Spechte - Nationalpark Hainich

Verhalten und Lebensweise
Am bemerkenswertesten ist der Gebrauch von „Schmieden“, die im einfachsten Fall eine
geeignete Unterlage zur Bearbeitung herbeigetragener Nahrungsobjekte darstellt.
Er hackt in einen Baumstamm oder einen dicken
Ast eine Mulde – eine Spechtschmiede entsteht.
Der Buntspecht ist aber auch in der Lage, eine natürliche Nische so auszuarbeiten, dass
Nüsse oder Koniferenzapfen eingeklemmt und mit Schnabelhieben festgekeilt werden können.
Dabei wird, vor allem bei erneuter Zurichtung einer Schmiede, das Nahrungsobjekt mit
Brust und Vorderbauch zwischenzeitlich festgehalten. Die Nutzung von „Schmieden“ erlaubt
dem Buntspecht, den Samenvorrat der herbeigeschleppten Nadelbaumzapfen effektiv
auszunutzen.
Je nach Witterung trommeln die Buntspechte ab Anfang Dezember, Mitte Januar.
Das Maximum wird in der zweiten Märzhälfte erreicht. Die Brutpartner gehen Ende März,
ca. 4 bis 6 Wochen vor Brutbeginn, eine monogame Saisonehe ein. Die Bruthöhle wird
in Stämmen oder starken Ästen, 3 bis 8 m (extrem 0,3 und 26 m) über dem Erdboden
angelegt.
Vom Buntspecht werden unabhängig von der
Baumart durch Pilzbefall geschwächte Holzstellen
zum Höhlenbau bevorzugt.
Die fertige Nisthöhle ist im Mittel 35 cm tief, der Innendurchmesser beträgt ca.12 cm.
Die Höhle wird im Verlaufe von 2 bis 3 Wochen überwiegend vom Männchen gezimmert.
Ein Teil der Späne bleibt als Unterlage in der Höhle.
Neue Höhlen werden nicht alljährlich angelegt.
Mitunter werden sogar Nistkästen aus Holz angenommen. Nach einer auffallend kurzen
Brutdauer von nur 10 bis 12 Tagen schlüpfen die blinden Jungen. Nach einer Nestlingszeit
von 20 bis 23 Tagen verlassen die Jungspechte die schützende Bruthöhle und werden
noch bis zu 3 Wochen von den Eltern versorgt.
schnellsten Trommelwirbel.
15
Zimmern
Die „Schmiede“ benutzt der
Buntspecht als Unterlage zur
Bearbeitung seiner Nahrung.
Junger Buntspecht in der Nisthöhle
– die Jungvögel haben
einen roten Oberkopf.