Farbpalette Vögel
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Abstract<br />
The present third publication completes the description of<br />
the macro Lepidoptera of the principality of Liechtenstein.<br />
Totally 579 species of Geometridae, Nolidae, Erebidae and<br />
Noctuidae were documented. The database contains 8200<br />
individual references. Examples of rare or remarkable species<br />
are discussed in detail and illustrated by photos. The aim<br />
of the publication is to provide the results of more than 20<br />
years Lepidoptera-research in Liechtenstein as a basis for<br />
further conservation activities.<br />
Zusammenfassung<br />
Die lokalfaunistische Bearbeitung der Gross-Schmetterlinge<br />
des Fürstentums Liechtenstein findet mit dem vorliegenden<br />
3.Teil ihren Abschluss. Vorausgegangen war die Darstellung<br />
der Tagfalter (Papilionidea und Hesperoidea) durch AISTLEIT-<br />
NER & AISTLEITNER (1996) sowie der Spinner und Schwärmer<br />
(Bombyces und Sphinges im klassischen Sinn) durch AISTLEIT-<br />
NER (2001).<br />
Für die Auswertung und Drucklegung der Ergebnisse war<br />
eine gewisse Arbeitsteilung notwendig, sodass die allgemeinen<br />
Kapitel und die Geometridae durch Eyjolf Aistleitner,<br />
die Noctuidae (im bisherigen Verständnis) sowie die im Anhang<br />
wiedergegebene Artenliste durch Ulrich Aistleitner bearbeitet<br />
wurden.<br />
Angesichts der mit 579 Arten umfangreichen Gruppe der<br />
Spanner und Eulen, war die Vorstellung jeder einzelnen Art,<br />
ähnlich wie in den vorangegangenen zwei Bänden nicht<br />
möglich. Exemplarisch werden daher einige seltene oder<br />
bemerkenswerte Arten ausführlicher behandelt. Zahlreiche<br />
weitere Arten werden im Bild dargestellt. Die Bildlegenden<br />
verweisen auf Merkmale oder Besonderheiten.<br />
Als Datenbasis dienten über 8200 Einzelnachweise, sodass<br />
ebenfalls auf eine Aufzählung der Einzelfunde verzichtet<br />
wurde. Diese Daten (Phaeno- bzw. Chorodaten) sind bei der<br />
Naurkundlichen Sammlung des Fürstentums Liechtenstein in<br />
Triesen einsehbar. In dieser Sammlung sind ausserdem von<br />
jeder Art Belegexemplare deponiert.<br />
Ziel der vorliegenden Publikation ist es, das in den letzten 20<br />
Jahren erarbeitete Wissen um die Schmetterlinge in Liech -<br />
ten stein verfügbar zu machen und so die Grundlagen für<br />
weitere Schutzbemühungen zu schaffen.<br />
1. Einleitung<br />
Zugegeben, der Titel mag etwas verwirren: Spanner und<br />
Eulen.<br />
Bearbeitet werden jedoch weder die Verhaltenstörung von<br />
bestimmten Phaenotypen der Biospezies Homo sapiens bei<br />
der Partnersuche noch werden die nächtlichen Rufer aus der<br />
Avifauna des Fürstentums Liechtenstein abgehandelt. Span -<br />
ner und Eulen sind zwei artenmässig umfangreiche Gruppen<br />
unserer einheimischen Nachtschmetterlinge.<br />
Im Bemühen, dem Naturfreund den Überblick über diese<br />
Tierordnung zu erleichtern und aus praktischen Überlegungen<br />
für den im Gelände Tätigen werden die Schmetterlinge<br />
oder Schuppenflügler (Lepidoptera) seit langem in Kleinund<br />
Grossschmetterlinge (Micro- und Macrolepidoptera)<br />
unterteilt, in Tagfalter (Diurna) und Nachtschmetterlinge<br />
(Heterocera), letztere wiederum in Spinner und Schwärmer,<br />
Eulen und Spanner. Es sind heterogene Gruppen, die phylogenetisch<br />
wenig oder keinerlei nähere Verwandtschaft zeigen.<br />
Dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit entspricht diese<br />
Einteilung somit nicht, und auch für den Berufsento mo -<br />
logen ist das letzte Wort in der Macro-Systematik noch nicht<br />
geschrieben, wie die gegenwärtigen Änderungen bei den<br />
Eulen (Noctuidae im bisherigen Sinne) zeigen.<br />
Mit dem vorliegenden Band der Naturkundlichen Forschung<br />
im Fürstentum Liechtenstein findet die Bear bei tung der<br />
Gross schmetterlinge ihren vorläufigen Abschluss, nachdem<br />
1996 die Tagfalter durch AISTLEITNER & AISTLEITNER und 2001 die<br />
Spinner und Schwärmer durch U. AISTLEITNER dargestellt wurden.<br />
Das Artenspektrum darf im Wesentlichen als erfasst gelten,<br />
doch neue Methoden in der Geländearbeit (z.B. Einsatz synthetischer<br />
Pheromone), Regression auf Grund anthropo -<br />
gener Massnahmen, Arealerweiterungen in Folge klimatischer<br />
Änderungen, wie wir sie als Zeitzeugen erleben, lässt<br />
Faunistik keinen Abschluss finden, ist die Förderung der Biodiversitätsforschung<br />
auf lokaler Ebene und im globalen Kontext<br />
notwendiger denn je (vgl. KLAUSNITZER 2007).<br />
Für den Systematiker, Taxonomen, Zoogeographen oder Aut -<br />
ökologen ist die Kenntnis der Arten, ihrer Verbreitung und<br />
ihrer Lebensansprüche eines der Ziele seiner Arbeiten (natürlich<br />
auch die Befriedigung seiner wissenschaftlich motivierten<br />
Neugierde), für den im lokalen Naturschutz Aktiven<br />
und den Entscheidungsträger aber ist es die Grundlage seines<br />
Handelns, um im Netz unter Schutz gestellter Biotope<br />
die Voraussetzungen zu schaffen, das Naturerbe seiner Heimat<br />
zu bewahren.<br />
Damit wird der Hoffnung Ausdruck verliehen – wie es immer<br />
so effektvoll formuliert wird – dass die Jahre der Gelände -<br />
arbeit und die Zeit für die Niederschrift der daraus resultierenden<br />
Ergebnisse bewirken mögen, dass das so genannte<br />
Umdenken in breiten Bevölkerungskreisen letztlich auch<br />
jene noch zögernd und abwartend abseits Stehenden erfassen<br />
möge … bevor unsere Schmetterlinge «ausarten».<br />
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