<br />

Kopplung von Logistik<br />

und IT und können Optimierungsfelder<br />

erkannt und genutzt<br />

werden, dann produziert Logistik<br />

Effizienz. Unter diesem Spannungsbogen<br />

standen die von der<br />

Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) unter der Schirmherrschaft<br />

des Bitkom und in fachlicher<br />

Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Materialfluss<br />

und Logistik IML durchgeführten<br />

Dortmunder Gespräche im<br />

Jahr 2009. Es war das Ziel der<br />

16 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 11-12/2009<br />

Heinz Paul Bonn, Vize -<br />

präsident, Bitkom e.V.,<br />

Berlin, Vorsitzender des<br />

Vorstands, GUS Group AG &<br />

Co. KG, Köln<br />

Veranstaltung, aktuelles Knowhow<br />

zu vermitteln sowie der mittelständischen<br />

Wirtschaft neue<br />

Impulse zu geben. Die Einführungsvorträge<br />

aus Sicht der angewandten<br />

Forschung und Wissenschaft<br />

sowie die praxisbezogenen<br />

Parallelsequenzen verdeutlichten,<br />

welchen Herausforderungen<br />

sich Logistik- und Netzwerkmanager<br />

vor dem Hintergrund<br />

immer anspruchsvollerer<br />

Kundenwünsche stellen müssen.<br />

Wettlauf um die Welt wird in<br />

der Logistik entschieden<br />

Prof. Dr. Michael ten Hompel,<br />

geschäftsführender Leiter des<br />

Fraunhofer-Instituts für Materialfluss<br />

und Logistik IML und<br />

Mitglied des Vorstands BVL, eröffnete<br />

die Veranstaltung mit der<br />

These, dass der Wettlauf um die<br />

Welt wesentlich in der Logistik<br />

entschieden wird. Dabei wirkt<br />

sich die individuelle Gestaltung<br />

von Produkten und Produktionsprozessen<br />

immer stärker auf die<br />

Logistik aus. Die wichtigste Auf-<br />

Prof. Dr. Michael ten<br />

Hompel, geschäftsführender<br />

Leiter des Fraunhofer-<br />

Instituts für Materialfluss<br />

und Logistik IML<br />

gabe ist deshalb laut ten Hompel,<br />

die Individualität von Produkten,<br />

Verpackungen und Kundenwünschen<br />

ressourceneffizient zu erhalten.<br />

Dabei steht die Logistik<br />

erst am Beginn eines globalen<br />

Wettlaufs. „Logistiker tragen die<br />

Verantwortung, Ressourcen zu<br />

schonen und das Klima zu schützen“,<br />

erklärte ten Hompel. Dies<br />

ist genauso selbstverständlich<br />

wie die individuelle Versorgung<br />

mit Ware und Information. Er<br />

wagte einen Blick in die Zukunft:<br />

„In zehn Jahren wird jedes<br />

Handy mit einem RFID-Scanner<br />

ausgerüstet sein, jeder Ladungsträger<br />

ist mit einem Funkchip getagt,<br />

und 50 Prozent der Lager<br />

werden über das Internet gesteuert."<br />

Das von ten Hompel beschriebene<br />

‚Internet der Dinge‘,<br />

in dem Objekte miteinander<br />

kommunizieren, ist somit keine<br />

Zukunftsmusik mehr. Prof. Dr.<br />

Elgar Fleisch, Lehrstuhlinhaber<br />

und Institutsleiter an der Universität<br />

St. Gallen und an der ETH<br />

Zürich, präsentierte in seinem<br />

Vortrag schon heute denkbare<br />

Einsatzmöglichkeiten. In Bibliotheken<br />

könnten zum Beispiel<br />

Staubsaugerroboter nachts den<br />

mit Funkchips ausgestatteten<br />

Bücherbestand inventarisieren.<br />

Als weiteres Beispiel stellte er eine<br />

mit Smartguide ausgestattete<br />

Zahnbürste vor, die Kinder zur<br />

gründlichen Zahnpflege animieren<br />

soll, indem nach intensivem<br />

Bürsten eine tanzende Micky<br />

Mouse als Belohnung auf dem<br />

Display der Bürste erscheint.<br />

Diese Alltagsbeispiele zeigten<br />

nicht nur, wie weit Basistechnologien<br />

wie Transponder-Chips<br />

und vernetzte Systeme schon gediehen<br />

sind und welche vielfältigen<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

es gibt, sondern illustrierten<br />

auch, den von Professor ten<br />

Hompel prognostizierten enormen<br />

Datenzuwachs von einer<br />

Vertausendfachung innerhalb<br />

von zehn Jahren. Zukünftig sind<br />

IT-Lösungen gefragt, die diese<br />

Informationsflut nicht nur bewältigen,<br />

sondern auch für den Anwender<br />

sinnvoll und effizient<br />

aufbereiten können. Heinz Paul<br />

Bonn, Vizepräsident des Bitkom<br />

und Schirmherr der Dortmunder<br />

Gespräche, stellte die technologischen<br />

und gesellschaftspolitischen<br />

Aufgaben heraus und beschrieb<br />

die in seiner Branche vorhandenen<br />

Lösungen. Ob nun<br />

Standardsoftware wie SAP-Systeme<br />

oder Service orientierte Architekturen<br />

mit intelligent vernetzten<br />

unterschiedlichen Systemen<br />

zur Anwendung kommen,<br />

durch eine intelligente Verknüpfung<br />

von Standards und individuellen<br />

Prozessen lassen sich zwei<br />

Möglichkeiten und scheinbare<br />

Gegensätze verbinden. Dr. Thomas<br />

Endres, Chief Information<br />

Officer der Deutschen Lufthansa


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

AG, sieht eine hohe Wertschöpfung<br />

im Multi-Business-Management.<br />

Er erklärte: „Die Grenzen<br />

zwischen IT und Logistik<br />

verschwimmen genauso wie die<br />

Grenzen zwischen Unternehmen.<br />

Durch Standardisierung der<br />

Integration und Desintegration<br />

von Unternehmen und Gesellschaften<br />

sind Verbünde effizienter<br />

zu gestalten." Für Endres sollte<br />

IT aus dem Baukasten kommen.<br />

Erst dann lassen sich komplexe<br />

Abläufe und sich kurzfristig<br />

ändernde Kundenwünsche effizient<br />

bewältigen. „Das Multi-<br />

Business-Management kombiniert<br />

die Vorteile der Marktnähe<br />

einzelner Gesellschaften mit den<br />

Größenvorteilen eines Konzerns“,<br />

so Endres. Was die SAP<br />

AG durch die Philosophie einer<br />

skalierbaren Standardisierung<br />

von robusten Prozessen bieten<br />

kann, erläuterte Joachim Hechler,<br />

Corporate Officer der SAP<br />

AG und zuständig für mobile Anwendungen<br />

beim Walldorfer<br />

Softwareanbieter. Besonders im<br />

Bereich der In-Memory-Data -<br />

base liegen für ihn Entwicklungspotenziale.<br />

Für Hechler<br />

muss anstelle einer Prozessoptimierung<br />

eine Prozessinnovation<br />

treten. Diese ist für ihn gleichbedeutend<br />

mit einer Umverteilung<br />

der Ressourcen und nicht nur ihrer<br />

optimierten Nutzung.<br />

In der Sequenz ‚Innovative Prozessmodellierung‘<br />

stellte Dr.<br />

Christian Jacobi, geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei der<br />

Agiplan GmbH in Mülheim an<br />

der Ruhr, praxisbezogene Logistik-Lösungen<br />

aus den Bereichen<br />

Dr. Christian Jacobi,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter, Agiplan<br />

GmbH, Mülheim/Ruhr<br />

Großhandel und Chemie vor.<br />

Ralf Schliestedt, Leiter Logistik<br />

und Prokurist bei der CITTI GV-<br />

Partner Großhandel GmbH &<br />

Co. KG in Kiel, präsentierte Logistik-Lösungen<br />

aus dem Großhandel<br />

und zeigte auf, wie die<br />

stetig steigenden Anforderungen<br />

an eine moderne Transportlogistik<br />

erfüllt werden können. Aus<br />

seiner Sicht müssen moderne Logistiksysteme<br />

für eine Reduzierung<br />

von Hardware sorgen, eine<br />

höhere Transparenz aufweisen<br />

und sich durch einfache Prozesse<br />

charakterisieren lassen. Mit dem<br />

Bordcomputersystem Teledrive<br />

Wolf-Rüdiger Hansen,<br />

Geschäftsführer, AIM-<br />

Deutschland e. V. in<br />

Lampertheim<br />

der IAV GmbH können alle relevanten<br />

Logistik-Daten eines Unternehmens<br />

gesammelt und ausgewertet<br />

werden. Das Kommunikations-<br />

und Informationssystem<br />

organisiert bei der CITTI GV-<br />

Partner insbesondere die Transportoptimierung<br />

und Serviceeinsätze.<br />

Mit diesem ganzheitlichen<br />

Lösungsansatz lässt sich eine ho-<br />

KOMMISSIONIERUNG, AUTOMATISCHE LAGERSYSTEME, FÖRDERTECHNIK, SORTIER SYSTEME, WMS<br />

�������������������������������������������������<br />

www.vanderlande.com<br />

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

he Prozesstransparenz erzielen.<br />

Über die Einführung eines integrierten<br />

Logistiksystems auf<br />

SAP-Basis, das individuelle Logistiklösungen<br />

mit standardisierten<br />

Lösungen verbindet, referierte<br />

Frank Grümmer, Projektleiter<br />

strategische Projekte der Chemion<br />

Logistik GmbH in Leverkusen,<br />

in seinem Vortrag ‚Prozesse<br />

im Spannungsfeld zwischen individuellenKundenanforderungen<br />

und standardisierten Abläufen‘.<br />

Am Beispiel ‚Chemieunternehmen‘<br />

zeigte Grümmer auf,<br />

dass dank der Integration einer<br />

universellen Baukastenlösung im<br />

Bereich der Logistikprozesse die<br />

integrative Systemlandschaft<br />

transparent abgebildet werden<br />

kann. Chemion hat aus dem<br />

SAP-Baukasten die benötigten<br />

standardisierten Bausteine ausgeprägt<br />

und diese mit individuellen<br />

Prozessen verknüpft.<br />

Komplementärer Einsatz von<br />

RFID- und Barcode-Lösungen<br />

Eine weitere Parallelsequenz beschäftigte<br />

sich mit dem Thema<br />

‚RFID verbessert die Transparenz‘.<br />

Wolf-Rüdiger Hansen, Geschäftsführer<br />

AIM-Deutschland<br />

e. V. in Lampertheim, thematisierte<br />

unter der Headline ‚RFID<br />

und neue Barcodes an Behältern<br />

und Produkten – Kennzeichnungstechnologien<br />

für das Inter-<br />

11-12/2009 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 17


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

net der Dinge‘ den komplementären<br />

Einsatz von<br />

RFID- und Barcode-Lösungen<br />

in Logistikprozessen.<br />

So spielt RFID<br />

laut Hansen eine dominante<br />

Rolle bei der Kennzeichnung<br />

von Transportbehältern.Zweidimensionale<br />

Codes wie Datamatrix-<br />

oder QR-Codes<br />

eignen sich dagegen insbesondere<br />

für die Identifikation<br />

von Produkten.<br />

Außerdem ging Hansen<br />

auf das Zusammenspiel<br />

von AutoID-Technologien<br />

mit dem ‚Internet<br />

der Dinge‘ ein, das für die<br />

digitale Vernetzung der<br />

virtuellen Internetwelt<br />

mit der realen Welt steht.<br />

Dadurch werden Objekte über<br />

das Internet identifizierbar, lokalisier-<br />

und steuerbar. „Mit dem<br />

‚Internet der Dinge‘ lassen sich<br />

Logistikprozesse künftig lückenlos<br />

und in Echtzeit nachverfolgen“,<br />

so Hansen. „Dies bedeutet<br />

eine revolutionäre Veränderung<br />

für das Supply Chain Management.“<br />

Weitere Schwerpunkte<br />

des Vortrags waren <strong>sicher</strong>heitsrelevante<br />

und technische Standards,<br />

die vor dem Hintergrund<br />

der EU-Empfehlung ‚RFID und<br />

Privatsphäre‘ vom Mai 2009 und<br />

dem aktuellen Leitfaden ‚Internet<br />

der Dinge‘ des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

diskutiert werden. Neben<br />

einem Ausblick auf die weitere<br />

Entwicklung von Standards und<br />

Technologie wurden in dieser Sequenz<br />

auch Beispiel-Anwendungen<br />

aus Gefahrgutprozessen und<br />

dem Gesundheitswesen vorgestellt.<br />

In dem Vortrag ‚Einsatz innovativer<br />

RFID-Technologien<br />

zur Optimierung des Gefahrgutprozesses‘<br />

stellte Markus Witte,<br />

Head of Technology Development<br />

bei der Lufthansa Cargo<br />

AG in Frankfurt, den Einsatz innovativer<br />

RFID-Technologien<br />

zur Optimierung von Gefahrgutprozessen<br />

vor. Dabei erläuterte er<br />

die Erfahrungen seines Unter-<br />

18 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 11-12/2009<br />

Rationalisierung der Intralogistik: Dank G-Track und Laser referenzpunkten<br />

wird eine Positionsbestimmung bis auf den Zentimeter genau<br />

nehmens mit einem neuen RFIDbasierten<br />

Realtime Location System<br />

(RTLS) für die Ortung von<br />

Produkten und Behältern in Lagerhallen,<br />

insbesondere im Gefahrgutbereich.<br />

„Die innovative<br />

RTLS-Architektur ebnet den<br />

Weg für die Positionsbestimmung<br />

und die Objektbestimmung<br />

in Echtzeit“, erklärte Witte.<br />

„Die individuellen Aufbauund<br />

Erweiterungsvarianten des<br />

Systems ermöglichen uns einen<br />

hochflexiblen Einsatz.“ Im dritten<br />

Vortrag ‚Automatisierung der<br />

Medikamentenlogistik unter Einschluss<br />

von AutoID‘ ging Dr.<br />

Christian Graudenz, Abteilungsleiter<br />

Logistik am Universitätsklinikum<br />

Jena, auf die Medikamentenlogistik<br />

im Krankenhaus<br />

ein. „Das praktische Beispiel der<br />

Intralogistik in einem Krankenhaus<br />

zeigt, wie sich die eindeutige<br />

Identifizierung von Objekten<br />

und das Nachvollziehen von Objektbewegungen<br />

durch RFID und<br />

2D-Codes nicht nur für die Optimierung<br />

logistischer Prozesse<br />

eignet, sondern auch maßgeblich<br />

zur Patienten<strong>sicher</strong>heit beitragen<br />

kann“, so Graudenz. „Aus unseren<br />

Erfahrungen mit der Medikamentenlogistik<br />

können auch Logistiker<br />

anderer Branchen wertvolle<br />

Erkenntnisse ziehen.“<br />

In der Sequenz ‚Steuerung der<br />

Intralogistik‘ referierte Hans-<br />

Jürgen Heitzer, Vorstandsvorsitzender<br />

der Locanis AG in Unterföhring,<br />

über das Thema ‚Lagerautomatisierung<br />

leicht gemacht –<br />

mehr sparen als zahlen‘. Heitzer<br />

zeigte auf, wie eine nachhaltige<br />

Ausrichtung der Lagerprozesse<br />

Unternehmen nachhaltige ökonomische<br />

und ökologische Spitzenplätze<br />

ermöglicht.<br />

Durch Steuerung der<br />

Intralogistik Kosten sparen<br />

Laut Heitzer kann die Logistikdienstleisterbranche<br />

allein durch<br />

Rationalisierung der Intralogistik<br />

20 Prozent ihrer Kosten einsparen.<br />

Mit dem selbst entwickelten<br />

Lasersystem G-Track hilft Locanis<br />

Dienstleistern dabei, ihr Lager-Management<br />

zu rationalisieren.<br />

„Durch den Einsatz von G-<br />

Track garantiert Locanis einen<br />

Return on Investment innerhalb<br />

von nur 1,5 Jahren“, betont Heitzer.<br />

Das Produkt erlaubt Logistik-Dienstleistern<br />

die dreidimensionale<br />

Verfolgung von Warenbewegungen<br />

vom Wareneingang<br />

bis zur Verladung. Dies ermöglicht<br />

eine automatische, lückenlose<br />

Chargenverfolgung und die<br />

Verwaltung von dynamischen<br />

Lagerflächen sowie eine perma-<br />

nente Inventur mit statistischen<br />

Auswertungen<br />

über alle Lagerbewegungen.<br />

Zu den Vorteilen einer<br />

optimierten Intralogistik<br />

gehören laut Locanis-Chef<br />

auch die Verringerung<br />

der Lagerfläche<br />

um bis zu 15 Prozent, die<br />

Reduzierung der Kapitalbindung,<br />

eine Verringerung<br />

des Energieverbrauchs,<br />

eine Beschleunigung<br />

des Lagerumschlags,<br />

die Verbesserung<br />

der Ökobilanz sowie der<br />

Betriebsabläufe. Dr. Albrecht<br />

Hoene, Leitung<br />

Entwicklung Logistik der<br />

Kuka Roboter GmbH in<br />

Augsburg, beschreibt in<br />

seinem Vortrag ‚Optimierungspotenziale<br />

in der Kommissionierung<br />

heben‘ den Einsatz<br />

intelligenter Robotertechnik. Automatische<br />

Prozesse können da,<br />

wo es sinnvoll ist, manuelle Prozesse<br />

hervorragend ergänzen.<br />

Roboter können zum Beispiel<br />

Kommissionierarbeiten erleichtern<br />

und die Qualität erhöhen,<br />

größere Warenströme rund um<br />

die Uhr kostengünstig handhaben,<br />

eine hohe Rückverfolgbarkeit<br />

garantieren, Umweltbelastungen<br />

durch höhere Packungsdichten<br />

reduzieren sowie eine<br />

Automatisierung mit Flexibilität<br />

vereinbaren. Tom Preller, Leiter<br />

SAP Solutions – Order Fulfillment<br />

der Dematic GmbH in Offenbach,<br />

stellte das Projekt bei<br />

SFS Unimarket in Rebstein (CH)<br />

vor, bei dem weltweit erstmalig<br />

die Implementierung von SAP<br />

EWM/MFS von Dematic realisiert<br />

wurde. „Logistik und IT<br />

sind heute untrennbar miteinander<br />

verbunden“, so Preller. „Sie<br />

bedingen einander und geben gegenseitig<br />

Impulse, die zur Weiterentwicklung<br />

anregen.“<br />

Sabine Barde<br />

Weitere Informationen<br />

www.bvl.de<br />

www.iml.fraunhofer.de


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

Durchdachte und langlebige Technologie<br />

Schnell und präzise<br />

Der Orbiter, ein kombiniertes Lager-<br />

und Transportsystem, und<br />

die für die Beschickung mittels<br />

Gabelstapler konzipierte Docking-Station<br />

von SSI<br />

Schäfer bilden eine<br />

untrennbare Funktionseinheit,<br />

die eine effizienteWarenbereitstellung<br />

bei einem einfachen<br />

Arbeitsprinzip<br />

ermöglicht. Der Gabelstapler<br />

nimmt die<br />

Docking-Station inklusive<br />

Orbiter auf<br />

und setzt diese in die<br />

frontseitigen Zentrierkonsolen<br />

der Regal -<br />

kanäle.<br />

Das Einsetzen der Docking-Station<br />

erfolgt dank großzügiger Einfahrtoleranzen<br />

<strong>sicher</strong> und schnell.<br />

Das System kann mit allen gängigen<br />

Staplern bedient werden und<br />

Effiziente Energienutzung im Hochregallager<br />

Sinnvolle Maßnahme<br />

Bei dem Neubau oder der Modernisierung<br />

eines Hochregallagers<br />

kann durch intelligente<br />

Energieausgleichsysteme bis zu<br />

25 Prozent des Energieverbrauchs<br />

bei Regalbediengeräten<br />

(RGBs) eingespart werden. Auf<br />

Grund der Tatsache, dass ein Regalbediengerät<br />

beim Fahren und<br />

Heben Energie verbraucht, beim<br />

Bremsen und Absenken aber<br />

Energie freisetzt, ist es die Herausforderung,<br />

abgegebene<br />

Energie sofort dem System wieder<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Hörmann Logistik setzt dafür<br />

standardmäßig die so genannte<br />

Zwischenkreistechnik bei der<br />

Regalbediengerätesteuerung ein,<br />

durch die zwischen Fahrwerksund<br />

Hubwerksregler eine Energieausgleichsverbindunghergestellt<br />

wird. Fahrwerk und Hubwerk<br />

teilen sich also die frei wer-<br />

arbeitet völlig autark in den Regalen.<br />

Die Befehle erhält das Shuttle-Fahrzeug<br />

über eine Fernbedienung,<br />

die der Staplerfahrer mit-<br />

Die Auslegung des Shuttles sorgt für<br />

eine schonende Behandlung der Güter<br />

führt. Dabei werden mögliche<br />

Funktionen per Knopfdruck ausgelöst,<br />

sodass der jeweilige Befehl<br />

automatisch ausgeführt wird.<br />

www.ssi-schaefer.de<br />

dende Energie. Die Vorgaben für<br />

optimierte Fahr- und Hubbewegungen<br />

erteilt das HiLIS-Eco-<br />

Powermanagementsystem unter<br />

Einhaltung der Anfahrzeiten.<br />

Auch RBG-übergreifend ermöglicht<br />

dieses Powermanagement<br />

Stromersparnis. Sobald es den<br />

Auftrag für eine RBG-Fahrt erteilt<br />

hat, errechnet das jeweilige<br />

Regalbediengerät den dafür benötigten<br />

Strombedarf in Prozent,<br />

abhängig von der zur Verfügung<br />

stehenden maximalen Stromaufnahme<br />

und meldet dies als Sondertelegramm.<br />

Erst nachdem das System ein<br />

Freigabetelegramm unter Berücksichtigung<br />

maximaler<br />

Strom effizienz aller beteiligten<br />

RBGs gesendet hat, startet das jeweilige<br />

Regalbediengerät seine<br />

Fahrt.<br />

www.hoermann-logistik.de<br />

Erweiterte Version mit verfahrbarer Achse<br />

Individuell kombinierbar<br />

Um das Einsatzspektrum zu erweitern,<br />

entwickelte deMan aufbauend<br />

auf das Erstmodell des<br />

Ecotowers weitere Versionen.<br />

Alle Modelle sind auch jeweils<br />

mit einer Erweiterung, zum Beispiel<br />

um eine Roboter- oder Fördertechnikanbindung<br />

erhältlich.<br />

Auf Grund des Baukastenprinzips<br />

kann das System flexibel an<br />

Kundenanforderungen angepasst<br />

werden: Höhe, Anzahl der Module,<br />

Art des Lagergutes, eine<br />

schnellere Ausführung der Hubachsen,<br />

die Erweiterung der Entnahmeöffnung<br />

oder die Kombination<br />

mit zum Beispiel einem<br />

Barcode-Scanner oder Pick-by-<br />

Voice/Pick-by-Light sind individuell<br />

realisierbar.<br />

Die Lagerstrategie ist flexibel,<br />

durch ein elektronisches Höhenmesssystem<br />

im Raster von 25<br />

mm werden alle einzulagernden<br />

Ladungsstücke in einem Behälter zusammenfassen<br />

Individuelle Container<br />

Container sind aus dem heutigen<br />

Alltag nicht mehr wegzudenken.<br />

Manchmal sind auf der Basis der<br />

Standards ganz spezielle Lösun-<br />

Umbauten oder Modifikationen können<br />

firmenintern vorgenommen werden<br />

gen gefragt. Das Unternehmen<br />

Thollembeek hat sich unter anderem<br />

auf individuelle Umbauten<br />

von Standardcontainern spezialisiert.<br />

Neben der Mobilität und<br />

hoher Verfügbarkeit bieten Con-<br />

Produkte gemessen und entsprechend<br />

ein<strong>gelagert</strong>. So sind geringe<br />

Einlagerungsabstände möglich.<br />

Bei minimaler Stellfläche<br />

Das System lässt sich an<br />

spezielle Aufgaben anpassen<br />

kann somit der zur Verfügung<br />

stehende Raum in der Höhe voll<br />

ausgenutzt werden.<br />

www.deman.de<br />

tainer Stabilität, hohe Traglasten<br />

und sind stapelbar. Für den<br />

Transport oder auch zu Lagerzwecken<br />

bieten sie Raum mit<br />

Einbruchschutz für<br />

Maschinen- und Fahrzeugteile,Kleinmaterial,<br />

Messeartikel,<br />

Kommissionslager,<br />

Kartonagen, Exportartikel,<br />

um nur einige<br />

Beispiele zu nennen.<br />

Auf den Depots in<br />

Moerdijk, Rotterdam<br />

und Antwerpen steht<br />

auf über 75 000 m 2<br />

Fläche ein Vorrat von<br />

über 5 000 Containern<br />

zum Verkauf oder zur Miete bereit.<br />

Außerdem berät das Unternehmen<br />

die Kunden entsprechend<br />

ihren individuellen An -<br />

forderungen.<br />

www.t-cont.de<br />

11-12/2009 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 19


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

Bäko-Zentrale Süddeutschland<br />

Damit das Mehl nicht ausgeht<br />

Die Bäko-Zentrale Süddeutschland,<br />

Süd-Zentrale einer<br />

Großhandelsorganisation,<br />

die Bäcker und Konditoren<br />

beliefert, hat in Nürnberg die<br />

Erweiterung des neuen Zentrallagers<br />

in Betrieb genommen.<br />

Regalanlagen und Stahlbaubühne<br />

hat das Unternehmen<br />

Berger-Regale aus Korntal-Münchingen<br />

geliefert.<br />

Brot und Brötchen zählen in<br />

Deutschland zu den wichtigsten<br />

Lebensmitteln. Mit mehr als 300<br />

Sorten Brot und 1200 Sorten<br />

Kleingebäck hat sich im Verlauf<br />

von rund 7000 Jahren in<br />

Deutschland eine einzigartige<br />

Backwarenvielfalt und Backkultur<br />

entwickelt. Nicht umsonst<br />

nennt man Deutschland ‚Das<br />

Land des Brotes‘. Zu verdanken<br />

ist diese Vielfalt dem deutschen<br />

Bäckerhandwerk, das heute mehr<br />

als 16 000 Meisterbetriebe zählt<br />

und zu einem der wichtigsten<br />

Wirtschaftsfaktoren zählt.<br />

Um für diese tägliche Herausforderung<br />

besser gerüstet zu sein,<br />

schlossen sich bereits in den letzten<br />

Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

Bäckermeister aus mehreren<br />

Städten zu Genossenschaften zusammen.<br />

Gemeinsam günstiger<br />

einkaufen, das war ihr erklärtes<br />

Ziel, und damit legten sie den<br />

Grundstein der Bäko. Inzwischen<br />

liefert die Bäko sämtliche<br />

Produkte, die Bäckereien und<br />

Konditoreien benötigen. Neben<br />

den klassischen Rohstoffen wie<br />

Mehl, Mandeln, frisches Obst<br />

oder Sultaninen umfasst das Sortiment<br />

der Bäko auch Handelswaren<br />

wie Getränke, Konfitüren<br />

oder Saisonartikel sowie ein breites<br />

Angebot an Maschinen und<br />

Geräten, Verpackungs- und De-<br />

20 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 11-12/2009<br />

Berger lieferte und montierte für die Bäko-Zentrale<br />

Süddeutschland in Nürnberg ein zweigeschossiges Lager<br />

korationsmaterial jeder Art.<br />

Schnell summieren sich so bis zu<br />

12000 Artikel, die die Bäko über<br />

ihre Regionalgenossenschaften<br />

vorrätig hält.<br />

Backen ist immer auch Business.<br />

Zur Konkurrenzfähigkeit gehö-<br />

Die 9 m hohe und 35 m lange Palettenregal -<br />

anlage hat über 3 200 Palettenstellplätze<br />

ren Qualität und kurze Lieferzeiten.<br />

Zur Sicherung der hohen Anforderungen<br />

hat die Bäko eine<br />

Vielzahl von Maßnahmen zur<br />

Qualitäts<strong>sicher</strong>ung ergriffen. Damit<br />

passt sich die Bäko dem<br />

Strukturwandel an, der auch an<br />

EXKLUSIV IN<br />

<strong>FM</strong><br />

<strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong><br />

den Backbetrieben nicht spurlos<br />

vorbei geht. Ein ganz wichtiger<br />

Punkt dabei ist die optimale Lagerung<br />

der Ware vom Wareneingang<br />

bis zur Auslieferung. Und<br />

speziell Lebensmittel verlangen<br />

anspruchsvolle Lagerhaltung,<br />

die vielen Vorschriften genügen<br />

muss. Bisher war die Bäko-Zentrale<br />

Süddeutschland aus Kapazitätsgründen<br />

darauf angewiesen,<br />

Fremdlagerhallen anzumieten,<br />

um alle Produkte unterzubringen.<br />

Das bedeutete auch einen<br />

hohen Aufwand um <strong>sicher</strong>zustellen,<br />

dass die Außenläger allen<br />

Anforderungen in der Lagerhaltung<br />

von Lebensmitteln genügen.<br />

Mit der Erweiterung der Lagerflächen<br />

in der Niederlassung<br />

Nürnberg konnte die Bäko-Zentrale<br />

nun die Anzahl der angemieteten<br />

Fremdlagerhallen reduzieren<br />

und hat die direkte Kontrolle<br />

über alle <strong>gelagert</strong>en, insbe-<br />

Fachbodenregale im Obergeschoss bieten<br />

Platz für 2 000 laufende Meter Lagerplatz


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

r<br />

Kragarmregale zur Lagerung von Langgütern gehörten zum<br />

Lieferumfang für die Bäko-Zentrale Süddeutschland<br />

sondere den sensiblen Produkten. Geschäftsführer<br />

Gunter Hahn ist froh: „Damit ist garantiert,<br />

dass alle Lebensmittel fachgerecht<br />

und optimal <strong>gelagert</strong> werden und wir im Trockensortimentsbereich<br />

nicht mehr auf externe<br />

Dienstleister angewiesen<br />

sind. Mit dem<br />

neuen Logistikanbau<br />

sind wir in der Lage, unser<br />

schon hohes Qualitätsniveau<br />

weiter auszubauen.“<br />

Das mittelständische<br />

Unternehmen Berger ist<br />

ein langjähriger Partner<br />

Logistik zen trum<br />

der Bäko-<br />

Zentrale Süd -<br />

deutschland in<br />

Nürnberg<br />

der Bäko-Zentrale in Sachen<br />

Lagerhaltung. Für<br />

die Kapazitätserweiterung<br />

plante Berger eine<br />

Lösung, die Paletten-,<br />

Fachböden-, Kragarmregale<br />

sowie eine Stahl-<br />

baubühne zur Kommissionierung umfasste.<br />

Geschäftsführer Hahn zeigt sich zufrieden:<br />

„Mit Berger haben wir einen kompetenten<br />

Partner gefunden, der unsere Bedürfnisse erkannt<br />

und weiterentwickelt hat. Mit den Regalsystemen<br />

bietet Berger eine optimale, auf<br />

unsere Bedürfnisse zugeschnittene Lösung.“<br />

Im Neubau des Zentrallagers der Bäko-Zentrale<br />

in Nürnberg stehen insgesamt rund 5250<br />

m² im Erd- und Obergeschoss für Regale zur<br />

Verfügung. Im Erdgeschoss des Zentrallagers<br />

steht eine 9 m hohe und 35 m lange Palettenregalanlage<br />

in 7 Doppel- und 2 Einfachreihen<br />

mit über 3200 Palettenstellplätzen. Im Obergeschoss<br />

steht eine 2-geschossige Fachbodenregalanlage,<br />

eine weitere Palettenregalanlage<br />

für rund 550 Palettenstellplätze, ein<br />

Krag armregal sowie eine Stahlbaubühne, die<br />

zum Kommissionieren<br />

eingebaut wurde.<br />

Stahlbaubühnen sind<br />

freistehende Stahlbaukonstruktionen<br />

und<br />

stellen eine preiswerte<br />

Alternative zum Bau<br />

neuer Lagerhallen<br />

oder einer Beton-Zwischendecke<br />

dar. Die<br />

Stahlbaubühnen maximieren<br />

die nutzbare<br />

Fläche, gleich ob im<br />

Lager, in der Produktion<br />

oder im Verkaufsraum.<br />

Die vorhandene<br />

Raumhöhe wird optimal<br />

ausgenutzt. Jede<br />

Stahlbaubühne wird kundenindividuell geplant<br />

und gefertigt. Bei Verlagerung oder Umzug<br />

ist durch die Modularität ein einfacher<br />

Ab- und Wiederaufbau gewährleistet und eine<br />

Erweiterung jederzeit möglich.<br />

Die Fachbodenregale im Obergeschoss<br />

bieten Platz für 2000 laufende Meter Fachböden<br />

mit einer Tiefe von 500 mm. Alle Komponenten<br />

des Fachbodenregals sind steckbar.<br />

Durch diese schraublose Bauweise lässt sich<br />

das System sehr schnell aufbauen. Ein Umbau<br />

von Fachböden geht unkompliziert.<br />

Wenn sich die Größen des Lagergutes häufig<br />

ändern, lassen sich die Fachböden schnell<br />

neu anordnen.<br />

Eine Herausforderung stellte der zeitliche Ablauf<br />

der Montage dar. Berger musste das komplette<br />

Material bereits geliefert haben, bevor<br />

der Boden im Erdgeschoss eingelassen wurde.<br />

Die Montage der Regalanlage im Obergeschoss<br />

musste vor Fertigstellung des Bodens<br />

im Erdgeschoss beginnen. Erst nach Fertigstellung<br />

des Bodens im Erdgeschoss, konnten<br />

auch dort die Regale aufgestellt werden.<br />

Geschäftsführer Gunter Hahn erläutert: „Der<br />

strenge Winter 2008/2009 hat den Bauablaufplan<br />

insbesondere beim Rohbau gehörig<br />

durcheinander gewirbelt. Um verlorene Zeit<br />

aufzuholen, galt es, die nachfolgenden Gewerke<br />

bestmöglich zu takten. Berger hat hier<br />

sehr gut Hand in Hand mit anderen Gewerken<br />

zusammengearbeitet und mit dazu beigetragen,<br />

dass sich die witterungsbedingte Bauzeitverzögerung<br />

noch einigermaßen in Grenzen<br />

hielt.“<br />

Martina Enders-Juckel<br />

Weitere Informationen<br />

www.berger-regale.de<br />

Die Plattform der<br />

Intralogistik<br />

8. Internationale Fachmesse<br />

für Distribution, Material-<br />

und Informationsfluss<br />

2010<br />

2.- 4. März 2010<br />

Landesmesse Stuttgart<br />

Die Branche<br />

bewegen<br />

Chancen<br />

nutzen<br />

Die Branche trifft<br />

sich in Stuttgart<br />

Jetzt Unterlagen<br />

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www.logimat-messe.de<br />

+49(0)89/32391-253


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

Mahle Industriefiltration und MFI setzen auf Regalsystem von Meta-Regalbau<br />

Dynamik im Kleinteilelager<br />

‚Mehr Lagerkapazität gebündelt<br />

am Standort Öhringen‘<br />

lautete das Ziel der logistischen<br />

Umstrukturierung Anfang<br />

2008 bei der baden-württembergischen<br />

Mahle Filtersysteme<br />

GmbH, Industriefiltration.<br />

Den reibungslosen<br />

Ablauf der Lagererweiterung<br />

stellte die MFI Systemlogistik<br />

GmbH als Generalunternehmung<br />

<strong>sicher</strong>. Herzstück der<br />

neuen Lagerlogistik ist ein automatisches<br />

Kleinteilelager<br />

(AKL) des Arnsberger SystemregalherstellersMeta-Regalbau.<br />

Das Regalsystem, ein<br />

Meta-High-Clip-AKL, ist ein<br />

zentraler Baustein des noch<br />

jungen Meta-Produktbereichs<br />

‚Dynamische Lagersysteme‘,<br />

mit dem das Arnsberger Unternehmen<br />

sein breites Produktportfolio<br />

abrundet und<br />

damit jetzt als Vollsortimenter<br />

am Markt auftritt.<br />

Mahle Industriefiltration entwickelt<br />

und produziert seit vielen<br />

Jahrzehnten hochwertige Industriefilter<br />

für die Fluidfiltration,<br />

Entstaubung und Prozesstechnik.<br />

Sie sind im Maschinen- und Anlagenbau,<br />

in der Chemie-, der<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

ebenso effizient und wirtschaftlich<br />

im Einsatz wie in der<br />

Umwelt-, der Antriebs- und<br />

Energietechnik oder der Schiffsbetriebstechnik.<br />

Als eigenständiger<br />

Leistungsbereich ist Mahle<br />

Industriefiltration mit eigener<br />

Entwicklung, Produktion und<br />

Vertrieb in den Mahle-Konzern<br />

integriert, einer der 30 größten<br />

Automobilzulieferer weltweit.<br />

Ursprünglich verfügte Mahle Industriefiltration<br />

über mehrere La-<br />

22 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 11-12/2009<br />

Von links: Oliver Haiges, Projektleiter bei MFI, Heiko<br />

Karnitzschky, Logistikleiter der Mahle Industriefiltration Filter -<br />

systeme GmbH, und Kay Bergmann, Projektleiter bei Meta<br />

gerstandorte: Der Standort des<br />

Hauptwerks in Öhringen vereinigte<br />

das Hauptversandlager, das<br />

Fertigwarenlager und den<br />

Versand auf einer Fläche von<br />

1800 m². Hier lagerten rund 60<br />

Prozent des Lagerguts. 40 Prozent<br />

der Waren bevorratete das Unternehmen<br />

in Lägern externer<br />

Dienstleister in der Umgebung.<br />

„Damals mussten wir die einzelnen<br />

Teile zeit- und kostenintensiv<br />

kommissionieren“, sagt Heiko<br />

Karnitzschky, Leiter Logistik bei<br />

Mahle Industriefiltration. Ziel der<br />

Umstrukturierung war es, alle Lager<br />

an einem Standort zusammenzuführen<br />

und gleichzeitig die Lagerkapazitäten<br />

zu vergrößern.<br />

„Leider gab es keine Möglichkeit,<br />

das neue Logistikzentrum in unmittelbarer<br />

Nähe des Hauptwerks<br />

zu errichten, darum sind wir auf<br />

das jetzige, circa 800 m entfernt<br />

liegende Gelände ausgewichen“,<br />

erläutert Karnitzschky die Stand-<br />

EXKLUSIV IN<br />

<strong>FM</strong><br />

<strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong><br />

ortwahl. Die gewünschten Lagerkomponenten<br />

in die bestehende<br />

Halle zu integrieren, war eine zusätzliche<br />

Herausforderung bei der<br />

Planung des Lagers. Größer und<br />

marktorientierter sollte das neue<br />

Lager sein. „Wir haben die Bedarfsstrukturen<br />

am Markt im<br />

Vorfeld beobachtet und festgestellt,<br />

dass die geforderte Produktvielfalt<br />

immer größer, die<br />

gewünschten Liefereinheiten immer<br />

kleiner und die notwendigen<br />

Lieferzeiten immer kürzer werden“,<br />

gibt Karnitzschky Einblicke<br />

in die Vorgaben.<br />

In einem seiner bestehenden Lager<br />

hatte Mahle Industriefiltration<br />

bereits sehr gute Erfahrungen<br />

mit verschiedenen AKL gemacht.<br />

Der Regaltyp eignet sich<br />

hervorragend, wenn in einem Lager<br />

eine Vielzahl kleiner Aufträge<br />

mit Kleinteilen kommissioniert<br />

werden. So lag es nahe, im<br />

neuen Logistikzentrum verstärkt<br />

auf dynamische Lagerung zu setzen.<br />

Auch bei der Wahl seiner<br />

Überblick über das neue Logistikzentrum der Mahle Filtersysteme GmbH in Öhringen mit<br />

unterschiedlichen Lagerzonen – unter anderem mit einem automatischen Kleinteilelager (AKL)


INTERNE <strong>LOGISTIK</strong><br />

LAGERTECHNIK<br />

Partner setzte Mahle auf Altbewährtes:<br />

Die MFI Systemlogistik<br />

GmbH hat den Filterbauern bereits<br />

bei anderen Projekten kompetent<br />

zur Seite gestanden.<br />

MFI ist unter anderem in den vier<br />

Bereichen Prozessautomation,<br />

Systemlogistik, Robotersysteme<br />

und Maschinentechnik zu Hause.<br />

Die Unternehmensgruppe ist als<br />

feste Größe in der Branche etabliert<br />

und bietet ein breites Produktspektrum<br />

rund um das Thema<br />

Logistik. Auch die komplette<br />

Softwareprogrammierung zählt<br />

zum Produktportfolio.<br />

Als Generalunternehmer konzipierte<br />

MFI für Mahle Industriefiltration<br />

ein AKL, das sämtliche<br />

Anforderungen an eine perfekte<br />

Lagerlogistik erfüllt. Bei der<br />

Wahl der einzelnen Komponenten<br />

setzte das Unternehmen ausschließlich<br />

auf renommierte Hersteller:<br />

Der Stahlbau stammt aus<br />

dem Haus des Arnsberger SystemregalherstellersMeta-Regalbau,<br />

die Mechanik für das Regalbediengerät<br />

und die Fördertechnik<br />

bestellte MFI bei der TGW<br />

Transportgeräte GmbH. Die Software<br />

ist ein MFI-Produkt. „Für<br />

uns war besonders wichtig, dass<br />

MFI Hersteller auswählt, die voraussichtlich<br />

auch noch in zehn<br />

oder 15 Jahren am Markt sein<br />

werden“, begründet Karnitzschky<br />

die Wahl des Partners.<br />

Das gut 7 m hohe AKL besteht<br />

aus zwei 59 m langen Gassen.<br />

Die erste Gasse verfügt über<br />

2340 Stellplätze mit einer Fachlast<br />

von je 80 kg. Jeder Behälter<br />

ist 600 x 800 x 320 mm groß. Die<br />

zweite Gasse besteht zum Teil<br />

aus bereits bestehenden AKL-<br />

Elementen. Meta erweiterte sie<br />

um mehrere Meter.<br />

Das neue AKL bei Mahle hat 2 340 Stellplätze<br />

pro Gasse mit einer Fachlast von je 80 kg<br />

Meta installierte den Stahlbau in<br />

nur zwei Wochen. „Als Regalbauer<br />

sind wir für die Statik verantwortlich.<br />

Damit das Bediengerät<br />

und die Software einwandfrei<br />

funktionieren können, ist es<br />

absolut notwendig, dass die<br />

Montagetoleranzen eingehalten<br />

werden“, sagt Kay Bergmann,<br />

Projektleiter bei Meta-Regalbau.<br />

Nach Errichtung des Stahlbaus<br />

hat MFI das Regalbediengerät,<br />

die Fördertechnik integriert und<br />

die Soft wareanbindung übernommen.<br />

Das AKL ist gegenüber nicht-dynamischen<br />

Regalen deutlich<br />

schneller. „Das neue AKL macht<br />

ein Doppelspiel in 50 Sekunden,<br />

das erweiterte AKL in 59 Sekun-<br />

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den“, sagt Oliver Haiges, Projektleiter<br />

bei MFI. Einziger Wermutstropfen:<br />

Weil das Lager sich nicht<br />

direkt am Produktionsstandort<br />

befindet, müssen die Waren vom<br />

Werk zum Logistikzentrum transportiert<br />

werden. Doch auch hierfür<br />

hat Mahle Industriefiltration<br />

eine optimale Lösung gefunden:<br />

Auf dem Weg vom Werk zum Lager<br />

transportieren die Fahrzeuge<br />

Fertigwaren, auf dem Rückweg<br />

sind Roh- und Halbteile zur Weiterverarbeitung<br />

im Werk an Bord.<br />

Mahle Industriefiltration, MFI<br />

und Meta ziehen eine positive Bilanz.<br />

„Es hat alles super funktioniert.<br />

Wir werden Meta auch bei<br />

zukünftigen Anlagen ins Boot holen“,<br />

sagt Haiges. „MFI hat uns<br />

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Lagervorzone des AKLs mit Rechner und<br />

Regalbediengerät im Hintergrund<br />

mit seiner langjährigen Erfahrung<br />

ein passendes Gesamtpaket geliefert<br />

und das Projekt hervorragend<br />

gesteuert“, resümiert Karnitzschky.<br />

Auch Kay Bergmann<br />

äußert sich zufrieden über die Zusammenarbeit<br />

zwischen Meta<br />

und MFI: „Wir haben sehr gut kooperiert<br />

– sowohl bei der Planung<br />

als auch bei der Baumaßnahme<br />

selbst. Meta wird auch in Zukunft<br />

verstärkt die Zusammenarbeit mit<br />

Generalunternehmern suchen.“<br />

fm<br />

Weitere Informationen<br />

www.mahle.com<br />

www.meta-online.de<br />

www.mfi-lb.de<br />

11-12/2009 <strong>FM</strong> <strong>DAS</strong> <strong>LOGISTIK</strong>-<strong>MAGAZIN</strong> 23

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