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Spechte - Nationalpark Hainich

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Bedeutung des <strong>Nationalpark</strong>s <strong>Hainich</strong><br />

für <strong>Spechte</strong><br />

In einem <strong>Nationalpark</strong> soll sich Natur ungestört entwickeln können („Natur Natur sein lassen“).<br />

Für den <strong>Hainich</strong> heißt dies, dass der Besucher hier urwaldartige Laubwaldbestände mit<br />

vielen typischen Arten findet. Der <strong>Nationalpark</strong> soll Artenvielfalt ohne spezielle Eingriffe oder<br />

ohne auf den Schutz einer Einzelart ausgerichtete Fördermaßnahmen sichern helfen. Das<br />

Vorkommen der für mitteleuropäische Kalkbuchenwälder typischen Arten steht dabei im<br />

Vordergrund. Die <strong>Spechte</strong> gehören zweifellos dazu.<br />

Besucher können hier ursprüngliche Natur –<br />

„Wildnis“ – erleben und entdecken.<br />

Alle sieben in Thüringen vorkommenden Spechtarten sind im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hainich</strong> zu finden.<br />

Um seine Bedeutung für <strong>Spechte</strong> – und andere Waldvögel – zu verstehen, muss man auf die<br />

Gesamtverbreitung dieser Arten schauen. Dabei stellt man fest, dass uns eine weltweite<br />

Verantwortung für den Erhalt mancher Vogelarten zukommt.<br />

Der Mittelspecht, der erfreulicherweise relativ häufig in den Wäldern des <strong>Nationalpark</strong>s vorkommt,<br />

ist eine von fünf Vogelarten, die in ihrer Weltverbreitung auf Europa beschränkt sind<br />

und von denen Deutschland die weltweit größten Bestände aufweist (die anderen vier Arten<br />

sind Rotmilan, Sumpfmeise, Grünfink und Mönchsgrasmücke, die alle ebenfalls im <strong>Hainich</strong><br />

vorkommen). Auch der Grünspecht kommt nur in Europa vor; seine deutschen Bestände<br />

sind die drittgrößten weltweit.<br />

Von 24 Vogelarten, die auch außerhalb Europas zu finden sind, weist Deutschland die größten<br />

oder zweitgrößten Vorkommen Europas auf. Davon sind 18 Arten als Waldarten einzustufen<br />

(z.B. Kernbeißer, Waldohreule und Hohltaube). Alle 18 Arten kommen im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hainich</strong><br />

vor! Unter ihnen sind 4 Spechtarten (Schwarz-, Grau-, Klein- und Buntspecht).<br />

Insgesamt kommt damit dem <strong>Nationalpark</strong> <strong>Hainich</strong> eine ganz besondere Bedeutung bei der<br />

Erhaltung der Waldvogel-Lebensgemeinschaften der mitteleuropäischen Laubmischwälder<br />

zu. Aufgrund der natürlichen Dynamik und der Entwicklung hin zu urwaldartigen Beständen,<br />

mit großem Strukturreichtum und Totholz großer Dimension, werden sich langfristig noch bessere<br />

Lebenschancen für diese Vogelarten und insbesondere die <strong>Spechte</strong> ergeben.<br />

<strong>Hainich</strong> soll Artenvielfalt sichern.<br />

29<br />

Leben<br />

Der <strong>Hainich</strong> bildet mit seinen Bäumen<br />

aller Größen, liegendem und stehendem<br />

Totholz, besetzt mit Moosen,<br />

Flechten und Pilzen ein Stück Urwald<br />

mitten in Thüringen.<br />

Die Hohltaube lebt in alten<br />

Baumbeständen, in denen es<br />

Höhlen gibt – sie bevorzugt<br />

Schwarzspechthöhlen.

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