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Kdolsky: Die E-Card ist trotz vielfach geäußerter<br />
Kritik e<strong>in</strong>e positive Errungenschaft.<br />
Auch glaube ich, dass wir sie erweitert<br />
– beispielsweise <strong>in</strong> Apotheken<br />
oder mit zusätzlichen Angaben – zukünftig<br />
gut nutzen können. Für mich gilt hier,<br />
die <strong>in</strong> Gesundheitsberufen Tätigen wieder<br />
zum Patienten zu führen, Adm<strong>in</strong>istrationsbereiche<br />
zu vere<strong>in</strong>fachen und zu beschleunigen<br />
sowie viele M<strong>in</strong>uten von<br />
Rückfragen am Telefon h<strong>in</strong>tanzuhalten.<br />
Damit kann man nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr, nicht<br />
<strong>in</strong> zwei Jahren, aber zum<strong>in</strong>dest auf lange<br />
Sicht rechnen. Mit dem Datenschutz werden<br />
wir uns aber genau ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
müssen.<br />
doktor<strong>in</strong>wien: Wo sollen die Daten ei-<br />
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Kdolsky: Darüber müssen wir noch reden.<br />
Konkret kann ich vorerst nur das<br />
Beispiel Niederösterreich zitieren, wo wir<br />
e<strong>in</strong> eigenes Rechenzentrum haben. Ich<br />
verstehe schon, dass die Ärzte sagen, sie<br />
wollen nichts aus der Hand geben. Ich b<strong>in</strong><br />
als Ärzt<strong>in</strong> auch die letzte, die das verur-<br />
SOZIALVERSICHERUNG<br />
teilt. Allerd<strong>in</strong>gs könnte mit demselben<br />
������ ���� �������������� ���������� ���langen,<br />
Hüter aller Daten zu se<strong>in</strong>. Pr<strong>in</strong>zipiell<br />
geht es ja nicht um die Frage, Daten<br />
aus der Hand zu geben, sondern darum,<br />
wer darauf achtet. Wir Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />
Ärzte haben ja eigentlich schon die ge-<br />
���������� �������������� ���������������<br />
aufzuheben. Und wo liegen sie? In den<br />
Kellern der Spitäler. Und da sitzt ke<strong>in</strong> Arzt<br />
und passt drauf auf, dass diese Daten<br />
nicht wegkommen.<br />
doktor<strong>in</strong>wien: Was wird E-Health denn<br />
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Kdolsky: Über die genauen Größenordnungen<br />
kann ich derzeit noch nichts sagen.<br />
Kolportiert wird viel. Bei uns im M<strong>in</strong>isterium<br />
gibt es deshalb jetzt die ARGE ELGA, <strong>in</strong><br />
der Topexperten sitzen. Da wird man<br />
schauen, wie die Zahlen wirklich liegen.<br />
doktor<strong>in</strong>wien: Ihre Vorgänger<strong>in</strong> hat<br />
versprochen, die Arbeits- und Ausbildungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
für Turnusärzte zu<br />
verbessern. Wie wollen Sie hier weiter<br />
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Drei Gebietskrankenkassen im Plus<br />
� Zwar s<strong>in</strong>d die Krankenkassen, wie<br />
bereits bekannt, im Vorjahr wieder <strong>in</strong>s M<strong>in</strong>us<br />
(56 Millionen Euro) gerutscht, jedoch<br />
können sich zum<strong>in</strong>dest drei Gebietskrankenkassen<br />
noch über e<strong>in</strong> Plus freuen.<br />
Es s<strong>in</strong>d jene von Oberösterreich, Salzburg<br />
und Tirol, wie aus den aktuellen Zahlen<br />
des Hauptverbands der österreichischen<br />
Sozialversicherungsträger hervorgeht.<br />
Ebenfalls auf der sicheren Seite stehen<br />
derzeit die Betriebskrankenkassen sowie<br />
die Versicherungsanstalten der Eisenbahner,<br />
der Beamten, der Gewerbetreibenden<br />
und der Bauern.<br />
Die drei positiv wirtschaftenden Gebietskrankenkassen<br />
s<strong>in</strong>d freilich die große<br />
Ausnahme. Insgesamt beträgt das M<strong>in</strong>us<br />
der Gebietskrankenkassen 175,6 Millionen<br />
Euro. Den größten Anteil davon haben<br />
die <strong>Wien</strong>er und die steirische Kasse. Auch<br />
Niederösterreich und Kärnten weisen e<strong>in</strong>en<br />
satten Abgang auf.<br />
So bereitet dem Vorstandsvorsitzenden im<br />
Hauptverband, Erich Lam<strong>in</strong>ger, die unter-<br />
������������ ����������� ������������ ����<br />
e<strong>in</strong>zelnen Krankenkassen die meisten Sorgen:<br />
„Die Gebietskrankenkassen haben im<br />
Unterschied zu den Sonderversicherungsträgern<br />
und Betriebskrankenkassen e<strong>in</strong>en<br />
wesentlichen Teil der sozialen Lasten wie<br />
Arbeitslosigkeit oder ger<strong>in</strong>gere Beitragse<strong>in</strong>nahmenentwicklung<br />
aufgrund der Versichertenstruktur<br />
zu übernehmen“, erläutert<br />
der Hauptverbandschef.<br />
Angesichts der Tatsache, dass die Versicherungsleistungen<br />
im vergangenen Jahr um<br />
4,6 Prozent gestiegen s<strong>in</strong>d und damit das<br />
hohe Niveau der mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung<br />
der österreichischen Bevölkerung sogar<br />
noch gewachsen ist, halte er e<strong>in</strong>e Verunsicherung<br />
dennoch für nicht angebracht, so<br />
Lam<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aussendung: „Der <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Jahren e<strong>in</strong>geschlagene Weg –<br />
moderate Honorarerhöhungen im Bereich<br />
der ärztlichen Hilfe und ger<strong>in</strong>ge Steigerungen<br />
bei den Ausgaben für Arzneimittel<br />
– muss im Interesse der Stabilisierung des<br />
Systems fortgesetzt werden.“ �<br />
gesundheit und politik<br />
Intern<br />
Kdolsky: Da ist zum Teil schon viel passiert,<br />
<strong>in</strong>dem sie (Maria Rauch-Kallat,<br />
Anm.) alle Landeskl<strong>in</strong>iken und Spitäler<br />
����������� ����� ���� ������ ���� ������arztes<br />
<strong>in</strong> die Hausordnungen e<strong>in</strong>zubauen.<br />
Diesen Weg werde ich nicht verlassen,<br />
ganz im Gegenteil: Sowohl <strong>in</strong> Oberösterreich<br />
als auch ganz massiv <strong>in</strong> Niederösterreich<br />
gibt es e<strong>in</strong>e Turnusausbildungsoffensive,<br />
bei der geme<strong>in</strong>sam an<br />
neuen Modellen, auch Logbüchern und<br />
anderen D<strong>in</strong>gen, gearbeitet wird. Wir<br />
schauen uns das jetzt e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den Ländern<br />
an, und danach sollten wir es österreichweit<br />
umsetzen. Dazu zählt das Erleichtern<br />
von adm<strong>in</strong>istrativen Tätigkeiten<br />
ebenso wie die Festlegung e<strong>in</strong>deutiger<br />
Verantwortlichkeiten. Lassen Sie mich<br />
aber e<strong>in</strong>es ganz deutlich sagen: Neben<br />
der Br<strong>in</strong>gschuld gibt es me<strong>in</strong>es Erachtens<br />
auch e<strong>in</strong>e Holschuld. Von gut auszubildenden<br />
jungen Leuten erwarte ich mir<br />
nämlich jenes Engagement, das sie – zu<br />
Recht – auch von den für die Ausbildung<br />
verantwortlichen Primarärzten e<strong>in</strong>fordern.<br />
Hier müssen also beide Seiten entsprechende<br />
Bemühungen setzen. �<br />
Vorläufige Gebarung der<br />
Krankenkassen 2006<br />
K rankenversicherung<br />
<strong>in</strong>sgesamt - 56,0 Mio.<br />
G ebietskrankenkassen<br />
<strong>in</strong>sgesamt - 175,6 Mio.<br />
GKK <strong>Wien</strong> - 70,8 Mio.<br />
GKK Niederösterreich - 30,0 Mio.<br />
GKK Burgenland - 5,7 Mio.<br />
GKK Oberösterreich + 7,8 Mio.<br />
GKK Steiermark - 52,8 Mio.<br />
GKK Kärnten - 22,0 Mio.<br />
GKK Salzburg + 0,6 Mio.<br />
GKK Tirol + 5,5 Mio.<br />
GKK Vorarlberg - 8,2 Mio.<br />
Alle Betriebskrankenkassen + 4,5 Mio.<br />
VA für Eisenbahn/Bergbau + 6,4 Mio.<br />
VA öffentlicher Dienst + 61,0 Mio.<br />
S VA der gewerblichen<br />
Wirtschaft + 34,2 Mio.<br />
SVA der Bauern + 13,5 Mio.<br />
Alle Werte <strong>in</strong> Euro<br />
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