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Doktor in Wien, März 2007

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Kdolsky: Die E-Card ist trotz vielfach geäußerter<br />

Kritik e<strong>in</strong>e positive Errungenschaft.<br />

Auch glaube ich, dass wir sie erweitert<br />

– beispielsweise <strong>in</strong> Apotheken<br />

oder mit zusätzlichen Angaben – zukünftig<br />

gut nutzen können. Für mich gilt hier,<br />

die <strong>in</strong> Gesundheitsberufen Tätigen wieder<br />

zum Patienten zu führen, Adm<strong>in</strong>istrationsbereiche<br />

zu vere<strong>in</strong>fachen und zu beschleunigen<br />

sowie viele M<strong>in</strong>uten von<br />

Rückfragen am Telefon h<strong>in</strong>tanzuhalten.<br />

Damit kann man nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr, nicht<br />

<strong>in</strong> zwei Jahren, aber zum<strong>in</strong>dest auf lange<br />

Sicht rechnen. Mit dem Datenschutz werden<br />

wir uns aber genau ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

müssen.<br />

doktor<strong>in</strong>wien: Wo sollen die Daten ei-<br />

���������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

Kdolsky: Darüber müssen wir noch reden.<br />

Konkret kann ich vorerst nur das<br />

Beispiel Niederösterreich zitieren, wo wir<br />

e<strong>in</strong> eigenes Rechenzentrum haben. Ich<br />

verstehe schon, dass die Ärzte sagen, sie<br />

wollen nichts aus der Hand geben. Ich b<strong>in</strong><br />

als Ärzt<strong>in</strong> auch die letzte, die das verur-<br />

SOZIALVERSICHERUNG<br />

teilt. Allerd<strong>in</strong>gs könnte mit demselben<br />

������ ���� �������������� ���������� ���langen,<br />

Hüter aller Daten zu se<strong>in</strong>. Pr<strong>in</strong>zipiell<br />

geht es ja nicht um die Frage, Daten<br />

aus der Hand zu geben, sondern darum,<br />

wer darauf achtet. Wir Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />

Ärzte haben ja eigentlich schon die ge-<br />

���������� �������������� ���������������<br />

aufzuheben. Und wo liegen sie? In den<br />

Kellern der Spitäler. Und da sitzt ke<strong>in</strong> Arzt<br />

und passt drauf auf, dass diese Daten<br />

nicht wegkommen.<br />

doktor<strong>in</strong>wien: Was wird E-Health denn<br />

����������<br />

Kdolsky: Über die genauen Größenordnungen<br />

kann ich derzeit noch nichts sagen.<br />

Kolportiert wird viel. Bei uns im M<strong>in</strong>isterium<br />

gibt es deshalb jetzt die ARGE ELGA, <strong>in</strong><br />

der Topexperten sitzen. Da wird man<br />

schauen, wie die Zahlen wirklich liegen.<br />

doktor<strong>in</strong>wien: Ihre Vorgänger<strong>in</strong> hat<br />

versprochen, die Arbeits- und Ausbildungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

für Turnusärzte zu<br />

verbessern. Wie wollen Sie hier weiter<br />

���������<br />

Drei Gebietskrankenkassen im Plus<br />

� Zwar s<strong>in</strong>d die Krankenkassen, wie<br />

bereits bekannt, im Vorjahr wieder <strong>in</strong>s M<strong>in</strong>us<br />

(56 Millionen Euro) gerutscht, jedoch<br />

können sich zum<strong>in</strong>dest drei Gebietskrankenkassen<br />

noch über e<strong>in</strong> Plus freuen.<br />

Es s<strong>in</strong>d jene von Oberösterreich, Salzburg<br />

und Tirol, wie aus den aktuellen Zahlen<br />

des Hauptverbands der österreichischen<br />

Sozialversicherungsträger hervorgeht.<br />

Ebenfalls auf der sicheren Seite stehen<br />

derzeit die Betriebskrankenkassen sowie<br />

die Versicherungsanstalten der Eisenbahner,<br />

der Beamten, der Gewerbetreibenden<br />

und der Bauern.<br />

Die drei positiv wirtschaftenden Gebietskrankenkassen<br />

s<strong>in</strong>d freilich die große<br />

Ausnahme. Insgesamt beträgt das M<strong>in</strong>us<br />

der Gebietskrankenkassen 175,6 Millionen<br />

Euro. Den größten Anteil davon haben<br />

die <strong>Wien</strong>er und die steirische Kasse. Auch<br />

Niederösterreich und Kärnten weisen e<strong>in</strong>en<br />

satten Abgang auf.<br />

So bereitet dem Vorstandsvorsitzenden im<br />

Hauptverband, Erich Lam<strong>in</strong>ger, die unter-<br />

������������ ����������� ������������ ����<br />

e<strong>in</strong>zelnen Krankenkassen die meisten Sorgen:<br />

„Die Gebietskrankenkassen haben im<br />

Unterschied zu den Sonderversicherungsträgern<br />

und Betriebskrankenkassen e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Teil der sozialen Lasten wie<br />

Arbeitslosigkeit oder ger<strong>in</strong>gere Beitragse<strong>in</strong>nahmenentwicklung<br />

aufgrund der Versichertenstruktur<br />

zu übernehmen“, erläutert<br />

der Hauptverbandschef.<br />

Angesichts der Tatsache, dass die Versicherungsleistungen<br />

im vergangenen Jahr um<br />

4,6 Prozent gestiegen s<strong>in</strong>d und damit das<br />

hohe Niveau der mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung<br />

der österreichischen Bevölkerung sogar<br />

noch gewachsen ist, halte er e<strong>in</strong>e Verunsicherung<br />

dennoch für nicht angebracht, so<br />

Lam<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aussendung: „Der <strong>in</strong> den<br />

vergangenen Jahren e<strong>in</strong>geschlagene Weg –<br />

moderate Honorarerhöhungen im Bereich<br />

der ärztlichen Hilfe und ger<strong>in</strong>ge Steigerungen<br />

bei den Ausgaben für Arzneimittel<br />

– muss im Interesse der Stabilisierung des<br />

Systems fortgesetzt werden.“ �<br />

gesundheit und politik<br />

Intern<br />

Kdolsky: Da ist zum Teil schon viel passiert,<br />

<strong>in</strong>dem sie (Maria Rauch-Kallat,<br />

Anm.) alle Landeskl<strong>in</strong>iken und Spitäler<br />

����������� ����� ���� ������ ���� ������arztes<br />

<strong>in</strong> die Hausordnungen e<strong>in</strong>zubauen.<br />

Diesen Weg werde ich nicht verlassen,<br />

ganz im Gegenteil: Sowohl <strong>in</strong> Oberösterreich<br />

als auch ganz massiv <strong>in</strong> Niederösterreich<br />

gibt es e<strong>in</strong>e Turnusausbildungsoffensive,<br />

bei der geme<strong>in</strong>sam an<br />

neuen Modellen, auch Logbüchern und<br />

anderen D<strong>in</strong>gen, gearbeitet wird. Wir<br />

schauen uns das jetzt e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den Ländern<br />

an, und danach sollten wir es österreichweit<br />

umsetzen. Dazu zählt das Erleichtern<br />

von adm<strong>in</strong>istrativen Tätigkeiten<br />

ebenso wie die Festlegung e<strong>in</strong>deutiger<br />

Verantwortlichkeiten. Lassen Sie mich<br />

aber e<strong>in</strong>es ganz deutlich sagen: Neben<br />

der Br<strong>in</strong>gschuld gibt es me<strong>in</strong>es Erachtens<br />

auch e<strong>in</strong>e Holschuld. Von gut auszubildenden<br />

jungen Leuten erwarte ich mir<br />

nämlich jenes Engagement, das sie – zu<br />

Recht – auch von den für die Ausbildung<br />

verantwortlichen Primarärzten e<strong>in</strong>fordern.<br />

Hier müssen also beide Seiten entsprechende<br />

Bemühungen setzen. �<br />

Vorläufige Gebarung der<br />

Krankenkassen 2006<br />

K rankenversicherung<br />

<strong>in</strong>sgesamt - 56,0 Mio.<br />

G ebietskrankenkassen<br />

<strong>in</strong>sgesamt - 175,6 Mio.<br />

GKK <strong>Wien</strong> - 70,8 Mio.<br />

GKK Niederösterreich - 30,0 Mio.<br />

GKK Burgenland - 5,7 Mio.<br />

GKK Oberösterreich + 7,8 Mio.<br />

GKK Steiermark - 52,8 Mio.<br />

GKK Kärnten - 22,0 Mio.<br />

GKK Salzburg + 0,6 Mio.<br />

GKK Tirol + 5,5 Mio.<br />

GKK Vorarlberg - 8,2 Mio.<br />

Alle Betriebskrankenkassen + 4,5 Mio.<br />

VA für Eisenbahn/Bergbau + 6,4 Mio.<br />

VA öffentlicher Dienst + 61,0 Mio.<br />

S VA der gewerblichen<br />

Wirtschaft + 34,2 Mio.<br />

SVA der Bauern + 13,5 Mio.<br />

Alle Werte <strong>in</strong> Euro<br />

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